Auswärtige Börsen,
i , 7. April. . Oesterr. 4proc. Metall. 68 Br. Russ. Engl. Anl. S Br.
Dun. 525 G. Poln. pr. ult. d. S7 G.
Bank -Actien 900 Br., 898 6 Russ. Anl. lamb. Cert. S2 G., 83 Br.
Berliner Börse.
Den 9. April 1831.
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Hrezes6s. Coe.)
If. ire e. CGαlcd.
St. · Schuld- Sch 4 84 y19stpr. Pfandbrl. 4 933 — Pr. Engl. Anl. 18 5 97 bomm. Pfandhrf. 4 i053 u Pr. Eng]. Anl. 22 5 94 — Pr. Engl. Ohl; 3) 4 161
Kurm. Dsbl. m. I. G. 4 Neum, Int. Sch. do. 4 ö I. - Sch. d. K.- u. N. — Berl. Stadt-Oblig. 4 8. ö Königs. do. 4 8 .
Elbinger do. 4
NPDanz. do. in Th. — Westpr. Pfandbr. 4 Grolshz. Pos. do. 4
Friedrichsd'or. . Disconlo
Allgemeiner
Liquidartrions — Pre, s e.
VIII. Hr f. C/ / —
Sevilla, Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Rossini.
1
1 ö P Coꝛum. Wechsel- Cours. ee , .
Briest Geld.
140 140
1487 1483
Kurs 2 Mt. Kurꝝ 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.
Amsterdam ; dito 250 FI. . 4 , , , London ö , Wien in 20 Xr Augsburg ö Breslau 100 ThJl. 2 Mt. Leipꝛzis 100 Thl. 8 Lage Krahn , ,, 150 FI. 2 Mt. Petersburg BRN. 100 Rhl. 3 Woch- Warschau 600 Fl. Kurz
11 235 .
Sch au spiele.
Der Barbier von (Mad.
Königlich e
Sonntag, 10. April. Im Opernhause:
Pehl⸗Beisteiner: Rosme, als Gastrolle.) Im Schauspielhause: Das Käthchen von Heilbronn, großes
Ritter-Schauspiel in 5 Abtheilungen, nebst einem Vorspiele in 1 Akt: Das heimliche Gericht, von H. v. Kleist.
Anzeiger für die Preußischen Stagten.
e, , , , , m.
, . 11. April Im Schauspielhause: Der Freischt Oper in 3 Abtheilungen.
In Potsdam: Die Damen unter sich, Lustspiel in 1 Au zug. Hierauf: So geht's, Lustspiel in 2 Abtheilungen, nach de Französischen des Scribe, von Both.
Königstädtisches Theater.
Sonntag, 109. April. Der unzusammenhängende Zusam menhang, muslkalisch-»dramatisches Quodlibet; Musik von meh reren Komponisten. ö
Montag, 11. April. Lenore, Melodrama in 3 Abtheilungen mit Gesang, von Karl v. Holtei; Musik von Eberwein.
KEUESLE BGR SE N- NMACHIRICHLHLEEM.
Frankfurt a4. M., 6. April. Am Schluß der Börs (1. Uhr) Oesterr. proc. Metall. 830. 4proc. dito 663. Bang Actien 1112. 4proc. Part.⸗Oblig. 111. Geld. J
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
— — — 1
Gedruckt bei A. W. Hayn.
—— — . g Name u. Stand des Erblassers,
9 j ö 6 PFrovini. u. resp. Bezeichnung der Maffe.
Name des Gerichts.
2 . er
Liquidations, Termin. Blatt, wo das Weitere zu finden.
Pommern. Kuͤnftige Kaufgelder des im Neu⸗ Ob. Loͤger. zu Coͤslit stettinschen Kreise belegenen Gutes Eulenburg nebst Doͤrf— chen Sannorth und der Busch—
muͤhle. —
J.
2 —
12. April 1831. Stettin. Int -Blatt p. 56.
— . — ——
ö e an n et machung en.
ret if fe n e n t.
Von dem Köoͤnigl. Dber⸗Landesgerichte von Sachsen zu Naum— burg ist das, im Ziegenruͤcker Kreise belegene, den Gebruͤdern Adler zugehorige Mannlehn Rittergut Woͤhlsdorf, obern und untern Theils, sammt Ranis, das Drittel genannt, welches nach der gerichtlich aufgenommenen Taxe auf 48939 Thl. 23 sar. 1 pf. abgeschaͤtzt wor⸗ den ist, auf den Antrag des Füuͤrstl. Schwarzburgschen Kamjslers, Praͤsidenten und Geheimeraths von Ketelhodt zu Rudolstadt sub hasta gestellt, und es sind die Bietungs-Termine vor dem Ober⸗ , , 1 Jungmeister, als Deputirten, auf
den 22. Juli . ᷣ den . November 1831, hora l,
und den 10. Februar 1832, hora 10, angesetzt worden.
Es werden daher diejenigen Kauflustigen, welche annehmliche Zahlung zu leisten vermoͤgen, aufgesordert, sich spaͤtestens in dem letzten Termine zu melden, und ihr Gebot abzugeben, wohei ihnen bekannt gemacht wird, daß auf die nach Ablauf des letzten Termins etwa einkommenden Gebote nicht weiter geachtet werden soll.
Die Verkaufs-Taxe kann in der hiesigen Registratur eingese⸗ hen werden.
Taumburg, den d. Marz 1831. - Königl Preußisches Ober-Landesgericht von Sachsen.
, , .
Wann der Major Graf von Schlieffen auf Schlieffensberg, als in Gemaͤßheit des Notifikatorit hiesiger Großherzoglicher Ju⸗ stiz⸗Kanzlei de 12ten hujus bestellter Kurator des Domdechanten Grafen von Schlitz auf Burg Schlitz z., die Anzeige gemgcht hat, daß, falls in der Debit⸗Sache seines Kuranden der beabsich⸗ tigte Vergleich nicht zu erreichen seyn würde, die Abtretung der Masse an die Glaͤubiger, mithin der Verkauf der Guͤter dessel⸗ ben nothwendig werde, und demgemaͤß auf den Verkauf solcher Guter unter den Bedingungen eines Verkaufs aus dem Konkurse, und in der Art, daß ihre Tradition bald nach ertheiltem reinen Zuschlage erfolge, angetragen hat; so sind, nachbem von hiesiger BGroßherzoglicher Justiz⸗Kanzlei, als der obervormundschaftlichen Behörde in dieser Kuratel⸗Sache, das erforderliche decretuun de asienando erfolgt ist, zum Verkaufe mehr beregter, hier unten naͤ⸗ her beschriebener Guͤter, nachbenannte Termine, und zwar:
1) von Burg Schlitz, Kaarstorff, Goͤrzhausen und Hohen⸗Dem⸗ zin ein Termin auf den 6Gten Juni die ses Fah res, von Thuͤrckow und Hohen⸗-Schlitz, Amts Guͤstrow und Neu—
kalden, ein Termin auf den ten Juni dieses Fahres,
3) von Kleinen⸗Koͤthel eum pert, ein Termin auf den sten Juni dieses Jahr es, und . —
4) don Großen⸗Köthel eum pert. ein Termin auf den gten Juni dieses Jahres 6 . ͤ angescht, und werden demnach alle diejenigen, welche die erwaͤhn⸗ ten Güter zu kaufen gemeint sind, hiermit geladen, an den be— meldeten Tagen, Morgens um 10 Uhr, auf hiesiger Großherzog⸗ licher Jufftz-Kanzlei zu erscheinen, Bot und Ueberbot zu Proto⸗ zoll zu geben, und demmaͤchst zu gewaͤrtigen, daß dem constitutigns⸗ maͤßig Meistbietenden der Zuschlag, unter vorausgesetzter Landes⸗ lehnherrlicher Bewilligung und unter Vorbehalt der Anbergumung eines Termins zur Ausübung des den graͤflich von Schlitzschen Gläubigern zustaͤndigen Gleichgebotsrechts, ertheilt werden wird.
Die Verkaufs⸗Bedingungen sind vier Wochen vor dem ersten
Termin sowohl in der Negistratur hiesiger Großherzoglicher Ju⸗ iz-Kanztei, als beim Eigenthümer Engel auf Grambzow, als be stelltem Administrator des graͤflich von Schlitzschen Vermoͤgens, und beim Advokaten Spalding hierselbst, als Sachwalde der graͤf⸗ lich von Schlitzschen Kuratel, einzusehen, und gegen die Kopial⸗ Gebuͤhr in Abschrift zu erlangen, die Guͤter konnen aber nach vorheriger Meldung bei dem erwaͤhnten Eigenthuͤmer Engel zu
jeder Zeit besehen werden. . Gegeben Guͤstrow, den 23. Maͤrz 15631. . (L. S.) Großherzoglich Mecklenburgsche, zur Justiz⸗Kanzlei
slllerhbchst verordnete Direktor, Vice⸗Direktor und Raͤthe. G. Brandt. H. F. C. Burmeister.
ungefähre Beschreihung — der graͤflich von Schlitzschen Guͤter in Grundlage der landes—⸗ vergleichsmaͤßigen Vermessung und Bonitirung, auch nach . ihrem jetzigen Zustande: Burg Schlitz in der Naͤhe von Teterom und Malchin, welches Dun g rh h oͤffentlichen Blaͤttern beschrieben, auch lithographirt worden, ist seit 25 Jahren auf einer Anhdoͤhe vor einem Buͤ⸗ chenwald erbauet. Es hat die Aussicht über den Malchiner See auf eine Landschaft seltener Schönheit. Neben der Burg ist eine Kapelle und ein Gasthof gebauet. Rund umher erstret⸗ ken sich die berüͤhmten Garten- und Park⸗-Anlagen, welche das große Interesse erregt haben. Zů Burg Schlitz gehoren jetzt dae, , Kaarsdors, welches einen Flaͤchen⸗Inhalt hat, von 3. „156 hu. then, und katastrirt zu 6. Hufe sr Scheffel, namlich an Acker
schlaͤgen von 14 Last im Durchschnitt.
279,306 MRuthen, davon haben 220,009 MRuthen: die Bo⸗ nitaͤt von 15 bis 995 (IRuthen auf den Scheffel. . Die Wiesen halten 33,490 JRuthen. Holz und Weide 48,94
AMuthen.
Servituten und außerordentliche Abgaben sind nicht vorhanden. Zu Kaarsdorff, wo, selbst die Gebaͤude in haltbarem Stande sind, gehoͤrt die Meierei
ö Göorzhausen,
welche der Besitzer aufgebauet hat.
Kaagrsdorf wird in 6 Schlaͤgen à 3 Last bewirthschaftet, da⸗ von sind Weizen und ein Roggenboden.
Gyoͤrzhausen hat 7 Schlaͤge à 1 Last halb Weizen-, halb Rog⸗ gen⸗Boden. ;
Die Heuwerbung auf beiden Guͤtern betragt jetzt 100 Fuder.
Ein hedeutender Theil des Kaarsdorffer Feldes wird bei Ho— hen⸗Demzin benutzt
Die in den Schlaͤgen vertheilten großen Eichen geben ver— kaͤufliches Holz, so wie auch Buͤchen koͤnnen verkauft werden. Hohen⸗Demzin hat nach Abzug von 1414 IRuthen, welche
an die regulirten Bauern zu Groß-Koͤthel abgegeben, und
dorthin im Cataster abzuschreiben, die Flaͤche von 175,904 IRu⸗ then, und ist zu 2 Hufe 31 Scheffel catastrirt Davon sind
Acker — 105,787 cuthen, Wiesen 17, 153 Ruthen, Holz
und Weide 535 150 AMRuthen.
Die Hohen⸗Demziner Bauern sind mit landesherrlicher Ge⸗ nehmigung regulirt, und haben an Acker und Wiesen 6753 MRuthen.
Die Hohen⸗Demziner Kirche, welcher 13,687 IRuthen gehdͤ⸗ ren, ist jetzt oombinirt mit der zu Buͤlow, und uͤber ihre Laͤnde— reien im Jahre 1794 ein Erbpacht-Contract abgeschlossen. Noch hat die Pfarre ein Reservat von 133 IRuthen, und die Kuͤsterei 20 URuthen. ;
Der Hof ist vollstaͤndig mit Wirthschafts⸗-Gebaͤuden versehen, die der Besitzer zum Theil neu agufgefuͤhrt hat. Es wird jetzt mit dem hinzugelegten Kgarsdorffer Acker bewirthschaftet in 7 großen Schlagen in 3 Last, 6 Kleinen à 5 Drbt. und JeKllußen⸗ ) Man kann z?telrgls Weizen⸗-Acker, tel als Gerst-Acker und ztel als Roggen⸗Mker i . Jetzt werden 140 Fuder Heu aus den Wiesen ge⸗ worben.
Die Höͤlzungen bestehen aus Eichen und Buͤchen und Schlag⸗ holz. Es ist an Bau, Brennholz und Torf Ueberfluß vorhanden. , den Burg⸗Schlitzer Guͤtern grenzen Groß- und Klein⸗ Köthel.
Klein-Koͤthel dicht bei Teterow enthaͤlt 136,400 MMRu⸗ then, eatastrirt zu 2 Hufen 74, Scheffel, und zwar an Acker ö, 25 URuthen, an Wiesen 10,3900 ([URuthen, an Holz und Weide 22,4356 MIRuthen.
Es hat eine Wassermuͤhle. Der Boden ist von vorzuͤglicher Guͤte, was der Umfang zum Hufenstand schon nachweiset.
Der Hof hat die noͤthigen Gebaͤude, welche sich in haltbarem Stande befinden. .
Der Acker hat jetzt die Ausdehnung, daß 18 Last Aussaat in 166 sind. Die Wiesenheuwerbung ist anzuschlagen auf 70 Fuder.
Groß⸗Köthel hat einen Flaͤchen⸗Inhalt von 188,918
MRuthen, catastrirt zu 3s Hufen 7357 Scheffel, und zwar an
Acker 144,906 JRhuthen, an Wiesen 11369 eth, an
Hoͤlzung und Weide 26,1 14 (JRuthen. Hinzugekommen sind
— 1414 UIRuthen, welche im Cataster um⸗
zuschreiben. .
Die Landesherrlich regulirten Bauern haben 5896 Ruthen.
Der Hof ist von dem Besitzer zum Theil neu und mit mas⸗—
siven Gebaͤuden aufgefuͤhrt. Die jetzt aber in Cultur besind⸗
liche Ackerflaͤche betragt 23 Last, großentheils Weizenboden.
Thuͤrkow mit der Meierei Hohen-Schlitz hat jetzt eine Flaͤche
von 421,003 1IRuthen, und ist catastrirt zu 53 Hufen 33
Scheffel, naͤmlich 265,222 IRuthen Acker, davon sind 192,966
Ruthen zu 15 bis 10 UURuthen per Scheffel bonitirt;
. [URuthen Wiesen und 108,693 Ruthen Holz und
Weide.
Die regulirten Bauern haben inne 16,384 MRuthen.
Von der Geistlichkeit sind 19,412 JRuthen in Erbpacht ge⸗ nommen, und derselben außerdem 7328 IRuthen reservirt.
Jetzt wird der Acker in 2mal 6 und einmal 7 Schlaͤgen be⸗ wirthschaftet; jene enthalten im Durchschnitt zusammen 34,500 Rüthen und diese 6600 IRuthen großentheils Gerst- und Wei⸗ zenboden. Statt der 40) Fuder Wiesen⸗Heu, die jetzt moͤgen ge⸗ worben werden, ist die Heuwerbung leicht zu verdoppeln, da die n 15 Fuß Gefaͤlle haben, und ein Bach zur Rieselung zu enutzen. h ; An Weichholz und Torf ist großer Ueberfluß vorhanden. Wassermuͤhle, Krug und Schmiede gewaͤhren unterpacht.
Die Gebaͤude sind zum Theil neu, zum Theil baufaͤllig. Es i aber nicht an Bauholz, um einen ganz neuen Hof aufzu⸗ richten. ö
Thuͤrckow ist bekannt als eines der eintraͤglichsten Guͤter im
Lande, und liegt hei Teterow, fgum 6 Meilen von Rostock.
Hagelschaͤden-Versicherung.
Nach Ausweiß des im Allgem. Anzeiger d. D. gegebenen Rech—= nungs⸗Abschlusses, hat die Versicherung auf gewöhnliche Feldfruͤchte unsern Mitgliedern im vorigen Jahre 1 pCt. gekostet.
Auch in diesem Jahre fahren wir fort Versicherungen auf alle Feld- und Gartenfrüchte abzuschließen, und sehen uns bei groher Concurenz im Stande, jede Summe zu zeichnen.
Man versichert hei un serm Institute auf 1 Jahr oder auf 5 Jahre, und sind die auf 5 Jahre Versicherten die Theilhaber an den allen fallsigen Ueberschüssen.
Doͤjllstädt und Gotha, am 1. April 1831. Direktion der Hagelschaͤden-Versicherungs-!Gesell— schaft für Deutschland.
Unterzeichneter hat den Auftrag, Zucht-Schafe von mehreren seinen, gesunden Saͤchsischen Schaͤfereien zu verkaufen, deßfallsige Anfragen bittet er nach Leipzig francs an ihn einzusenden. ;
Friedrich Kunitz jun.
Literarische Anzeigen.
Bei G Reimer. Wilhelmsstraße Nr. 5, ist so eben erschienen: Revidirte Staͤdte⸗Ordnung fuͤr die Preußische Monarchie, mit den dazu gehörigen Verordnungen. Be Dato Berlin, den 17. Maͤrz 1831. Aus der Gesetzsammlung besonders abgedruckt unter hoͤherer Genehmhaltung. 5 sar.
Mu. einigen Tagen erscheint:
Die fruͤhere Staͤdte⸗ Ordnung vom Jahre 1808
in Verbindung mit dieser neuen, so daß beide einander gegenüͤber— stehend die Vergleichung erleichtern, und Abweichung oder Ueber— einstimmung unter sich erkennen lassen. Ungefaͤhrer Preis 10 sgr.
In der Stuhxrschen Buchhandlung in Berlin, Schloß Nr. 2, Ecke der Bruͤder Straße, wird , . auf die Taschenausgabe von
; Johannes von Muͤller's saͤmmtlichen historischen Werken, S Lieferungen in 40 Baͤndchen, jedes 15 — 18 Bogen. Bei Voraus— bejahlung aller 8 Lieferungen 83 Thl. Bei Vorausbezahlung blos der 8Sten Lieferung jede a 1 Thl. 9 sgr.
In unserm Verlage ist so eben erschienen, und in allen Buch— handlungen des In- und Auslandes, in Berlin in der Stuhr schen, Schloßplatz Nr. 2, zu haben: z
Deutschlands Rechtspflege, wie sie ist und seyn sollte. Mit beson derer Beziehung auf die Französische Justiz-Verfassung und die Preu“ ßische Gesetz-Revision. Erster Theil. Von den bei der Rechtspflege vorkommenden Personen. gr. Svo. 25 Bog. . Geh. in eleg. Umschlag. 13 Thl. z
Wir machen auf dieses höͤchst wichtige, fuͤr jeden Juristen und fuͤr Alle, die an Gesetzgehung, Rechtswissenschaft und ge setz⸗ maͤßiger Rechtsrevolution Theil nehmen, sehr interessante und gerade in der gegenwärtigen Krise besonders ansvre— chende Werk,. das Publikum aufmerksam. Der zweite Theil, welcher eine Prüfung der bei der Rechtspflege vorkommenden Hand⸗ lungen vornehmen wird, soll dem ersten unverzuͤglich folgen.
e * Luther uͤber Revolutionen und Empoͤrungen. Auszug aus seinen Schriften, Sro. 7 Bogen. Eleg. broch. 4 Thl. Luther, des großen Reformators, kraͤftiges Wort gegen Auf— tuhr, verdient wohl in keiner Zeit mehr gehort zu werden, als in der sturmischen unsrigen, Innig überzeugt, daß das Bessere nicht erstuͤrmt, sondern durch Einsicht und Verstand erstrebt, nicht von Unten und Außen, sondern von Innen und Oben herkommen muͤsse, trat er mit starker Stimme den aufruͤhrerischen Horden in dem verderblichen Bauernkriege entgegen. — Sichtbar erntete sein Eifer damals die goldenen Früchte der Herstellung der Ruhe und des Friedens ein. Moͤge sein Wort auch jetzt beherzigt wer⸗ den und gleiche Fruͤchte bringen.
. C. W. M Wendroth, faßliche Worte der Wahrheit an alle gebildeten Protestanten, oder offene Erklaͤrung gegen den Dr. de Valenti und seine Glau—
bensgenossen. So. 10 Bogen. Eleg. broch. 3 Thl.
Auf dieses Buch machen wir alle Gebildete aufmerksam, und empfehlen es ganz besonders den angehenden Theologen. Es han- delt in verstaͤndlicher Ausdrucksweise frei und offen uber die Wahr- heiten der christlichen Religion, und wird gewiß jedem Freunde des Lichtes eine willkommene Gabe seyn. Möge der Inhalt dessel⸗ ben in einer Zeit, in welcher das echt evangelische, vernunftgemäͤße Christenthum nicht nur von den Dienern des roͤmischen Stuhles, sondern sogar von Gliedern unserer protestantischen Kirche selbst so sehr befeindet und gefaͤhrdet wird, die weiteste Verbreitung und innigste Beherzigung finden.
Wo hl Far th, Dr., Daß der Geist des Christenthums vor dem Geiste der Empoͤrung kraͤftig verwahre. Predigt am Michaelis Feste 183090. (Motto: „Es ist nie= „mals weniger Aufruhr zu befuͤrchten, als wenn das Wort Gottes „gelehret wird. Denn Gott, als ein Gott des Friedens, ist als⸗ „dann zugegen.“ Luther.) gr. Syo. geh. 4 sgr.
Wohlfeiler preis von v. Aretin s Staatsrecht der konstitutionellen Monarchie, fortgesetzt von Karl v. Rotte ck. 3 Bde. gr. Svo. 1824 — 18328. Son st 5 Thl. — Jetzt 3 Thl. Altenburg, im April 1831. ; Litergtur⸗ Comtoir.
Allgemeine
Preußische Staats
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Alle diejenigen, welche sich, ohne nach den bestehenden Ge— etzen immatriculationsfähig zu seyn, dem chirurgischen oder phar— naceutischen Studium bei der hiesigen Universitat widmen oder as schon anderwärts begonnene fortsetzen wollen, werden hier—
urch aufgefordert, sich noch vor Beginn des bevorstehenden
enen Studien⸗Semesters bei Unterzeichnetem (Franzoösische
FEtraße Nr. 42, in den Morgen-Stunden von 87 bis 16 Uhr)
it Beibringung der über ihre Schulkenntnisse oder über be— eits gehörte Vorlesungen sprechenden Zeugnisse zu melden, und, penn sie hiernach oder nach einer erforderlichen Falls noch zu heranlassenden weiteren Vorprüfung geeignet befunden worden, le Zulassung und nahere Anleitung nim betreffenden Studium u gewärtigen. Eben so haben diejenigen, welche das gedachte Studium, ohne immatrikulirt gewesen zu seyn, bereits hierselbst bsolvirt haben, bei Unterzeichnetem ein Abgangs⸗Zeugniß einzu— holen, ohne welches ihre Zulassung zu den von ihnen etwa beab— chtigten Staats-Prüfungen ferner nicht gestattet werden wird. Berlin, den g. April 1831. Der Direktor des chirurgischen und pharmaceutischen Studiums bei hiesiger Universität. Dr. Rust.
Die, zum Vortheil der Landwehr⸗Familien, in Taschen⸗For⸗ mat abgedruckte Städte⸗Ordnung vom 17. v. M. ist zu 5 Sgr. jas Exemplar, in einer korrekten Ausgabe, nicht bloß an den für Berlin angezeigten Orten, in dem Post⸗-Gebäude in der Zei— ngs⸗-Ausgabe⸗Expedition und beim Portier und bei den Expe— stionen der Staats-, Haude und Spener- und Voßschen Zei—
gen, wie nicht weniger im Intelligen⸗-Comtoir, noch fortwäh—
end zu bekommen, sondern es können auch die am 7ten M. ausgegebenen wenigen Exemplare, in welchen ine Inkorrektheit wahrgenommen worden, gegen ndere ausgetauscht werden.
Berlin, den 11. April 1831.
Debits⸗Comtoir.
Im Bezirke der Königl. Regierung
zu Düsseldorf ist an die Stelle des verstorbenen Pfar— rs Ingelbach der Kandidat Heymer zum Pfarrer der evan— elischen Gemeinde zu Wevelinghoven erwählt worden und hat 8 solcher das landesherrliche Placet erhalten;
zu Erfurt ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Stöckei,
Kreise Nordhausen, dem Kandidaten des Predigtamts, Frie⸗ rich Theodor Karl Abel, und die erledigte evangelische farrstelle zu Viernau, in der Ephorie Suhl, dem Kandidaten es Predigtamts, Ehristian Karl Friedrich Schwarze aus Schleusingen, verliehen worden;
zu Gumbinnen ist dem Pfarrer Atzpodien in Kinten ie erledigte Pfarrstelle bei der Litthauischen Gemeinde in Tilsit erliehen.
Abgereist: Der General-Major und Commandeur der 4ten
. zivisson, von Ruͤchel-Kleist, nach Stargard in Pommern.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 30. Märy. Se. Majestät der Kaiser aben den zeitherigen Befehlshaber des Zten Infanterie⸗Corps,
Feneral⸗Lieutenant Krassoffski J., zum stellvertretenden Chef des
heneral-Stabes der ersten Armee ernannt. .
Die hiesige Akademische Zeitung enthält Folgendes: Der Ober⸗Befehlshaber der aktiven Armee hatte Sr. Majestat nter dem lsten (13.) März berichtet, daß zufolge eingegangener dachrichten das Corps des Generals Dwernickl eine Bewegung ch Rochow in der Absicht gemacht habe, um an diesem Punkte f das linke Weichselufer zurückzugehen. Gegenwärtig haben
RL. Kaiserl. Majestät einen Bericht des General-Feldmar⸗
alls Grafen Diebitsch vom Sten (20.) März empfangen, is welchem zu ersehen ist, daß der General Dwernieki, f die Kunde von der Annäherung des Corps des Ge⸗ rals Grafen Toll, wobei er seine unvermeidliche Niederlage vrhersah, die eingeschlagene Richtung nach der Weichsel verän⸗ ert und sich nach Zamose zurückgezogen hat, wo er unter den Kauern der Festung selbst steht. Der Graf Toll hat dem Dwernickischen Corps ein starkes Observations⸗Detaschement ge⸗ nüber gestellt und durch eine Bewegung seiner Hauptmacht m alle Wege zum Rückzuge nach der Weichsel und zu jedem mngriffs⸗Verfuche auf unsere Gränzen abgeschnitten. In eben eser Absicht ist das Zte Infanterie⸗-Corps der Gränze des Wol⸗ nischen Corps näher gerückt und ein beträchtlicher Theil des⸗ lben nach Zamosc, zur Beobachtung dieser Festung, detaschirt orden. Auf dem rechten Flügel der Armee geht fortwährend e Sanßerung der Wojewodschaft Plock von meuterischen Par⸗ len mit Erfölg vor sich. Unterdessen werden die Hülfsmittel n den bevorstehenden Haupt-Operationen der Armee eifrigst er— 'ünzt.“ . Die hiesigen Zeitungen enthalten einen ausführlichen zericht über die (bereits mitgetheilten) unruhigen Auftritte, die n 9. März vor dem Russischen Gesandtschafts⸗-Hotel in Paris ttgefunden haben. Dieser Bericht schließt mit folgenden Wor— In: „Mitten unter den stattgefundenen beklagenswerthen Auf— sitten haben die Minister des Königs keinen Augenblick gezö⸗— rt, dem Russischen Botschafter ihren lebhaftesten Kummer aus⸗ drücken und die Versicherung zu geben, daß keine Maaßregel mterlassen werden solle, die en nd e n gegen jede Gewaltthat
ö
sicher zu stellen. Se. Majestät der König und der Herzog von Orleans haben ihre Adjutanten an den Grafen Pozzo di Borgo abgeschickt, um Ihrerfeits dieselben Gesinnungen zu bezeugen. Se. Majestät der Konig haben sich nicht damit begnügt, dem Botschafter des Kaisers mündlich diese Merkmale der Achtung und Theilnahme zukommen zu lassen, sondern auch dem Gene— ral Sebastiani aufgetragen, dieselben Versicherungen in einer Note vom 11. März an den Grafen Pozzo di Borgo zu wie— derholen. Diese Note benachrichtigt unsern Botschafter, daß die Verwaltung die nöthigen Maaßregeln getroffen habe, die Schul— digen M entdecken, um diejenigen, welche sich nicht gescheut, das Völkerrecht in dem, was es Ehrwürdigstes und Heiligstes hat, zu verkennen, der ganzen Strenge der Gesetze zu überliefern. Zu gleicher Zeit drückt sie kraftig den gerechten Unwillen aus, den der König und seine Regierung empfunden haben, als sie die Vorfalle des 9. März vernahmen.“
Aus dem amtlichen Bericht über die vorjährige Verwal— tung der Reichs-Domänen ergiebt sich unter Anderem Folgendes: „Zum Besten der Kronbauern erschienen: eine Verordnung, der zufolge sie Kronländereien bedingungsweise als beständiges Eigen— thum erwerben können; Ergänzungs-Regeln zur Beförderung der freiwilligen Uebersiedelungen auf unbewohnte Ländereien; die Einrichtung von Dorfschulen wurde vorgeschlagen und genehmigt; seit 1324 haben gegen S0, 000 Kronbauern sich auf unbewohnten Ländereien angesiedelt ). Zur Ansiedelung der zahlreichen Bulgarischen und Rumelischen Auswanderer wurden die nöthi— gen Maaßregeln genommen. Eine Instruction für Feldmessungs⸗ Kommissionen für Liefland wurde bestätigt und eine ähnliche für Kurland angeordnet. Auf Verbesserung und Unterhaltung der Kron⸗Waldungen wurde besondere Rücksicht genommen, so wie auf Vervollkomnmung des Forst-Instituts, aus dessen Mitte mehrere junge Leute ins Ausland gesendet und andere, von da— her zurückgekommen, im Innern des Reiches angestellt wurden. Die jährlichen Lieferungen von Schiffbauholz aus den Kron— Waldungen an die verschiedenen Hafen Rußlands waren stärker als jemals; nach St. Petersburg allein betrugen sie 2,397, 976 Pud. Aller Schwierigkeiten bei dem Sinken der Getreidepreise ungeachtet, erhielt sich die Einnahme von den Pachtländereien der Krone ungeschmälert.
Am 1g9gten d. M. genasen in Moskau von der Cholera 2 Personen; am 2lfien erkrankte 1 Person: am 22sten starb 1 Person; am 2gsten blieben 3 Kranke übrig.
Von Seiten des Finanz⸗Ministeriums ist eine schon früher bewilligte Verlangerung des Zahlungs-Termines von Zoll— geldern fernerweit ausgedehnt werden, und zwar für Taganrog noch auf 3 und für St. Petersburg auf 2 Monate.
Als Entschäadigung der während des letzten Türkenkrieges er⸗ littenen Verluste, hat die Regierung der Kaufmannschaft der Stadt Nikolajeff die Entrichtung mehrerer Abgaben auf 2 Jahre erlassen.
s ir vorjährige reine Gewinn der Russischen Brand-Ver⸗ sicherungs⸗-Gesellschaft betrug nach deren Jahresbericht 822,276 Rubel 13 Kopeken; von dieser Summe sind 600,000 Rub. zur Vertheilung unter die Actionnairs, und der Rest zur Vermehrung des Reserve-Kapitals bestimmt, das sich mit Zuschlag dieser Summe dermalen auf 2,962,57tz Rub. 20 Kop. beläuft.
Nach Berichten aus dem Innern nimmt die Kultur der Runkelrüben immer mehr zu. In einer von einer Gesellschaft von Edelleuten im Rjasanschen Gouvernement neuerbauten Fa— brik wurden im vorigen Jahre 1400 Tschetwert Runkelrüben verarbeitet.
Die Ueberzeugung von der großen Wichtigkeit der artesi— schen Brunnen oder Röhren, besonders für die Steppen⸗Gegen⸗ den und andere wasserlose Striche, hat das Finanz-Ministerium veranlaßt, mit dem Hause Flachat u. Comp. in Paris einen Kon⸗ trakt abzuschließen, in Folge dessen ein Ingenieur mit dem nö— thigen Bohrzeug nach Odessa geschickt werden sollte, um im süd— lichen Rußland artesische Brunnen anzulegen. (S. den folgenden Artikel.) t
Odessa, 22. März. Während des ganzen Winters ist die Schifffahrt nicht gehemmt gewesen; zwar hatte sich am den Kü— sten des Odessaschen Meerbusens Eis gebildet, — es hielt sich aber nur kurze Zeit. — Am 16ten d. M. kam hier das in St. Petersburg erbaute Dampfboot „Newa“ an; es ist dazu be— stimmt, zwischen hier und Konstantinopel zu fahren. — Nach einem anhaltend schönen Frühlingswetter stellte sich seit einigen Tagen heftiger Regen ein, der die Wege schlecht macht und die Zuführen aus dem Innern vermindert. — Aus Konstantinopel find bereits einige Fahrzeuge angekommen, und man sieht täglich der Ankunft einer ansehnlichen Menge von Schiffen entgegen. — Die hiesige Ackerbau-Gesellschaft hat aus Frankreich die zum Graben artesischer Brunnen nöthigen Instrumente erhalten, und wird jetzt unverzüglich ans Werk schreiten; im nördlichen Ruß⸗ land waren diese Brunnen schen seit mehreren Jahrhunderten bekannt; auf den Gütern der beiden Familien Stroganoff und Demidoff befinden sich in diesem Augenblick mehr als 6bi) der—
selben. .
Warschau, 7. April. ö stadt ist von deni General -Gouvernenr autorisirt worden, alle Militairs, welche nicht zu ihren Corps abgehen, sondern sich in Warschau verbergen, festzunehmen und den Kriegsbehörden zu überliefern. Auch wird der National⸗ Garde angezeigt, daß die einzelnen Mitglieder derselben bewilligte Befreiung vom Dienst mit dem 11. d. M. aufhört, wenn nicht das darüber ausgestellte Attest in dem Bureau des Gouverneurs von neuem visirt wird.
„ Die Kronbauern im eigentlichen Groß- und Klein Nußland sind in Gemeinheiten von ungefaͤhr 3)0)0 maͤnnlichen Sxelen ge⸗ theilt; die Verwaltung und Polizei liegt, einem Oberhaupt und 2 Beputirten mit einem Landschreiber ob, die von den Landleuten er⸗ waͤhlt werden. In den Dorf⸗Hezirken sind Aelteste ,, . ner und Zchntner besorgen gewisse Polizeisachen. Die Laͤndereien der Kronbaurrn sind ein gemeinschaftliches Nutzeigenthum der Dorfer.
Die National-Garde der Haupt⸗
Der Staats-Zeitung zufolge, soll der Polnische Gene⸗ ral Graf Pac mit seinem Eorps über die Weichsel gegangen und von Kaluszhn aus sollen Kavallerie⸗Abtheilungen in nördli⸗ cher Richtung abgeschickt worden seyn, um die Schiffbrücken über den Bug zu zerstören und die Russischen Garden am Ueber— gang über diesen Fluß zu verhindern.
Der Warschauer Kurier meldet, daß vorgestern Abend eine Nachricht in der Hauptstadt eingegangen sey, der zufolge die Polnischen Truppen die Gegend von Laskarzew und Zelechow besetzt hätten und die Russische Armee sich nach dem Wieprz gezogen und ihr Hauptquartier in Ryki genommen habe, in Folge dessen man heute oder morgen einer Hauptschlacht in den Ebenen von Maciejowice entgegensehe.
Im Neuen Polen heißt es, man habe die zuverlässige Nachricht, daß ein Theil des Polnischen Heeres in Eilmarschen in der Richtung von Bialystock aufgebrochen sey, um die in je— ner Gegend kampirenden Russischen Garden anzugreifen.
Die Warschauer Zeitung sagt: „Als unsere Truppen am vorigen Freitag in Kalußhn einrückten, wollten die dortigen Israeliten den Unfrigen keine Lebensmittel verkaufen, obgleich man ihnen einen sehr hohen Preis dafür anbot; sie behaupteten, die Russen hätten Alles mit hinweggenommen; zufälligerweise öffnete man aber einen Alkoven und fand eine Menge Lebens⸗ mittel darin; sogleich wurden in allen Häusern Untersuchungen angestellt, und bald war Brod, Fleisch und Getränke in großer Fülle vorhanden.“
In dem felben Blatt befindet sich eine kurze Biographie des Generals Skrzhnecki, welcher zufolge derselbe im J. 1737 in Gallizien geboren wurde und auf der , Universität seine Studien vollendete. Als im J. 1806 die Französischen Armeen in Polen einrückten, verließ er in seinem 19ten Jahre das väter⸗ liche Haus und trat in das 1ste Infanterie⸗-Regiment ein, wel⸗ ches der Oberst Kasimir Malachowski befehligte. Beim Beginn des Feldzuges von 1809 im Herzogthum Warschau, unter dem Ober-Befehl des Fürsten Poniatowski, ging Skrzynecki mit dem Range als Capitain in das vom Fürsten Lem, Czartoryski gebildete 16te Infanterie⸗Regiment über. Wahrend des Russi⸗ schen Feldzuges von 1812 ward er Bataillons⸗Chef. Im J. 1814 befehligte er das Quarree, in welches Napoleon bei Arcis⸗sur⸗ Aube sich einschloß, als ein Vortrab der Garde ihn verlassen hatte. Mit dem Kreuz der Ehrenlegion und dem Polnischen Militair⸗Kreuz beliehen, erhielt er nach seiner Rückkehr ins Va⸗ terland von Sr. Majestät dem Kaiser Alexander das Kommando des Sten Infanterie-⸗Regiments der 2ten Brigade, welche der General Ignaz Blumer befehligte. Nach dem Ausstande am 29. November v. J. wurde er vom Diktator Chlopicki zum
Brigade⸗General ernannt.
Die häiesigen Blätter enthalten jetzt auch den aus⸗ führlichen Bericht des Generalissimus über den Kampf vom ZI sten vorigen und 1sten dieses Monats, ebenfalls aus Siennica vom 3Zten April datirt, aus dem wir noch folgende Details her⸗ ausheben: Nach den Schlachten bei Praga in den letzten Tagen des Februar hatte der größte Theil der Fon nc, Armee Quar⸗ tiere in der Umgegend von Warschau bezogen. Die Russischen Truppen aber standen auf dem rechten Weichsel-Ufer, zum Theil in Quartieren, zum Theil in Positionen auf freiem Felde. Der Feldmarschall Diebitsch hatte sich mit dem größten Theil seiner Steitkräfte aus Siennica nach dem Wieprz hingezogen, um in der Gegend von Bobrowniki einen Uebergang über die Weichsel zu bewerkstelligen. Das Corps der Kaiserlichen Garden, welches unter dem Ober-Befehl Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Michael aus St. Petersburg nachgerückt war, hatte zwischen der Narew und dem Bug Quartiere bezogen. Die Russen deck— ten ihre Stellungen gegen Prag durch das abgesonderte Corps des Generals Geismar, der bei Wawr in einem verschanzten La— ger stand, welche Stellung auch von Natur fest war, da alle die Sümpfe, welche während der Schlacht am 2hsten noch feststan⸗ den, jetzt nicht mehr passirt werden konnten und das Russische Lager deckten, welchem von vorn an den Schanzen nur von dem lan⸗ gen Grochower Defilee beizukommen war. Dieses Deßlee war von ei⸗ ner stark vertheidigten Artillerie besetzt. Zur Unterstützung des Generals Geismar war das ganze 6te Armee⸗Corps unter General Rosen bestimmt, welches bei Dembe⸗Wielkie stand. General Skrzynecki beschloß, diese Corps anzugreifen, und ertheilte zu diesem Zweck 3 Infanterie⸗Divisionen und einer Abtheilung Reserve⸗-Kavalle⸗ rie den Befehl, aus Praga auszurücken. Dies wurde in der Nacht vom 30. auf dem 31. März zanz insgeheim bewerkstelligt. Die Division des Generals Rybinen,ů unterstützt von der Kaval— lerie⸗ Brigade des Generals Kaminski, begab sich durch die Zombker Barrieren über die Sümpfe nach Zombki zu, um den rechten Flügel der Russen zu umgehen und in den Rücken ihrer Position zu gelangen. Unterdessen versammelten sich die ihbri⸗ gen, zu diesem Ausfall bestimmten Truppen bei den Grochower Barrieren. General Kicki rückte mit der Avant-Garde auf der Straße nach Grochow vor und wartete, bis der General Ry⸗ binski seinen Angriff begonnen haben würde, um dann die Po⸗ sition der Russen von vorn anzugreifen. Der Letztere ging mit Tagesanbruch durch die Sümpfe und wandte sich, nachdem er den in Zombki stehenden Russischen Posten aufgehoben hatte, mit 4 Bataillonen unter dem Oberst Romarino und 4 Schwa— dronen gegen den rechten Flügel der Russen, indem er sei— nen linken Flügel im Walde ausbreitete. Der Rest seiner Division folgte ihm theils als Nachzug, theils begab er sich un— ter dem Oberst Zawadzki nach Okuniew, von wo die Russische Besatzung verdrängt wurde. — Ein dichter Nebel begünstigte die Bewegung des Generals Rybinski, so daß die Russen, bloß auf das Heraänrücken des Generals Kieki bei Grochow ihr Au⸗ genmerk richtend, jenen nicht eher gewahr wurden, bis ihre Re— serve im Walde von demselben angegriffen wurde. Sobald der General Kicki den Wiederhall des kleinen Gewehrfeners und der Kanonenschüsse vernahm, drang er auf die Avantgarden ein und verdrängte sie aus Grochow und den nahe gelegenen Gehöl⸗— zen. Als er jedoch vor den Schanzen des Lagers anlangte, war
das Treffen durch die Infanterie des Generals Rybinski, welche
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