892 blikum, worin dasselbe auf diejenigen Schädlichkeiten, durch dern Vermeidung hauptsächlich der Entwickelung der den er dn zufolge zur Aufnahme des Ansteckungsstoffes der Cholera erforder lichen Empfänglichkeit entgegengewirkt wird, so wie üb erhaun auf die zu diesem Zwecke zu beobachtenden als ersprießlich h währten Vorsichts-Waaßregeln bei der Anordnung der Diät au der ganzen Lebensweise aufmerksam gemacht wird, endlich ein aus den hierüber mitgetheilten Erfahrungen geschöpfte Anweisun für Aerzte über die Erkenntniß und Heilung der Cholera auegt arbeitet und demnächst durch den Druck verviefältigt word Auf solche Weise wären demnach, ohne durch unzeitige Mar * 125
nehmungen unnöthige Besorgnisse beim Publikum zu erregen d alle Vorbereitungen getroffen, um erforderlichen Falles die ᷣ C — 2 . — dem in Rede stehenden Zwecke nöthigen Maaßregeln unge än! 2 — * — in das Leben eintreten lassen zu können. Damit hierbei d , 21 3. ,, ö. . 5 werden möge, wurden üg ; N J
en Gang der Cholera, so wie überhaupt über den Gesundheitt Zustand der Bewohner des benachbarten Auslandes, N. A mt l ; ch ; ö ch ö ch 6
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Mai.
Inland.
Berlin, 4. Mai. Aus Köln vom 29. April schreibt man: 8 in nacht vom 25. auf den 26. ausgebrochenen Feuersbrunst in der Bostelmannschen Zuckersiederei erschienen Se. Königl. Hoheit der Prinz General Gouverneur selbst auf der Brandstatte und bezeigten den lebhaftesten Antheil an allen zur Dämpfung des Feuers getroffenen Anstalten. — Ihre Königl. H. die Prinzessin Mariamne, Gemahlin des Prinjen Albrecht Kö⸗ nigl. H., haben mittelst eines sehr huldvollen Schreibens durch den Königl. Ober: Bürgermeister, Hrn. Steinberger, den neun ju igen Damen, welche Sie bei Hochdero Durchreise durch Köhn zn vorigen Oktober im Namen der Stadt ehrerbietigst begrüß⸗ 26 werthvolle Geschenke von Gold und Geschmeide übergeben assen.
Berlin, Freitag den 6ten
*
1831.
—
—
——
Prozesse gegen die der Plünderung und Verwüstung des Semi⸗ nars von' Montrouge angeklagten Individuen fort, Nachdem der General-Advokar sein Requisitorium und die Anwalte ihre
Publicität fühle, sollten wir da nicht auch ihr in Erinnerung zu bringen berechtigt seyn, unter welchen Bedingungen allein die Presse jene Wichtigkeit erlangt und sich erhält? Wenn wir uns
9
— In Nachrichten aus Bonn vom 27. April (welche die
Kölnische Zeitung mittheilt), heißt es; „Die altesten Men— schen erinnern sich nicht, daß sich die Schönheit der hiesigen Ge— gend so feüh in aller Pracht des Frühlings entfaltete, wie in Schon am t3. April waren die Umgebungen der Stadt mit denn reizendsten Grün der Felder und Bäume be— deckt, und gegenwärtig stehen überall die Kornfelder schon in den Aehren. — Auf der Universität sieht man die gewöhnlichen Anstal⸗ ten zum Anfange der Vorlesungen, und mehrere Ernennungen und Berufungen von Professoren zum Ersatze für abgegangene
diesem Jahre.
8
Lehrer bekunden den Willen der Regierung, die sür die Rhein⸗ lande und Wesiphalen so überaus wichtige Schöpfung unseres alloerehrten Königs im beständigen Blühen zu erhalten. Schon fangen anch die Studirenden an, nach genossener Erholung der Ferien zu den wissenschaftlichen Arbeiten zurückzukehren, und bei stets zunehmender Zuversicht auf die Erhaltung des Friedens darf die Universität gewiß um so mehr eines zahlreiches Besuches ge— wärtig seyn, als die ausgezeichnete Haltung der Studirenden in
der jungsten Zeit ihr nur den besten Ruf erwecken konte.“
— In Ober-Poischwitz, Jauerschen Kreises, lebt ein — — 8 2 .. — 538 109 Jahr alter Soldat, Namens Gottfried Schindler, der den
stebensährigen Krieg als brauner Husar mitgemacht hat. Er ist
noch rüstig und geht meilenweit in schlechtem Wege zu Fuß, ist aber von der Last der Jahre so gekrümmt, daß er nicht mehr
arbeiten kann.
Aus Danzig schreibt man: Am 21. v. M. wurden an der Küste von Rixhöst zwei Schwedische Fischer von der Insel Gothland, mit Namen Hammerstein und Nordal, mit ihrem kleinen Fischerboote angeirteben und gerettet, nachdem sie am 17ten unweit Wisby zum Fischen ausgefahren und, von der Bran— dung ergriffen, 5 Tage und 4 Nächte lang auf siürnnscher See in fortwährender Lebensgesahr umhergeworsen und beinahe ein Opfer der Kälte und des Hungers geworden waren. Sie sind bei ihrer Landung menschkensreundlich ausgenommen, gestarkt, hierher geführt und dem Schwedischen Konsul überliesert worden.
Ueber die Cholera.
An die im Umlaufe befindlichen, auf offizielle Anzeigen ge— siützten Nachrichten von der Verbreitung der Chelera unter den im Kampfe einander gegenüberstehenden Kaiserl. Russischen und Königl. Polnischen Truppen, so wie von dem wirklich bereits auch in Warschau erfolgten Ausbrüche der Krankheit, knüpft sich nothwendig die Besorgniß, daß die Cholera, begünstigt von dem dermaligen Stande der öffentlichen Verhältnisse im Königreiche Po⸗ len, eine allgemeinere Ausbreitung daselbst gewinnen und auf diese Weise selbst auch den Königl. Preußischen Landen in gefährlicher Nähe erscheinen möchte. Damit nun beim Publikum die hier⸗ aus etwa zu schöpfenden Besürchtun zen wegen der dem diessei⸗ tigen Gebiete drohenden Gesahr beschwichtigt werden, dürfte es zeitgemäß erscheinen, zur Beruhigung desselben alles dasjenige zur öffentlichen Kenntniß gelangen zu lassen, was seither von Seiten der Behörden zur Abhaltung der Cholera von den Lan⸗ desgränzen geschehen ist. Die landesväterliche Fürsorge Sr. Ma⸗ jestat des Königs, welche überall da, wo es das Wohl der Un— terthanen gilt, auf das huldvollste sich kund thut, hat auch in den von Allerhöchstdenenselben dieserhalb angeordneten Maaß⸗ nehmungen auf eine Weise sich ausgesprochen, welche dem Pu⸗ blikum wegen fernerer Abhaltung der dasselbe näher bedrohenden Gesahr jede mögliche Beruhizung zu gewähren auf das voll⸗ kommenste geeignet ist.
Sobald die Verheerungen der im vorigen Jahre in Rußland immer weiter um sich greifenden Cholera hierselbst zur Kunde gelangten, wurde zur Abhaltung derselben von den Landesgrän⸗ zen sogleich eine eigene, aus Mitgliedern der dabei betheiligten Ministerien und aus mehreren einsichtsvollen und erfahrenen Aerzten bestehende Kommission gebildet, welche seither, unter vorzüglicher Mitwirkung des Präsidenten des Kuratoriums für die Krankenhaus⸗-LAngelegenheiten, Geheimen Ober-Medizinalrath Dr. Rust, dieser Angelegenheit die unermüdetste Thätigkeit gewid⸗ met hat.
Zur Erreichung des vorgezeichneten Zweckes kam es zunächst darauf an, von der Natur der Krankheit, von dem dagegen an⸗ zuwendenden Heilverfahren, ven den zur Verhütung einer weite⸗ ren Verbreitung derselben zu treffenden Vorkehrungen eine mög⸗ lichst genaue Kenntniß zu erhalten. Es wurden zu diesem Be⸗ hufe, mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs, Seitens des Ministeriums der geistlichen⸗ Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegen⸗ heiten vier Preußische Aerzte nach Rußland gesandt, um daselbst bie Krankheit in der Natur zu studsren, um von ihren Beobach— tungen hierüber, so wie über die dagegen in Anwendung zu brin— genden Heilmittel und die zur Verhütung derselben anzuordnen—⸗ den Maaßregeln, in ausführlichen darüber zu erstattenden Berich⸗ ten Mittheilung zu machen. Außerdem waren die Behörden, so wie die Kommission selbst, bemüht, theils durch Vermittelung der auswärtigen Gesandtschaftei und Konsulate, theils durch die der betreffenden Provinzial⸗Behörden, von dem Gange, von den wei⸗ teren Fortschritten oder dem Erlöschen der Krankheit im Auslande stets die genauesten Nachrichten einzuziehen und gleichzeitig sowohl auf dem genannten, so wie auf jedem anderen dazu geeigneten Wege, alle mögliche mit dem eben angegebenen Zwecke in nähe⸗ rer oder entfernterer Beziehung stehende Notizen einzusammeln. Die auf solche Weise erlangten Mittheilungen wurden einer sorg⸗ fältigen Prüfung unterworfen, und das Resultat derselben war: es lasse sich mit det höchsten, fast bis zur Gewißheit gesteigerten Wahrscheinlichkeit behaupten, daß die Krankheit zur Gattung der ansteckenden, der kontagiösen, gehöre, und daß daher eine Abhal⸗
die genauesten Erkundigungen eingezogen. Sobald nur hierdun von der Verbreitung der Cholera unter den im Königreiche Pf len stehenden Herren, so wie von dem in Warschau erfolgta Ausbruche derselben, die erste offizielle Kunde bei den hiestzy Central-Behörden anlangte, so wurden augenblicklich auch an i betreffenden Provinzial⸗Behörden die nöthigen Weisungen erli sen, um die zur Abhaltung der Cholera von den diesseitigh Landes-Gränzen angeordneten und in der angegebenen Art h reits vorbereiteten Maaßregeln nunmehr sofort zur Ausführm
in das diesseitige Gebiet erforderliche Sperrung der Lande Gränzen mittelst, eines zu ziehenden Militair⸗Cordons wird n her in den Provinzen Preußen, Posen und Schlesten gegenwa tig bereits realisirt, zugleich auch mit der Einrichtung der p Vermeidung einer gänzlichen Unterbrechung des Verkehrs noh wendigen Quarantaine-Anstalten an den bezeichneten Landt⸗ Granzen vorgeschritten. Alle zum Zwecke dienende Anstalten s ferneren Abhaltung der Cholera von den diesseitigen Landfh Gränzen sind demnach getroffen, und man darf daher im Vn trauen auf die Thätigkeit und Umsicht der Behörden der in gh ßerer Nähe sich zeigenden Gefahr mit der Ruhe entgegensehn welche die Ueberzeugung gewährt, daß zur Abwendung der G fahr Alles geschehen ist, was nothwendig und möglich war. Berlin, den 1. Mai 1831.
ü / / 2 1 —
Preise der vier Haupt-Getreide-Arten
in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten im Monat Mär; 183, nach einem monatli Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln ange geben! 9 *
Namen der Städte. . Weizen Roggen m 2 Q e e e m r -.
Hafer
Königsberg 7183 Memel 89 ö 75 Insterburg 70 Rastenburg .... . 66 * Neidenburg ... 713 Danzig ..
Elbing
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Graudenz ..
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Posen .... Bromberg .. Fraustadt .. Rawitsch . .. Kenwen .
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Namen der Städte. weren Roggen Gerste Hafer
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Glatz. * m,, . Leobschütz ....
Rn. Elberfeld. Düsseldorf Krefeld .. ,, e, Achen .. Malmedy ö Saarbrück Kreuznach Simmern Koblenz .. ĩ ,,,
Durchschnitts⸗Preise der 11è Preußischen Städte 6 Posenschen Stadte 9 Brandenb. u. Pom⸗
merschen Städte.. 10 Schlesischen Städte 7 Sachsischen Stadte Westphäl. Stadte .
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13 Rheinischen Stadte
Bekanntmachung.
Das Publikum wird hierdurch benachrichtiget, daß die Brief⸗ sammlung Nr. 38. von der Köpnicker-Straße Nr. 103, nach der Köpnicker- und Brücken-Straßen Ecke; die Briefsanmlung Nr. 61. von der Oranienburger-Chaussée Nr. 73 b. nach der Oranienburger-Chaussée Nr. 9 verlegt worden ist. Stadt⸗Post⸗Expedition.
Königliche Schau sptele.
Donnerstag, 5. Mai. Im Schauspielhause: Die Hagestol⸗ zen, Lustspiel in 5 Abtheilungen, von Iffland. Vorher: Nehmt ein Exempel daran! ; Freitag, 6. Mai. Im Opernhause: Die Dame auf Schloß Awvenel, Oper in 3 Abtheilungen mit Tanz, Musik von Boyeldieu. (Fräul. v. Schätzel: Anna, Hr. Bader: Georg Brown.)
Im Schauspielhause; 1) Jeune et vieille, vaudeville en 2 aetes, par Scribe. 2) La séparation, comèédie nouvelle en 3 actes, par MM. Melesville et Carmouche.
Königstädtisches Theater.
. Donnerstag, 5. Mai. Der letzte April, dramatische Klei⸗ nigkeit in 4 Aft, von W. 21. Gerle. Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Akten, von L. Angeln.
Freitag, 6. Mai. Lindane, oder: Der Pantoffelmacher
tung der Cholera nur durch solche Maaßregeln erzielt werden
im Feenreiche, großes romantisches Zauberspiel in 2 Akten.
.
Auswirtige Böras an.
— AM at er dam, 7D. April. ; Niederl. vrirkl. Schuld 23. k. il! 114. Oesterr. 5ptu
Mablull. 822. Hamburg, 2. Mai. OCerterr. Bank Aelien pr. . od. Engl. Anl. 863. Rucs. Anl. iamb. Cert. 85.
gemacht. Poln. 82. Lendon, 28. April. zproc. Cant. I8. Bras. 573. Din. 59. Pert. 44. Runs. 3j
Span. I65. Mex. 36]. Wien, 25. April. 5proc. Metall. Str. 4proc, I0nr. Lose zu 100 FI. 156. m Obliz. 1145. Bank- Actien 1001.7.
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pr. Juni ioos. R Din. Fr. Casas
NEUESTE BGhsEN-NACHMRIcHůEE. Paris, 28. April. Fproc. Rente pr. eompt. S6. 65.
cour. 8h. 60. Iproc. pr. Compt. 59. 55. sin Cour. 69. proc. Neapol. pr. eomßpt. 66. 20. sin Cour. 66. 10. 6h Span. Rente perp. 483.
Frankfurt a. M., 1. Mai. Oesterr. Fproc. Metall, 8j . 36 ö , 181. B. Bank⸗ Au 226. artial⸗Oblig. 1153. G. Loose zu 100 Fl. 159. M nische Loose 465. B. ö ; ; ö
Ncdacteur John. Mitrebaetenr Cott el.
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Gehrnckt bei A. M. Hayn.
zu bringen. Die zur Verhütung einer Uebertragung der Chelth
. des Königs, werden Se.
Abends ist große Cour im Palais⸗Royal.
Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben dem evangelischen Pfarrer hilg er zu Weslarn, im Regierungs⸗Bezirk Arnsberg, den Rothen Ldler-Orden vierter Klasse zu verleihen geruht.
Se. Königl. Majestät haben den bisherigen Landgerichts⸗ ssessor Jonas zu Meferitz zum Justizrath und Justitiarius der Feneral⸗Kommission zu Posen zu ernennen geruht.
Durchlaucht der General-Lieutenant und
Abgereist: Se. Neu⸗Vor⸗Pommern, Fürst zu Put—
general⸗ Gouverneur von zus, nach Putbus.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Frankreich.
Paris, 298. April, Vorgestern Abend hatten der Papstliche Nuntius, der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter nebst Gemah⸗ lin, der Baron Pasquier und der Königl. Baiersche Gesandte die Ehre, von Sr. Majestät dem Könige empfangen zu werden. Gestern Mittag machten Se. Majestaͤt, in Begleitung der Her⸗ joge von Orleans und von Nemours, der Marschalle Soult und Gerard, des Grafen Lobau und eines zahlreichen Generalstabes einen Spazierritt durch die Stadt und besuchten auf dieser Tour das Militair⸗Lazareth des Val⸗de Grace und das Observatorium; Höchstdie selben wurden unterweges überall auf das freudigste be⸗ grüßt. Uebermorgen Mittag, als am Tage ver dem Namens⸗ Majestät die Glückwünsche der
airs und Deputirten, des Stagts⸗-Raths, des Cassations⸗ des önigl. Gerichtshofes und des Rechnungshofes, der städtischen, so wie der übrigen Behörden, ferner der Marschälle, der Gene⸗
lität und der verschie denen Militair⸗Behörden entgegennehmen. n Am Iten k. M. sin⸗
det bei Hofe ein Ball statt, wozu 3000 Einladungs⸗Karten aus⸗
egeben worden sind. * Einer Königl. Verordnung vom 2bsten d. M. zufolge, sollen
die General⸗Conseils der Departements am 10ten *. M. auf 14 Tage zusammentreten, um sich mit den Gegenständen zu be⸗ schäftigen, die sie in ihrer Jahres⸗ Sitzung gewöhnlich zu verhan⸗ deln haben. Die Bezirks-Conseils sollen den zweiten Theil ih⸗ ttr ie n aht ig ti esston am 29. Mai beginnen und fünf Tage mmelt bleiben. z
, . andere Königl. Verordnung vom 2Zsösten d. M, verfügt, daß über diejenigen Reclamationen der ehemaligen Kolonisten von St. Domingo, ihrer Gläubiger oder Mandataren, die zu ihrer Zeit von der betreffenden Kommission als nicht gehörig justifinirt zurückgelegt worden waren, definitiv erkannt werden soll, sobald binnen n , gh. neue Beweismittel zur Unter⸗
ützung derselben beigebracht werden. . . . ö e ,. hat eine Kommission mit der Revi⸗ sion des Straf 1g edge und der Kriminals Gerichts ornnung beauftragt. Mitglieder die ser Kommission sind die Herren Allent, Staatsrath; Bérenger, Deputirter; Carnot und Gassini, Natht am Cassationshofe; der Herzog von Broglie; Devaur, Staats⸗ rath und Deputirter; Dupin d. Aelt., General-Prokurater am Cassationshofe und Deputirter; Dumont, idee t und Deyu⸗ tirter; Laplagne⸗ Barris, General Advokat am Cassations fe Lassis, Rath am Königl. Gerichtshof hierselbst, und Odilon⸗ Barrot, Deputirter. 7 9 . . gestern unter dem
3 Großsiegelbewahrers versammelt.
6 41. 2. ,, , Deyutirter der Dordogne, hatte vor einigen Tagen die Ehre, dem Könige in einer Privat⸗ Au⸗ dienz die drei Bände seiner Geschichte Aquitaniens zu über—
reichen.
Das Journal du Commere enthielt gestern einen Atr—
tikel, worin es unter Anderm hieß: „Man bemerkt mit Ver⸗ guügen, daß das Ministerium seit einiger Zeit häufig nir Publi⸗ eität seine Zuflucht nimmt, um entweder über seine Handlungen Aufschlüsse zu geben, oder um seine Grundsätze darzulegen, oder endlich um die Angriffe seiner Gegner zurüchuweisen In die⸗ ser Beziehung unterscheidet dasselbe sich von seinen Vorgängern, die jenes treffliche Mittel, auf die Gemüther einzuwirken, viel zu fehr vernachläßigten und dadurch vielleicht. wider ihren Willen, ihren Sturz beschleunigten. Die öffentliche Meinung ist eine stolze Königin; um ihre Gunst zu erlangen, muß man zuvörderst ihrer Macht huldigen. Der große Vortheil freier Staaten, der wichtigste Fortschritt der neueren Gesellschaft besteht eben darin, daß das blutige Zusammentreffen bewaffneter Factio⸗ nen durch den ruhigeren Kampf der Presse erseßtzt worden ist hierzu ist aber nöthig, daß die Regierung ebenfalls in den Kamwj⸗ platz hinabsteige und sich den Gesetzen des Kampfes , . Ein Ministerium, das entweder aus Ohnmacht, oder aus lächer⸗
l ch weigert, den Handschuh aufzunehmen, den seine , , und das trotz aller Herausforderungen
Gegner ihm hinwerfen, l ᷣ elbst aller Ach⸗ der Presse taub und stimm bleibt, beraubt sich el ki Ir,
tung und muß zuletzt nothwendig unterliegen.“ * ne ,, liest man heute im M . dol⸗ gendes: „Wir behaupteten vor einigen Tagen, daß, um si zd genseitig zu verstehen, man zuvor einander hören müsse. Indem wir hiernach das Geständniß des Journal du Conmerct mit wahrem Vergnügen unserem Blatte einverleiben, gestehrn wir selbst, daß der Zweck einiger, im Moniteur erschie nenen . sätze von dem gedachten Blatte richtig erkannt worden ist. Wir nehmen daher die Kontroverse hinsichtlich aller Fragen an, worüber der Staatsgrund uns nicht eine gewisse Zurückhaltung, deren Schicklichkeit in gewissen Fällen von der Presse selbst nicht
hier über die Gefahren des Preß-ULwnfugs freimüthig äußern, so wird gewiß Niemand uns in dem Verdachte haben, daß wir ir⸗ gend eine geheime Absicht gegen die Publicität nährten; man wird vielmehr darin mir den Beweis finden, wie sehr wir den Einfluß der Presse und die Dienste, die sie dem Lande leisten kann, zu schätzen wissen. Unter einer Regierung, die vor Allem ihrer Politik, ihrer Handlungsweise und ihrer Sprache den Stempel der Moralität aufzudrücken sucht, könnte die Presse sich wohl auch von der Heiligkeit ihrer Verpflichtungen gegen das Land durchdrin⸗ gen, indem sie bei ihrer Opposition, wenn auch kein Wohlwollen für die Personen — das diese zu entbehren verstehen müssen — doch mindestens eine gerechte Anerkennung der Gesinnungen zeigte, die man niemals leichthin anschuldigen darf. Ist es gleichwohl nicht allnw wahr, daß einige Schriftsteller sich in dieser Bezie⸗ hung über alle Granzen hinaus fortreißen lassen? Und ist es nicht traurig, daß sich unter der jetzigen neuen Regierung diesel⸗ ben Oppositionsformen wiederfinden, die der Mangel an Red⸗ lichkeit der vorigen allein rechtfertigen konnte? Muß man es nicht tief beklagen, daß die Publieisten, welche einsehen, daß die Polemik der Journale ihre Waffen ändern müsse, nicht aus eigenem Antriebe ihre hitzigeren oder unerfahreneren Freunde auf die falsche Bahn aufmerksam machen, wohin site sich bei der Er⸗ örterung der Landes-Angelegenheiten verirren? Wir könnten Zei⸗ tungs-Isrtikel anführen, die — wir sind dessen gewiß keine strengere Richter finden würden, als die Schriftsteller selbst, die durch ihre Talente die Preßfreiheit am geschicktesten und ehren⸗ vollsten vertheidigt haben. Aber die Aufgabe wäre undankbar und die Wahl schwer. Begnügen wir uns daher, dergleichen Publi— tationen der Mißbilligung der Lesewelt selbst — dieser permanen⸗ ten Jury — zu überlassen, deren stummes Urtheil die Pressen, die shrer Ueberzeugung zu nahe treten, dadurch am besten bte⸗ straft, daß sie sich von ihnen lossagt. Was bezwecken aber, nach der letzten Revolution und unter der Regierung Ludwig Philipps, jene Angriffe und argwöhnischen Vermuthungen unter Bürgern, die, wenn sie auch nicht alle dasselbe Zelt bewohnen, doch alle in einem Lager liegen? Welche Drohung oder welche Hoffnung schließen sie in sich? Man fragt sich dies mit mehr Verwunde⸗ rung, als Besorgniß. Umnd da uns jene Angriffe nicht sowohl in dem Interesse der Regierung, als in dem der politischen Presse selbst betrüben, so wünschten wir, daß diese Betrübniß von den Männern getheilt würde, deren Talent und Rechtlichkeit das Bedürfniß empfinden sollten, die Mitschuld zurückzuweisen, die eine strafbare Presse einer gewissenhaften aufzubürden trachtet. Im Uebrigen glaube man ja nicht, daß wir bei unse— fem Bedauern bloß die Sache der Minister im Auge ha— ben; diese beklagen die Fehler und Irrthümer der Presse vornehmlich als gute Bürger, als aufrichtige Freunde der Re⸗ präsentativ⸗Regierung, die sie ihr ganzes Leben hindurch dem Lande zu erhalten gestrebt haben, als treue Diener eines Königs, dessen Gegenwart allein hinreichen sollte, um jeden Argwohn, ja jeden Zweifel von dem Throne und der Regierung zu entfernen. Eben so falsch wäre die Voraussetzung, daß das Ministerium sich hinter den König verschanze, um sich desselben als einer Vor⸗ mauer zu bedienen und die eigene Verantwortlichkeit auf ihn mit zu übertragen. Wir glauben, nicht zu gut von den Männern ju denken, in die der König sein Vertrauen gesetzt hat, wenn wir erklären, daß sie noch taüsendmal mehr Ungerechtigkeiten als bis⸗ her ertragen würden, sobald sie dadurch den leisesten Angriff auf den Gegenstand der Achtung Frankreichs abwenden könnten. Wenn aber die Beschuldigungen, die man vorbringt, nicht ein ganzes System, das, wenn es auch wie jedes andere seine Nach⸗ theile hat, doch mindestens von keiner Unentschlossenheit zeugt, son⸗ dern geheime Absichten zum Gegenstande haben, die man absichtlich erfindet, um sie anzuschwärzen und zu bekämpfen; — pollte es da nicht gewissenhaften Mannern gestattet seyn, ihrem Schmerze Luft zu machen, insofern sie sehen, daß man ihnen andere Pläne als diejenigen beimißt, die sie hochherziger Weise ersonnen haben, um Ungewißheit durch Festigkeit, Feindschaft durch Offen⸗ heit, Unglaube durch Beharrlichkeit zu besiegen? Und ist es nicht der Ausbruch eines wahrhaft Französischen Herzens, wenn man, gestltzt auf sein gutes Recht, auf seine Vernunft, auf sei⸗ nen redlichen Willen, auf seine Hingebung für das Vaterland, nicht etwa einen ernsten Rath oder einen persönlichen Angriff, sondern einen schimpflichen Verdacht mit edlem Unwillen und ben Worten zurückweist: Franzosen, glaubt von dem Allem nichts, denn wir sind die Minister Ludwig⸗ Philipps?“ . Die große Revue äber die Linientruppen, welche anfangs mit der auf den 1sten Mai angesetzten Musterung der National⸗ Garde verbunden werden sollte, wird am folgenden Tage statt⸗ finden; 45,000 Mann werden daran Theil nehmen. . Im Courrier du Nord liest man: „Einige ohne Zweifel schlecht unterrichtete Personen verbreiten das Gerücht, daß tag⸗ lich Franzosen nach Belgien gehen, um unter die Belgischen Fah⸗ nen zu treten. Man spricht von Auwerbungen von Soldaten, von Rekrutirungen auf dem Lande u. s. Alle diese Gerüchte sind ganzlich grundlos. Weit entfernt, Franzosen nach Belgien
Zwanzig sind heute . gefemmen, un man erwartet deren noch weit mehrere. Seit einigen Monaten ist eine bedeutende Anzahl derselben hier durchgegangen.
Ein in außerordentlichen Aufträgen der Regierung nach der Bretagne geschickter Gendarmerie ⸗Ofstzier ö. gestern mit der Nachricht, daß die Banden, welche diese Provinz durchirrten, kapitulirt hätten, von
Vitré hier angekommen, Abbé Buffon, der sich nach Holyrood begeben hatte, um
der ersten Kommunion der Prinzessin Louise, Schwester des Her⸗ zogs v. Bordeaur, beizuwohnen, ist hierher zurückgekehrt. Die Fürstin von Craon ist in einem Alter von 85 Jahren
hierselbst mit Tode abgegangen.
den wird, zur Pflicht machen sollte. Da indessen ü daß das Ministerium die Wichtigkeit der
Der Assisenhof setzte gestern die Verhandlungen in dem
Vertheidigungsreden für die Angeklagten gehalten, wurden diese sämmtlich von den Geschworenen freigesprochen und sofort in Freiheit gesetzt.
Der zweite Prozeß des „Vereins für Bekanntmachung von Broschüren“ wird morgen vor den Assisen verhandelt werden. Die Mitglieder des Vereins Chauvin-Beillard, Benoist, Graf r. Tordolie und der Buchhändler Dentu sind angeschuldigt, in einer „das Recht und die Freiheit“ betitelten Schrift die verfassungs⸗ maßigen Rechte des Königs und die Thronfolge-Ordnung ange⸗ griffen zu haben.
Gestern ist das Journal „la Carricature“ mit drei Stein⸗ drücken, durch welche die Regierung verspottet wurde, in Beschlag genommen worden. Im hiesigen Buchhandel sind in den letzten Tagen die Biographieen sämmtlicher Minister des jetzigen Königs in zwei Bänden erschienen. In Bordeaur 4. März zufolge, herrschte zu dieser Zeit in der genannten nie vollkommene Ruhe.
eingegangenen Briefen aus n n, tolo⸗
Großbritanien und Frland.
London, 29. April. Könige stattfand, wurde der neue Hannöversche Minsster, Barom von Ompteda, feierlich introduzirt. Der Graf von Mulgrave stellte Sr. Majestät den Bath-Orden zurück, den sein Vater, der verstorbene General, getragen hatte.
In der Times liest man: „Ewig gesegnet sey die Britische Flotte und ihre tapferen Befehlshaber! Ein Britischer Admiral war es, der uns die herrlichen Worte lehrte: „England erwar— tet, daß Jeder seine Pflicht thue.““ Ein Britischer Admiral wiederholt sie uns jetzt. Landsleute und Freunde, Euer König ist dieser Admiral. Er thut mehr, als Euch zu Eurer Pflicht aufzurufen. Er thut, was Nelson nicht thun konnte: er stellt den Feind, den Ihr besiegen sollt, vor Euch hin, daß Ihr ihn sehen und erreichen könut. Dürft Ihr mehr von ihm erwarten Durch die Auflösung eines Parlamentes, wie es hoffentlich nie wieder zusammengesetzt seyn wird, stellt er Euch und die Burg⸗ fleckenhndler im Felde einander gegenüber. Ihr Sies ist Eure Schmach; der König aber hat das Seinige gethan; Eure künftige Knechtschaft fällt auf Eure eigenen Häupter zurück. Eure Gegner sind im Vergleich mit Euch nur klein an Zahl; man n aber sind sie an Kraft, bedeutend an Einfluß und schlau im Ueberreden. Ihr kennt die Krankheit, den Krebs. Aeußerlich scheint er nur einen kleinen Theil der Oberfläche des menschlichen Körpers ein⸗ zunehmen, seine Krallen und Scheeren greifen aber tief in seine Beute ein, und er verschlingt sie endlich, wenn er nicht vertilgt wird. Die Faction der Burgfleckenhändler ist dieser Krebs; ihn müßt Ihr dem politischen Korper entreißen.“
Dafselbe Blatt sagt an einem andern Srt: „Es freut uns, zu hören, daß das Ungeheuer Monopol jetzt in seinem Hauptquartier in Newark angegriffen wird. Herr Sergeant Wilde hat sich noch einmal entschlossen, gegen den Herzog von Neweastle und dessen jeitherigen würdigen Tory⸗Repräsentanten für Newark in der bevorstehenden Parlamentswahl aufzutreten; so viel wir wissen, hat der gelehrte Herr alle Aussicht ju einem glücklichen Erfolge.“
Ueber die vorgestrige Erleuchtung enthält der Sun folgen⸗ den Artikel: „Landsleute! Die Hauptstadt dieses großen Reiches glämte vorgestern in einer Pracht, die allen denen, die sie ge⸗ sehen, unvergeßlich bleiben wird. Die Illuminationen der Burg⸗ flecken-Händler bei Gelegenheit des siegreichen Ausganges des letzten Krieges mit Frankreich, in Folge dessen das Land noch in allen seinen Gliedern, Nerven und Sehnen schmerzlich leroet, war dagegen nichts, als das Flimmern eines Nachtlichtes Ein pittoreskeres, großartigeres Schauspiel sah nie ein Auge, schuf nie eine Einbildungskraft. Nicht nur, daß jedes Hanns leuchtend strahlte; daß jede Straße gleichsam ein Feuern cer bildete; daß überall Fahnen wehten, Musik und Glocken geläute ertöntt; daß Kanonen längs der Themse donnerten; daß die erleuchteten Masten und Tauwerke von Schiffen aller Nationen in der Luft umher tanzenden JIrrlichtern glichen; kurz, daß gam London nur eine einige strahlende Glorie zu seyn schien — dies Al⸗ les war es nicht, wodurch das Schauspiel so einzig in seiner Art gemacht wurde; die Tausende und abermals Tausende, die Hundert-Tausende von Menschen waren es, die, jede Straße, jeden Winkel, jeden agen Durchgang in der größ⸗ ten Ordnung und in der frohsten Laune durchziehend, der vor gestrigen Scene ein hohes moralisches Interesse gaben. Kaum sah man irgendwo einen Polizei⸗Beamten. Die Minister fühl⸗ ten sehr richtig, daß es Sache der Peelschen Verwaltung war, sich in ihrem angebornen Mißtrauen gegen die Kommmne mit Civil- und Militair-Macht zu umgeben; ihnen dagegen kam es zu, die Aufsicht über die öffentliche Ordnung dem Volke zu über⸗ lassen. Ihr Zutrauen ist gerechtfertigt worden. Das Burean der Morning-Post wurde freilich etwas unhöflich behandelt; neh—
marschiren zu sehen, sehen wir im Gegentheil täglich Freiwillige aus diesem Lande zurückkehren und sich nach Paris begeben. urch unsere Stadt (Lille) gekommen, und
men wir aber diesen Fall aus und einen ähnlichen mit dem Palaste des Herzogs von Northumberland, so hat nirgends wei⸗ er ein Tumult stattgefunden. Alles war Freude, Friede und gute Kameradschaft. Die furchtsamste Mutter hätte mit ihrem Rinde von einem Ende Londons bis zum andern durch die Stra⸗ ßen gehen konnen, ohne eine andere Unbequemlichkeit zu erfah⸗ ren, als mit dem Gedränge einer ungeheuren Menschenmasse
verbunden ist.“
Nach Rio-Janeiro⸗-FZeitungen vom 11. Febr. hatte man Nachrichten aus Pernambuco, daß der Präsdent der Provinz Riogrande do Norte und Kongreß⸗-Abgeordnete Hr. Joze de Al⸗ meida e Albuquerque am 22. Januar auf einem Besuch beim Pr. Gustavo (der auch verwundet ward) meuchlerisch erschossen 3 Das Zollhaus in Pernambuco wurde jweimal ge plündert.
2
Bei dem Lever, das vorgestern beim
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