1831 / 115 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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beschraͤnkt, nimmermehr haben würden. müßiger

die Absicht der bloß Neugierigen, entzogen, während diese

Falle verständigen Warnungen kein Gehör geben.

res Resultat zur Folge gehabt. Es ist besser, entmuthigen, als sich genöthigt zu sehen, drücken; die Behörde erspart sich dadurch strengere Maaßregeln. Die ses Verfahren ist gestern vollkommen gelungen. Auf den Quais und den Brlcken hatte sich ein Volks- Auflauf gebildet, der kein drohendes Ansehen hatte. Die Gegenwart der Truppen und die Aufforderung der Behörden genügten, denselben zu zerstreuen. Um SU hr war keine Spur mehr davon vorhanden, obgleich keine Zwangs⸗ maaßregeln ergriffen worden waren. Nur auf dem Greve⸗Platze wurde ein sehr gut gekleideter junger Mann, der gerufen hatte: „Es lebe Napoleon II.“ unter den Beifallsbezeuguingen des Pu⸗ blikums verhaftet. Diese Umebereinstimmung der Einwohner mit den Truppen, wodurch die Pläne der Uebelgesinnten völlig ver— eitelt wurden, zeigte sich an diesen beiden Tagen mit einer Evi⸗ denz, die wir nicht genug hervorheben können. Die Hauptstadt eht ein, wie treulos und falsch es ist, den Widerstand eines zolkes, das im Juli kampfte, um das Gesetz gegen die Macht, die es übertrat, zun rächen, mit dem Geiste der Unordnung zu vergleichen, der eine Handvoll ehrgeiziger und zügelloser Heel schen, verbunden mit einem Haufen Unzufriedner, die stets in einer Hauptstadt vorhanden sind und durch eine Revolution un— vermeidlich vermehrt werden, gegen die Gesetze und die Ruhe des Landes beseelt. Die Ausforschung der Ursachen und Urhe⸗ ber dieser Unordnungen, welche die Behörde beharrlich betreibt, wird vielleicht bewessen, daß die Ereignisse des Juli mit den elenden Versuchen des April nichts gemeln haben, als den Geist der Intrigue und der Habsucht, der jetzt die Volksaufläufe wie da⸗ mals die Verordnungen für seine Zwecke auszubreiten sucht. Wir wollen hoffen, daß diese Nachforschungen nicht fruchtlos seyn werden, und daß es, nachdem die Wirkungen aufgehört, gelingen wird, die Ursachen zu entdecken. Alles verspricht uns, daß beim Herannahen der Königl. Sitzung, welche die Sessson von 1830 würdig schließen wird, die letzten Wolken, die unsere Zukunft noch verdunkeln, sich zerstreuen werden. Möge diese Zukunft Jedermann so erscheinen, wie sie seyn muß und seyn wird. Mögen die friedli⸗ chen und versöhnenden Worte des Königs in unserer Mitte wi⸗ derhallen! Möge diese erhabene und theure Stimme abermals Worte des Friedens und der Freiheit, der Eintracht und Ehre zu uns sprechen, wie sie dieselben an alle Französische Herzen zu richten weiß, und das Land wird würdig darauf antworten!“

„Aehnliche Auftritte, wie die vorgestrigen“, äußert das 1 du Commerce, „haben auch gestern stattgefunden.

ieselben Zusammenrottungen auf denselben Punkten, dieselben Truppen-Bewegungen in derselben Richtung und zu denselben Stunden, und in den übrigen Theilen der Stadt eine versonn— tag te Volt amenge die sich harmlos dem Vergnügen des Spa⸗ zierengehens überließ, ohne sich im Geringsten um dasjenige zu kümmern, was sich gleichzeitig auf dem Chatelet-Platze zutrug.“

Der Temps erzählt folgende Anekdote: „Am Sonnabend suchte ein Bürger in den Volkshaufen, die einen großen Theil des Tages die Quais aufüllten, einige der heftigsten Individuen durch verständige Vorstellungen zu beschwichtigen. Emes dersel⸗ ben erwiederte ihm lebhaft: „„Ich bin melnes Gewerbes ein Tischler und habe nicht einen Zoll Arbeit. Sucht Ihr welche? Ja wohl, ich bin von Haus zu Haus gegangen, ohne Arbeit zu finden. Das Mittel, das Ihr in diesem Augenblick ergreift, ist aber nicht geeignet, Euch welche zu verschaffen; wollt Ihr denn wirklich arbeitens Ja, mein Herr! Nun gut, so kommt mit mir, ich will Euch zu thun geben, ich wohne hier ganz nahe, in der Straße St. Germain FAuxerrois.““ Der Mann folgte auch wirklich und arbeitete eine Viertelstunde lang anhal— tend in der Werkstatt, Dann aber bat er um Erlaubniß, fein Werkzeug holen zu dürfen und kehrte nicht wieder.“

Die Gazette de France giebt eine Uebersicht der Gesetz⸗ Entwürfe, theils von allgemeinem, theils von bloß örtlichem Interesse, die im Laufe der jetzt zu Ende gehenden Session von der Deputirten⸗Kammer erörtert und angenommen worden sind; es sind deren nicht weniger als 71. Hiervon hat die Pairs—⸗ Kammer bis jetzt 69 genehmigt. Mit den 4 übrigen wird sie sich in der heutigen und morgenden Sitzung beschäftigen und einen derselben, nämlich den über das gleichzeitige Beziehen mehrerer Gehalte, aller Wahrscheinlichkeit nach verwerfen. Der Constitutionnel glaubt, daß der Gesetz-Entwurf wegen der Verbannung Karls X. und seiner Familie in der Pairs-Kammer gar nicht mehr jur Berathung kommen werde, und daß in die— ser Absicht die desfallsige Diskussion schon in der Sitzung jener Kammer vom 14ten vertagt worden sey.

„Seit zwei Tagen“, äußert der Courrier fran gais, „füllen die Postwagen sich mit Deputirten, die nach ihrer Hei⸗ math zurückfehren. Diese große Eilfertigkeit äußert sich besonders unter den Mitgliedern der beiden Centra, die schon bei den letz— ten Sitzungen bedeutend entblößt waren. Es leidet wohl keinen Zweifel, daß diese Herren sich bloß deshalb im Geschwindschritte nach ihren Wahl⸗Kollegien begeben, um ihre Viedererwählung vorzubereiten; sie haben ja so viel für das Land gethan! Wir . sie schon, wie sie ihre zahlreichen Dienstleistungen herzäh⸗ en und ihren Kommittenten beweisen, daß Frankreich hnen

chr h Durch diesen Andrang ger Zuschauer wird immer eine bedeutende Entfaltung von Streitkräften nöthig, und die wahren Schuldigen werden, gegen der Hand der Gerechtigkeit sese sich Gefahren aussetzen, deren Folgen sie sich nur selbst beimessen können, wenn sse in einem solchen . ; Uebrigens hat diese Entwickelung großer Streitkräfte ohne Zweifel ein schnelle⸗ die Ruhestörer zu die Unruhen zu unter⸗

852 nannt worden.

fortgesetzt werden. Fär den neuen mer sind 215,000 Fr., für die Magdalenen⸗Kirche 230,000 Fr. für den Triumpfbogen in den elhsäischen Feldern 275,066 Fr. für die Königl. Bibliothek 128,000 Fr., für die Schule der schö nen Künste 75,000 Fr. angewiesen worden.

möglich zu beginnen. für die Hektare betragen würde.

Durchschnittspreis von resp. a2 und 723 Fr. ergeben. ) Durch eine Königl. Verordnung vom 13ten d. wird eine

der Revision der Berichte über die beim Großsiegelbewahrer ein⸗ gehenden Pensions⸗-Gesuche beauftragt.

Der Messager des Chambres sucht in einem ausführ— lichen Aufsatze die Nothwendigkeit einer Abänderung der beste— henden Gesetze über die Verhaftung wegen politischer Vergehen n und dringt auf Einführung der Englischen Anklage⸗ Jury. Der heutige Temps enthält in seinem Pariser Artikel die an die Redaction des Messager des Chambres gerichtete (in Nr. gö5 der St. Zeit. in Deutscher Sprache mitgetheilte) Reclama— tion des Professor Schleiermacher. Das neue Geschichtswerk des Herrn Capefigue, betitelt: „Histoire constitutionnelle et administrative de la France), ist vor einigen Tagen im hiesigen Buchhandel erschienen. Auf den Werften von Cherbourg sind gegenwärtig vier Li— nienschiffe im Bau begriffen: „Friedland“, „Jupiter“, „Hein— rich IV.“ und „le Genereur“, ferner vier Fregatten von 60 Ka— nonen; „Alceste“, „la Dame blanche“, „la Forte“ und „la belle Poule“, zwei große Korvetten von 36 Kanonen, zwei Briggs bon 16 Kanonen und ein Dampfboot. Das Linienschiff „Suf— fren“ wird in 14 Tagen vollständig ausgerüstet seyn. Um die Rhede von Cherbourg gegen Stürme und feindliche Angriffe zu schützen, wird ein großer Deich angelegt; 60 Fahrzeuge von 30 bis 89 Tonnen Gehalt sind mit Herbeischaffung der Materialien. für diesen Wasserbau beschäftigt. Bei niedriger Sec ist die Li⸗ nie des in einer Tiefe von 50 60 Fuß angelegten Deiches be— reits in einer Länge von drei Viertelstunden sichtbar. Um den Transport der Steine aus den in einiger Entfernung gelegenen Brüchen zu erleichtern, soll eine Eisenbahn angelegt werden.

M e d er lg n d e.

Aus dem Haag, 20. April. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien hat dem bei der Flotille in Seeländisch⸗ Flandern befindlichen Matrosen Hobeyn, als Anerkenntniß seiner muthvollen Handlungen“), eine goldene Taschen⸗Uhr zustellen las— sen. Auch der hiesige Magistrat geht damit um, dem genann— ten Matrosen, der ein geborner Haager ist, eine Auszeschnung zukommen zu lassen. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich befindet sich fort⸗ während in Breda, wo er sich unaufhörlich mit der obern Lei— tung der Armee⸗-A1Angelegenheiten beschäftigt. Die großen Bewegungen, welche fortwährend bei unserer im Felde befindlichen Armee stattfinden, stehen noch mit den Anordnungen in Verbindung, in Folge deren das Heer kürzlich in Divisionen und Brigaden abgetheilt worden ist. Die Armee scheint sich nun in Schlacht-Ordnung außzustellen oder zu kan— tonniren, so daß die 1ste Division den rechten und die 3te den linken Flügel bildet. Die Linie ist sehr ausgedehnt, erhalt aber täglich noch Verstärkungen, und lehnt sich an die drei wichtigen Festungen Bergen op Zoom, Breda und Herzogenbusch, die in der ersten Fortifications-Linie liegen. Nachdem die Militair— Linie mehr ausgedehnt worden, ist nun auch das Dorf Groß— Zundert, das früher außerhalb unserer Occupations-Linie lag, von unseren Truppen, und zwar vom 1sten Jäger-Bataillon, be— setzt worden.

Man vernimmt, daß eben so wie hier auch in den andern großen Städten des Reichs die Anticipando-Zahlung der Per— sonal⸗Steuer mit dem größten Eifer geleistet wird. Auch die Subscription zu der freiwilligen Anleihe, die in Amsterdam statt⸗ findet, war am vorigen Montage so ansehnlich, daß die Bank— Direction, des Zudranges wegen, fich genöthigt sah, einige Sub— skribenten auf den folgenden Tag wieder zu bestellen. Die Un— terzeichnung soll an diesem Tage schon gegen 20 Millionen Fl. betragen haben.

Aus der Provinz Nord-Brabant wird ebenfalls gemeldet, daß die Anticipando-Zahlung der Personal-Steuer ungemein rasch und ohne Zwang entrichtet wird. Es ist dies dle einfachste Widerlegung der in Belgischen Blättern verbreiteten Nachrichten 8 6 Geiste der Unzufriedenheit, der in jener Provinz herr—

en soll.

Die zur Ausrüstung der Schuttereien eingekommenen frei⸗ willigen Gaben an Geld und Effekten betragen jetzt schon 4 Mil— lionen Gulden.

seine Rettung verdanke. Was ihnen bei dieser Beweisführung trefflich zu Statten kommen wird, sind die Volks⸗-Auflaufe, die, wie sie behaupten werden, nur dazu dienen sollen, Anarchie zu verbrelten. Die Furcht vor Gesetzlosigkeit ist allerdings sehr rechtmäßig; indessen führt man absichtlich die zffent- liche Meinung irre, wenn man ihr einreden will, daß es sich bei den bevorstehenden Wahlen bloß um einen Kampf zwischen der Ordnung und der Anarchie handle, und daß die beiden Centra die erstere, die linke Seite aber die letztere verfech⸗ ten wollten. Es fragt sich vielmehr bloß, ob die Deputirten,

die die Revolution des Juli in ihrer ganzen Ausdehnung ver— wiesenen Nachrichten,

langen, oder ob diejenigen, die diese Revolution entstellen und auf der eingeschlagenen Bahn zurückschreiten wollen, die Ober⸗ hand behalten sollen. Zwischen diesen beiden Parteien werden die Wähler zu entscheiden haben. Mögen daher die Deputirten der Centra sich immerhin beeilen, ihre Kommittenten vorher zu bearbeiten, es wird ihnen nicht gelingen, diese in Betreff der

age, die durch das Wahlgeschäft gelöst werden soll, hinters icht zu führen und sse zu liberreden, daß von ihrem Votum der Sieg der Ordnung oder der Anarchie abhänge.“

In Tarbes ist der Militair-Intendant Hr. Dintrans aufs neue zum Deputirten gewahlt worden. Das Bezirks⸗Wahl⸗Kol— legium ju la Rochelle hat Hrn. Admyrault zum Deputirten ernannt. .

Der Staatsrath und Deputirte, Hr. Devaux, ist zum Ge⸗

gesunden Nahrungsmitteln und demmächst der Heist des Aufruhrs unter den Soldaten wie auf der Nachrichten scheint nichts weiter als die Thatsache zum Grunde zu liegen, daß ein Paar Soldaten aus der Citadelle desertirt sind, und daß die Landleute, welche dabei betroffen wurden, Le—⸗ bensmittel nach der Citadelle bringen zu wollen, gefangen nach der Stadt gebracht worden sind. ;

einige Flintenschiisse auf ein Holländisches Boot abgefeuert, das in den Hafen einfuhr. vorüberfahren, auf welches ebenfalls gefeuert wurde, weil es dem Befehle, anzulegen,

Antwerpen, 19. April. Das hiesige Fournal meldet, daß vorgestern und gestern die Holländischen Dragoner aus Wal— deren in dem diesseitigen Dorfe Arendonck erschienen seyen und mehrere Belgische Soldaten als Gefangene fortgeführt hätten. (Die Ursache dieses Ueberfalles wird nicht angegeben.) Der in Arendonck befehligende Belgische Major Aulard hat seitdem die Schulzen der Dörfer Reussel und Blaedel (Nord-Brabant) einfangen lassen, um sie als Geiseln gegen die Belgischen Sol— daten zu hehalten.

Die hie sigen Blätter wiederholen ihre durch nichts er— daß in der Eitadelle großer Mangel an

Flotte herrsche. Allen diesen

Heute früh um 7 Uhr haben unsere Truppen im Nord-⸗-Fort Um 10 Uhr wollte ein zweites Boot

keinen Gehorsam leistete. Es scheint, daß

neral⸗ Prokurator bei dem Königl. Gerichtshofe in Bourges er⸗

Im Laufe dieser Woche sollen, um die arbeitende Klasse zu beschäftigen, verschiedene, bereits a öffentliche Bauten aal der Deputirten⸗Kam⸗

ste Eben so hat der Handels-Minister den Befehl gegeben, noch andere Bauten, worüber die Pläne noch nicht desinitiv feststehen, so bald als

Der am 15ten d. M. in Versailles stattgehabte Verkauf von 1300 Hektaren Staats-Waldungen soll, dem Moniteur zufolge, 1,900,000 Fr. eingetragen haben, was etwa 1460 Fr. (Bei den unter der vorigen Regierung stattgefundenen beiden Verkäufen von 42,000 und 125000 Hektaren hatte sich, nach der Angabe des Hrn. Laffitte in der Sitzung der Deputirten⸗-Kammer vom 11. Febr., nur ein

aus 6 Mitgliedern des Staats-Raths bestehende Kommisston mit

Befehl ertheilt worden ist, keine Lebensrilttel mehr nach stersuchung befindlichen Kanzleiraths und Lanbvogts Lornsen Citadelle passiren zu lassen. Ein Mann, den man fallen sabird den Bittstellern Namens Sr. Königl. Majestät und in ist am Bord des zweiten Bootes, welches dasjenige ist, das! wlge Allerhöchstunmittelbarer Resolution hierdurch eröffnet, daß Fahrt von Vließingen nach dem Flandrischen Haupte fast tägssse von ihnen namhaft gemachten Beschwerden, so weit sie dazu zurücklegt, getödtet oder verwundet worden; ungeachtet des Geeignet und solches bisher noch nicht geschehen, näher untersucht

woehrfeuers hat es indessen doch seinen Bestimmungsort erreicht erden sollen und sie demnächst weitere Verfügung darauf zu

, ; Gent, 15. April. Nachdem hier die bekann ewärtigen haben; daß ihre, die Herzogthümer Schleswig und

⸗Gränelthaten an dem unglücklichen Fabrikanten, Herrn Von holstein im Allgemeinen betreffenden Anträge nur durch die, das mann, ausgeübt worden, ist Herr Antheunis, ebenfalls ein h Bohl des Ganzen bezweckenden, bereits eingeleiteten Maaßregeln siger sehr achtbarer Gewerbtreibender, Bruder des Advofan sne den Umstanden und Verhältnissen angemessene Erledigung gleiches Namens, der wegen politischer Meinungen flüchtig nden können, zu einer besonderen Resolution aber nicht geeig= worden ist, ein Opfer der hier jetzt herrschenden Partei gewordn ft seyen; und daß endlich auf ihr Gesuch um Abolition für Da die Belgischen Zeitungen den beregten Fall nur oberflach m vor Gericht gestellten und annoch in Untersuchung befindli— erwähnt haben, was auch sehr natürlich ist, da, nachdem! en Kanzleirath und Landvogt Lornsen nicht eingetreten werden

Pressen des Messager de Gand zerbrochen worden, hier m inne.

noch das Journal des Flandres, ein selbst bei der Revolution = Das Holstein⸗Lauenburgische Kontingent zum Bundesheere

Partei, wegen seines Mangels an Wahrheitsliebe, verdächti ird in marschfertigen Stand gesetzt. Dasselbe besteht aus

Blatt, herauskommt, so dürfte es Ihnen nicht iminteresan 0 Mann, und es werden diesmal das Regiment leichter

seyn, wenn ich Ihnen privatim eine sichere Mittheilung lh Dragoner, sechs Compagnieen von jedem der Infanterie-Regi⸗

diesen Vorfall mache. Herr Antheunis hatte sich mit i henter der Königin, Holstein und Oldenburg, das Lauenburgische ner Frau, seiner Schwägerin und den beiderseitigen 3 Der

iger-Corps und eine Batterie dazu verwandt werden.

ö. ; ; . nn,, r Häger . ;

milien nach einem Landhause in Laerne, einem 3 Stunin dberbefehl der zweiten Division des zehnten Armee-Corps der von hier entfernten Dorfe zurückgezogen und dorthin all

r e . j 4. ö BFundes-Armee ist, dem Bernehmen nach, dem Prinzen zu Hessen— die der Familie angehörenden kostbareren Gegenstände, m

d 1 ; ͤ n philippsthal, General-⸗Major, anvertraut worden.

sie vor dem Raube der herrschenden Partei sicher zu stellen, ö

flüchtet. Am 5ten d. M. benachrichtigte man ihn, daß enn , .

Bande von Plünderern, wahrscheinlich von dem hier bestehendg München, 20. April. In der gestrigen Sitzung der Kam— Ausschusse für die öffentliche Sicherheit, an dessen Spitze st er der Abgeordneten erstattete der Abgeordnete Rudhardt, im der berüchtigte Coppens befindet, abgesandt, nach seinem Lan Namen des ersten und zweiten Ausschusses, Bericht über den hause in Bewegung sey. Er hatte, um sich der Wuth des Rag Gesetz- Entwurf, betreffend den Erlaß des Gradations-Stempels Gesindels zu entziehen, kaum noch Zeit, sich mit den Sein on Lehen⸗-Reversen. Der Ausschuß beantragte die Annahme über das Feld zu flüchten. An eine Rettung des Eigenthung os Gesetz⸗ Entwurfes, so wie die Wünsche: 1) daß den Be— war nicht zu denken, da die erwachsenen Mitglieder nür um i lern von Lehen auf ihr Ansuchen die Auflösung des Lehenver— Kinder bekümmert waren, deren sich eines noch in der Wiege M äandes gegen billige Entschädigung der Krone gestattet, und fand. Das Haus und Alles, was darin befindlich war, idun ') daß moöglichst bald auf gesetzlichem Wege die Revision des darlun duch von Grund, aus geplündert, und dasjenige, was l Etemßelwefens überhaupt veranlaßt werden möge. Danni erstat— Rauhgesinde! nicht mit sortschleppen konnte, wurde zerbrochen olg ete der Abgeordnete Lösch im Namen des fünften Ausschusses verbrannt. Ein dritter Bruder des Herrn Anthennis, der wegen st— über die von selbigem für begründet befundene Beschwerde we— nes unglücklichen körperlichen Zustandes das Mitleiden jedes Gefihh gen Verletzung der Verfassung durch die Censur-Verordnung vollen erregt, war in dem Hause zurückgeblieben, und zwar in der Höß hom 28sten Januar 1831 Bericht. Die Majorität des Aus— mung, daß es ihm gelingen werde, die Plünderer zur Vernun chusses (sechs Mitglieder) hielt (wie die Münchner Zeitung zu bringen. Der unglückliche junge Mann wäre jedoch being neldet) die Beschwerde für begründet, folglich die Verfassung

ein Opfer seines Vertrauens in dle Menschlichkeit jener Raubs urch die Verordnung vom 28sten Januar verletzt, weil geworden; sie zogen ihm einen Strick um den Hals und schlen urch die Censur⸗Verordnung die Meinungen ihrer Frei—

ten ihn so nach, Wetteren, einem 3 Stunden von dort entfem, ten Flecken. Fünf bis sechsmal hatte man ihn unterweges schoj umbringen wollen und ihn aufgefordert, seine letzte Beichte h zulegen; die Majorität des Vandalen-Haufens bestand jedoch dan auf, daß man den Unglücklichen, der von allen Seiten mißhan delt wurde, am Freihestsbaume von Wetteren aufknüpfe. Glück licherweise hatte sich jedoch bei diesem Orte bereits die Kund von ihren Unthaten verbreitet, als die Räuber dort ankamen, Herr Rapp, ein sehr angesehener Mann, der auch bei der niedt ren Klasse von Einfluß ist, ging ihnen entgegen und wußte g durch sein Zureden zu bewirken, daß der fürchterlich geängstigt junge Mann aus den Händen des Gesindels befreit wurde. Brüssel, 19. April. Durch ein Dekret des Regenten vom 15ten d. M. ist die Summe von 60,110 Gulden zur Va— fügung des Magistrats von Antwerpen gestellt worden, der die⸗ ses Geld unter die Opfer des Bombardements von Antwerpen . . Maße der von ihaen erlittenen Verluste, verthe len soll.

Der hiesige Courrier meldet die Abreise der (gestern e wähnten) Deputation, die in London über die Kandidatur de Prinzen Leopold von Sachsen-Koburg auf den Belgischen Thrw die nöthigen Erkundigungen einziehen soll. Das genannt Blatt bemerkt in dieser Hinsicht: „Wenn die Revolution ge⸗ sichert und die Integrität unseres Gebietes vom Prinzen Ler— pold beschworen wird, so sehen wir auch keine Schwierigkeit, di seiner Erwählung zum Könige der Belgier entgegenstehen könnt Viele gute Bürger denken darüber eben so, wie wir.“

Das Comité des Handels-Verbandes zu Antwerpen hat dem Belgischen und dem Französischen Gouvernement so wit dem Kongreß zu London, gegen die Bestimmungen der neuen Rheinschiffahrts-Aktte, welche dem Handel von Antwerpen so seht nachtheilig sind, Reclamationen übersandt.

Die vom National-Kongreß eingesetzte Untersuchungs-Kom— mission hat zwei ihrer Mitglieder delegirt, welche sich in de Orte, wo Unordnungen vorgefallen sind, begeben sollen, um da selbst alle mögliche Nachrichten über die Ursachen und die An stifter derselben zu erhalten. Herr von Robaulx wird zu dem Zwecke nach Antwerpen, Brügge und Apern, Herr Duval nah Gent abreisen. ;

Der Prozeß des Obersten Borremans hat heute Vormittags begonnen. Der Gerichts-Secretair hat die Anklage vorgelesen, aus welcher hervorgeht, daß folgende drei Anke nr egen den Obersten gerichtet werden: 1) daß er Pläne gemacht . soll, die Regierung umzustürzen und zu verändern und die Au torität des Prinzen von Oranien wieder herzustellen; 2) daß et ein von Ernst Gregoire in Gent gebildetes Komplott, das dem Angeschuldigten bekannt gewesen, nicht denunciirt habe; 3) daß er Geld genommen, um die Autorität des Prinzen von Oranien wieder herzustellen, ohne der Behörde Anzeige davon gemacht zu haben.

heit beraubt und der Presse ihr freies reges Leben ent— sogen wurde, ferner weil sich die Regierung bei dieser Verord— ung das Recht der Gesetzgebung allein zueignete, indem sie 1) has Wort politisch in dem §. 2. des Preß-Ediktes authentisch und dem Geiste des Ediktes widersprechend interpretirt, 2) eine in der Verfassung nicht begründete Censur geschaffen und da— durch 3) ein die Freiheit der Person betreff endes Gesetz erlassen habe; 3 Mitglieder des Ausschusses glaubten überdem, den An— ag stellen zu müssen: Der Königl. Staats-Minister des In⸗ ern sey wegen nachgewiesener Verletzung seiner beschwornen Antspflichten durch eigenmächtige Anordnung einer Censur, auch är Artikel über innere Staats⸗Verhältnisse des Vergehens der Verletzung besonderer Amtspflichten im ersten Grade anzuklagen. Der Königl. Staats- Minister v. Schenk nahm hierauf das Vert; er bemerkte, wie schmerzlich es ihm fallen müsse, eine Folche Anklage gegen sich erheben zu sehen, sey er gleich über— hengt, dieselbe werde bei genauer Prüfung, nachdem auch von seiner Seite die Gründe für die Verordnung vorgetragen wor— den, was gegenwartig nicht an der Tages-Ordnung sey, für un⸗ begründet erachtet werden; er könne deshalb gegenwärtig nichts thun, als das Präsidium bitten, die Berathung über diesen Ge— Fenstand so bald als möglich auf die Tages-Ordnung zu bringen.

Karlsruhe, 19. April. Gestern trafen Ihre Königl. Ho— hleit die Frau Herzogin Henriette von Würtemberg hier ein und

aten in dem Palais Sr. Hoheit des Herrn Markgrafen Wil— helm von Baden ab. . Ka ssel, 20. April. Der Landtag ist heute Morgen um 103 Uhr in Allerhöchstem Auftrage Sr. Königl. Hoheit des Kurfürsten durch Se. Excellenz den Herrn Justiz-Minister p. Schenk zu Schweinsberg eröffnet worden. .

Am ö5ten d. M. fand zu Hanau die kirchliche Einweihung der für die Bürgergarde bestimmten Fahnen mit großer Feier— lichkeit statt. ; ? z ; Hannover, 23. April. Im heutigen Blatte der Hannö⸗ verschen Nachrichten liest man Folgendes: ö.

„Die bedeutenden Vortheile, welche der Pferde-Vorspann dem Handel und der Schifffahrt wegen des damit verbundenen fringeren Kosten⸗ und Zeitaufwandes gewährt, hatten schen im ahre 1814 die hiesige Regierung bewogen, den auf der Weser, Aller und Leine fahrenden Schiffern zu gestatten, sich des Linien— sugs mit Pferden statt der Menschen zu bedienen, und, durch den 46. der unterm 10. Sept. 1823 zwischen den betheiligten Ufer⸗ Staaten abgeschlossenen Weser⸗Schifffahrts⸗-A1kte ist es ganzlich der stein Wahl der Schiffer überlassen worden, ihre Linienzugs⸗ Kräfte an Pferden oder an Menschen in freier Vereinigung über den Gestellungs-Preis zu dingen, eine Befugniß, welche nachmals auch auf die die Aller und Leine befahrenden Schiffer ausgedehnt worden ist. In Folge dieser Bestimmungen hat seit dem Jahre 1814 der Schiffszug durch Menschen an den ge— dachten Flüssen gänzlich aufgehört, indem von den Schif— sern dem Pferde⸗-Vorspaune stets der Vorzug gegeben ist. As jedoch im Monate Februar dieses Jahres bei Königl. Kabinets-Ministerium Vorstellungen der Häuslinge und anderer mbespannter Einwohner des Amts Hoha, so wie des Gohgerichts Achim, und selbst der bespannten Einwohner dieses Gerichts, ein⸗ ingen, worin die Bitte vorgetragen war, den Schiffszug durch e en wiederherzustellen, glaubte jene höchste Landes⸗ Behörde, in Betracht der jetzt obwaltenden Nahrungslosigkeit und des diesjährigen Mangels an hinlänglichen Erwerbsquellen, die se Wünsche für das gegenwartige Jahr thunlichst berücksichtigen zu müssen, und veranlaßte daher Unterhandlungen mit den Vorste— hern der Weser⸗Reihe⸗Schiffer in Bremen, die auch einen gün⸗ stigen Erfolg zu versprechen schienen. Völlig unerwartet kamen unter diesen den Kompetenten ziun Schiffszuge nicht unbekannt gebliebenen Umständen die am 7ten und Sten d. M. Abends

Dänemark.

Kopenhagen, 19. April. (Aus der Börsenhalle.) Von der Insel Sylt wurde zu Anfange dieses Jahres eine vom 15. Januar datirte und mit 172 Unterschriften versehene Vorstellung an Se. Majestät den König gesandt, worin die Bitt⸗ steller nach Darlegung mehrerer Lokal- und allgemeinen Lander Beschwerden, so wie des Wunsches, ihren Landvogt, den Kanj— leirath Lornsen, baldmöglichst sein Amt wieder verwalten zu se⸗ hen, allerunterthänigst baten, daß Se. Masestät Allergnädigst ge ruhen wollten, zu resolviren, daß die Beschwerden und Lasten hier wie überall im Vaterlande durch kundige und wohlwollende Kommissarien untersucht und abgestellt werden und vor deren Wiederkehr das Land durch solche öffentliche Einrichtungen gi— schützt werde, wodurch die Interessen aller Stände in Schleswig

und Holstein gemeinsam vertreten wären; so wie, daß den Bre hier eingegangenen Anzeigen des Gohgerichts Achim von wehnern von Sylt ihr geliebter Landvogt Lornsen durch die Huh Ffrafbaren Gewahithätigkeiten, welche von Einwohnern die— und Gnade Sr. Königlichen Majestät zurückgegeben werde. ses Gerichts und des Amts Syke verübt worden, um

Auf diese Vorstellung erfolgte unterm 22. Schlesw.⸗Holst. Lanenburgischen Kanzlei folgende Resolution: Auf die, von dem Landschafts⸗lczt Hr. Wülfke, dem Landet—= Bevollmächtigten Boysen und verschiedenen andern Einwohnern auf der Insel Sylt eingereichte Borstellung um Unter suchung und Abstellung der von ihnen angebrachten Beschwerden füt

März aus der Königl.

jn erzwingen, daß statt der Pferde Menschen zum Schiff e⸗ juge genommen würden. Hiernach hatten Haufen von Hunder⸗ ten der Tumultuanten die in der Auffahrt begriff enen Schiffe angehalten und durch Drohungen die Schiffer genöthigt, sich ih⸗ rer zum Ziehen, unter eigenmächtig vorgeschriebenen lästigen Be⸗ dingungen, zu bedienen. Einige Schiffer hatten es vorgezogen,

7 S. Nr. 92 und Nr. 110 der Staats- Zeitung.

die Zukunft durch allgemeine, die Herzogthümer Schleswig und

* —⸗ liegen zu bleiben und den Schutz des hiesigen Gouvernements Holstein betreffende Maaßregeln und um Begnadigung des in

in Ausübung der durch die Weserschifffahrts-Akte ihnen garan—

tirten Befugniß, zu geklamiren. Ernstliche Ermahnungen und Vorstellungen waren bei den Tumultuanten ohne Erfolg geblie⸗ ben; vielmehr hatten diese die Schiff szüge durch ausgestellte Wachen an der weiteren Reise mit Pferde?-Vorspann gehindert und zu Protokoll erklärt, sie wollten die angehaltenen Schiffe in Güte mit Pferden nicht weiter ziehen lassen. Ein solcher Zu⸗ stand der angemaßten Gewalt konnte nun nicht länger gedusdet werden. Das Königl. Kabinets⸗Ministerium fand sich daher ver⸗ anlaßt, am gten d. M. einen Kommissarius, in der Person des Kanzlei-Raths Dürr, von hier nach Achim abgehen zu lassen, mit dem Auftrage, an Ort und Stelle, nach Maaßgabe der vor— waltenden Umstaͤnde, die entstandenen Unordnungen abzustellen. Diese Maaßregel hat denn zur Folge gehabt, daß mit Hülfe ernstlicher militairischer Demonstrationen an beiden Weser⸗-1ffern, unter Leitung des General-Majors von Wissel, die angehaltenen

Schiffszüge ihre Reise mit Pferde-Vorspann haben fortsetzen können; daß die Weser-Schifffahrt im diesseitigen Gebiete ge⸗

gen fernere derartige Eingriffe sicher gestellt ist und die Haupt— theilnehmer an der Gewaltthätigkeit in Folge der sofort einge— leiteten Kriminal- Untersuchüng zur Haft gebracht worden sind. Gleichzeitig mit den auf die Herstellung der Ruhe und Ord⸗ nung abzweckenden Vorkehrungen sind die Verhandlungen mit den Vorstehern der Weser-Reihe-Schiffer wieder aufgenom—⸗ men, um, so weit es das wichtige Interesse des Handels und der Schifffahrt gestattet, den unbespannten Einwohnern den Schiffs⸗ zug für diesen Sommer zuzuwenden, und es sind außerdem Verfügungen getroffen, einer bedeutenden Anzahl von Personen an einem umfassenden Wasserbaue bei Achim Arbeit und Ver⸗ dienst zu verschaffen. Diese treue Darstellung eines immer beklagenswerthen Vorfalls liefert von neuem den Beweis, daß das Königl. Gouvernement, wo die unangenehme Nothwendig⸗ keit eintritt, strafbaren Aumaßungen mit Ernst und Strenge zu begegnen weiß, aber auch stets geneigt ist, billige und in den Schränken der Ordnung vorgetragene Wünsche der Landes-Ein⸗ wohner möglichst zu befördern. Einer dankbaren Erwähnung verdient die Schnelligkeit und Unverdrossenheit, mit welcher die administrativen Anordnungen abseiten der Königl. Truppen auch bei dieser Gelegenheit unterstützt worden sind.“ Braunschweig, 21. April. Se. Durchlaucht der Herzog

Wilhelm ließen gestern (wie die BrgunschweigschenAnnalen

melden) den Landschaften des Herzogthums Braunschweig und Fürstenthums Blankenburg diejenigen Reversalen einhändigen, hinsichtlich welcher in dem 79sten F. der Landschafts-Ordnung vom 19. Januar 1820 Folgendes festgesetzt ist: „Der jedesma⸗ lige Landesherr kann nach dem Antritte seiner Regierung die ge⸗ wöhnliche Erbhuidigung von den Uinterthanen nicht eher verlan⸗ gen und sich leisten lassen, als bis von Höchstdemselben die ge⸗ genwärtige Landschafts-Ordnung förmlich und bündig angenom— men und bestätigt, auch die hergebrachte Versicherung wegen Aufrechterhaltung der über die Primogenitur in dem Fürstlichen Hause Braunschweig-⸗Wolfenbüttel bestehenden Verträge und des Pacti Henrico Wilhsielmiani“) schriftlich ausgestellt worden.“ Gestern Mittag haben darauf die Mitglieder des engern Aus⸗ schusses: Kammer-Direktor von Bülow, genannt von Wend⸗ hausen, Geheime-Rath von Strombeck und, der Landes⸗ steuer-Rath Langerfeldt die Ehre gehabt, bei Sr. Durch⸗ laucht in einer feierlichen Audienz zugelassen zu werden, um Höchst Ihnen den ehrerbietigsten Dank für die ausgestellten Landes-Reversalien darzubringen, auch zu Ihrem Regierungs⸗ Antritte und Ihrer nunmehro so nahe bevorstehenden Huldigung den schuldigen Glückwunsch abzustatten. Auf dem Platze, auf welchem das Vaterland seinen Heldenfürsten Karl Wilhelm Ferdinand und Friedrich Wilhelm ein würdiges Denkmal errich⸗ tete, erblickten unsere Krieger am Morgen des gestrigen Tages jene siegreichen Banner wieder, die bei Quatrebras und Water⸗ loo Zeugen glorreichen Kampfes waren. Unter lautem freudigen Hurrah, das weithin erschallte, empfing die dort aufgestellte Sir cha ihre alten Zeichen wieder, die sie fünf Jahre hin—⸗ durch, seit dem 18. Juni 1826, aus ihrer Mitte traurend ent⸗ behrt hatte, und zog mit ihnen nach dem großen Exerzierplatze um dort des Landes neuem Regenten, Herzog Wilhelm, den Eid ewiger Treue zu leisten. Nachdem das Corps hier angekommen, wurde von demselben ein Quarree gebildet, in welchem der Commandeur der Truppen, Oberst und Brigadier v. Wachholtz, eine auf die bevorstehende feierliche Handlung bezügliche Anrede an die Krieger hielt und ihnen dabei den deshalb an ihn er— gangenen Befehl kund that. Letzterer lautete, wie foi

„Wilhelm, Herzog zu Braunschweig-Oels, bei Unserer der— maligen Regierung des Herzogthums Braunschweig ꝛc. Da zufolge der von Uns und Sr. Majestät dem Könige von Groß⸗ britanien und Hannover, als den dazu berechtigten Agnaten, in der hiesigen Regierungs-Angelegenheit getroffenen Anordnung die Landes-Regierung erledigt und auf Uns übergegangen ist, die dem vormaligen Regenten geleisteten Dienst- und Untertha⸗ nen-Eide daher erloschen und Uns nunmehr zu, leisten sind, so haben Wir beschlossen, daß das gesammte Militair am 20sten d. M. nach demselben Formulare, nach welchem die eingekomme⸗ nen Rekruten bereits beeidigt worden, Uns den Diensteid leiste, und werden die näheren Befehle in dieser Beziehung von Uns unmittelbar ertheilt werden.

Braunschweig, den 18. April 1831.

Wilhelm, H. von Schleinitz.“

Als der Brigadier von Wachholz seine Rede beendet hatte, traf des Herzogs Wilhelm Durchlaucht bei dem Corps ein, das mit donnerndem „Lebehoch!“ den Fürsten begrüßte. Ein Altar von Trommeln war inzwischen errichtet, vor welchen jetzt der Abt und Domprediger Westphal trat und zu den Schaaren der versammelten Krieger eine der Festlichkeit und Handlung augemessene Rede hielt, deren Inhalt Jedermann ergriff. Der Stab s⸗ Audit eirr Kubel nahm hierauf dem Corps nach der in unsern Kriegs⸗A1rtikeln vorgeschrie⸗ benen Formel den Eid ab, und als in dem Augenblick die Mann⸗ schaft das Gelübde der Treue ablegte, da erhellte sich plötzlich der Himmel, und von dem Golde der Frühlingssonne wurden die Krieger beschienen. Zur heiteren Himmelshöhe, zu dem Lenker der Schlachten stieg auf ihr Schwur für des geliebten Vaterlan⸗ des neuen Regenten. Die Huldigung Sr. Durchlaucht des Herzogs Wilhelm von Seiten der Behörden und der Bürgerschaft der Residen; und Hauptstadt ist definitiv auf den Zösien d. M., als den Geburtstag des Fürsten, festgesetzt worden.

Dieses Paktum schloß Herzog Heinrich der Jüngere mit sei⸗ nem . . ö. 16. Nov. 153 zu Wolfenbüttel ab, ver⸗ möge dessen die Erbfolge im Braunschweigischen Hause in absteigen⸗ der vinie fesigeseht ward, ingleichen die Punkte, wegen der Vor⸗ mundschaft, der Muͤndigkeits jahre u. s. w. naͤher bestimmt wurden, welchen Vertrag auch . Staͤnde des Landes mit der Klausel, je⸗ dem Landesherrn, der denselben nicht annehmen wollte, die Huldi⸗

ung stets zu verweigern, bestaͤtigten. (Anmerkung des obgenannten

Blattes.)

Spanten.

Madrid, 7. April. Der Königl. Hof hat sich heute von hier nach Aranjuez begeben, um daselbst bis zum Juni zu verweilen. Die permanente Militair⸗Kommisston ist nunmehr, unter dem Vorsitz des Brigadiers der Infanterie, Don Fran⸗ cisco Hano, hier installirt worden. Außer zwei Brigadiers, zwei Obersten und zwel Oberst⸗Lieutenants ist der Königl. Hof⸗Lllcalde Don Joze Zorilla, welcher früher Suhbdelegat der Polizei war, Mitglied derselben. In einem Gebirg zwischen Galltzien, Leon und Asturien sind neuerdings Zinngruben entdeckt worden, deren Erze 70 bis 80 pCt. Zinn und 6 Unzen Silber auf den Centner liefern. In dem Spanischen Bergwesen, an dessen Spitze jetzt der General⸗Minen⸗-Direktor Don Fauste de Elhuyar, ein sehr thätiger Mann, steht, welcher 30 Jahre lang die Bergwerke in Mexiko dirigirt hat, sind seit dem Jahre 1824 außerordentliche Fortschritte gemacht worden.

Inland.

Berlin, 25. April. Nach Inhalt einer, im Amtsblatte der Königl. Regierung zu Miinster enthaltenen Bekamttmachung des Ober⸗-Präsidiums von Westphalen, haben des Königs Maje⸗ stät mittelst Allerhöchster Kabinets⸗-Ordre vom 21sten v. M., auf den Antrag des Ministeriums des Innern, zu genehmigen ge⸗ ruht, daß demjenigen i , m der die ganze Verwal⸗ tung eines Guts einem volljährigen Sohne förmlich und auf immer übertragen hat, unter Zustinimung der Kreisstände gestat⸗ tet werde, demselben auch die Wahrnehmung seiner kreisständi⸗ schen Befugnisse zu übertragen, jedoch mit der ausdrücklichen Be⸗ dingung, daß der Vater sich die Ausübung der Kreisstandschaft für ein anderes in demselben Kreise belegenes Gut nicht vorbe⸗ halten dürfe.

Zu Königsberg starb am 16ten d. M. nach langen körperlichen Leiden, an den Folgen des Schlagflusses, der Königl. Geh. Regierungsrath und ehemalige Ober-Bürgermeister dasiger Stadt, Herr Karl Friedrich Horn, im 5asten Jahre. Zwölf Jahre lang (von 1814 bis 18265 hatte derselbe der Stadt Kö⸗ nigsberg, bei deren Magistrat er schon früher als Stadtrath und Bürgermeister nützlich wirksam gewesen war, als Ober⸗Bürger⸗ meister seine Thätigkeit gewidmet. Als Allerhöchstes Anerkemt⸗ niß seiner Verdienste wurde ihm im Jahre 1817 das eiserne Kreuz am weißen Bande und das Prädikat eines Geheimen Re⸗ gierungs⸗Raths zu Theil. I

Nachrichten aus Memel nuf e, haben sich (wie die Königsberger Zeitung meldet) die i u Aufrührer von Krottingen gänzlich zurückgezogen.

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Ueber die Englische Reform Bill.

Die dem Englischen Parlamente gegenwärtig vorliegende Reform⸗Bill beabsichtigt zunächst in die Vertheilung des Antheils, welchen die verschiedenen Klassen und Fractionen des Volks an der Erwählung der Parlamentsglieder haben, Gerechtigkeit und Billigkeit dadurch zu bringen, daß an die Stelle der gegenwär⸗ tigen Unregelmäßigkeit und Ungleichheit, die darin herrscht, eine größere Symmetrie gesetzt werde. Es smd Zahlen, Lokalitäten, Privat-Interessen, welche anders gestellt wer⸗ den sollen; aber es sind zugleich in der That die edeln Eingeweide, die vitalen Principien der Verfassung und des Zu⸗ standes Großbritaniens, in welche jene Veränderung eindringt. Von dieser Seite verdient die vorliegende Bill besoͤndere Auf⸗ merksamkeit, und diese höheren Gesichtspunkte, die in den bishe⸗ rigen Debatten des Parlaments zur Sprache gekommen sind, hier nisammenzustellen, soll der Gegenstand dieses Aufsatzes seyn. Daß die Bill im Unterhause einen so vielstimmigen Widerspruch gefunden und die zweite Lesung nur durch den Zufall Einer Stimme durchgegangen ist, kann nicht verwundern, da es gerade die auch im Unterhause mächtigen Interessen der Aristokratie sind, welche angegriffen und reformirt werden sollen. Wenn alle die⸗ jenigen, die theils persönlich, theils aber deren Committenten, an bisheriger Bevorrechtung und Gewicht verlieren sollen, sich der Bill entgegensetzten, so würde sie sogleich auf das entschiedenste

konnten sich nur darauf verlassen, daß nunmehr gegen die Hartnäckigkeit der Privilegien das Gefühl der Gerechtigkeit in denen selbst mächtig geworden, welche ihren Vortheil in jenen Bevorrechtigungen haben; ein Gefühl, das eine große Unter— stützung an dem Eindruck der Besorgniß bekam, welchen bei den interessirten Parlamentsgliedern das benachbarte Beispiel Frank⸗ reichs hervor brachte; die beinahe allgemeine Stimme, die sich in England über das Bedürfniß einer Reform aussprach, pflegt im Par⸗ lamente immer als ein höchst wichtiges Motiv geltend gemacht zu werden. Wenn aber auch die öffentliche Stimme von Großbri⸗ tanien ganz allgemein für Reform in der Ausdehnung oder Be⸗ schränkung wäre, wie die Bill sie vorschlägt, so müßte es noch erlaubt seyn, den Gehalt dessen zu prüfen, was solche Stimme verlangt, um so mehr, als wir in neueren Zeiten nicht selten er— fahren haben, daß ihre Forderungen sich unausführbar oder in der Ausführung unheilbringend zeigten, und daß die allgemeine Stimme sich nim eben so heftig gegen dasjenige kehrte, was sie kurz vorher heftig zu verlangen und gut zu heißen schien. Die Alten, welche in den Demokratieen, denen sie von ihrer Jugend an angehörten, eine lange Reihe von Erfahrungen durchgelebt und zugleich ihr tiefsinniges Nachdenken darauf gewandt haben, hatten andere Vorstellungen von der Volksstimme, als heutzutage mehr a priori gäng und gäbe sind.

Die projectirte Reform geht von der unbestreitbaren That— ache aus, daß die Grundlagen, nach welchen der A1ntheil bestimmt worden war, den die verschiedenen Grafschaften und Gemeinden Englands an der Besetzung des Parlamentes hatten, im Verlaufe der Zeit sich vollkommen geändert haben, daß damit die „Rechte solchen Antheils“ von den Principien der Grundlagen selbst vollkommen abweichend und Allem widersprechend gewor— den sind, was in diesem Theile einer Verfassung als gerecht und billig dem einfachsten Menschenverstand einleuchtet. Einer der bedeutendsten Gegner der Bill, Robert Peel, giebt es zu, daß es leicht seyn möge, sich über die Anomalieen und Absurdität der Englischen Verfaffung auszulassen, und die Widersinnigkei— ten sind in allen ihren Einzelnheiten in den Parlaments-Ver— handlungen und in den öffentlichen Blättern ausführlich darge⸗ legt worden. Es kann daher hier genügen, an die Hauptpunkte zu erinnern, daß nämlich Städte von geringer Bevölkerung oder auch deren und zwar sich selbst ergänzende Magistrate, mit Ausschluß der Bürger, sogar auf zwel bis drei Einwohner (— 1nd zwar Pächter) herabgekom;mene Flecken das Recht behalten ha— ben, Sitze im Parlament zu vergeben, während viele in späteren

Zeiten emporgekommene blühende Städte von hunderttausend

und mehr Bewohnern von dem Rechte solcher Ernennung auage⸗

die Majorität gegen sich haben. Die, welche die Bill eingebracht,

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