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die Sequestration auf die Güter solcher Edelleute auszudehnen, die mit Gewalt zur Theilnahme an dem Aufruhr gezwungen worden, wie auch derer, die nach Verlauf eines Monates nach der Erscheinung dieses Ukases sich reuevoll vor die Ortsbehörde stellen und sich aller Verbindung mit den Aufrührern enthalten, mit Ausnahme der Rädelsführer und Rebellenhäupter. 2) Ueber alle sequestrir⸗ ten Güter ist dem Finanz-Minister zu berichten, der Uns über die definitive Einverleibung derselben mit dem Schatze zu seiner Zeit ein Vorstellung machen wird. 3) Mit der Beschlagnahme treten die Güter unter die Gerichtsbarkeit der Kameralhöfe; auch müssen über sie und über alles bewegliche und unbewegliche Ver— mögen der Verbrecher genaue Indentarien gemacht und über je⸗ des der Behörde die nöthigen Nachrichten gegeben werden,. 4) Den Kameralhöfen wird es zur Pflicht gemacht, die Verwaltung dieser Güter zuverlässigen Leuten zu übertragen und, wenn die Bauern übermäßig mit Abgaben belastet sind, solche zu mil⸗ dern. 5) Die Bauern dieser Güter haben sich den von der Regie⸗ rung ihnen gegebenen Vorgesetzten zu unterwerfen, sich vollkommen ruhig zu verhalten und diejenigen auszuliefern, die es wagen sollten, sie zu neuen Unruhen aufzureißen. 6) Nach beendigter Einverleibung der bezeichneten Güter mit dem Schatze wird der Finanz-Minister unter Unserer Bestätigung den Kameral⸗Höfen vorschreiben, bei der erften günstigen Gelegenheit diese Güter ei⸗ ner neuen, den Lokal⸗Verhältnissen gemäßen Güter⸗Schau Lustra⸗ tion) zu unterwerfen, doch so, daß der Bauer nicht mit übermä— ßigen Lasten beschwert, sondern vielmehr dessen Lage verbessert werde. 7) Wenn auf einigen der bezeichneten Güter sich viel⸗ leicht auch zinsbare Schlachte und sonst noch Leute verschiedener anderer Stände befinden, so muß auch der ihnen auferlegte Grundzins gehörig ermäßigt werden, wenn sie, dem 5ten Punkte dieses Unseres Ukases gemäß, sich vollkommen ruhig verhalten.“
Das hiesige Journal enthält mit der Ueberschrift: „UÜeber die Insurrectlon in Litthauen“ Folgendes; „Täglich er⸗ halten wir die betrübendsten
nur durch Entwickelung einer beispiellosen Energie eine Rebellion unterdrückt werden kann, welche, — gesetzmäßigen Macht bezweckend, kein Mittel zu verbrecherisch er— achten würde, um diesen Zweck zu erreichen. Durch Bedrohung und Anwendung öffentlicher Hinrichtungen suchen die Litthauischen Insurgenten ihre Zahl zu vergrößern, und die von ihnen überall aufgerichteten Galgen sind die Bäume ihrer Freiheit geworden. An mehreren Orten wurden ihren Pflichten getreue öffentliche Beamte aufgehängt, namentlich Gursbesitzer, denen wenig da— nach gelüstete, an den Wohlthaten eines anarchischen Zustandes Theil zu nehmen, und Postmeister, die den Forderungen der In? surgenten nicht willfahrten. Mitten in diesem Gränel zeichnete sich eine Frau, die Gräfin Ronnicker aus, die, nicht zufrieden damit, den Eifer ihrer Anhänger aufzuregen, den ihrigen so weit trieb, unter ihren Augen Galgen errichten zu lassen, und bei den Hinrichtungen zu präsidiren. Instructionen, die man an ver— schiedenen Orten bei Häuptern dieser Rebellen fand, bestätigten die frühere Vermuthung von bestehender Uebereinstimmung in ih— ren Maaßregeln und in den von ihnen angewendeten Mitteln, — Mit⸗ teln, die, wie man gesehen, eben so viele Verbrechen und Gräuel sind, die unter der ordnenden Leitung eines an einem anderen Orte mit eben so viel Kunst als Ruchlosigkeit vorbereiteten Systemes stehen. Sicherlich begriff die Ausführung eines solchen Planes zu viele Verbrechen auf einmal gegen die Ober⸗Verwaltung, ge⸗— gen das Leben, die Wohlfahrt und gegen die Ehre ruhiger Ein— wohner in sich, um nicht auf die Nothwendigkeit der im Kaiser⸗ lichen Ukas vom 22. März (3. April) d. J. enthaltenen strengen Maaßregeln hinzuweisen. Indessen verfehlten diese Maaßregeln nicht, den Zorn und die scheinbare Erbitterung der revolütionnai⸗ ren Tagesblätter zu entzünden. ländischen Despotismus schreiend, sind sie voll von Unglücks⸗— Prophezeiungen und von glücklicherweise ohnmächtigen Dro⸗ hungen. Dahin führen, in ihren unvermeidlichen Entwik⸗— kelungen, die Grundsatze der demagogischen Schule. Wenn man ihren Organen glauben wollte, fo fiehe es dem morgenlän— dischen Despotismus nicht mehr zu, eine Infurrection zu unter⸗ drücken, die sich in einem Staate mit den Waffen in der Hand erhebt, die gesetzmäßige Regierung angreift und die Mehrzahl zwingt, sich wider ihren Willen unter das Joch einer verbreche— rischen Gewalt zu beugen. Auf solche Weise hätte in England, als es im Jahre 1798 in Irland den Wukungen der nämlichen Lehren, die wir heute bekampfen, Schaffotke entgegensetzte, mor⸗ genländischer Despotismus geherrscht — der edle und hochsinnige Heinrich 1V., gezwungen, in Biron die schwärzeste Verschwörung zu bestrafen, wäre ein zisiatischer Despot, und Brutus, der seine Söhne opferte, weil sie sich gegen die bestehende Regierung, gegen Roms Freibeit verschworen hatten, ein barbarischer Thrann gewesen. Ueberdenkt man die aus der Sprache der Revolutions ⸗ Blätter so streng abgeleiteten rationellen Folgen, so kann man sich nur Glück wünschen, zu sehen, wie ihre Systeme täglich immer mehr der einfachen Untersuchung der gesunsen Vernunft weichen müs⸗— sen, während auf der anderen Seite die schrecklichsten praktischen Wirkungen derselben in diesem Augenblick es darthun, in welchem beklagenswerthen Irrthume sich die Völker befanden, als sie es zugaben, daß man diese Systeme auf ihre Kosten bei ihnen ver— suchte. Und gerade die Volker, deren Aufstand man achtete und ungehindert sich ausbreiten ließ, sind es, den und noch lange am meisten leiden werden. Die Zukunft ist un⸗ durchdringlich, und wir wollen es nicht versuchen, den dichten Schleier zu lüften, der sie unseren Augen verhüilt. Wem es aber wahr ist, daß alle Uebel diefer Erde auf gewisse Graänzen beschränkt sind, und daß die unsichtbare Hand, welche die Welt regiert, ihnen früher oder später ein Ziel stellt, so glauben wir, mitten in dem drohen— den Dunkel, das uns umgiebt, den ersten Strahl dieser trösten— den Wahrheit leuchten zu ehen. Wie groß auch die zerst o rende Wuth der Geißel der Umwähkfung gewesen seyn mag, die seit 1H Monaten auf Europa lastet, so ist sie vielleicht naher daran, sich zu erschöpfen oder nachzulassen, als man glaubt. Bein An— blick Italiens, das der gesetzmäßigen Ordnung und der Ruhe wiedergegeben wurde, siebt die Propaganda einige jener anarchi⸗ schen Saamenkörner, die ven ihr so reichlich und unter so gro— ßen Hoffnungen über ganj Europa ausgestreut wurden, in ih—
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ren Keimen erstickt. Sie höre demnach auf, sich in mörderischen
Anstrengungen zu verjehren, um einen Rest von Irrthum und Wahn⸗
sinn zu unterhalten, der die Zahl der Schlachtopfer nur vermehren muß h Vp — gesondertes Corps gebeten haben.
nunft stützt. Sie überlasse die Sorge für das Gluck mehrerer Natio⸗
und elner Macht nickt gewachsen ist, die sich auf Gerechtigkeit und Ver— * nen den Fursten, die sie regieren, und die, besser als die Haupter der li⸗ beralen Schule, die Aufklärung des 19ten Jahrhunderts zum all⸗ gemeinen Besten zu benutzen wußten. Diese Souveraine und ihre Verwaltungs- Behörden werden jetzt mit den höchsten An— strengungen die schrecklichen Uebel wieder gut zu machen haben, welche der Liberalismus jm Namen jener Aufklärung herkeisführte, Diese Aufgabe, welche der Kaiser mitten unter den Sorgen des Krieges schon zu lösen beginnt, wird er ganz erfüllen, wenn der
Ueber Barbarei und morgen-⸗
Nachrichten vom Schauplätze der Litthauischen Insurrection; sie geben uns die Ueberzengung, daß
die gänzliche Vernichtung der
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Dämon der Anarchie aus seinem Reiche vertrieben und durch die Kraftanstrengung einer getreuen Nation auf immer zurückgewie⸗ sen seyn wird, so wie vor 19 Jahren die Invasion Napoleons zurückgewiesen ward. Täglich sind wir Zeugen der Huld und Gnade, durch welche der Kaiser sich für die Trauer zu entschä⸗ digen fucht, die ihm eine verabscheuungswürdige Rebellion ver— ursacht. Noch vor kurzem hat er sich des Schicksals eines der hauptsächlichsten Rebellen Litthauens angenommen, Auf solche Wesse eilt der Monarch dem so ersehnten Augenblick zuvor, wo Er, von der Sorge, zu kämfen und zu strafen befreit, nichts wei⸗ ter zu thun haben wird, als die tiefen Wunden zu heilen, die sich das nur zu gelehrige Polen selbst geschlagen hat, indem es Menschen Gehör gab, die es einst besser kennen lernen wird.“
Odessa, 17. Mai. Vom 1. (13.) Jan. bis zum 1. (13.) Mai d. J. betrug der Werth der Einfuhr hierselbst 2, 306,926 und der Ausfuhr 3,550,823 Rubel.
Die hiesigen Zeitungen enthalten einen Plan zur Einfüh⸗ rung einer regelmäßigen Dampfschifffahrt zwischen Odessa und Konstantinopel; der erste Platz für Passagiere soll 00, der zweite 50 und der dritte 20 Rubel Banknoten kosten.
Die Zahl der hiesigen Einwohner beläuft sich auf 29,921, nämlich 15,847 männliche und 13,074 weibliche; hierunter be— finden sich 28,275 Christen und 1636 Juden.
— Nach Briefen aus Kischeneff vom 1sten d. M. wollte man Nachricht haben, daß an diesem Orte sich wieder Spuren der Cholera gezeigt haben. Auch soll es daselbst sehr an Regen feh⸗ len, so daß man für die nächste Ernte besorgt ist.
w 1 n Warschau, 1. Juni.
boten-Kammer schon früher durchgegangen ist, in einen Reichs— tagsbeschluß verwandelt.
zu den von ihm vollführten Thaten Glück gewünscht.
In der Landboten-Kammer trug der Graf Ledochowski darauf an, daß im Namen der Nation eine Deputation dem Generalissimus und der Armee durch eine Adresse die Gefühle
der allgemeinen Dankbarkeit gegen dieselben darbringen sollte. Dieser ntrag wurde von der Kammer einstimmig angenommen,
und auch der Senat trat demselben bei, in Folge dessen die er⸗ Dann berathschlagte Ordnung in den Kammer-Verhandlungen mehr geregelt und die Richtschnur
wähnte Deputation sogleich erwählt wurde. man über einen Gesetz-Entwurf, wodurch die
für das Verfahren der Reichstags-Kommissionen festgesetzt wer⸗ den soll.
Die heutige Staat s-Zeitung enthält unter amtlicher Rubrik Folgendes: „Die National-Regierung wurde am 29ten v. M. durch den Generalissimus benachrichtigt, daß der General⸗
Goltverneur der Hauptstadt Warschau an denselben einen seinem Ansehen zu nahe tretenden Bries geschrieben habe, und beschloß
daher noch an demselben Tage, auf Vorstellung des Generalissi— mus, den General der Infanterie, Krukowiezki, von der ferneren Erfüllung seiner Pflichten als Gouverneur von Warschan zu ent⸗ binden, indem sie ihm die Entlassung gab.“ Hierauf folgt das Entlassungsschreiben, worin der General Krukowiezki zugleich be— auftragt wird, das ihm früher anvertraute Amt dem Vize-Gou— vernenr Oberst Kaminski provisorisch zu übergeben.
es noch, daß des Gesuch des Generals Krukowiezti um Ent—
lassung eist der Regierung zugegangen sey, nachdem sie ihm die— selbe bereits aus freien Stücken vermittelst des Generalissimus zu—⸗ geschickt hatte.“
In eben die sem Blatte liest man unter Anderem: „Der Adjutant des Generals Gielzud, welchet am 29sten v. NM. in Warschau anlangte, ist auf dem rechten Ufer der Narew nirgends auf Russische Truppen gestoßen. — Durch die Expedition des Generalissimus sellen die Vorräthe der Russen in Lomza und Ostro— lenka, so wie die Magazine bedeutenden Depots in Bransk und Bielsk, theils vernichtet, theils weggenommen werden seyn. — Nach den neuesten Nachrichten hat der Feldmarschall Diebitsch, nachdem er am 28sten v. M.
die Brücke bei Ostrolenka hat abbrennen lassen, seine Armee ge⸗ theilt und ist, nachdem er einen Theil nach Litthauen detaschirt, mit einem anderen Theil über den Bug wieder in Podlachien einge⸗ rückt. — Marketender, welche vom Corps des Generals Gielgud
zurückgekehrt sind, sagen aus, daß sich dessen Marsch nach Lit— thauen kein Hinderniß entgegengesetzt hat, daß bis zum letzten
Sonnabend (den 28sten) noch kein Treffen zwischen ihm und den selbst auf ihrer Rückkehr nur wenig Russen angetroffen haben. — Jenseits Pultusk streift seh. unverdiente Ungnade klagt,
Russen vorgefallen war, und daß sie ein Russisches Kavallerie-Corps umher, welches aus 100090 Mann Dragonern und Kosaken besteht. — Der Generalissimus hat ei— nen Theil der Polnischen Armee als Observations-Corps jenseits der Narew aufgestellt und sein Hauptquartier am 29sten v. M. nach Praca verlegt. — Das Crrps des Generals Dziekonski ist auf das rechte Weichselnfer hinübergegangen.“
Der Warfchauer Kurer sagt: „Es heißt, daß General
Chrjanowski wieder einen Vortheil errungen hat. = Auf dem rechten Ufer der Narew befinden sich gar keine Russische Trup⸗
die jetzt am meisten lei⸗
pen mehr. — Ein gestern aus Sterdhn angekommener Bürger versichert, daß in der Gegend von Ciechanowiez, Stoczek und
Jadow ebenfalls keine Russischen Truppen ständen.“
unter Wasser gesetzten Bopra-Bruch an einer flachen Stelle zu
— — Bon der Polnischen Gränze, 3. Juni. Nach— richten aus der Gegend von Raygrod vom 31. Mai zufolge, soll es den vor Raygrod gestandenen Polen gelungen seyn, den
passiren ind den General von Sacken dadurch zu nöthigen, sich iber Augustowo auf Grodno zurückzuziehen; dagegen hat nach Berichten aus Johannisburg der Polnische General Gielgud am
27. Mai Lomza verlassen und sich jenseits der Narew auf Piont⸗
2
Lomza ist au diesem Tage von den Russi⸗
nita zurückgezogen. Am 30. Mai sind selbige auf der
schen Truppen besetzt worden. Straße nach Augustowo bereits in Szuczyn eingerückt. rere Polnische Trurpen-Nbtheilungen smd, Behufs besserer Ver— pflegting und Komp 'ettirung der Armee, auf das linke Weichsel— Ufer übergegangen. — Der General Chlopizki aus den General Skrzynezki um das Kommando über ein ab⸗
Fr an reich.
Paris, 29. Maj. Gestern Mittag kam der König in Be— gleitung der Königin und der Prinzessin Adelaide zur Stadt. Se. Maj. hielten sofort einen Minister-Rath, welchen beinahe Stunden währte. Um 55 Uhr kehrten Höchstdieselben nach St. Eloud zurück, nachdem Sie noch dem Königl. Sardinischen Botschafter eine Privat-Audienz ertheilt hatten.
Der Constitutionnel will wissen, daß der König binnen
rer ganzen Aufrichtigkeit einzuführen.
Gestern nahm die Senatoren Kammer mit einer Majoritat von 24 Stimmen gegen eine das Projekt hinsichtlich der von den Israeliten zu entrichtenden Rekruten-Steuer an, und es wurde sodann, da es in der Land—
An diesen Tage wurde dem General Lubienski, als er sich im Senat einfand, von der Versammlung
Dann heißt
in Nur und Ciechanowiez und die,
Meh⸗ Verwaltung
soll von Krakau
kurzem eine zweite Reise unternehmen würde, und zwar nach östlichen Provinzen. Der Temps bezeichnet als den Tag d Abreise den Aten Juni.
Aus Toulon wird unterm 23. d. geschrieben: „Die 3 gatte „Artemissa“, auf der sich der Prinz v. Joinville eing schifft hat, ist heute Nachmittag von hiesiger Rhede abgegangt Da der Windstille wegen die Segel nicht aufgespannt werd konnten, so nahm das Dampfboot „Sphinx“ das Schiff an Schlepptau und zog es eine Strecke ins Meer hinein. An de selben Tage in aller Frühe waren die das Observations⸗Geschw der bildenden Linienschiffe „Algier“, „Trident“, „Marengo“ „Algesiras“, „la Ville de Marseille“, die Fregatte „Viectoire die Korvette „Perle“ und die Briggs „Cuirasster“, und „Zebr unter Segel gegangen und erwarteten vor der Rhede in Re aufgestellt den Prinzen, um ihn bis an die Küste von Korsf zu begleiten, wo er Ajaccio und Bastia besuchen wird.“
Der kürzlich aus dem Departement des Finisterre nach d Departement der Haiden versetzte Prafekt Herr Billiard, ist m telst Verordnung vom gestrigen Tage seines Dienstes gänzlich en lassen worden. Diese Verabschiedung giebt die Veranlassung zu⸗ nein langen amtlichen Aufsatze, den man heute im Monite ur si⸗ und worin es unter Anderem heißt: „Die verfassungsmäßig Sitten bilden sich langsam in einem Lande, wo die Gesetze su her bestanden, als sie. Dies zeigt sich heutiges Tages in Frar reich, wo man damit umgeht, die Repräsentativ⸗Regierung in Man stößt auf despotist und unlenksame Gewohnheiten, die sich der Anwendung zen Systems in gleichem Maße widersetzen. Der rebellische WM wird noch alltu oft mit der Meinungs-Unabhänzigkeit, niedn Schmeichelei der Regierung mit dem Gehersam für das Ge verwechselt. Hieraus entstehen für die öffentliche Verwaltuü Hindernisse, die eine weise Regierung zu beseitigen suchen nu Fils das jetzige Ministerium an das Staatsruder gelangte, fi digte es an, das es, aus gleichartigen Ctementen bestehend, di Esuheit auch in die gesannnte Verwaltung übertragen n In diesem Sinne wurden sofort von den verschledeuen Min an sammtliche zu ihrem Ressort gehörende Behörden Cirku Schreiben erlassen. Als man späterhin die Beamten dazu n leiten wollte, einer Association beijutreten, die Argwohn geg die Regierung hegte, wurden alle darauf hingewiesen, daß mit sich selbst im Klaren seyn müßten, daß man von keinem h ihnen Dienstleistungen gegen seine Ucterzeugung verlange, d keiner von ihnen zur Annahme eines Amtes gezwungen werd könne, und daß die Zeit gekommen sey, wo der Grundsatz ! liberalen Opposition von 1819, wonach Niemand zugleich M glied der Verwaltung und der Opposstion seyn dürfe, seine vo Anwendung finden müsse. Dieser Grundsatz gilt noch heute! damals, und ihm ist ohne Zweifel der kürzlich stattgefundn Präfekten⸗Wechsel zuzuschreiben, worüber wir uns näher erklän würden, wenn das Recht der Beamten-Versetzung nicht eben unumschränkt als das der Ernennung wäre. Die Regierung le oder entzieht ihr Vertrauen nach Gutdünken; das Wort „Vertraut! allein schließt schon den freien Willen, wie ihn das Gewissen eingiebt. sich. Abzesehen aher von den Gründen zu jenem Praifekt Wechsel, sst dieser von öffentlichen Demonsirationen begleitet wesen, die zu den ernstesten Betrachtungen Anlaß geben. M hat diese Maaßregel entstellt und sich dazu solcher Mittel bedier wodurch das Angemessene derselben nur noch um so deutli hervorgehoben worden ist; denn es hat sich daraus ergeben, n einige der versetzten Beainten mehr darauf bedacht gewesen sw sich eine persönliche Stütze aus ihren Administrirten zu schaffen, diese Stütze der Regierung zuzuwenden. Zum Beweise ditn jene unbefugten Deputationen, jene freiwilligen und in den 3 tungen ausposaunten Abdankungen einiger Subaltern⸗ Beamtin jene Adressen, worin die von der Regierung von Rechtsweg und nach reiflicher Erwägung angeordneten Versetzungen getad werden; endlich jene Proelamationen, welche ven den versetz Beamten selbst publicirt worden sind, statt daß diese das Beisy des Gehorsams und der Uneigennützigkeit in ihrer eigenen Sat hätten geben sollen. Haben wir nicht unlängst gesehen, wie ein höht Beaniter (Herr Billiard) sich gleichsam in offenen Widerspruch n der von det Regierung angenommenen Politik versetzt und skh Meinungen laut verkündigt hat? wie er nach, seiner Versetn seinen Administrirten ein Lebewohl in so unangemessenen Au drücken sagt, daß wir gar nicht darauf hindeuten würden, wu die unvorsichtigen Freunde jenes Beanmten das betreffende Schi ben nicht selbst publicirt hätten? Am (19ten v. M. zeigt Präfekt des Finisterre den Empfang des Ministerial⸗Reskripts wodurch er bloß versetzt wird, und fügt hinzu, „daß das Dep tement für ihn auf den Schlag, der ihn betroffen, antworn werde.“ Am 20sten berichtet er über einen Volks⸗Aufstand, d äußert er, nur als eine Folge seiner Abberufung zu betracht Am 22sten erläßst er eine Proclamation, worin er über die Schuld derselben den Mänm beilegt, „die das Gute, das er gethan, nicht zu würdigen wi ten“, und am Schlusse den Rath ertheilt, das Departem möchte solche Männer in die Kammer schicken, die sich zu D metschern seines festen Willens machten, die Freiheit noch hö' als den Thron zu achten.) Ist um solchen Preis eine Regiern wohl denkbar? Wir fragen dies Alle, die es redlich m nen, ja den betreffenden Beamten selbst. Im Departem des Var haben ähnliche Schritte, Reclamationen und Adrtss stattgefunden. Und der Journalismus hascht begierig ne diesen Elementen der Unordnung, um sich daraus eine Wi gegen die Regierung zu bilden, und ohne sich irgend darum . kümmern, ob die ihm denuneirten Beschlüsse nicht auch din triftige Gründe veranlaßt worden sind. Ein Morgenblatt h heute einen von seinem Posten abberufenen General ⸗Prafelt Secretair (Herrn Teulon) bereits für würdig, zum Deputitj gewählt zu werden, und doch ist dirser Beamte gerade nur dem Grunde abberufen worden, weil er zur Unterstützung seil Kandidatur den Einfluß der Maires auf ihre Administrirten . Anspruch genommen hatte‘). Wie würde man nicht geschti haben, wenn dieses Schreiben früher als die Abberufungs⸗W ordnung bekannt geworden wäre? In der jetzigen Zeit läßt ohne die vollkommenste Einheit in allen Elementen für die Versöhnung der Parteien, für Sicherstellung der Interessen, für die Verschmelzung Meinungen nicht das Geringsie in Ausführung bringt In einem Staate, wo es drei Gewalten giebt, m eine jede für sich einig, hauptsächlich aber muß es die vollziehen
3 .
Der Moniteur theilt hier in einer Randnote das bett fende Abschiedsschreiben des Hrn Billiard an die Bewohner! Departements des Finisterre mit. .
) Auch dieses Rund-Schreiben des Hrn. Teulon (eines V0 wandtéen des Deputirten des Lot und der Garonne) giebt der M nitenr woörtlsch. Sämmtliche Maires des Bezirks von Nimes wet darin ersucht, sich bei den bevorstehenden Wahlen zu Gunsten) Hrn. Teulon all des Einflusses zu bedienen, den sie in ihrer meinde und der Umgegend haͤtten.
kignissen schriftlich
em Könige für
nnlaßt wurden.
eyn. Man müßte sich wundern, daß hiervon nicht Jedermann ängst durchdrungen ist, wenn man nicht wüßte, wie leicht es dem Ehrzeize und dem Parteigeiste ist, alle Begriffe des Falschen und Wahren, des Gerechten und Ungerechten über Fragen, die der gefunde Menschenverstand und das Ehrgefühl längst beant⸗ wortet haben, mit ülfe einiger glänzenden Phrasen über den aufen zu stoßen. em Ministerium gebührt es, der Wahrheit ihr Recht zu geben. Glücklicherweise sind Beispiele, wie die obi⸗ en, selten, und diese Seltenheit selbst zeugt von dem guten Geiste und den ausgezeichneten Dienstleistungen einer Beamten— slasse, in deren Reihen sich Talente und ein Patriotismus vor— Inden, die das Land in gleichem Maße wie die Regierung zu chäͤtzen weiß.“
„Es scheint gewiß zu seyn,“ sagt das Journal des Dé⸗ hats, „daß die Versetzung des Herrn Billiard aus dem Dept. des Finisterre dort eine ziemlich lebhafte Gährung erzeugt hat. Der General-Präfektur-Secretair, Hr. Tassel, der einstweilen nit den Functionen eines Präfekten beauftragt war, hat Herrn astmir Périer von den durch jene Versetzung veranlaßten Er—
g in Kenntniß gesetzt und ihm angezeigt,
daß jwei Maires und zwei Adjunkten bereits ihre Entlassung genom— nen haͤtten, und daß er auch die seinige nehmen würde, wenn Hr. zilladd dem Dep. des Finisterre nicht zurückzegeben werde.“ — buch im Departement des Var hat, wie das Journal du Fdommerce von dort meldet, die Absetzung des bisherigen Prä— ekten, Herrn Bernard, Mißbilligung erregt. Eine Deputation her Natlonal-Garde von Draguignan hatte sich zu dem Prinzen bon Joinville nach Toulon begeben und ihn gebeten, sich bei die Zurücknahme der betreffenden Verordnung Die Absetzung des Herrn Bernard ist dadurch herbeigeführt worden, daß dieser sich geweigert hat, einem Be⸗ ehle des Herrü Caf. Périer gemaß, sane Mißbilligung über i Bildung der National-Vereine in seinem Departement ffentlich auszusprechen.
Der General Graf Flahaut ist von hier nach Berlin ab⸗ ereist.
Der Großbritanische Botschafter gab gestern zur Feier des Heburtsfestes seimnes Monarchen ein glänzendes Fest, an welchem
ehr denn 2009 Personen Theil nahmen; in einem im Garten rbauten Salon wurde getanzt.
Die Herzogin ven Dino, Nichte des Fürsten Tallehrand, st von hier nach London abgzereist; man will daraus schließen, daß der Fürst sich bleibend in England niederzulassen gedenke.
Herr Lingay, ein Literat, der eine Zeit lang an der Redac— jon des Temps Theil genommen hat und schon seit 20 Jahren ür Journale schreibt, ist, dem Vernehmen nach, der Versasser her polemischen Artikel im Moniteur.
Der Abbé Gregoire, ehemaliger Bischof von Blois, ist ge⸗ kern Nachmittag nach einer langen und schmerzhaften Krankheit nit Tode abgegangen. Sein Leichenbegangniß wird morgen früh attfinden. borangegangenen Zwistigkeiten und Unterhandlungen wegen der Frage, ob ihm, als einem schismatischen Bischofe, die Sakra⸗ mente zu ertheilen und das kirchliche Begräbniß zu bewilligen ey, wird nächstens im hiesigen Buchhandel erscheinen. — Der Eemps sagt über diese Angelegenheit: „Wird der Tod des Abbe Gregoire die Debatten endigen, zu denen seine letzten Au— zenblicke Anlaß gegeben haben? Man scheint schon auf Mittel ut Vermeidung der Unordnungen, mit denen dieser Streit zu ndigen drohte, bedacht gewesen zu seyn. Man spricht, als von nem Auskunftsmittel, von dem bevorrechteten Begräbniß, bas dem Abbé Gregoire als ehemaligem Senator zustehe und obei es nicht nöthig seyn würde, seinen Leichnam nach seiner spfarrkirche zu bringen.“
In mehreren Departements sollen, dem Journal de »Anbe zufolge, die Wähler, um tüchtige Männer, die ihrer eschränkten Vermögens⸗-Umstände wegen die Functionen eines Deputirten nicht würden übernehmen können, hierzu in Stand u fetzen, beschlossen haben, ihnen auf dem Wege der Subscription ine tägliche Entschädigung von 15 Fr. für die Dauer der Session u bewilligen.
Im Departement des Goldhügels treten eine Menge von Kandidaten für die bevorstehenden Wahlen auf; unter ihnen be⸗ nden sich Hr. Cabet, vor kurzem abgesetzter General⸗ Prokurator n Korsika, Hr. Viefville, gewesener Präfekt, Hr. Vatout, Bi⸗ Hhliothtkar des Königs, und die Herren Hernour, Mauguin, von Berbis und von Saunac. Hr. Odilon-Barrot und seine Freunde, elche besorgen, daß sie von ihren alten Wahl⸗Kollegien nicht
u verwenden.
ledergewählt werden möchten, wenn die Vereinigung der Wäh-
er der Centra mit denen der rechten Seite zu Stande käme, ollen da, wo diese Vereinigung am schwierigsten werden dürfte, ls Kandidaten auftreten.
Gestern wurden die Verhandlungen in dem Prozesse gegen hie zehn der Entwaffnung eines Postens der National⸗Garde und zes Angriffs auf einen Posten Linien-Truppen angeschuldigten Individuen, nachdem diefelben vier Tage gedauert, geschlossen. stach einer zweistündigen Berathung sprachen die Geschwornen äber die Angeklagten das Nicht schuldig aus.
Der Huissler der Pairs-Kammer begab sich gestern nach dem
efängnisse von Sainte⸗Pelagie und setzte den Grafen v. Ker⸗
Horlay in Freiheit, der bekanntlich im November v. J. vom Pairs⸗
ofe wegen eines von der Gazette de France und der Quotidienne itgetheilten Schreibens, worin er die Gründe seiner Weigerung,
zen Eid der Treue gegen die neue Regierung zu leisten, ausein⸗
ndersetzte, zu halbjaͤhriger Haft verurtheilt wurde.
Dem Ami de la Charte zufolge, sind bei dem Gesechte, as neulich bei Bressuire zwischen 238 Soldaten und 150 Chonans attfand, 21 von den Letzteren geblieben; 8 Leichname der selben burden in der Nähe des Kampfplaßtzes in dichtem Gesträuch und ie übrigen in mit Eichenzweigen bedeckten Gräben gefunden. Diot selbst hatte, mit einem großen weißen Federbusch auf seinem
ut, die Chouans in dem Treffen befehligt. — Das Kriegs-
Bericht in Nantes hat mehrere widerspenstige Militairpflicht ge lu Zijähriger Strafarbeit verurtheilt.
In Rennes haben am 25sten d, Unruhen stattgesunden, welch durch die Freisprechung der in einem gegen die jetzige Re—
ierung feindlichen Sinne redigirten Gazette de Bretagne ver— r In der Druckerei dieses Blattes warf das Volk pie Fenster ein; dasselbe widerfuhr der Wohnung des Präsiden⸗ en der Jury und den Häusern einiger wegen ihrer Anhänglich— eit an die vorige Dhnastie bekannten Einwohner. Der Verthei⸗ iger des Blattes, Advokat Fontaine aus Paris, hatte durch nige Aeußerungen in seineni Plaidoyer die Zuhörer erbittert ind dadurch jene Auftritte herbeiführen helfen. Am folgenden Lage wurde dasselbe Blatt, das wegen eines anderen Artikels ngeklagt war, abermals freigesprochen, und es wiederholten sich ieselben unruhigen Auftritte.
Das Journal du Commerce schreibt aus Algier vom 8. Mai.: „General Berthezüne hat arermals einen Zug nach
69 . J der Ebene Witidsah und nach dem Atlas unternommen; er mar⸗
J
Eine ausführliche Relation über die seinem Tode
zahlt, sinkt auf
J! 9
8 schirte den Tten von hier ab und kehrte den 13ten zurück. Der Zweck dieser Expedition war, einen noch unbekannten Theil jener roßen Ebene zu rekognosciren und einige, Stämme, z. B. die
eni Halifa, Beni Aug u. a. m. zu züchtigen, weil sie Un⸗ ruhen nährten, die Wege unsicher machten, die Reisenden um— brachten und plünderten und die in der Ebene wohnenden Ara—⸗ ber verhindern wollten, uns Getreide und Lebensmittel zuzufüh— ren. Bei unserem Herannahen nahmen die Bewohner einiger Dörfer die Zelte ab und ergriffen die Flucht, ihre Heerden mit sich fortführend; die Häuptlinge aller übrigen Stämme aber ka— men, um sich zu unteiwerfen. Der General hatte ihnen Gnade versprochen, wenn sie am solgenden Tage vor der Mittags— zeit einige bekannte Mörder auslieferten; im entgegenze— fetzten Falle werde er ihre Berge verwüsten lassen. Vor⸗ aussehend, daß diese Bedingung unerfüllt bleiben würde, begannen die Truppen früh mit zwei Berg-Hauhitzen, die von Maulthieren getragen wurden, ihre Beweglmz. Gegen 1 Uhr wurden einige Flintenschüsse gewechselt, und als die Soldaten auf einem Marabout (Begräbnißort eines muhamedanischen Priesters) den Tornister eines untangst ermordeten Voltigeurs vom 15ten Regiment als Trophäe oder Weihgeschenk aufgehängt fanden, begann das Sengen und Brennen; mehrere Dörfer wurden niedergebrannt und viele Fruchtbäume umgehauen. Diese grausame Art des Kriegführens ist das einzige Mittel, jene Volks⸗ stämme zum Frieden Und zur Ruhe zu gewöhnen. Funchtbare, täglich aufeinanderfolgende Gewitter waren dieser Expedition hin⸗ derlich. Wenn unsere Truppen bei ihrer Ankunft auf dem Gipfel
des Atlas nicht durch dicke Nebel verhindert worden wären, den
Kabailen am südlichen Abhange des Gebirges zu folgen, so wüc— den deren Frauen und Heerden in unsere Hände gefallen seyn.“ Großbritanien und Irland. ö London, 28. Mai. So lange der Resorm⸗Maaßregel noch im Unterhause zweiselhaft war, fiel es Keinem ein, zu fragen, was doch das Schicksal derselben im Ohberhause seyn dürfte; jetzt aber, da man einer sehr großen fragt man natürlich,
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derben zu retten, in das sich All
Wenn aber Männer, wie Banks
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keine handgreifliche Vortheile
winden hatte, waren bloß veraltete Vorurtheile
Besorgnisse. Aber wenn auch bei der vorgeschlagenen Reform viele Pairs große Vortheile einbüßen sollen, so werden doch die meisten dadurch an Einfluß gewinnen, und manche sind edeimü— thig genug, sich bereitwillig aller persönlichen Vortheile zu bege⸗ ben. Und fsollte alles dieses nebst dem Einflusse des Königs und der Regierung nicht hinreichen, eine Mehrheit zu gewinnen, so darf man schon auch etwas auf den Einfluß der Furcht vor gewaltsamen Reactionen rechnen. Ist nun aber einmal das Un⸗ terhaus reformirt, dann werden sich gar wichtige Fragen aufdrin— gen.
Irland viele Gegner. Der große Reichthum der meisten ihrer
Prälaten, so wie die bittere Armuth eines großen Theils der weniger
Pfarrer, das Anhäufen vieler Pfründen in die Hande Günstlinge und die gänzliche Vernachlässtgung derer, welche sich keiner politischen Beschützer zu erfreuen haben, und vor Allem
die Art der Bezahlung der Geistlichkeit durch Zehnten und hohe
gegen ihre
Sporteln, welche sie so ost in feindselige Stellung die der
Pfarrkinder bringen, betrüben selbst die Mehrzahl derer, Kirche im Glanben anhängen. mirten Parlament eine bedeutende nächste Frage ist die der Besteuerung.
Resorm
haft abgefaßt, doch darum nicht minder treffend: „Besteuerun⸗ gen von der Wiege bis zum Grabe, welche die Anti⸗Reformisten verewigt zu sehen wünschen; Abgaben, von allen Gegenständen, welche in den Mund gehen, den Rücken bedecken, oder worauf der Fuß tritt; Abgaben von Allem, was angenehm zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu riechen und zu schmecken ist; Abgaben von Licht, Wärme und Bewegung; der Erde und in dem Gewässer unter der Erde ist, von Allem, was die Fremde oder das Inland erzeugt; Abgaben vom rohen Material, Abgaben von jeder Vermehrung des Werthes, den ihm der Fleiß des Menschen giebt; Abgaben von der Brühe, die des Meunschen Eßlust reizt, nnd von der Medizin, die ihm die Ge— sundheit wiedergiebt, Ricl ters und von dem Strick, womit man den Delinquenten henkt; von des Armen Salz und von des Reichen Gewürz; von den Nägeln am Sarge und von den Bändern der Braut; Abgaben im Bett und am Tisch, schlafend und wachend;
tes Pferd, mit einem besteuerten Zaum, auf einer
bezahlt, sein Kattun-Bett, welches 22 pet. bezahlt hat, Papier, welches 8 Pfd. für Stempel
elcher
dem er J opt.
macht sein Testament auf ; gekostet, und verscheidet in den Armen eines Apothekers, w 100 Pfd. für das Privilegium bezahlt har, ihn untzub ngen. Hierauf wird sein ganzes Eigenthum mit bis 10 pEt. besteuert,
uͤnd man sordert hohe Spocteln so vohl für die Niederlegung des
Testaments, als für sein Bezrabuiß in der Kirche, wo seine Tu genden der Nachwelt, auf bestetie tem und er zu steuert zu werden.“ — ter Anderem darin eine Erleichterung suchen,
Ein reformirtes Parlament dürfte un—
neben der eigenen zu erhalten, eine Einrichtung, welche allein eine Armte von 10 — 15,900 Mann nothwendig machen soll. Eine andere Maaßregel möchte die Antegunz Steuer und die Ermäßigung eines großen Theils der seyn, welche jetzt den Gewerbfleiß dräcken.
8a gk Abgaben
Niederlande. Mai. Vor Beginn schon sämmtliche
Brüssel, 31. des Kongresses waren
d esYRhirn ↄfetz Tribunen besetzt,
was wird tischen Zeitungen be⸗ — 11 1 14 ;
im Namen der Central-Section
ting),
Die Anglikanische Kirche hat sowohl in England als in
Hier also muß bei einem refor⸗ eintreten; die Folgendes Blätichen durchläuft in diesem Augenblicke Millionen Hände; es ist scheri⸗
Abgaben von Allem, was auf
Luremburg zurückziehen
von dem Hermelin am Mantel des Rich-
Marmor entgegenleuchten seinen Bätern versammelt wird, um nicht mehr be⸗
daß es in Irland die Katholiken von der Bürde besrein, die Aagllkanische Kirche einer Vermögen-⸗
der gestrigen Sitzung f und
man erinnerte sich nicht, jemals einen solchen Andrang von Zu⸗ schauern erlebt zu haben. Die Deputirten bildeten verschiedene Gruppen, in denen sehr lebhaft gesprochen wurde. Herr van Mernen vertheilte mehrere Exemplare einer Protestation der Bel— gischen Association. Nachdem Herr Vilain XllII. mehrere Bitt⸗ schriften vorgelegt hatte, unter denen sich eine von 1 Einwoh— ner Teurnah's gegen die Erwählung des Prinzen von Sachsen⸗ Koburg befand, bestieg der Finanz⸗Minister, Herr von Brou— ckere, die Rednerbühne und legte der Versammlung drei De— krets-Entwürfe vor. Der erste betraf die Aufhebung jedes Ein— gangs⸗-Zolls auf goldene, silberne und andere Gegenstände, welche Belgiern gehörten, die in Folge der Revolution in ihre Heimath zurückgekehrt seyen; der zweite enthielt ein neues Auflage? System in Bezug auf die Brennereien; der dritte bezweckte, das Dekret des Kongresses vom 5. März, in Bezug auf die für die Eides— leistung zu verlangenden Einregistrirungs-Gebühren, näher zu er— klaren. Nach Vorlegung dieser Entwürfe, deren Druck und Verthei— lung genehmigt wude, fuhr Ferr von Brouckere folgenderma⸗ ßen fort: „Meine Herren! ich habe diese Tribune als Minister bestiegen, als De put iter werde ich sie verlassen. Es mag vielleicht seltsam erscheinen, daß ich in dem Augenblick, wo der Herr Regent mein Entlassungsgesuch augenommen hat, ich der Bersammiung noch Gesetz⸗ Entwirfse vorlege; aber da mir auch als Mitglied des Kougresses dieses Recht der Initiative zustehen würde, so glaubte ich mich zur Vorlegung derselben um so mehr verpflichtet, da ich der Versammlung der Destillateurs, welche zusammenberufen waren, um ihre Meinung über das Projekt abzugeben, als Prä⸗ sident beigewohnt hahe.“ Nachdem der Redner noch einige Worte zur Unterstützung der Entwürfe hinzugefügt hatte, ging er auf seine nunmehr beendigte Verwaltung über und versicherte auf seine Ehre, daß er niemals, mit Ausnahme eines einzigen
her ern, Falls, wo es sich um Besetzung einer Stelle von 690 Gulden der Erfolg
gehandelt habe, urch Vorliebe oder durch Familien⸗Rücksichten zu einer Parteilichkeit verleitet worden sey. Unbegranzte An⸗ zänglichkeit an das Vaterland und Fähigkeiten seyen allein die Eigenschaften ewesen, welche in seinen Augen ein Recht zu An— stellungen gegeben hätten. Er könne sich mitunter in den Per⸗ sonen zetähscht haben, aber er habe niemals einen anderen Zweck vor Algen gehabt, als das Beste der öffentlichen Sache und das (lfick seines Baterlandes. Herr Raikem erstattete darauf den Bericht über den Vor— Herrn Nothomb (siehe die gestrige Stasts-⸗Zei⸗ g jervorging, daß die Sectionen sehr getheilter Die Central-Section schlug einen
.
schlag
waren.
denselben an, da er auch wie die Wahl Rs Staats-Oberhaupts ve Die Versammlung beschloß, die Frage über die Priorität sogleich zu entscheiden. Herr v. The ux trug aber darauf an, daß man den Bericht der Kommission über die Bittschrift der Einwoh⸗ „BVenloo's hören möge. Dies wurde genehmigt, und der unte Deputirte erstattete diesen Bericht, woraus hervorging, zie Kommission auf Genehmigung derselben antrage; da r Augenblick zun Bau eines Kanals nicht günstig sey, so schlage sie vor, die Bittschrift dem Nachweis-Burean Und den Minsstern der auswärtigen Angelegenheiten und des Imern zu üiberweisen. Dieser Verschlag wurde angenommen. — Als die Diskussten über die Priorität ihren Anfang nehmen sollte, wurde der Präsident von Herrn Pelichy aufgefordert, den von ihm s Dieser lautete folgenderma—⸗
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die Entwickelung dieser Proposition erhoben, indem man bemerkte, daß man auf diese Weise nie zu Ende kommen würde, bemerkte der Präsident, daß, da der Vorschlag von wenigstens 10 Stimmen unterstützt sey, das Reglement die Entwickelung desselben gestatte. Hr. v. Pelichn erhielt zu dem Ende das Wort und außerte, daß, obgleich die Mittheilung des Lords Ponsonby nicht der Art sey, um ein Belgisches Herz zu erfreuen, so müsse doch ein ächter Patriot auf die Lage des Landes Rücksicht nehmen. Man habe nur zwischen einem Kriege, dessen Ausgang ungewiß sey, und der Abtretung eines Theils des Territoriums zu wählen; die Wahl sey schrecklich; aber, seiner Meinung nach, müsse man die Gefahren eines Krieges vermeiden. Der Prinz von Sachsen— Koburg könne als König der Belgier noch am meisten zu ihrem Vortheile bewirken; und schlage er die Krone aus, so sey doch die National-Ehre nicht angerührt, und die Sache Belgiens würde sich um so besser stellen, als dann alles Unrecht auf Seiten der Mächte set. Der Druck und die Vertheilung des Vorschlages an die Sectionen wurde genehmigt. — Hr. Seron erhielt hierauf das Wort über die Frage der Prsoritat und machte zuvörderst einige Bemerkungen über den Brief des Lords Ponsonbh. Er äußerte, daß er seinestheils nicht glaube, daß man Luxemburg erhalten werde, selbst wenn man es bezahle. Alle Versicherungen des Lords seyen ungegründet; das 22te Pro⸗ tokoll der Londoner Konferenz widerspräche denselben geradezu, indem es verlange, daß man alle Belgische Truppen aus dem Großherzogthum ji und sich durchaus nicht mehr in die Angelegenheiten dieses Landes mischen solle. Lord Ponsonby be— hauptete ferner in seinem Briefe, daß, wenn Belgien Mastricht, das linke Ufer der Schelde oder irgend einen anderen Theil der sogenannten alten Holländischen Besitzungen erobern wolle, es
Frankreich, Preußen, England und Desterreich gegen sich haben der Knabe —
peitscht seinen besteuerten Kreisel, der Jüngling lenkt ein besteuer-⸗ besteuerten Landstraße; und der sterbende Engländer gießt seinen Trank, von in einen Löffel, welcher 15 pCt. be-
würde. Was man auch über die gegenwärtige Verwaltung in Frankreich sagen möge, so glaube er doch nicht an die Moglich— keit, das es sich je zu einem Kriege gegen Belgien versteben, sondern ihm jedenfalls zu Hülfe kommen werde. Nachdem der Redner auch noch das Widersprechende des Lords Ponsonbh in seinen Reußerungen über die Schuld berührt hatte, fuhr er fol⸗ fort: „Scheint es Ihnen nicht, meine Herren, daß
3s von Protokoll, zu Protokoll bis zur Restauration füh⸗
nas dasselbe ist, uns den Prinzen von Oranien eder
Sohne zum König aufdringen wolle? Sagte der Ge⸗
nds nicht nech kürzlich, daß der Prinz von Oranien
ö haupt sey, welches passend für uns wäre? Wenn
von Sachsen-Koburg wählen, ehe irgend et—
geocdnet ist, so wisrdden wir selbst zu die⸗
ie Hand bieten. Er würde unr ein rransi—
Lönig seyn. Wir dürfen uns um so weniger
übereilen, je mehr man uns zur Eil antreibt. Lassen Sie uns die Ecössnung der Englischen und Frauzösischen Kam⸗ mern abwarten und nur dann erst zur Wahl eines Königs schreiten, wenn die Frage wegen unserer Gränzen definitiv ent— schieden ist.“ Herr Devaux erwiederte dem vorigen Redner daß eine von ihm aufgestellte irrige Ansicht eine Berichtigung er⸗ fordere. Er habe namlich zwischen dem 22sten Protokoll der Londoner Konferenz und dem Briefe des Lords Ponsonby einen Wöiderspruch in Bezug auf die Angelegenheiten Luxemburgs auf— finden wollen. Dieses Protokoll sey aber von den ersten Tagen