1831 / 164 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nicht gewordenen Antrag niemals geäußert hat, sondern auch bei allen in dieser Hinsicht in Niederländischen sowohl als anderen Blättern vielfältig bisher erschienenen Aufsätzen völlig fremd und passiv geblieben ist.

* * Cholera.

St. Petersburger Zeitungen melden: „Die Cholera ist in drei Dörfern des Olwlopolschen Kreises im Gouvernement Cherson ausgebrochen, woselbst in der ersten Hälfte des Aprilmo⸗ nats drei Individuen gestorben sind. Die im Gouvernement Orenburg, in Ufa und im Birskischen Kreise bemerkte Epidemie hat sich nicht weiter verbreitet, und nach dem Zeugniß der Aerzte waren die Meisten an Nervenfiebern erkrankt und gestorben. In der Provinz Bialystock waren in der Stadt gleiches Namens vom 20. bis zum 24. April (2. bis 6. Mai) Z5 erkrankt, 4 ge⸗ nesen und 18 gestorben und in Bielsk vom 3. (15.) bis zum 21. April (3. Mai) 20 erkrankt und A wiederhergestellt.“

Aus Rostock wird unterm 5ten d. gemeldet: „Heute wur⸗ den die Einwohner unserer Stadt durch ein an unserem Strande angekommenes Schiff, das in wenigen Tagen die Reise von Riga hierher gemacht, in uicht unbedeutenden Schrecken gesetzt. Dieses Schiff ist mit Msann und Ladung, trotz dem seit 3 Wo⸗ chen von unserem Magistrate erlassenen Kontumaz-Edikt, worauf der Voigt und Lootsen-Commandeur in Warnemünde zu achten haben, in den hiesigen Hafen eingelaufen. Unsere heutigen Zeitungen enthalten darüber folgende, von E. E. Rath erlas— sene Bekanntmachung: „„Zur Beruhigung des hiesigen Publi— kums die vorläufige Benachrichtigung, daß der in verflossener Nacht mit seinem Schiffe von Riga an die Stadt gekommene Schiffer Günther mit seiner Mannschaft gesund, zu mehrerer Vorsicht aber, weil inzwischen die Nachricht eingetroffen, daß in Riga die Cholera grassire, Schiffer und Schiffsvolk wieder an Bord und das Schiff wieder zur Rhede gebracht und außer al— ler Communication gesetzt worden; desgleichen, daß sofort ein Militair-Kommando nach Warnemünde abgegangen, um nicht allein jede Communication mit diesem Schiffe, sondern auch mit

allen aus Russischen Ostseehafen ankommenden, bis auf Weiteres zu verhindern. Von der Großherzogl. H. Regierung wird eine Quarantaine-Anstalt zu Pöl angeordnet werden.“

Eine unter dem 1sten d. im Haag erschienene Vorschrift des General-Direktors der Marine macht es den Capitains von Schiffen, die aus Russischen oder Preußischen Häfen nach dem Königreiche der Niederlande hestimmt sind, zur Pflicht, sich mit Attesten der dortigen Niederländischen Konsuln zu versehen, aus welchen die Existenz oder die Nicht-Existenz der Cholera an jenen Orten oder in ihrer Umgegend ersichtlich ist. Von den Schiffen, die von dort kommen, und die dergleichen Gesund⸗ heits-Atteste nicht haben, soll Niemand ans Land gelassen wer⸗ den, und die Schiffe selbst sollen so lange unter strenger Qua— rantaine liegen bleiben, bis man sich völlig überzeugt hat, daß sie ohne alle Ansteckung sind. Eben so wenig dürfen während— dessen Güter gelöscht werden.

*

** , .

Wissenschaftliche Nachrichten.

Die Zeitungen kündigten vor einigen Monaten einen Aus— bruch des Etna mit der Bemerkung an: es sey ein glücklich er Imstand, daß sich gleichzeitig deutsche Naturforscher in Katanea befunden hätten. Diese Nachricht ist vollkommen richtig, und aus dem nachfolgenden Auszuge eines Briefes aus Syrakus vom 30. März geht hervor, was unsere Landsleute von dem gedachten Ausbruche beobachtet haben:

„Bevor wir von Katanea abreisten, gab uns der Etna noch ein Schauspiel, das zuerst sehr unsere Erwartungen spannte, bald aber für ein vorübergehendes blindes Feuer erkannt wurde. Am— 19. Februar Abends bemerkte man plötzlich hei bewölktem Him⸗ mel in der Gipfelgegend des Berges ein helles Leuchten, wo— von die Nachricht uns sehr bald auf die Straße lockte. Es war ein Schein, wie von einer heftigen fernen Feuersbrunst, dann und wann heller aufflammend und zuweilen wieder fast bis zur Unscheinbarkeit verlöschend, dunkelglühend roth; eine drohende und imposante Erscheinung, die wir lange anstaunten. Etwa gegen Mitternacht sahen wir den Berg von den Wolken frei, und eine wahrhaft ungeheure breite Rauchwolke wälzte sich, durch einen heftigen Westwind getrieben, an seinem östlichen Ab⸗ hange hinunter. Aus seinem erleuchteten Gipfel sah man dann und wann deutlich hellblitzende Punkte hervorschießen und zurück—

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Getöse noch ein Erdbeben hatten diese unvorhergesehene Bewe— gung der alten Feuer-Esse angekündigt. Gern hätten wir uns auf den Weg gemacht, um diese Erscheinungen aus der Nähe zu bewundern; doch wäre dies, wo nicht ganz unmöglich, so doch mit sehr großen Schwürigkeiten verknüpft gewesen, denn der Berg war bis zu 3000 Fuß Höhe in tiefen Schnee gehüllt, und auf ein Obdach in der Casa degl fuglesi war auf keine Weise zu rechnen. Alle unsere Freunde, welche mit dem Etna ver— traut sind, gaben uns den freilich nicht sehr erwünschten Trost, daß diese seine Bewegung gewiß keinen wahren Ausbruch zur Folge haben würde, und riethen uns deshalb, getrost abzureisen. Der Erfolg zeigte uns, daß sie wahr geredet hatten; denn etwa noch bis zum 25sten dauerte das nächtliche Leuchten, und später haben wir den Berg immer nur rauchend, ja oft ganz ohne Rauchwolke gesehen, was bei unseren früheren Streifereien auf demselben selbst niemals der Fall war. Der Erfolg dieser Be— wegungen, deren Resultate in dem Inneren des Kraters noch Niemand kennt, ist indeß dennoch gewesen, daß die Gestalt des Gipfels sich ein wenig verändert hat. Denn früher war der— selbe, von Süden her gesehen, zweispitzig; gegenwartig zeigen sich die zwei Gipfel in eine Ebene verschmolzen, muthmaßlich, weil die vielen ausgeworfenen Schlacken die Spalte in der Wand des Kraters, welche den Berg von dieser Seite zweispitzig erschei⸗ nen ließ, ausgefüllt haben. Der oberste Kegel ist dabei zugleich ganz frei von Schnee geworden, rabenschwarz über dem weißen Schneemantel hervorragend. Doch das ist Alles, was uns der Berg für diesmal geliefert hat.“

Nachträglich hierzu wird noch bemerkt, daß unsere Reisenden sich schon seit dem Anfange des Oktobers in der Nähe des Etna befunden, ihn wiederholt bestiegen, seinen Gipfel nach ihren ba— rometrischen Meßungen 11,200 Fuß über der Meeresfläche hoch berechnet, auch seine Umgebungen in vielfachen Richtungen durch— wandert, und den ganzen Winter in Kataneag verlebt haben, wel— ches sie am 23. Febr. verließen, um in kleinen Tagereisen nach Syrakus und weiter an die Südspitze Siciliens zu gehen. Von dort waren sie bereits in den ersten Tagen des Mais nach Ka— tanea zurückgekehrt, und es ist wahrscheinlich, daß sie diese Stadt nicht verlassen haben werden, ohne den Etna nochmals bestiegen und die Veränderungen in dem Krater desselben, welche die er— wähnten Bewegungen wohl erzeugt haben mögen, näher erforscht zu haben. H.

23

„Mit Vergnügen ergreifen wir abermals die Gelegenheit, zweier vaterländischer Kartenwerke zu gedenken, die so eben bei G. Reimer, in Berlin, die Presse verlassen haben. Es sind

dies eine Uebersichts-⸗Karte von West und Mittel-Eu— ropa, in 7 Blättern,

Geographisch-⸗statistischer Handatlas von Deutschland und Theilen der angränzenden Staa— ten, in 9 Blättern,

beide verfaßt von R. v. L., einer Chiffer, die, in ihrem guten Klang, auf dem Felde der literarisch-artistischen Kultur allgemein bekannt und hochgeachtet ist. Das Eigenthümliche, wodurch sich die geographischen Zeichnungen des gelehrten Generals gegen an— dere in vieler Beziehung werthvolle Karten auszeichnen, ist die charakteristische Auffassung und Darstellung der Sberflächengestalt der Länder, nach dem Kontrast von Hoch und Tief und dessen mannichfaltigen Uebergangsformen. In dieser Hinsicht giebt der Verfasser, in seiner gründlichen Bekanntschaft mit den Uneben— heiten der Erde, hoch begünstigt durch ein glückliches Talent, seine Kenntniß wiederzugeben und weiter mitzutheilen, im geometri— schen Riß ein Bild von der Erdoberfläche, das in seiner plasti— schen Klarheit dem Effekt des Bas⸗Reliefs gleich kommt und in seiner leichteren Manipulation Vorzüge vor diesem gewinnt. Der General hat in den hier angezeigten Karten den interessantesten Theil von Europa und die Mitte von Europa, Deutschland und die Nachbarländer zur Aufgabe gewählt und diese mit einem Glücke gelöst, welches Alle, die sich für die Beförderung ächt graphischer Darstellungen der Erdkunde interessiren, dankbar an— erkennen werden. Es hat dieser Atlas von Dentschland vor ähn— lichen Werken auch noch den nicht unwesentlichen Vorzug, daß, obgleich jedes einzelne Blatt eine in sich abgeschlossene Staaten— Abtheilung enthält, alle zusammen genommen und an einander gefügt ein Ganzes bilden, welches die lehrreichste Uebersicht der geographischen Vertheilung des Gebirgs-, Berg⸗ und Flachlandes und des auf ihm eingerichteten Staaten-Verbandes gewährt. Wurden in einem früheren Blatte der Staats-Zeitnng (Nr. 162)

und ein

fallen, doch hörte man keinen Laut, und weder ein unterirdisches

darf auch das rühmliche Streben nicht unerwähnt bleiben, w ches die lithographischen Künstler in den trefflichen Karten des Geng rals kund gegeben haben. Eleganter Druck, schönes Papier un ein geschmackvolles Kolorit vereinigen sich zu einer würdigen Aut stattung des inneren Werths dieser Blätter, und es steht dahn mit Recht zu erwarten, daß dieselben, als ein gediegenes geogth phisches Lehrhülfsmittel und zum Hand- und Hausgebrauch fi Jedermann, in vieler Hände übergehen werden. **.

Königliche Schau spiele. Dienstag, 14. Juni. Im Schauspielhause: Onkel Bram Lustspiel in 3 Abtheilungen. Hierauf: Seltsame Ehen, Pos in 2 Abtheilungen, von Albini. . Mittwoch, 15. Juni. Im Opernhause. Zum erstenmale wog derholt: Bettina, Oper in 1 Akt, nach Scribe; Mustk vn K. Blum. Hierauf: Die neue Amazone, Feen-Ballet in 3 Ah theilungen, von Ph. Taglioni. Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Köntastädtisches Theater.

Dijon, oder: Der Wahnsinnige, Melodrama in 3 Akten, na dem Feanzösischen von Ludwig Mayer; eingerichtet und in Scen gesetzt von Heinrich Matte; Mustk vom Kapellmeister Gläsa (Mad. Matte: Ernestine, als Gastrolle.)

Bz er lin er ncdrs e. Den 13. Juni 1831.

Amtl. Fonds- und Geli-Gonrs- zettel. (ræus6. Cour

.f 77 Zt. Hehuid - Sch. 4 Suit ST eisipr. Ffandirs. 4 6 . Er. Enkl. Anl. 18 5 9! 99 bonn. Pfandtri. 4 104 Er. Engl. Aul. 22 5 851 Kurt a. Neum. do. 4 1043 br. Eug! il, 3 4 82. 813 3chlenische do., 4 sieg Kurm. Hb. m. . 4 83 Ekst. C. d. R- aN 54 eum. Int Sch do] 4 84 4. Sh. d K. u. X. 55 erl. Stadt. Oulig. 4 = 911 Cönigslig. do. 4 Q Elbinger do. 4 oll. vollw. uk. 183 Laaz do. in Ih. 35 Neue dito 193 Wegtpe. Pfandbr 4 98535 923 Eriedrichsd'or. 13 1 Urosshz. Pos. do. 4] 94. 947 bisconto . . ... —1 4 5

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, S. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 393. Kanz- Bill. 15. Oeslerr. Spi oc. Metall. Si.

Russ. (hei Hope)

S9.

Hamburg, 11. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 4. 4proc. 73. Bank- Actien 1013 Russ. Engl. Ans. 902. Russ. Anl. Hanh. Cert. S7. 6proe. Pap. Ins. 65. Din. pr. ult. d. 613. Poln. 90.

St. Petersburg, 3 Juni. Hamburg 3 Mon. 8 zz. Silber-RKRubel 372 Kop. 6proc. Inst in Banknoten 111. 5proc. in Silber 88.

Wien, 8. Juni. 5proe. Metall. So. 4proc. J0z3. Bank- Actien 10294.

Berichtigung. In Nr. 161 der Staats⸗Zeitung, S. 101, Sp. 3, Z. 20 v. u., st. „200, 000 Fr.“ l. „26, 006 Fr.“

1 /// /// ///

REUESTE BCGERSERKN- NACHRICHTEN.

Paris, 7. Juni. proc. Rente pr. compt. 92. 10. fin cour. 92. 25. Zproc. pr. compt. coup. det. 65. 15. fin cour. ( coup. det. 65. 25. 5proc. neiie Anleihe der 120 Mill 92. 36. sproc. Neapol. pr. compt. 72. 5. sin cour. 72. 20. 5pros. Span. Rente perp. 543. .

Frankfurt a. P., 10. Juni. Oesterr. sproc. Metall. 8in.

Dienstag, 14. Juni. Zum erstenmale: Das Irrenhaus .

gen Provinz Rontumaz⸗ Plätzen in

dem kommandirenden General in Preußen, j von Krafft, und dem Ober-Präsidenten, Wirklichen Geheimen-Rath

rienburg von

üt ö e fen Gränze abwärts bis zum Ausfluß der Peene, be⸗

.

. ö.

Beamte beauftragt hren . welche nur zum Privat-Gebrauch einzelner Personen oder

. ö

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Bekanntmachung.

Da der Ausbruch der Cholera in Danzig nicht in dem er— en Entstehen hat unterdrückt werden können und die Krank⸗ eit, wenn auch nicht in einem beunruhigenden Maaß um sich zteifend, doch dort noch fortdauert, so ist die militairische Um⸗ schließung von Danzig und seinen nächsten Umgegenden beschlos⸗ em worden, und die Verfügungen zur Ausführung derselben sind getroffen. 1. Eh. Einschließung wird der Stadt Danzig die Mittel ur Beziehung ihrer Subsistenz aus der Umgegend auf meh— ere Meilen und dieser näheren Umgegend zugleich den rejeren Verkehr mit der Stadt, aus dem sie ihre Haupt⸗ Nahrungsquellen zieht, gestatten, gleichzeitig aber der übri⸗ durch strenge Isolirung und Anlegung von der Cordon⸗-Linie vor jeder weiteren Verbrei⸗ Krankheit zum Schutz dienen. Die genaue Bestim— Gränz-Linlen des Einschließungs-Cordons wird von General⸗ Lieutenant

ung der mung der

von Schön, erfolgen, und wird hier vorläufig nur bemerkt, daß jedenfalls die Straße nach Königsberg über Dirschau und Ma⸗ demselben nicht berührt werden wird.

Bls zur Schließung dieses Cordons durch die dazu heran— gejogenen Truppen werden die Provinzial-⸗Behörden für einst⸗ weillge Besetzung desselben, durch die Einwohner der Gegend selbst, Sorge tragen, so wie der Königl. Regierung zu Köslin bis

dahln dieselbe Vorsicht für die Pommersch⸗Westpreußische Gränze gegen Danzig empfohlen worden ist.

Es ist ferner beschlossen worden, die Einführung der Legiti⸗

pmations-Karten für alle Reisende, nach den Bestimmungen der Allerhöchsten Kabinets-Ordre vom 6ten d. M. (welche unterm bten d. M. in der Staats-Zeitung bekannt gemacht ist), auch auf die Provinzen Pommern und Brandenburg, von ihrer östli—

schen Gränze b

is zur Oder, auszudehnen.

Es treten daher von jetzt ab nicht bloß in allen am rechten

Oder-llfer liegenden Theilen der Monarchie (und in ganz Schle⸗

sien) die Bestimmungen jener Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre in

Wirksamkeit, sondern es werden auch durch die Königl. Regie⸗

rungen alle Uebergangs⸗Punkte bekannt gemacht werden, welche . die östlich zur Oder kommen, von der Schlesisch⸗

nutzt werden dürfen, und wo sie sich durch ihre Pässe oder Legi⸗ timations-Karten auszuweisen haben, bevor ihnen der Uebergang und die Weiterreise gestattet werden kann.

Mit dieser Kontrolle werden an allen zu bestimmenden Ue— bergangs-Punkten von den Königlichen Regierungen besondere t werden. Alle Fähren uͤber die Oder dage⸗

rtschaften dienen, dürfen für die Passage nicht berechtigter In⸗

dioibuen, bei Vermeidung der gesetzlichen Bestrafung, nicht ge⸗ stattet werden. n

Die näheren Bestimmungen in Bezug auf diese Maaßregel

S375. 4proc. 723.

723. 22zproc. 423. 1Iproc. 1835. Br. Bank⸗AUctien 1279. 1277. Partial⸗Oblig. 1173. 1173. Loose zu 100 Fl. 159.

verden von den Königlichen Regierungen zu Frankfurt, Potsdam und Stettin in Gemaͤßheit der von den Königlichen Ober⸗Präsi⸗ dien empfangenen Instructionen, durch die Zeitungen und Amts—

1587. Poln. Loose 443. 443.

Redacteur John. Mitredaeteur Cottel.

53

dießortschritte der geographischen Kupferstecherkunst hervorgehoben, so

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Zum anderweitigen Verkaufe der auf 25274 Thl. 13 sgr. 5 pf. landschaftlich abgeschaͤtzten, der Landschaft adludizirten, im Loebauer Kreise belegenen adeligen Guts-Antheile Trzinno A. B. C. D., haben wir einen öͤffentlichen Lieitations-Termin auf den 22. September 9. Vormittags 11 Uhr, auf dem hiesigen Landschaftshause angesetzt, zu welchem wir Kauf— lustige mit der Versicherung hierdurch einladen, daß, sobald ein annehmliches Gebot verlautbart worden, auf Nachgebote weiter keine Ruͤcksicht genommen werden soll.

Marienwerder, den 31. Mai 1831

Königl. Provinzial-Landschafts-Direktion.

Edietal⸗ Verladung. In dem Depositorium des Patrimonial-Gerichts uͤber Alt⸗ und Neu⸗Manft befinden sicht.

1) 47 Thl. 8 sgr. zd pf. mütterliche Erbgelder der drei Kinder erster Ehe des fruͤher zu Neu-⸗Ranft wohnhaft gewesenen Kolo— nisten Johann Jacob Hartwig, namentlich: Johann Andreas, Johann Jacob und Johann Carl, welche saͤmmtlich fruͤher bei dem von Ziethenschen Husaren-Negiment gestanden haben; 144 Thl. 29 sgr. 9 pf. füͤr die unbekannten Erben des fruͤher auf der Woltersdorfer Mühle bei Zehdenick ansaͤssig gewesenen und ungefahr im Jahre 1763 zu Dannenwalde in Mecklen— burg verstorbenen Müllers Christian Wernecke, namentlich fuͤr die zwei Kinder desselben: Anne Dorothee, auch Anne Sabine genannt, und Adolph Friedrich, auch Christian genannt;

6 Thl. 26 sar 4 pf. fuͤr die unbekannten Erben des im Jahre 1775 zu Alt⸗Ranft versorbenen Kutschers Friedrich Wegener; 418 Thl. 6 sar. H pf fuͤr den ungefahr im Jahre 1801 als Schlaͤchtergesell auf die Wanderschaft gegangenen, aus Alt— Ranft gebürtigen Andreas Koch;

und es werden diese Personen oder deren Erben und Erbnehmer hiermit vorgeladen, sich sosort und spaͤtestens ;

den 15 Dejember d R, Vormittags um g uhr, .

allhier in dem Geschaͤfts-Locale des unterzeichneten Gerichts zu

2)

3 4

Allgemeiner Anzeiger für die Preußff

melden und weitere Anweisung zu gewaͤrtigen, widrigenfalls sie resp,. fuͤr todt und aller etwanigen Anspruͤche an die vorhandenen Massen fuͤr verlustig werden erklaͤrt und das ganze Vermoͤgen den sich meldenden und gehoͤrig legitimirenden Erben und sonstigen Be— rechtigten, und in deren Ermangelung, als herrenloses Gut, dem Fiscus zugesprochen werden soll.

Freienwalde a. d. O., den 20. Februar 1831.

Graͤflich von Hackesches Patrimonial-Gericht über Alt- und Neu-Ranft.

Die Liegnitzer Rustical-Feuer-Societät bringt hiermit zur offentlichen Kenntniß, daß sie zur Bequem— lichkeit des Publikums dem Wohlloͤblichen Anfrage- und Adreß-Büreau zu Breslau eine Haupt-Agentur über⸗ tragen, welche dasselbe gefaͤlligst uͤbernommen hat. Es konnen sich daher Diejenigen, welche sich in benannter Societät ver⸗ sichert wissen wollen, mit ihren Antraͤgen auch an das Anfrage—⸗— und. Adreß-Bäregu zu Breslau im alten Rathhause die serhalb wenden.

Liegnitz, im Juni 1831. Direktion der Liegnitzschen laͤndlichen Feuer-Soeietaͤt. (L. 8) . G r ge, Landrath.

In der volkreichen Fabrik-Stadt Elberfeld (im Bergischen) steht eine wohl eingerichtete, und in dem besten Zustande befind— liche Apotheke zu verkaufen; Lusttragende koͤnnen die Kauf-Bedin— gungen unter portofreie Anfragen bei dem Herrn Notar Luͤtzeler daselbst erfahren.

Literarische Anzeigen. ueber die Cholera.

In vierzehn Tagen wird in unserm Verlage solgendes Werk erscheinen: 8

che

‚; .

K

8

n Staaten.

blätter bekannt gemacht werden. Berlin, den 14. Juni 1831. : Der Chef der zur Abwehrung der Cholera niedergesetzten Immediat⸗Kommission, v. Thile.

Angekommen: Der Ober-Jäger-Meister und Chef des Hof-Jagd-Amtes, General-Major Fürst Heinrich zu Caro⸗ lath⸗-Beuthen, aus Schlesien.

ueber die Natur, die Urstchen und die Behandlung der Cholera. Nebst , , u lien die Pathologie und The. rapie des Fiebers; die Wirkungen des Ansteckungsstoffes auf x ; sten der Großbrit. Ostind. Compagnie. Aus dem Englischen uüͤbersetzt. ,, end nn fiser Vorrede begleitet von Ausland. , 6 6 ö. z Koͤnigl. General-Stabsarzt der Armee, Geheimerrath u. s w., ( Frankreich.

a, when in jeder guten Buchhandlung Bestellungen angenommen werden. . Duncker und Humblot, .

Franzoͤsischestraße Nr. 20 a.

Bei W. Natorff & Comp. in Verlin (hHeiligegeiststraße Nr. 2) ist erschienen: ; Ber iin, wie eg i st.

Ein Gemaͤlde des Lebens dieser Residenzstadt und ihrer Be— wohner, dargestellt in genauer Verbindung mit Geschichte und To⸗ pographie. Mit mehreren Kupfern und dem neuesten Grundriß von Berlin. gr. Svo, eart. 2 Thl. 20 sgr.

.

*

So eben ist erschienen (Dessau bei C. G. Ackerm anm:

7 . * 2 . 9 Théltre frangais moderne publié par J. Louis. Serie II. Vol. 3. cont. Le Czar Demetrius, Tragedie en . einq; actes et en vers, par Lion Halev).

. Subscriptionspreis fur diejenigen, welche sich auf eine voll— staͤndige Serie von 12 Baͤndchen verbindlich machen, und bei Em— pfang des ersten zugleich das 12te mit vorausbezahlen 5 sgr. Ver— kaufepreis fuͤr ein einzelnes Baͤndchen 7 sar.

Zu erhalten in Berlin in der Sruhrschen Buchhandlung, Schloßplatz Nr. 2 nahe ber Brüderstraße, woselbst auch stets vell⸗ sidzndige Eremplare der ersten Serie von 12 Baͤudchen vorraͤthig sind, auch bei Riemschneider in Neu-⸗Ruppin.

vbekannt gemacht ö . Teulon an ; schreiben erlassen hatte t . stehenden Wahlen seine Kandidatur durch ihren Einfluß auf ihre Administrirten zu begünstigen. . i hinzu, 3 der solches Verfahren nicht schuldigen desselben machen würde; ihre Achtung vor der Unab⸗ mhängigkeit des Wahl-Körpers ist

Paris, 7. Juni. Gestern früh um 8 Uhr begaben sich

sämmtliche Minister von hier nach St. Cloud und blieben daselbst

bis zu dem Vlugenblicke der Abreise des Königs. Um 10) Uhr

bestiegen Se. Majestät Ihren Reisewagen, worin zugleich die S5Herzoge von Orleans und von und der Handels⸗-Minister Platz V solgten die Adjutanten des Königs und des Kriegs⸗Ministers, die Secretaire, ein Schnellschreiber u. s. w.

Nemours, der Kriegs⸗Minister nahmen. In 6 anderen Wagen Se. Majestät ha⸗ ben das Frühstück in Rainch eingenommen und die vergangene Nacht in Chäteau⸗Thierry zugebracht.

Der Moniteur enthält zwei Königl. Verordnungen vom 3. d. M., wodurch acht neue Umnter-Präfekten ernannt werden.

Statt des verabschiedeten Herrn Teulon ist jetzt der ehema⸗

. lige Unter-Präfekt, Herr von Pelet, zum General-Präfektur⸗-Se⸗ tretair des Departements des Gard ernannt worden. National neuerdings die Absetzung des Herrn Teulon in den

Da der

heftigsten glusdrlicken tadelt, so erinnert der Messager des

Chambres noch einmal daran, was der Moniteur bereits vor

mehreren Tagen über den Grund der Entlassung jenes Beamten ö hatte (S. Nr. 155. d. St. Z.), daß nämlich die Maires des Bezirks von Nimes ein Rund⸗ worin er sie aufforderte, bei den bevor⸗

„Die Regierung“, fügt der Meinung gewesen, daß, wenn sie ein ahnden wollte, sie sich dadurch zum Mit⸗

aber so groß, daß sie sich stets

Berlin, Mittwoch den 15ten Juni.

1831.

1.

(

—— ——

Allem widersetzen wird, wodurch dieselbe verletzt werden könnte. Welche Regierung darf es im Uebrigen dulden, daß ihre Agen⸗ ten den Einfluß, den ihre amtliche Stellung ihnen giebt, dazu benutzen, um persönliche Zwecke zu verfolgen?“

Der Semaphore de Marseille meldet aus Tarascon vom 31. Mai: „Die Stadt ist in diesem Augenblicke ruhig, doch herrscht noch immer eine große Gährung. Der hierher ge⸗ sandte Gerichtsrath instruirt über die Ereignisse vom 23sten d. M. Der Präfekt und der kommandirende General der Division sind gestern Nachmittag hier eingetroffen. Sollte es ihre Absicht seyn, den aufgerichteten Freiheitsbaum unter ihren Augen mit Gewalt fortzuschaffen, so läßt sich mit Bestimmtheit voraussehen, daß ihnen solches nicht gelingen würde; denn kaum hatte sich gestern Abend das Gerücht verbreitet, daß der Baum umgehauen wer⸗ den sollte, als sich auch sogleich wieder eine große Masse Volkes um denselben sammelte, in der Absicht, ihn aufs Aeußerste zu vertheidigen. Der General und der Präsekt haben sich übrigens bereits überzeugt, daß, wenn sie auf den Beistand der bewaffne— ten Macht rechnen wollten, sie bei den neu angekommenen Trup⸗ pen eben so wenig Folgsamkeit, als bei denen des 15ten Regi— ments, finden würden. Der größere Theil der Offiziere hat schon an den Versammlungen des unter dem Namen des Cercle con- slitutionnel bekannten Vereins Theil genommen; auch hat man viele Soldaten unter dem Volke gesehen, das sich am gestrigen Abend um den Freiheitsbaum versammelte. Aller Wahrschein⸗ lichkeit nach werden daher jene beiden Herren unverrichteter Sache wieder nach Marseille zurückkehren, und dies ist auch vielleicht das Beste, was sie thun können. Denn wenn es auch einer⸗ seits verdrießlich ist, daß die Behorde nachgeben muß, so würde es noch unheilvoller seyn, wenn man, bloß um eine Maaßregel durchzusetzen, die an sich von keinem Nutzen ist, Blut fließen lassen wollte.“

Ein Blatt bemerkt, daß das vierte Bataillon des 15ten Linien-⸗Regimentes, das bei den Unruhen in Tarascon sich auf eine so subordinationswidrige Weise betrug, an der Expedition egen Algier nicht Theil genommen habe, sondern erst nach der r, ger nnen organisirt worden sey.

Die Anklage-Kammer hat gestern entschieden, daß kein Grund vorhanden sey, den General von Cadoudal, den Vicomte von Saisy, den Grafen Jégou-Dulaz und Herrn Balthasar von Hérouville wegen angeblicher Verschwörung gegen die Re⸗ gierung gerichtlich zu belangen. Dagegen sind die Herren Lud—⸗ wig von Cadoudal, Ludwig von Herouville und von Génouillac unter der Anschuldigung der Verheimlichung eines Komplotts gegen die Sicherheit des Staats vor die Assisen geladen worden. Herr Ludwig von Hérouville soll, nachdem er 375 Monate ver⸗ haftet gewesen, vorläufig ohne Caution auf freien Fuß gesetzt werden. Der Graf Jégou⸗Dulaz, der gänzlich freigelassen wor⸗ den ist, hatte ebenfalls 37 Monate gefangen gesessen. Die Her⸗ ren von Cadoudal haben sich bekanntlich ihrer Verhaftung durch die Flucht entzogen. r

Der Ami de la Charte meldet aus Nantes vom 3ten Juni: „In Glomel (Dep. der Nordküsten) ist Herr v. Cesy, ehemaliger Anführer von Chouans und gewesener Maire der ge⸗ nannten Ortschaft, verhaftet und nach Saint-Brieux geführt worden.“

In der Stadt Aniane bei Montpellier haben, wie der Con⸗ stitutionnel meldet, große Unordnungen stattgefunden, weil der Maire einen gewissen Volkstanz verboten hatte. Die Kar— listen und die Constitutionnellen wurden mit einander handge— mein und waren theils mit Stöcken, theils mit scharfen Waffen versehen; vierzehn Personen sollen schwer verwundet wor— den seyn.

3 Gazette des Tribunaux meldet: „Seit 10 bis 12 Tagen durchlaufen junge Leute mit rothseidenen Bändern um ihre Hüte das lateinische Quartier (das Faubourg St. Jacques und die Umgegend); vorgestern Abend bemerkte man einige in der Chaumière. Gegen 107 Uhr verließen sie die letztere und zogen über den Boulevard durch die Straßen de l'Ouest und d'Enfer. Auf dem Platze St. Michel fanden sie den Chef der Stadt-Polizei nebst einigen Inspektoren, von denen sie zum Aus⸗ einandergehen aufgefordert wurden; sie antworteten mit dem Rufe: Es lebe die Republik! und sangen den Reveil du peuple, die Marseillaise und die Parisienne; zehn derselben wurden ver⸗ haftet und nach der Polizei-Präsfektur gebracht; hier befahl der Polizei-Präfekt um 117 Uhr, die jungen Leute frei zu lassen, nachdem er einige wohlwollende Ermahnungen an sie gerichtet

atte.“ ; Der National versichert, daß der Herzog von Broglie und seine Freunde die Frage über die Erblichkeit der Pairs⸗Würde fallen lassen und in der nächsten Session das System der lebens⸗ länglichen Pairschaft als das einzige, dem gegenwärtigen ge sell⸗ schaftlichen Zustande Frankreichs zusagende, vertheidigen wollten.

In dem Ami de l' Ordre, einem in Nantes erscheinenden und in dem Sinne der vorigen Regierung abgefaßten Blatte, liest man Folgendes: „Die Behörde giebt uns unaufhörlich gute Worte, um uns zu bewegen, an den bevorstehenden Wahlen Theil zu nehmen. Dies ist aber eine, verlorne Mühe, denn, folgerecht in dem uns bindenden Principe, dürfen wir nicht in den Wahl⸗Kollegien erscheinen, selbst nicht in der Absicht, gegen den Esd zu protestiren, den man uns auflegen will. Unsere Ent⸗ fernung von den Kollegien wird lauter sprechen, als alle Pro⸗ testationen von der Welt.“ k

Briefen aus Brest zufolge, war das im Tajo in Beschlag genommene und nach jenem Hafen geschickte Fahrzeug mit Früch⸗ ten und Salz beladen. Es sollen . noch sseben andere

igi e Schiffe genommen worden seyn. dert, , n n, ist dem Marine⸗Präfekten, Contre⸗ Admiral Roussin, durch den Telegraphen der Befehl zugegangen, sich sogleich auf einer Fregatte einzuschiffen, um den Oberbefehl liber das an der Portugiesischen Küste kreuzende Geschwader zu

übernehmen. ö . 16 Londe hat vorgestern vom Handels-Minister seine

Ernennung zum Präsidenten der Kommission, die sich zur Erfor⸗

schung der Cholera nach Polen begeben soll, und Doktor Girar⸗ din seine Ernennung zum Präsidenten der zu demselben Zwecke nach Rußland bestimmten Kommission erhalten.

Es hat sich hier ein Verein zur Beförderung des Ackerbaus gebildet, der unter seinen Mitgliedern alle berühmte Agronomen Frankreichs und des Auslandes zählt, und dessen Beschützer der König ist. Hauptzweck des Vereins ist, mit möglichst wenigen Kosten Alles, was den Ackerbau interessiren und zu dessen Fort⸗

zubreiten. Zu diesem Behuf sollen mit den übrigen Acker⸗ t bau⸗Gesellschaften Verbindungen unterhalten und deren Beobach⸗ tungen in einem Journal, das in monatlichen Heften von drei Bogen unter dem Titel „le Eultivateur, Journal des progres agricoles“ erscheinen soll, bekannt gemacht werden.

Der Belgische Gesandte am hiesigen Hofe, Herr Lehon, ist von Brüssel wieder hier eingetroffen. . SHerr Aguado, der vor einigen Tagen nach London von hier abreiste, ist bereits wieder zurückgekehrt, nachdem er in Calais mit mehreren Englischen Banquiers eine Unterredung gehabt.

Dem Präsidenten des Civil-Tribunals von Saint-Pons, (Departement des Herault), Herrn Peyronnet, der kürzlich das

Ritterkreuz der Ehrenlegion erhalten hat, ist von dem dortigen

Pöbel eine Spottmusik gebracht worden.

Aus Rouen vom 5. Juni schreibt man: Es reisen viele Fremde durch unser Departement, theils Auswanderer aus Deutschland, der Schweiz und dem Elsaß, die sich in Havre nach den überseeischen Ländern einschiffen wollen, theils Englän⸗ der, die in Havre und Dieppe landen und sich von da nach Frankreich, der Schweiz und Italien begeben. Die Packetboote von Brighton und Southampton bieten jetzt ein merkwütdiges Beispiel wetteifernder Konkurrenz dar. Das zwischen Southamp⸗ ton und Havre fahrende Dampfboot „Camilla“ ist ein Privat⸗ Unternehmen; zwei andere Packetboote, die „Eclipse“ und der „Talbot“, von Brighton nach Dieppe fahrend, gehören der Ge— , an, die, um die Konkurrenz der „Camilla“ zu vernichten, das Packetboot „Graf Liverpool“ zwischen Havre und Southampton errichtet haben, das von den Passagieren nicht nur kein Geld verlangt, sondern sie sogar un⸗ terweges frei bewirthet und eine Flasche Champagner hinzufügt. Die Eigenthümer der „Camilla“ müssen nun ihren Passagieren dieselben Vortheile gewähren, und man kann sich leicht vorstellen, daß es beiden nicht an Liebhabern fehlt; eine von beiden Un⸗— ternehmungen wird dabei zu Grunde gehen müssen.“

Das Fournal des Débats enthält heute die Nachricht von der Schlacht bei Ostrolenka. a n.

Die Gazette de France giebt als Beilage zu ihrem heu⸗ tigen Blatte diejenige Nummer, die unlängst auf der Post in Beschlag genommen worden ist, mit Weglassung des inkriminir⸗ ten Artikels.

Der Temps giebt heute in einer außerordentlichen Beilage das seinen Abonnenten versprochene Tableau der letzten Deputir⸗ ten⸗Kammer, so wie ein alphabetisches Verzeichniß der Deputir⸗ ten mit Angabe des Departements, welches sie repräsentirten, und der Nummer des Platzes, den sie in der Kammer einnah⸗ men. Diesem Tableau zufolge, saßen auf beiden Abtheilungen der linken Seite 170 Deputirte, im linken Centrum S6, im rech⸗ ten Centrum 76, in beiden Abtheilungen der rechten Seite 84, wobei der Temps bemerkt, daß die Mehrzahl der auf der Rech⸗ ten sitzenden Deputirten nur darum dort ihren Platz genommen hatte, weil die ganze linke Seite bereits besetzt war.

Die Gesellschaft: Hilf dir, so wird dir der Himmel helfen! läßt eine Biographie sämmtlicher Mitglieder der aufgelösten Kam⸗ mer bekannt machen; die Lebensbeschreibungen der Deputirten von 11 Departements sind bereits erschienen; am Ende jedes Artikels wird das Votum des Deputirten über die Pairschaft angegeben.

Fünfundachtzig aus Ankona entkommene Italiänische Flücht⸗ linge sind am 4. d. in Marseille angekommen.

Großbritanien und Irland.

London, 8. Juni. Am ten d. M. war der Geburtstag des Herzogs von Cumberland. Se. Königl. Hoh. empfingen die Glückwünsche der Mitglieder der Königl. Familie, welche zu die⸗ sem Zweck nach Kew gekommen waren. ͤ

Gestern Morgen kamen im auswärtigen Amte Depeschen aus Brüssel an. Ungefähr um 3 Uhr Morgens traf ein Cou⸗ rier von Brüssel mit Depeschen für den Prinzen Leopold ein; diesem folgte kurz darauf ein zweiter von eben daher, ebenfalls an Se. Koͤnigl. Hoh. Da beide den Prinzen nicht in der Stadt fanden, so setzten sie ihren Weg nach Claremont fort. Die Ge⸗ sandten der fünf großen Mächte versammelten sich Nachmittags im auswärtigen Amte und hielten eine Konferenz, welche fünf Stunden währte. Während der Konferenz hatte der Preußische Gesandte eine Unterredung im Schatzamte mit dem Grafen Grey. Viscount Palmerston besuchte in dieser Zeit ebenfalls den Grafen Grey und war während der ganzen Dauer der Konferenz in beständiger Communication mit demselben. Die Unterhaltung dauerte bis 7 Uhr Abends. Im Laufe des Nachmittags wurden Depeschen an den König nach Windsor abgesandt.

Die Times stellt in ihren Blättern vom 6ten und Tten d. verschiedene Betrachtungen über die Erwählung des Prinzen von Sachsen-Koburg an. Zuvörderst erkennt dieselbe die ansehnliche Majorität im Kongresse als sehr zufriedenstellend an und hofft, daß die Deputation, welche nach London unterweges sey, die ge— hörigen Befugnisse habe, um dem Prinzen über die Gränz-NUn⸗ gelegenheiten beruhigende Versicherungen zu ertheilen, da es dem⸗ selben unmöglich seyn würde, die Krone eines Landes anzuneh⸗ men, dessen Gebiets-Ausdehnung noch nicht einmal feststände. Die Deputation dürfe übrigens nicht erwarten, daß ihre Auf⸗ nahme in London so glänzend seyn werde, als die in Paris. Die Mitglieder der Deputation würden nur die Gäste des Prinzen Leopold und nicht die des Königs seyn, wie dies in Frankreich

der Fall gewesen wäre, indem der Prinz zu dem Monarchen Eng⸗ *

schreiten beitragen kann, so wie die Verbesserungen in den ver⸗ 46 schiedenen Theilen der Ackerbau⸗Industrie, in ganz Frankreich aus⸗

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