Finanz⸗Minifter. Gestern erthellten Se. Maj, dem Kaiserl. Desterreichischen Botschafter, Grafen von Appony, eine einstündige Privat⸗ Audienz.
Folgendes sind die Worte, die der Kriegs-Minister, Mar— schall Soult, auf der vorgestrigen Revue bei der Ueberreichung der Fahnen und vor der Abnahme des Eides an die Truppen rich⸗ tete: „Chefs, Offiziere und Soldaten, hier sind Eure Fahnen! sie werden Euch zu Leit- und Sammel-Punkten überall dienen, wo der König es für die Vertheidigung des Vaterlandes nöthig finden wird. Ihr schwört, dem Könige der Franzosen und der Verfassungs⸗Urkunde treu zu seyn und den Gesetzen des König— reiches zu gehorsamen. Ihr schwört, Euer Leben für die Ver⸗ theidigung Eurer Fahnen aufzuopfern, um sie auf der Bahn der Ehre und des Sieges zu behaupten. Ihr schwört es!“
Der See-Minister, Admiral von Rigny, ist von dem Be⸗ zirks-Wahl-Kollegium zu Briey (Mosel-Departement) mit großer Stimmen-Mehrheit zum Deputirten gewählt worden.
Gestern versammelten sich die Wähler des ersten und vier— ten hiesigen Bezirks, um einen Deputirten zu wählen, da der General Mathieu Dumas sich wegen Annahme emes Staats⸗ Amtes der Wieder-Erwählung unterwerfen muß; dieser und der Professor Villemain waren die beiden Kandidaten, welche die meisten Stimmen erhielten, und zwar der Letztere 435, der Er— stere nur 359 Stimmen. Da keinem von ihnen die nöthige Stimmenzahl, nämlich 577, als Drittheil der Zahl der einge— schriebenen Wähler, zu Theil geworden ist, so wird heute zu ei⸗ ner Ballottirung zwischen beiden Kandidaten geschritten werden. Die Blätter der äußersten linken Seite, der Courrier frangais, der National und die Tribune, sind mit dem Resultate dieser ersten Abstimmung, die Herrn Villemain den Sieg zu versprechen scheint, dußerst unzufrieden und machen den Wählern heftige Vorwürfe. — Herr Villemain hat folgendes Rundschreiben an die Wähler gerichtet: „Es ist mir Bedürfniß, meine lebhafte Dankbarkeit für die wohlwollenden Stimmen auszusprechen, die eine große Anzahl von Ihnen mir ertheilt hat. Die⸗ se nicht erbettelten unvorhergesehenen Stimmen sind für mich eine Ehre, die mir nicht genommen werden kann, wie auch die Wahl ausfallen mag; sie legen mir zugleich die Ver⸗ bindlichkeit auf, selbst aufzutreten. Gewissermaßen von Ihnen eingeladen, trete ich mit Vertrauen vor die Wähler⸗Jury. Ueber meinen ehrenwerthen Mitbewerber habe ich nichts zu sagen, und was die gegen mich gerichteten Angriffe betrifft, so werde ich durch Thatsachen darauf antworten. Vom ersten Tage an der Iuli⸗ Revolution beigetreten, habe ich an allen Versammlungen der De⸗ putirten thätigen Antheil genommen und ihre erste Protestation unterzeichnet; ich war einer der Redacteure der Adresse an den General-Statthalter; ich nahm in derselben an der Specificirung der verfassungsmäßigen Bürgschaften Theil, die ich zur Bedin⸗ gung meines Votums machte; ich war Mitglied der Kommission, welche die Charte revidirt und das Königthum des J. August in Antrag gebracht hat. Meine Principien gesetzlicher Freiheit, meine Anhaͤnglichkeit an die Ordnung und an die zur Aufrecht⸗ haltung derselben erwahlte Dhynastie sind unwandelbar, wie mein Haß gegen die Anarchie. Ich wünsche leidenschaftlich, daß Frankreich diese mit so viel Ruhm begonnene Revoln⸗ tion mit Weisheit leite; ich wünsche, daß es, im In⸗ nern stark und friedlich, sich in Stand setze, den Krieg, wenn es seyn muß, mit Kraft zu führen, ohne ihn hervorzurü⸗
sen Und ohne ihn zu fürchten, und daß zu diesem Zwecke die . und nicht die Factionen, an der Spitze des Landes stehe. Dies ist das Werk, an welchem ich stol; seyn würde nach meinen Kräften mitzuarbeiten, ohne einen andern persönli⸗ chen Ehrgeiz zu haben, als den, die Gesinnung so vieler Eeh⸗ renwerther Bürger , 1 . e, ,. dem In⸗ s Landes zu dienen. ari en 29. März. man,, . Bsilem amn.“
Herr Keratry, Mitglied der Deputirten⸗Kammer und Staats⸗ rath, ist zum Ritter der Ehren-Legion ernannt worden. ;
„Der Baron von Berthois, einer der Adjutanten des Kö— nigs, macht in den Zeitungen bekannt, daß er an keiner der von der Regierung gemißbilligten Associationen Theil nehme,
Der Graf Ludwig Girardin hat seinen Abschied als Oberst der zweiten Legion der hiesigen National⸗ Garde nachgesucht.
Auf den Vorschlag des Professor Boissonnade ist Herr Da⸗ vid, Sohn des berühmten Malers, und gewesener Konsul in Griechenland, zum stellvertretenden Professor der Griechischen Literatur an der hiesigen Uuiversität ernannt worden,
Der Redacteur des Temps, Herr J. Coste, ist von den hiesigen Assisen wegen Diffamation des gewesenen Königl. Pro⸗ kurators Herrn 8 * einer Geldstrafe von 50 Fr. und in
je Kosten verurtheilt worden. 8. 6. ger, der Kriegsschule von St. Cyr, Leopold von Balthasar, der die den Herzog von Bord eaur vorstellende Litho⸗ graphie bei der Todtenfeler in St. Germain l'Alurerrois auf dem Katafalk des Herzogs von Berry befestigte, ist vom Instructions⸗
Richter verhört worden. Ber Temps meldet: „Die Nachrichten aus Languedoe das Volk
sind betrübend; in Pezenas wurde die Ruhe gestört; das rottete sich zusammen und warf mit Steinen nach dem in einem Wagen befindlichen Präfekten des Herault. In Cette sind die Köpfe erhitzt; ein Funken würde hinreichen, den Bürgerkrieg zu erregen. In Montpellier sind die Parteien handgemei gewor⸗ den' ein Rensch wurde getödtet und mehrere verwundet. Die Tribune bemerkt: „Vor zwei Monaten hatten wir nur ein kleines Budget von 1209 und einigen Millionen; 28 wächst aber zusehends, wie ein hoffnung rolls Kind. Vor nicht ganz 14 Tagen zählte es bereits 1309 Millionen; gestern um 4 lihr hatte Herr Humann dasselbe auf 1 „34,655,990 Fr. berech⸗ net, und um 44 Uhr kündigte uns Herr Casimir Périer an, daß es morgen die Summe von 1,534,655, 000 Fr. erreichen werde. Das ist, wenn ich nicht irre, das Dreifache des Budgets des d 8.“ . . r g der Broschüre des Vicomte von Chateaubriand sind seit deren Erscheinen 15,0900 Exemplare abgesetzt worden. ; In den Hafen von Marseille sind in den letzten sechs Mo⸗ naten des vorlgen Jahres 1161 Schiffe mehr eingelaufen 1nd 653 mehr ausgesegelt, als in demselben Zeitraume von, 18293 unter den angekommenen befanden sich 53 aus dem Schwar—
zen Meere. Großbritanien und Irland.
London, 265. März. 8 er von X en äber das Verhaͤltniß der Hollcinder zu den Bel⸗ giern. Folgende, die Regulirung der Schulden betreff ende Stelle ist dem vierten Briefe entlehnt: „Die Holländischen i . haben, zugleich mit der Zustimmung des Konigs der Wider lande, die auf die Landesgränzen und Li bffentliche Schuld bezüglichen Protokolle vom 20sten und Asten Jann bekannt Jig Diese Bekanntmachting wird die gute Wirkung ha
Die Times enthält eine Reihe
d
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der des Brüsseler Kongresses in Betreff der Absichten der verbündeten Mächte aufzudecken. Des bestimmten Tones ungeachtet, mit dem man in Belgien, namentlich durch das Organ des Herrn Barthelemy, in dessen an Lord Palmerston gerichteten und öffentlich bekannt gemachten Schrei⸗ ben, das Gegentheil behauptete, wird man ersehen, daß die verbündeten Mächte nicht einen Augenblick daran dachten, Belgien einen Theil der Holländischen Kolonialschulden zahlen oder' zu den Unterhaltungs-Kosten des Holländischen Staates beitragen zu lassen. Nur übler Wille oder völlige Unkenntniß von authentischen Thatsachen konnte eine so ungerechte Hand⸗ lung zu Gegenstande einer Anklage machen. Die nämlichen Dokumente beweisen zugleich die Unwahrheit der Behauptung, Is wolle man auf Belgien die Schulden des Großherzogthums Lureinburg wälzen, das, so wie es das Recht erheischt, unter der Souverainetät des Königs der Niederlande verbleiben muß; der Theil der Schuld der südlichen Provinzen, der Luxem⸗ burg zur Last fallt, wird natürlich von dem Betrage der Schuld abgezogen werden, die Belgien übernehmen mußte, wenn Luremburg mit ihm vereinigt worden wäre. Was bie bei Beflimmung des von Belgien zu tragenden An— theiles der Schuld von den verbündeten Mächten beabsichtigte Entschädigung betrifft — nämlich freien Handel Belgiens mit den Hollaͤndischen Kolonieen — so ist es einleuchtend, daß kein Volk gezwungen werden kann, einen Vortheil anzunehmen, und daß es daher den Belgiern überlassen bleibt, den Grundsatz, der die Mächte bei Abmachung der Holländischen Sache leitete, an⸗ zunehmen oder zu verwerfen. Sie wissen es am besten, ob Ant⸗ werpen, Flandern und Lüttich die Holländischen Kolonieen ent⸗ behren können. Mit Vergnügen habe ich bemerkt, daß der Bel⸗ ische Finanz⸗Minister in der Kongreß ⸗Sitzung vom 6. Marz im 6 Belgiens die Austro-Belgische und die vom Tage, der Vereinigung bis zum Tage der Trennung kontrahirte Holländische Schuld anerkannte. Ich wünsche den Belgiern Glück, daß sie zu den Grundsätzen der Billigkeit zurückkehren, und hoffe, daß sie, bei den gerechten und billigen Absichten der verbündeten Mächte, sich beeilen werden, die Ruhe ihres Vaterlandes durch eine unbedingte Annahme der ihnen gemachten Vorschläge wie⸗ der herzustellen. Die Vereinigung Belgiens mit Holland, ohne Zustimmung des Volkes, steht offenbar an der Spitze aller Be⸗ schwerden der Belgier, als die Quelle aller Trübsale, mit denen, nach der Stimme der herrschenden Partei und Brüssels, ihr un⸗ glückliches Vaterland seit den letzten 15 Jahren heimgesucht wurde. Dabei muß man jedoch nicht vergessen, daß die Hol⸗ länder gerade eben so viel Grund hatten, sich über die ohne ihre Einwilligung bewerkstelligte Vereinigung mit Bel⸗ glen zu beschweren, und schwer wird es nicht werden, zu beweisen, daß Holland und nicht Belgien bei dieser Vereinigung am meisten litt. Der König von Holland ae. der keine Gebiets-Vergrößerung wollte, hatte, mit jenem Beschluß wenig zu thun. Diese sogenannte unnatürliche Vereinigung hat man zu jenen willkürlichen Maaßregeln der heiligen Allianz gezahlt, die, als aller Gerechtigkeit und dem Völkerrecht widerspre⸗ chend, durchaus nicht zu vertheidigen wären; man behauptet mit eineni Wort, daß Belgien wie eine Heerde Vieh einem neuen Besitzer zuerkannt worden wäre. Ich gestehe es gern zu, daß eine solche Anwendung der Gewalt große Vorwürfe verdient haben würde, wenn Belgien ein besonderer als solcher lange bestehender Staat gewesen wäre oder sich in der letzten Zeit eine ihm zustãndige Regierungsform gewählt hätte, oder wenn ein Fürst, ein Präsi⸗ dent, oder irgend eine gesetzgebende Versammlung als Organ der Gesinnungen des Volks vorhanden gewesen ware. Zweifelsohne wütrde es besser gewesen seyn, erst die Meinung des Landes zu befragen; wie dies jedoch zu bewerkstelligen gewesen wäre, das läßt sich schwer entscheiden. Ich bin aber auch ziemlich über⸗ zeugt davon, daß, wenn eine solche Appellation damals möglich gewesen wäre und bei der Erwägung der Frage Ruhe und Ver⸗ nunft vorgeherrscht hätten, die große Masse des Belgischen Vol⸗ kes die Vereinigung mit Holland als e ne Wohlthat betrachtet hätte.“ (Fernere Mittheilungen aus diesen Briefen behalten
wir uns vor.)
— — London, 26. März. Durch die am 22sten d. in Unterhause erfolgte Zulassung der Reform-⸗Bill zur zweiten Le⸗ sung ist der Grundsatz anerkannt worden, daß eine bedeutende Reform der Repräsentation, — eine Reform, welche die Gegner revolutionnair nennen — nicht länger zu vermeiden sey. Unter gewöhnlichen Umständen würde die geringe 3 mit wel⸗ cher jener Beschluß gefaßt wurde (302 gegen 301 jstimmen), einer Verwerfung gleich gehalten werden; aber jetzt, wo fast die ganze Nation für die Sache ist und das Oberhaus, wenn die Bill an dasselbe kömmt, es nicht wagen kann, dieselbe zu ver⸗ werfen, jetzt ist dieses ein Triumph; besonders aber, da man in Anschlag bringt, daß weit über Hundert von den Geg⸗ nern unmsttelbar interessirte Personen sind, welche durch die vorgeschlagene Maaßregel entweder ihre Sitze oder ihr Patronat verlieren sollen, und folglich im Gegensatz mit der Nation und den Repräsentanten von Giafschafschaften und grö⸗ ßeren Städten, welche fast ausschließlich die Mehrheit bilden, in keinen Vergleich kommen kann. Das Comité über die Bill ist auf den 14. April festgesetzt, wo das Haus über die einzelnen Bestimmungen derselben zu Rathe gehen soll; und man glanbt, die Regierung habe mit Fleiß diesen längeren Termin gewahlt, weil sie inzwischen die Finanz-Bills für das laufende Jahr zur Annahme zu bringen hofft, um nachher, wenn es noth⸗ wendig scheinen sollte, ohne Nachtheil für den Staatsdienst, das Parlament auflösen zu können. Dies hält man auch für das Wahrscheinlichste, da 20 bis 30 von der Mehrheit gegen einige Hanuptpimkte in den Bills sind und die Minister nicht geneigt sind, irgend einen von diesen aufzugeben. Und da in Allem von den 653 Mitgliedern, aus denen das komplette Unterhaus besteht, 628 wirklich ihre Stimmen oder ihre Erklärung für oder gegen die Bill gegeben haben und unter diesen sich höchstens „als Mehrheit für die Regierung finden und diese nicht hoffen darf, von den fehlenden 39 eine hinlängliche Anzahl zu Hülfe zu ziehen, so bleibt ihr nichts als eine neue Parlamentswahl übrig, wenn anders nicht (wie Viele für möglich halten) Einige von der Minorität, aus Furcht vor einer stürmischen Parlaments⸗ wahl, und um eine nunmehr unabweisliche Sache schnell zur Entscheidung zu bringen, jetzt auf die Seite der Regierung tre⸗ ten. Und hat diese einmal die Zustimmung des Unterhauses fur die vorgeschlagene Entfernung der Mitglieder für die so⸗ genamten Rotten-Boroughs erhalten, so braucht ihr fürs Uebrige nicht mehr bange zu seyn. Aber wie es auch komme, Graf Grey hat die Erklärung gegeben, daß er bei seiner Maaßtegel, die er zur Rettung des Landes vor einer Revolu⸗ tion für unumgänglich nothwendig halte, stehen oder fallen wolle und alle erlaubte Mittel ergreifen werde, dieselbe durchzuführen.
mittelst ihrer öffentlichen
man an dem
da es nicht der Pöbel, die dabei er⸗
April festgesetzt.
derstand und heriesen sich,
Emancipatien, die Unie 58 ow
land und na besonders u
Verhältniß nnter den Repräseuntamen stören wolle.
Peel hielt bei dieser Gelegenheit eine beste Rede.
Civil-Liste ist jetzt auf 51,060 Pfund
Abend vom Unterhause augenommen worde
Niederlande.
Zoude.
über diese Dimission und meinte, er müsse d nennen. Diese Aeußerung wurde v
delt und unzeitig genannt. Der Män
v. Sauvageh bestieg nun die Rednerbühne
8 . ⸗ ö Herren! Seitdem die Regierung die Ehre hatte, Sie zu sam⸗
nackegenhelten neuen Ministern anvertraut. Die neue Merwaltn ß nicht vor dem Kongreß erscheinen, ohne Ihnen, m. 22. . schluß uber Ihre Gesinnungen und Absichten zu geben. Rufschluß vollendeter und umstandlicher Tarzulegen gels nl! wisfen aber, wie kurze Zeit erst das Ministerium besteht. Weit ent fernt, daß die Minister über die Details ihrer Verwaltung nachd
ken konnten, hatten
Sy 6. 1
Ihnen erschien; daß ste sih öh s , en cs e . zu sehen. Das Mi 9. itlube Mächt ihre moralische Kraft von den Erwählten der N, e,, 6 als daß es sich nicht beeilen sollte, sobald alt möglich Ihre Mitwirkung und Ihr Vertrauen in Anspru men. — In der Zusammensetzung des Gedanke dorherrschend; ohne Zweifel wird er auch dem ls Leitfaden dienen. Es wird Ihnen, m. H, eben so gut ten, daß fuͤr Belgien nur Ein Bedürfniß, nur Eine Angelegenhe vorhanden ist, der alle andere weichen muͤssen, zu einem entschiedenen Zustande der Dinge zu gelangen, dur kinen festen und raschen Gang das Ziel und den Zweck unsern muthigen Revolution zu erreichen, ohne auch nur einen Au enblit die Bahn der Ehre und des Ruhmes zu verlassen, die es ich vor gezeichnet hat. Ja, meine Herren, allen Folgen der Belgischen Re äMtrfonk * den von ihnen prollamirten Freiheiten der unvg. letzbarkeit des Gebietes, wie die Verfassung sie bestimmte, der Un abhängigkeit und der Wurde 96 n liche nz . lich der Ausschließung einer Fgmilie n ,, auf .. zurückgewsesen haben, und deren Ruch kehrzanur Schmach, Verderben, unaufhbrlichen Bürgerkrieg und) immerwährende Aussicht auf einꝑe noch blutiger Nevolutign, als d letzte war, nach sich ziehen würde eine, entschiedene Yurg ch zu geben, das ist das Ziel, nach welchem wir, unserer Ansicht nac mit allen Kraͤften hinstreben muͤssen,
Kongresi
n Europa dasteht ; J Ration vermag, die de
der Volker fuͤr sich ba
aß Belgien nicht allein aber auch, was heutzutage gute 6 26 . . insichtlich der auswaͤrtige n t in 5 266 , eine freun s che und unparteiische Stellung einnehme chef ben irn fen auswaͤrtigin Verhaͤltnisse betrifft, uns den Einfluffe irgend eines demuͤthigenden Joches wollen, werden wir uns durch keine falsch— lassen. Selt einiger Zeit haben cinige Schriftstellder, terjochung, das Verderben und die Schmach, des den il llen Kaen, ohne Zweifel geglaubt, daß ihre Kra erwegenheit berechtigte, und daß die Revolution schwa sey, weil sie Großmuth und Ruhe zeigte. Die Regierun hat ihnen durch ihre außerordentliche Ächtung ür den fre Ausdruck der Gedanken einen schlechten Dlenst geleistet. Mit 8 dauern haben wir die neulichen Unordnungen gesehen, die eine 89 des Mißbrauchs der Presse waren und aller Anstrengungen der Bin er⸗Garde ungeachtet nicht vbllig vermieden werden konnten. K offen, 4 d r t , und ung der oͤffentlichen ; . n nn, einen unübersteiglichen Damm entgegen setzen werd In dieser Hinsicht wird die Regierung keine ihrer Pflichten pern amen ungeachtet der strafwürdigen Handlungen, uber die m Alle seuffen, und denen wir nothwendiger Weise an, zuvorkon men mäßen, baben die letzten Tage gezeigt, wie eitel die Ho nungen unserer Feinde sind; schlecht kannten sig die Stimmu ben oltez und unserer eben so tapfLren als unbestechlichen Arm die jederzeit bereit ist, ihr Blut fur die Ehre und die Freih bes Vaterlandes zu vergießen und sich von Maͤnnern loszu sagt die es nicht werth sind, zu ihren Reihen zu gehoren. Man hat de ern, Verfahren . Ju egen die angeklagten Stoͤrer dl lichen Ruhe getadelt. Die fern ene rel der richterlichen Gewalt schuldige Achtun f laubt, anwenden, damit den bei den Gerichten schwebenden Ankh en schnelle und unparteiische Gerechtigkeit werde. Das Kriege c das eine patriotische a en von allen Seiten ertönen lu iebt Ihnen gleichfalls zu erkennen, ⸗ zrdt gi nch des Belgischen Volles zaͤhlen durfen. Nation begreift es, daß Belgien sich durch sich selbst retten ka Sie haben? bereits bewiesen, daß Sie dieses Gefuͤbl theilen; Sie we den daher im Nothfalle die Opfer nicht versagen, deren Noth digkeit der Nation einleuchtet. Es wird Ihnen, m. H., in Be bierauf, angenehm seyn, zu erfahren, daß unsere finanzielle Eh Dank sey e dem guten Geiste und der Baterlandsliebe der Buͤrg fõ zufricdenstellend ist, als es die Umstaͤnde erlauben. Wir wi nicht, meine Herren, ob der Krieg mit Holland noch vermieden od laͤnger aufgeschoben werden kann, Kann er es, so waͤre es nur du
eine muthige Theilnahme M
zur
̃ Entscheidung des endlichen Schicksals des Landes, nnr nnr. 6, es jochen und das Recht haben, es zu woll Es sey uns erlaubt, meine Herren, Ihnen zu sagen, daß der gierung feit wenigen Tagen die Hoffnung worden ist, den Hof jont Belgiens erhellt zu sehen; wir . aber, was der N sion, Ihnen und uns nötbig i He ffnunß dr in unmoͤgli — erhalten, die sie vielleicht gendthigt seyn durften zu tre Ken e e e n n fü wird die Ehr! haben, Ihnen sen seits Maaßregeln vorzulegen,; welche die af. unserer Angelegen ; ten gebietet. Die Regierung ersucht uͤbrigens den Kongreß,
en feng m. H., der Meinung seyn, /.
Sieht man nun, wie sich alle große Städte (vor allen London
en, die Irrthümer lder Belgischen Presse und einiger Mitglie=
in elner gestrigen Versammlung) und Grafschaften (Nork, Hants,
S. das gestrige Blatt der St. Z.
men ö berufen, hat der Herr Regent die Leitung der dffentlichen
ie kaum Zeit, sich mit den allgemeinsten und wich. tigsten leg ern e e T ligelegeñfhciten z beschaftigen. Vielleicht haͤtte die Verwaltung des wegen um einigen Aufschub bitten konnen, bevor sie vo sis wunscht äber zu fehr Ihre Unterstützung, ali fen mit Ihnen vereinigt Ministerium ist zu fehr davõn überzeugt, daß die
bes Ministertums war nur ein ben
und wir hoffen daß, . ie 3 e, n, , zu d , ö ätigkeit und Kraft nicht mangeln werde er Kollegen sagte mir, daß er im Grunde meiner Meinung sey hnen unterstutzt, Th J wissen wir sehr woh aß man jedoch für jetzt ein anderes Mittel als die Vereinigung
achte wünschen wir nichts nehl koͤnnen; en nicht unterwerfen) reundschaft taͤusche
die sich die in Peichen der Mißbilligung. Aber, meine Herren, ich muß mich Landes wi schtfertigen.“
gierung wird Alles, was ihr
le d, dasselbe erwarten
üsteriumis vorgeherrscht habe, und daß die vollkom⸗ e llebereinstimmung in demselben vorhanden sey, was mittelbare Folge eines definitiven Zustandes seyn vonach dem, Lande die Integrität des Gebiets und nol⸗-Unabhängigkeit verbürgt werden. Ich bin erstaunt, aß, es im Kabinet eine Uebereinstimmung hinsichtlich hängigkeit gebe. Als Bürger, als Deputirter und als nder Minister bin ich der Wahrheit die Erklärung schul—
die Entzweiung des Ministeriums, von dem ich einen nachte, nur der von einem Mitgliede desselben geäu— zuzuschreiben ist, daß es für Belgien kein an—⸗
il als die Vereinigung mit Frankreich gebe. ieses Mitglied (Hrn. v. Brouckere) finde ich auch im gegen⸗ ärtigen Ministerium wieder. Wie kann es also jetzt über die
ch zu neh Frage der Unabhängigkeit eine Uebereinstimmung in demsel—
geben? Haben sich seitdem etwa Thatsachen
ereignet, Gedanken modificirten? Oder soll
ie diesen man darin
einleuch, ine Beweglichkeit der Gesinnungen und der Zwecke erken—
en, die anderen Ansichten und anderen Gesichtspunkten
naͤmlich das Strebe] uzuschreiben ist?“ Hr. v. Brouckere bestieg sofort die Redner—
jühne und antwortete: „Ich hätte nicht erwartet, daß die De⸗ ails dessen, was im Kabinette vorgefallen ist, hier wiederholt verden würden. Die Versammlung hat unbezweifelt verstanden, zaß der vorige Redner Niemand anders, als mich, gemeint hat. Die Thatsachen sind entstellt worden; meine mündliche Dimis⸗ ion ist dem Regenten drei bis vier Tage vorher zugekommen,
und hauptsac he die Erklärungen stattgefunden, von denen man Sie eben die Nation und ih! n Kenntniß gesetzt hat. ⸗
Alle Mitglieder des Minister-Rathes llten ihre Meinung abgeben, und da sagte ich, daß eine große erschwörung vorhanden sey, den Prinzen von Oranien zurück⸗ führen, daß ich kein anderes Mittel sähe, als an Frankreich mappelliren, um den Prinzen von Oranien zurückzuweisen und Einer mei⸗
it Frankreich auffinden müsse. Da mein Entschluß gefaßt har und ich kein anderes Mittel sah, das Land aus seiner ‚hwierigen Lage zu retten, so verlangte ich meinen Ab⸗ chied. Ein anderes Motiv ließ mir außerdem diese Ver⸗ bschiedung als wünschenswerth erscheinen. Ich wollte mich ämlich nicht gleichzeitig mit dem Mitgliede, das so eben die dednerbühne verlassen hat, im Kabinette befinden. (Murren und
Der Redner wurde bleich und gerieth ins Stok⸗ n, als Herr v. Robaulxr ihn unterbrach und den Präsidenten agte, ob er dulden könne, daß man die Versammlung mit sol— jen Persönlichkeiten unterhalte?! „Sind wir hier,“ fragte er, m Privat-Zwiste anzuhören und zu entscheiden?“ Herr Le— eau meinte, daß der Kongreß, der den Angriff geduldet, auch e Vertheidigung gestatten müsse. Herr v. Brouchere lehnte in jede fernere Rechtfertigung ab und begnügte sich mit der
estigkeit der fuͤr die Aufrechth rklärung, daß es ihm nicht um die Beibehaltung des Porte⸗ ube bewaffneten Bürger n . aͤhnlich nilles zu thun sey; er wünsche nur dem Lande zu dienen, und
säre es auch in einer untergeordneten Stellung. Als Herr Le⸗ e au die Ansicht bestätigte, daß man jedenfalls, ehe man eine estauration gestattete, die Vereinigung mit Frankreich bewirken
Bllte, entgegnete Herr Jottrand, es gäbe noch viele andere
üittel, die Restauration zu vermeiden, namentlich den Krieg it Holland und den Widerstand gegen auswartige Inva⸗ nen. Belgien könne ohne das Haus Nassau unab— ingig und ohne Frankreich frei seyn. Wenn das neue inisterium dies noch nicht begriffen habe, so habe es auch seine ztellung noch nicht gehörig erwogen. Hr. v. Brouckere ent— arf nun mit wenigen Worten eine Schilderung von dem Zu— nde der Finanzen, den er, was den laufenden Dienst betreffe, hr befriedigend nannte. Hinsichtlich der Deckung der außeror— ntlichen Bedürfnisse sey bekanntlich eine Anleihe beschlossen
wie sehr Sie auf die Energsorden; ehe man diese jedoch abschließe wünsche er, daß der Die gan Kongreß eine Kommission zur Kenntnißnahme der Bedingungen
iennen möge, welche die Kapitalisten gestellt hätten. Herr v. obaulr wurde unwillig; er verlange, sagte er, etwas Ande— s als bloße Redensarten, um zu wissen, ob er dem Ministerium n Vertrauen schenken solle. Er wolle zunächst darüber Aus⸗ nft haben, ob etwas geschehen sey, um die Beamten-Stellen,
noch manchen Feind der Revolution enthielten, neu zu be⸗ ßen. Namentlich solle es viele Einnehmer geben, welche den steuerpflichtigen riethen, keine Abgaben zu zahlen, weil die alte
unsere feste und imposante Sir ng . unfere Feinde und dutssegierung, bei ihrer Rückkehr, die Zahlung zum zweiten Male ĩ
dern möchte. Hr. v. Brouckere erwiederte, diese Anschuldi⸗ ng gegen die Stenereinnehmer sey unbegründet. Hr. Gendebien einte, der Finanz⸗Minister sollte seine Verantwortlichkeit für sich be⸗ lten und nicht eiuer Kommission des Kongresses aufbürden wollen.
st — naͤmlich keine schwanken ich Herr van de Weyer bekämpfte den Vorschlag einer Kom⸗
nd unwiderrufliche Thatfach issions⸗Ernennung; man habe, sagte er, andere durchgreifen— n 2 es den Minisch re Vorschläge als diesen erwariet; die se Meinung theilten auch
Sie heute schon von den verschiedenen i, ; . Forgeur, Jottrand und viele Andere, so daß, bei
bstimmung darüber, nur 10 oder 12 Mitglieder für den trag des Finanz⸗Ministers sind und dieser mithin verworfen ird. Hr. v. Robaulr machte darauf den Vorschlag, daß der longreß eine Kommission von fünf Mitgliedern zur Untersu⸗ hung der den verschiedenen Volks⸗Bewegungen zum Grunde lie⸗ Inden Ursachen ernenne. Auch soll diese Kommission die Mittel
.
vorschlagen, wodurch diese Ursachen zu befeltigen waren. Der Redner entwickelte seinen Antrag, indem er darauf hinwies, daß es erst der „Belgischen Association“ bedurft habe, um die Um⸗ triebe der Orangssten an das Licht zu bringen, und daß die Re⸗ gierung einen großen Fehler begangen, indem sie den revolution—⸗ nairen General Mellinet so viel schikanirt habe. Man müsse durchaus alle Beamten ⸗Ernennungen revidiren und in jedem
Departement eine c. Säuberung eintreten lassen. Der An⸗ trag des Hrn. v. Robaulrx wurde ohne lange Debatte ange— nommen, zu Mitgliedern der Kommission wurden die Herren von Robaulr, Raikem, Jottrand, Duval und o an Meenen ernannt. Auf die Nufforderung des Hrn. v. Rob aulxr, daß der Minister der auswärtigen Augelegenhei⸗ ten Bericht über die auswärtigen Verhältnisse des Landes ab— tatte, antwortete dieser (Hr. Lebeau), daß es ihrn unmöglich sey, Einzelnheiten, die er selbst noch nicht genau kenne, mitzutheilen; er hege inzwischen die Hoffnung, daß die angeknüpften Unter— handlungen ein glückliches Resultat herbeiführen würden. Auf die Bemerkung des Hrn. v. Rob aulx, daß man hauptsächlich zu wissen wünsche, woran man mit den Protokollen fey, und ob es wirklich ein Protokoll vom 2. März gäbe, entgegnete Herr van de Weyer, es sey kein solches Protokoll vorhanden; auch sey der Belgischen Regierung niemals ein vom Monat März datirtes Protokoll übergeben worden; alle aus Frankreich und England in dieser Hinsicht gekommene Gerüchte seyen unbe— gründet. Schließlich legten die Herren Raikem und Jottrand einen Vorschlag auf das Bureau nieder, wonach es der vom Kongresse ernannten Kommission freistehen soll, Vorladungen zu erlassen, Zeugen abzuhören und Strafbestimmungen festzusetzen nach dem Art. 80 des Straf-Gesetzbuches für das gerichtliche Verfahren.
. Durch eine Verfügung des Regenten vom 30sten d. M. ist die Umwandlung der verschiedenen Niellonschen, Mellinetschen und anderer Frei⸗Corps in regulaire Linien-Regimenter angeord—⸗ net worden. In der Einleitung zu dieser Verfügung heißt es, daß die angeordnete Maaßregel eine Belohnung für die be⸗ treffenden Frei⸗Corps seyn soll. Man glaubt jedoch nicht, daß diese, die ihre bisherige Ungebundenheit sehr lieb gewonnen ha— ben, damit einverstanden seyn werden.
Es heißt jetzt, daß der Prozeß des Oberst-Lieutenant Gre⸗ goire nicht in Gent, sondern in Brügge geführt werden soll. Der des Major Kessels wartet ebenfalls auf eine baldige Entscheidung.
In Mecheln ist die Behörde am 28sten d. gezwungen worden, die seit dem Rückzuge der Holländer festgen ommenen Staatsge⸗— fangenen aus ihrem Gefängnisse zu entlassen. In Ath haben dagegen Unruhen anderer Art stattgefunden; mitten auf dem Markte sah man nämlich vorgestern früh einen Galgen mit der Inschrift: „Werkzeug, den Verräthern bestinnmt.“ Das Volk wollte sich jedoch damit nicht recht verstanidigen; der Galgen mußte wieder fortgeschafft werden, und der Magistrat erließ eine Proclamation an die Einwohner, in der er sie zur Eintracht ermahnte.
Unsere Zeitungen enthalten ein vom Obersten Pletinckr unterzeichnetes, an den Kriegs-Minister gerichtetes Aktenstück, worin dieser Oberst, der bisher in Mecheln in Besatzung gelegen, ein angebliches Komplott aufdeckt, das unten mehreren Offizie⸗ ren in Mecheln bestanden und den Zweck gehabt haben soll, den Prinzen von Oranien in Brüssel zu proklaminen. Diese Offiziere sollen mit dem General van der Smissen in Antwerpen im Ein— verstandnisse gewesen seyn.
Herr Legrelle, Bürgermeister von Antwerpen, der sich zur Kongreß⸗Versammlung hier eingefunden hatte, ist bereits wieder nach seinem Wohnorte zurückgereist, wo seirie Anwesenheit der jetzigen Aufregung halber nothwendig ist. Den Versicherungen des Journal d' Anvers zufolge, soll jedoch jetzt unter den Militairs sowohl, als unter den Bürgern jenes Ortes, die größte Ruhe und Ordnung herrschen.
Die Generale Beaulien und Dutaillis sind in Antwerpen angekommen, um den Oberbefehl über die Süadt und die Trup— pen zu übernehmen.
Nachrichten aus London v. 25sten d. M. zufolge, hat der Graf von Aerschot bis dahin noch keine Audienz beim Lord Pal⸗ merston erhalten können. .
Lüttich, 30. März. Wir haben glücklich erweise kein neues Unheil mehr zu berichten. Der Nachmittag und die Nacht sind ruhig vorübergegangen. Die gesammte Bürger garde war zusam— menberufen worden; seit 3 Uhr patronillirten mehrere Compa— gnieen. Die Soldaten, besonders die Kürassiere, haben die Bür— ger vortrefflich unterstützt. Auf dem Platze St. Lambert waren einige Kanonen aufgepflanzt. Kein Haus ist mehr verwüstet worden; nur ein Angriff hat noch stattgefunden. Einige Hun⸗— dert Menschen hatten sich nach der Wohnung eines Commissio— nairs auf dem Quai de la Batte begeben. Die bewaffnete Macht wußte jedoch den Haufen im Zaume zu halten. Von 7 Uhr Abends ab hielt ein Posten mit einer Kanone auf diesem Punkte Wache. Alles, was die Bürger und Soldaten noch zu thun hatten, war, die Volksgruppen zu zerstreuen, die sich von 4 — 9 Uhr, besonders in der Gegend des Rathhauses ununter⸗ brochen bildeten. Einige Leute, welche sich ungebührlich betru⸗ gen, wurden verhaftet. Es sind gegen 2000 Mann Linien⸗-Trup— pen eingetroffen, welche unserer Sicherheit noch mehr Bestand geben werden. Einige Individnen, die Sachen gestohlen oder zerbrochen haben, sind noch verhaftet worden. Einige Plünderer, die bei Orban Vitriol und Firniß getrunken haben, sollen gestor— ben oder dem Tode nahe seyn.
Unter den Mitteln, die der hiesige Courrier dem Kon— gresse vorschlägt, um dem gegenwärtigen traurigen Zustande des Landes abzuhelfen, befindet sich auch die Censur. Das genannte Blatt äußert sich in dieser Hinsicht: „Um den Zusammenlaäufen und Mentereien jeden Vorwand zu nehmen, beeile sich der Kon⸗ greß, dem Regenten die Mittel an die Hand zu geben, die e her der Presse, die wir, zu unserem Leidwesen, seit meh⸗ reren Monaten wahrnehmen, gesetzlich zu unterdrücken. Bis jetzt haben wir Anstand genommen, davon zu sprechen, aus Furcht, man möchte uns beschuldigen, daß wir den Absolutis—⸗ mus begünstigen wollen. Denn wessen könnte man nicht unter den jetzigen Umständen beschuldigt werden? Jetzt, da die Erfah⸗ rung hinlänglich geredet zu haben scheint, brauchen wir diese Furcht nicht mehr zu hegen. Möge daher die Gerechtigkeit zu wirken suchen; möge sie schleunig und durchgreifend wirken, da— mit alle Ausschweifungen, gleichviel von welcher Seite sie kom⸗ men, unterdrückt werden.“
„Wir erfahren“, heißt es in demselben Blatte, „daß der Justiz-Minister bestimmte Befehle ertheilt hat, um das ge⸗ richtliche Verfahren gegen den Oberst⸗-Lieutenant Gregoire zu be⸗ schleunigen. Sollte die Angelegenheit bei Ablauf der gewöhnli⸗ chen Assisen-Zeit noch nicht bis zur gerichtlichen Entscheidung gediehen seyn, so werden wahrscheinlich außerordentliche Assisen
remans einznleltenden Prozesses ist derselbe Befehl ertthellt worden.“
Ein anderes hiesiges Blatt äußert: „Die Unruhen im Lande machen die Sendung von Truppen nach den Punkten, wo sie sich äußern, nothwendig; dadurch werden unsere Gränzen entblößt, und unseren Feinden, den Holländern, wird damit in die Hände gearbeitet. Aus welchem Gesichtspunkte man nun auch diese Unruhen betrachte, erscheint es doch dringend, daß die wahrhaften Patrioten alle ihre Bemühungen vereinigen, um die öffentliche Ruhe zu sichern und aufrecht zu erhalten.“
Polen.
Warschau, 31. März. In den Sitzungen des Reichstages vom 28sten und 29sten d. M. wurde der Gesammtinhalt des Gesetz-Entwurfs hinsichtlich der Verleihung von Grund-Eigen⸗ thum an die auf National-Gütern ansässigen Bauern diskutirt, und es sprachen sich zuerst mehrere Mitglieder, obgleich sie die Angemessenheit eines solchen Gesetzes nicht läugneten, doch dahin aus, daß der gegenwärtige Augenblick nicht dazu geeignet sey, um sich mit diesem Gegenstande zu befassen; daß man, um densel⸗ ben mit gehöriger Ruhe zu erwägen, friedlichere Zeiten abwarten müsse; daß die geringe Anzahl der jetzt anwesenden Repräsentan⸗ ten nicht bevollmächtigt sey, in Angelegenheiten dieser Art einen definitiven Beschluß zu fassen; daß man, wenn nur einem Theile der Bauern, nämlich den auf National-Gütern Ansässigen, Grund⸗Eigenthum verliehen werde, dadurch den Samen der Zwie⸗ tracht unter die Einwohner streuen würde, indem die auf Pri⸗ vat⸗Gütern Ansässigen von dieser Wohlthat ausgeschlossen blie⸗ ben; daß Umstande eintreten könnten, unter denen der Bauer kein Grundeigenthum besitzen wollen und lieber den Frohndienst verrichten, als einen Zins bezahlen möchte; daß, wenn man dem Schatz seine bisherigen Einkünfte erhalten wolle, dem Bauer aus der Verwandlung des Frohndienstes in einen Pacht oder Grundꝛins kein Vortheil entsprießen würde, und daß die Einführung dieses Gesetzes die Sicherheits-Garantie für das Darlehen des Landschaftlichen Kredit-Vereins wankend machen könne. Auf diese Einwürfe wurde von anderen Mitgliedern ent⸗ gegnet, daß gerade der gegenwärtige Augenblick der geeignetste zu Erlassung eines solchen Gesetzes sey, weil dies am besten dazu dienen werde, die wesentlichen Absichten des Aufstandes zu offen⸗ baren, unter denen die Emancipirung der zahlreichsten und edel⸗ sten Einwohner⸗-Klasse, der Ackerbauenden, welche jetzt ihr Blut für die Sache des Landes vergieße, nicht die letzte wäre; daß, wenn es sich um Ausübung der Gerechtigkeit handle, man nie behaupten könne, es sey noch nicht an der Zeit; daß man, da die gegenwärtige Anzahl der Reichstagsmitglieder zur Entschei⸗ dung der wichtigsten Angelegenheiten der Insurrection für hin⸗ reichend befunden worden, nicht vorschützen könne, sie sey zu minder wichtigen Sachen nicht genügend; daß, obgleich die Volks⸗ Repräsentanten, aus Rücksicht auf die Unantastbarkeit des jedem Grundbesitzer zukommenden Eigenthumsrechtes, kein allgemei⸗ nes Princip hinsichtlich aller Bauern ohne Ausnahme aufstel⸗ len könnten, sie doch wenigstens mit den National-Gütern ein Beispiel geben müßten, welches gewiß bei den Privat⸗ Eigenthümern Nachahmung finden werde; daß die einzelnen Vorschriften des neuen Gesetzes den einzelnen Unangemessenhei⸗ ten, welche aus der allgemeinen Anwendung desselben hervorge⸗ hen würden, vorbeugen könnten, und daß das Interesse des land⸗ schaftlichen Kredit-Vereins durch ein solches Gesetz nicht beein- trächtigt werde, da durch dasselbe der Werth der zu seiner Si⸗ cherheit angewiesenen Güter nicht verringert würde. Endlich fügten noch einige Mitglieder zu diesen Bemerkungen hinzu, daß, so wie einerseits das projektirte Gesetz unter jedem Wechsel des Schicksals, der das Land treffen könne, das schönste Denkmal der Verdienste des gegenwärtigen Reichstages seyn werde, so an⸗ dererseits man wohl annehmen könne, daß die gegen das Gesetz vorgebrachten Einwürfe mehr aus persönlichen Interessen, als aus Rücksicht auf das allgemeine Beste, hervorgingen. Nach diesen allgemeinen Erörterungen schritten die Kammern zur Diskussion der einzelnen Artikel des von der National⸗Regierung vorgelegten und von den Reichstags⸗Kommissionen vervollständigten Gesetz⸗· Entwurfs. Am gestrigen Tage wurden diese Verhandlungen wei ter fortgesetz. (Da die Warschauer Blätter die Details der letzteren Sitzung noch nicht enthalten, so behalten wir uns auch die Mittheilung des Gesetz-Entwurfes selbst bis zum Eingang genauer Nachrichten über den Schluß der diesfälligen Diskusston vor.) Außerdem wurden in diesen Sitzungen folgende Anträge gemacht: von dem Deputirten des Radsmer Kreises, Herrn Posturzynski, daß das Amt eines Mitgliedes der Landboten⸗ Kammer mit einem aus dem Schatz besoldeten Amt im exekuti— ven Zweige der Regierung nicht in einer Person vereinigt werden dürfe; von dem Opoczhner Landboten, Herrn Swidzinski, daß ein Institut für Dorfschullehrer gegründet und in Folge dessen im ganzen Lande Parochial-Schulen eingerichtet werden sollten; von dem Deputirten des Zembower Kreises, Hrn. Gni⸗ now ski, daß ein außerordentliches Tribunal und zu gleicher Zeit Geschwornen⸗Gerichte gebildet werden möchten. Alle 3 Prosekte wurden an die Kommissionen überwiesen. Der Deputirte Herr Klimontowicz, aus dem Augustower Kreise, reichte auf den Fall, daß der erste Gesetz⸗-Entwurf hinsichtlich Emancipirung der Bauern verworfen würde, einen andern über denselben Gegen— stand ein, welcher jedoch erst nach beendigter Diskussion des erste⸗ ren vorgenommen werden soll. Endlich beschlossen die Kam— mern, die National⸗Regierung aufzufordern, zu einer öffentlichen Gedächtnißfeier zu Ehren der im gegenwärtigen Kriege Gefalle— 5 den benöthigten Fonds aus dem öffentlichen Schatz anzu⸗ weisen.
Warschau. 1. April. Der Polnische Kurier enthält einen von dem Ober⸗-Befehlshaber, General Skrzynecki, imterm gestrigen Tage an die National⸗Regierung erstatteten Bericht welchem zufolge seine Avant-Garde das Corps des Gene⸗ rals Geismar bei Wawr, woselbst dieses eine feste Stel— lung inne hatte, gestern angegriffen hat. Nach einem zwei⸗ stündigen Kampfe ist dieses Corps zurückgedrängt und dem⸗ nächst auf dem Wege nach Minsk zu verfolgt worden. Alle Anstrengungen des Feindes waren vergeblich, und selbst das bei Dembe-⸗Wielski aufgestellte Corps des Generals Rosen konnte die Polnischen Truppen nicht aufhalten; bei Beendigung des Ge— fechts hatten dieselben die Stellung des Feindes inne. Dem wei⸗ teren Inhalte des Berichts zufolge, beträgt der Verlust an Tod— ten und Verwundeten auf Russischer Seite mehrere Taufend Mann; Polnischer Seits beläuft er sich dagegen nur auf 400 — 500 Mann, was hauptsächlich dem Umstande beizumessen ist daß der Ang n , i fe d
en neuesten Nachrichten zufolge, ist das Polni h Quartier in Minsk, und der General laren r 6 Deutschland.
Zawodn. München, 31. März. Die herkömmliche Fußwaschung
eröffnet werden. Auch hinsichtlich des gegen den Obersten Bor⸗
wurde heute von Sr. Majestaͤt dem König an zwölf alten Män⸗
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