1831 / 101 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Sitzung Herrn Achilles Leclere an die durch den Tod des Hrn. Molinos erledigte Stelle ernannt.

Der Rektor der hohen Schule in Rouen hat eine in Dieppe

errichtete Anstalt Englischer Jesuiten schließen lassen.

Der Parteigänger Diot, der an der Spitze einer Bande ausgetretener Kantonisten in den westlichen Departements um— herzieht und die Einwohner beunruhigt, soll von den zu seiner

Verfolgung ausgesandten Trnppen nach einigen Blättern gefan⸗ bei jedem Reichsschatz-Agenten in den verschiedenen Orten des Landes abgegeben werden können.

gen, nach anderen in einem Gefechte mit ihnen getödtet wor— den seyn.

Weber's Euryanthe wird übermorgen zum erstenmale auf /

dem Theater des Odeon aufgeführt werden.

Großbritanien und Irland.

London, 6. April.

d. M. in London erwartet; wie es heißt, werden Sie nach einem Aufenthalt von einigen Tagen wieder nach Windsor zurückkehren.

Vor einigen Tagen ist die Herzogin von Berry nebst Ge- folge in Bath eingetroffen, um die dortigen Mineralwasser zu zum Seelandischen Grundgebiete gehöre, so ertheilte der Oberst⸗

gebrauchen.

Am gten fand ein Kabinets-Rath statt, der ungefähr zwei e Tages zuvor hatten der Oesterreichische und, Miederländische Botschafter und der Preußische Gesandte lange sicher zu stellen.

Stunden dauerte.

Unterredungen mit Lord Palmerston im auswartigen Amte.

Von allen Theilen des Landes laufen fortwährend Nach- richten von dem Enthusiasmus ein, mit dem die zweite Lesung der Reform-Bill in Städten und Dörfern aufgenommen wor- den ist; auch Schottland nimmt lebhaften Antheil an der all- gemeinen Freude, und Erleuchtungen und Feuerwerke sind dort, auf Belgischem Boden gestrandet sey.

wie in England, an der Tagesordnung.

Ein hiesiges Morgenblatt fordert alle Freunde der Reform auf, sich in den Aeußerungen ihrer Freude zu mäßigen und alle Excesse zu vermeiden, damit nicht die Gegner derselben in solchen Excessen, selbst wenn sie nicht von Bedeutnng wären, einen Vorwand finden könnten, das Volk als blutdürstig und aufrührerisch zu schildern.

Bei der dermalen im Werke seyenden Parlamentswahl für Colchester hat der der Reform zugethane Kandidat, Herr Ma— thew, bereits eine gewaltige Stimmenmehrheit über seinen Geg— ner, Sir W. Curtis, erhalten, obwohl Letzterer durch großes Ver⸗ mögen, Verbindungen und Einfluß in der Stadt unterstützt wird.

Die hiesigen Blätter enthalten den amtlichen Bericht über die Staats-Einnahme im vorigen mit dem Hten April dieses Jahres beendigten Rechnungs-Jahre; sie betrug, demselben zu— folge, 45,759, 114 Pfd., mithin 1, 134,947 Pfd. weniger als die Einnahme des Jahres 1829; die diesjährige Einnahme des letz— ten Quartals betrug 8,365,328 Pfd., mithin 719,309 Pfd. weni⸗ ger als die vom letzten Quartal des vorigen Rechmmgsjahres. Die Times bemerkt in Bezug auf das Deficit in der jahrlichen Einnahme sowohl als in der vierteljährlichen, daß man es nicht den verminderten Hülfsquellen des Landes, sondern der Ermäßi— gung der Taxen zujuschreiben habe.

Vorgestern gab der hiesige Lord-⸗Mahor ein großes Mittags— mahl, dem gegen 100 Personen beiwohnten. Unter den Anwe— senden befanden sich der Herzog von Susser, der Graf Grey, der

Lord⸗Kanzler und fast alle Minister, mit Ausnahme des Lords Falle eine Feindseligkeit gegen die Citadelle oder gegen die Hol—

Althorp, der nicht in London ist.

Mit Bezug auf einen Artikel in einem Brüsseler Blatte, worin über das Benehmen Englands geklagt wird, weil der Bel-⸗

gische Gesandte, der vor 14 Tagen die Ernemmung des Regenten

zu notificiren hatte, nicht in offizieller Qnalität empfangen wor⸗

den, heißt es in der Times: „Der heftige Verfasser gründet seine Anklage darauf, daß Belgien als ein unabhängiger Staat anerkannt worden sey. In den Protokollen der Londoner Kon— ferenz aber geschah der Unabhängigkeit nur unter dem Beding Erwähnung, wenn die Belgier der Trennungs-⸗AUkte beitreten wür⸗ den. So lange also die die Oberhand habende Partei in Brüs⸗ sel und der Regent sich weigern, die revolutionnairen Agenten und Truppen aus der Deutschen Provinz Luxemburg zurückzu— berufen, und, anstatt den Vorschlag einer immerwährenden Neu— tralität anzunehmen, Holland und dessen Verbündete mit Krieg bedrohen, kann man auch nicht ernstlich verlangen, daß Belgien

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Gestern hat der Finanz-Minister in dieser Angelegenheit eine Konferenz mit der Central⸗Section gehabt, und man ist überein⸗ gekommen, anch halbe und Viertel-Antheile der neuen Partial⸗ Obligationen (von 1000 G. à 95 pCt.) auszugeben. Ferner ist beschlossen worden, daß der Ertrag dieser Anleihe nur zu solch en Ausgaben soll verwendet werden können, die vom Gesetze festge⸗ stellt worden, und daß die Gelder nicht bloß bei den Finanz-Ad⸗

ministratoren in den Hauptstädten der Provinzen, sondern auch

Unsere schon ziemlich bedeutende Seemacht wird immer noch vermehrt, so daß sich hald die größeren Kriegsfahrzeuge auf 54, nämlich: 8 Linienschiffe, 15 Fregatten und 31 Korvetten und

. Briggs, belaufen werden. Ihre Majestäten werden am 1tten zum 2hsten v. M. eine Englische Brigg, die nach Antwerpen be— stimmt war und von einem Blankenberger Lootsen geführt wurde,

Amtlichen Berichten zufolge, ist in der Nacht vom 28sten

auf der sogenannten Flämischen Platte gestrandet. Da man sich bald überzeugte, daß das Schiff auf einer Stelle festsitze, die

Lieutenant Ledel dem Kommandanten von Sluis (l'Eeluse) den

Befehl, einige Mannschaften nach dem Wrack zu senden, um dasselbe gegen alle Plünderungen von Seiten der Blankenberger

Diese Mannschaften befanden sich am Bord, als am Morgen des 30sten März der Belgische Kommandant

von Brügge, der Distrikts-Kommissarius und einige bewaffnete Belgier, die eine Friedensflagge aufgesteckt hatten, an das Schiff ihres Gewerbfleißes hierher zu verpflanjen.

herankamen und dem Holländischen Unteroffizier, der jetzt auf demselben den Befehl führte, andeuten wollten, daß das Schiff Der Unteroffizier, der dies nicht entscheiden konnte, willigte indessen in den Vor— schlag, bis zum Eintreffen näherer Befehle, 5 Belgier und einen Korporal zu seinen Mannschaften an Bord zu nehmen. Der Kommandant ven Brügge und der Distrikts-Kommissarius entfernten sich hierauf wieder. Als indessen bald darauf der Hauptmann van Hopbergen mit einem Detaschement bei dem Schiffe ankam, ließ er, da der Anspruch der Belgier ihm ganz ungegründet erschien, die erwähnten 6 Mann sogleich wieder aus⸗ schiffen und auf Flandrischem Boden an das Land setzen, dage⸗ gen abtr 40 der Unsrigen nebst einem Offizier auf dem Schiffe Posto fassen. Wahrscheinlich ist in der Nacht vom 31. Marz auf den 1sten d. M. die Ladung des Schiffes unter Aufsicht des Schiffs-Capitains geborgen worden. (Belgischen Blät— tern zufolge, soll es beim Ausschiffen der Waaren zu einigen Feindseligkeiten zwischen den Holländern und Belgiern gekommen seyn, wobei ein Belgischer Beamter getödtet und ein anderer verwundet wurde.)

Das Postboot, welches vorgestern aus der Citadelle von

Antwerpen in Bergen op Zoom angekommen ist, wurde am Abend vorher, als es bei Calloo vorüberfuhr, von ungefähr 40 Gewehrschüssen der Belgier angefallen, von denen jedoch zum Glück keiner die auf dem Boote befindlichen Mannschaften ge⸗— troffen hat. Der Kommandant der Stadt Antwerpen, Ge— neral v. Beaulieu, hat dem General Chassé angezeigt, daß er wahrscheinlich zur Wiederherstellung der Ruhe in der Stadt einige Kanonen werde gebrauchen müssen, daß jedoch damit in keinem

ländische Schiffsmacht beabsichtigt werde.

Aus dem Berichte des Hauptmanns Pauw, ersten Inge⸗ nieurs des Forts Lillo (bei Antwerpen) geht hervor, daß in der Nacht vom 2ten zum 3ten d. ein Theil des dortigen Schelde⸗ Dammes plötzlich versunken ist. Die Unsrigen sind jetzt durch angestrengte Arbeit damit beschäftigt, einem weitern Unglück dort vorzubengen.

Durch eine Königl. Verfügung vom 31 März werden für die Verwaltung der Civil⸗ und Kriminal-⸗Gerichtsbarkeit der Stadt Mastricht einige provisorische Bestimmungen festgesetzt. Unter Anderm heißt es darin, daß für diejenigen Kriminal-Sa⸗

chen, die in erster Instanz vom Gerichtshofe in Mastricht ent— schieden worden, die Appellation, statt wie bisher in Lüttich, vor dem Ober-Tribunal im Haag geführt werden soll.

als eine unabhängige und freundlich gesinnte Regierung anerkannt

werde. Wahr ist es, daß es Herrn Lehon verstattet worden ist,

in Paris seine Kreditive zu überreichen; dieses kann jedoch durch

die gewöhnliche Inkonsequenz des Generals Sebastiani, oder

vielmehr durch die allgemeine Inkonsequenz der Französischen Po⸗

litiker, wenn von Belgien die Rede ist, leicht erklärt werden.“

Der Sun bringt als Bestätigung der (vor einiger Zeit mit— getheilten) Nachricht von einem Aufstande in Martinique eine vom 10. Februar d. J. aus St. Pierre datirte Proclamation des

Am sterdam, 6. April. Abermals ist ein Versuch, der in Belgien gemacht wurde, um an die Stelle eines provi⸗ sorischen Zustandes, der keinem Interesse Befriedigung, keinem Besitze eine Garantie gewährt, einen versöhnenden Ausgangspunkt der Revolntion herbeizuführen, fehlgeschlagen. Ein unglückseliges Geschick waltet über diesem Lande, das, mit allen Elementen

der Wohlfahrt ausgestattet, den Leidenschaften der Parteien ein Spiel⸗

platz geworden ist und der Richtung folgen muß, die eine un— sichtbare dunkle Macht der Menge giebt, die wenig denkt, und

deren Schwächen jene geschickt zu benutzen weiß. Der Wahlspruch

Gouverneurs der genannten Insel, Herrn Dupotet, an die Ein⸗

wohner, in welcher er die Verhaftung und theilweise schon voll—

zogene Bestrafung mehrerer Rebellen anzeigt und der weißen und

farbigen Miliz, der Gendarmerie, den Linientruppen und den Seesoldaten für die durch sie bewerkstelligte Rettung der Insel seinen Dank abstattet, und ferner ein von demselben Tage

datirtes Dekret des genannten Gouverneurs, dem zufolge die Kolonie Martinique in Belagerungs⸗Zustand erklärt und die be⸗ absichtigte unverzügliche Bildung von Militair-Kommissionen

angezeigt wird, um über alle mit den Waffen in der Hand

zu ergreifende Personen und im Allgemeinen über alle Theilnehmer an dem Aufstande zu richten. In einem, gleichfalls vom Sun mitgetheilten Privatschreiben aus St. Pierre vom 11. Febr. heißt es: „Die Proclamation sowohl als das Dekret beweisen hinlänglich, daß der Aufstand in der Kolonie von sehr ernster Art war. In der Nacht vom g. nim 10. Febr. brach an verschiedenen Stellen Feuer aus, das im Laufe einiger Stun— den 11 im Weichbilde von St. Pierre belegene Häuser nieder— brannte. In der Stadt selbst gelang es der schnell hinzugeeilten Hülfe, viele Häuser vor der Wuth der Brandstifter zu retten: ein großer Theil ward indessen bedeutend beschädigt. Die em⸗— pörten und bewaffneten Sklaven leisteten den Milizen und regu— lairen Truppen hartnäckigen Widerstand. Man hofft indessen, daß der veranlaßte Schaden verhältnißmäßig nicht sehr groß seyn werde.“

Nied e=erlande.

Aus dem Haag, 6. April. Ihre Majestäten der König

und die Königin werden sich im Laufe dieser Woche nach Am— sterdam begeben.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich ist am Sonnabend vor den Osterfeiertagen hier eingetroffen und am Montag Nach— mittags wieder nach Breda abgereist.

Nachdem die erste Kammer das Gesetz wegen Anticipando—⸗ Erhebung der Personal-Steuer angenommen, ist dasselbe durch eine Königl. Verfügung vom 2ten d. M. promulgirt worden.

Der Gesetz-Entwurf wegen einer freiwilligen rler gegen die das gesammte Grundstener⸗Einkommen verpfändet werden felt, wird jetzt in den Settienen der zwesten Kammtr untersucht⸗

„Ordmmg und Unabhängigkeit“, den die wenigen Besseren und Verständigeren durchführen wollten, hat der Losung „Unabhän⸗ gigkeit und Anarchie“ weichen müssen, die den großen Haufen zu den tete. Das Bestreben, eine Versöhnung mit dem übri⸗ gen Europa zu bewirken, eine nicht auf bloße Willkür gegründete Herrschaft herbeizuführen und einen Uebergang vom ancien regime (wenn diese Benennung hier namlich gestattet

ist) zu einer neuen friedlichen Zukunft aufzufinden, ward von

jener geheimen Macht als eine Tendenz verschrieen, das kanm entstandene Belgenthum den Holländern, die mit ihrem Golde einen großen Theil des Heeres und der Beamten zu diesem Zwecke bestochen haben sollten, wieder zum Opfer zu bringen. Als wenn die Holländer auch nur im entferntesten daran däch— ten, den frühern Zustand zurückführen zu wollen! in der jweiten Kammer der Generalstaaten geführten Debatten haben hinlänglich bewiesen, daß in Holland nicht bloß kein Wunsch zur Wiedervereinigung mit Belgien vorhanden ist, sondern daß

sogar, wenn Belgien dem von sich gewiesenen Bruder zur

neuen Verbrüderung die Hand bieten wollte, diese unmaßgeblich zurückgewiesen werden würde. Allerdings ist es etwas auffallend, daß in offiziellen Aktenstücken die Trennung immer noch ignorirt wird, und daß diejenigen Holländischen Blätter, die im Gegen⸗ satze zu den übrigen „ministeriell“ genannt werden eigentliche Oppositionsblätter giebt es, seitdem das gemeinsame Vaterland

nur durch Einheit aus der ihm drohenden Gefahr errettet wer⸗

den kann, gar nicht mehr Belgien noch immer unter der Ru⸗— brik „Inland“ begreifen. Inzwischen darf auch dies Verfahren

nur als formell angesehen werden. Es will dem Gegner seinen

Anspruch selbst auf etwas diesseitig Unbegehrtes nicht eher opfern, bis dasjenige, was hier mit Recht verlangt wird, bewilligt worden ist. Bei dem rücksichtslosen Benehmen der Belgier, bei dem Hohne, mit dem sie Allem, was die völkerrechtlichen Verhältnisse des übrigen Europa erheischen, begegnen, erscheint eine solche Politik allerdings auch gerechtfertigt, indessen wird sie andererseits, und zwar zum Nachtheile des eigenen Interesses, ein wenig zu sehr ausgedehnt. Mit Recht haben die Holländer, als erstes Resul⸗ tat ihrer Trennung von Belgien, die völlige Freigebung eines Handels erwartet, dem nur then Belgiens halber 6 ange⸗

in Trauer versetzt werden muß.

Die letzten,

legt worden waren. Wenn irgend einem Lande freier Hann an.

Noth thut und bekanntlich sind die erfahrenen Staatsmi ner unserer Zeit zu dem Resultate gelangt, daß er je dem Lan wohlthätig ist so ist es Holland, das durch seine Lage, dun

seinen Boden, durch die Art der Betriebsamkeit seiner Einwa chst ner und durch seine, bei dem Mangel eigener Erzeugnisse, gra legen. Consumtion ausländischer Produkte, ausdrücklich darauf an irgergarde nach Arlon abgesandt worden.

* Die nächste öffentliche Sitzung wird erst am 7ten d. nden. ;

Unser Minister-Rath hat nach langer Deliberation beschlos⸗ Truppen nach dem Luxemburgischen zu senden, und dem⸗ nach Echternach, Grevenmacher und Renaix Besatzungen Vorgestern sind 20900 Gewehre zur Bewaffnung der Privat Nach⸗

wiesen ist, der Vermittler des Europäischen Verkehres und Whten zufolge, scheint man indessen im Luxemburgischen mit der Stapel-Platz für die Erzeugnisse beider Welten zu seyn. Wen ‚lgischen Regierung durchaus nicht zufrieden zu seyn. Aus

man nun die seit 15 Jahren auf dem Holländischen Handel

noch nicht aufgehoben hat, so ist es augenscheinlich nur unn) blieben, um nicht auch den Belgischen Produkten die alte A mündung wieder zu eröffnen, bevor Belgien den gerechten F derungen Hollands entsprochen hat. Allein dies heißt, um ei

n on haben bereits mehrere, von dieser Regierung eingesetzte folglich auch auf dem ganzen Lande lastenden Beschränkung amte, namentlich die Inspektoren Leurs und

; hdenbroek, entfernt, um dem Großherzoge wieder ihre Dienste anzu—

en.

Der Emancipation zufolge, hat die , . Regierung Befehl ertheilt, daß die im Gestüt von Walferdange (Lu⸗

Nebenzweckes willen, die Hauptsache außer Augen lassen; d iburg) befindlichen Pferde verkauft werden sollen.

heißt, um Rache an einem Feinde zu üben, sich selbst mit ih unter Trümmern begraben. Nächst dem aber, daß es

verwehrt bleiben würde, bei einer allgemeinen Freigebm

hiele Energie bewiesen, wieder ganz ruhig geworden.

In Antwerpen ist es, seitdem der Kommandant dieser Stadt n t Der eral Tieken v. Terhove wird, wie es heißt, zum Ober-Be—

des Handels, eine transitorische Ausnahme gegen Belgsishaber der in der Provinz Antwerpen stationirten Corps er—

bestehen zu lassen, ist es auch noch gar nicht erwiesen, ob B gien, das jetzt mit dem ganzen Auslande in Konkurrenz komm

würde, auch nur einen Schatten des Nutzens ziehen dürfte, W al van der Smissen in Deutschland befinde.

ihm sonst sein privilegirter Alleinhandel mit Holland und dess Kolonieen gewährte. Müßig erscheint die Berechnung, daß du das jetzt beobachtete Verfahren Belgische Fabrikanten bewog werden möchten, nach r Zwar sind in That schon einige Flandrische Fahrikanten und mehrere Antwa pener Kaufleute und Rheder nach Holland gekommen; allein

nt werden.

Man will nun bestimmte Nachricht haben, daß sich der Ge— . .Die Frau die⸗ Generals ist ebenfalls aus Antwerpen geflüchtet, und zwar

sie den Weg von dort bis zur Gränze zu Pferde und wäh-

der Nacht zurückgelegt, wobei sie besonders alle größere

Holland überzusiedeln und den FJJäadte so viel als möglich vermieden hat.

General Mellinet, bekanntlich ein geborner Franzose, hat bei Kengresse eine Bittschrift eingereicht, in der er um die Bel— e Naturalisation nach sucht. Dieser General ist im Jahre

dies wohl der Boden, auf dem eine Pflanze, wie die Belgisch ö, in Folge der von Ludwig XVIII. unterm 24. Juli jenes

üppig gedeihen kann? Würde sie nicht vielmehr unkräftig wien

hres erlassenen Ordonnanz, mit mehreren anderen Offizteren,

Treibhaus-Pflanzen seyn, und würde das schützende Dach, d er denen sich auch General Lamarque befand, nach Brüssel

sie erheischte, nicht auch unserer natürlichen Begetation das h lebende Sonnenlicht rauben? Holland, wo weder das Tagelol so niedrig, noch das Brenn⸗Material so häufig ist, wie in Bi gien, kann eben so wenig mit diesem selbst, als mit England in Deutschland, in der Herstellung von Fabrik-Erzeugnissen konku riren, ohne die ausländischen Produkte mit Zöllen zu belasta die noch höher sind, als die bisherigen. Welche Aussicht wum dadurch aber unserm Welthandel eröffnet werden? Antwerpf das von der so sehr gefürchteten Eröffnung der Schelde, m auch bereits im vorigen Jahre in diesen Blattern vorher verki det wurde, fast gar i g Nutzen geschöpft hat, könnte nur durch, daß Holland seine gegenwartige Handels-Politik auch der Folge beobachtet, wieder gehoben werden. Unstreitig würd die Belgier unter solchen Umständen nicht säumen, Antwerp zu einem Freihafen zu erklären, und Amsterdam wie Rotterda würden zwischen zwei so von ihrer Lage begünstigten Freihäf wie Hamburg und Antwerpen, die 5 vorübersegeln s hen, die unter anderen Bedingungen bei ihnen angelegt habe würden. Unbezweifelt ist es auch nur die Sorge, die gegenwa tig die Vertheidigung des Landes und seiner Forderungen g Belgien erheischt, was die Aufmerksamkeit von jenem so hot wichtigen Gegenstande abgelenkt hat. Wilhelms J. wird das Interesse seiner treuen Provinzen mn seiner väterlich von ihm geliebten Unterthanen gewiß bald wah

zunehmen wissen, und es kam wohl auch keinen glämender

Beweis des Vertrauens geben, das die Vertreter des Volks

seinen Fürsten setzen, als die Einstimmigkeit, mit der, aller ve

mehreren Mitgliedern hingeworfenen Bemerkungen ungeachte

dem Finanz⸗Minister die neuerdings von ihm geforderten Opsn bewilligt wurden.

Gent, 5. April. Die Ruhe ist wieder hergestellt, nachde die Militair⸗Behörde die Absicht zu erkennen gegeben hatte, Stadt in Belagerungs-Zustand erklären zu wollen. Die hi an der Stelle der städtischen Verwaltung provisorisch bestehem Kommission für die öffentliche Sicherheit hat folgende Bekann machung erlassen: „Genter! In Eurer Stadt sind gewaltsan Handlungen verübt worden, durch die jeder wahrhafte Patti Die zum Schutze der Personm und des Eigenthums errichtete Bürgergarde wird ihre Pflichte zu erfüllen wissen. Die Militair-Behörde zeigt uns an, d Handlungen ähnlicher Art künftighin mit Gewalt unterdrüt werden sollen. Ihr werdet darum Alle aufgefordert, Euch w den Zusammenlaufen bei der ersten Aufforderung, die deshal an Euch ergeht, zu entfernen. Genter, unterstützt uns dun Eure Mitwirkung, damit wir keine neue Unglücksfälle zu he klagen haben.“

Im hiesigen Journal des Flandres liest man: „Ma versichert uns, daß der König Ludwig Philipp selbst einem d Deputirten des Belgischen Kongresses, der sich in Paris fand, die Zweckmäßigkeit, den Prinzen Leopold von Sachseh

beklagenswerthesten Ausschweifungen verlei⸗ Koburg auf den Belgischen Thron zu erheben, vorgestellt hah

„„Diese Combination““, soll der Monarch gesagt habe „„würde alle Schwierigkeiten ausgleichen. Der Prinz win sich mit einer Meiner Töchter vermählen, und England un

Frankreich würden dann ein gleiches Interesse haben, die Un

abhängigkeit und die Würde der Belgischen Krone aufrecht erhalten.“ Dies ist unbezweifelt die neue Combination, va der Hr. v. Sauvage gesprochen hat, und von der Hr. Leben sagte, daß sie für Niemand mehr ein Geheimniß sey.“

Brüssel, 6. April. Kongreß-Sitzung vom 5ten Hr. v. Robault führte Beschwerde darüber, daß sich die me sten Mitglieder so spät in der Sitzung einfänden; und daß d wenigen pünktlichen deshalb ihre Zeit mit Nichts zubringen miß ten. Darum trage er darauf an, daß beim Beginn jeder S zung ein namentlicher Aufruf an sammtliche Mitglieder stath finde. Der Präsident erklärte sich damit einverftanden un sagte, daß die Namen aller derjenigen, die beim Aufrufen nich zugegen seyen, notirt werden würden, was um so noth wendiger wäre, als manche Mitglieder schon seit 2 hi 3 Monaten im Kongresse gar nicht erschienen. An de Tagesordnung war die Berathung über einen vom Finanz-M nister eingebrachten Gesetz⸗Entwiirf zur Kürzung aller Beamtt Gehalte. Die Versammlung beschloß, die vorgeschlagenen Abzig nach folgendem Verhältnisse eintreten zu lassen. Von dene sten 500 Fl. wird nichts abgezogen, von den darauf folgenden 500 Fl. pCt., vom zweiten Tausend 6 pCt., vom dritten pCt., vom vierten 20 pCt., vom fünften 39 pCt. und vef jedem darauf folgenden Tausend 40 pCt. Der Sold der Dienst⸗Thätigkeit befindlichen Militairs macht eine Au nahme und wird keinen Abzug erleiden. ,,, oder kinderlose Beamte sollen jedoch, außer obigen zügen, von ihren Gehalten, Penstonen u. s. w. no eine Kürzung von 2 pCt. auf die zweiten 500 Fl. und eine von 5 pCt. auf die zweiten tausend Fl. und darüber erleiden Das ö. Gesetz wurde von 100 Stimmen gegen 3 (die Hen ten Speelmang, Graf F. v. Merede und Forgenr) angend

Der praktische Scharfbln

mmen.

Dent f ßzlẽgn d Dresden, 5. April. Heute Mittag 12 Uhr empsing der

geborne Prinz das Sakrament der heiligen Taufe durch den

n Bischof Mauermann, wobei Höchstdemselben die Namen drich August Ernst Ferdinand Wilhelm Ludwig Anton Ne⸗ uk Maria Baptist aver beigelegt wurden. Die Durchlauch⸗ en Pathen waren: Se. Königl. Hoheit der Prinz Mitregent drich August, Ihre Kaiserl. Hoheit die Großherzogin Maria Toscana, Se.

Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Maria Antonia von ma.

Einer im hiesigen Anzeiger enthaltenen Bekanntmachung Magistrats zufolge, ist durch höchsten Befehl vom 6ten d. hiesige sogenannte Bürger-Verein aufgelöst worden, da aus von ihm in der Stadt verbreiteten gedruckten Aufforderung 30sten v. M. sich ergeben hatte, daß derselbe nicht bloß eine, ligen Vergnügungen und Unterhaltungen gewidmete Gesell— t war, vielmehr derselbe ausdrücklich als Zweck seines Zu— nentretens angegeben hat, die Bedürfnisse und Beschwerden hiesigen Einwohnerschaft zur Sprache und Abhülfe zu brin— obwohl durch ein bereits vor Verbreitung dieser Aufforderung

ssenes, dem genannten Vereine zur Nachachtung mitgetheil⸗

höchstes Reskript vom 26sten v. M., unter Bezugnahme auf

Festsetzung des Mandats vom 15. Dez. 1830, die Wahl

'sscher Kommun⸗Repräsentanten und deren Stellung betreffend,

lich ausgesprochen worden, daß ein Privat-Verein zu diesem

cke nicht gestattet werden könne.

Hannover 8. April. Nach der für das gegenwärtige höchsten Orts erfolgten Bestimmung, wird die Feier des

urtstages Sr. Majestat des Königs am 23. d. M. und die⸗

e des Geburtstages Ihrer Majestät der Königin am 5ten stattfinden.

Ste. Durchlaucht der Prinz Karl zu Hohenzollern-Sigmarin⸗

ist hierselbst eingetroffen.

In den letzten Tagen des vorigen Monats haben zwei be⸗ . fo aus Madrid vom 24. März: „Immer mehr werden neue

ende Feuersbrünste großen Schaden angerichtet. Die erste am I83sten Abends in der Stadt Bockenem statt, woselbst 17 hnhäuser und einige 20 Nebengebäude abgebrannt sind; h die zweite aber wurden am 30. v. M. zu Salzderhelden Rathhaus, 11 Wohnhäuser und 13 Nebengebäude einge⸗ rt.

In einem (vom Hamburger Korrespondenten; ; ilen der s Offizier entkam jedoch durch ein Hinterfenster seines Hauses und

etheilten) Schreiben aus Hannover vom 6. April heißt

Königl. Hoheit der Herzog Wilhelm von jern, Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Maria von Baiern

„In den Tagen vor den Oster-Feiertagen war die Frage

r die Oeffentlichkeit der ständischen Verhandlungen“ Ge⸗

and der Berathungen in der zweiten Kammer. Die Kom⸗ on, welche dieses Gegenstandes halber von beiden Kammern ordnet war, erstattete ihren Bericht und erkennt die Noth⸗ digkeit und Zweckmäßigkeit einer mehreren Publizität; sie den Abdruck der Protokolle für nicht genügend und erklärt daher für die Zulassung von Zuhörern. Bei der Abstim⸗

g in der zweiten Kammer wurde der Antrag der Kommis⸗ dahin einstimmig genehmigt, bei des Königs Majestät dar⸗ anzutragen: 1) daß den beiden Kammern gestattet werde, srer unter Austheilung von Einlaßkarten dergestalt zuzulassen,

seselben anf Antrag eines Mitgliedes sich entfernen müssen; . ; nense meldet, die am 19ten d. erfolgte Ankunft eines Couriers

aus Minas-Geraes habe zu übertriebenen Gerüchten über einen

jaß den Zuhörern freigestellt werde, Notaten über die Ver— lungen durch den Druck bekannt zu machen; 3) daß jedoch abzüdruͤckenden Nachrichten der Censur des Präsidenten derjeni⸗ Kammer unterliegen, deren Verhandlungen darin enthalten Nächstdem war der Antrag „auf Verleihung einer zeit⸗ ßen Verfassung als Grundgesetz“ Haupt-Gegenstand der ussion in der jweiten Kammer. Es ist dieser Gegenstand dreimaligen ausführlichen Berathung und Abstimmung un—

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gen, und es ward von der Majorität folgender Beschluß ge—

„Stände erkennen in dem Zustande der gegenwärtigen

dsätze des Königreichs, die theils durch Aufhebung der

hs-Verfassung, theils durch Vereinigung dee Landes in ein

es, ihren Zusammenhang und ihre alte Bedeutung verloren

und in den Verhältnissen der gegenwärtigen Zeit die un⸗

derliche Nothwendigkeit, noch vor dem Schlusse dieses Land-, gebracht, aber '? fenheit derselben und die Ungeschicklichkeit, mit der man sie hand⸗

habte, waren Ursache, daß sie nicht wirkten.

ein Grundgesetz zu Stande zu bringen, das, auf dem bestehenden te beruhend, solches ergänzt, zeitgemäß verbessert und vorzüglich

klare Gesetzesworte die Verfassung vor Zweifel und Angriff t. Wie nun Stände der Ansicht sind, daß ein so wichtiges

nur durch einhelliges Zitsammenwirken Sr. Majestät des gs und der getreuen Staͤnde gelingen könne, so haben sie ossen, Se. K. H. den Vice⸗König zu ersuchen, daß Höchst—⸗ be geruhen wolle, kraft der Ihm übertragenen Gewalt, nach zuvor eingeholter Allerhöchster Genehmigung, Königl. misarien zu ernennen und gemeinschaftlich mit ständischen

issarien ohne einigen Verzug ein Staats⸗Grundgesetz zu erfen und diesen Entwurf noch dem gegenwärtigen Landtage

vorlegen ju lassen. Fugleich habin Stande bischlassen,

.

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ihrerseits jenen Königl. Kommissarien 7 Mitglieder aus jeder Kammer als ständische Kommissarien beizuordnen.“

München, 6. April. Die hiesige politische Zeitung theilt aus der Speyerer Zeitung Folgendes mit: „Man liest in einem Französischen Blatte, daß man sich nach der Aussage eines Offiziers keinen Begriff von den häufigen Desertionen der Trup— pen auf dem linken Rhein- Ufer machen könne, die Festung Landau sey gänzlich entblößt von Truppen (totalement dègarni de troupes), und wenn der Krieg ausbrechen sollte, würden ganze Regimenter zu den Franzosen übergehen. Hierauf kann man nur erwiedern, daß man sich wirklich keinen Begriff machen kann, mit welchen lügenhaften Mährchen man das Publikum in Frankreich zu unterhalten trachtet, und welche Mittel man anwendet, um den bisher bestandenen ruhigen Zustand zu unter— brechen. Sehr erklärlich ist es, daß die Aufhebung des Milltair-Car— tels ichtung einer Fremden⸗Legion in Franreich einige De⸗ sertionen veranlassen mußten; allein die ganze Zahl der aus dem Rheinkreise seit dieser Zeit Entwichenen beträgt nicht 1009 Mann, und in dieser Zeit sind auch viele Französische Soldaten in den Rheinkreis desertirt, so daß es noch zweifelhaft seyn dürfte, wer dabei gewonnen habe. Sicher haben beide Staaten dabei ver— loren. Wenn dadurch die Festung Landau gänzlich entblößt wor— den ist, so muß sich der Franjösische Offizier eine sehr geringe Vorstellung von der Stärke der dortigen Garnison gemacht hä— den, und es ist schwer zu errathen, wo die Regimenter, welche nach Frankreich noch übergehen sollen, herkommen dürften, wenn sich zu Landau keine mehr befinden.“

Ftalten.

Der Oesterreichische Beobachter meldet unter Wien, den 5. April: „Ein so eben von dem Feldmarschall-Lieutenant, Baron Geppert, eingelaufener Bericht aus Ankong vom Z3isten März giebt weitere Nachrichten über die Resultate des raschen Vordringens der von dem gedachten General befehligten K. K. Truppen. Ueberall wurde die Rückkehr der gesetzlichen Ordnung von der Bevölkerung mit Jubel gefeiert. Das Fort St. Leb hatte sich der landesherrlichen Autorität unterworfen. Die Zahl der regulairen Soldaten, welche in Ankona die Waffen ge— streckt hatten, belief sich über 2000. Sie waren von altgedien— ten Offizieren kommandiet und hatten 5 Kanonen mit sich ge⸗ führt. Der Feldmarschall-Lieutenant, Baron Geppert, hatte, auf die Nachricht von der Flucht der Insurgenten-Chefs zur See, den Schiffs-Lieutenant Rizzardi von der K. K. Kriegs-Marine mit zwei Goeletten beordert, auf die Brigg, die dieselben an Bord genommen hatte, Jagd zu machen. Dieser See-Offizier hat seinen Auftrag mit Eifer und, ungeachtet einer sehr stürmi— schen See, mit so gutem Erfolg ausgeführt, daß jenes Fahrzeug mit g38 Flüchtlingen, worunter die Insurgenten-Chefs Zucchi, Ullini, Olivieri und Andere sich befanden, aufgebracht wurde. Nach Angabe der Matrosen von dem Schiffe, auf welchem die Flüchtlinge waren, haben dieselben in der Nacht 15 schwere Pa— kete über Bord geworfen, welche vermuthlich Geld enthielten, da auf dem Schiffe selbst keines vorgefunden wurde und man mit Sicherheit wußte, daß sich Zucchi mit bedeutenden Summen ein— geschifft hatte.“

Nach einem Dekrete der Herzogin von Parma vom 15. März

Gefahr zusahen, beweist, wie selten dergleichen Ereignisse hier nd.“ ; Die der Königl. Preußischen Seehandlung gehörige Brigg „Kronprinz von Preußen“ geht Ende dieser Woche mit voller Ladung nach Hamburg ab.

Inland.

Berlin, 11. April. Auf dem am 26sten v. M. beendeten Lä⸗ tare⸗Markt in 5 reslau befanden sich 1154 Feilhabende, unter denen 5l Händler mit Baumwollenwaaren, 40 Bandhändler, 13 Stahl⸗ und Eisenwaarenhändler, 30 Tuchfabrikanten, 130 Leder- und 113 Leinwandhandler waren. Von der Gesammtzahl der Verkaufer waren 3357 aus Berlin, 701 aus andern Städten Schlesiens, 34 aus anderen Provinzen der Monarchie, 15 aus dem König⸗ reicht Sachsen, 27 aus den Oesterreichischen Staaten. Der dlessährige Honigmarkt zu Breslau zeichnete sich durch die Menge Honig aus, welcher feil geboten wurde; man zählte 233 Ver⸗ käufer, sämmtlich aus dem Inlande. .

Im verwichenen Monat März sind in die Häfen von Stralsünd und Greifswald 19 Schiffe eingelaufen und aus denselben, ingleichen aus dem Hafen von Wolgast, überhaupt 48 Schiffe abgesegelt; die Hauptlaͤdung war Getreide,.

Aus Stettin schreibt man: Am 22. März Abends wurde bei Groß-Zicker auf Mönchgut (Insel e ein so reichlicher Heringsfang gemacht, daß die altesten Menschen sich eines ähnlichen nicht erinnern, noch je davon gehört haben. Die

Flügel des Herings-Garns waren nur eben an Land, als der

ganze große Raum innerhalb derselben, von der Oberfläche des Wassers bis auf den Grund, vollgestopft von Heringen erschien; man schöpfte mit großen Schümern oder Kessern 4 Tage lang, und alle Hande waren beschäftigt, den Hering Wallweise 2 84 Stück) aufzuzählen. So erhiest man zehntausend und fünfhun⸗ dert Wall; aber eine ungeheure Menge liegt wie ein dicker Saum weithin noch am Strande aufgespült und ist für lange Zeit den

Füchsen und zahllosen Raubvögeln ein willkommener Fraß.

Historische Parallelen und Zeitstimmen, Belgien und die Belgier betreffend.

(Fortsetzung des in Nr. 8tz B. Zeit. abgebrochenen Aufsatzes.)

In einer Flugschrift aus Gent vom Jahre 1553 liest man folgende Stellen, welche mehr als treffend an die grieks natio- naux und an die Petitionen zu deren Abstellung vom Jahre 1829, so wie an die gebrauchten Künste zur Aufreizung des Volksgeistes, gemahnen: „Das bedaurungswürdige Volk der Niederländer ist noch niemals (die Spanier selbst nicht ausge⸗ nommen) so barbarisch behandelt worden, wie es gegenwartig durch die eigenen Landsleute geschieht. Um nichts ju reden von den täglichen enormen Abgaben, ohne irgend eine Hoffnung freundlicherer Aussicht, werden wir von unsern Soldaten (den agens du pouvoir) viel unverschämter mißhandelt, als selbst früher von den Feinden. Wer hat jemals die Seelen also ty⸗ rannisiren und die Gewissen bis zu dem Grade beeinträchtigen gesehen, daß man selbst die Leute zwang, freiwillig geleistete Eide ab- und andere wider ihren Willen zu schwören, oder daß man mit Verletzung aller Formen der Gerechtigkeit sie verbannt?

ward Oberst-Lieutenant Leonardi, Befehlshaber des Regiments Marie Louise, wegen seines Benehmens während der Zeit der Insurrection, verhaftet und ver ein Kriegsgericht von fünf Offi⸗ zieren gestellt. Ein zweites Dekret vom 23. März erklärt, daß die Herzogin auf ein Fünftel des für ihre Person bestimmten Theils der Civilliste verzichte, verordnet aber zugleich die Erhe— bung eines Zehntels aller indirekten Abgaben, mit einziger Aus— nahme der Salzsteuer; überdies soll in den Herzogthümern Parma und Guastalla und den Distrikten Borgotaro und Bardi, ((so daß das getreu gebliebene Piacenza verschont bleibt) ein Zehntel der Grundsteuer von 1831 erheben werden.

Spanten. Die Times enthält folgenden Auszug eines Schreibens

Verschwörungen entdeckt. Die Polßei hat das Haus eines In— genieur-Offiziers, Namens Marco Artur, der der Leiter eines Komplotts gewesen ist, durchsuchen wollen, und fand denselben mit dem Schreiben eines Briefes an Mina beschäftigt; viele andere Personen waren außerdem in dieser und in der Korrespon⸗ denz mit verschiedenen Theilen der Halbinsel verwickelt. Jener

ist seitdem nicht wieder ergriffen worden. Man fand in seiner Wohnung sehr viele dreifarbige Kokarden mit den Inschriften: „Es lebe Frankreich! Es lebe die Freiheit! Es lebe die Constitu⸗ tion!“ so wie mehrere dreifarbige Fahnen, erstere in der Art, wie sie kürzlich in den Straßen von Madrid umherge⸗ streut wurden. Durch die in Beschlag genommenen Papiere werden viele Franzosen kompromittirt; auch geht daraus hervor, daß große Summen Geldes unter die Truppen vertheilt worden sind. brechen.“

Gp rasi lien Rio-Janeiro, 24. Jan. Das hiesige Diario Flumi⸗

in jener Provinz ausgebrochenen Aufstand Anlaß gegeben. Ei⸗

nige Uebelgesimnte hatten allerdings mit dem Zweck des Rau.

bens eine Anzahl Ixrregeleiteter um sich versammelt, es ste he aber zu erwarten, daß die angeordneten Maaßregeln der Gewalt

und der Ueberredimg die Ruhe in jener Provinz bald wieder herstellen und die durch falsche Vorspiegeltmgen getäuschten Ein⸗

wohner zum Gehorsam gegen die Gesetze zurückführen werden.

Der hiesige Correio Mercantil enthält über den (wie bereits gemeldet) am Zten d. M. hier stattgefundenen Brand folgende Details: „Um 4 Uhr Morgens verkündete das Lauten

der Sturmglocken Feuersnoth, und bald erfuhr man, daß es in

der Straße da Quitanda in einer Apotheke brenne. Zwei Feuer⸗ spritzen wurden sogleich dahin gebracht, aber die schlechte Beschaf⸗

Das Feuer faßte die beiden anstoßenden Häufer und bedrohte das ganze Stadt⸗ viertel mit Vernichtung, als mehrere Spritzen von dem auf der Rhede liegenden Französischen und Englischen Geschwader ankamen. Den unerschrockenen Seesoldaten, unter Leitung ihrer Offiziere, und von einigen Ingenieurs, so wie von mehreren Bürgern, unter⸗ stützt, gelang es nach 4 Stunden, des Feuers Meister zu werden. Die drei Häuser sind gänzlich jerstört und mehrere andere sehr beschädigt. Mehrere Seesoldaten und Neger wurden verwundet. Der Mangel an Ordnung, die schlechte ef der hiesigen Spritzen und das Phlegima, womit das Volk und sogar einige bes dem Ungltick bethelllgte Personen dem Umsichgkeifen der

Die Revolution sollte in Madrid am 19ten d. M. aus-

Diejenigen aber, welche einen solchen Eid auch aus Furcht lei⸗ sten, welcher gegen die Interessen der Religion ist, darf man wohl amehmen, daß sie nicht bei der ersten besten Gelegenheit lieber jzu dem früheren freiwillig geschwornen zurückkehren, als bei dem ihnen abgedrungenen verharren werden? Was haben also solche Eide für einen reellen Nutzen? Der Prin von Ora⸗ nien und seine Kreaturen schreien unaufhörlich gegen Macchlia⸗ vell, und Letztere suchen unaufhörlich jenen, ihren Helden, den gottvergessensten Atheisten ohne Vergleich zu melden, selbst zu einem solchen heranzubilden und seine Herrschaft uns aufjudriu⸗ gen. Der Prinz beträgt sich m diesem Lande, wle ein unbe⸗ schränkter n,, ohne daß er ein Recht dazu hätte, und er nährt den Kampf fort und fort, bloß in der Absicht, es auszuplün⸗ dern und die Beute seinen Deutschen Trabanten zuzuwenden. Man sehe einmal die Künste an, mit welchen er uns von Anfang seines Er⸗ scheinens an an der Nase herumgezogen. Er spricht vonnichts, als von Wiederherstellung der Privilegien, der alten Landesbrauche und der Gewissensfreiheit. Durch seine glatte Sprache hat er uns diesen Jean d' Gembize “) auf den Hals gesetzt, und von allen Privilegien hat man noch keine andere gesehen, als die, welche dazu dienen, den Parteigeist aufzuregen, und den Handwerkern freies Spiel lassen, zu thun, was sie wollen.“) Eine Menge Neuerungen sind unternommen worden, von der Art, wie man sie früher hier zu Lande nie gesehen. Die Behörde, welche der— malen in unserer Stadt eingesetzt ist, und der Kriegsrath, welcher sie beherrscht, üben eine Autorität aus, welche selbst die Acht⸗ zehner ehemals nicht besessen.““) Erstere dient zu nichts wei⸗ ter, als das Volk aufzuzehren. ) In früheren Zeiten hatte man keine andere Häupter noch Capitaine, als die Schöffen, durch welche gleichwohl so große Dinge vollbracht worden sind; gegen dieses Schöffen-Institut (mit der Jury) hat man nur diest neue Miliz erfunden, deren Zweck ist, das Volk zu unter⸗ jochen, die gesetzliche Gewalt der Magistratur zu untergraben und unter alle Klassen der Gesellschaft nach Herzenslust Ent⸗ zweiung zu saen. Während man es, ia Folge des Systems je⸗ nes Prinzen und seiner Verletzungen, dahin gebracht hat, die Geist lichen auszuplündern; wahrend man die Gemeinde fort⸗ während belastet und dabei heuchlerisch (l'hypocrit Guillaume) desgleichen thut, als kenne man die Sachen alle nicht, hat der Prinz bloß Räuber bereichert, welche er sich verbindlich gemacht, und die Zahl der Glieder seines Gefolges vermehrt. Sie sind es, welche allenthalben Alles nach Seeland schleppen, welche alle neue Conseils, die Rechnungs-Kammer und die Provimial⸗ Staaten besetzen. Man betrachte dabei, wie die Last der

öffentlichen Abgaben und der Aceise sich gesteigert, durch diejeni⸗ gen, welche das Land gleich Blutsaugern aussaugen. Hembige

selbst fing an, solches einzusehen und sich zu überzeugen, daß man

auch Mastricht verlieren würde, wenn nicht Andere die Geldsummen lieferten, welche man dem Volke, zu seinem Beistand, abforderte. Seither ist er selbst diesem unversöhnlich gram geworden, eben se dem Meister P. Dathenus, und er hat nicht eher geruht, bis er Beide aus der Stadt und aus dem Lande getrieben, welches doch Beider natürliche Heimath ist. Also hat jener Prinz bei uns gewirthschaftet, und, nachdem er alle die vorher aufgezählten Un— gesetzlichkeiten begangen, geht er in seinem Begehren noch weiter für dieselben Diebe, welche er überall befördert. Der neue Ma⸗ gistrat, den er eingesetzt, und welcher den früheren von Hembige bestellten verbessern sollte, Gott, was für eine Behörde ist dies,

) Ein van Maanen in damaliger Zeit. Der n e Einfluß der Industriellen in unserer Jelt rr) Die n glelt und unterdrickung der Magisiratur Let gaht du pouvoir, qui devorent las ümpis du pay,