eme m , .
richtlichen Cessions⸗Instrumrnte vom 27. Juni und 28. August 1820 100 Thi. buchstaͤblich Einhundert Thaler dem Pfarrer Fiaͤß in Borzimmen abgetreten. Das sonach also noch auf 19600 Thi. buch⸗ staͤblich Eintausend neun Hundert Thaler guͤltige Hauptschuld-Do- kument soll verloren gegangen seyn. Auf den Antrag des Bevoll⸗ mächtigten der Fraulein Ltzeretie von Schlichtingschen Erben, Herrn Justij⸗Kommissarius Schoͤn von hierselbst, erden demnach Alle, die als Cessionarien, Pfand⸗Glaͤubiger oder sonst einen Anspruch an das bezeichnete Document machen, aufgefordert, in dem auf . den 30 Juni c., Vormittags um 9 uhr, in unserm Geschaͤfts⸗Locale, vor dem Deputirten, Herrn JInstiz-Rath Bergenroth, anberaumten Termine ihre Anspruͤche anzumelden, und nachiuweisen, widrigenfalls sie damit praͤeludirt wuͤrden, das Do⸗ cument fuͤr mortifieirt erklaͤrt, und an dessen Stelle ein neues ausgefertigt werden wird.
Urkundlich Lyck, den 29. April 1831.
(L S) Koͤnigl. Preuß. Land- und Stadtgericht.
Ueber das Vermoͤgen des Kaufmanns J. G. Schreiber und seiner Handlung unter der Firma Lieber und Schreiber hieselbst ist unterm 3 September v. J. der Conkurs eroͤffnet worden. Ez werden daher alle bekannten und unbekannten Glaͤubiger derselben hiedurch vorgeladen, in dem auf
den 11. Juli c. Vormittags 10 uhr angesetzten General-Liquidations-Termine vor dem Deputirten Hrn. Justizrath Koͤlpin entweder persoͤnlich oder durch einen zulaͤssigen Berollmaͤchtigten, wozu ihnen, in Ermangelung anderer Bekannt— schaft, die Herren Justiz-Commissarien Cosmar, von Dewitz und Effenbarth vorgeschlagen werden, zu erscheinen, ihre Anspruͤche an die Conkursmasse anzumelden, und die Richtigkeit ihrer Forderun⸗ gen durch, Einreichung der daruͤber sprechenden Urkunden oder auf andere guͤltige Art nachzuweisen, widrigenfalls die Ausbleibenden aleich nach Abhaltung des Termins mit allen ihren Forderungen au die Masse praͤkludirt und ihnen deshalb gegen die uͤbrigen Glaͤuhiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Stettin, den 25. Februar 1831.
Königl. Preuß. Stadtgericht.
. t t.
Ueber das Vermoͤgen des zu Rhinow verstorbenen Baͤckermei— ster und Handeltmanns Carl Wilhelm Koehler, ist auf den Antrag seiner Erben der erbschaftliche Liquidations-Prozeß eroͤffnet worden. Wir haben jur Anmeldung und Ausweisung aller Änspruͤche lan den Nachlaß, einen Liquidations-Termin auf
Dienstag, den 5. Juli c., Vormittags 10 uhr, zu Rhinow im Koehlerschen Gasthofe anberaumt, und laden dazu die unbekannten Gläubiger unter der Warnung vor, daß die nicht erscheinenden Kreditoren aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig erklaͤrt und mit ihren Ferderungen nur an dasjenige verwiesen werden, was nach Befriedigung der sich meldenden Glaͤubiger von der Masse noch uͤbrig bleiben moͤchte.
Rathenow, den 25. Maͤrz 1831.
Das Stadtgericht über Rhino w. v. Mentz.
Oeffentliche Aufforderung.
Die beiden Toͤchter und, soviel dem unterzeichneten Gerichte bekannt, alleinigen Erben des ju Gedern verstorbenen Herrn Obri— sten v. Mogen, Fraͤulein Caroline v. Mogen und Frau Major v. Zanthier, Laurette, geborne v. Mogen daselbst sind Willens, nach— stehende Immobilien, namentlich:
r Patz. und Nr. des Flb.: Wohnhaus, Scheuer nebst Pferde-, Kuh⸗ Schweinstaͤllen und Holz⸗Remisen unter einem Dache, 2 Pas. und Nr. des Flb. 158 Ruthen Garten am Hause, weiche als suceessives Weiberlehen von dem graͤflichen Hauͤse Stol berg-Wernigerode releviren, an die genannte Lehns-Herrschaft mit allen Rechten und Lehns⸗-Pertinentien zu veraͤußern. Es werden daher alle, welche als Agnaten oder Cognaten der rwaͤhnten Erben des Obristen v. Megen, einen Widerspruch ge— gen die vorhabende Veräußerung vorbringen zu koͤnnen vermeinen, sowie diejenigen, welchen irgend ein dingliches Recht auf die vor— benannten Liegenschaften zustehen koͤnnte, hiermit aufgefordert, ihre des fallsige Gerecht samen binnen 2 Monaten 2 dato dahier anzuzei— gen und zu begruͤnden, widrigensalls der beabsichtigten Veraͤußerung, ohne Ruͤcksicht auf spaͤtere Anmeldungen, die gerichtliche Bestaäͤti= gung ertheilt werden wird. Ortenberg, den 9. Mai 1831.
Großherzogl. Hessisches Graͤflich Stolbergsches Landgericht daselbst.
Demnach die gerichtlich bestaͤtigten Curatoren des Nachlasses des weiland verstorbenen ehemaligen Kantors George Michael Te— lemann bei Einem Wohl Edlen Rathe um Nachgabe eines procla—= matis ad con vocaudos Creditores et heredes defuncti geberen, und ihnen solches auch nachgegeben, dieselben aber zu dessen Bewirkung und Ausfertigung an Ein Edles Waisen-Gericht verwiesen worden, als werden von Einem Edlen Waisen-Gerichte Alle und Jede, welche an den Nachlaß des weiland ehemaligen Kantors George Michael Telemann cinige Anforderungen oder Erb-Anspruͤche haben sollten, aufgefordert, sich innerhalb 6 Monaten - daio dieses affigirten proclamaiis und spaͤtestens den 2 October dieses Jahres, sub poena praeclusi bei Einem Edlen Waisen-Gerichte oder desselben Kanzellei zu melden und daselbst ihre faudamenta crediti zu exhibiren, sowie ihre etwanigen Erb⸗A Ansprüͤche ju dociren, widriaenfalls selbige nach Erspirirung sothanen termini mit ihren Angaben und Erb-Anspruͤ— chen nicht weiter gehort, noch admittirt, sondern ipso facto praͤclu— dirt sein sollen. Wonach sich Alle und Jede zu richten, vor Scha— den und Nachtheil aber zu huͤten haben.
Publicatum Riga Rathhaus, den 2 April 1831.
C. Groß, Jud. Pup. Imp. Civ. Rig. Sccretarius.
In der volkreichen Fabrik-Stadt Elberfeld (im Bergischen) steht eine wohl eingerichtete, und in dem besten Zustande befind— liche Apotheke zu verkaufen; Lusttragende koͤnnen die Kauf-Bedin— gungen unter portofreie Anfragen bei dem Herrn Notar Lüͤtzeler daselbst erfahren. ;
er,.
Literarische Anzeigen.
Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29, ist erschie⸗ nen und daselbst, so wie in allen Buchhandlungen zu haben: . , n n g e iwischen Eheleuten in der Kur- und Neumark, nach der Joachi— mischen Constitution und deren Erklaͤrungen, nebst den hierauf be— zuͤglichen Gewohnheittzrechten und Observanien in 34 Maͤrkischen Staͤbten. Geh. Preis 1 Thl.
Von so großer Wichtigkeit die Erbfolge zwischen Eheleuten in der Mark Brandenburg ist, so wenig verbreitet ist jedoch die Kennt— niß derselben. Der Herausgeber hat daher ein laͤngst gefühltes Beduͤrfniß befriedigt, indem er das Gesetz dem gesammten Publi— kum zuganglich gemacht und dasselbe in einem klaren Vertrage
In Ferd. Düͤmmlers Buchhandlung in Berlin, Linden Nr. 19, haben in der eben vergangenen Oster-Messe folgende Buͤ— cher die Presse verlassen, welche in meiner, so wie in jeder andern Buchhandlung zu erhalten sind:
Abhandlungen der Käöunigl. Academie der Winrsenschaften zu Ber- lin, vom Jahre 1827. 6 ThI. 15 sgi. Daraus sind besonders zu erhalten: Die historisch-philolotische Klasse. 1 Thl. 15 8gm. Die physicalische Klasse. 4 LhI. Die mathematische Klasse. 1 Til. 5 sgr. Bu chöoltz, A. v., Versuch uͤber einzelne Theile des heutigen Roͤmischen Rechts. 1 Thl. Ehreuberg, C. G., Organisation, Systematik und geograph. Verhältnils der Iususionsthierchen, mit Kupsern. 4 Thl. 7! 8r. Teuerbach, v., Aktenstuͤcke, Caspar Hauser betreffend. 5 sge— Die Giftmoͤrderin Wittwe Gottfried in Bremen. Amtliche Mittheilungen, 1. Abtheil. (Aus Hitzig's Annalen). 1 Thl. Hebers, R., Leben und Nachrichten uͤber Indien, nebst einem Abrisse der Geschichte des Christenthums in Indien. Heraus⸗ gegeben von F. Krohn. 2 Theile. 3 Thl 15 sar. Hitzig, X, Annalen der deutschen und auslandischen Criminal— Rechtepflege. 195 und 213 Stuͤck. 1 Thl. — — , — Zeitschrift fuͤr die Criminal-Rechtspflege in den Preuß Staaten. Jahrg. 1831. 28, 35, 48 Stuͤck. „ 1 Thl. Hoß bach, Superint. Dr., Predigten. 4 Theile. 1 Thl. 20 sgr. lufelan d, Dr. GC W., Conspectus morhorum, edi 2. 7 82T. Kaufmann, Lr. P., Rheinpreußen und seine staatswirthschaft— lichen Interessen in der heutigen Europaͤischen Staaten-Krise. 25 sgr. Mundt, das Duett. Ein Roman. 1 Thl. 10 sgr. Poley, L, Devimahatmyam. Markandeye purani sectio edit. latin. interpret aunot. Z ThlI. 25 sgr. Revolution, die Franzoͤsische, von 1830. Historisch und staats— rechtlich beleuchtet. 1 Thl. 15 sar. Riedel, Dr., die Mark Brandenburg im Jahre 1250, oder historische Beschreibung der Brandenburg. Lande und ihrer Verhaͤltnisse um diese Zeit. Eine Preißschrift. Ir Theil. 2 Thl. 15 sar.
Im Verlage von Duncker und Humblot, Franjoͤsische Straße Nr. 20 a, ist vor Kurjem erschienen:
J
Ein historisch-geographisch-statistisches Taschenbuch sür Reisende, Geschäftsinäuner und Zeitungsleser. Von LL Freiherrn v. Ze dlitæ. Mit einer Tabelle. geh. 25 sr. — Mit grolser Karte 1 ThlI. 5 sgr.
Mit Kleiner 28 sr. — Plan von Warscliau besonders 3 sgr.
In dieser Schrift finden sich, nach einer Uebersicht der Ge— schichte Polens, besonders seiner Theilungen, statistische Notijen uͤber Polens Lage und Graͤnzen, Staͤdte, Einwohner, Festungen u, s. w., eine Angabe der Reise⸗Reuten durch das ganze Land und eine Beschreibung der Staͤdte, welche an demselben liegen, Alles nach den besten und neusten Hilfsmitteln.
Bei F. J Tempel in Frankfurt a. d. O ist erschienen, und zu haben bei C. F. Plahn in Berlin, (Jaͤgerstraße Nr. 37):
Bildniß Sr. Excellenz des General-Lieutenant
. n ,. Lithographirt von Bils. Preis auf chinesis. Papier à 1 Thl., ordin. Papier à 20 sgr.
E. T. A. Hoffmann's Schriften.
10 Bande.
Die Ankuͤndigung der erzaͤhlenden Schriften E. T A. Hoff— mannes, welche in Stuttgart erscheinen, hat bereits mehrmals zu dem auch oͤssentlich ausgesprochenen Irrthum Veranlassung gege— den, als ob das Publikum hier eine vollstͤndige Sammlung der Werke des genannten Dichters erwarten duͤrfe, und als ob bisher keine solche vorhanden gewesen sey Besonders der letzte Umstand fordert mich zu der Erklaͤrung auf, daß schon im Jahre 1827 eine geordnete Ausgabe dieser Werke in 10 Bänden bei mir erschienen ist, die mit Ausnahme des Inhalts zweier Bändchen, welche bald nach dem Tode des Dichters unter dem Titel: Hoffmanns letzte Erzählungen, in Duͤmmlers Verlage erschienen, alle bedeutende Werke desselben umfaßt, zu welcher Gesammtausgabe mir zum Theil das eigene Verlagsrecht mehrerer Werke die Be— fugniß gab, theilz auch die Uebereinkunft mit den rechtmäßigen Verlegern der ubrigen Werke. Der Inhalt dieser Ausqäabe ist fol— gender: I — 4r Bd.: Serapionsbrüͤder, 4 Bde.; Sr: Nacht⸗ st ü cke, 2 Thle.; 6r: Elexire des Teufels, 2 Thle.; Ir: Phan⸗ tasiestüͤcke nach Callots Manier, 2 Thle.; 8Sr: Kater Murr, 2Thle,r; 9r: Klein Zaches Prinzessin Brambilla; 10r: Seltsame Leiden eines Theaterdirekters und Meister Floh. Die Stuttgarter Ausgabe enthält dagegen nur die obenerwäͤhnten 2 Bände: Hoffmann's letzte Er— jaͤhlungen, die Biog aphie des Dichters und den groͤ— ,. Theil der Erzählungen in den Serapionsbruͤ— ern.
Wenn nun gleich der Preis dieser Sammlung ihrer Baͤnde—
zahl und Reichhaltigkeit nach maͤßig zu nennen ist, so will ich doch
um jener scheinbaren Concurem zu begegnen, und die Anschaffung
dieser Sammlung zu erleichtern, die bisher bestehenden Preise fol⸗
gendergestalt erniedrigen:
die Ausgabe auf gutem 5 von 135 Thl. 8 gr. auf 8 Thl., ;
die mittlere auf weißem die e,, von 16 Thl. 20 gr. auf 10 Th
die beste Ausgabe auf Velinvap er von 22 Thl. 12 gr. auf 3 ! 15 Thl., fuͤr welche Preise das Werk durch alle Buchhandlungen zu beziehen ist. Bei einer Bestellung von 6 Exemplaren erhalt man das Jte gratis. Berlin, im Mai 1851.
G. Reimer,
Wilhelmsstraße Nr. 73
Von dem
Handbuche der Mechanik
von Fran Joseph Ritter von Gerstner, K. K. Oesterreich. Guhernial⸗Rath Direktor des technischen Institutes zu Prag, K. K. Landes-Wasser-Baudirektor c., mit- Beitraͤgen von englischen Konstruktionen vermehrt, und herausgegeben von dessen Sohne Franz Anton, ist der erste Band mit 86 Druckbogen und 40 Kupfertafeln in der Stu hr schen Buchhandlung in Berlin zu haben: leber die ses ausgeieichnete Werk spricht sich die allgemeine Literatur-Zeitung im April-Hefte d. J. solgendermaßen aus: „„In den beiden ersten Heften erkennen, wir sogleich die Meisterhand der gediegenen Kunsi, und wir dürfen ohne Anma—⸗ ßung behaupten, es sei in der Mechanik nichts mehr von Bedeu- tung iu erwarten — — Damit das Werk nicht bloß dem Ma— thematiker, sondern auch dem eigentlichen nur einigermaßen vor⸗ bereiteten Techniker zuganglich werde, hat der Verfasser fast überall die Ableitungen von Grund aus beigefügt, und es findet sich mindestens in diesen ersten Heften nichts, was nicht mit den gewöhnlichen Vorkenntnissen aus der Geometrie und Algebra verstanden werden koͤnnte — und die besondere Ausfůͤhrlichkeit der sehr gelungenen Kupfer, macht das Werk selbst fuͤr den ge—
dargestellt hat.
bildeten Handwerker unhedingt brauchbar.“
Am wichtigsten aber uͤber das Werk sind die Worte des Ober Landes⸗-Baudirektors Eytelwein, welcher im 3ten Hefte de ten Bandes in Crelle's Journal suͤr die Baukunst, Séite 36 nachdem die einzelnen Gegenstaͤnde des Inhalts erörtert sind, sein Beurtheilung endet, wie folgt:
„Bei der Behandlung dieser wichtigen Gegenstaͤnde geht di Absicht der Herren Verfasser dahin, ein Handbuch zu liefern, i welchem die meisten vorkommenden Falle praktisch aufgelöst sim, um durch aus der Prgxis entlehnte Beispiele und Aufgaben di Anwendung und Ausfuͤhrung der vorgetragenen Lehren ju erleich tern. Da die bereits erschienenen Hefte ganz diesem Zwech— entsprechen, so kann dieses Werk, auf welches die Stuhr sch Buchhandlung in Berlin Praͤnumeration annimmt, wegen seiner Gemeinnuͤtziakeit empfohlen werden“
Diesen Urtheilen ist. nur noch beizufuͤgen, daß das Werk lan dem vorgedruckten Verzeichnisse in der Oesterreichischen Monarcht allein gegen 1290 Praͤnumeranten zaͤhlt, worunter man nicht bloß Gelehrte vom Fache, sondern auch Baubeamte, Baumeister, Fors. und Hüttennaͤnner, Fabrikanten, Maschinenbauer und Techniker jeder Art findet. steht dermalen noch der fruͤhere Praͤnumerations-Preis von 24 Th. Saͤchsisch fuͤr alle z Bande, die zusammen wenigstens 200 Druck bogen und 100 Kupfertafeln enthalten. Hiervon werden 16 Thl. bei Empfang des vollendeten 1sten Bandes, und 8 Thl. bei Empfang
der letzten Lieferung des 2ten Bandes bezahlt. — Der Ladenprei⸗
jedes Bandes ist 1093 Thl. Saͤchsisch. stellung nimmt die Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Schloß, platz Nr. 2, nahe der Bruͤderstraße, an, wo, außer dem fertigen tsten Bande, Anzeigen mit dem speziellen Inhalte des gamen Werkes zu haben sind. — Von auswaͤrtigen Bestellern, wird der Praͤnumerations-Betrag franco erbeten. —
Fuͤr Blumenfreunde.
In der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloßvlas
Beschreibung von 400 Arten Topfpflanzen,
nebst Angabe ihrer Kultur. entworfen von Fr. v. Dachr öden. Svo. geh. 15 sar. Diese Schrift, das Ergebniß vieljaͤhriger Beobachtung und Er— fahrungen, ist angehenden Blumenfreunden wegen ihrer Vollstaͤn, digkeit und leichtfaßlichen Darstellung vorzuͤglich zu empfehlen. Aber auch erfahrene Blumisten werden darin viel Neues finden.
In allen Buchhandlungen, zu Berlin in der Stuhrschen, ; Schloßplatz Nr. 2, nahe der Bruͤderstraße, in Neu-Ruppin bei Riemschneider ist zu haben:
Nachricht uber die Cholera, bekannt gemacht von dem Collegium Medieum des Konigreichs ;
Polen, und aus dem Polnischen uͤbersetzt. (Danzig bei Gerhard. Preis 5 sgr. ;.
.
Interessante Neuigkeit. ö.
So eben erscheint bei mir, und ist in allen Buchhandlungen ; des In- und Auslandes zu erhalten:
Ausflug an den Niederrhein und nach Belgien im Jahre 1828. Von Johanna Schopenhauer. — 2 Theile mit einer Vignette. Svo. 40 Bogen auf feinem Druck- papier. 3 Thl. 15 sgr. Leipzig, im April 1831.
F. A. Brockhaus.
Hildburghausen und New- Vork.
Im Verlage des Bibliographischen Iustituts sind vom
5. April bis 15. Mai au Fortsetzungen und Neuigkeiten
erschieuen und an alle prompt zahlende Besieller versendet
worden:
Bibliothek deutscher Kanzelberedsamkeit, zu 10 Gr. der Band. 17 Bde. Svo.
Classische Casualpredigten. Aus der Bibliothek deutscher Kan- elberedsamkeit hesonders abgedruckt. Svo. 2 Thle in 1 6B. mit 2 Kpfrn. 14 ThIl. Sächs.
Miniatur-Encyclopadie der deutschen Classiker. Mit Kpfrn. 16mo. Das Bändchen von 144 Seiten, 3 Gr. 11H — 13r B. Cabiuets - Encyclopädie deutscher Classiker. Mit Kpfrn. 6 Er,, das Bändchen von 140 Seiten, 11r — 13 Bd.
.
12mo.
Kirchen- und Pastoral- Bihel mit 50 Kpfern. 11 und III. Lief. à 12 Gr. Sächs.
Haus- und Familien -Bibel mit 24 Kpfrn. 12 Lief. II. und III. Lief. à 8 Gr.
Haus- und Familien- Bibel mit 36 Kpfrn. Vesin. In 12 Lief.
Coufirmanden- Bibel mit 12 Kupsern. IV. und V. Lief. à 5 Gr.
4to. Imperial Syo. In Imperial Svo. Auf I. und III. Lief. à 12 Gr.
Royal 8Svo. In 12 Lief.
e .
Gallerie der Zeitgenossen.
enthaltend.
Der Preis jeden Portraits hei Subscription auf den ganzen Jahrtzang von 25 Nummern ist nur 2 Gr. Sächs. Ein- zelne Nummern 3 Er.
Bis jetzt erschienen:
No. 53. Königin Therese von Bayern. Stablstich von C. Barth.,
— 54. König Ludwig von Bayern. Von demselben.
— 55. Krug. Von Falke.
— 56. Prinz -Kegent Friedrich von Sachsen. Wagner.
Alle 14 Tage ein Portrait.
Gallerie der Dichter. No. 8. Gothe von Barth.
Ebenfalls jedes Portrait nur 2 Gr.
Portefeuille für Zeichner und Kunuetfreunde. V. Lief. No. 12 u. 13.
Iinperial- Folio.
Jede Lieferung S Gr. Sächs.
Mexers Schul-Atlas der neuesten Erdbeschreibung, in 18 Karten.
II. Lieferung.
No. 4 - 6 6 Gr. Sächs. .
4) Australien. 5) Schweden. 6) Nordamerik. Freistaaten
und Mexiko.
Meyers Universal-Atlas der neuesten EWrdbeschreihung, sür Zei- rungsleser und Reisende. In 64 Karten. II. Lief. No. 5— 8. 8 Gr. Sächs.
5) Schweden. 6) Nordameriba. 7) Sicilien und Calabrien.
S) Europa. Beide Atlasse (die ersten in Deutschland auf Stahl gesto- chenen) sind, man betrachte sie von der wissensehaftlichen, oder von der artistischen Seite, bei weitem das Beste, was in diesem bequemen Formate jemals, sowohl in Deutzchland als im Aus- lande, erschienen ist.
gezeichnet, und der Preis so wohlfseil, als er Kaum gedacht .
werden kann. — Jede Karte kostet nur 2 GroOsehen ;
IlII. Jahrgang, die Nummern 53 -— 78
Iu Stahl von
oder 9g Krenzer Rhein.
um so meh
Um die Theilnahme moͤglichst zu erleichtern, be,
aß die Seehandlung auch in diesem Jahre, Wolle zum Verkauf Innehmen und darauf Geld vorschießen möge. Praͤnumeration oder Be, gnstitut wird daher, sowohl hier, als auch in Berlin, bei den
elche bei dem Woll-Comtoir eingesehen werden können, zum runde gelegt werden.
. machung vom 8. Mai v. J. (Staats⸗Zeitung Nr. 129) Bezug
Nr T, nahe der Bruͤderstraße, auch bei Riemschneider in Renu Ruppin, ist neu angekommen: .
Nach eigener Erfahrung inf am 31. Mai wurden folgende, von dem akademischen Se⸗
Ind Wilhelm Heinrich Elsasser,
ö duard Meyerheim, Maler und Zeichner, Aug eld, Medailleur, Karl Reinhardt und Friedrich
Ulbrecht Ulrich Ludwig Wolf, Zeichner,
gan gus Berlin, 4. e, . Albert Eduard Metzenthin, in, erhielten die drei letzten Hefte desselben Werkes. ffentlichem Lobe wurden obel, Klempner, aus Berlin;
Rlasschleifer, aus Zechlin;
fer, Stubenmaler, Johamè. Friedrich arl Hilgen dorf, Tischler,
Tedaslle erhielten neun Schüler; Rraft, Formstecher, aus
rer, aus Wolmersdorf; Aus Berlin; Heinrich Rohde, Tischler, Griese t 6 etsch ke, Maurer, ebenfalls aus Berlin; Prachtausgaben der Lutherischen Bibel. 1
a 24 Lic. Sher. 4us
ichtzehn Schüler:
Fohann Heinrich Gottlieb Lüdtge, Seidenwirker, ebenfalls aus PVottlieb Glock, Weber,
Baumann, Tischler, beide ebenfalls aus Berlin, Carl Beyer, FTischler, aus Münden im Koönigr. Tischler, aus Schmiedel; Ernst August bus Nordhausen; Wilhelm Schwabe
1 ormstecher, Ernst Eduard eur bert Eberstein, Giasschneider, August Carl Heinrich Mer⸗
lleichfalls Goldarbeiter, sämmtlich aus Königsberg.
itz, Tischler, Benjamin Hein zel, Zimmerpolier, Gustav Preiß⸗
Maurer, aus Freiburg,
hroße ssiberne Medaille: A. Friedrich Dietel, Zimmer⸗ nann, aus Halberstadt; halten: Wilhelm Eggert, Frede, Zimmergesell, aus bert, Tischler, aus Magdeburg.
Auch die Illumination ist trefllich und aus- 1
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
5155.
1 K
Berlin, Montag den 6ten Funi.
in m, . r
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Bekanntmachung. Es ist von mehreren Seiten dringend gewünscht worden,
Das gedachte
sessährigen Frühjahrs-Wollmärkten das Beleihungs⸗Geschäft ür die inländischen Woll-Produzenten fortsetzen, und sollen da⸗ ei die in den vorigen Jahren bekannt gemachten Bedingungen,
Uebrigens wird hierbei noch besonders auf die Bekannt⸗
enommen. Breslau, den 27. Mai 1831. Der Chef des Seehandlungs-Instituts. (gez Rother. In der öffentlichen Sitzung der Königlichen Akademie der at zuerkannte Prämien publicirt und den anwesenden Prämiir⸗ en durch den Direktor der Akademie, als Vorsitzenden, üb er⸗
t: ö . Bei der Akademie, als hohen Schule für änstler, erhielten y,, , je Maler Johann Gottfried Fri ohann Friedri oß fe , . so wie die Bildhauer Eduard Bräunlich und Julius Troschel. Ermunterungs—⸗
dolph Robert Reineck und
rämien zweiter Klasse erhielten: . ouis . Maler und Zeichner, Johann Karl Fisch er, ledailleur, und Friedrich Wilhelm Julius Holbein, Bildhauer. munterungs-Prämien dritter Klasse erhielten: Friedrich August Ludwig Drake, rmunterungs-Prämien vierter Klasse erhielten: ' h Ferdinand August Fi⸗ cher und Karl Heinrich Möller, Bildhauer-Eleven und Mo— lleurs. . II. Bei der hiesigen Kunst- und. Gewerkschu!le er— selten 4) außerordentliche Anerkennungen: Friedrich udwig Metius, Gürtler, aus Eisenberg im Königr. Sachsen, immtliche 21 Hefte der Bußlerschen Verzierungen; Adolph helm Lankow, Former, aus Berlin, die ersten is Hefte desseilben Werkes; Johann Gottfried Rentz, Weber, aus Sor⸗ in Sachsen, Karl Friedrich Gustavb Müller, Seidenwirker Wilhelm Hoppe, Formstecher, und Tischler, beide ebenfalls aus Ber— 2) Mit erwähnt: Karl Julius Ferdinand Karl Friedrich Wilhelm Heintz, Eduard Simons sohn, Goldarbei— Johann Friedrich Schrö⸗ Bonardel, Drechsler, sämmtlich aus Berlin; und Adolph 3) Die große silberne Wilhelm Ewald Florentin Berlin; Franz Faulhaber J., Mau⸗ Karl Eduard Bonardel, Drechsler, aus Lübeck; August Friedrich Alexander Franz Eduard Stange, aus Petersburg; Christian Heinrich Döhler, Geschirr⸗ Gera; und Adolph Julius Dreßler, Ciseleur 3) Die kleine silberne Medaille erhielten Hermann Julius Wilm, Goldarbeiter, aus amburg; Ludwig Wilhelm Stürmer, Steinmetz, aus Berlin;
Bildhauer.
er, Wilhelm Kuntze, Goldarbeiter,
iese, Steinmetz, aus Soldin.
Tischler, aus Berlin; raveur,
zus Berlin.
Glasschleifer, aus Neuwald; Friedrich aus Berlin; Ferdinand Quappe, dechaniker, aus Berlin; Gottfried Risop' Schlosser, Albert
zerlin; Franz Pohl,
Hannover, Leo Czihatzty, Berckfeld, Tischler, Tischlet, aus Berlin; August Kietz,
S Maurer, Friedrich Wilhelm lbert Sobald, Maurer, F ch h 5
Albert Gürschner, Ciseleur, ens, Ciseleur, und Adolph Ludwig Menke, Ciseleur, sämmt⸗ ich ebenfalls aus Berlin. . III. Bei der Kunstschule zu Königsberg, welche ge⸗ en ihren früheren Zustand sich bedeutend verbessert hat, erhält ie große silberne Medaille: Friedrich August Reimann, nmermann; die kleine silberne Medaille erhalten: Franz zeorg Kay ser, Mechanikus, Eduard Boehm, Zimmermann, riedrich August Becker, Zimmermann, C. X. Sahm, Mau⸗ erlehrling, August Helm, Goldarbeiter, und Julius Liebmann,
JV. Bei der Bau- und Handwerks schuse in Bres⸗ au erhalten die kleine silberne Medaille: Carl Schwa⸗
er, Maurer, alle drei aus Breslau; Wilhelm Hielscher, q Zu und Wilhelm Milisch, Oekonom, aus
Bei der Kunstschule zu Magdeburg erhält die die kleine silberne Medaille er— Zimmergesell, aus Burg; Friedrich Großwanzleben, und Joseph Schu⸗
Yi. Bei der Kunst- und Handwerksschule zu Dan⸗
Richau, Zimmerlehrling; die kleine silberne Medaille er— hält: Julius Albert Krüger, desgl. ö . VII. Bei der Kunstschüle zu Erfurt erhält die kleine silberne Medaille: Feiedrich Samuel Noeller, Müller— esell. ö Berlin, den 2. Juni 1834.
Dr. G. Schadow, Direktor.
Das te Stück der diesjährigen Gesetz'Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält unter 9 Nr. 1287 die Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 28. April d. J., betreffend die Einführung der revidirten Städte-Ord—⸗ nung in die Provinz Sachsen und die Verträge zwischen Preußen und An— halt⸗-Bernburg; unter 1288 die Erneuerung wegen Anschließung der verschiedenen Anhalt-⸗Bernburgschen Landes-Theile an das Preu— ßische indirekte Steuer⸗System, und unter 1289 die Regulirung der Schifffahrts-Abgaben auf der Saale betreffend; beide vom 17ten v. M. Berlin, den 6. Juni 1831. Debits⸗-Comtoir.
Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Gawe⸗ lo wski, als Courier von St. Petersburg kommend, nach Paris,
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 28. Mai. Se. Majestät der Kaiser haben den Jägermeister des Kaiserlichen Hofes, Grafen Branißki, für den Diensteifer und die wohlüberlegten Maaßregeln, mit denen derselbe zur Erhaltung der Ordnung im Wladimirschen Kreise des Gouvernements Wolhhynien mitgewirkt, so wie den Adels⸗ Mar⸗ schall des Gouvernements Grodno, Staatsrath Fürsten Swätopolk⸗ Tschetwertinski, für die ausgezeichnete Thätigkeit, womit derselbe für die Befriedigung der Bedürfnisse der durchmaschirenden Trup⸗ pen Sorge getragen, zu Rittern des St. Annen-Ordens Äster Klasse ernannt.
es Excellenz der General-Feldmarschall Graf Paskewitsch⸗ Eriwanski ist vorgestern hier angekommen.
Die hiesigen Zeitungen enthalten Folgendes: „Se. Majestät der Kaiser haben von dem Lber-Befehlshaber der 1ästen Armee, General⸗Feldmarschall Grafen Sacken, einige Berichte über die Operationen gegen verschiedene Rotten der Rebellen erhalten, die in einigen Kreisen der Gouvernements Wolhynien und Po dolien zum Vorschein gekommen sind. Aus diesen Berich— ten erhellt, daß den Empörern an allen Orten, wo sie mit unse⸗ ren Kriegern zusammentrafen, die gebührende Züchtigung zu Theil geworden ist. Lebhaft verfolgt von mehreren Detaschements, ha⸗ ben sie, — nach wiederholten Niederlagen, — Waffen, Anführer und Anhänger in Menge eingebüßt, ergreifen auf allen Punkten die Flucht und verbergen sich in den Waldern, wo sie jedoch von den Militair⸗Kommanden nicht nur, sondern auch von den Bauern des Ortes aufgefangen werden. Selbst diejenigen dieser Letzteren, welche durch die lügenhaften Einflüsterungen der Rädelsführer irre geleitet waren, find jetzt gewitzigt, und vollkommen von den verderblichen Folgen ihrer Leichtgläubigkeit überzeugt, waffnen sie sich überall gegen die Empörer, greifen sie auf und liefern sie den Ortsbehörden aus, um durch diese Aeußerung ihrer aufrichtigen Reue ihren Eifer und ihre Ergebenheit für die Regierung durch die That zu beweisen. Ein Hauptgefecht dieser Art ereig⸗ nete sich am 3. (15.) Mai zwischen dem Detaschement der
Generals der Infanterie, Roth, und einer Rotte von etwa 50090 Em— pörern, die 6 Kanonen mit sich führten und von dem Grafen Rzewuski uns zwei Brüdern Sabanski angeführt wurden, zu de nen auch noch der verabschiedete General Kolyßko sich gelsellt hatte. Folgendes sind die Details des erwähnten Gefechts: So—⸗ bald der General der Infanterie, Roth, den Befehl des zu dem Unternehmen gegen die Rebellen im Gouvernement Podolien be— stimmten Detaschements übernon men hatte, setzte er am 1. et Mai über den Bug und gelangte, mit forcirtem Marsche, noch am selbigen Abend spät nach Gaißin. Hier erfuhr er, die Em⸗ pörer hätten sich hinter dem Flecken Grakow gelagert, und nach— dem er seinen Truppen eine zweistündige Rast vergönnt hatte, beorderte er den General-Major Sobolewski mit einem Batail⸗ lon des 35sten Jäger-Regiments, zwei Kanonen und dem Olwio⸗ polschen Uhlanen⸗Regiment, auf der großen Straße gerade auf den Flecken loszurücken, während er selbst mit zwei Divisionen des Odessaischen, drei Divisionen des Wosnessenschen und zwei
nonen der reitenden Compagnie Nr. 9, den Weg über Kissljäk
Sobald Letztere dies nur erfuhren, dem Kirchdorfe Gorodka und began⸗ nen auf einer Anhöhe jenseits desselben, eine Schlachtlinie von nicht weniger als 5000 Reitern zu formiren. Der Ge⸗ neral der Infanterie, Roth, siellte sein Detaschement in Schlacht⸗ ordnung und zog gegen die Empörer, indem er eine Kanonade eröffnete, welche jene gleichfalls mit vier Kanonen erwiederten. Da er sah, daß die Rebellen eine schräge Bewegung machten, zog er einen Theil seiner Truppen links, um ihren rechten Flügel anzugreifen, auf welchem sich drei Kanonen befanden, und führte, in eigener Person, das Charkowsche Uylanen⸗Regiment gegen sie zum Angriff, welcher auch so wohl gelang, daß 560 Empörer auf der Wahlstatt blieben und die drei Kanonen erobert wurden.
der Empörer zu attakiren. retirirten sie sogleich nach
zig erhält die große silberne Medaille; Peter Benjamin
Zu gleicher Zeit rückte die ganze Linie vor, und das Odessaische
Truppen des 5ten Infanterie⸗Corps unter persönlichem Befehl des
Uhlanen-Regiment nahm, in einer der Attaken, noch eine Kanone. Nun begannen die Rebellen eilfertig zu retiriren, und als sie bei Anbruch der Nacht das Kirchdorf Daschewo er⸗ reicht hatten, machten sle Halt, in der Absicht, unseren sie verfol⸗ genden Truppen mit einer besonderen Kolonne, die sich aus den Haupt⸗ anführern und ausgesuchten Leuten bildete, Widerstand zu leisten. Diese Kolonne warf sich mit gränzenloser Verzweiflung auf un—⸗ sere Kanonen, wurde aber von den sie deckenden Truppen, einer Eskadron des Charkowschen Uhlanen-Regiments und einer Di⸗ vision des Wosnessenschen Uhlanen-Regiments, umzingelt und größtentheils niedergemacht. So endete dieses Gefecht, das 6 Stunden gedauert hatte. Gegen 1200 Todte und Verwundete bedeck= ten das Schlachtfeld; alles Geschütz und Gepäck der Empörer wurde er⸗ beutet; gefangen genommen wurden nur etwa hundert Mann, denn die tapfern Soldaten, in der Aufwallung ihres gerechten Unwillens, gewährten wenigen Pardon. Der Rest der Rebellen zerstreute sich, lebhaft verfolgt von den dazu beorderten fliegen⸗ den Detaschements. Nach AÄAnzeige der Gefangenen befinden sich unter den Gebliebenen auch der Graf Rzewuski und Alexan⸗ der Sabanski. Unser Verlust erstreckt sich nicht über 1090 Mann an Getödteten und Verwundten. — Der Kommandirende des Tambowschen Infanterie-Regimentes, Obrist Gulewitsch, welcher von dem Oberbefehlshaber der ersten Armee mit zwei Bataillonen nach Lipowez beordert war, um die Empörerhaufen von den Gränzen des Gouvernements Kiew ab⸗ zuhalten, und jetzt Kunde davon erhielt, daß die Rotten der Re— bellen in Daschewo von dem General Roth aufgerieben worden, und daß eine beträchtliche Partei derselben den Weg nach Linz eingeschlagen habe, rückte mit dem ihm anvertrauten Regiment, mit einer Eskadron des Neshinschen und einer Halb- Eskadron des Dorpatschen Regiments der Jäger zu Pferde, nebst zwei Ka— nonen, im Eilmarsche, aus Lipowez, erreichte bei dem Flecken Schornitzi einen starken Haufen der Empörer unter Anführung des Rebellen Kolyski, attakirte sie muthig, streckte über 100 Mann nieder und machte den Major Matuschewski, den Kriegs secretair des Führers dieser Rotte, Janowizki, nebst 25 Mann verschiede⸗ nen Standes, zu Gefangenen. Den Rest der Empörer verfolgt der Oberst Gulewitsch in der Richtung nach Winniza, um sie dem in jener Stadt stationirten Detaschement des Obersten Ter⸗ min, bestehend aus dem Veshinschen, Regiment der Jäger zu Pferde und dem 15ten Jäger-Regiment, in die Hände zu treiben.“
„Außerdem berichtet der Ober-Befehlshaber der 1sten Ar— mer Sr. Maj. dem Kaiser, daß am 22. April eine Rebellen⸗ Rotte von 500 Mann, angeführt von dem verabschiedeten Pol— nischen Capitain Bogdanowitsch, auf dem Wege nach Luzk, im Wolhynischen Gouvernement, auf ein Kommando von 200 Ko⸗ saken gestoßen war, welches jene augenblicklich auseinander⸗ sprengte, in die Flucht trieb und ihnen 30 Gefangene abjagte, unter denen sich 2 Häupter des dortigen Aufstandes, die Guts⸗ bestzer Sakrzewski und Lipski, befinden. Von diesen Gefange⸗ nen erhielt man die nöthige Anzeige über die übrigen Mitschul⸗ digen, zu deren Einziehung bereits die nachdrücklichsten Maaß— regeln ergriffen worden sind.“ .
In der St. Petersburgischen Zeitung liest man ferner: „Der Lieutenant Jakowlew vom Bataillon der Char⸗ kowschen inneren Garnison, welcher mit einer aus 217 Mann bestehenden Rekruten-Abtheilung vom Gouvernement Slobodsko⸗— Ukralnsk nach der Stadt Winniza beordert war und im Kiew— schen Gouvernement durch den Kreis Tarasischa vorrückte, erfuhr auf dem Wege, daß in der Nähe eine Rotte Empörer hause, welche ihn anzugreifen die Absicht habe. Nachdem er gegen eine etwanige Ueberrumpelung die nöthigen Maaßregeln getroffen hatte, bewaffnete der Lieutenant Jakowlew sein Kommando mit Keulen und beschloß, den Empörern entgegenzurücken. — Am 29. April zeigte sich in der That nicht fern vom Flecken Schiwa—⸗ tow eine Rotte von 100 Mann zu Pferde. Die Rekruten, dem Beispiel ihres Anführers folgend, hieben auf die Rebellen ein, tödteten 6 derselben, fügten 2 anderen schwere Wunden zu, mach⸗ ten den Anführer der Empörer, Namens Malinowski zum Ge— fangenen und gelangten ohne den gexingsten Verlust glück— lich nach der Stadt Lipowez. Bei dieser Gelegenheit zeichnete sich, nach dem Zeugniß des Lieutenants Jakowlew, besonders der Rekrut Baklanow aus, welcher der Erste voranstürzte und während der ganzen Attake mit der äußersten Tapferkeit focht, wobei er durch eine Kugel leicht am Fuße verwundet wurde. — Se. Maj. der Kaiser haben, nach Empfang dieses Berichts, Allerhöchst zu be— fehlen geruht, für einen so lobenswürdigen Beweis von Gei— stesgegenwart und Tapferkeit des Leutenants Jakowlew, inaglei⸗ chen der Tapferkeit des Rekruten Baklanow und der ganzen Par— tei, Ersterem den folgenden Rang und den St. Annen-Orden Zter Klasse mit der Schleife zu ertheilen, dem Rekruten Bakla⸗ now aber 100 Rubel und Jedem der übrigen 5 Rubel Gratifi⸗ cation zu zahlen, diese sämmtlichen Rekruten in die Grenadier— Compagnieen derjenigen Regimenter, zu denen sie bestimmt sind, aufzunehmen, den Bericht über diese Waffenthat in ihre Dienst—
Divissonen des Charkowschen Uhlanen⸗Regimenis, nebst 4 Kano⸗
und Guntscha nach Semeritschk einschlug, um die rechte Flanke
Formulare einzutragen und das Ganze zur allgemeinen Kunde zu bringen.“ Unsere Zeitungen enthalten folgenden, an den dirigiren⸗ den Senat gerichteten Allerhöchsten Ukas vom 6ten (18ten) d. M.: „Bei dem in einigen Kreisen der von Polen wieder er— langten Gouvernements ausgebrochenen Aufruhr, haben sich viele von den Gutsbesitzern als offenbare Feinde des Reichs gezeigt. Da kraft des Ukases vom 22. März (3. April) dieses Jahres deren Vermögen der Krone anheimfällt, so befehlen Wir, damit einerseits mit der Bestrafung der Verbrecher nicht gezögert werde, andererseits aber, um die Güter selbst vor gänzlichem Untergang zu bewahren, daß unverzüglich folgende Maaßregeln ergriffen wer— den: 1) An den Orten, wo die Ruhe schon wieder hergestellt ist, soll das Sequester sogleich auf das Vermögen derjenigen Edel— leute gelegt werden, von denen es sattsam erwiesen ist, daß sie bei der Verbreitung des Aufruhrs thätig gewesen sind und die Waffen ergriffen haben; eben so ist auch das Vermögen derer einzuzie⸗ hen, die in Zukunft der Unruhestiftung überführt werden, ohne jedoch