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Preußische Staats—
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Allgemeine
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Berlin, Mittwoch den 1st Juni.
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1837.
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Amtliche Nachrichten. Kroni kt des Tag es.
Se. Majestät der König haben dem Land-Gendarmen ußhus der 5ten Brigade das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver—
eihen geruht.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Vilhelm (Sohn Sr. Majestät des Königs) ist von hier nach Magdeburg abgegangen.
Der bisherige Ober-Landesgerichts-Referendarius Ludwig tto Theodor Krieger ist zum Justi-Kommissarius bei der sreis-Justiz-Kommission und dem Land- und Stadtgerichte zu Lonitz, so wie bei den Land- und Stadtgerichten zu Tuchel, Schlochau und Preußisch Friedland, mit Anweisung seines Wohn⸗ sitzes in Konitz, bestellt worden.
Der Notariats-Kandidat Johann Peter Pascal ist zum
VNotarlus im Bezirke des Friedensgerichts Heinsberg, im Land— erichts-Bezirke Achen, mit Anweisung seines Wohnorts in
bassenberg, ernannt worden.
Bekanntmachung.
Es ist von mehreren Seiten dringend gewünscht worden, aß die Seehandlung auch in diesem Jahre Wolle zum Verkauf nnehmen und darauf Geld vorschießen möge. Das gedachte hnstitut wird daher, sowohl hier, als auch in Berlin, bei den iesjährigen Frühjahrs-Wollmärkten das Beleihungs⸗Geschäft ir die inländischen Woll-Produzenten fortsetzen, und sollen da⸗ ei die in den vorigen Jahren bekannt gemachten Bedingungen, belche bei dem Woll-Comtoir eingesehen werden können, zum Frunde gelegt werden.
Uebrigens wird hierbei noch besonders auf die Bekannt—⸗ jachung vom 8. Mai v. J. (Staats-Zeitung Nr. 129) Bezug enommen.
Breslau, den 27. Mai 1831. Der Chef des Seehandlungs-Instituts.
(gez.) Rother.
Abgereist: Der General-⸗Major und Commandeur der ten Landwehr-Brigade, von Wedell, nach Breslau.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
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Parts, 24. Mai. Die (gestern mitgetheilte) Antwort des Hrn. Périer auf die von dem Wahl-Ausschusse in Troyes an ihn ge— chteten Fragen wird von den beiden extremen Parteien nicht ge⸗ lig. Die Quotidienne sagt darüber-; „Die Antwort des rn. Périer ist die natürliche Folge seiner Stellung. Da das von esem Staatsmanne angenommene System ihm nicht gestattet, n aufgestellten Fragen eine den Wünschen seiner Kommitten⸗
entsprechende Löfung zu geben, so blieb ihm nur übrig, sich nter seine parlamentarische Unabhängigkeit zu verschanzen. In⸗ ssen lassen sich gegen die von ihm angeführten Gründe zwei inwendungen machen: einmal, daß sein Bedenken sehr spät nmt und mit dem bisherigen Verhalten aller Mitglieder der ken Seite im Widerspruch steht, indem diese vor der letzten evolution sich niemals weigerten, ihren Kommittenten gegen⸗ zer Verbindlichkeiten einzugehen; zweitens: daß Herr Cas. erier ohne allen Zweifel über die ihm vorgelegten Fragen mit ch einig ist, und daß mithin weder in Troyes noch sonst wo ir— nd Jemand glauben kann, Herr Périer werde nur von der Be⸗ rgniß abgehalten, daß, wenn er jetzt sein Wort verpfändete, die aus en parlamentarischen Debatten hervorgehende Belehrung späterhin inen Sinn ändern möchte. Herr Peérier hätte vielleicht besser than, wenn er als den eigentlichen Grund seiner Zurückhaltung ine Stellung und seine jeßigen Prinzipien angegeben hätte.“ —
er National äußert-; „Die Antwort des Herrn Casimir
Périer ist ausweichend. Siatt seinen künftigen Kommittenten sagen, wie er über die Erblichkeit der Pairswürde denkt, er KFrt er ihuen, daß, seiner Ansicht nach, die Grundsätze der ver⸗ ssungsmäßigen Regierung sich einem offenen Bekenntnisse über
ihnen vorgelegten Fragen widersetzten, indem seine Freiheit
és Deputirter dadurch gefesselt werden würde. Die Theorie 6 Herrn Prier ist überall unhaltbar, von welcher Seite man aich betrachtet. Da die Deputirten nichts als die Bevoll⸗ chtigten der Wähler sind, so müssen sie wohl die Wünsche rer Kommittenten berücksichtigen. Von Unterwürfigkeit und klaverei ist ist hier keine Rede; es handelt sich bloß darum, Allgemeinen zu ermitteln, ob der Kandidat über gewisse sauptfragen auch die Ansichten der Wähler, um deren Stimmen sich bewirbt, theilt. Wenn also Herr Casimir Perier 2d seine Partei über die Frage in Betreff der Pairie ch ferner ein hartnäckiges Schweigen beobachten wollten, meiner vorgeblichen parlamentarischen Theorie Folge zu leisten, würde sich hieraus klar ergeben, daß man am 7. Aug. nur n Spiel mit uns getrieben hat, und es früge sich dann nur
ich, ob die Wähler diese Mystificirung billigen, oder ob sie nicht
elmehr ihr Vertrauen auf solche Kandidaten übertragen wür— hm,, die sich bemühen, dasselbe zu verdienen. — Aber auch der näßigte Temps, der anfangs das jetzige Ministerium unter⸗ tzte, ist mit den Gründen, die der Präsident des Conseils für
Me Zurückhaltung angiebt, unzufrieden. „Ein Deputirter“, Merkt dieses Blatt, „ist bloß der Mandatar der Wähler. Er hält zwar von seinen Kommittenten keine Spezial⸗-Vollmacht;
d aber wichtige Fragen das Land theilen, da ist es wohl nicht ehr als billig, daß die Wähler die Anssichten des Kandidaten, sie ihre Stimme geben wollen, kennen. Im Jahre 1830 gte man den Kandidaten bloß, ob er für oder wider die
Adresse gestimmt habe. In England fragt man gegenwärtig den Kandidaten, ob er für oder wider die Reform sey. Alles Uebrige ist Nebensache. Eben so ist auch jetzt für Frankreich die Frage über die Pairie eine solche, die das Interesse des Landes ausschließlich in Anspruch nimmt. Die Wähler fragen also: Seyd Ihr für oder wider die Erblichkeit? Hr. Casimir Périer scheint der Meinung zu seyn, daß, wenn alle Ansichten der Deputirten vorher schon bekannt wären, jedwede Erörterung im Schooße der Kammer überflüssig seyn würde. Dem ist nicht also. Täglich berechnen die Englischen Zeitungen, wie viel Stimmen die Reform gewinnt oder verliert, ohne daß auch nur eine einzige derselben jede fer⸗ nere Diskussion über diese Frage für überflüssig hielte. Man ist schon damit zufrieden, daß man das Prinzip außer Gefahr weiß; was die Anwendung desselben betrifft, so überläßt man sie den Kammern. Wie es Hrn. Casimir Périer, da er zugleich Präsident des Conseils ist, möglich gewesen wäre, die an ihn gerichteten Fragen kategorisch zu beantworten, will uns freilich nicht recht einleuchten; wir behaupten nur, daß das von ihm aufgestellte Prinzip unhaltbar ist, indem es uns mit dem wahren Geiste der verfassungsmäßigen Regierung unvereinbar scheint.“ — Das Journal des Déöbats giebt über das Antwortschrei⸗ ben des Herrn Casimir Périer gar keine Meinung ab und der Temps schließt hieraus, daß es dieses Schreiben billige. Die Gazette spricht sich in dem Sinne der Quotidienne, und der Courrier frangais, so wie das Journal du Commerce, in dem des National aus.
Der bekannte Deputirte Duvergier de Hauranne erklärt in einem Schreiben an einen Wähler des Departements des Cher, wo er als Kandidat auftritt, daß er gegen die Erblichkeit der Pairswürde stimmen werde.
Das General-Conseil in Toulouse (Departement der Ober⸗ Garonne) hat die bisher dem dortigen Erzbischofe und dem Ka—⸗ pitel aus der Departemental-Kasse bewilligten Summen, mit Ausnahme von 1200 Fr. für den ersten General-Vikar, vom Bud⸗
et abgesetzt. Das General-Conseil des Departements der Nonne
dr ebenfalls den Zuschuß von 5000 Fr., den das Departement bisher zu dem Gehalte des Erzbischofs hergab, für das nächste Jahr gestrichen. Dagegen sind in den meisten Departements mehr oder minder bedeutende Summen für die Beförderung des Elementar-Unterrichts ausgesetzt worden. Das General-⸗Conseil des Departements des Cher hat 1 Million Fr. für die Errichtung eines Central⸗AUrtillerie⸗ Depots in Bourges, 250,900 Fr. für die Erbauung zweier Brücken, aber nur 8000 Fr. für den Elemen⸗ tar⸗Unterricht bewilligt.
Der Baron Larrey, unter Napoleon Ober-Wüuindarzt der Kaiserlichen Garde und jetzt General-Inspektor der Gesundheits— Anstalten, der angeblich vom Kriegs-Minister aufgefordert war, sich nach Polen zu begeben, um die Cholera zu beobachten, soll, einem hie sigen Blatte zufolge, Gegenbefehl erhalten haben.
Die gegenwärtig hier stattfindende Wahl der Offiziere, Un— teroffiziere Und Korporale von der National-Garde schreitet so rasch vor, daß die Beendigung dieses Geschäfts noch vor dem Monatsschluß zu erwarten steht. Die 6te Legion hat bereits ihre Bataillons⸗Chefs ernannt.
Gestern wurde vor dem hiesigen Assisenhofe der Prozeß des Journals „la Caricature“ verhandelt. Vor einiger Zeit hatte dieses Blatt eine Lithographie unter der Ueberschrift: „die Sei— fenblasen“ publizirt. Die Zeichnung stellte einen Mann vor, der aus einem mit Juli-Schaum angefüllten Behältnisse Seifenblasen machte, die in der Luft zerplatzten. Auf einer jeden dieser Blasen las man irgend ein Juli⸗Versprechen, als: die Charte ist eine Wahrheit; keine erbliche Pairie mehr; Preß⸗ freiheit; keine Civil-Liste; keine Sinekuren u. s. w. Der Gene— ral-Prokurator wollte in der Haupt-Figur der Zeichnung die Per⸗ son des Königs erkennen, weshalb der Verfasser der Carieagtur, Philippon, und der Kupferstichhändler Aubert, unter der Anklage einer Beleidigung des Monarchen, vor die Assisen geladen wurden. Die Angeschuldigten wurden von dem Advokaten Blanc vertheidigt, wel⸗ cher nicht bloß die Unschuld seiner Klienten, sondern auch die Wahrheit der von ihnen angedeuteten Thatsachen zu beweisen suchte. Man habe allerdings, äußerte er, dem Lande viel versprochen, aber nichts gehalten; Alles, was Frankreich geerntet habe, sey eine schlecht kopirte Charte, worin man die Worte:; „Staats⸗ Reli⸗ gion“ durch „Religion der Majorität“ substituirt und mithin eine Absurditäͤt durch einen Unsinn ersetzt habe. Der Praͤsident fand sich durch diese Aeußerungen zu der Bemerkung veranlaßt, daß, so ausgedehnt auch das Vertheidigungs-Recht an sich sey, er es doch nicht zugeben könne, daß man eine Bestimmung des Grundvertrages als einen Unsinn bezeichne. Nach einer, sehr witzigen und launigen Selbstvertheidigung des Hrn. Philippon sprachen die Geschwornen nach halbstündiger Berathung das Nicht ⸗Schuldig aus. Injwischen entschied der Gerichts⸗ hof, daß die in Beschlag genommenen Exemplare des Stein⸗ druckes vernichtet und der Stein selbst dem Eigenthümer erst nach Vernichtung der darauf befindlichen Zeichnung zurückgegeben werden solle. — In derselben Sitzung sprachen die Geschwornen den Geschäftsführer des Blattes „la Tribune“, Herrn Bas⸗ cans, der wegen eines „un peu de terreur“ betitelten Arti⸗ kels der Aufreijung zu Haß und Verachtung gegen die Regie⸗
rung angeklagt war, nach kurzer Berathung ebenfalls frei. Als
Herr Bascans aus dem Justij-Palaste nach seiner Wohnung zurückkehrte, ersuhr er, daß die gestriige Nummer der „Tribune“ abermals im Bureau der Redaction und auf der Post in Be⸗ schlag genommen worden sey. 2. .
Die Anklage-⸗Kammer des hiesigen Königl. Gerichtshofes hat entschieden, daß gegen den Verfasser der in Beschlag genomme⸗ nen Broschüre, betitelt: „An den volksthümlichen König“, keine
tersuchung einzuleiten sey. 3. ,, , des Aube hat sich die Anzahl der Wähler durch das neue Gesetz um 526, in dem der Maas um 450 ver⸗ mehrt. . : Die bedeutendsten unter den Anführern der die westlichen Departements durchstreifenden Banden sind Lahoussaye, Sado: dal, Barrascan, Diot, Duelos, Sortant, Delaunay und Be—
renger; dieser Letztere ist bekanntlich bereits eingefangen worden. Die militairische Gewandtheit, welche die Chouans in ihren Be⸗ wegungen an den Tag legen, scheint zu beweisen, daß sie von Militairs geleitet werden, welche erfahrener sind, als ehemalige Unter⸗Offiziere der Königl. Garde.
Dem Courrier de la Moselle zufolge, waren mehrere Wagen mit 2400 von Straßburg kommenden und nach Arlon im Luxemburgischen bestimmten Gewehren von dem Französischen Zoll-Amte in Longwy wegen Mangels einiger Förmlichkei⸗ ten angehalten und erst wieder freigegeben worden, nachdem ein nach Thionville gesandter Expresser den Befehl überbracht hatte, die Wagen ungehindert ihren Weg fortsetzen zu lassen. Die Korvette „Eglé“, welche einige Zeit lang an der Ita⸗ liänischen Küste gekreuzt hat, ist am 17ten nach Toulon zurück— gekehrt; die Korvette „le Rhone“ ist an demselben Tage nach Algier unter Segel gegangen; am Bord derselben befanden sich die Gemahlin des Generals Berthezene, Freiwillige und Auswan⸗ derer. Am Bord der auf der Rhede von Toulon liegenden Fre⸗ gatte „Victoire“ war ein Kessel, in welchem harzige Substanzen gekocht wurden, in Brand gerathen, und das Feuer hatte bereits die zunächst gelegenen Theile der Batterie ergriffen, als der Schiffs-Lieutenant Ducrest de Lorgerie herbeieilte und den bren⸗ nenden Kessel ins Meer warf, wodurch er das Schiff vor einer drohenden Gefahr rettete; er erhielt bei dieser muthigen That einige bedeutende Brandwunden im Gesicht, an den Händen und am rechten Fuße, die jedoch glücklicher Weise nicht tödtlich sind.
Die unter dem Namen der Contemperaine bekannte Frau von St. Elme, die erst vor kurzem die Beschreibung ihrer Reise im Orient herausgegeben hat, ist jetzt im Begriff, eine neue Reise, und zwar nach St. Helena, anzutreten.
Der Neapolitanische Capitain Galotti, dessen Auslieferung von Seiten unserer Regierung an die Sieilianische vor zwei Jahren so lebhafte Debatten in den Kammern und in den Jour⸗ nalen veranlaßte, in deren Folge er auch bekanntlich von der Sieilia⸗ nischen Regierung freigelassen und nach Korsika, dem Orte, wo die Auslieserung stattgefunden hatte, zurückgebracht wurde, befin⸗ det sich gegenwärtig hier. Er hat sich in die Redactions-Bu⸗ reaus sämmtlicher Blätter begeben, die für seine Freilassung ge⸗ sprochen hatten, und ihnen Dank gesagt.
Großbritanien und Irland.
London, 25. Mai. Am Sonnabend gaben Se. Maj. den Offizieren des Coldsiream Regiments von der Garde zu Fuß ein großes Diner.
Gestern war der Geburtstag der Prinzessin Victoria, an welchem Ihre Königl. Hoh. das 12. Jahr zurücklegte. Sie er⸗ hielt den Besuch und die Glückwünsche des Königs, des Herzogs von Cumberland und aller Mitglieder der Königl. Familie, mit Ausnahme des Herzogs von Sussex und der Herzogin von Cum⸗ berland, welche durch Unpäßlichkeit abgehalten wurden. Ihre Majestäten gaben zu Ehren dieses Tages einen Kinderball im St. James⸗Palast.
Der Fürst Nikolaus Esterhazh, Vater des Oesterreichischen Botschafters, ist gestern hier eingetroffen.
In Northampton, so wie in den Irländischen Grafschaften Lonuth und Clare, sind die Wahlen beendigt; in der ersten Graf— schaft wurden die Lords Althorp und Milton, in der zweiten die Herren Al. Dawson und Sheil und in der letzten der Major M 'Namara und Herr Maurice O'Connell gewählt. Bei der Wahl in Clare ging es stürmisch zu, indem die Herren O'Gor⸗ man⸗Mahon und W. R. Mahon mit dem Major M' Namara und dessen Bruder in heftigen Wortwechsel geriethen. Als Hr. Maurice O'Connell die Versammlung verließ, wurde er von Ge⸗ richtswegen verhaftet und mußte 5060 Pfd. Bürgschaft leisten, um Frieden mit Herrn W. R. Mahon zu halten. Die Polizei wollte sich auch des Herrn Mahon versichern; es gelang ihr aber nicht. Dieses Einschreiten der Obrigkeit geschah in Folge des (letzthin gemeldeten) Zusammentreffens des Herrn Mahon mit Herrn O'Connell, der bekanntlich von Ersterem auf öffentlicher Straße einen Schlag erhielt.
Im Carlisle Journal heißt es: „Seit einigen Tagen ging hier das Gerücht, daß Sir James Graham Pair geworden sey. Wir halten es für völlig ungegründet. Unwahrscheinlich ist es zwar nicht, daß er einst im Oberhause sitzen werde; ihm aber gerade jetzt die Pairswürde zu ertheilen, würde schwerlich mit der Politik der Minister übereinstinmen.“
Die letzten Berichte aus Aegypten melden, daß der Graf Clare, der im letzten August London verließ, um Über Alexandrien und Cosseier nach Bombay zur Uebernahme der dortigen Ver— waltung zu reisen, in Jeddah, an der Westküste von Arabien, wegen Mangels an Brennmaterial für das Dampfschiff „Hugh Lindsay“, gegen 7 Wochen hat warten müssen. Der Graf hoffte, Jeddah am 23. Februar zu verlassen, um sich nach Bombay zu begeben, wo er gegen Mitte Märj anzukommen gedachte. Seine Freunde waren seinetwegen in Besorgniß gewesen.
Unsere Blätter enthalten Nachrichten aus Lissabon bis zm 14ten d. M. Dom Miguel scheint von dem Augen— blick an, wo ihm die Forderungen Englands bekannt wurden, die Leitung dieser Angelegenheit selbst übernommen zu haben, was, da er alle öffentliche Geschäfte dieser Art dem Viscount San— tarem zu überlassen pflegt, eine Ausnahme von der Regel macht. Seinen gewöhnlichen Rathgebern mißtrauend, sandte er, was noch nie vorgekommen ist, zu Herrn Duff, einem der ersten Kaufleute in Lissabon, und ließ ihn ersuchen, zu ihm zu kom— men. Herr Duff lehnte diese Ehre, unter dem Vorwande der Unpäßlichkeit, ab, bot aber die Dienste seines Sohnes an, wel— cher demgemäß eine lange Audienz bei Dom Miguel hatte. Auf die Vorstellungen dieses Herrn Duff entschloß sich Dom Miguel, die an ihn gemachten Forderungen zu bewilligen. ;
Nach Briefen von Terceira vom 23. April hätte die dor— tige Negierung auf alle Englische Schiffe Embargo gelegt. Das Schiff „Coquette“, heißt es, sey am 7ten von Liverpool dort angekommen und am 10ten d. mit Gewalt genommen und entladen worden. Der Capitain habe das Schiff mit der Mann⸗