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träumt, er sey ein Patriot. Doch ich bin überzeugt, kein Wäh-] hoffen, daß sie niemals in Wirksamkeit gebracht zu werden Volk im Allgemeinen ganz enthusiastisch für den „reformire ĩ ; es ; ; ; alt ; ; ler wird eine solche Schmach auf sich kommen lassen. ö daran kraucht — war der erste wichtige Akt 26 letzten Parla⸗ König: wo er sich . . . läß: wird ; it . tchtertmale die Schlacht augeboten hatte, so haben sich diese tirte Krysinski aber verlangte, daß es allen Mitgliedern er⸗ J habender Mann, auf dem hierzu bestimmten Platze, de la Cebada denken, was er seinem Könige, seinem a. sich selbst, den ments, und wir irren uns wohl 3 wenn wir hinzufügen, daß . e e ,, empfangen; in alen . . * , ; Jö. n, n,. käübenlf un k enck: äwaöhntz ut barietz nstlehen der akhde Fenannt, eit Digoclutionnait zhangen. Jolgender Bor fal ö. Seinige sei een m, ,, a in. 8 sjck i n j , . — 44 re ge. ⸗ ; , ; , , Es sind hierbei . ende, Gefechte vorgefal-⸗ Kammer wenigstens zu der Zahl der Mitglieder, welche der Prä— ĩ je Veranlassung gegeben: Vor eini it kamen meh⸗ 8 . . schuldig ist. H dies 3 1 . . . . ö k ö ,, . ö 6 h 36 kin un — * und das Hauptquartier des Feldmarschalls besindet 6e seit sident der für * , e. heeen enn 5 . ,, . iel e lite n e Te, zu dem Wäh we nden lassen, unn ven ihren büttersten einen Anspruch auf die Dankbarkeit des Landes giebt. Diese alle Zuschauer fallen jauchzend im Chorus ein, und se st 2ß6sten d. M. hier in Minsk. (Die nät übrli , fen ge gm arrrr ee. . 9 ; Ter z ⸗ ; ᷣ ö. ä nn, ö: h . ö ; 2 ö J. bst Rem 26sten d. M. hier in Minsk. ie näheren ausführliche⸗ bezeichnet habe, noch einigt andere hinzufügen möchte. r ö Narco⸗Artu, u r Der Feinden geld. Whnehnen s olmögen ie ja nicht vergessen, pit . vieler limsicht, entworfen, Bill rübcte jedoch noch ven Londsner Steckbörse fing am Sonnabend ihr Geschaft mit na . Rachrichten werden im nächsien Blatte nr . . . ging jedoch . 6 . , daß 3 16 Dien er g, , din h her e rdf: ertön⸗ daß, wenn den Burgflecken handlern ihr‘ Plan gegen die Reform der Verwaltung des Herzogs ven Wellington her, und so treff lich Hurrahs für den König an. Diesen Nachmittag hielt die Stab schwebenden diplomatischen Unterhandlungen jede Betann m achung ten ö. Buch handler Niyar der sich trade bei ihm befand 3 . seyn würde, ä me, ea e , war sie zur Erreichung ihrer wichtigen Zwecke angelegt, daß selbst Westmünster eine öffentliche Versammlung, um dem König dun War sch au, 28. April. Bei Eröffnung der Sitzung der derselben vermieden werden müsse, und daß, wenn der Ir zu ; . ihm solgen und stůrgte sich ö. Balkon herab ni 2lusgaben reichlich wieder einzuholen. Doch, daß ihnen ihr Plan ge- ein rivalistrendes eiferfüchtiges Ministerium es nicht wagte, die eine Adresse für die Auflösung des Parlaments zu danken h 2K 26 ud w . . 2. . , . . , ; ; , ; . . l . 2. . ö g, n , , d, 24 . wn . 1 w , ü. ü dankten, unhandboten⸗Kammer vom 26sten d. wurden zuerst einige des Deputirten Krysinski angenommen würde, die in dieser An— S der nicht Muth dazu hatte, verbarg sich linge, ist unmöglich; es sprechen dagegen Vernunft und Wahrsche in⸗ geringste Veränderung darin anjubringen. Da nun, nächst der ähnliche Versammlungen sind fürs ganze Land angekündigt. N ansge, die beim Marschallsstabe niedergelegt worden, . , . ln ffn r schwer ch würde , K, , 4 . Tische des zin lich eit. Für jeden Shilt., den sie usannnenbringen, wird die Nation Regentschafts⸗Bill, nur noch die Civil-Liste zu den positiven Re— ganze Lage der Dinge ist so neu, daß man sich gar nicht dar sen und an die betreffenden Kommissionen überwiesen; der Land- werden können. . . ; mers, in welchem sich Mihar und Marco⸗Artu befunden hatten, ein , geben, und für sedes 8 Jauzes Hundert. sultaten des letzten Parlamentes gehört, so geht daraus hervor, zu finden weiß. Mehrere ausgezeichnete Tories wollen es nig hote Modlinski trug unter Anderen darauf an, daß zum An— In der Warschauer Zeitung werden die Bewohner des lag ö. 2. unbeendigter größtentheils in Chiffern geschrieben er er , dd. m ganzen Lande Comite 6, die solcze patri otische Ga⸗ daß fein Ruhm weit mehr auf seine negativen Berdienste, wagen, wieder als Kandidaten für die Grafschaften oder Stäh enken der Schlachten bei Grochow, so wie auch zur Erinnerung Landes aufgefordert, alles Silber, was sle entbehren konnten, in Brief, der an Mina gerichlet zu seyn schien und worin gesagt wurde, rn te gen nehmen, um die zufalligen bei den Wahlen vorfallen⸗ auf das, 6 es sich , zu thun, als auf das, was es außutreten, deren Repräsentanten sie gewesen, obgleich unn m den 3. Mai, ein Denkmal errichtet werden solle. Hierauf die Münze und Bank zu bringen, weil die innere Communica- daß man sich des Mineur?- und Sappeur⸗Regiments in Toledo ver— den Nosten, wo es erforderlich ist, zu decken. Hier in London wirklich gethan hat, gebaut werden muß. anderen Umständen Niemand sie hatte vertreiben können. Ein heilte der Marschall der Kammer eine Proclamation der Na- tion aus Mangel an baarem Gelde, die auswartige durch den gewissert habe daß die Freunde in Valencia, Murcia, Carthageng und End schon beträchtliche Summen unterzeichnet worden. Ein Je⸗ In der hiestgen Zeitung John Bull liest man: „Unsere haben jedoch den Muth, gerade auf ihre Opposition gegen n sonal-Regierung mit, worin diese anzeigte, daß sie die Landboten unterbrochenen Tuch- und Gerreidehandel sehr ins Stocken ge⸗ Malaga zum glufftandẽ bereit wären, daß die Lauheit, welche Mina der gebe, was er vermag, und sey es auch noch so wenig; im-. Minsster haben es für recht gehalten, mehrere Kriegsschiffe nach ministeriellen Plan ihre Ansprüche zu gründen, sie verheißen Baczynski und Deskur in die Wojewodschaft Sandomir zu schik— rathen und es daher unumgänglich nothwendig sey, neues Geld an den Tag lege, zu der Wichtigkeit des Unternehmens wenig en beabsichtige, um den Grund zu erfahren, weshalb die Bür- zu prägen, um die Papiere realisiren zu können. Denjenigen, passe und um so nachtheiliger werde, als es ihm (dem Brief⸗
mer wird er gerechten Anspruch auf die Dankbarkeit seines Va- Lissabon abzusenden, um, wie es scheint, eine Erklärung über doch dabei ihrerseits eine Reform von mäßigerem Umfang. An trlandes haben.“ — Auch an der Börse und in Westmünster angebliche Ungerechtigkeiten von Seiten der Portugiesischen Re— versichern die Zeitungen, die Partei habe eine sehr große Ge her dieser Wojewodschaft zum größten Theil mit Entrichtung ih⸗ welche dazu bereit sind, wird angeboten, entweder für die Mark steller) beinahe nicht mehr möglich sey, das dringende Verlangen
landen gestern große Versammlungen der Wähler der City und gierung gegen gewisse Britische Uuterthanen zu verlangen. Das sammlung unter sich gemacht, um so viele Sitze zu erkaufen, q fer Abgaben zurückblieben, und die geeigneten Maaßregeln zu Silber 2 Gulden mehr, als früher, nämlich 86, in baarem der Vertrauten in den Previnjen, und namentlich in Valencia
Westmünsters statt, in welchen sich die allgemeine Stimme zu Französische Ministerium hat gleichfalls einige Kriegsschiffe und, nur immer käuflich wären, und bestehen darauf, auch die M reffen, um ähnlichen Ausfällen für die Folge vorzubeugen. Die- Gelde, oder statt dessen Pfandbriefe zu dem Preise von 72 Fl. das Werk zu beginnen, mit Ermahnungen zur Geduld in Schran⸗
Gunsten der Reform aussprach. In der City-Versammlung wie es heißt, zu einem ähnlichen Zwecke, nach dem Tajo ge- tion müsse durch eine starke Subscription den liberalen Kang r Üiumstand veranlaßte eine weitläuftige Disküssion. Einige anzunehmen. . ken zu halten Obgleich dieses Schreiben nach dem Urtheile
wurde des hbeabsichtigten Bestechungs-Systems der Anti⸗ Refor⸗ sandt. Wenn es wahr seyn sollte, daß diese wo möglich einen daten zu Hülfe kommen, wozu auch fast ein Jeder bereit Hitzlic der meinten, daß die Absendung eines einzigen Repräsen⸗ Deutschland Sach verstandiger die im Verlaufe des Kriminal-Verfahrens ver⸗
misten gleichfalls erwähnt; der Herzog von Northumberland soll Krieg mit Dom Miguel anknüpfen sollen, so wäre unsere Hin⸗ Ein Bruder des Lord Brougham wird an die Stelle des E anten für den Zweck der Regierung schon hinreiche, und daß Kassel, 2.z. April. In der , Sitzung der Stän⸗ nommen wurden, nicht von Mihar geschrieben war, so wurde er ö b / 2 U. * 1. . d d ? ĩ ö
250,000, Sir Robert Peel 50,010 und viele Andere zu 25, 12 sendung eines Beobachtungs-Geschwaders in der That eine poli- Rob. Wilson gewahlt werden, und Lord John Russell ist in man nicht nöthig habe, die Kammer zugleich zweier ihrer Mit— de⸗Versammlung wurden aus dem Eingaben? Protokoll die Ue— dennoch als Mitschuldiger eines revolutionnairen Komplotts zum
Tode verurtheilt und gestern in der angegebenen Art hingerich⸗
und 10,000 Pfd. zu diesem Zweck unterzeichnet haben. In der tisch kluge Maaßregel; well es, so sehr wir auch Portugal ver- drei Grafschaften eingeladen, sich als Kandidat zu stellen. z der Stadt London werden wahrscheinlich die alten Repräsentz ten wieder gewählt werden, obgleich einer derselben gegen q Reform stimmt; aber dieser wird von denjenigen Kaufleuten h terstützt, welche in der Ostindischen Compagnie, der Bank m anderen Monopolien interessirt sind und deren Umsturz von einn reformirten Parlament fürchten.
Versammlung von Westmünster war auch Sir Francis Burdett zugegen. In einer von ihm unter lautem und oft wieder— holtem Beifall gehaltenen Rede sagte er unter Anderem: „Zum erstenmal sind wir hier vereinigt, um unsern hochherzigen Konig in der Ausübung seiner Vorrechte und in der Vertheidi⸗ gung der Rechte und Freiheiten seines Volkes zu unterstützen. Iluf unserem Thron sitzt ein Mann, der schlechten Einflüsternngen kein Ohr leiht, der nicht der König einer Faction, sondern der König seines Volkes seyn will — eines Volkes, das hoffentlich in Masse sich erheben wird, um den Entschluß seines Königes zu kräftigen und ins Leben zu rufen. Bevor die Versammlung ausejnanderging, ward eine Adresse an den König beschlossen, um Sr. Majestat den innigsten Dank für die weise, feste und verfassungsmäßige Benutzung Ihrer Vorrechte bei Auflösung des Parlamentes abjzustatten. Ferner wurde die Erklärung abgege— ben, daß die Wahler von Westmünster einen am 4. Mai 1867, bei Gelegenheit der Erwählung des Sir Francis Burdett zum Parlamentsgliede, gefaßten Beschluß, den von ihnen Erwählten keine Kosten tragen zu lassen, auch für die Zukunft bestätigen und die Wahler an allen anderen Orten auffordern, diesem Bei— spiele zu folgen.
Der Wahl-Kampf hat eben so wie hier auch bereits in den Provinzen begonnen. In Liverpool wird wahrscheinlich Herr Ewart, der das aufgelöste Parlament wegen Unregelmäßigkeiten, die bei seiner Erwählung vorfielen, verlassen mußte, aufs neue erwählt werden, da derselbe sowohl bei den Kaufleuten als bei den übrigen Einwohnern in großem Ansehen steht und überdies versprochen hat, daß er den ministeriellen Reform⸗Plan auf das kräftigste unterstützen wolle. Hier in London hat eine Ver— sammlung von Anti-Reformisten aus RNorkshire stattgefunden, die sich vorgenommen haben, den Freunden der Minister in ihrer Grafschaft allen möglichen Widerstand zu bieten. Unter den Anwesenden befand sich auch Herr Duncombe, bisheriger Vertreter der genannten Grafschaft. In Norwich wollen die Tories ebenfalls dem Hrn. Rob. Grant einen Gegner der Reform in Hrn. J. Wigronn gegenüberstellen, und es sollen zur Unterstützung des Letzteren bereits 10,0060 Pfd. zusammenge— schossen worden seyn. Dagegen hört man, daß viele Reform— Feinde ihre Kandidatur in Orten, die sie bisher vertreten, bereits aufgegeben haben sollen; unter Anderen der Admiral Sothron in Nothinghamshire, der sogenannte Ritter von Kerry, Hr. Fitz⸗ gerald, in Kerrh und Sir E. B. Sugden in Weymouth. Der Letztere wird jedoch, wie es heißt, durch die Protection des Her— zogs von Buckingham für den Flecken St. Mawes ins Unter— haus kommen.
In der Times wird eine patriotische Subscription vorge— schlagen, um damit den Tories, welche (wie oben erwähnt) eben— falls eine große Snbscription veranstaltet haben, entgegen zu arbeiten. Ein Korrespondent der Times meint, daß die vatriotische Subseription in die Hände der Minister niedergelegt werden sollte.
Fast sämmtliche hiesige Blätter überströmen von Dank ge— gen den König und von Lobeserhebungen der Minister über die kräftige Weise, in der die Auflösung des Parlaments den Lu— cubrationen des Unterhauses ein Ende gemacht hat. Nur die Mor— ning⸗Post, bekanntlich das Organ der jetzigen Opposition, spricht ihren Unwillen darüber auf das rücksichtlosigste aus; als Beispiel da— von möge folgende Stelle dieses Blattes dienen: „Die Parlaments⸗ Session ist gestern zu einem plötzlichen Ende gebracht worden; die Prorogatlon, und demnächst die Auflöfung des Parlaments, ist eine Handlung der souverainen Gewalt, die sich streng inner— halb der verfassungsmäßigen Prärogative der Krone befindet und daher der Kritik nicht weiter unterworfen ist. Sie giebt in— zwischen einen neuen Beweis von dem, was schon allzu deutlich war, daß nämlich dit gegenwärtigen Rathgeber des Königs fest entschlossen sind, eben so wenig die Wohlfahrt und Ruhe des Landes, als die Sicherheit und Würde des Thrones berücksichti— gend, sich so lange als nur irgend möglich im Amte zu behaupten. Blicken wir auf die Verhandlungen des auseinandergehenden Parlaments zurück, so haben wir im Ganzen keine große Ursache, seine vorzeitige und plötzliche Auflösung zu bedauern. Es kann niemals vergessen werden, daß es die ses Parlament war, wel— ches die erhaltende Verwaltung des Herzogs von Wellington aus dem Amte trieb und der revolutionnairen Verwaltung des Gra— fen Grey die Gewalt übertrug. Es scheint uns auch gar keine ungeziemende Wiedervergeltung dieser Handlung der Gedauken— losigkeit und der Thorheit, wenn das Parlament das erste Opfer der von ihm selbst geschaffenen Revolutions-Minister wird, so— bald es sich weigert, sich von ihnen blindlings auf die gefähr— liche Bahn der Umwälzungen führen zu lassen. Unmög— lich läßt sich jedoch der Unwille gehörig ausdrücken, mit dem man von den Männern reden muß, die das Land, und besonders Irland, absichtlich der größten Aufregung aussetzen, bloß um einen Monat oder 6 Wochen länger im Ämte zu bleiben. Denn wir hegen die bestimmte Erwartung, daß uns die bevorstehenden Wahlen ein Parlament geben werden, das viel fester und unzweideutiger noch in der Vertheidigung der Englischen Constitution seyn, und das viel treuer das Eigen— thum, die Intelligenz und den Patriotismus des Landes repräsentiren wird, als dasjenige, welches die Minister eben ohne alle Umstände entlassen haben. Die Regentschafts— Bill — von der wir mit dem ganzen Lande aufrichtig
höhnen und beleidigen mögen, doch gut wäre, wenn es unser Ver— bündeter bliebe. Unsere Expedition muß daher allen Parteien sehr löblich erscheinen, denn wenn die Franzosen irgend geneigt seyn sollten, Portugal herauszufordern, so ist England verpflich— tet, es zu beschützen. England ist durch Traktate verpflichtet, ihm zu seinem Beistande eine festgesetzte Macht an Kavallerie, In— fanterie und Artillerie zu senden, und zwar in allen Fällen, möge nun der Krieg, in welchen es hineingezogen wird, ein gerechter oder ein ungerechter seyn. Seltsam ist es in der That, daß die Möglichkeit eines Krieges vorhanden ist, in welchem unsere libe— ralen Minister mit dem monarchischen Portugal gegen das drei— farbige Frankreich Partei nehmen müssen. Der Fall ist über— aus merkwürdig, und dem Resultate desselben wird Jeder ängstlich entgegen sehen, der Verstand genug besitzt, um zu begreifen, welche Vortheile England von einer Allianz mit Portugal zieht, und welche gefaͤhrliche Folgen es unvermeid— lich haben muß, wenn es in die Hände des dreifarbigen Frank reichs fällt.“ — Der Couxier, der diesen Artikel abdruckt, be— merkt dazu: „Dies ist, um das Beste davon zu sagen, ein recht heimtückischer jesuitischer Artikel. Wir können auf das bestimm— teste melden, daß die Britische Expedition nach dem Tajo den
Zweck hat, eine Genugthuung für die Ehre des Landes zu for-
dern, und daß in Bezug auf Portugal das freundschaftlichste Einverstandniß zwischen uns und den Franzosen herrscht.“
Die hier angekommenen Lissaboner Zeitungen bis zum gten d. M. enthalten keine politische Neuigkeiten in Bezug auf Portugal. Privat-Briefe melden, daß die Portugiesische Regie⸗ rung auf die Remonstrationen des Französischen Konsuls noch keine Antwort ertheilt hat, und daß sich dieser demnach mit allen Französischen Unterthanen zur Abreise wirklich anschicke.
Lord Holland erschien vor einigen Tagen zum ersten Male seit seiner schweren Krankheit in einer Gesellschaft außer seinem Hause, nämlich beim Marquis von Lansdown, wo sich die Mi— nister und die vornehmen Whigs versammelt hatten. Der Lord ist an den Füßen ganz gelähmt und mußte aus dem Wagen in einen Sessel getragen werden, der unten mit Walzen verse— hen war.
Vor den Polizeirichter in der Bow-Straße wurden dieser Tage drei Menschen gebracht, die in den Straßen von London ein Pamphlet ausgerufen hatten, welches den Titel führte: „Ganze, getreue, vollstandige und besondere Geschichte eines un— glücklichen Zweikampfes, der bei Chalk-⸗Farm zwischen Hrn. Daniel O'Connell und Hrn. Henry Hunt stattgefunden hat.“ In dem Pamphlet, das von einer bildlichen Darstellung begleitet und mit derben Witzen ausgestattet war, wurde die angebliche im Zweikampf erlittene Niederlage des Hrn. Hunt sehr ümständlich erzählt., Als der Polizeirichter bemerkte, es sey doch etwas ganz Unerhörtes und Gesetzwidriges, von zwei Leuten, die ruhig und friedlich mit einander lebten, drucken zu lassen, daß sie sich die Köpfe zerzaust hätten, meinte Einer der Angeschuldigten, das Ganze sey keine Betrügerei, sondern nur ein Spaß, denjenigen zur Un— terhaltung, die es kauften. Der Richter wollte anfangs auf Gefängnißstrafe erkennen, begnügte sich jedoch am Ende damit, die Vernichtung sämmtlicher noch vorhandenen Exemplare jener Geschichte anzuordnen und die Angeschuldigten mit einem Ver— weise zu entlassen.
== London, 27. April. Die Auflösung des Parlaments ist wirklich am Sonnabend erfolgt, und beide Parteien sind durch das ganze Land hin in Bewegung, um ihrer Seite die Mehr—
heit zu sichern. Zwar werden nur wenige Anti-Reformers den Muth haben, sich da, wo die Wahl nur einigermaßen populair werden dürfte, den Ausbrüchen des allgemeinen Unwillens aus— zusetzen; ja, es giebt nur sehr wenig Orte und Grafschaften, wo nicht die Wahl in den Händen von Einzelnen liegt oder von Corporationen käuflich zu haben ist, worin ein Anti-Reformer gewahlt werden könnte; dennoch glaubt man nicht, daß die Mehr— heit auf der ministeriellen Seite sehr bedeutend ausfallen wird. Wenn indessen das Volk nur sich selbst treu bleibt und durch
Subseriptionen liberale Kandidaten ermuntert, so wie die Tories sehr bedeutend subskribirt haben sollen, um die Kandidaten von ihrer Seite zu unterstützen, so kann ihm der Sieg nicht entste⸗ hen. Daß es diesen aber erlange, muß selbst der Gegner der ministeriellen Reform wünschen, wenn er sein Vaterland mehr lient, als seinen persönlichen Vortheil; da eine Beschränkung der Aristokratie auf gesetzlichem Wege, selbst wenn solche den mitt— leren Klassen etwas zu viel Gewalt einräumen sollte, unstreitig besser ist, als wenn derselben alle Macht und Einfluß durch phy sische Gewalt entrissen würde; was doch bei der großen Aus— regung, in der die Masse der Nation, der ganze thätige Theil derselben, besonders in den großen Städten, sich befindet, wohl nur allzusehr zu besorgen stünde. Schon am Freitag Abend war hier in London und der Umgegend manches Haus illuminirt, und gestern Abend waren es mehrere Hauptstraßen fast durchgehends. Die große allgemeine Beleuchtung aber ist auf das Gefuch des Lord⸗Mayors auf morgen Abend festgesetzt und wird ohne Zwei⸗ fel prachtvoll werden. Manche Gegner der Reform wollen sich dabei doch nicht ausschließen und bereiten seufzend und kopf⸗
schüttelnd ihre Lampen. Diese Klasse, und unter derselben gar mancher edle Lord, äußert sich jetzt eben so heftig über den Kö— nig, als sie es bisher gegen seine Minister gethan hat, und die Journale der Partei geben sich gar keine Mühe, ihren Unmuth gegen den Monarchen zu verbergen, der, wie sie vorgeben, sich
selbst der Krone beraube. Dagegen sind die Liberalen und das
Niederlande.
Aus dem Haag, 28. April. derum die zweite Kammer der Generalstaaten in öffentlicher E Das Protokoll der in den Sectionen R ser Kammer gemachten Bemerkungen über das Budget ist n Es geht, wie Holländisch— Zeitungen berichten, daraus hervor, daß die zum Budget t hörenden Gesetz-Entwürfe mit der größten Genauigkeit Unt. sucht und daß viele Bedenken dagegen erhoben worden sind. Im Ally meinen sind bedeutende Einschraͤnkungen mit großem Nachdruth empfohlen worden; man hat sogar ein ganz neues Budget v́a langt, das mit alleiniger Rücksicht auf das gegenwärtige „Retz vereinigten Niederlande“ . tere Benennung oder eine andere ahnliche wünscht man] dem Gesetze angewandt zu sehen; neue Budget nur auf Ein Jahr angelegt, da man glauh daß das zehnjährige Budget, nach den in der Verfassung vorn nehmenden Aenderungen, ganz wegfallen werde. Ausgaben, deren Abschaffung gefordert wird, befinden sich hau sächlich wieder die Besoldungen und Pensionen von Belgien die noch im Königl. Staatsdienste sind oder es früher waren ferner wünscht man die Vereinigung der beiden Kultüs-Depm tements mit dem Ministerium des Innern, die Abschaffung! Ministeriums für den Waterstaat, den Gewerbfleiß und die Ke lonieen, die Verminderung der Gehalte aller Provinzial-Con Nächst einer Aenderung oder Modificatin der Verfassung bitten die Mitglieder auch um eine nen Instiz-Organisation, um eine Revision des Tarifs und ande mit dem gegenwärtigen Zustande der Dinge in Verbindu stehende Finanz-Maaßregeln. wird der Verwaltung Dank gesagt für ihre Aufmunternn der Marine und für die Instandsetzung so vieler Fahrzeuge, mt dies eine Maaßregel sey, wodurch die Niederlande ihren frühem Rang als Seemacht in der Folge wieder einnehmen könntmn — Man erwartet nächstens die Antwort der Regierung auf h von den Sectionen gemachten Bemerkungen.
Dem Vernehmen nach ist die Deputation der Provimöh Stände ermächtigt worden, denjenigen Mannschaften der Schw terei, die früher eingetreten sind und jetzt ihr Zastes Lebenssah zurückgelegt haben, auf Verlangen ihre Entlassung zu bewillign irmin Rogier ist gestm
Heute wird sich hier wp Gebot stehe, und die sogar die Hülfleistung der Bürgerräthe in
zung versammeln. Anspruch nehmen könne, auf diesem Wege passender die ausge—
ritglieder vertheilt worden.
paralysiren müßte, so lehnte diese einstimmig ihren Beitritt zu
entworfen seyn soll;
wünscht man da
verneurs u. s. w.
Am Schlusse des Protokoll
Brüssel, 27. April. Abend wieder nach Paris zurückgereist.
Die Emancipation protestirt gegen die (gestern mitzt theilte)ꝛ Widerlegung der früher von ihr gegebenen Nachricht „Wir haben es aus lovalem Münde“, sagt das genannt Blatt, „und halten daher den mysterioͤsen geheimen Vorschlz des Herrn Lebeau für authentisch; wir bleiben bei der Behanh tung, daß die Frage einer Modisication des Königl. Eides, weit er die Gebiets-Integrität betrifft, im Minister-Rathe anzp regt worden sey.“
Der Ober-Gerichtshof zu Brüssel hat entschieden, daß nach der beseehenden Gesetzgebung befugt ist, sich seinen Präs denten selbst zu wählen, und daß er demnach zu dieser Weh
Herr v. Robaulx, Mitglied des Krn⸗ gresses und der Untersuchungs-Kommission, ist vorgestern hin durchgerxeist, um sich nach Brügge, Ostende und Ypern zu ben Er ist beauftragt, alle mögliche Nachrichten über die h diesen Städten vorgefallenen Unordnungen zu sammeln.
Das Journal des Flandres (ehemals le Catholiqut spricht sich in Bezug auf die Erwählung des Prinzen Leopeh von Sachsen-Koburg zum Könige von Belgien folgendermaßtt aus: „Mehrere Blätter, sowohl Französische als Englische, sagen, daß die katholische Partei Belgiens der Combination die ser Cr wählung günstig sey, und berufen sich dabei auf die Gefälligken mit der der Graf Felix v. Merode und der Abt von Foere de neuen Mostification unserer inneren und auswärtigen Diplomath ihren Beistand geliehen haben. Andererseits ist ein Mann — wir glauben, es ist der Englische Konsul von Sstende — beaus tragt worden, die Stimmung der Oberhäupter der katholischen Partei von Belgien auszuforschen. daß die Belgischen Katholiken, als politssche Partei, durchant keine Oberhaupter anerkennen. Der Instinkt der Zeit und dez Bewußtseyn der Freiheit sind ihre einzigen Leiter in allen ihren Aus diesem Verfahren ist zum erstem male im gegenwärtigen Jahrhundert eine Revolution zu G sten der religiösen Interessen hervorgegangen. Katholiken hat zu viel Vertrauen in die allgemeine Stimmum der Gesellschaft, als daß sie irgend eine Combination annehmen sollte, die der neuen Ordnung entgegen ware; diejenige det Prinzen von Sachsen-Koburg gehört jedoch in diese Kategorie Wir wollen sie daher nicht!“
Polen.
— — Schreiben aus Minsk, vom 27sten April. Nachdem der Feldmarschall Graf Diebitsch sich am 2asten d. M. von Siedlee aus wieder in Pewegung gesetzt und den Polen
Polnischen Regierung durch Hrn. Gurowski zu seiner Kenntniß
schreiten werde. Gent, 26. April.
mächtigung besitze, obgleich ja schon durch die Mittheilung der
Wir bemerken
Verlegenheiten gewesen.
Die Masse det
hlieder zu berauben; ja die Landboten Kaczkowski, Johann kedochow ski, Swidzinski und Andere betrachteten die Sache noch aus einem anderen Gesichtspunkt und wollten sogar in der von der Regierung projektirten Mission zweier Kam— ner-Mitglieder eine Art von Anmaßung gegen die Kam— mer erblicken; denn sie behaupteten nicht nur, daß es mit det Würde eines Repräsentanten nicht vereinbar sey, sich mit der Einziehung von Abgaben zu beschweren, sondern auch, daß die Regierung, der die ganze Regierungs-Kommission der Finanzen und eine bedeutende Anzahl besoldeter Beamten zu
bliebenen öffentlichen Lasten beitreiben würde. Da der Depu— tirte Krysinski zu den obigen Bemerkungen auch noch hinzu— fügte, daß die Anwendung von Beamten des gesetzgebenden Kör— pers zu administrativer Thätigkeit die Verantwortlichkeit der Ad— ministrations-Behörden für ihre Handlungen vor der Kammer
dem Antrag der National-Regierung ab. Sodann nahm der Landbote Graf Johann Ledochowski in einer Reglements-NAn— gelegenheit das Wort, indem er erklärte, zu seinem Erstaunen in einigen Pariser Journalen gelesen ju haben, daß der in diesem Augenblick in Paris verweilende Hr. Adam Gurowski von die— sen Blättern als Agent der Polnischen Regierung bezeichnet werde, und daß sich derselbe sogar bei einem von dem Polnischen Comité egebenen Gastmahl unter diesem Titel neben Kniaziewiez und ** Plater befunden habe. Er fragte daher den in dieser Siz— jung anwesenden Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ob dieser Gurowski, der während seines Aufenthalts in War— schaaJ das Parteiblatt „Neu-Polen“ mit unvernünftigen Verleumàangen gegen die National-Regierung angefüllt; der jetzt sogar in Paris unter seiner wohlbekannten Unter⸗ schrift, der Chiffre A. G., einen Artikel in ein dortiges Journal habe einrücken lassen, wodurch die Regierung und die Repräsentanten Polens dem Gelächter preisgegeben würden, und der sich auf solche Weise den Samen der Zwietracht unter den Polen auszustrenuen bemühe; der bei seiner Abreise aus Warschau gen Ende Februars sich geäußert, er werde wohl niemals wieder er zurückkehren, denn bald würde die Fahne des Feldmarschalls Diebitsch in dieser Stadt wehen; der endlich, in Gemäßheit der oftmals von ihm im „Neu-Polen“ gegebenen Versprechungen, seine Penaten unter dem Geleit von 3000 Gulden, die er aus dem öffentlichen Schatz erhalten, an die Ufer der Seine versetzt hätte, — ob dieser Gurowski in der That Agent der Polnischen Regierung in Paris wäre. Als Erwiederung auf diese Frage bejeugte der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf Malachowski, daß die Regierung des Königreichs Polen Hrn. Gurowski keine Mission nach Paris ertheilt, sondern nur dessen Berejtwilligkeit sich zu Nutze gemacht, womit er sich erboten, einige Papiere nach Paris mitzunehmen, und diese ihm anver⸗ traut habe; wenn sich jedoch Hr. Gurowski in Paris den Titel eines Agenten der Polnischen Regierung anmaße und in dieser Eigenschaft auftrete, so thue er dies ohne alle Berechtigung. Hierauf forderte der Landbote Graf Ledochowski, indem er auf die Erklärung des Ministers fußte, daß der Letztere, nach— dem die n . Anmaßung des Titels eines Agenten der
gekommen sey, amtlich bekannt mache, daß Jener eine solche Eigenschaft nicht besitze. Der Landbote Swidzinski aber be⸗ merkte überhaupt, daß nach der feierlichen Erklärung von Sei— ten der Repräsentation, im Königreich Polen die Form der mo— narchisch⸗constitutionnellen Repräsentativ⸗Regierung aufrecht erhal⸗ ten zu wollen, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten sich zu den diplomatischen Geschäften nicht solcher Personen bedienen solle, welche Jünger anderer Grundsätze und Theorieen waren. Dar⸗ auf entgegnete der genannte Minister: Wenn eine Person, die fein Regierungs⸗A1Agent sey, gleichwohl dafür gehalten werde, so liege solches lediglich an denen, welche dieselbe dafür erkennen wollten, ohne sich vorher von deren Vollmacht überzeugt zu ha⸗ ben; der Regierung komme es daher nicht zu, öffentlich bekannt zu machen, daß diese oder jene Person von ihr keine Bevoll—
gegenwärtigen Verhandlungen in den öffentlichen Blattern die⸗ selbe Wirkung hervorgebracht werde. Was jedoch die Bemer⸗ kung des Landboten Swidzinski betreffe, so bekenne sich keiner der in seinem Departement gebrauchten Beamten hinsichtlich der Regierungsform zü Grundsatzen, die mit den von der Reprasen— tatlon angenommenen im Widerspruch ständen. Hierauf machte der Deputirte Klimontowiez der Kammer bemerklich, daß nun schon zum zweitenmale dem Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten eine Frage gestellt werde, welche sich, eben so wie die erste, in Nichts auflöse; er meinte daher, daß es, um über
beide Fragen zu irgend einem Resultat zu gelangen, nothwendig
sey, den von dem Deputirten Krysinski früher gemachten Vor⸗ schlag zu erneuern, daß die Kammer aus ihrem Schooß eine besondere
eputation erwähle, welche über den Gegenstand der beiden di⸗ plomatischen Fragen entscheiden und der Kammer Bericht dar⸗ über erstatten sollte. Auf diesen Antrag erwiderte der Landbote Swidzinski, daß, nachdem der Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten in der Kommission für die organischen Gesetze auch die diplomatischen Dokumente niedergelegt, welche sich auf die von dem Deputirten Krysinski an ihn gerichtete Frage bezögen, der in dieser Kommission präsidirende Senator Wojewode schon eine
berschriften einer lange Reihe von Petitionen und Vorstellungen von Gemeinden und Privatpersonen vorgelesen; die darunter befindliche Eingabe eines Mannes, der die Kammer bat, seine Wiedervereinigung mit seiner Frau zu bewirken, erregte große Heiterkeit in der Versammlung. Der Abgeordnete Wiederhold außerte: vom vorigen Landtag seyen an 400 Bittschriften dem jetzigen übergeben; das Verzeichniß der seitdem hinzugekommenen möge diese Zahl schon wieder um 100 vermehrt haben; wenn das so fort gehe, würde die Versammlung gar keine Zeit, sich mit allgemei— nen Landesangelegenheiten zu beschäftigen, übrig behalten. Zweckmä⸗ ßig dürfte es seyn, zu erklaren, daß kein Verwaltungsgegenstand durch Eingabe bei den Ständen zur Sprache gebracht werden könne, bevor derselbe in allen ordentlichen Instanzen erledigt worden, da⸗ mit der Landtag nicht, unaufhörlich bei allen Zweigen der Staats— Verwaltung dazwischentretend, selbst zur Verwaltungs-Behörde werde. Viele Eingaben seyen auch, von Unkundigen verfaßt, ganz verworren und weitschweifig. Ob nicht der parlamentarische Brauch der Britten, daß Eingaben nur durch Mitglieder der Versamm— lung eingebracht werden könnten, einzuführen seyn möchte? Dann fänden die Bittsteller Belehrung und Auskunft, und viele unge— hörige Eingaben würden im voraus wegfallen. Er wolle keinen bestimmten Antrag machen, sondern wünsche, daß der Ausschuß für die Eingaben Mittel und Wege in Vorschlag bringen möge, wie dem Mißbrauch eines so kostbaren Rechts, welches dem Volke ungeschmälert zu erhalten eine heilige Pflicht sey, begegnet und überhaupt ein geordnetes Verfahren hierin festgestellt werden könne. Letzteres wurde bei der Abstimmung genehmigt. Karlsruhe, 27. April. In der gestrigen Sitzung der er— sten Kammer wurde die Diskussion über den Kommissionsbericht, betreffend die Revision des gelehrten Unterrichtswesens, eröffnet, und von der Kammer einstimmig beschlossen, Se. Königl. Hoh. den Großherzog zu bitten, daß eine Revision des gelehrten Un— terrichtswesens (der Padagogien, Lyoceen und Gymnasien) ange— ordnet werden möge. Zuletzt verlas das Sekretariat den Ent—⸗ wurf der Adresse in Betreff der Errichtung eines evangel. Predi⸗ ger⸗Seminariums, welche genehmigt wurde.
Nürnberg, 30. April. Der hiesige Korrespondent ent⸗ hält Nachstehendes:
„Vom Rhein, 227. April. In unseren Gegenden sind, wie es scheint, junge Leute eifrig bemüht, aufrührerische Schriften unter das Volk zu verbreiten. Die Behörden sollen bereits auf der Spur mehrerer solcher Emissaire seyn. Möchte es doch ge— lingen, derselben habhaft zu werden, um die Hyder zu erdrücken, die, im Finstern schleichend, Verderben brütet und in unserem Vaterlande — wie die von ihnen verbreiteten Schriften deutlich darthun — die Gräuel hervorrufen will, denen Frankreich bei seiner ersten Revolution preisgegeben war! Möchten unsert Land— leute, welche jene Schriften besonders aufzureizen suchen, belehrt werden, wer diese angeblichen Weltbeglücker iind, und welche schändliche Zwecke sie bei ihrem verderblichen Treiben zu verfol— gen beabsichtigen!“
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Parmg, 20. April. Durch ein vom 13ten datirtes De— kret Ihrer Majestät der Erzherzogin Maria Louise wird die Grä— fin Elisabeth Scarampi zu der neu errichteten Würde einer Maggiordoma hefördert und ihr als solcher die Verwaltung der Chatouille der Erzherzogin und die Ober⸗-Aufsicht über die Gar⸗ deroben, die Wasche u. s. w. übertragen.
— Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Privatschreiben aus Ferrara vom 21. April: „Am 15ten brachen in Faenza, das eben ohne Oesterreichische Garnison war, Unruhen aus. Die Arbeiter in den Vorstädten ergriffen die Waffen und begannen, die Städter ohne Unterschied festwuhalten. Die eben in der Or⸗ ganistrung begriffene Päpstliche Gemeinde-Wache aber zerstreute die Unruhestifter, wobei es von beiden Seiten zum Feuern kam und Einige blieben und verwundet wurden. Am 19ten wollten die Vorstädter den Angriff erneuern; da aber mit Anbruch des Tages eine Oesterreichische Streis⸗Kolonne aus Imola herbeikam, so unterblieb dies, und im Laufe des Tages glichen sich Städter und Vorstädter friedlich aus. — Die Desterreicher halten nur Ankona und Bologna besetzt, durchstreifen aber alles Land dies⸗— seits der Appenninen mit kieinen Kolonnen, halten durch diese Maaßregel die Ruhe aufrecht und unterstützen die Regierung durch ihre Gegenwart, ohne sich im geringften in das Thun und Las⸗ sen derselben zu mischen. Ihre Stärke im ganzen Römischen Staate ist nicht viel über 5h60 Mann, und diese sowohl als ihr Verweilen in unserem Lande hängt, wie sie selbst sagen, einzig
stimmen, welcher Hülfe und wie lange sie derselben bensethigt sey. Die ruhige Haltung dieser Truppen und ihre strenge Dieciptin machen einen wohlthätigen und fast überraschenden Eindruck, in⸗ dem wir in den Hausen Zucchi's nur Prahlereien, Anmaßungen und Uebermuth zu sehen gewohnt waren. Die Magisträte beei⸗ len sich, um Truppen für ihre Bezirke zu bitten und durch die Gegenwart derselben die Bestrebungen für die Wiederherstellung und Begründung der Ordnung zu unterstützen. Die Gesmnnun—
sicht jetzt, da der Boden durch die Beihülfe Sr. Majestät des
ganisirung der Justiz und Verwaltung zählen dürften.“
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Deputation zu deren Durchsicht ernannt habe, welche der Kam— mer den nöthigen Bericht darüber erstatten werde. Der Depu—
von dem Willen Sr. Heiligkeit ab, der es überlassen sey, zu be-
gen Sr. Heiligkeit sind zu bekannt, als daß wir nicht mit Zuver⸗
Kaisers von Oesterreich so glücklich vorbereitet ist, auf die Reor⸗
tet. Nach . Hinrichtung wurde ihm ein Zettel mit den Worten: „Als Revolutionnair“ auf die Brust geheftet. Der Polizei ist es trop allen Nachforschungen noch nicht gelungen, den Aufenthalt des Marco⸗-Artu ausfindig zu machen. Nach Einigen soll er in Cadix, nach Anderen in Biscaha seyn; noch Andere behaupten, er sey sogar noch in Madrid. — Der bis⸗ herige Oberst und Escadrons-Chef im Regiment der Garde⸗ Grenadiere zu Pferde, Vicomte von Mellignan, hat sei⸗ nen Abschied und zugleich die Erlaubniß zur Rückkehr nach Frankreich erhalten. Der Dekan des hiesigen Gerichts der Hof⸗Alkalden, Don A. Oller, welcher dem am 29sten v. M. ge⸗ gen den Schuhmacher de la Torre ausgesprochenen Todesurtheile seine Beistimmung versagt hatte, ist auf den Antrag des Prä⸗ sidenten des Gerichtshofes, Don Esteban Asta, vom Justiz⸗Mi— nister Calomarde seines Amtes entsetzt und mit der Halfte seines Gehalts nach Valencia verwiesen worden. — Den Kerkermeister des Gefängnisses Carcel de Corte hat man in strengen Verwahr— sam gebracht, weil er mehreren angesehenen seiner Obhut anver⸗ trauten Staats-Gefangenen eines Abends erlaubt hatte, sich in ihre Wohnungen zu begeben, um gewisse Gest-üfte in Ordnung zu bringen, die, wie man sagt, sich auf mit ihm verabredete ge⸗ meinschaftliche Entweichung bezogen haben sollen.
Inland.
Berlin, 3. Mai. In der gestrigen Versammlung des Vereins für Gewerbfleiß in Preußen kamen zum Vortrage: der Kassen⸗Zustand des Vereins und der v. Seydlitzschen Stiftung für's erste Quar⸗ tal d. J.; Berichte der verschiedenen Abtheilungen: über die vor— geschlagene Benutzung der Woll-Abgänge zur Gasbeleuchtung; über ein von einem Mitgliede vorgeschlagenes Pyroskop; über eine Toiletten-Seife des Herrn Stägemann; über Photometer Versuche mit Stearin-Lichten; über einen Vorschlag des Herrn v. Hartmann zur Anfertigung von Fischer⸗Retzen; über den Horn⸗ Leim des Weißgerbermeisters Herrn Müller; über die Arbeiten des Graveurs Herrn Pfeiffer; über einen Kitt zur Verbindung von Glas und Eisen; über die von dem Buchbindermeister Brecht in Naumburg übergebenen Sorten Lackfirniß; Mittheilungen Sr. Excellenz des Herrn Ministers des Innern für Handel und Ge⸗ werbe; Uebersichten des Wollverkehrs im Jahre 1830; von den in jenem Jahre gebauten Seeschiffen; von allen in jenem Jahre in allen Preußischen Häfen ein- und ausgegangenen Seeschif⸗ fen; ein Exemplar des auf Kosten jenes Mmisteriums heraus⸗ gegebenen Werkes des Herrn Dr. und Direktors Egen: „Unter—⸗ suichungen über den Effekt einiger in Rheinland-Westphalen be— stehenden Wasserwerke, Abtheilung J. und 1I., mit 12 Kupferta— feln“;“) Mittheilungen über die Verhältnisse des Preußischen Handels in Mexiko. Herr Bau-Conducteur Jacobi theilte eine Zeichnung und Beschreibung eines Apparats zum Abdampfen in luftleeren Räumen mit; der Gewerbe-Verein zu Elbing eine Notiz über die von ihm errichtete Gewerbe-Schule; Herr c. Feilner theilte eine Notiz über die Fabrication des Roman Ce— ment in Hamburg mit; die Königl. Regierung zu Erfurt fragte über das Läuten mit Stahlstücken an; Herr Lemonius theilte die Resultate der Thätigkeit des Dampfschiffes „Elisabeth“ in Stet— tin mit; die Herren Treu und Nuglisch Proben und Bemerkun⸗ en von und über Seife aus Kokos-Nuß⸗-⸗Oel, Palm-⸗Oel, Baum-⸗Oel, Talg, Schmalz, Butter; der Gewerbe-Verein in Görlitz legte Proben von polirtem Königsheimer Granit und Neuendorfer Kalkstein, vom dortigen Bildhauer Ludwig herrüh— rend, vor und that einige Anfragen; der Herr Bau-Conducteur Hoffmann übergab ein Exemplar des 1sten Heftes seiner Dar— stellungen der gebräuchlichen Maschinen. Vorgezeigt wurde das Modell einer Brigg, von dem Schiffsbaumeister Klawitzer im Königl. Gewerbe⸗Institute gefertigt; eine Tafel-Uhr von Herrn Rumpf in Göttingen; in der Werkstatt eine große Drehbank zum Räderschneiden, Kanneliren 10. eingerichtet und eine Schrau— ben-Schneidemaschine, beide von Zöglingen des Gewerbe-⸗Insti— tuts gefertigt.
— Durch die von dem Einwohner Fischbach zu Malmedy
auf dem hohen Veen an der Barakfe Michel errichtete (bereits mehrerwähnte) Signal-Glocke und Baumpflanzung sind in dem letzten Winter wieder viele Menschen, die von dem rechten Wege abgekommen waren, gerettet worden. Nach dem auf der Barak— ke Michel geführten Register wurden in dem Jahre 1830 bis 1831: 17 Menschen, von denen mehrere in Torfmoore und Sümpfe gerathen waren, durch die Glocke nach der Barakke geleitet. . Die arme Gemeinde Darsen, im Kreise Sch lochau, erfreut sich seit kurzem eines Schulhauses. Die Erbauung des⸗ selben ward nur dadurch möglich, daß der Besitzer des adeligen Gutes daselbst, mit Namen Geiß, fast sämmtliche Materialien hergegeben und alle baare Kosten bestritten, auch die Fuhren, nebst Hand- Arbeiten, in Gemeinschaft mit der Gemeinde gelei⸗ stet hat. Diese gemeinsinnige Aufopferung Seitens des Guts— herrn verdient um so mehr Anerkennung, als das Gut nur klein ist.
. Aus Liegnitz meldet man: Die Stadt- und Dorf— Gemeinden, so wit die Dominien, fahren fort, die hülfsbedürf— tigen Familien der zum Dienst eingezogenen Landwehrmänner theils durch Holz und Lebensmittel, theils durch baares Geld zu unterstützen.
— — Madrid, 12. April. Gestern um 12 Uhr Mittags wurde der Buchhändler Den Antonie Mihar, ein sehr wohl⸗
) In Kommission bei Duncker u. Humblot,
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