in diesen vier Jah⸗
in den Jahren 1826. 1827. 18.8. 1829. ren zu⸗ sammen
c ᷣ — 0
Es hatten die Laub estheile
. Preußen und Posen einf. Heburten g89,021 Zwillings Drillin 8 Vierlings =
unter uberh. Geburten.
Brand en⸗ burg und Pommern einf. Geburten willings⸗ Drillings⸗ Vierlinas⸗⸗
unter uberh. Geburten . 1, 000, 000 1,000, 000 t, C οοOο , Q0ο, QO. 1,900, 000
Schlesien und Sach sen einf. Geburten gs7, 737 957,733 988,445 2 = 12,095 12,0980 11,423 rillings⸗ 106 137 132 Vierlings * 1
2 ' ' unter uberh. Geburten.
Westfalen
und die
Rhein⸗
provinz einf. Geburten 988,309 988,61 988,963 9868, 7483 968, 669 Zwillings = 11,495 11,239 10,8gg 11,16 11,186 Drillings⸗ 196 135 138 138 152 Vierlings⸗ ö 8 ( ⸗ 2
unter überh. Geburten.
der ganze Staat
einf. Geburten 988, 534 988, 773 Zwillings⸗ 11,206 11,081 Drillings = 154 142 Vierlings 4 4 (!
unter überh. Geburten . 1,000, 000 1, 00, 000 f, 00, 000 1, O0, O0 ., οοQοο Ts ergsebt sich aus diesen Verhaltnißzahlen zunächst, daß in dem Verhältniße der Anzahl der einfachen, Zwillings- und selbst Drillings⸗Geburten überhaupt weit mehr Gleichförmigkeit statt⸗ findet, als bei einem anscheinend so sehr zufälligen Ereigniße wohl erwartet werden dürfte. Unter einer Milllon Geburten überhaupt waren einfache Geburten in Brandenburg und Pom⸗ mern im Jahre 1827 990,137, und in Preußen und Posen im Jahre 18737 937,352. Jenes ist die größte, dieses die kleinste Unjahl der einfachen Geburten, welche überhaupt in der vorste— henden Uebersicht vorkommt. Die Mittelzahl aus allen vier Jahren für den ganzen Staat ist 88,507. Es verhalten sich aber die Zahlen .. . . . . 990, i37; — 988,507; — 987, 352; wie .... 100, i65; — 100,000; — gg, 883; die Abweichungen betragen daher höchstens ein Sechstel Prozent der Mittelzahl. Oder es ist so nahe richtig, daß unter 2,006 Geburten 1,977 einfache sind, daß die äußersten Abweichungen von diesem Verhältniße noch nicht einmal drei mehr oder we⸗ niger ausmachen. ; Unter einer Million Geburten waren Zwillingsgeburten in Preußen und Posen im Jahre 1829 12,433, und in Branden⸗ burz und Pommern im Jahre 1827 9,676. Jenes ist die höchste, dieses die niedrigste Anzahl der Zwillingsgeburten unter vorste— henden Verhältnißzahlen. Die Mittelzahl aus allen vier Jah⸗ ren für den ganzen Staat ist 11,346. Es verhalten sich aber die Zahlen ... 12,433; — 11, 3466; — g676; wie 4 . . 10, 958; — 10,019; — S628. Das ist, die Zahl der Zwillingsgeburten kann die Mittelzahl um 9 Prozent übersteigen, oder auch um 15 Prozent darunter blei⸗
9gs9, 146 987,508 987, 352 10,4 12,331 12,133 22 158 215
000, 000 1, 00σ, QQ O00 LOOο0
sh, 915 990,137 989,27 959,131 989, 602 g. 900ß 9676 10,553 10,7709 10,249 179 187 130 99 149
* 2 2 2
987, 690 957,925 12,198 11,950 107 120
7 5
1, 000, 000 1, 00, 0 1,000, 00 1,000,000 1, O0, οο
1,090, 0 f, ο, 00 f, O00, 000 1, 000, OοO00 6 L.οοοο a 2 t D t e,
g88, iz7 988,507 11,720 11,346 141 144
2 3
g88, 78 11,382 169
1060
geburten: diese Mitteljahl wird auf 37 anwachsen, oder auch bis auf 29 heruntergehn können.
Viel schwankender ist nun allerdings das Verhältniß der Drillingsgeburten. Die höchste Verhältnißzahl kommt bei Preu⸗ ßen und Posen im Jahre 1829, die niedrigste bei Brandenburg und Pommern in demselben Jahre vor. Unter einer Million Geburten waren im ersten Falle 215, im letzten g9 Drillings— geburten: die Milteljahl für den gan en Staat aus allen vier Jahren ist 152. Das sst, unter 20, h0 Geburten kommen höch⸗ stens vier, wenigstens zwei, im Mittel drei Drillingsgebur⸗ ten vor. Das sind noch immer enge Granzen fur eine über— haupt so seltne Erscheinung.
Bierlinge sind eine so ganz außerordentliche Abweichung von dem gewöhnlichen Verlaufe der Geburten, daß man vergebens versuchen würde, aus den vorliegenden vier Jahren eine Regel für das Verhältniß ihrer Anzahl zu der Anzahl aller Geburten aufzustellen. Im Jahre 1828 ist im ganzen preußischen Staate gar keine Vierlingsgeburt vorgekommen; und die Provinzen Bran⸗ denburg und Pommern hatten sogar in den vier Jahren 18235 gar keine Vierlingsgerurt.
Ein Provinzlas-Unterschied in dem Verhältniße der Anzahl der Mehrgeburten zu der Linzahl aller Geburten ist nach den vor— liegenden Erfahrungen unverkennbar. Brandenburg und Pom⸗ mern hat nicht nur im Durchschnitte aller vier Jahre zusammen, sondern selbst in jedem einzelnen dieser vier Jahre verhältniß⸗ mäßig mehr einfache Geburten, also weniger Mehrgeburten, als irgend ein andrer der drei übrigen Landestheile, In diesen letz⸗ tern schwankt das Verhältniß in den einzelnen Jahrgängen, und es läßt sich nur in Bezug auf den Durchschnirt aus allen vier Jahren e e, ,. behaupten, daß die verhältniß— maßig meisten Mehrgeburten in Schlesien und Sachsen vor⸗ kommen; auf diesen Ee dr hen folgen Preußen und Posen; und auf diesen Westfalen und die Rheinprovinz, welche doch noch entschieden über Brandenburg und Pommern stehen.
Preußen und Posen eben sowohl als Brandenburg und Pommern hatten in den Jahren 1828 und 1829 beträchtlich mehr Mehrgeburten, als in den Jahren 1826 und 1827 aber in den Provinzen Schlesien und Sachsen, so wie auch in Westfalen und der Rheinprovinz zeigt sich keine Spur von dieser auffallenden Erscheinung. Vieimehr ist in beiden Landestheilen das Jahr 1828 grade das unfruchtbarste an Mehrgeburten, und steht hierin auf⸗ fallend den andern drei Jahrgängen nach. .
Vorjetzt können solche Thatsachen nur bemerkt werden: aber es sind noch mehr Erfahrungen zu sammeln, ehe es statthaft sein dürfte, Erklärungen derselben zu versuchen.
* * *
Cholera.
Von Seiten der Königl. Sächsischen Landes-Regierung ist unterm 10ten d. M. eine Her n e mng erlassen worden, wo⸗ durch für alle aus Gallizien, Rußland und dem Königreiche Po⸗ len kommende Reisende, so wie für das Vieh und alle giftfan⸗ gende Waaren, die aus den genannten Ländern eingeführt wer⸗ den sollen, der Eingang in das Königreich Sachsen untersagt wird, falls nicht nachgewiesen werden kann, daß dergleichen Per⸗ sonen, Vieh und Waaren bei dem Eintreffen an der Gränze we⸗ nigstens schon seit 20 Tagen jene Gegenden verlassen haben und, was die giftfangenden Waaren betrifft, der Desinfection unter⸗ worfen worden, oder daß sie eine Quarantaine an den Gränzen der benachbarten Staaten nach den von der Krankheit betroffenen Gegen⸗ den hin gehalten haben und diese Reinigung, so wie das Aushalten der Quarantaine, durch diesfällige öffentliche Zeugnisse beurkundet wird. Alle Waaren, so wie Vieh und Reisende, welche aus Polen, Rußland und Gallizien kommen, dürfen über Böhmen nur auf nachbemerkten Straßen, als: 1) auf der Neustadt-Rumburger Straße, 27) auf der Elbe über Schandau, 3) auf der Pirna⸗Pe⸗ terswalder⸗., 4) auf der Reitzenhainer⸗ 5) auf der Annaberg⸗ Karlsbader- und 6) auf der Adorf⸗Eger⸗Straße, in die Sächsischen Lande eingehen und sind auf den Eingangs⸗Punkten, und zwar; auf der Straße unter 1) in Langenburkersdorf, auf der Straße unter 2) in Schmilka, auf der Straße von Peterswalda, in Höllendorf, auf der Straße unter 4) in Reitzenhain, auf der AUnnaberger⸗Straße in Wiesenthal, auf der Egzer⸗Straße in Schön⸗ berg, von den an diesen Punkten aufgestellten besonderen Polizei⸗ Offizianten genau zu prüsen und, wenn sie die F. 1 erforderten Nachweise nicht beibringen können, von denselben sofort zurückzu⸗ weisen, im entgegengesetzten Falle aber die Pässe zu visiren. — Personen, Vieh und Waaren, welche, ohne aus Polen, Rußland und Gallizien zu köommen, aus Böhmen eingehen, kön— nen zwar auch auf anderen Punkten die Gränze passiren, da aber die Möglichkeit vorhanden ist, daß der Ansteckungsstoff be⸗
worden, so dürfen sie bis auf weitere Bestimmung nur der folgenden Voraussetzung wenn über die Orte, woher sie kommen und
tig sey, zugleich mit attestirt seyn muß, genügende Auswe
erfolgt, oder b) die Personen,
gelegenen Böhmischen Lrtschaften heikommen, sind. den und Transporte in Zweifel sind dieselben zurück und auf die 5. II. benannten 5 straßen zu verweisen.“
und daß dieselben, so wie dien ihnen begleiteien Gegenstande und Vieharten, nur aus den nät hinlänglich beka Bei dem mindesten über die Unverdächtigkeit der Rein der fraglichen Beziehung vorkommem
eingelassen werden: a) entwu woher sie resp. zogen worden, durch richtige Pässe und Ursprnngs⸗Certifikn wörin, daß der Gesundheits-Zustand jener Gegenden unverda
su
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
an
Nekrolog. 19ten v. M. erfolgte
1787 in seine Vaterstadt zurück. Im Jahre 1789 wurde
übertragen.
führt sind, ein treffliches Zeugniß geben. Seine Studien
schönsten Partieen oft aus verschiedenem Standpunkte gezei
ter.
ausmachen. Von seinen Baumstudien besitzt dieselbe me schätzbare schaftzeichnen dienen, gattungen so getreu aufgefaßt ist, daß ler, sondern auch den Botaniker erfreuen. Paläste zu seines Pinsels sowohl Italiänischer als vaterländischer Gegenden. langwierige Krankheit verhinderte ihn an seinem Amte, und w er von seinen Kollegen ungern vermißt, denen er als treffl Künstler und Beförderer des stets in ehrenvollem Andenken verbleiben wird. Berlin, den 1. Juni 1831. ; Königliche Akademie der Künste.
sie nicht allein den K
Die Königliche Akademie der Künste verlor durch das Ableben des Professors Peter Lund Lutke eines ihrer geachtetsten Mitglieder., Er war den 4. 1759 zu Berlin geboren, ging 1785 nach Rom, studirte dast unter Hackert's Leitung, besuchte Negpel und Sicilien und ke
selbe zum Professor und Mitgliede des Senats der Akaden ernannt und ihm zugleich der Unterricht in der Landschaftmaln Er befaß die einem Landschaftmaler so nöth Kenntuisse in der Botanik in ausgezeichnetem Grade, davon Vordergrunde seiner Bilder, welche mit großer Sorgfalt au
der Natur sind mit gewissenhafter Treue gemacht, und da er hatte, blieb ihm die Erinnerung daran bis in sein spätestes Er führte eine zweckmaßigere Beleuchtung in dem Mon Saale der Akademie ein und brachte eine schätzbare Sammh von Ghpsabgüssen der vorzüglichsten Antiken nach Berlin, den Grund der jetzt so ausgejeichneten Sammlung der Akadn
Blätter, die zu Vorbildern beim Unterricht im Lu darin der Charakter der verschiedenen Bar
Die Königlit Berlin und Potsdam enthalten viele schätzbare Arbe
Unterrichts in seinem Kunst
Dr. G. Schadow, Direktor.
Berlin, Freitag den Iten Juni.
2
1831.
—— — — —
— —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
ereist: Der Königl. Dänische Kammerherr, außeror⸗ Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Reventlow, nach dem Holsteinschen.
Abg znntliche hofe, Graf von
— — — — ——— — —
.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Frankreich.
Paris, 9. Juni. Der Moniteur giebt in seinem heu⸗ igen Blatte den ersten Bericht über die Reise des Königs (den ir im Wesentlichen bereits im gestrigen Blatte der St. Zeit. nitzetheil haben), so wie die Anreden, die wahrend der Anwe⸗ enheit Sr. Maj. in Meaux an Höchstdieselben gerichtet wurden, eost den von dem Monarchen darauf ertheilten Antworten. Der Maire Cußerte in seiner Bewillkommnungs-Rede: inmitten der Beweise der Liebe und Anhän lichkeit, die der Konig in den I Rauer von Meaux einzuernten im Begriff stehe, werde sich je Unbehaglichkeit, die man empfinde, nichr bemerklich machen; kestehe diese Unvehaglichtelt nicht minder; nur die fort⸗ Eatwickelnnig der sreien Inststutionen des Landes, ein dauerhaster und ehrenvoller Friede, eine feste und weise Ver⸗ waltung, und bie energische Unterdelickun; der Unruhestifter könnten bie Ger üther beruhigen, Handel und Gewerbfleiß neu beleben und en! Wohlstand zurückführen. Der König erwiederte hierauf: „Das Mit— tel, das Sie Mir angeben, eutspricht Meinen Ansichten vollkommen.
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ll 0 indesse chreitende
Koöntaliche Schaun spiele. Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Shakespeare Schlegel. Neu einstudirt. ! (Hr. Lemm: König Johann. Schröck: Eleonore. Mad. Crelinger: Constanze.)
Königstädtisches Theater. Donnerstag, 16. Juni. Zum erstenmale wiederholt: Irrenhaus zu Dijon 3 Akten, nach dem und in Scene gesetzt von Heinrich Matte; Musik vom Ka meister Gläser. (Mad. Matte: Ernestine, als Gastrolle.)
Donnerstag, 16. Juni. Im Schauspielhause: König John ,,
„dder: Ser Wahnsinnige, Melodram Französischen von Ludwig Maher; bearbt
Wenn indessen Niemand mehr wie ich den außern Frieden wünscht und die daraus entspringenden Voctheile in ihrem ganjen Um⸗ fange erkenn, jo ist auch Nie Jane weniger, wee Ich geneigt, die Ehre des Vaterlandes, unsere Unabhanzigkeit, unsere Rechte, un⸗ sere politischen Interessen irgend einer andern Rticksich! aufzu⸗ opfern. Juzwischen kann Ich Ihnen sagen, daß die wiederhol⸗ ien Versicherungen, die Ich empfange, Mir das Vertrauen ge⸗ ben, daß der Feiede nicht gestöct werden wird und daß wir uns in voller Sicherheit den Künsten, dem Handel und Gewerbfleiß werden widinen kömen.“ Auch der Bischof von Meanr hielt eine rede an den König. „Wir haben Uesache, u hoffen,
M
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 10. Juni. Niederl. wirkl. Schuld 393. Kanz- Bill. 143. Russ. (hei Oesterr. 5proc. Metall. Sl. Hamburgs, 13 Juni. Oesterr. 5proc. Neiall. S4. 4b. 721. Russ. Engl. Anl. 8g. Russ. Anl. Hamb. Cert. S6.
Poln. 90. London, 10. Juni. Bras. 53. Port. 453. Russ. 944. Mex. Wien, 10. Juni. 5proc. Metall. Sts. 4proc. JI1. Loose zu 100 FI. 1565. B Actien 1047.
893. Bank- Actien i
3proc. Cons. S2.
NETJESTrE BERSEHK-NACHRIGLlIELEM. Paris, 10. Juni. cour. 87. 85. 3prot. Rente 59. Frankfurt a. M., 12. Juni. 813. 4proc. 703. 703. Bank-⸗Actien 1248. 1244. Partial. 1165. Loose zu 1006 Fl. 1583. Poln. Loose 433. Br.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
ben. Im Mittel sind unter 3,000 Geburten nahe 34 Zwillings—
reits früher in die Kaiserlich Oesterreichischen Staaten eingeschleppt
e Gedruckt bei A. W. Ha
Bekanntmachungen.
n oyert i sse ment.
Die Eigenthümer: 1) Ter Loͤsrna aus dem Verkaufe der geborgenen, zu dem im
Jihre 1827 bei Hela gekänterten, ven dem Schiffs-Capitain
John Cleugh geführten Englischen Schiffe Thomsen“ gehoͤ—⸗ rigen Utensilien im Betrage von 19 Thl 28 sar., Y der, Heuer des auf dem, von dem Schiffs-Capitain Monsen gefuhrten Norwegischen Schiffe „Haber“, im Jahre 1225 gestorbenen Schiffs⸗Koches Sporland, im Beiraze von 4 Thl. 15 sar, 6 pf. ; 3) der Loͤsung aus dem Verkaufe der geborgenen Guter aus dem im Jahre 1825 bei Hela auf den Strand gerathenen, von dem Schiffs⸗Capitain Henschel gefuhrten Schiffe „Jupiter“ im Betrage von 230 Thl., 1 werden aufgefordert, diese in unserem Depositorio befindlichen Gel— der binnen 4 Wochen bei uns in Empfang zu nehmen, oder ju gemaäͤrtigen, daß selbige zur allgemeinen Justij⸗Offijianten⸗Wittwen⸗ Kasse werden abgeliefert werden.
Danzig, den 2 Junius 1831.
Koͤnig« Preuß. Commerz- und Admiralitaͤts Collegium.
I Ilge meier Anzeig
Es wird hierdurch oͤffentlich bekannt gemacht, daß in den resp. am 6., J., 8 uud . 8 M. jum Zweck des Verkaufs der graͤsflich von Schlitzhchen Concursguüter vorgewesgnen Terminen⸗
fur Bura⸗Schlitz ep. Kaarttorff und Goͤrzhausen 60, 000 Thl. N. 3Ztel,
für Hohen ⸗Demzin «. 60 009 Tol. N. 3tel,
ar Thärkow — P. Hohen⸗-Schlitz Sð/ O00 Thl. N. tel, für Großen⸗- und Kleinen -Köthel 69 000 Thl. N. Itel, in Grundlage der in den verschiedenen Terminen regulirten Be— dingungen, offerirt, fuͤr diese oblet⸗ die obaedachten Güter, unter alleinigem Vorbehalt des, den graͤflich von Schlitzschen Glaͤubigern oder deren Cessionarien zustaͤndigen Gleichgebotsrechts und der aller⸗ höͤchsten Landesherrlichen Genehmigung, den resp. Pluslieitanten ju⸗ geschlagen und jur Ausübung des kreditorischen Gleichgebotsrechts,
6 58h 998 er fur die so viel Burä⸗Schlitz e p. Kaarstorff und Göoͤrzhausen, imgleichen Hohen-Demzin anlangt, ein Termin auf den 27 dieses Monats so viel aher Tyuͤrtow . p. Hohen-Schlitz so wie Großen; und Kleinen⸗Köͤrhel betrifft, ein Termin auf den 28. die ses Monats, anberaumt ist. . Gegeben Gußrsw, am 10. Juni 1831.
Großherzogl. Mecklenburgische, zur Justij⸗Lanzlei allerhöch t verordnete Direktor, Vice⸗Direktor und Raͤthe.
G. Brandt.
un
Deutsch- Amerikanischer Bergwerks-Verein.
la Gemälcheit der Beschlüsse der zehnten General -Versamm-— lang. sor ern wir hiermit simintliche Actionaire des Vrreins auf, die Von der 2am 11. Februar 1829 dekreirten Zabulse noch übrigen:
Sieben und ein halb Prozent
von jeder sοohl älteru, alu neuern Aotie, spätestens am fünften October diesne Jahirs liier baar an uns zu bezihlen, wobei es jedoch denen Actien-Iuhabern, welche vor diesein Termine ihre Zuhulse zu zahlen geueizt sein vollten, srei steht, für die frühere Zahlung ein halb Prozent per Monat Disconto für die Beit von deim Tage der wirklich hier erfaltzteu Zahlung bis zum fünften October abzuziehen. — Wir verstatten auserdem den Actien-IEhabern für fünf Prozent von der vorstehrud eiugelor- derten Zubussée bis zum fünften Oetober dieses Jahres nuch dem, einein jeden uns bekannten Actioneir zngesansilten, und von jedem unbekannten Actieu-Iuhaber hei uns abasusordernden Schema, Pramessen, zahlbar per den fun fachnten Februar Achts- zehuhuudert Zwei: und Dreifeig einzuliefern, welche sie jederzeit, unter Kürzung von ein halb Prozent per Monet Dis- onto, für die Zeit von dein Tage der wirklieh hier erfoltz ten Zahlung bis zum fun faehnten Februar uächꝑvten Jahres ein- lösen Können. — Eugleieh machen wir deu wenigen Actionaniren, welehe die früheren Zubuse - Seheine einauliesern und die ueuen Actien - Dokumente dasür in Emᷓmpfauß zu nehmen, bisjerzt ver- säumt haben, wiederholt bemerklich, dae aueh ihnen eehon neue Actien- Dokumente bel uns zugeiheilt rind, und vie daher uicht
reußischen Staat
kl.
biose von den in ihren Handen Hefindlichen ältern, sondern auc! van denen bei uns aunuch ruhenden neuern Actien - Dokumente diese Sieben und ein halb Prozent Zuhus-e zu heaalhla haben, wenn eie ihr Actien überhaupt gegen Näachiherile schützt wolleu. — Derjenige luhaber von Actien, welcher dieser unvert Aufforderung in der oheg genzaunten Frist keine Folge leitet un jn derselben diese Sieben uud ein halb EroOzent wecler gan kaar, noch zwei und ein halyͤ' PFrozeut baar und fün Prozent in deu vorgeschriebenen Pramessen bezahlt, verlien nach § 3. der Statuten unt nech den Beschlüssen der Geuerilh- Versainialung das Racht seiner Actien.
Die Veranlassung zu dieser Ciufarderung haben wir durch ein besonderes Rundschreiben den uns bekauuten Acäon iren mit- geheilt. —
Zugleich laden wir, iu Gemässheit des Be-chlusses des grossen Raths vom heutigen Tage, vämmtliche Acuguaire ein, der amm
Sechs un d zwenzisS ten luli d. J]. Nachmittags drei; Uhn
in dem Saule des hiesiseu Museums zu halteudeu Drei zehnteu General- Versammlung,
entweder selbst, oder durch genugsam Bevollinächtißte heiau woh nen, und haneu die uus bekaunten Inhaber von Aurtien dureh eignt Circulaire init der Veraulassuns zu derselben und den darin zuu Vortrag koinnruden Getzeustäuden bekzuut gemacht.
lullein wir die Bestimmungen des §. 24. der Sti(tuten hiasicht lich der von denjenigen Actiouairen, welche selhet zu erscheine verhindert seyu sollteu, auszustellenden Vollmachten in Erinnerun bringen, bitten wir auch noch, die gewöhnlichen Stimm-Zeitel an 23. und 25. Juli des Morgeus von 9 bis 12 Uhr, und Nachinitiaß von 3 bis 5 Uhr, nud am 265. Juli bis spätestens 12 Ulir Mittaß auf dem Geschäfts -Bureau (Vicarie No. 12), bei dem Herrn 8 gretair Moritz Tiieme, in Einntang nehmen zu wolleu, damit di Kontrollirung der Stimm Berechnung mit der erfarderlichen Ruh und Ordunng vorgenommen werden kann, und machen augleick
bekKaunt, dass am 26. Juli nach 12 Uhr Mittatzs so weniß auf“ den
Bureau, als am Eingange noch Stimm- eitel ausgetzehen werder können. Elberfeld, am 3. Juni 1831. Pie Direktion des Deutseh - Amerikauisehen Berz werk - Vareine.
Dän.
5proc. Rente Er. Compt. S8. 50. 40. 5proc. Span. Rente perp. Oesterr. 5proc. Metall. J
Sire“, sagte er unter Aunderm, „daß Sie den Tribut unserer JBuldigung gütig aufnehmen werden, denn ich wage zu behaup⸗ (en, daß die Geistlichkeit dieser Diöcese Ihr besonderes Wohl⸗ wellen durch die guten Wünsche, die sie für das Gluck Ihrer Regierung hegt, so wie durch den Geist der Frömmigkeit und Maͤßt ung verdient, von dem sie allgemein, beseelt ist.“ — „Sagen Sie der Geistlichkeit Ihrer Diöcese“, antwor— tete der König, „wie sehr Ich wunsche, daß der Reli⸗ gion all' der Schutz zu Theil werde, den sie von den Gesetzen zu erwarten das Recht hat, und welchen ihr zuzusichern Meine Absicht, wie Meine Pflicht ist.“ In seiner Antwort an den Prasidenten des Civil-Tribunals, der in seiner Anrede unter An⸗ derm auch „der groben Unwissenheit der Landbewohner Frank⸗ reichs“ erwähnt hatte, bemerkte der Monarch, daß der Zweck seiner Reise zum Theil mit darin bestehe, den Zustand des öf⸗ fentlichen Unterrichts kennen zu lernen. „Uehrigens“, fügten Se. Majestät hinzu, „war Ich nicht darauf gefaßt, daß das Ci⸗ vilTrsbunal in solche Details eingehen wurde; indessen, von wel⸗ cher Seite sie Mir auch kommen mögen, Ich, nehme sie immer mit Vergnügen hin.“ — Auch in Chäteau⸗Thierry hatte sich die Geistlichkeit eingefunden, um dem Monarchen ihre Ergebenheit zu bezeigen. „Diese Ergebenheit“, sagte der Wortführer, „fällt icht schwer, wenn sie das Gewissen zum Ursprunge, die Tugen⸗ den des Souverains zum Motive und die Zukunft einer großen Nation zum Zwecke hat.“ Der König erwiederte hierauf: „Wo der Klerus solche Gesinnungen hegt, da erleichtert er der Regie⸗ tung die Mittel, ihm den Beistand zu leihen, auf den er An⸗ spruch hat und den Ich ihm nach Pflicht und Gewissen bewil⸗ ligen will.“ — Nach Beendigung der Audienzen gegen 9 Uhr Abends wurde zur Tafel gegangen, worauf Se. Majestät noch nem Balle auf der Unter⸗Präfektur beiwohnten. — Am folgenden Morgen wurde (wie bereits gestern erwähnt) die Reise nach Chualons⸗ sur⸗Marne fortgesetzt, wo der König erst spät in der Nacht eintraf. Der Moniteur enthält eine aus S6 Artikeln bestehende Königl. Verordnung vom 5ten d. M., wodurch, der Artillerie⸗ und Ingenieur⸗ Schule in Metz eine neue Organisation gegeben wird. In Betreff der Differenzien mit Portugal liest man heut im Moniteur den nachstehenden, anscheinend amtlichen Artikel: „Da die von einigen öffentlichen Blättern bekannt gemachten Korrespondenzen dem handeltreibenden Publikum wegen unserer Verhältuisse mit Portugal, Besorgnisse einflößen könnten, so ist es nothwendig, daß Jedermann die Maaßregeln, welche die Re⸗ gierung zu treffen sich veranlaßt gesehen hat, aus ihrem wahren Gesichkspunkte betrachte. Eine Genugthunng ist von der in Por⸗ tugal bestehenden Regierung verlangt worden. Für den Fall, daß diese verweigert oder verzögert werden sollte, hatten die nach der Mündung des Tajo beorderten Schiffe den Befehl, vor derselben
Sitzung beim Präsidenten des
giebt, und diese werden in diesem Augenblicke streng bewacht, wenn sie nicht schon genommen worden sind. Wir glauben da⸗ her den Handelsstand über die von ihm geäußerten Besorgnisse vollkonimen beruhigen zu können.“
Mil dem durch Estafette heute eingegangenen Blatte des Lon— doner Courier ist die Nachricht von der Weigerung des Prinzen Leopold, die Belgische Krone anzunehmen, hier angekommen. Die⸗ ser, so wie den aus Polen eingegangenen Nachrichten über die Schlacht bei Ostrolenka und dem zweifelhaften Ausfall der Wah⸗ len, schreibt man das starke Sinken der Fonds an der heutigen Börse zu. Minister Raths, den der Minister der auswartigen Angelegenheiten im Laufe des Tages zweimal
besuchte. Den ganzen Tag über war de, Telegraph auf der vom Könige eingeschlagenen Straße nach Chalons, Metz und Straßburg in Thätigkeit.
Der Belgische Gesandte, Herr Lehon, hat seit seiner Rück⸗ kehr aus Brüssel haufige Konserenjen mit dem Grafen Seba— stiani.
Durch Königl. Verordnung sind die Herren Dupin d. Aelt. Arnault, Mit ned des Instituts, T ssot, Professor am college qe France und. Orfila, Dekan der hiestzen medicinischen Fakul⸗
Die Minister hielten sogleich eine außerordentliche
.
tät, zu Milgliedern der fur die Revisien Ler Gesetze über den
oͤffentlichen Unterricht niedergesetzten Commlission ernannt worden. Die neueste Nummer des Gesetz Bulletins enthalt eine Kö— nigl. Ve ordnung uber die militairische Organisirung der Zollbe⸗
amten im Falle eines Krieges.
P ofessor Arago, nnmerwahrender Seeretair der Akademie
der Wissenschaften, der in der 12ten Lezion der hiesigen Natio⸗
nal-Garbe bei der Wahl der dem Könige vorzuschlagenden Kan⸗ didaten für die Stellen eines Obeist n, und Ocerst-Lieutenunts
die meisten Stimmen erhal ten hat, begiebt sich in einem Schrei⸗
ben an die Legien freiwillig dieser Kandidatur, weil der Präfekt des Senne Departements sich die ei emn chüge Annullirung der e sten Wahlen der 12ten Legion und andere Unzesetztichkeiten er⸗
laubt habe, und er (Herr Arago) wehl von dem Gesetze, aber von keines Menschen Willkür a hängig seyn wolle.
Gestern erschienen drei der Theilnahme an der, während der Februar-Unruhen stattgefundenen Picpus angeklagte Individuen vor dem aus Mangel an Beweismitteln freigesprochen.
Seitdem eine ansehnliche Anzahl von Linien-Truppen in das
Plünderung des Seminars von Assisenhofe, wurden aber des Englischen und Französischen Gesandten zur Folge haben; und wenn dieses nothwendige Verfahren nicht endlich die Belgier
Departement des Morbihan gekommen ist, haben sich die dorti⸗
gen Chouans in kleine Haufen von 6 bis 7 Mann getheilt und verbergen sich in die Weizenselder, wenn die Gebüsche von Trup⸗ gen durchfucht werden; Abends erscheinen sie in den Dörfern, die sie ohne Besatzung wissen.
Das Linienschiff „Suffren“ ist am 4ten d. M. von Cher⸗ bourg nach Brest gesegelt, wo es sich unter den Befehl des Contre-⸗Admirals Roussin stellen wird.
Aus Toulon unterm Zten d. M. schreibt man: „Das Dampfschiff „Sphinx“ hat heute früh Befehl erhalten, sogleich in See zu gehen, un dem Contre-Admiral Hugon, Befehlshaber des Observations⸗Geschwaders, Depeschen zu überbringen; wahr⸗ scheinlich bringt es ihm den Befehl, nach Lissabon zu segeln. Das Dampfschiff „Ferdinand“ ist hier eingelaufen, um vom Marine-Prafekten Depeschen für den diesseitigen Konsul in Nea⸗ pel in Empfang zu nehmen.“
Der General Clausel erklärt in einem Schreiben an den Constitutionnel die von diesem Blatte mitgetheilten ungünstigen Nachrichten über Algier für böswillige Erdichtungen. Das Corps der Zouares sey nie 600, geschweige denn 60690 Mann stark ge⸗ wesen und weniger durch Desertionen, als durch das Treffen bei Medeah zusammen geschmolzen, wo es allein S0 Mann an Tod⸗ ten und Verwundeten verloren habe. Eben so unwahr sey es, daß die Französischen Truppen auf die Mauern von Algier be⸗ schränkt wären; alle Truppen, mit Ausnahme, der eigentlichen Garnison, lägen außerhalb der Stadt und einige Posten sogar Stunden von derselben, ohne von den Beduinen beunruhigt zu werden, die nach wie vor den Markt von Algier mit Lebens⸗ mitteln versorgten. Auch kämen täglich Pflanzer mit Kapitalien zum Ankauf von Ländereien und mit Ackerwerkzeugen in Algier an. Ein Angriff der Beduinen und Kabylen auf Algier sen gar nicht zu fürchten, da 2000 Mann mit 4 Kanonen hin⸗ reichen würden, ihn zurückzuweisen, gegenwärtig aber über 12,000 Mann Französischer Truppen sich in Algier befänden.
Die Tribune hat in ihrem Redactions-Büreau eine Sub⸗ seription für Herbeischaffung der ansehnlichen Geldbußen eröffnet, zu denen sie für verschiedene Preß-Vergehen verurtheilt wor⸗ den ist.
Die hiesigen Inhaber von Kortes-Bons protestiren aufs neue im Journal du Commerce gegen jede Unterhandlung mit der Spanischen Regierung, welcher nicht die vollständige Anerkennung dieses Papiers zu Grunde liegen würde. .
Briefen aus Gibraltar zufolge sind die Spanischen Insur⸗ genten Torrijos, Calderon und Antonio Pinto von dort mit ei— nem nach dem Tajo segelnden Schiffe abgegangen.
Großbritanien und FIrland.
London, 10. Juni. Der Graf Grey fuhr gestern Nach⸗ mittags nach Richmond, um dem Russischen Botschafter einen
zu kreuzen, jedoch nur Portugiesische Fahrzeuge in Beschlag zu nehmen. Da Frankreich ke nen Krieg mit Pertugal hat, so ist von keiner Kaperei, sondern bloß von einem provisorischen Sequester die Rede, das auf die angehaltenen Schiffe gelegt wird. Hier⸗ nach ist also aich kein Grund ; vorhanden. Daß Dom Miguel seinerseits dergleichen ausstellen n. 'öchte, ist nicht zu besorgen, denn in der Laze, worin er sich befin⸗ det wird er nicht auch diese Beschwerde noch denen hinzufügen wollé'n, wofür Genugthuung von ihm verlangt wird. Jedenfalls wird Jie Regierung nicht unvorbereitet überrascht werden. Die Küsten Portugals werden genau observirt; es kann daher kein Kaper auslaufen. Was die Portugiesischen bewaffneten Kriegs⸗ schiffe vetrifft, so wissen wir, daß es dergleichen nur vor Terceira
Besuch abzustatten. „Die
Kongresse bei und der Wahl des
Gelegenheit des Schreibens von Lord Ponsonby Prinzen Leopold stattfanden, erreichten einen
der zwischen Belgien und Holland be⸗ stehenden Differenjen, durch die Vermittlung der fünf Mächte, bedeutend schwächt. Die Diskusstonen wurden oft auf halbe Stunden durch das tobende Einschreiten der Gallerieen unter⸗ brochen; und die Deyutirten selbst theilten die Wuth, die sie er⸗ regt hatten und zu mißbilligen schienen. Die Kriegspartei schrie „zu den Waffen“, und die Worte gun verschämt“, „schänd lich“, wurden häufig in Bezug auf das Schreiben des Lord Ponsonby
freundlichen Beilegung
zur Bewilligung von Kaperbriefen Grad von Heftigkeit und Aufregung, der die Hoffnung zu einer
Debatten“, sagt die Times, „welche im Belgischen
angewendet. Dennoch dürfen die Freunde des Friedens nicht vergessen, daß die Handlungen des Kongresses nicht so kriege⸗ risch sind, als die Sprache seiner Redner, und daß, obgleich bis jetzt weder der Kongreß noch die Regierung den Protokollen bei⸗ getreten ist, der erste doch zu einem Schritte ermächtigt, und die letztere diefen Schritt gethan hat, der zu einem Vergleich führen kann, welchem sie sich bisher widersetzt haben. Kurz, sie haben sich erboten, zu unterhandeln, und dadurch sich und ihre Sache bis zu einem gewissen Punkt in die Hände der Konferenz gegeben. Die beiden Abgeordneten, welche sich von der Beschaffenhest und dem Be⸗ trage der Entschädigung unterrichten sollen, gegen welche sie die in Anspruch genommenen Gränzen erhalten dürften, sind in London vor der Deputation eingetroffen. Die Zurückberufun
des Lord Ponsonby und des Generals Belliard wurde dur
den jetzigen Zustand der Dinge nothwendig gemacht, und kann daher an und für sich selbst kein Zeichen sofort eintretender Feind⸗ seligkeiten seyn. Aus der Rede des Herrn Lebeau im Kongresse geht hervor, daß die Belgische Regierung auf die Vorzeigung der Akkreditive dieser beiden diplomarischen Agenten gedrum⸗ gen hat. Solche Akkreditive würden aber einer Anerkennung
der Belgischen Regierung oder Regentschaft gleich gewesen seyn,
und konnten ihnen von ihren respektiven Höfen nicht zugestellt werden, bis Belgien in die Bedingungen gewilligt hatte, von denen eine völlige und freundschaftliche Anerkennung abhängig gemacht worden ist.“ — Die Morning⸗Pot äußert: „Prinz Leopold hat, wie wir im ersten Augenblick voraussagten, kluger Weise die ihm angebotene Belgische Krone ausgeschlagen. Der angebliche Grund dieser Weigerung ist die Rucksicht auf die Entschei⸗ dung der fünf großen Mächte, wie sie in der Konferen; vom Montag, mit Hinsicht auf die ungerechten Anserüche der Belgischen Regierung auf Limburg, erlassen wurde. Alles dies ist sehr naturlich und zeugt von einer richtigen politischen Ansicht. Aber die Wahrheit ist, daß der Peinz in seinem Entschusse mehr von klugen als po⸗ litischen Rucksichten geleitet worden ist. Er weiß sehr wohl einen Unterschied zu machen zwischen einer fürstlichen und angenehmen Stellung in England und der unsicheren Lage, in welcher er sich an der Spitze eines aufrührerischen Staates und eines Volkes, welches die Wehlthaten einer guten und weisen Regierung nicht zu schätzen vermag, befinden würde. Die eigensinnige Thorheit der Belgischen Regierung wird die augenblickliche Abberufung
von ihrem Irrthume überzeugt, so dürften sse bald die natürlichen Folgen ihrer Halsstarrigkeit empfinden.“ —
In Bezug auf denselben Gegenstand äußert der Courier, als Erwiederung einiger Bemerkungen des Morning-Herald, welcher der Meinung ist, daß Prinz Leopold aus Familien⸗Rück⸗ sichten die Krone ausgeschlagen habe: „Das Ablehnen der Bel⸗ gischen Krone von Seiten des Prinzen Leopold aus den schon früher von uns angegebenen Gründen, ist ehrenvoll für Seine Königliche Hoheit; der Gedanke, daß Familien-Rücksichten ir⸗ gend einen Einfluß auf ihn gehabt hätten, würde uns jedoch petrüben. Wenn der Prinz Leopold entschlossen war, England nicht zu verlassen, so war es seine Pflicht, als Mann von Ehre das Anerbieten der Krone gleich von der Hand zu weisen, und den Mitgliedern der Belgischen Deputation, welche schon vor einigen Wochen nach London kamen, zu sagen, daß es über⸗ flussig sey, sich mit der Frage. zu beschäftigen, ob man ihm die Krone mit oder ohne Bedingungen geben wolle, da er fest ent⸗ schlossen sey, bei seiner Familie in England zu bleiben. So würde auch Prinz Leopold gehandelt haben, wenn dies sein Ent— schluß gewesen wäre; aber die Wahrheit ist, wir wissen es aus guter Kuelle, daß, obgleich Se. Königliche Hoheit nie ein Ver⸗ sangen nach der Belgischen Krone trug, und obgleich alle seine Verwandten und Freunde die Annahme derselben dringend ab⸗ riethen, er doch dem Anerbiethen Gehör gab, in der Voraus⸗ setzung, daß er als Monarch Belgiens England nützlich seyn und den allgemeinen Frieden in Europa befestigen könnte. In dessen sagte der Prinz Leopold auch damals schon der Deputa—⸗ tion, daß er sich nicht dazu verstehen könne, eine Constitution zu beschwören, welche die Rechte Belgiens auf Gebietstheile fest⸗ setze, die es güültigerweise nicht in Anspruch nehmen könne; und die Belgischen Minister wußten sehr wohl, als sie den Prinzen Leopold dem Kongresse vorschlugen, daß er die Krone nur unter den Bedingungen annehmen würde, welche diz großen Mächte in ihren Konferenzen aufgestellt hatten. Wit kennen den Grund der Hartnäckigkeit der Belgier sehr gut — sie mögen aber nun auch die Folgen dieser Hartnäckigkeit tragen!“
In Betreff der Abdankung des, Kaisers Dom Pedro von Brasilien liest man in der Times: „Dieses Ereigniß ge— hört keinesweges zu den ganz unvorhergesehenen und unerwarte⸗ ten. Seit der in Folge des Traktats von 1825 geschehenen Trennung jener großen Kolonie von Portugal, sträubten sich die Brasilianer gegen jede erneuerte Verbindung mit Europa, welche sie in die Europäischen Streitigkeiten verwickeln könnte, Ihr Haupt-Bewegungsgrund, den Sohn ihres vorigen Königs als ihren Kaiser anzunehmen, und ihre Zustimmung zu den Artikeln eines Uebereinkommens zu geben, in Folge dessen der Kaiser allen Ansprüchen auf die alte Welt entsagte, war der, eine eim⸗ heimische Regierung zu haben und zu verhindern, daß die Hillfa⸗ quellen Brasiliens nicht für entfernte Interessen verwendet wür— den. Dech kaum war der Vertrag abgeschlossen, als der alte König von Portugal starb, und der Kaiser ich in Unter— handlungen, zu Günsten seiner Familie in Portugal einließ Vie Brasilianer sahen Abgesandte von den Höfen der heiligen Allianz ankommen und Missionen an Könige und Kaiser in der alten Welt abfertigen — nicht um große politische Fragen zu lö—= sen — nicht um Handels-Verträge oder politische Verbesserungen zu befördern — sondern um bloßer ceremonieller Zwecke halber um Heiraths-Verträge zu schließen und der unmündigen Tochter des Souverains den Besitz der alten Krone seiner Familie zu sichern, selbst unter der Bedingung, sie mit einem Fürsten, wie Dom Miguel, zu theilen. Doch, das ist noch nicht Alles. Es ent ündete sich ein Bürgerkrieg zwischen den Anhangern seiner