1831 / 168 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

den, und gleichmäßig erkrankten Montag, einige Menschen in der Stadt, und zwar besonders in der Ge⸗ gend, wo die Radaune in die Mottlau fließt, am Rambaum, den Seigen ꝛc., aber auch zugleich in der fehr entsernten und trocken uͤnd hoch gelegenen Vorstadt Schidlitz Durchgängig

sind die vom Cioil' Erkrankten und Verstorbenen sehr arme, in

ungünstigen äußeren Verhältnissen lebende Leute; nur wei eben⸗ falls verstorbene Schiffer und eine an Cholera⸗Zufallen in leich⸗ tereng Grade erkrankte Frau, welche ich behandele, und die jetzt wieder völlig genesen ist, nur diese drei Personen gehö.en zu ein er Klasse, bei der man die äußere Lage durchaus wohl nicht altz die begünstigende, befördernde Ulrsache ansehen kann. Ver⸗ wahrloste Hin e Schwelger, Trunkenbolde sind es, die vor⸗ züglich schnell erliegen. In den Vorstädten, in dem ganzen Land-⸗Territorium der Stadt ist der Gesundheitszustand sehr gut. Haben wir denn nun die ächt⸗-Orientalische Cholera in unserer Mitte? Daß die Orientalische Cholera wahrhast kontagiöser Natur sey, wird jetzt wohl schwerlich länger von den Nerzten he⸗ stritten werden, besonders nach den letzten Erfahrungen in Galli⸗ zien und Polen. Es wäre auch nach den Grundsänen der allge⸗ meinen Pathologie ganz unbegreiflich, wie diese in Indien mias⸗ matisch entstandene Seuche sich in den verschiedenen Breitegra— den, die sie jetzt durchlaufen, nur überall neu erjeuge, sondern auch, trotz der Differenz jener Verhältnisse, an allen Orten immer in der völlig gleichen Ge⸗ stalt und mit denselben Eigenschaften auftrete. Es ist demnach wohl als ausgemacht amninehmen: seit die Cheltra ihr heiße Vaterland verlassen, pflanzt sie sich außerhalb desselben nur durch Saamen, durch ein Kontagium fort. Ist sie denn bei uns: so muß sie uns durch Ansteckung zugekommen seyn = so muß sie auch unter uns ihren Haupt-Charakter, den der Ansteckung, be⸗ währen. Auf zweien Wegen könnte ihr Kontaaium zu uns ge⸗ konsmen seyn, nemlich 1) von der Seeseite durch Russische oder aus Russischen Häfen kommende Schiffe. Allein das erste Russische Schiff kam aus Riga hier am Montage den 30. Mai an, und nnsere er⸗ sten Nehrungs⸗-Cholera⸗Kranken starben bereits in der Nacht vom 28sten auf den 29sten. Ueberdies war beim Einlaufen jenes Schisfes die ganze Mannschaft desselben mit dem Capitaine döl⸗ lig gesund befunden; die erstere ist es noch; Letzterer aber starb freillch einige Tage nach seiner Ankunft, nnter welchen Zeichen, habe ich nicht mit Bestimmtheit ermitteln können, dem Verneh⸗ men nach, soll er indessen ein kräuklicͤher Mann gewesen seyn. In dem Flecken Fahrwasser selbst ist übrigens nur noch ein Mann Ruter Cholerazeichen gestorben, der aber, wie jene Nehrunger, ebenfalls bei der Bagger-AUrbeit gestanden hatte; sonst ist der Gesundheitszustand an diesem Orte vollkommen gut, der doch, der Wahrscheinlichkeit nach, als Hafenplatz, die Wirkungen der Kontagion zunächst empfunden haben müßte. Das Kontagium kann 3) von der Land- oder Weichelseite uns zugekommen seyn. Die Entfernung von uns zu der Polnischen und Russischen Gränze beträgt 30 10 Meilen. Wenn man nun auch die Möglichkest einräumt, daß, trotz der größten Wachsam—⸗ keit unseres dortigen Gränz-Cordons, die Einschleppung des Kon⸗ taglums durch Personen oder Effekten geschehen seyn könne, so bliebe doch, da in dem ganzen Zwischenraume von der Gränze bis hier⸗ her nichts von der Cholera verspürt worden, sehr bemerkenswerth, daß diese nun mit einem Sprunge zu uns herüber gekommen wäre. Ich weiß sehr wohl, daß Aehnliches in ihrem Verbreitungs⸗ gange sest dem Jahre 1817 von Indien bis Rußland, und in Rußland selber, bemerkt worden ist, ja daß sie dergleichen Sprünge selbst gegen die Richtung der Windstriche gemacht haben, soll (was doch fast mehr auf eine unentdeckte Verschleppung schließen läßt); allein immer waren dies nur Ausnahmen, und wir müß⸗ ten also annehmen, daß bei uns die Ausnahme vor der Regel latz genommen hätte. Wie problematisch nun aber auch der Nachweis der konta⸗ giösen Hinüber⸗ und Fortpflanzung der Asiatisch⸗Russisch⸗-Polni⸗ schen Cholera zu uns her seyn mag, das Faktum steht einmal fest, daß eine Cholera hier herrscht, die dem Bilde, welches die Engländer, Russen und Polen von dieser Seuche geben, in al⸗ len Zügen völlig gleichstimmt, ja, an Intensttét besonders, je⸗ ner gewiß nicht nachsteht, da ste, wenigstens in mehreren Fäl⸗ len, binnen 6 bis 8 Stunden getödtet hat. Diese Aehn⸗ lichkeit geht bis auf die Uebereinstimmung der Leichenbefunde, wovon ich mich selbst überzeugt habe. Nur scheint es, als ob bel uns die nervösen Symptome verhältnißmäßig mehr als die krankhaften Excretionen hervorstechen. Wenn indessen, wie ich, auf Grundsätze der allgemeinen Pathologie gestützt, zur Zeit noch fest glaube, eine Krankheit, die einer heißen Zone angehört, au⸗ Ferhalb dieser ihrer Heimath, unter nördlicheren Himmelsstrichen, sich nie mehr durch Aͤquivoke Zeugung miasmatisch neu gebären, sondern hier nur durch Verbreitung des in ihrem Vaterlande er⸗ zeugten und gereiften Saamens sich erhalten und fortwuchern kann, so würde der unter uns herrschenden Cholera bis jetzt noch ein Haupt⸗Charakter fehlen, der nothwendig in den Begriff jener gehörte, der der Kontagiosität. Es hat mich daher sehr gefreut, neuerlichst zu lesen, daß ein so kompetenter Richter im Fache der ansteckenden Krankheiten, wie Matthäi, sich gan fürLichtenstädts Mei⸗ nung erklärt, daß die Indische Cholera sich jetzt nur noch allein durch ein Kontagium, unabhängig von epidemischen und endemischen Einflüs⸗ sen, fortpflanze. Auf Erfahrungen kann ich mich freilich, bei der Kürze der Zeit, wo diese Kranfheit den Debut ihrer Rolle bei uns be⸗ gonnen hat, zur Unterstützung meiner Meinung nicht berufen; Und eben darum, weil dies noch keiner kann, finde ich es nur weise und löblich, daß unsere Behörden ihre Anstalten so getrof⸗ fen haben, als ob die Kontagiosttät außer allem Zweifel wäre. Dies darf aber die ruhige und unbefangene Forschung der Wis⸗ senschaft bei einer Frage nicht hemmen, die für die bürgerliche Gesellschaft, für den Staat von so großer Wichtigkeit ist, bei der Frage:

„Gestaltet sich die Lage der Dinge so, daß wir ver— nänftigerweise annehmen müssen, die ächt-Asiatische, also ansteckende Cholera, unter uns zu haben, oder ist es nach wissenschaftlichen Principien und nach dem kleinen Felde der Erfahrung, welches wir bis jetzt ühersehen können, und ohne Absicht der Selbsttäuschung, denkbar, daß wir es nur mit einer miasmatischen, aus atmospharischen und Boden-Ver— hältnissen in unserer Umgegend selbst entstandenen Cholera⸗ Epidemie, also mit einer akuten Volkskrankheit zu thun

haben, in deren Begriff, der Charakter der Konta— giosstät durchaus nicht als ein nothwendiger gehört,

wiewohl er, unter dem Einflusse soscher bestimmter, begün= stigender Umstände, die im Allgemeinen dazu beitragen, daß herrschende miasmatische Epidemieen sich in ihrer höchsten Ent⸗ faltung zur Kontagiosität steigern, möglicherweise sich auch unserer Epidemie als ein aceidentelles Merkmal zugesellen könnte?“ . Es spricht sich nun hesigen Aerzte dahin lische und durchaus

zwar die bei weitem größere Mehrheit der aus, daß unsere Cholera die Aecht⸗Orienta⸗ und nothwendig ansteckend sey, ob aber die

den 30. Mai,

unter so verschiedenen Klimaten, nicht

Arztes am hiesigen öffentlichen Krankenhause,

1068 Meinung derer, die, auf obiges Raisonnement gestützt und auf eine aufmerksame Beobachtung der Form und des Ganges der Krankheit, in ihr zur Zeit noch nur eine rein miasmatische und keinesweges kontagiöse Epidemie erblicken, nicht wenigstens auf eben so guten Gründen beruhe, dies mögen solgende Momente beweisen. Die Kontagionisten unter uns kön⸗ nen bis heute auch nicht einen Beweis von einer Austeckung an⸗ führen, die von einem hier Erkrankten ausgegangen ware⸗ In den vier Hütten der oben erwähnten erkrankten und zum Theil verstorbenen Nehrunger leben zusammen 54 Men⸗ schen, die nun natürlich alle unter Sperre gestellt sind, und doch ist, nach den gesteigen Berichten des Kreis⸗Physikus, auch nicht ein einziger erkrankt. Nach der Versicherung des Hrn. Dr. Baum, in welche Anstalt die 16 ersten Cholera-Patienten gebracht und dort in besondere Zimmer gelegt wurden, ist keiner von den Chi⸗ rurgen, Wärtern, Gehülfen erkrankt, deren zum Baden, Feottiren u. s. w., da doch so viele gebraucht wurden; er selber hat sich fast immer⸗ wahrend persönlich um die Kranken bemüht, ste betastet, stetho⸗ stopisch geprüft, mindestens 8 genaue Sectionen angesteltt, und Alles ohne den mindesten Nachtheil fur seine Gesundheit. Eben so wenig hat man von Erkrankten der Aerzte, der Gehülfen und Wärter in dem neu eirichteten Cholera-Spitale auf dem Holm, oder daß die Aerzte erkrankt waren, die Cholera⸗Kranke in ihren Wohnungen besuchen, gehört. Noch best ht kein einziger Fall, wo mehrere Kranke in einem Hause successive so erkraukt waren, daß man die Erkrankung des Einen durch Ansteckung von dem Anderen ableiten könnte; ja, so viel mir irgend bekannt, giebt es

nur einen Fall gleichzeitiger Erkrankung mehre er Familienglieder.

Ein sehr ceducirter Maurergeselle nänllich e krankte nebst seiner Frau an einem Tage an der Cholera, und am folgenden Taze die Mutter der Letzteren. Bei den keiden ersten simnltan Er⸗

krankten ist also doch gar keine Ansteckunz möglick, gewesen, und ö. und weiter die übrigen. reichte Rubens als Seger das Ziel, dann Sejanus um 3 Pf

bei dem kurzen Intervall bis zur Eckrankung der Murter wäre die Ausbildung und Aufnahme eines kontagiösen Stoffes doch wohl eine sehr erzwungene Annahme. Ich wieder— hole nochmals, daß dieser Fall bisher einzig in seiner Art ist. In allen Haufern, die wegen Erkrankung emes Bewohners unter Sperre gefetzt sind, ist bis jetzt kein zweiter krank geworden. Ist nun auch eine Erfahrung von eilf Tagen viel zu klein, auch wenn die Erkrankungsfalle noch häufiger gewesen wären, um aus ihr mit Sicherheit auf die Frage zu antworten, od die Cho—⸗ lera sich bei uns per Kontagium oder per Miasma verbreite, so spricht sie doch bis jetzt wenigstens gewiß nicht zu Gunsten der Kontagionisten.

Und wäre es denn etwa unerhört, unmöglich, daß sich in un— serer Gegend eine miasmatische Cholera⸗-Epidemie erzeugt haben könne, die an Gestalt und Intensität jener orientalisch⸗kontagiosen ganz gleich kame? Das Bild was Sydenham von der Londo⸗ ner Cholera⸗ Epidemie im Jahre 1669, Peter Frank von der Ulmer Cholera⸗ Epidemie gaben, entspricht es nicht Zug vor Zug dem Gemälde, das die Engländer uns von dieser Rraͤnkheit, wie sie in Indien einhergeht, die Russen, wie sie sich unter ihnen gezeigt hat, lieferten? Und doch war sie weder in London noch in Usm kontagiös. Könnte also unsere Epidemie, trotz aller Aehnlichkeit in der aͤußeren Erscheinung mit der Asiatischen Cholera, doch nicht gerade in dem furchtbarsten Charakter der letz⸗ teren, in dem Charakter der Kontagiosttät, von ihr eutsernt und

geschieden bleiben?

Nach Lichtenstädt fing die Cholera mit einem oder mit ei⸗ nigen Kranken an und verbreitete sich nur allmälig auf die Fa⸗ mflienglieder oder Entfernteren. Bei uns trat sie, nachdem wir früher von ihrer Anwesenheit keine Spur kannten, wie mit einem Zauberschlage an einem und demselben Tage, den 28. Mai, bei mehreren Personen auf einmal hervor, sowohl bei den vorhin er⸗ wähnten Bagger⸗Arbeitern, als bei mehreren. Individuen in der Stadt. Rach demselben Gewährsmanne beschränkte sie sich anfangs auf ein bestimmtes Stadtviertel, von wo aus sie sich erst allmälig weiter auf andere ausdehnte. Bei uns zeigte sie sich bin⸗ nen einem Tage bei jenen Bagger⸗Arbeitern im Fahrwasser und in ver⸗ schiedenen sehr entfernten Punkten der Stadt und der Vorstädte, z. B. Rambaum und in der Schidlitz, also gleichzeitig an sehr verschiedenen Quartieren, da der Rambaum sehr niedrig am Einflusse der Radaune in die Motlau liegt, die Schidlitz hoch, trocken und wasser⸗ arm ist. Jene erstere Gegend scheint sich jedoch später als Hauptfitz des Miasmas zu bewähren. Es scheint sich also unsere Epidemie auch in ihrem Gange wesentlich von der Verbreitungs⸗ art der kontagiösen zu unterscheiden.

Dies sind kurz die Gründe, die in mir den Glauben erhal⸗ ten, daß unsere Cholera nicht jene orientalisch⸗kontagiöse, son⸗ dern eine rein miasmatisch-epidemische ist, die verschwinden wird, sobald die kosmischen und tellurischen Einflüsse, aus denen sie sich in unserer Umgegend entwickelte, sich geändert haben werden, was vielleicht sehr nahe seyn dürfte.

Eben aber, weil ein ähnlicher, wenn auch minder grausamer Feind in unserer Mitte schon aufgetreten ist, müssen wir es un⸗ seret väterlichen Regierung um so mehr Dank wissen, daß sie dem fürchterlicheren, von außen auf uns eindringenden, durch strenge Sperrung der Gränze ein Ziel im setzen. sucht. Daß dies gelingen kann, ist außer Zweifel, daß es gelingen wird und mag, eine folgenreiche Hoffnung und heißer Wunsch!

Danzig am 19ten Juni 1831. Dr. Götz.

Verein für Pferdezucht und Pferdedressur. Den 17ten Juni 1831.

Se. Königl. Hoheit der Kronprinz hatten wieder die hohe Gnade, das Richter-Amt zu übernehmen und der Herr Ober— Stallmeister v. Knobelsdorff assistirte Höchstdemselben.

l. Rennen auf der freien Bahn. (Einfacher Sieg.)

Berlin 1831, am Tage nach dem Rennen um die Königliche Vollblut-Stute zu entscheiden. Zehn Freiedrichsd'or; die Hälfte Reugeld für alle Pferde auf dem Kontinent geboren; einmal die Bahn (10,000 Preuß. Decinial-Fuß); Gewicht ftr vierjährige Pferde 120 Pfd., fünfjährige 137 Pfd.; Stu⸗ ten und Wallache 3 Pfd. weniger; offen zur Unterschrift bis zum 1. Januar 1831; die Pferde bis zum 1. Mai 1831 zu nennen; unter zehn Unterschriften kein Rennen.

Die Bedingungen §. 31. des Statuts des Vereins für Pferdezucht und fed Or fn finden keine Anwendung. v. Hertefeld, C. Graf v. Moltke, G. Graf v. Plessen, R. v. Maltzahn-Kummerow, E. Augu st Herzog zu Schleswig⸗Holstein, W. Graf v. Schlieffen, Amtsrath Meher, W. und G. v.

Biel, J. Pogge, Lichtwald, Amtsrath Uebel. Es erschienen:

Hr. Amtsrath Meyer, Schimmel-Stute Cora v. Eldar und! Reiter hellblau und weiße Aermel, schwarze Kappe.

Lichtwald, schwarzer Hengst Achilles v. Robin⸗Hood, Mu Reiter blau und gelb, n (Sieger, geritten von Charles Shelcoot.)

Aline. Hr.

v. Oracle und der Clementine. blauer Kappe.

Die übrigen Herren hatten Reugeld bezahlt.

Bas Abreiten war regelmäßig, die Pferde liefen neben g ander, bis vom Distance⸗-Pfahl an Achilles einen Vorsprung wann und als Sieger in 5 Mmuten 44 Sekunden das Ziel,

reichte.

IAl. Rennen auf der freien Bahn.

(Doppelter Sieg.)

Es waren ersch enen: Hr. v. Rieben, Fuchs-Siute Esther v Harison. Kappe.

om Herodot und der

Reiter dunkelroth, silbergraue Aermel und schwa

Hr. Ober-⸗Amtmann Müller, Fuchs⸗Stute Malwina vom Am

und emer Trakehner Gestüt⸗Stute. ben Aermeln und blauer Kappe.

Reiter dunkelblau mit

Hr. Lichtwald, Fuchs-Hengst Rubens vom Rubens und der Fr

dom, Fr. Wilh. Gest. Reiter gelb ur

1d blau mit blauer Kan

(Sieger, geritten von Charles Shelcoot.)

2

und der Banise. Fr. Wilh. Gest. Aermeln.

Laudgenmnt. Hr. Oberst v. der Derillis.

RVarner, Fuchs⸗Hengst Reiter gelb und blau

Erstes Rennen. Das Abreiten war regelmäßig, fast! ganze eiste Seite hinunter ging das Rennen sehr schsn zwush men, au der zweiten Sejte nahm Rutzeus entschiedener die Spg ihm folgte auf einige Pserdelängen Sejauus, dann Malm

Nach einem

del ngen schlazend, nut Malwina hatt passirt.

Zweites Rennen. Ahresten war regelmaßig, Rubens nah und Sejanus war die ersie Seite he

dann nahm er etwas mehr Vorsprung und erreichte nach em Lauf von 5 Minuten 5 Sekunden als Sieger das Ziel, den e Pferdelängen schlagend. ;

janus um einige Der große Einfluß, welchen das

Pfd. gegen 189 Pfd., die heute und gestern Sejanus trug, die Leistungen dieses Pferdes gehabt hat und auf Leistungen ler Pferde immer haben muß, hat sich hier sehr augenfallig

eigt. . Der Sieger wird für 300 Friedri Ill. Rennen auf der Bahn (Einfacher Sie

Es erschienen:

Hr. v. Rieben, brauner Hengst Her Thekla. Reiter dunkelroth, silbergraue Se. Durchl. Fürst zu Karolath, licht

Landgestüt. Reiter roth, gelbe Aermel und Kappe. (Siem

geritten von H. Henschel.)

Hr. Graf Albert v. Schlippenbach, br einem Neustädter Hengst und einer weiß und blaue Kappe.

Hr. Amtsrath Meyer, rothbrauner Hengst Allahor vom Allah

Rubens, Sejanus, Malwina. D

He. Guͤtsbeslttzer Schrader, Rothsuchs- Stute Arabella vom Sm

Reiter braun mit wen

Hr. Over-Aꝛntniann Livenius, Schimmel-Stute Junog— Pen Reiter roth mit weißen Aermeln und weißer Kan

Sejanus von Amber e Kappe. z

Latif von 5 Minuten e noch den Distauze: Pil

m die Spitze, zwischen unter ein gutes Renng

leichtere Gewicht von

chsd'or gekauft. ir Hindernissen. g.

ed vom Herodot und h Aermel und schwarze Knyn braune Stute Clement

auner Wallach Rigas! Englischen Stute. Re

und der Therese. Reiter hellblau, weiße Aerm. und schw. Kaph

Das Abreiten war regelmäßig. Spitze, Rigas folgte dicht, Allahor un

Clementine nahm gleich d

d Herod waren weiter

rück, so ging das Rennen rasch vorwärts, alle Hindernisse wi

den glücklich überwunden, nur Rigas

stürzte an der dritten Ba

riere. Clementine erreichte mit weitem Vorsprung (als Siegg

das Ziel nach einem Lauf von 2 Minuten 24 Sekunden. Der Sieger wurde für 200 Friedrichsd'or gekauft. Fz. v. Eckardstein.

v. Willisen.

Königliche Schau spiele. Im Schauspielhause: Isidor un

Sonnabend, 18. Juni. Olga, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, Rettich, vom Kurfürstlichen wan als Gastrolle.)

König städtische s

Sonnabend, 18. Juni.

nestine, als Gastrolle.)

eater zu Kassel: den Für

Das Irrenhaus zu Dijon, oda Der Wahnssnnige, Melodrama in 3 Akten. (Mad. Matte: 6

von E. Raupach. (Hi

Theater.

Berliner

Börse.

Den 17. Juni 1831.

Amtl. Fonds- und Geld- Cours -Zettel. (Preusc. (on

Dir, d, 7, r, fs St. · Schusd - Sch. 4 S9; ] S9 19stpr. Etandbrf. I 4 1 I] Pr. Engl. Anl. 18 5 99 Pomm. Pfandbrf. 1h Pr. Engl. Anl. 225 9353 Kur; u. Neum. do. 4 1044 Pr. EnI. Obl. 30 4 Sitz Sozt Schlesische do. 4 10 Kurm. 8bl. m. 1. C. 4 88 RKkst. C. d. R-u. N 54 Neum. Int. Sch. do 4 88 E.-Sch. d. K. u. N. 55 Perl. Stadt-Oblig 4 90 Königsbg. do. 4 187 Elbinger do. 4 G1I1loll. vollw. Duk. 185 Hanz. do. in Ih 35 Neue dito 10 Westpr. Plandlir,. 4 335 2, Eriedrichsd'or.,. 1531 14 Grolskz. Pos. do. 4 95 1 947 Disconto . . . .. 415

A us wärti lam burg, 15

OGesterr. 5pror. Netall. 231. Russ. Engl. Aul. Sp. oln. gb.

Si. Petersburg, 7

Ilamburg 3 Mon. 9. Silber-Rupel mee, m.

4proe. 121

e Börsen.

Juni

Bauk · Actien bb

Juni 371 op.

R EvkSTE BeeRSErN-NaCHhIicuarEM.

Paris, 11. Juni. 5proc. Rente Neapol. 69.

89. Zproc. 60. 85. pri

Frantfurt a. M., 14. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 8h

814. 4proc. 70rIg. 703. 23 proc. 414. 1p

135. 1233. Partial⸗Oblig. 116. 1153. 157. Poln. Loose 44. 43.

roc. 183. Br. Bank⸗Act. Loose zu 100 Ji. 16]

Redacteur John. Mitredaeteur Cottel.

Gedr

uckt bei A. W. Hayn.

1831.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den Geheimen Post-Revisor Lanz zum Rechnungs⸗Rath zu ernennen und das Patent darüber Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.

Bekanntmachung.

Dem Publikum wird hierdurch bekannt gemacht: daß die am 1sten Juli d. J. fällig werdenden Zinsen von Staats-Schuld⸗ scheinen gegen Ablieferung der Coupons Series VI. Nr. 1. schon vom Montage den 20sten d. M. ab, bei der Staats-Schulden⸗ Tilzungs-Kasse (Taubenstr. Nr. 30.), in Empfang genommen werden können.

Berlin, den 18. Juni 1831.

Haupt-Verwaltung der Staats⸗-Schulden.

(gef) Rother. v. Schätze. Beelitz. Deetz. v. Lamprecht.

phischen Werken gegen den Materialismus, und im Globe, zu

Bei der am 15ten, 16ten und 17ten d. M. geschehenen Ziehung der XIII. Königl. Lotterie zu 10 Rthlr. Einsatz in Cou⸗ tant in Einer Ziehung fiel der erste Hauptgewinn von 20,000 Rihlr. auf Nr. 17,380 in Berlin bei Matdorff; der folgende Hauptgewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 17,322 nach Wesel bei Westermann; 3 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 460. S997 und 14,963; 5 Gewinne zu 1509 Rthlr. auf Nr. 4694. bobs. 11,474. 17,623 und 19,570; 10 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 560. 2523. 3773. 11,143. 12,729. 13,162. 14,427. 14,557. 15,940 und 19,425; 20 Gewinne zu 500 Rihlr. auf Rr. 1075. 1084. 1615. 806. 4616. 4402. 4583. 4597. 7085. g339g. 19, 08. 16,377. 10,126. 11,240. 12,405. 12,525. 13, 54. 14,994. 15,050 und 16,136; 70 Gewinne jzu 200 Rthlr. auf Nr. 190. 287. 324. 378. 443. 526. 769. 897. 1221. 1297. 1472. 1530. 1666. 2037. 2275. 2930. 4599. 5099. 5220. 5258. 5462. hi02. 6371. 6363. 6569. 6800. 6811. 7076. 7201. 7744. 7998. S053. 8274. 8395. S464. 8913. 9607. 9069. g528. 9773. 9933. 10, 160. 10, 543. 10,787. 11,009. 11, 174. 11, 498. 11,559. 11,637. 11,A757. 11,767. 12,830. 13,183. 13, 724. 13, 923. 14, 074. 14,254. 14,918. 15,450. 16, 145. 16, 181. 16,461. 16,509. 17, 166. 17,635. 17,638. 17,736. 18,664. 19,114 und 19,119; 130 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 157. 272. 330. 369. 454. 531. 643. 746. 791. 815. 1481. 1699. 1727. 2060. 2468. 2574. 2845. 3084. 3097. 3116. 3235. 3272. 3401. 3573. 3781. 3912. 3936. 4242. 1600. 43874. 5188. 5283. 5438. 6001. 6122. 6526. 6739. 6850. 6922. 6958. 7134. 7190. 7452. 7599. 7626. 7924. S189. S224. So. 8341. 8407. 8439. S504. 8652. SS00. S889. S934. 9039. gls0. 9194. g240. 9266. 9540. 9558. 9561. 9gtz)o4. g823. 9899. 9967. 10,200. 10,373. 10,433. 10,493. 10,627. 10,700. ö 10,801. i, 057. 11, 214. 11, 230. 11,514. 11,755. 11, S23. 11,34. 12, 47. 12,264. 12,478. 12,651. 13,023. 13,989. 13, 103. 13, 124. 13,542. 13,982. 14,092. 14, 232. 14, 94. 14,599. 15,110. 15, 136. 15,360. 15,479. 15,648. 15,738. 15,924. 16,489. 16,935. 17,036. 17, 105. 17, 121. 17, 127. 17, 152. N, 397. 17, 484. 17,631. 17,917. 17,918. 18,501. 18,827. 19,116. 19, 195. 19,589. 19, 8s11. 19,816 und 19,862.

Berlin, den 18. Juni 1831.

Königl. Preuß. General-Lotterie⸗-Direetion.

Angekommen: Se. Exc. der Kaiserl. Russische General⸗ Lieutenant von Diakow, und

Se. Exc. der Kaiserl. Russische Wirkliche Geheime -Rath von Ribe aupierre, von Dresden.

Abgereist: Der Kaiserlich Russische Titular-Rath von Trentovius, als Courier nach dem Haag. —ͤ

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Frankreich.

Paris, 11. Juni. Das Journal des Debats sagt in Bezug auf die bevorstehenden Wahlen: „Die künftige Kammer muß eine große moralische Autorität besitzen, damit das Land ihtem Einflusse willig nachgebe. Zwei Dinge aber verleihen moralische Autorität: der Charakter und das Talent; was den Charakter betrifft, so werden unabhängige Wähler auch unabhän⸗ gige Deputirten wählen. Was das Talent betrifft, so muß die Kammer alle Arten desselben besitzen, alle ausgezeichnete talent⸗ volle Männer müssen in ihr Platz finden. Niemand kann der Politik der Herren Odilon Barrot, Mauguin und Berryer mehr entgegen seyn, als wir, dennoch erkennen wir gern ihre Talente an, und es würde uns unlieb seyn, wenn sie in der nächsten Kammer fehlten. Herr Mauguin mag für die Propaganda ei⸗ fern, Herr Berryer mag für die im Juli Besiegten sprechen, je⸗ der j die Interessen und Meinungen seiner Partei vertheidi⸗ gen. Auch Die talentvollen Advokaten, übersehe man nicht. Wenn Herr Sauzet, der beredte Vertheidiger eines der Minister Karl's X., Deputirter seyn will, so schicke uns L8on ihn. Eben so wenig vergesse man die ausgezeichneten Polemiker unter den Journalssten; man lasse ihre Kenntniß der Parteien, ihre Ta⸗ lente, ja selbst ihren Ehrgeiz nicht außerhalb der Kammer, denn wir glauben nicht, daß irgend Jemand in der Kammer gefährlicher sey, als außer ihr oder in den Blättern. In Berdeaur lebt ein Mann, den wir nur durch seine Zeitungs-A Artikel kennen, Hr. Boher-Fonfrede; er darf in der nächsten Kammer nicht feh—⸗ len. Unser junger liberaler Klerus besitzt einen beredten Priester, Hrn. H. Lacordaire, warum soll er nicht von der Rednerbühne herab die Rechte des Katholicismus vertheidigen? Warum soll Herr von la Mennais, der Meister und das Oberhaupt des ganzen sich der Freiheit anschließenden Klerus, nicht in der

ammer die Lehren aussprechen, die den Geist unserer

jungen Priester verändert haben? Sind in der Literatur Lamartine, Bérenger, Delavigne und Victor Hugo nicht Na— men, die man wünschen muß auf der Liste unserer künftigen Deputirten zu finden? Sind Männer, wie Mignet, einer der Stifter unserer neuen historischen Schule, Dubois, einer der einsichtsvollsten und gelehrtesten Puvlicisten unserer Zeit, ein fester und muthiger Schriftsteller, standhafter Freund der Frei⸗ heit und der Ordnung, nicht fur die Kammer bestimmt? Im

Lehrfache nennen wir Herrn Villemain, den beredten geistreichen

Lehrer, den Mann von administcativer Erfahrung, von edlem Charakter, der niemals weder die Ungunst der Regierung, noch die Unpopularität gescheut hat und bereits von der Kammer ge⸗

Großbritanien und Irland.

London, 11. Juni. Se. Majestät haben dem Oberst Ste⸗ phen, Gouverneur und General-Commandeur der Bermudas⸗ Inseln, bei dem am Mittwoch stattgehabten Lever die Ritter⸗ würde ertheilt.

Die Times äußert: „Mit der Annäherung der Zusammen⸗ kunft des Parlaments vermehrt sich das Interesse in Betreff der Reform-Maaßtegel. Jetzt, da die Majorität im Unterhause gesichert ist, möchte eine schwachliche Anhänglichkeit an die alten

Mißbräuche sich gern der schmieichlerischen Hoffnung überlassen,

daß die Lords die Bill verwerfen werden.

wählt worden ist, Herrn Cousin, den Mann von hohem und

sestem Verstande, von durchdringendem und schmiegsamem Geisie, der sich jetzt mit einem wissenschaftlichen Auftrage in Deutsch— land befindet, Herrn Jouffror, den tiefen, melancholischen, aber immer klaren und bestimmien Philesophen, den beredten Vertheidiger der unverjahrbaren Rechte der Menschheit, die er in seinen philoso⸗

dessen Haupt-Redactenren er gehörte, gegen den religiösen und

politischen Despotismus der Restauration vertheidigte.

Dies sind die Manner, welche die Universität zu den Wahlen stellt.

Indem wir hier Männer von verschiedenen Meinungen und Ta—

lenten nennen, wollen wir keine Liste entwerfen, denn diese würde unvollstandig seyn, wir wollen nur eine Vorstellung von dem wahrhaft liberalen Geiste geben, der bei den bevorstehenden Wah— len den Vorsitz führen muß; die Kammer von 1831 bedarf der Talente, damit sie von oben herab und mit Autorität sprechen könne. Man wird uns fragen, ob wir aus der Kammer eine Versammlung schöner Geister, eine Akademie machen wollen? Heut zu Tage giebt es keine schöne Geister mehr, die sich nur mit kleinen Versen und kleiner Prosa beschäftigten. Schon im achtzehnten Jahrhundert war die Literatur bei ihrem Verein mit der Philosophie nicht mehr eine bloße Frivolität; noch weniger ist sie es heute als Verbündete der Politik. Es giebt keinen ta⸗ lentvollen Mann mehr, der nur ein Literator wäre; vor allen Dingen ist man jetzt Bürger und nimmt mehr Interesse an sei—⸗ nem Vaterlande, als an den Phrasen seiner Werke.“

Der Messager des Chambres bemerkt: „An der gestri= gen Börse waren die abgeschmacktesten Gerüchte verbreitet; wir können zuverlässig versichtrn, daß in diesem Augenblicke in Metz, Straßburg, Marseille, im Westen, an der Belgischen Gränze, kurz überall, wo, jenen Gerüchten zufolge, Unruhen ausgebrochen seyn sollten, die vollkommenste Ruhe herrscht.“ Der Temps äußert: „Gestern waren viele beunruhigende Gerüchte verbrei⸗ tet; das von der unerwarteten Rückkehr des Marschall Soult und von feindlichen Beschlüssen des Kabinets beschäftigte beson⸗ ders die Gemüther. Nach den von uns sogleich eingezogenen Erkundigungen ist die erste Nachricht falsch und die zweite ohne Zweifel eben so ungegründet. Die Zeitungen müssen gegen die Runstgriffe einiger Baissiers, deren Werkzeuge sie durch Leicht⸗ gläubigkeit werden, auf der Hut seyn.“

Gestern wurden mehrere Individuen, welche angeklagt wa— ren, an der Plünderung des Lusischlosses des hiesigen Erzbischo⸗ fes in Conflans Theil genommen zu haben, vom Assisenhofe frei⸗ gesprochen, weil bei mehreren die Identität der Person nicht be⸗ wiesen werden konnte und die übrigen darthaten, daß sie wäh⸗ rend des Vergehens in trunkenem Zustande gewesen.

Der Königl. Prokurator hat gegen die Entscheidung des hiesigen Zuchtpolizei⸗Gerichts, wodurch dieses sich in dem Pro⸗ jesse gegen den Abbé Lacordaire, den Marquis v. Montalembert und Herrn v. Cour, als Gründer einer unerlaubten Freischule, für inkompetent erklärte und dieselben vor das Geschwornen-Ge— richt verwies, Appellation eingelegt. t

Der Constitutionnel verssichert, daß bei mehreren hiesigen Band-⸗Fabrikanten aus den westlichen Departements starke Bestel⸗ lungen von grünen und weißen Bändern (dem Zeichen der Kar⸗

listen) gemacht worden seyen. In Bordeaur hat am Frohnleichnamsfeste eine öffentliche von den Civil- oder

Prozession ohne Störung stattgefunden; Militair-Beamten, so wie von den Nationalgardisten und den Truppen der Garnison, nahm Niemand daran Theil; nur eine Compagnie des 9ten Regiments eröffnete den Zug. Auch in Mans, so wie in vielen Städten des südlichen und westlichen Frankreichs, fand die öffentliche Prozession ohne Störungen statt; in Orleans wurde sie innerhalb der Kathedrale gehalten; in Fe⸗ camp aber gab sie zu ernsthaften Unordnungen Anlaß, weil in dem Zuge der Prozession weiße Fahnen getragen wurden.

Aus Toulon wird unterm 5ten d. M. geschrieben; „Man jweifelt hier nicht daran, daß das hierher zurückgekehrte Observa⸗ tions-Geschwader nach Lissabon bestimmt ist. Die fünf Linien⸗ schiffe, drei Fregatten vom ersten Range und die Korvette „Perle“ haben Befehl, sich auf vier Monate zu verproviantiren; die Mannschaft jedes Linienschiffs wird eine Verstärkung von 150 Seesoldaten und 150 Mann von der Linie erhalten, welche die Landungstruppen bilden sollen; jede Fregatte wird eine Verstärkung' von 100 Seesoldaten und 10) Mann von der Linie an Bord nehmen, so daß das Geschwader im Ganzen 500 Mann Landungstrüppen mit sich führen wird. Der Tag der Abfahrt ist noch nicht sestgesetzt.“

Eine bedeutende Anzahl Französischer Pflanzer, die sich nach Mexiko begeben hatte, um in Goazacoalco eine von Hrn. Lainè de Villeveque projektirte Kolonie zu stiften, ü dem Mißlingen jenes Unternehmens in einem höchst beklagens⸗ werthen Zustande befindet, hat Bittschriften an den König und den See-Minister eingesandt, daß man ihr Mittel zur Rückkehr nach Frankreich gewähren möge. Auf den Bericht des Ministers hat Se. Maj. befohlen, daß die Gabarre „la Dore“ von Toulon aus nach dem Golf von Mexiko segeln soll, um jene Pflaner zurückzuführen.

Drei Beduinen vom nach Frankreich gebracht hat, dann dem Publikum für Geld zu zeigen, sind hierher am Jten d. durch Lyon gekommen.

Berge Atlas, die ein Unternehmer

und die sich jetzt nach

Es giebt keme Ver— sammlung, in der nicht einige heftige und unbesonnene Leute wären; aber wir sind überzeugt, daß der ruhige Verstand des

Oberhauses die öffentlichen Mängel und Wünsche zu gut zu be⸗

urtheilen weiß, um sich zu einer vergeblichen Opposition verleiten zu lassen. Wir wollen damit nicht sagen, daß das Oberhaus die Bill vorgeschlagen haben würde; denn, außer dem per— sönlichen Vortheil, welchen viele Lords aus den verfallenen Burg⸗ flecken ziehen, ist es diesem Hause auch, von Natur eigen, sich einer ruhigen Würde zu überlassen und sich jeder Veranderung zu widersetzen; dies ist auch in der Regel ganz angemessen, denn sehr viele Veränderungen lohnen nicht der Mühe, welche man anwendet, um sie zu bewirken. Aber in dem vorliegenden Falle

ist die Ruhe ganz auf der einen Seite, und die Störung der⸗

selben würde aus dem Widerstande gegen die Bill entspringen; denn eine Opposition gegen diese würde zugleich eine Op⸗ position gegen den König, das Unterhaus und gegen das Volk seyn. Wer würde daher, obgleich Ehren-Männer ihre Meinung nicht gänzlich andern können, wenn auch die ganze Welt gegen sie ist, nicht verleitet werden, in seine eigene Ansicht Zweifel zu setzen, sobald er sieht, daß dieselbe von keiner Seite ünterstützt wird? Wir zweifeln daher nicht daran, daß die Lords die Bill annehmen werden; denn die Vernünftigdenkenden wer⸗ den sich nicht von solchen Führern, wie Leidenschaft und Vor urtheil unbezweifelt seyn würden, leiten lassen.“

Die Belgische Deputation wartete gestern dem Prinzen Leo⸗ pold in Marlborough⸗House auf und hatte eine Audienz bei Sr. Königl. Hoheit. ie Deputation hatte darauf eine Konferenz mit dem Grafen Grey im Schatzamte.

Der Courier preist neuerdings das innige Einverständniß, das in Betreff der Belgischen Angelegenheit zwischen den Kabi⸗ netten von Paris und London herrsche, und versichert, daß, wel⸗ ches auch der Ausgang der Unterhandlungen zwischen dem Bel⸗ gischen Kongreß und dem Prinzen Leopold sen möge, Frankreich in eine Vereiniguug Belgiens mit sich nicht willigen und daß, wenn die Besetzung Belgiens durch fremde Truppen für einige Zeit nothwendig befunden werden sollte, dies nicht durch Fran⸗ zösische Truppen geschehen werde.

Die Agenten Lloyds berichten aus Falmouth vom gten d., daß daselbst das Schiff „Volage!“, Capitain Lord Colchester, an diesem Tage von Rio Janeiro, welches es am 13ten April ver⸗ lassen habe, angekommen sey. An Bord desselben befinde sich der gewesene Kaiser Dom Pedro nebst der Kaiserin und ihrem Gefolge. Nachdem die „Volage“ Erfrischungen eingenommen habe, sey sie nach Cherbourg abgesegelt, wo der Kaiser zu lan⸗ den gedenke. Die „Seine“ sey von Rio aus, mit der jungen Königin von Portugal, Donna Maria, nach demselben Hafen gesegelt. Englischen Blättern zufolge, beabsichtigt der Kai⸗ a., sich von Cherbourg aus über Paris nach München zu be⸗ geben.

Der Brasilianische Geschäftsträger besuchte gestern in Be⸗ gleitung des Grafen Villaflor und zweier Herren, welche so eden erst 3 waren, den Viscount Palmerston im auswärti⸗ gen Amte. 3

Der Sun glaubt, versichern zu können, daß Befehle nach Portsmouth abgegangen sind, um das Absegeln der daselbst ver⸗ sammelten Flotte bis auf weitere Ordre auszusetzen. Sir Edw. Codrington hatte bis jetzt den Befehl, abzusegeln, so wie der „Ta⸗ lavera“ und „Curagao“ zu ihm gestoßen seyn würden.

Paganini gab gestern sein zweites Konzert und erregte den⸗ selben Enthusiasmus beim Publikum, welches sich diesesmal sehr zahlreich eingefunden hatte.

Niederlande.

Aus dem Haag, 12. Juni. Gestern waren beide Kam⸗ mern der Generalstaaten im geheimen Ausschusse versammelt, wie man vernimmt, um neue Mittheilungen des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten über die auswärtigen Verhältnisse zu empfangen. !

Am 160. d. haben die in Nymwegen in Garnison liegenden Gröningschen, Friesländischen und Gelderschen Schutters nebst einer Feld-Batterie Befehl erhalten, sogleich aufzubrechen. In Grave und Herzogenbusch hat ein Theil der Befatzung dieselbe Ordre empfangen. Diese Bewegung soll den Zweck haben, in Nord⸗Brabant zu Oedenrode, Veghel und in der Umgegend ein Observations-Corps zu bilden, um die Provinz von dieser Seite zu decken, Außerdem sind von unserer Kriegsmacht ver— schiedene Vorsichtsmaaßregeln gegen einen unerwarteten Anfall der Belgier getroffen worden.

Antwerpen, 11. Juni. Es vergeht fast kein Tag, an welchem nicht hier und in der Umgegend Ereignisse vorfallen, die den friedfertigen Einwohner auf das ef. beumuhigen. Eine aus 3 Mitgliedern des Magistrats, 2 Mitgliedern des Han⸗ dels-Gerichts und 2 städtischen Grundbesitzern gebildete Deputa⸗ tion war schon bereit, sich zum Regenten nach Brüssel iu bege⸗

ben, um dort die Einstellung der Arbeiten und Angriffs-Maaß⸗

regeln, welche die Holländer leicht zu Repressalien erbittern könn ⸗=—

um sse dem Könige vorzustellen und auf ihrer Reise

ten, nachzusuchen; da jedoch unser bisheriger Civil-⸗Gouvernenr, Herr Tielemans, und der Oberst vom Genie-Corps, der jene Ar⸗ beiten geleitet, uns verlassen, so hält man die Abreise der Depu⸗ tation einstweilen noch für unnöthig. In der vorgestrigen Nacht waren inzwischen noch 400 Mann, von denen Jeder mit 2 Fl. bezahlt

wird, in der Nähe des St. Laurent⸗Forts mit Arbeiten beschäftigt,