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Menaam, verbreitete sich langs ber Küsten von Kochinchina und Tunkin, und war überall da, wo aus der Handelsstraße nach Kanton der Verkehr Berührungspunkte darbot, und erreichte endlich diese Stadt im Oktober 1830. Von da aus hat sie sich wahrscheinlich über ganz China verbreitet, denn in Pekin soll sie 18271, 1822 und 1833 geherrscht haben; es fehlen uns Nachrich⸗ ten, welchen Lauf die Cholera in diesem so sehr bevölkerten Rei⸗ che genommen habe. Wahrscheinlich hat sie schrecklich durch alle Provinzen gewüthet, denn erst im Jahre 1826 kömmt sie wieder im Norden der großen Mauer, in Kuku, einer Stadt, 100 Werst von ihr entfernt, zum Vorschein. Die Krankheit brauchte also, um China zu durchwandern, 6 Jahre. Ungefähr zu gleicher Zeit, oder etwas später wie Kanton, werden auch die Inseln Ternate, Zelebes und Banda, und endlich Amboine von ihr besucht. In Makassar wüthete sie furchtbar; man sah daselbst sogar Affen, Hunde und Ochsen an der Cholera sterben. In allen diesen Ge⸗ genden herrschte sie einige Zeit, ergriff diejenigen, die eine au— genblickliche Empfänglichkeit für den Ansteckungsstoff hatten, er⸗ losch dann scheinbar oder wirklich, glimmte hier und da im Stil— len fort und brach dann von neuem hervor, entweder weil sie von neuem übertragen wurde, oder weil sie nun wieder Menschen vorfand, die Empfänglichkeit für sie hatten. — 2) Ver⸗ folgen wir nun die Richtung der Krankheit von Ben⸗ galen aus nach Nordwest! Diese Richtung ist uns viel wichtiger, weil sie auf uns unmittelbar losgeht. Wir haben hier zuvörderst Persien, den Persischen Meerbusen und die Flußgebiete des Euphrat und Tigris zu betrachten. Denn ob die Krankheit auch Afganistan, Klein-Tibet und Beludschistan berührt habe, darüber fehlen uns bestimmte und sichere Nachrich— ten. Allein über den Fortgang der Cholera im Persischen Meer⸗ busen und in Persien, so wie in den Flußgebieten des Euphrat und Tigris, sind wir genau belehrt. Hier treffen wir wieder auf eine sehr merkwürdige Thatsache, die deutlich die Ansteckungsfä—⸗ higkeit und Uebertragbarkeit der Cholera beweist. Beruhte näm⸗ lich die Krankheit, wie einige Aerzte behaupten wollten, auf at⸗ mosphärischen, tellurischen oder sonstigen kosmischen Einflüssen, so würde offenbar der füdöstliche Theil Perstens, der mit Vorder⸗ indien und den dazwischen liegenden obengenannten Landstrichen einen Kontinent bildet, zuerst ergriffen worden seyn. Das ist aber nicht der Fall gewesen; der genannte Theil Persiens ist viel später und in viel geringerem Grade von der Cholera befallen worden, als die Küstenstriche am Persischen Meerbusen, und ge⸗ wiß nur aus dem Grunde, weil dort nach Afganistan und Be⸗ ludschistan zu der Verkehr äußerst gering ist, wogegen hier see⸗ wärts ein ziemlich lebhafter Betrieb, sowohl durch Handel, als durch kleine Seeräuberei der Araber, stattfindet. Im Jahre 1821 war die Cholera in Surate an der Westküste Vorderindiens und am Eingange des Persischen Meerbusens, und ungefähr um dieselbe Zeit erschien sie auch in Muskate, an der Ostküste Arabiens und schräg gegenüber von Surate, Fraser, ein Engländer, der um diese Zeit mit einer Englisch⸗Ostindischen nach Teheran bestimmten Gesandtschaft den Perssschen Meerbusen in die Höhe fuhr, giebt als Augen⸗ zeuge genaue Aus kunft über den Gang und die Verbreitung der Cholera. (S. J. B. Frasers Reise nach und in Khorasan in den J. 1821 — 22 2, aus dem Englischen. 1. Theil, Weimar 1828, Zwo.) In Muskate und in der Umgegend will der Imam 10,000 feiner Ünterthanen an der Cholera verloren haben, und sie soll durch ein Sklavenschiff von Zanguebar herbeigeschleppt worden seyn; im Mai und Juni 1821 wüthete sie auf der heißen, dürren, un⸗ gesunden Insel Klschme, und zwar, wie Fraser erzählt, mit sol⸗ cher Heftigkeit, daß die Einwohner davonflohen, die Stadt fast anz leer ließen und sich theils nach Minab (an der Persi⸗ 89 Küste) begaben, theils, weil auch dorthin die Cholera bald nachkam, in die Gebirge eilten. Der Scheik in Kischme wollte zwar behaupten, daß die Cholera auf der Insel entstanden seyn müsse, weil sie seines Wissens nicht dorthin gebracht worden; al⸗ lein da die Kischmesche Polizei nicht gerade so besonders umsich⸗ tig und wachsam ist und dort, wie bel allen Muselmännern, die öffentliche Gesundheitspflege dem lieben Gott überlassen bleibt, so ist auf den Ausspruch Sr. Excellenz des Scheik nicht viel zu geben. Von hieraus ging die Krankheit mit vollen Segeln nach dem unbeschützten Persien; in Minab Bender Abbassih und Bah⸗ rein brach sie sehr bald hervor und wurde, wie Fraser, ein Au⸗ genzeuge, schreibt. höchst wahrscheinlich durch die Ladung oder Mannschaft der Schiffe übertragen (S. 56). Im August hatte die Krankheit Buschir oder Abuschir, welches etwas weiter von Kischme entfernt liegt, erreicht. „Anfangs“, schreibt Fraser, „hatte die Krankheit einen milden leichten Charakter; mehrere Kranke wurden durch den Gebrauch des Branntweins wiederher⸗ gestellt; aber bald trat sie mit aller Heftigkeit auf.“ Einen Fall fah jetzt Fraser selbst im Gesandtschaftslager. „Als ich“, schreibt er, „am 24. August des Morgens nach den Brunnen ging; be— merkte ich an einem derselben eine auf der Erde liegende Frau, die mit einem Tuche bedeckt war und von mehreren Personen mit kaltem Wasser, das sie in Schläuchen herbeitrugen, begossen wurde. Sie litt wirklich an der Cholera, und man hielt das Be⸗ gießen mit kaltem Wasser für das beste Gegenmittel. Die Krank⸗ heit hatte sich gerade vor Sonnenaufgang bei ihr gezeigt (also vor etwa 3 Stunden), und nach heftigem Erbrechen waren Kon⸗ vulsionen eingetreten. Als ich die Patientin sah, waren die Ex⸗ tremitäten eiskalt und mit zähem Schweiße bedeckt, die Hände und Füße von Krämpfen zusammengezogen, die Zähne fest ge— schlossen, das ganze Gesicht blaß und eingefallen und hatte den eigenthümlichen todten Blick, der diese Krankheit charakterisirt. ie war vom Wasser ganz durchnäßt, und in den Momenten des Bewußtseyns zitterte sie vor Kälte am Janzen Leibe. Ich erbot mich, ihr Medizin zu schicken, und zuerst nahmen ihre Gefährten mein Anerbieten freudig und mit der größten Dankbarkeit an; aber als die Arzenei kam, fragten sie, obBranntwein darin wäre, und als ich erwiederte, es sey wahrscheinlich etwas Aehnliches darin enthalten, so erklärten sie ausdrücklich, sie würden nicht zugeben, daß die Kranke ein solches Mittel einnähme. Ich erklärte ihnen, diese Arzenei ewähre noch die einzige Hoffnung ihr das Leben zu retten, und das Verfahren, das sie anwendeten, müßte die Patientin tödten; sch fügte noch hinzu, daß ich ja durchaus keinen anderen Grund zu melnem Anerbieten hätte, als den Wunsch, das Leben eines Mitmenschen zu retten. Sie drückten mir ihre Dankbarkeit aus, baten Gott, mich zu segnen, wollten aber mit meiner Atzenei durchaus nichts zu schaffen haben und gossen fortwährend kaltes Wasser über die arme Patientin, die bald dem Tode nahe war und gegen 11 Uhr wirklich starb. Dies war einer der heftigsten älle, denn die Krankheit hatte nur 5.—=–6 Stunden gedauert.“ 2 Man hat hier zugleich einen Begriff, wie die Eingebornen die Krankheit behandeln; sie sind mit ihrer Heihmethode, die denen der Europäischen Aerzte fast ganz entgegengesetzt ist, sehr zufrie⸗ den, und Fraser selbst erzählt, daß sie mehrere Kranke und fast eben so viele geheilt haben, wie die Europäer. Von Buschir schritt die Krankheit schnell auf der großen Straße nach Schiraz. In Kazeruhn mußte die Ge sandtschaft Halt machen, weil die Maulthiertreiber nicht weiter auf der großen Stra⸗
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Ueberall hatten Schrecken und Furcht sich der Menschen bemächtigt; die Meisten entflohen in die Gebirge, die Zurückgebliebenen schossen Gewehre ab und machten allerlei fürchterlichen Lärm, um die Krankheit abzuhal⸗ ten; dieser Lärm war in Schiraz so groß, daß der Fürststatthal⸗ ter den Einwohnern sagen ließ, sie wären grobe Narren daß sie einen solchen Lärm machten, ehe der Feind da sey, und endlich ließ er ihnen versichern, daß er einem Jeden, der diese Tollheit noch länger triebe, die Ohren abschneiden lassen würde. Am 3. September 1821 starb unter den in dieser Gegend befindlichen Europäern der erste, nämlich ein Engländer. Die Perser schrei⸗ ben die Entstehung dieser Krankheit dem Einflusse des Stern⸗ bildes Kanopus zu, von ihnen Zoheil genannt, welches damals kurz vor Sonnenaufgang sichtbar war. In Bussorah sollen von 50, 000 Einwohnern binnen sehr kurzer Zeit 12, 000 gestorben seyn. Fraser macht eine herzzerreißende Schilderung von dem furchtba⸗ ren Elende, welches weniger die Krankheit selbst, als die Furcht und der Schrecken vor derselben dort erzeugte. Aber alle Behör⸗ den waren auch feiger- und niederträchtigerweise aus der Stadt entflohen, ohne die geringste Anstalt zur Erhaltung der inneren Ruhe zu treffen oder einen einzigen Versuch zur Hemmung der Fortschritte der Krankheit zu machen. „Die Krankheit“, sagt Fraser, „ließ bei so bewandten Umständen endlich nach, weil sie ausgetobt hatte, weil sie keine Nahrung mehr fand, und verlor sich allmählich aus Bussorah.“ — In Schirgz herrschte sie auch schon im September 1821, und als sie um sich griff, entflohen zuerst der Statthalter und sein Harem, dann die Minister, end⸗ lich sammtliche Behörden, und überließen die Stadt ihrem Schicksale. Deshalb war auch hier, wie in Bussorah, die Sterb⸗ lichkeit fürchterlich, und es starb wieder ein Engländer, ein Mit⸗ glied der Gesandtschaft. Ein einziger Persischer Beamter, des⸗ sen Namen wir wohl nennen mögen, Aga Baba Khan, war aus bloßer Menschenliebe und aus reinem Pflichtgefühle freiwil⸗ lig in die Stadt zurückgekehrt und suchte, aller Gefahr trotzend, Srdnung und Ruhe so viel wie möglich aufrecht zu erhalten. Die Krankheit verbreitete sich nun nordwärts nach Zerguhn. Jetzt trat (im Oktober 1821) plötzlich eine ziemlich bedeutende Kalte ein, und die Cholera trat scheinbar in den Hintergrund. Frühjahr 1822 brach sie von neuem hervor, verwuͤstete die Staͤdte Nain, Kaschan, Kum, Koschrun, Jesd, Kilat, und gelangte, wahrscheinlich wegen der Kälte, wegen des dadurch erschwerten und verminderten Verkehrs und wegen der höheren und nördli— cheren Lage, diesmal nicht nach Teheran. Dagegen gelangte sie nach Tauris und befand sich nun an der neuen Gränze des Rus⸗ sischen Reiches. Am 17. Juni 1822 erreichte ste Lankoran an der Küste des Kaspischen Meeres und an der Mündung des Kur, stieg diesen Fluß und die Hauptstraßen in die Höhe und kam nach der ersten großen Russifchen Stadt, nach Baku, wo 12,000 Perser und 800 Russen sich befinden. Aber auch auf einem an⸗ deren Wege ging die Cholera vom Persischen Meerbusen aus nach dieser Gegend. Nämlich fast zu derselben Zeit, wie sie die Per⸗ sische Küste von Kischme aus erreichte, im August 1821, kam sie an die Mündung des Euphrat nach Basra, ging von da nach Hille, längs dem Flusse nach Haleb, stieg auch den Tigris in die Höhe, erreichte Bagdad und tödtete dort an 3000 Wenschen. Ein damals gegen die Türken aufgestelltes Per⸗ sisches Heer, welches zwischen Bagdad und Kurdestan sich befand, verlor mehr als 2000 Menschen, und die Krankheit war die Ur⸗ sache des bald darauf eingetretenen Waffenstillstandes zwischen Persern und Türken. Nachdem die Cholera sich auch zwischen Euphrat und Tigris in Mossul, Mardine (August 1822), Diar⸗ beker (September) und Orfa (Oktober) verbrestet hatte, ging sie nicht weiter nördlich, gewiß, weil die unwegsamen Gebirgsgegen⸗ den, in denen Erzerum und Achalzik liegen, nämlich die ganze Kette des Taurus, allen Verkehr erschwert und einen natürlichen Cor⸗ don darstellt. Aber von Baku aus fand die Krankheit ins In— nere Rußlands viel gebahntere Wege. Sie ging stets den gro⸗ ken Straßen und den für den Verkehr und den Handel dienenden Flüssen nach. Zwischen Baku und Astrachan ist der Verkehr immer noch sehr erschwert; dennoch gelangte die Krankheit im Jahre 1824 nach Astrachan und Krasno-Jar. Sie würde wahrscheinlich diese Städte früher erreicht haben, wenn sie jetzt nicht schon auf stren— gere polizeiliche Maaßregeln gestoßen wäre. Ein aͤngstlicher, ge⸗ nauer und anhaltender Cordon würde dort außerst zweckmäßig gewesen seyn und die Cholera höchst wahrscheinlich von Europa abgehalten haben. Allein Sitten, Gebräuche, Lokalitäts-Ver— haͤltnisse, die dort noch völlig Asiatisch sind, machen eine solche Absperrung fast unmöglich. Dennoch war es möglich geworden, die Cholera, nachdem sie große Verheerungen angerichtet hatte, eini⸗ germaßen aufzuhalten. Aber das Gift war nicht getilgt; es glimmte ruhig und im Stillen fort, und dann fand es unter den Völker⸗ schaften, Nomaden und Horden Mittel-Asiens einen Heerd, wo es immer wieder von neuem angefacht wurd. Wir haben oben erwähnt, daß die Cholera i. J. 1826 die Stadt Kuku, in der Chinesischen Mongolei, nördlich von der großen Mauer, erreicht hat; zu derselben Zeit erschien sie am entgegengesetzten Ende Aliens in Buchara, einer bedeutenden Handelsstadt in der klei⸗ nen Bucharei, an der Nordgränze Perstens. Wie die Cholera in den großen Gebieten zwischen diesen beiden Punkten, nämlich in der Mandschurei, großen Mongolei, Tibet, Turkestan und in den Kirgisischen Steppen, gewüthet, was sie dort ausgerichtet, und auf welche Weise sie sich verbreitet habe, läßt sich, weil alle Nach— richten fehlen, nicht genau angeben. Es ist möglich, daß sie we⸗ gen der ungeheuren Gebirgsketten und der großen wüsten Step— pen, die Mittel-A1Asien glesch den herrlichsten und sichersten Cor— dons durchziehen und allen Verkehr verhindern, dort nicht so sehr ihre Wuth äußerte. Die Lebensweise der Nomaden und Horden, die in einzelnen, weit von einander gesonderten, kleinen Stämmen wohnen, muß hier auch mit in Anschlag gebracht werden, und so betrachtet, ist es denn immer noch früh genug, daß die Krankheit im J. 18238 und 1829 unter den Kirgisen herrschte und in Cremburg wüthete. In Buchara hatte die Cho⸗ lera seit 1826 und 1827 noch nicht aufgehört, Verheerungen an— zurichten, denn diese Stadt fand durch den Verkehr mit den Völkerschaften im Osten immer wieder neuen Zunder. Von da ging sie wahrscheinlich durch Nord-Persien oder durch Schiffe über das Kaspische Meer nach Grusien; denn im J. 1829 brach sie abermals mit aller Wuth in Tauris hervor, erreichte von da im Frühlinge 1830 Tiflis, wüthete dort fürchterlich, herrschte in der Umgegend von Oremburg und von Astrachan, stieg von hier aus die Wolga in die Höhe, erreichte Sarepta, durchtobte im Sommer 1830 die Stadt und, die Umgegend von Saratoff und gelangte endlich, indem sie Schritt vor Schritt die großen Stra— ßen zwischen dem Don und der Wolga verfolgte, am 28. Sep⸗ tember 1830 nach Moskau. (Schluß folgt.)
ße gehen wollten.
— — m
Aber im.
Wissenschaftliche Nachrichten.
In diesen Tagen erscheint die erste Sektlon einer, von dem Herrn Bau⸗Kommissions-Rath Kopp in zu Küstrin verfaßten, Spezialkarte vom Oder⸗Bruche, im Maaßstabe von 133633. Wenn jeder Beitrag zur genauern Kenntniß eines Landes mit Dank aufgenommen werden muß, so verdient es insbesondere das in Rede stehende topographische Werk, welches sich über eine Gegend der Mark Brandenburg verbreitet, die noch nie in einem In seiner amtlichen Stellung, als Deich⸗Hauptmann, hatte Herr Koppin Gelegen⸗ heit, das Oder-Bruch theils selbst aufzunehmen, theils die vor⸗ handenen Vermessungen zu benutzen, so daß sich seine Karte als? erkennen giebt, welches unter den topographischen Werken der neuern Zeit einen e Der Verfasser ist dur die Künstler, die seine Arbeit in Kupfer gestochen haben, auf eine glänzende Weise unterstützt worden; die Herren Heinrich Brofe und Jäck, durch frühere zahlreiche Leistungen rühmlichs
ö / daß die geographische uf sn ?! Kreonik des Tages. kunst auch bei uns im schönsten Fortschreiten begriffen ist. All Freunde vaterländischer Topographie werden diese lehrreiche Kart ⸗
so großen Maaßstabe dargestellt worden ist.
ein treues geometrisches Abbild der Natur zu
ausgezeichneten Rang behaupten wird.
bekannt, haben ihre Geschicklichkeit abermals an den Tag gele und den Beweis geliefert,
mit Wohlgefallen betrachten.
Allgemeine
rtußischt Staats-Zeitung
14 153.
Amtliche Nachrichten.
Bekanntmachung. Doa neuerlich viele Einlaß-Karten ju der Vasen- und Bren, Sammlung des Königl. Museums ausgeblieben sind, so ist
.
Königliche Schau spiele. Freitag, 3. Juni. Trauerspiel in 5. Abtheilungen.
Im Schauspielhause: Pour la troisième reprèsentation
Im Opernhause: Romeo und Julia,
— Anordnung getroffen — welche auch zur Bequemlichkeit des
ablikums betragen wird — daß alle diejenigen Personen, welche Einlaß⸗Karten geschrieben haben, solche — wenn die bestimmte hl der einzulassenden Personen nicht überschritten ist — am des Besuchs selbst, als an jedem Mittwocht, bei dem
de Mile. Constance Dechanel: 1) Angèline, vaude ville eomique stellan des Museums perfönlich abfordern und, in Em—
en 1 acte. drame-vaudeville nouveau en 2Qactes, par Scribe.
d' Angéline, et dans la seconde celui de Ltonie.) Sonnabend, 4. Juni.
Wanderleben, Lustspiel in 4 Abtheilungen.
Sonntag, 5. Zuni Im Opernhause; Jessonda, Oper in Abtheilungen, mit Tanz; Musif von L. Spohr. geborne Gehse: Jessonda, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause: Französische Verstellung.
In Charlottenburg: Die Doppelverheiratheten, Lustspiel ö 1è Akt. Hierauf: Richards Wanderleben, Lustspiel in 4 Abthe
lungen. Montag, 6. Juni. Male: Die Schleichhändler.
terstuͤtzungs⸗-Kasse hülfsbedürftiger Theater⸗Mitglieder (Spontini
Fonds) bestimmt. Vorher: Der Degen.
Königstädtisches Theater.
Freitag, 3. Juni. Lindane, oder:
im Feenreiche, großes romantisches Zauberspiel in 2 Akten. Sonnabend, 4. Juni.
von Konradin Kreutzer.
Die zu dieser Vorstellung gültigen Billets sind mit „Dien—
stag“ bezeichnet.
. Im Schauspielhause: Der Mann von 50 Jahren. Hierauf zum erstenmale wiederholt: Richard
(Mad. Walker
Im Schauspielhause, zum funfzigste In Folge Allerhöchster Genehm gung ist die Einnahme dieser Vorstellung zur einen Hälfte fü die Orchester-Witwen-Kasse, und zur andern Hälfte für die Un;
Der Pantoffelmache
ͤ Zum erstenmale: Die lustige Wer— bung, komische Oper in 2 Akten, nach dem Französischen; Musll
2 , 7 2) La premiere représentation de: 3 laute, ag nehmen können. (Dans l Berlin, den 2. Juni 1831.
vremière piBee Mlle. Constance Dechanel remplira le roͤl
General-Intendantur der Königl. Museen.
Abgereist: Der Königl. Schwedische General-Konsul m lralfund, von Lundblad, nach Stralsund. Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Kollegien ⸗Rath, In Poggenpohl, als Courier über Wien von Rom kom⸗ nd, nach St. Petersburg.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland. Rußland.
ehmen. In der St. Petersburgischen Zeitung liest man: ach den zuletzt in den Zeitungen mitgetheilten Nachrichten er die neuen Vortheile, welche unsere Truppen unter dem hmmando des Generals Baron Creuz über die Empörer er⸗ hien haben, hat der Ober⸗Befehlshaber der aktiven Armee
er lMiner Börse. Den 2. Juni 1831.
Amtl. Fonds- und Geld-Gours- Zettel. (Hreuusc. Cour]
r. Majestät dem Kaiser den Original-Rapport des Generals seuz unterlegt. Dieser Rapport wird weiter unten mitgetheilt berden. Zu gleicher Zeit berichtet der Ober⸗Befehlshaber über olgende, am 30. April (12. Mai) unternommene Bewegung der ßauptniacht der Armee. Derselbe hatte nämlich erfahren, daß Empörer sich sammelten, um unsere bei Siedlee stehenden
rie, n Df ppen zu überfallen. Er beschleß daher, ihnen durch einen S Dir Sr T , D söstpr. Flandbr. 1 f f — chen Angriff zuvorzukommen und eine entscheidende Schlacht Br. Eng]. Anl. is 3 — 391 bomm. Pfandbrf,. d — 10s liefern, oder, im Fall sie derselben, so wie früher, auswichen, hr. Engl. Anl. 25 — 96 Kur; u. Neum. do. 4 1045 aus der Nähe unserer Kantonnirungen zu entfernen, — Dem⸗ Pr. Engl. Obl. 390 4 82 ) 82 Schlesische do. 4 — iosz mäß rückte die Hauptmacht unserer Armee am 30. April (12. kurm. Ohl. m; l. . 4 2 — Rlet. G. d. Ec u. N - 54 — a3) Abends aus der von ihr besetzten Position. Um Mitter⸗ ,, 4 8 — X. Sch. d. K. u. N — 55 — cht konzentrirte sich das iste Infanterie⸗Corpé, welches an der . . n. oi 91 pitze der Kolonne marschirte, auf den Anhöhen, nachdem es k Dorf Jablonna passirt war; die übrigen Truppen folgten dem 1 w Corps und, machten Halt hinter demselben. Um 2 Uhr, Wegtpr. Pfandbr 4 33 827 Friedrichad' or.. — 12 123 im ersten Streif der Morgenröthe, marschirte die Spitze der Grosshz. Pos. do. 4 1 941 — IDisconté-.... H 5 Wilonne durch das Dorf Trzebucz, und mit Tagesanbruch be⸗
Inn der Angriff auf den Wald, hinter dem Kaluszyn liegt, und
Init fear. R - d rem e- ; z Wechsel- Cours. . von der Infanterie der Rebellen besetzt war, die im inneren Bries Geld Rande desselben ö aufgestellt hatten. Die 3 Musterdum TDT nnd Atte Infanterie⸗Diviston, welche durch die Anhöhen verdeckt dito 2 130 waren, dehnten sich in Schlachtordnung aus und rückten lebhaft Hamburg..., ; — isi Mt. Allein die Empörer machten auch nicht den mindesten Ver⸗ ⸗ . dd ö . — 143. ch, den Wald zu behaupten, sondern zogen sich mit der außer⸗ , , J . ö 6 0 ,, nach . und von dort nach Jendrzejow J / . . nn — Rück. An letzterem Orte gaben sie sich Mühe, sich zu halten, 1 20 Ar ; ⸗ a 6 irden aber durch das wohlgerichtete Fener unserer Truppen au— ö. J *, s Hinblicklich gesch f ili Milosna und ließen k . z ; PHblicklich geschlagen, flohen, eiligst nach Milosn . . . . 64 63 00 e, e, in . Den Befehl über die 63 J 150 Fi. 2 It! 1017 * Pen der Rebellen führte Skrzynecki selbst, der den größten Theil Petersburg BN.; ...... 100 Rbl. 3 Woch. n. 29 seiner Infanterie mit 24 Kanonen in dieses Gefecht geführt w b00 FI. Kurz — D Hatte. Am 2. (14.) Mai bezogen unsere Truppen, nach gehal⸗
er Rast, wieder ihr Lager bei Suchg.“
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 28. Mai.
Folgendes ist der oben erwähnte Bericht des Commandeur⸗ 5ten Reserve⸗Kavallerie⸗Corps, Generals von der Kavallerie, aron Creuz, an den Oberbefehlshaber der aktiven Armee, vom
Niederl. wirkl. Schuld 393. Kanz- Bill. 153. Russ. (bei Hope (13.) Mai:
S9] Oesterr. 5proc. Metall. 821.
Hamburg, 31. Mai. Oesterr. 5proc. Metall. 84.
Russ. Engl. Aul. 87. Poln. 91.
a Wien, 28. Mai. H5proc. Metall. Si,, 4proc. II. Loose zu 100 FI. 158. oplieb is.. Henk ier ids. t
än. 603.
Q e m 2 ο ꝛᷣ: ·¶QuKi——Vir . „„
KEuESTE BCERSEN- NaACHRICcHL.ERM.
Paris, 27. Mai. 5proc. Rente sin Cour. 91, 50. Zproc. p⸗ sin cour. 65. 90. 5proc. neue Anl. der 120 Mill. fin cour. 73. 50.
com pt. 65. 85. si 91. 70. 5proc. Neap. pr. compt. 73. 45. 5proc. Span. Rente perp. 543.
Frankfurt a. M. 30; Mai. Desterr. Sproc. Metall. sz; 23zproc, 423. 1proc,. 183. Br. Ban Partial-Oblig. 117. 1163. Loose zu 106
d3 73. 4proc. 7233. 7213. Actien 1278. 1275. Fl. 1581. 158. Poln. Loose 46. 453.
Redaeteur John. Mitredacteur Cottel. — nm
Gedruckt bei A. W. Hayn.
dproc. 738. Bank- Actien 1082,
Part 1e
Am 25. April (7. Mai) Morgens erhielt ich zuverlaͤssige Nach⸗ thten, daß die Truppen der Rebellen zum Schein an verschiedenen Nrten den Wieprz passirt und gegen Pulawy geruͤckt waren, bloß um meine Aufmerksamkeit von ihrem Haupt- Unternehmen abzulen= m, waͤhrend sie mit bedeutenden Streitkraͤften laͤngs dem Flusse mfwaͤrts marschirten und noch Truppen zu ihrer Verstaͤrkung von
r Haupt-Armee der Empbrer im Anzuge waren. Diese Na rich veranlaßten mich, sogleich anzubefeblen, daß die Truppen sich der Richtung nach Garbow hin koncentriren möchten. Dem De⸗ schement des General-⸗Mgjors Grafen Timan schrieb ich indessen t, ohne in Kozk zu verweilen, unverzüglich nach Kamionka zu mar⸗ hiren. Der Rutzen dieser Maaßregel zeigte sich bald, denn einige jtunden nach dem Augmarsch des . ements des Grafen Tir an besetzten die Rebellen Kozk mit äͤberlegener Macht. Am 26 pril (6. Mai) versammelte ich in den Umgebungen von Garbo e mir anvertraute Truppen. Der General- Major Fesi, der noch ihnen mit der 3ten rt der 24ssen Infanterie⸗Division stieß ad. dort auch den Befeh über das Detaschement des General⸗ ajors Grafen Timan übernahm, erhielt den Auftrag, auf die Be⸗ gungen der Rebellen ein wachsames Auge zu haben Am 27 April Mai) mit Tages- Anbruch rückte ich aus Garbow nach Ka— lonka aus und schrieb zugleich dem General ⸗Major Fesi vor, mne Rekognoscirung nach Firley hin vorzunehmen, um über die Be⸗
gungen und Absichten der Empdrer naͤhert Kunde einzuziehen.
Berlin, Sonnabend den 4ten Juni.
terstutzten Scharfschuͤtzen stark besetzt hatten. Der General, welcher die Nothwendigkeit einsah, durch den Wald zu dringen, um die
Streitkraͤfte der Empoͤrer genauer kennen ju lernen, griff sie ent⸗ schlossen an. Diese Attake hatte anfangs einen glaͤnzenden Erfolg. = unfere tapferen Truppen streckten ihre Gegner zu Boden und nahmen den Befehlshaber auf jenem Punkte, Romarino, nebst eini⸗ en Offizieren und gegen 100 Gemeine gefangen; allein dadurch, daß er General⸗Major Fesi so weit ,, war, gewannen die Em⸗ pörer Zeit, mit 6 Infanterie⸗Bataillonen und dein 1sten Bataillon der freiwilligen Schuͤtzen ihn ganz zu umzingeln und mit einer betraͤchtlichen Kavallerie, die über Skrobom nach Kamionka hin guf— gestellt war, sich vbllig jwischen das Detaschement des General- Ma jors Fest und meine Hauͤptmacht zu draͤngen. In diesem Augenblick langte der General⸗Major Baron Dellingshausen mit den Quar⸗ tiermeistern an, um die Position um Kamionka zu besetzen. So bald er die schwierige Lage des General⸗Majors Fesi erfuhr, sammelte er die Eskadron des Tiraspolschen reitenden Jaͤger Regiments, welche der Ge⸗ neralmajor Fesi in Kamionfg zuruͤck gelassen hatte, nebst allen bei ihm beßnndlichen Quartiermeistern und befahl der Eskadron des Ora⸗ goner⸗Regimentes Herzog Alexander von Würtemberg, mit zwei Ka⸗ nonen der reitenden Batterie- Compagnie Nr. 27, welche an der Spitze der Hauptkolonne voranzog, ihm so schnell als moͤglich zu folgen. Mit diesen unbedeutenden Streitkräften warf er sich auf die' Empdrer und attgkirte muthig die Kavalerie derselben, welche die Communicationslinie des General Majors Fesi besetzt hatte. Dieser entschiedene Anfall und die kraftige Wirkung zweier Kans⸗ nen der reitenden Batterie⸗CKompagnie Rr. 27 hatten den erwuͤnsch⸗ Der General benutzte, als er die Kannen vernahm, den Augenblick und schlug sich unter Hurrahgeschrei mit den Ba⸗ jonetten durch. Es entspann sich ein moͤrderisches Gewehrfeuer und Handgemenge und endete damit, daß die Arantgarde des Generale Fesi ihre Esmmunication wieder erdffnete, wiewohl sie ihre fruͤher gemachten Gefangenen im Stich lassen mußte. Der General⸗ Major Baron Dellingshausen übernahm hierauf das Kommando der Avantgarde,; und es gelang ihm, durch meine Kavallerie nach und nach verstaͤrtt, nicht nur die Sache wieder gut zu machen, sondern er warf, auch, mit ausgejeichneter Standhaftigkeit und Geschicklichkeit, die Empdrer, welche ihn zu wiederholten Malen mit überlegener Macht angegriffen, zuruͤck und zwang sie jur Flucht. Unterdessen rückte ich mit der ganzen Kolonne vor, marfchirte durch das Dorf Koßlowlg und stellte mich den Rebellen gegenuber die mit Anbruch der Nacht sich nach Lubartow zogen. For Eorps bestand aus der Brigade Romarino, dem 1sten und sten , . die vollig komplettirt waren, gus zwei Regimen⸗ tern freiw 51 Schützen, dem isten reitenden Jaͤger⸗Regiment, dem Plozkischen Uhlanen⸗Regiment und zwe Reginientern Krakusen nebst fe Kanonen, überhaupt aus 15 Bataillonen, 6 Eskadronen und 12 Kanonen. Diese Truppen, welche zum Theil zum Corps des Grg⸗ fen Pare gehören und mit der . Romarino von der Haupt= Urmte vekstärkt sind, standen unter dem Befehl Chrzanowökis, Zur Rekognoscirung ihres Lagers wurde in der Nacht der zur Grenadier⸗ Brigude des Jzten Corps zukommandirte Licutenant Mellin vom Leib⸗ Garde⸗(tzrenadier⸗ Regiment abgeschickt. Dieser ausgezeichnete Offi⸗ ser verfügte sich auf die Lubllnsche Straße, gelangte guf. derselben is dicht an das Lager der Rebellen, n, . ihre Position und kehrte nach dieser kühnen Ausführung des ihm ertheilten Auftrages mit den zuverlässigsten Nachrichten uͤber die Stellung der Empdorer uruͤck. Ihre Hauptmacht war vor Lubartow vereinigt, mit der linken lanke an den Wieprz nn,. und mit dem Gesichte nach Lublin ge wendet. Sobald ich diese unvortheilhafte Stellung der Rebellen 6 machte ich alle Anstalten, ihren rechten Fluͤgel mit meiner ganzen Macht anzugreifen. Demnach rückte die Grenadier⸗Brigade des 6ten Forps vor, n bem Borfe Nowy-⸗-Dwor vorbei, machte in Schlacht⸗ ordnung pelotonwetse eine Schwen kung rechts und verfolgte diese Bewegung queer bis zum Lager der Rebellen, unter dem Schutze der uns von selbigem trennenden Anhoͤhen, fort — Die rechte Flanke unserer Linie, welche die rechte Flanke der Empoͤrer umgangen hatte, bildete Front und besetzte rasch die Anhöhen, auf welche sogleich die reitende Batterie⸗ Compagnie Nr. 29 aufgestellt ward. Zu gleicher Zeit marschirte die linke Flanke, bestehend aus der zten Brigade der zisten Infanterie⸗Diviston, der Aten Brigade der zten reiten zen Jaͤ⸗ ger⸗-Dipision und dem Dragoner Regiment des Herzogs Alexander pon Wuͤrtemberg, unter dem Kommando des General⸗Majors Sa⸗ borinski vorwaͤrts, rechts von der großen Straße, die von Kamionka nach Lubartow führt. Der General-Major Paschkoff mit der 1sten Brigade der 2ten reitenden Jäger -Division und dem Kasanschen Dragoner⸗Regiment bildete die Reserve vor dem Dorfe Nowy⸗Dwor. Biese rasche Bewegung in Massen schnurgerade gegen die rechte Flanke der Gegner und die Erdͤffnung einer heftigen Kanonade von Seiten der reitenden Batterie Compagnie Nr. 2 brachte Verwir⸗ rung unter die Rebellen und jwang sie unter unserem moͤrderischen Feuer die Front zu verandern und sich mit dem Nücken nach dem Wieprz zu wenden. Um hierzu die nöthige Zeit zu gewinnen, mach⸗ ten sie mit ihrer ganzen Kavallerie einen hitzigen An riff auf unsere Batterie. Doch die treffliche Wirkung unseres r sch Len! dessen erste Schuͤss schon die Rebellen um den Commandeur des Isten rei⸗ tenden Jaäͤger⸗Regiments, Oberst Chmielewski, brachten, warf die Kavallerie und fuͤgte ihr großen Schaden zu,. Nun waren schon alle Anhoͤhen von uns bescetzt, und die Fuß⸗Artillerie der Grenadier⸗ Brigade, unter dem Befehl des Oberst⸗Lieutenants Iwin, hegann caen die Artillerie der Empoͤrer zu operiren, welche gleichfalls ein e lee euer erbffnete. Ünterdessen entspann sich guf der linen Flanke ein hitziges Kavallerie⸗ Gefecht. Die Reiterei der Rebellen wurde vor Lubartow durch das Tiraspolsche reitende Jaͤger-Regi⸗ ment verjagt, und ihre ganze Linie begann eine Bewegung links. Zu gleicher Zeit befahl ich dem General⸗Major Fesi, den Flecken Tubaͤrtow zů besctzen; ich selbst nahm die ste Brigade der 2tgn reitenden Jager Bivision, bas Kasansche Regiment und die (ste Eskadron des Twerschen Regiments und fuͤhrte sie zum Angriff gen die linke Flanke der Empoͤrer. Diese rasche Bewegung
ten Erfolg.
zug, unter Bedeckun einer starken Kette von Schützen, zu begin⸗ nen. Ohne auf diefe Bedeckung zu achten, drängte die Kaval⸗ lerie, von mir persoͤnlic angefuͤhrt, sie unaufhaltsam, warf ihre Kolonnen und verwandelte ihren Rückzug in Flucht Der Maior Tschertkow vom Kasanschen Bragoner⸗Regimente attakirte mit einer Biviston tapfer das Ende der feindlichen Kelonnz und fuͤgte ihr Ann bedeutenden Verlust zu, Unterdessen rückte der, General⸗-Ma— jor Dellingshausen mit dem Neßwischen Karabinier⸗-Regimente, dem Dragoner⸗Regiment des e Alerander von Wuͤrtemberg und Kanonen g aͤber den Wieyrz, um zwei Infanterie Bataillone Hern Rebellen abzuschneiden, welche, von der Hauptmacht getrennt und nach Lubartow bin geworfen, sich eiligst Muͤhe gaben, uͤber die Wiesen zu entkommen, allein durch die Kartaͤtschen aufgehalten wur= den, deshalb theils durch den Wicprz schwammen und sich jenseits
Ber General⸗Major Fesi stieß auf die Rebellen zwischen Kamionka Min Firley in einem großen Walde, den ihre von den Kolonnen un⸗
desselben in die Waͤlder verltefen, theils nach Lubartow zuruͤckkehr⸗
rächte dieselben in völlige Unordnung und zwang sie, ihren Ruͤck⸗
ten. Der tapfere General-Major Fesi ruͤckte unter Trommel schlaz auf den Flecken Lubartow los; da er aber von einem moͤrderischen Gewehrfcuer aus allen Häufern, in welche sich die Infanterie ver. schanjt hatte, besonders aus der katholischen Kirche des Orts, die von einer stelnernen Mauer umgeben war, empfangen wur und sich zur Defenstve genöthigt fah, auch zwei vergebliche Angriffe ver
schießen und das Staͤdtchen mit Brandkugeln an ustecken. Als der ganze Ort in Flammen stand und General Fesi in Person einen neuen Sturm beginnen wollte, sieckte die Befatzung eine weiße Flagge gufeund er— gab sich kriegsgefangen. Der Rest, der in den Haͤusern stack, wurde ein Spfer der Flammen. Die Rebellen erlitten wahrend ihres Ruͤck⸗ zuges uͤber den Wieprz bei dem Dorfe Zyrnika den empfindlichsten Verlust; allein mit Hülfe ihrer überlegenen Infanteri⸗ und der waldigen Gegend gelang es ihnen zuletzt, den Andrang der Kaval⸗ lerie aufzuhalten und, indem sie einer volligen Niederlage entgingen, bei Zyrnika über den Wieprz zu gelangen, waͤhrend sie, im vollsten Sinne des Worts, das Schlachtfeld mit Leichnamen und Verwunde⸗ ten uͤbersaͤet ließen. Die Verfolgung der Rebellen, welche bei Za⸗ wieprzy abermals auf das linke nr des Wieprz heruͤber und bei Lenczna auf das rechte Ufer zuruͤckgegangen waren, endete den 23. April (10. Mai) am letztgenannten Srte, wo sie die Bruͤcke ver⸗ nichteten. Vorwärts von diesem Flecken aber gelang es dem Ata⸗ mans-Regimente, einige gluͤckliche Angriffe zu machen, bei welcher Gelegenheit der n, tapfere Oberst Kusnezoff eine Kontu⸗ ston an der Brust erhielt. Am z6sten verfolgte der General-Major Graf Tolstoi die Rebellen bis Zulin, waͤbrend ich mit der Hauptmacht, wegen großer Ermuͤdung der Infanterie, bei Siedliszeze Halt machte. Noch gelang es dem Gencral-Major Grafen Tolstoi, der die Empb⸗ rer nicht aus dem Gesicht verlor, ihnen bej Alt Zamose einen be⸗ deutenden Schaden . Der General⸗Major Schilling atta⸗ kirte mit dem Tarr g Dragoner-Regiment wiederholentlich mit n,. Erfolge das iste reitende Jaͤger⸗Regiment. Die ganze Flucht er Empbrer geschah mit der größten Eilfertigkeit. Infanterie und Kavallerie faßen abwechselnd zü Pferde. Sc. . H. der Prinz Adam don Würtemberg, der sich überall im , e. Feuer befand, er⸗ munterte durch sein Vorbild die Anderen. er General⸗Lieutenant Murawjcff bewies auch hier aufs neue seine Kaltbluͤtigkeit und Einsicht. Während des Gefechts erbaute er, zugleich mit dem General⸗ Major Braker, mit besonderer Geschicklichkeit Batterien überall, wo es noͤthig war. — Der Gencral⸗Major Lobawski dirigirte personlich mit befonderer Einsicht und Tapferkeit die Ketten der Schuͤtzen. — Ue⸗ berhaupt zeigt sich in allen Graden des mir anvertrauten Detasche⸗ ments, gleichwie unter den bei mir neu angelangten Truppen der 3ten Brigade der 2isten Infanterie Division und der ten Brigade der Iten reitenden Jaͤger⸗Division, ein Eifer und eine Tapferkeit, die ich Ew. Erlaucht nicht genug ruͤhmen kann. Der Verein ihrer Anstrengun⸗
en, ihre Tapferkeit und ihr einmuͤthiger Eifer haben das zahlreiche a der Empbrer aufgelbst. Ein Theil desselben ist auf dem Platze geblicben, und 13 Qber⸗Affiziere nebst 609 Gemeinen sind gefangen genommen. Diese Anzahl wird sich wahrscheinlich noch vermehren, Benn die Rebellen, nach verschiedenen Richtungen auseinanderge⸗ sprengt, irren in Haͤufchen von 395 bis 60 Mann umher, und die in Lubartow abgeschnittenen Bataillone haben sich noch bis jetzt nicht mit dem Corps vereinigt, sondern verkriechen sich in die Waͤlder. Unser Verlust betragt nicht uͤber 00 Mann an Getoͤdteten und Verwundeten.“
In derselben Zeitung liest man: „Der General⸗-Lien⸗ tenant Baron von der Pahlen, welcher die zur Stillung des Aufruhrs in den Kreisen Schawl und Telsch, so wie in den Um⸗ gebungen Polangens, bestimmten Truppen befehligt, hat nach mehreren den Rebellen beigebrachten Niederlagen und nach Ein⸗ nahme der Stadt Schawl, seinen Marsch von dort am 27. April (9. Mai) nach Telsch fortgesetzt und auch diese Stadt am 30sten besetzt. Vier Werst vor derselben stießen die Kosaken, welche die Avant⸗Garde des Haupt⸗Detaschements bildeten, auf die Empö⸗ rer, welche die Brücke bei Woschewäna besetzt hielten. Zur Ver⸗ stärkung der Kosaken wurde zugleich ein Peloton der reitenden Pionier-Eskadron der Garde unter dem Kommando des Stabs—⸗ Rittmeisters Poklonski vom Klästischen Husaren-Regiment abge⸗ fertigt, und gleich nach ihnen vereinigte sich der Oberst Bartho⸗ lomäl mit dein Rest der reitenden Pionier⸗Eskadron und 2 Ka⸗ nonen unter dem Kommando des Capitains Brümmer rasch mit der Avant-Garde, welche schon die Brücke besetzt hatte, und nöthigte mit einigen Schüssen, bei nachdrücklichem Andrange der Kavallerie, die Rebellen, sich im Walde zu zerstreuen. Die Mehrzahl derselben aber, die sich auf unsere linke Flanke warf, wurde von den Schützen des Sten Iäger⸗Regiments empfangen und zu Bo⸗ den gestreckt. Neun unserer Gemeinen wurden verwundet. In Telsch wurde ein hinreichendes Kommando zurückgelassen, um so⸗ wohl in der Stadt als im Kreise die gehörige Stille und Ruhe zu erhalten und die durch die Empörer gestörte Wirksamkeit der Behörden wiederherzustellen. Am 1. (13.5. Mai rückte das Haupt⸗ Detaschement aus Telsch nach dem Flecken Pluniani, woselbst sich mit ihm das Detaschement des Obersten Howen vereinigte, das aus dem Flecken Luknik nach Borno zu marschixen beordert war und dort einen Rebellentrupp von 400 Mann Fußvolk und 600 Reitern zerstört, 150 derselben niedergemacht und 135 ge⸗ fangen genommen hatte. Am 3. (15.) Mai rückte das Haupt⸗Deta⸗ schement gegen den Flecken Kretingen und eröffnete die Verbin⸗ dung mit dem Detaschement des General-⸗Majors Rennenkampf, welcher Polangen und dessen Umgebungen besetzt hielt.“
„Ueber die Operationen dieses Detaschements sind folgende Nachrichten eingegangen:
„Da der General Major Rennenkampf erfahren hatte, daß die
Empkrer sich in dem Flecken Dorbitschki zahlreich zusammengefun⸗
den und Polangen mit einem neuen Ueberfall bedrohten, beschloß er, gegen sie offensiv zu verfahren, und beorderte am 27. April (9. Mai) ben Commandeur des Reserve⸗- Bataillons des Revalschen Regtmen⸗ tes, Oberst-Licutenant Kuralessow, der aus Mitau im Anzuge war, mit 200 Mann Infanterie, 338 Kosaken, 21 Graͤnzreitern und einer Kanone, den Weg aus Buddenbrückshof nach Dorbian uͤber das Dorf Schebenik einzuschlagen, waͤhrend er salbst mit 2 Compagnieen, g Graͤnzreitern und einer Kanone, an demselben Tage, uͤber das Dorf Rudaiza nach Dorbiani zog, in der Absicht, die Rebellen von zwei Seiten anzugreifen und aus Dorbiani zu verdraͤngen. Bei dem
aus 200 Mann er, daher er es fuͤr noͤthig hielt, um einige Faden zuräckzugehen und, wahrend er inc vortheilhaft Stellung einnahm, die Streitkräfte der Rebellen naͤher zu prüfen. Hier wurde durch die Wirksamkeit unseres Geschuͤtzes eine Kanone der Gegner
demontirt, die Infanterie schlug das Centrum der Kolonne, und
suchf hatte, fo befahl er der AÄrtillerie, in jene Kirche Bresche zu
Dorfe Rudaiza'stießen sie auf eine Kolonne der Empdrer, bestehr nd
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