seie recht rasch einkleidete; während andererseits, wenn
lassen. Sie befindet sich jetzt im Kapuziner⸗Gefängnisse. Weder Truppen noch Bürgergarden, welche Letztere noch immer nicht
ganz organisirt sind, haben sich während dieser Ausschweifungen
auf der Straße blicken lassen. Ein Theil der geplünderten Mö⸗ beln ist auf dem Glacis öffentlich verbrannt worden.“
Der in Mons erscheimende Observateur enthält folgen⸗ den Artikel; „Vorgestern (3. April) Abends wurde unsere Stadt in einige Unruhe versetzt. Ein zahlreicher Volkshaufe, der auf dem großen Markte umherzog, flößte die Besorgniß ein, daß tu⸗ multuarische Auftritte zu gewärtigen seyen. Folgendes war es, was zu diesem panischen Schrecken die Veranlassung gegeben hat: Ungefähr 40 Milizen vom gten hier garnisonirenden Regi— ment hatten die Schildwache am Parkthore überrumpelt und die Stadt verlassen; man weiß noch nicht, ob es ihre Absicht
ewesen, zu desertiren; sie wurden jedoch drei Viertel⸗ unden von hier in Nimh⸗Mezières durch einen Hau— fen 12⸗ bis 15 jähriger Knaben aufgehalten. Die Men⸗
schenmenge, von der sie begleitet waren, als sie in die Stadt zurückkehrten, ließ einen Augenblick glauben, daß etwas Anderes im Schwunge sey. Man fragt nun aber, und zwar nicht mit Unrecht, warum die Militair-Behörde es nicht verhin⸗ dert, daß Soldaten, in Lumpen gekleidet, Tage lang durch die Straßen der Stadt spazieren gehen. Das Kriegs-Comitèé sollte doch dafür Sorge tragen, daß solche Militairs, die einen wahr⸗ haften Jammer-Anblick darbieten, so bald als möglich gekleidet werden. Seit drei Wochen befinden sie sich bereits in Mons, und kaum Einige unter ihnen haben Uniformen erhalten. Das Desertiren würde ihnen weit schwerer werden, wenn man jetzt ein Tumult hier ausbricht — was uns indessen nicht wahrscheinlich ist — diese Leute, die sich durch nichts kennt— lich machen würden, zu allen möglichen Excessen verleitet werden könnten. Wahrhaft betrübend aber ist es, wenn Soldaten, wenn Landesvertheidiger, die weder exerziren noch marschiren können, zum Gespötte des großen Haufens werden, wie dies mit einem großen Theile unserer Besatzung leider der Fall t.
Der General Duvivier befindet sich seit einigen Tagen in Mons, dem Orte, wo er früher, als Oberst-Lieutenant im Dienste des Königs, in Besatzung gestanden hat. —
Gestern ist auch wieder bei Gent ein von der Familie des flüchtigen Advokaten Antheunis bewohntes Landhaus verwüstet und geplündert worden. ;
Der von unserer Regierung nach London gesandte Graf v. ,, hat, wie man vernimmt, um seine Zurückberufung nach— gesucht.
Mehrere hiesige Blätter enthalten einen Plan, wonach im Luxemburgischen Guerillas zu errichten seyen, die sich gegen die Deutschen Bundes-Truppen in den Bergen und Waldern vertheidigen sollen. Es scheint jedoch dazu am Nothwendigsten zu fehlen, nämlich am Willen der Einwohner, die nicht geneigt scheinen, sich zur Bildung solcher Guerillas herzugeben.
Der Vrai Patriote hat neuerdings zu erscheinen auf— n . Den Abonnenten ist folgende Anzeige zugeköommen; „Ereignisse einer höheren Gewalt haben der Publication des Blattes: „Le Vral Patriote“ ein Ende gemacht; die Verlegerin dieses Blattes hat darum ein anderes Journal“) beauftragt, ihre Verbindlichkeiten gegen ihre Abonnenten zu übernehmen. Sie hofft, daß sie sowohl ihre Lage, als die Nothwendigkeit, die ihr nicht mehr gestattet, Ihrem Vertrauen zu entsprechen, wer⸗ den zu würdigen wissen. Julie Picard, im Auftrage meiner Mutter, der Witwe Picard.“ .
Deut sich l! and.
Kassel, 9. April. Die hiesige Zeitung meldet: „Dem Vernehmen nach haben Se. Königl, Hoheit der Kurfürst den Prxäsidenten des Gesammt⸗Staats⸗Ministeriums und Justiz⸗Mi⸗ nlster, Freiherrn von Schenck, Exc., zum landesherrlichen Bevoll⸗ mächtigten zur Eröffnung des bevorstehenden Landtages, und den Regierungsrath Eggena, Mitglied des Staats⸗Ministeriums, zum e,, nn Kommissar für die gewöhnlichen Geschäfte dei der Stände⸗Versammlung ernannt.“
Luxemburg, 6. April. Se. Majestät der König und Großherzog haben Herrn Leclerc den Aelteren, Mitglied der Re⸗ gierungs-Kommission des Großherzogthums, zum Ritter des Belgischen Löwen-Ordens ernannt,
Se. Hoheit der Herzog Bernhard von Sachsen⸗Weimar hat durch eine sowohl in Deutscher als Französischer Sprache erschie⸗ nene Bekanntmachung vom vorgestrigen Tage die Lieferungslu⸗ stigen aufgefordert, ihre Angebote wegen Lieferung der dem Bun⸗ desheere zu verabreichenden Mund: Bedürfnisse bis zum 11ten d. K. bei der Regierungs⸗Kommission abzugeben.
Mehrere Dolianiers-Brigaden sind, mit ihren Chefs an der Spitze, hier angekommen; Se. Hoheit der. General⸗ Gouverneur hat sie gemustert und in der Stadt einquartiren lassen.
Schweiz.
Zürch, 2. April. Der große Rath des Kantons hat in der Nachmittags⸗-Sitzung am 25. v, M. das Gutachten der Ver⸗ fassungs⸗Kommission, betreffend die Beschwörung der Staats⸗ Verfassung, angehört und nach diesfälliger Erörterung mit großer Stimmemmehrheit den Gesetz-Sntwurf angenommen, wonach die Beschwörung am Sonntag den 10 ten d. M. erfolgen soll. Die Minorität hatte gewünscht, daß dieser Akt erst nach Erlassung der organischen Gesetze und Aufstellung der verfassungsmäßigen neuen Bezirks- und Gemeinde⸗Behörden vorgenommen werde. — Hierauf wurde ein Bericht des kleinen Raths vom 19. März über ei⸗ nige nachträgliche Justructienen der Gesandschaft zur Tagsatzung angehört, berathen und mit geringer Modification genehmigt, auch dem Regierungs⸗Rath der Auftrag ertheilt, die Mitthei— lung der neuen Staats-Verfassung an den eidgenössischen Vor⸗ ort und die Mitstände zu veranstalten, in der Meinung, daß das Begehren über ihre Aufnahme ins eidgenössische Archiv bei der diesjährigen ordentlichen Tagsatzung vorgetragen werden soll.
Schaffhausen, 5. April. In der am 28. v. M. gehal⸗ tenen Sitzung der Tagsatzunz ist die Frage wegen deren Ver⸗ tagung aufgestellt, aber noch nicht entschieden worden; jedoch wurde der diplomatischen Kommission, dem Kriegsrath und dem Verwaltungs-Rath der Auftrag gegeben, alle noch bei ihnen liegende Berathungsgegenstände unverzüglich zu begutachten und der Tagsatzung Bericht zu erstatten, damit die Bundesversamm⸗ lung in Stand gesetzt sey, bis zum gten April ihre Aufgabe zu lösen und dann die Frage wegen der Vertagung zu entscheiden.
Der nenen Verfassung von St. Gallen ist nur dadurch die Stimmenmehrheit zu Theil geworden, daß man die Abwesenden zu den Annehmenden zählte; es waren nämlich der Verwerfen⸗ den gö8ä, der Annehmenden aber nur 9011, und die Zahl der
) Der „Luchs“, eine Zeitung, die ganz im Formate und in der
Redactionsweise des eingegangenen Vrai Patriote seit dem 5. April
in Brussel herauskommt.
tags ab;
Abwesenden 10,930; bei Hinzurechnung der Letten zu den An⸗ nehmenden erschien dann freilich die große Majorität von 19, 9360 Stimmen für die neue Verfassung. — Dies Verfahren ist in⸗ deß, dem Schweizerischen Koerrespondenten zufolge, in mehreren Kreisversammlungen sehr lebhaft und scharf getadelt worden; namentlich hat die Kreisversammlung Sennwald noch in einer besondern Zuschrift an den Verfassungsrath ihre Unzu⸗ friedenheit darüber ausgedrückt, mit, dem Bemerken, daß solches nicht nur allem gen een, der Väter, sondern überhaupt der gesunden Vernunft widerspreche. Wer sich freiwillig oder ge⸗ zwungen durch Umstände des schönsten bürgerlichen Rechts, der Anwesenheit bei gesetzverwerfenden Versammlungen, begebe, der könne das bürgerliche Recht nicht machen. Die Regierung von Basel, der doch Alles an Annahme ihrer Verfassung liegen mußte, habe mit Recht ein solches Mittel der Einführung von sich gewiesen. .
. ö 6 d m. Mailand, 3. April. Durch ein von Ihrer Majestät der Herzogin von Parma unterm 15ten d. zu Piacenza erlassenes Dekret ist festgesetzt worden, daß alle diejenigen Individuen, welche vom Tage der Abreise Ihrer Majestät an bis zum Einrücken der Kaiserl. Desterreichischen Truppen die revolutionnaire Regierung in Parma gebildet haben, verhaftet werden sollen und ihnen von dem dasigen Civil- und Kriminal-Gericht der Prozeß zu machen ist.
= Niach einem Schreiben aus Turin vom 19. März in
der Veroneser Zeitung, kantoniren 1000 Mann Sardinische Truppen in der Gegend von S. Pietro, und 6000 Mann sind in Aiguille angekommen, einem Dorfe, das von Briangon und dem Fort Mont-Dauphin (Französische Gränzje) nicht weit entfernt ist.
Rom, 31. März. Am 28sten d. hatte der Graf von Lie⸗ dekerke-⸗Beauffort die Ehre, Sr. Päpstlichen Heiligkeit in einer Privat⸗-Audien; sein Beglaubigungs-Schreiben als Gesandter Sr. Majestät des Königs der Niederlande zu überreichen.
— In einem von der Allgemeinen Zeitung mitg e⸗ theilten Privatschreiben aus Bologna vom 30. März heißt es: „Die ganje Stadt sieht traurig aus. Ich weiß nicht, ob das beständig schlechte Wetter, das wir seit dem 20sten haben, dazu beiträgt. Seit diesem 20sten ist hier Alles verändert. Die Hrn. Deputirten nahmen abermals den Reißaus, und dies war wohl das Lächerlichste bei der Geschichte; übrigens ist sie größtentheils sehr traurig und bedauernswürdig. Dlesmal wurde nicht der Generalmarsch geschlagen, nicht: z den Waffen! Tod den Deut⸗ schen! gerufen. Die National- Garde hielt sich ruhig in ihren Quartieren oder ju Hause; düster und wie zerschlagen sahen die Manner aus; thranend blickten die Weiber zum Him⸗ mel; knirschend zogen einige Haͤuflein Jünglinge ab, und in militairischer Fassung machten sich Zucchi, Armandi und ihre Leute zum Abmarsche fertig. Zucchi mit seinen Ka⸗ nonen und den Wagen, worauf seine Waffen, zog Nachmit⸗ Armandi mit den Linientruppen gegen Abends die Legione di Pallade mit dem Kardinal Benvenuti. Darauf herrschte Todesstille. Montags kam der Oberst d' Aspre mit einigen Husaren hereingespregt, und augenblicklich verschwan⸗ den die Trikolorfahnen von Thurm und Palästen, die Trikolor⸗ mützen und Kokarden von den gebeugten Häuptern; nichts schien an das bunte, fröhliche Leben mehr zu erinnern, als das drei⸗ farbige Schilderhaus auf der Piana, das leer, ohne Wache, da⸗ stand. Die Wache über die Stadt war dem Himmel anheim ge⸗ stellt. Er schickte den Kardinal Oppizzoni und mit ihm ein Deut⸗ sches Armee⸗Corps. Dieses zog, mit grünen Zweigen geschmückt, klingenden Spieles in schöner Haltung ein, und bald waren die Ga ssen mit ihren Portiei zu einem Feldlager geworden, wo Feuer brannten, Feldkessel kochten, Pferde wieherten ꝛc. Mittwochs war auch dies vorbei; nur eine Besatzung war uns geblieben. Die Soldaten derselben betragen sich musterhaft, ihre Osfiziere sind au—⸗
Fßerst gebildete Leute, der Platz Kommandant, General Major Gra⸗
bowski, ist einer der liebenswürdigsten Menschen. Dessenungeachtet siuichten einige Brauseköpfe und vieles Gesindel gleich anfangs die Stadt zu kompromittiren durch beleidigendes Betragen und Drohungen, die jetzt nur lächerlich seyn konnten. Man setzte dem Muthwillen alsobald Schranken, indem man alle Fremden, die seit dem 30. Juli v. J. hierher gekommen des Landes verwies und alle Statisten nach Hause schickte. Seitdem ist Ruhe ge⸗ worden. Das Armee⸗-Corps unter indessen rasch seinen Marsch fort. In Ferli wurde es feierlich empfangen; alle Fenster standen im Adobbo, was aber hier zu Lande nicht viel bedeuten will, denn gerade hinter solchen Adobbi laden die Romagnuoli am liebsten ihre Tromboni (kurze Ge⸗ wehre mit breiten trompetenförmigen Läufen). Nur in Rimini, in der Vorstadt, versuchte man einigen Widerstand. Obgleich
nun die Deutschen darüber erzürnt seyn mochten, so thaten sie
doch der Stadt nichts zu Leide. Seitdem fiel kein Schuß mehr, und gestern zogen die Oesterreicher in Ankona in Stadt und Festung ein. Die Häuptlinge der provisorischen Regierung und der provisorischen Armee haben sich größtentheils nach Griechen⸗ land eingeschifft: Orioli, Silvani, Zannolini, Mammiani, Bian⸗ chetti, Pio Sardi, Zucchi, Armandi, Ragani u. A. Man sagt, daß eine Oesterreichssche Goelette auf sie Jagd mache.“) Die Oesterreichische Flottille hatte die Bewegung des Armer ⸗Corps insofern unterstützt, .
Rebellen drohte und sie daher noch schneller zum Rückzuge bewog. Vicini hat sich nach San Marino begeben. Paolo Costa, der hier geblieben, wurde exilirt. Er ist krank und hat sich hier auf dem Kanale eingeschisst, auch nach Griechenland. DOrioli hatte schon seine Gattin und seine acht Kinder vorausgeschickt.“
Neapel, 21. März. Vorgestern ist hier der Präsident des Minister-RKathes, Marquis Tommast, seiner Krankheit (von wel⸗ cher letzthin Meldung geschehen) unterlegen.
Türkei.
Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privatschrei⸗ ben von der'Servischen Gräͤnze, 17. März: „„Seit lin— terdrlickung des Albanesischen Aufstandes hatte sich Reschid Pa⸗ scha mit der größten Sorgfalt der Betreibung seiner Privat⸗In⸗ teressen hingegeben und den öffentlichen Angelegenheiten wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die scheinbar überall herrschende Ruhe, die Versicherungen von Treue, welche die Häuptlinge der Albanesischen und Bosnischen Stämme der Pforte täg⸗ lich heuchelten, schläferten ihn so ein, daß er von den Komplotten nichts ahnte, die fast unter seinen Augen von den Paschas von Skutari und Trawnik mit den Alba⸗ nesern und Bosniern geschmiedet wurden, und die nichts Geringeres, als die Eütthronung des Sultans zum Zwecke haben. Ohne daß Reschid Pascha oder Jemand aus seiner
Daß sie dieselben eingeholt und gefangen genommen hat, ist
gestern gemeldet worden.
7 .
Abend, und
dritte Gastrolle.)
dem General Geppert setzte
als sie mit einer Landung im Rücken der
. 2
die den Wesir oder den Sultan b drohten, geträumt hätte, brach plößlich einer der gefährlichstu ürkische Reich heimgesuch ein Theil Macedn
nung der Russischen Armee das Haupt wieder sehr hoch zu daß seine Existenz nur durch die M
gung Rußlands gefristet ward. . machten Kriegs⸗-Rüstungen betreff en meistens den Seedienst im scheinen auf einen weitaussehenden Plan berechnet.“
17
Königliche Schauspiele. Mittwoch, 13. April. Im Schauspielhause: Der Sy Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Stawinsky. .
Donnerstag, 14. April. Im Schauspielhause: Die G mama, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf; Herrmann und Dorot idyllisches Familien- Gemälde in 4 Abtheilungen, nach Göt Gedicht, vom Dr. C. Töpfer. (Hr. Lemm: den alten Felde
Freitag, 15. April. Im Opernhause; Othello, Oper Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Rossini. (Mad. P Beisteiner Desdemona, als letzte Gastrolle. Herr Mantin
Rodrigo.) Im Schauspielhause: Framösische Vorstellung.
Königstädtisches Theater.
Mittwoch, 13. April. Zum erstenmale: Der braune Wih oder: Die Seeräuber auf Jamaika, großes Melodrama in 41 ten, mit cinem Vorspiel nach einer wahren Begebenheit, n
raunen Wilm,
86 Smidt; Musik vom Mustk direktor Ü Kugler. (65
emke vom Stadt⸗-Theater zu Bremen: den
Berliner Börse. 63 Den 12. April 1831. Amtl. Fonde- und Geid-Gours-Tettel. (rærusi. Conf
— 2
2 ö. .
Berl. Stadt- Oblig. Königasbg. do. Elbinger do.
oll. vollw. Dub. tn
Imre Geis; I. irie]. G St. - Schuld - Seh dr s T süstpr. Llandbri,. 4 83 Pr. Engl. Anl. 18 977 97 homm. Psandbrf. 4 193- Pr. Engl. Anl. 22 84 — Cure u. Neum. do. 4 103. - Pr. Engl. Obl. 30 77 76 Schlesische do. 4 io. - Kurm. Obl. m. I. C. Sa — Rkst. C. d. R- u. N. — 5321 Neum. Int. Sch.do. 47 — IE. Sch. d. R. u. N — 53
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Metall. 80. Russ. Anl. Hamb. Cert. St. .
NEvEsTE BGhsEN-NAcHRIcHIERM.
Paris, 6. April. 5proe. Rente pr. Compt. 76. 30. cour. 76. 25. Iproc. pr. compt. 47. 70. sin our. 47. 65. 8 Neapol. pr. Compt. 57. 85. sin Cour. 57. 75. 5proc. Span. R
perp. 441. Frankfurt a. M., 9. April. Am Schluß der B 4proc. dito 685. Bu
(15 Uhr) Oesterr. 5proc. Metall. 82. Actien 1143. proc. Part. Oblig. 1133. Poln. Loose 463. 6
Literarische Anzeige. Bei dem unter eichneten ist fortwaͤhrend zu erhalten. Die revidirte Städteordnung in einem verbesserten korrekten druck. Preis 5 Sgr., auf geleimtem Velinp. I Sgr. Auch wird das umgedruckte fehlerhafte Blatt den ersten Kaͤu dieser Ausgabe gegen Borjeigung des Etemplars unentgeltlich
eliefert. ; ö on Ausgang der Woche erscheint: Die Städteordnung von 1805 mit der revidirten Staͤdtcordt
nach ihren Abweichungen zusammengestellt. Preis: 10 Es . G. Reimer.
Redaeteur John. Mitredaeteur Cottel. — — r . Gedruckt hei . B. Han
Die bisher von der Pforte
hatten.
des Rechtes der eigenen Vertheidigung ju bedienen.
AlIIgemeine
Prenßische Staats-Zeitung.
103. . .
Berlin, Donner stag den 14ten April.
— — — —
*
1831.
—
Amtliche Nachrichten. Kronit des Tages.
Im Bezirke der Königl. Regierung
zu Arnsberg ist die durch das Ableden des Pfarrers und istlichen Kommissars Beda Behr erledigte Pfarrstelle zu Belecke, reises Arnsberg, dem bisherigen Pfarrer zu Lenne, Eberhard segener, und die erledigte Pfarrstelle der katholischen Gemeinde
n Jrmgarteichen, im Kreise Siegen, dem seitherigen Verwalter
erselben, Bernhard Alterauge, landesherrlich verliehen
vorden; ju Magdeburg ist der Pastor Denn hardt an der hei⸗
igen Geistkirche zum ersten Prediger an der St. Johannis kirche gaselbst und zu der erledigten zweiten evangelischen Predigerstelle
un der St. Moritztirche zu Halberstadt der Prediger Dru de in
Molmerswende erwählt, ernannt und bestätigt worden; an die Stelle des emeritirten Predigers Koch in Redeckin, Diöces Sandau, sst der Kandidat des Predigtamtes, Johann Gott⸗ bb Christian Gotthard Kamprath, jum evangelischen pfarrer daselbst berufen und bestätigt worden;
zu Stettin ist der bisherige Gymnasial⸗Lehrer Granzin haselbst zum Prediger⸗kAdjunkt in Pegelow, Dahlow und Wul⸗ ow, Synode Freienwalde, der Kandidat der Theologie, Hacken, um Prediger in der Parochie Witzmitz, Synode Greiffenberg, nd der Kandidat der Theologie, Fisch er, mum Prediger in der Parochie Maldewin, Synode Daber, ernannt worden.
Zeitungs⸗Nachrichten.
Ausland.
ü Frankreich. z
Pairs-⸗Kammer. In der Sitzung vom 5. April brachte der See-Minister den von der Deputirten⸗ Kammer berests angenommenen Pensions-Gesetz-Entwurf für die Marine und der Großsiegelbewahrer den Entwurf wegen Unter⸗ drückung der Volks⸗Aufläufe ein. Nachdem der Praͤsident zwei Kommissionen zur Prüfung dieser beiden Gesetze ernannt hatte, nahm die Versammtung ohne irgend eine Berathung den Ge⸗ setzcntwurf an, wodurch der 1ste Artikel des Gesetzes vom 14. Dezember v. J. wegen des Zeitungwesens berichtigt wird. —
erauf wurden mehrere Bittschriften⸗Berichte abgestattet. Die eisten Petitionen, die jum Vortrage kamen, elne je doch loße Privat⸗Reclamationen und sind mithin für das Ausland don keinem Interesse. Eine eimige derselben gab zu einer Debatte Anlaß; sie rührte von 21 Einwohnern ven Querch, worunter 7 Landpfarrer, her, welche die unbedingte Freigebung des öffentli⸗ schen Unterrichts verlangten. Die unziemlichen Ausdrücke, worin die Bittschrift zum Theil abgesaßt war, veranlaßten die Ver⸗ sammlung, dem Antrage des Berichterstatters gemäß, darüber Bur Tages⸗-Ordnung zu schreiten. ;
Deputirten⸗-Kammer. Sitzung vom 5. April. An diesem Tage wurden die Berathungen über den Gesetz⸗ Entwurf wegen Erhöhung der Grundsteuer und der Ausgabe von 50 Mil— lionen in Renten, jur Deckung eines Theiles der schwebenden Schuld, fortgesetzks. Der Graf A. v. Noailles, fanntlich im Jahre 1815 an den Verhandlungen des Wiener
Kongresses Theil nahm, benutzte diese Gelegenheit, um das da⸗
mals von Frankreich befolgte politische System gegen die lebhaf⸗ ten Beschuldigungen zu vertheidigen, die sich oftmals und noch Tages zuvor darüber Er äußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen: „Ein was sich auf dem Kongresse zugetragen hat, indem ich einer der Französischen Bevollmächtigten war, würde
wenn ich über und durch
ich, daß es das Geheimniß der Instructionen und
Lange genug haben wir Anstand genommen, uns Wollten
wir noch länger säumen, so würden wir uns gegen die Fürsten,
denen wir gedient, und gegen die Diplomaten, mit denen wir und den Tadel aller der
sichte dieser Versammlung und des ganzen Landes. kein keinen Traktat finden, der mit 96 Man
ligt; sie sind den Grundsetzen und Stipnsationen, der elli⸗ gen Allianz beigetreten; sie haben dem Schicksale Polens 3 illkii
Sie hahen den e,, , liberaler Ansichten unterdrückt und darein gewilligt, daß man die Völker in der Un⸗ wissenhest erhalte; sie haben die Staaten nach Gefallen getheilt
zu willigen.
welcher be⸗.
aus den Reihen der linken Seite erhoben
und dabei keine Rücksicht auf natürliche Gränzen, Sprach⸗ und Sitten-Verschiedenheiten, so wie auf das Interesse und die Rechte eines jedes einzelnen Volkes, genommen.““ In der That, m. H., dies sind ernste Beschuldigungen. Es sey uns da⸗ gegen erlaubt, Frankreich und unsern Nachbaren zu beweisen, zu weichen seltsamen Irrthümern die Lebhaftigkeit der Improvisation und der Mangel an Gedächtniß selbst die , ,. Redner verleiten können. Versetzen Sie sich, m. H., in jeue Zeit zu⸗ rück, wo der langjahrige Gebrauch der absoluten Gewalt und der durch sie begünstigte Geist der Eroberung so viele Staats⸗ männer blendeten, wo diejenigen, die heute so schön von der Freiheit sprechen, sie im Geräusch der Waffen gänzlich ver— gaßen, wo so wenige Leute an die Folgen einer solchen Re⸗ gierung dachten. e waffneten verbündeten Mächten freie Repräsentativ-Regierung die einzige sey, die Frankreich zusagen, seine Wunden heilen und es mit dem übrigen Europa wieder aussöhnen könne? Wer flößte jenen Mächten eine so große Achtung für unser Land, unsere Denkmäler, ja sogar für unsere Trophäen ein? Wer wußte es im Jahre 1813 dahin zu bringen, daß Frankreich sich sofort von den fremden Truppen befreit fah und doch eine ausgedehntere Gränze behielt, als die es zu Zeiten seiner Könige besaß? Die Jahrhunderte, m. H., rücken mit entsetzlicher Schnelligkeit vor. Wie zerstreut müssen doch die Gemüther seyn, wenn das Andenken solcher Thatsachen und solcher Dienstleistungen so rasch bei ihnen erlischt! Andere Minister haben in späteren Jahren andere Stipulationen unter⸗ zeichnet und sich namentlich in den hundert Tagen zu großen Opfern verstanden. Ich werde mich wohl hüten, sie deshalb zu tabeln; sie befanden sich unter erusten Umständen, deren Erörte⸗ rung nicht hierher gehört. Augenzeuge der ersten Unterhandlun⸗ gen (im Jahre 1814), will ich hier nur darauf hinweisen, daß
zu beweisen, daß eine
die Franzosischen Bevollmächtigten beim Kongresse dieselben wa⸗
ren, die am 12. Juli 1315, also 3 Menate nach der Landung Napoleons bei Frejus, in Wien einen Traktat unterzeichneten, wonach ganz Savoyen und ein Theil des Belgischen Gebiets Frankreich verbleiben sollten, ohne daß sie diese Bestimmung durch
irgend ein Versprechen, eine Verpflichtung oder ein Opfer erkauft
6 und doch wußten sie damals noch gar nicht, wer eigentlich in rankreich regierte. Als der erste jener Bevollmächtigten bald darauf nach Frankreich zurückkehrte, legte er das Staatsruder nieder, um nicht in andere Vorschläge der verbündeten Mächte Es ist ein Leichtes, m. H., wenn die Ereignisse sich drängen, über frühere Dienstlelsstungen einen Schleier zu werfen
und einen wohlerworbenen Ruf in den Staub zu ziehen; indes⸗
sen möge Frankreich durch einen unverwerflichen Zeugen erfah⸗ ren, wle por 16 Jahren Männer, die von ihrem Vaterlande enn abgeschnitten waren, nichtsdestoweniger dessen Würde,
nabhängigkeit, ja sogar dessen Uebergewicht mit Eifer, und nicht ohne Erfolg, wahrzunehmen wußten. Man beschuldigt die Fran⸗ zösischen Bevollmächtigten, daß sie einen Traktat unterzeichnet hatten, der einen feindlichen Einfall zur Folge haben mußte. Dieser Traktat ist der von Chaumont (Januar 18146), an wel⸗ chem indessen Frankreich als kontrahirende Macht niemals Theil genommen hat. In der Wiener Kongreß⸗Akte, sagt man ferner, sinden sich die Grundsätze der heiligen Allianz wieder; diese letz⸗ tere ist aber erst späterhin abgeschlossen worden. Man tadelt die Franjbsischen Bevollmächtigten, daß sie das Interesse Polens vernachlässigt hätten; die Kongreß⸗Protokolle beweisen aber, daß kein Staat die Unterhandlungen so in die Länge gezogen hat, als gerade Polen. Sieben Monate lang wurde die Ab⸗ schließung der General ⸗ Akte dadurch verzögert, und — da bei dieser Gelegenheit doch Alles gesagt werden muß — die Ereignisse des Monates Marz 1815 allein brachten eine Frage zur Eutscheidung, um derentwillen bereits Offensiv⸗Traktate un⸗ terzeichnet worden waren und der Kongreß im Begriff stand, sich aufzulösen. Und glaubt man denn etwa, daß die Französi⸗ schen Bevollmächtigten damals gar keine Stimme hatten? Wir willigten am 12. Juni 1315 nur in den Definitiv⸗Traktat, nach⸗ dem wir die Errichtung Krakau's zu einem Freistaate, die völlige Trennung des ehemaligen Herzogthums Warschau von Rußland und dessen Erhebung zu einem Königreiche mit dem Versprechen einer eigenen Verfassung erlangt hatten. Noch blieb ein Mo— narch übrig, der, nachdem man bereits ein Jahr lang die Waffen niedergelegt hatte, in seine Staaten noch nicht wieder eingesetzt war. Dleser Fürst sollte nach den Ufern des Rheins versetzt oder aus der Liste der Souveraine gänzlich gestrichen werden. Wer verhinderte dies? Wer gab den König von Sachsen sei⸗ nem Volke zurück? Und wenn gleich die undermuthete Rückkehr
Buonaparters eine gmonatliche Unterhandlung abbrach, so möchte es
doch manches Land geben, das, selbst nach dieser Zeit, durch unsere Ver⸗ mittelung einige seinen Freiheiten günstige Bestimmumgen erlangte. Man lese nur dle Traktaten nach; unter welcher Bedingung ist Belgien abgetreten worden? Wer hat die Neutralität der Schwei ge⸗ gründet und dieses Land bewogen, neue Formen in seiner Re⸗ ierung anzunehmen? Verdanken mehrere Deutsche Staaten ihre e gun nicht dem Beispiele Frankreichs? Sind Genua, Modena, die Legationen und das Königreich Neapel ohne irgend einen Rathschlag über die Form der Regierung aufgegeben wor⸗ den? Selbst Spanien war damals ein Gegenstand der Sorge für die übrigen Europäischen Mächte. — Ich mag die Aufmerk⸗ samkeit dieser Kammer nicht mißbrauchen; nur winsche ich, daß . und ganz Europa mit ihm, zwischen uns und unseren
egnern Richter sey, und da Sie mir doch erlaubt haben, daß ich mich mit aller Freimüthigkeit äußere, so will ich diese Redner⸗ bühne nicht verlassen, ohne eine wichtige Frage berührt zu haben, die zu einer Zeit, als wir nicht siegreich waren, das Recht an die Stelle der Gewalt setzte und eine Grundlage zu allen Unterhandlungen abgab. Das Princip der Legiti⸗ mität war damals von einem solchen Gewichte und hatte einen solchen Einfluß auf die gauje politische Welt, daß Napoleon selbst es bei seiner Rückkehr von Elba für sich in Anspruch . (Bewegung.) Rufen Sie sich die n. Umstände ins Ge⸗ daͤchtniß zürick und fragen Sie sich selbst, ob man, einer so
Welcher Minister wußte damals den ge⸗
großen vereinigten Macht gegenüber, wohl ein den Nationen wie den Fürsten heilsameres System aufstellen konnte. Andere Zeiten, andere Sitten. Wie man die Grundlage einer Unter⸗ handlung berücksichtigen muß, also muß man auch auf die Ge⸗ walt der Umstände reflektiren. Aber die Erinnerungen der Ge⸗ schichte darf man nicht wecken, um sich gegen Grundsätze zu er⸗ heben, die zu einer andern Zeit die Wiederherstellung des Frie⸗ dens in Europa durch die Entwaffnung des Siegers und durch die Beschtitzung der Rechte und Würde der Nationen herbeiführten. Ueber die jetzige Zeit mag man argumentiren, so viel man will; wir haben nur unsere Handlungen zu rechtfertigen, nicht aber für eine Revolution gut in sagen. Der Soldat erfüllt seine
Pflicht, wenn er sich muthig schlägt, der Richter, wenn er ein
gerechtes Urtheil fallt, und der Diplomat, wenn er, nach Maaß⸗ gabe der Umstände, das wirksamsie und ehrenvollste Mittel er⸗ greift, um die Wohlfahrt, die Würde und das Uebergewicht sei⸗ nes Landes wahrzunehmen.“ — Nach Beendigung dleser Rede, die von der Verfammlung mit großem Beifalle aufgenommen wurde, ergriff Hr. Thie rs das Wort zu Gunsten des der Be⸗ rathung vorliegenden Gesetz⸗ Entwurfes. Die Kammer, meinte er,
könne die von ihr verlangten Gelder nicht verweigern, ohne die Ver⸗
antwortlichkeit für alle die nachtheiligen Folgen zu übernehmen, die aus einer solchen Verweigerung möglicherweise entstehen könnten. Es sey bereits von mehrern Seiten die Frage aufgeworfen wor⸗ den, warum die Regierung nicht schon früher zur Deckung des Deficits eine Anleihe gemacht habe; bis zum Monat Dezember sey dies aber durchaus unmöglich gewesen, indem der Prozeß der ehemaligen Minister allzugroße Beforgnisse im Lande erregt habe;
erst im Monat Januar hätte das Ministerium operiren können;
es habe indessen damals nur über die 3 Millionen Renten aus dem Emigranten⸗Entschädigungs⸗Fonds zu disponiren gehabt, und die Summe, die man sich aus der Emission dieser Renten ver⸗ sprechen konnte, ware völlig unzureichend gewesen; im Uebrigen habe das vorige Ministerium zunächst darauf bedacht seyn müs⸗ sen, sich die benöthigten Gelder zu verschaffen, um eintretenden Falls ein- Armee ins Feld rücken lassen zu können. Was die jetzt verlangte Erhöhung der Grundsteuer betreffe, so habe man Unrecht, wenn man darüber Klage führe. Das Grund⸗Eigen⸗
thum in Frankreich gewähre nach einer ungefähren Abschätzung ein jährliches reines Einkommen von etwa 2000 Millionen und
gebe sonach, da die Grund⸗Steuer nur 244 Mill. einbringe, den Iten bis gten Theil an den Staat ab. Durch die vorgeschlagene
Erhöhung würde die Grund⸗Steuer etwa 290 Mill., mithin den
Jten Theil des reinen Ertrages gewähren, was keine übertriebene Anforderung sey, am allerwenigsten unter Umständen, die ein Opfer von Seiten der Nation nothwendig machten. Hr. Ber⸗ ryer ließ sich ziemlich ausführlich über die Haitische Anleihe und über die den Kontrahenten derselben vorschußweise gezahlten 4,80, 000 Fr. vernehmen. Er tadelte es, daß man diesen Vor⸗ schuß geleistet habe, da noch sehr die Frage sey, ob die Haitische Regierung auch ihre Abschlags-Zahlungen fortsetzen und mithin dem Schatze gestatten werde, jenen Vorschuß wieder einzuziehen. Eben fo mißbilligte der Redner es, daß man dem Könige für die letzten 5 Monate des v. J. 9 Mill. als Abschlags⸗Zahlung auf die künftige Civil-Liste gexahlt habe. Im Allgemeinen sprach derselbe sich dahin aus, daß man sich unter den ge senwärtigen Umständen mit einer Verminderung der schwebenden Ta nicht befassen dürfe. „Der Krieg“, äußerte er in dieser Beziehung, „ist zwar in die fem Augenblicke noch nicht erklärt, doch darf die Furcht vor demselben uns nicht verhindern, davon zu sprechen. Streng genom⸗ men, befmden wir uns im Frieden; wenn uns aber täglich die Minister von dieser Rednerblihne herab ankündigen, daß sie den Frieden wünschten und auf die Erhaltung desselben hinarbeiteten, sich zugleich aber auch in die Lage versetzen müßten, nöthigenfalls einen Krieg führen zu könen, so nähren sie dadurch einen Zu— stand der Üngewißheit, der dem Staats⸗Kredite und den Han⸗ dels-Verbindungen mindestens eben so nachtheilig ist, als jede
andere definitive Entschließung, wie dieselbe auch ausfallen möchte.
(Beifall zur Linken.) In sinanzieller Hinsicht müssen wir uns daher schon jetzt so betrachten, als ob wir im Kriege wären, und uns sonach wohl hüten, zu dem Kredite unsere Zuflucht zu neh⸗ men, um die rückständige Schuld abzutragen. Eine Anleihe in Fprocentigen Renten würden wir jetzt höchstens zu 70 pEt, ma⸗— chen können; wir würden also, um ein Deficit von 190 Millio⸗ nen zu decken, 139 Millionen borgen. Viel besser ist es, wir nehmen zu den Steuern unsere Zuflucht, um die tägli— chen Ausgaben zu bestreiten, und verschieben die Abtragung der rückständigen Schuld auf bessere Zeiten. Ich stimme gegen den Gesetz⸗Entwurf..« Nach Hrn. Berryer ließ sich Hr. Laffitte namentlich zur Vertheidigung der beiden Abschlags⸗ jahlungen auf die Civilliste und an die Kontrahenten der aiti⸗ schen LAinleihe vernehmen. Den Beschluß der Debatte machte Hr. Lefebvre mit einer sehr ausführlichen Rede, worin er den der Berathung vorliegenden Gegenstand aus dem rein finanziel⸗
len Gesichtspunkte betrachtete und sich schließlich zu Gunsten der
Anträge der Kommission erklärte. Am folgenden Tage wollte der Berichterstatter, Hr. Humann, sein Résumé machen. Am Schlusse der Sitzung fragte Hr. v. Corcelles aufs neue, wann das Wahlgesetz vorgelegt werden würde, und ein anderer Depu⸗ tirter von der linken Seite forderte den Präsidenten auf, der Versammlung hierüber Auskunft zu geben. „Nicht mich müs⸗ sen Sie hierüber befragen“, erwiederte Hr. Dupin und hob die Sitzung auf. . 1
Paris, 6. April. Vorgestern hatte der Abbé de Pradt die Ehre, zur Königl. Tafel gezogen zu werden. Gestern füb'rte der König 'in einem Minister-Rathe den Vorsitz. Die He joge von Orleans und Nemours begaben sich nach Saint Germain, um das erste Chasseur-Regiment, dessen Oberst der Letztere ist, . ng mn oni thält sol 6
Der Monteur enthält so genden Artikel: „Falsche Nach⸗ richten kemmen schlechten Lehren zu Hülfe; da , an Stande ist, zu überzeugen, so surcht man zu tauschen; in Erman⸗ gelung triftiger Gründe, um vie Associationen ju rechtfertigen,
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