Sectionen überwiesen.
Die Stadt Air ist dem Beisplele von Tarascon gefolgt. Auch dort ist am 5. d. M. ein Freiheitsbaum aufgepflanzt wor⸗ den. Doch sind keine Unruhen dabei vorgefallen.
General Bonnet hat sich von Rennes nach Nantes begeben und vor seiner Abreise von ersterer Stadt eine Proclamation an
die Einwohner der westlichen Departements erlassen, worin er dieselben auffordert, ihn in seinem Unternehmen, einem Bürger⸗
kriege vorzubeugen, thätig zu unterstützen.
Die San ist . etwa 8 Tagen auf der ganzen Strecke von oberhalb Chalons bis Lyon ausgetreten und hat die an ih— ren Ufern belegenen Felder und Wiesen überschwemmt, Man berechnet den dadurch angerichteten Schaden auf 2 Mill. Fr.
Eine telegraphische Depesche vom gestrigen Tage enthält die (bereits in Nr. 167 der Staats⸗Feitung unter Frankfurt a. M. gemeldete) Nachricht von der Ankunft des Kaisers Dom Pedro in Cherbourg und der Abreise des Marquis v. Rezende dahin, um ihn zu empfangen. — Das Journal du Commerce be— merkt über die Rückkehr Dom Pedros nach Europa; „Wir wol⸗ len das Dunkel der Zukunft, die dieses Ereigniß sür Portugal haben kann, nicht zu durchdringen suchen; ein sonderbares Spiel des Zufalls ist es aber, daß das Haupt des Hau—⸗ ses Braganza in dem (Llugenblicke nach Europa. zurück— kehrt, wo der unkluge Bruch Dom Miguels mit Frank— reich ihn auf seinem usurpirten Thron wankend macht. Es ist für Dom Pedro eine schöne Gelegenheit, die Krone von Portugal für sich oder für Donna Maria in Anspruch zu neh— men; das Französische Volk würde mit Freuden den Gemahl der Tochter Eugen's in Lissabon regieren sehen, und um dies zu erreichen, ist von Seiten Frankreichs keine Entwickelung neuer Streitkräfte nöthig; es reicht fast hin, den Exeignissen ihren freien Lauf zu lassen. Wir sagten gestern, der Admiral Roussin werde sich an der Spitze von 6 Linienschiffen und fast eben so viel Fregatten besinden. Wir können heute auf einige Details eingehen: das unter den Befehlen des Contre⸗-Admirals stehende Geschwader besteht aus den Linienschiffen „Trident“, „Alger“, „Stadt Marseille“, „Marengo“ und „Conqusrant“, den Fre— gatten „Didon“, „Jphigénie“, „Independante“ und „Réso— sue“, der Korvette „Perle“ und dem Dampfschiffe „Sphinx“. Fügt man das Linienschiff „Suffren“ und die Fregatte „Guer— riere“ hinzu, die der Contre⸗Admiral Roussin mitbringen wird, so
wie die unter den Befehlen des Linien⸗Schiffs⸗Capitains Rabaudyh
stebenden Fregatten „Sirene“ und „Melpomene“, nebst zwei Kor— veiten und mehreren Briggs, so erhellt, daß unsere erste Ab— schäzung zu gering war.“
R ie derlande.
Antwerpen, 13. Juni. Unser neuer Civil-Gouverneur, Herr Chs. Rogier, ist heute Morgen hier eingetroffen. Seit gestern sind einige Flintenschüsse wwischen unseren Vor— posten in St. Laurent und dem Kiel und den Holländischen Schildwachen gewechselt worden. Die Letzteren begannen damit um 10 Uhr Morgens. Einer unserer Soldaten ist im Har— monie⸗Garten getödtet worden.
Brüssel, 13. Juni. Heute fand eine kurze Sitzung des Kongresfes statt. Hr. Liedts verlas das Protokoll der vo— rigen Sitzung; wogegen Herr Claes die Einwendung machte, daß das von ihm abgegebene Votum „Heute, nein!“ so ange— sehen worden fey, als habe er sich des Stimmens enthalten; feine Meinung sey aber gewesen, gegen den Prinzen Leopold zu stimmen, und er trage deshalb auf die Berichtigung des Pro— tokolls an. Diese wurde genehmigt. Herr Vilain LlIIII. zeigte darauf an, daß die Herren Dewandre, Fendius und Selys-Lon⸗ champs ihre Entlassung eingereicht hätten, und legte der Versamm⸗ limg eine Menge Briefe vor, worin um Urlaubs -Ertheilungen nachgesucht wurde. Herr de Smet wünschte, daß man unter den gegenwärtigen Umständen durchaus Niemanden einen Ur— faub bewillige. Dessenungeachtet bewilligte die Versammlung die Gesuche einiger Mitglieder; mehreren aber wurden dieselben ver— weigert. Hr. Liedts verlas eine Verfügung des Regenten, wo— durch Herrn Duvivier ad interim das Finam-⸗Ministerium über— tragen wurde. Alsdann verlas derselbe einen Brief des Kriegs— Ministers, worin dieser auf die Aufforderung, welche ihm gewor⸗ den war, sich in den Kongreß zu begeben, um Aufklärungen über den Zustand der Armee zu geben, erwiederte, daß er sich darüber nur im geheimen Comité aussprechen könne. Es wurde beschlossen, daß man die an der Tagesordnung sich befindende Berathung über das Bürgergardengesetz vorlegen und unmittelbar nach der Sitzung ũsich in ein geheimes Comité verwandeln wolle, um die Mittheilungen des Kriegsministers entgegen zu nehmen. Herr Liedts stattete Bericht über mehrere Bittschriften ab; es befanden sich darun— ter eine von 45 Einwohnern Wavre's, welche gegen die Proto—⸗ kolle, und eine von 17 Einwohnern Mastrichts, welche gegen den Brief des Lords Ponsonby protestirten. Die Herren . Roheuw, Brabant und Desmanet de Biesme mach⸗ ten den Vorschlag, eine Kommission zu ernennen, um das Budget des Kriegsministers zu untersuchen. Dieser Vorschlag, dadurch unterstützt, daß die Zeit bis zum 1. Juli zu kurz sey, um den Bericht der Central-Section über diesen Gegenstand abzuwarten, wurde genehmigt und die Kommission von dem Präsidenten ernannt. Ein anderer Vorschlag des Herrn von Lheurx, die u den Berathungen des Kongresses nothwendige Anzahl von 101 Mitgliedern auf 70 herabzusetzen, ward den Die öffentliche Sitzung ward um 3 Uhr aufgehoben, und die Versammlung ging in ein geheimes Co— mitè über.
Der Emancipation zufolge, ist ein Courier mit Depeschen von Herrn von Gerlache für den Regenten und für Herrn Le—
,,. m een, . * . K
denen jede 4 Vlerundzwanzig Pfünder tragen muß, für Rech⸗ nung der Belgischen Regierung, von Hrn. Fleury⸗Duray erbaut werden sollen. Der Preis ist auf Eintausend Gulden Hollän—⸗
disch für jedes festgesetzt. Die Abreise des Generals Mellinet nach Ostende bestätigt
sich nicht. D nenn nan.
Kopenhagen, 11. Juni. Am bten traten Se. Majestät mit Allerhöchst 66 Suite Ihre Reise über Fühnen nach den Her⸗ zogthümern an. Nach den eingelaufenen Nachrichten genießen Se. Maj. fortdauernd die beste Gesundheit. So wie die reinste Liebe und Anhänglichkeit Se. Majestät überall empfängt, beei⸗ fern Allerhöchstdieselben sich überall, genaue Kenntniß von den Lokal-Verhältnissen, Einrichtungen und Interessen einzuziehen, damit durch diese Reise Se. Majestät dem Volke neue Segnun— gen angedeihen lassen könne.
Der Gesundheits-Zustand ist in der Hauptstadt fortdauernd ungestört zufriedenstellend, und die Mortalität, wie sie in den Sonimer⸗Monaten zu sehn pflegt. Auch in der letztverstrichenen Woche waren mir 68 Todte gegen 89 Geburten, und überall vom Lande lauten die Berichte eben so günstig. So wie die Aufmerksamkeit auf den Gesundheits-Zustand aber unter den jez⸗ zigen Umständen überall gesteigert ist, so ist auch die polizeiliche Vorsicht und die Bewachung der Küsten und Gränzen gegen Einschwärzung gefährlicher oder verdächtiger Gegenstände vermehrt. Außer den gewöhnlichen Quarantaine-Maaßregeln ist die Errich⸗ tung einer eigenen Küstenwache auf dem Lande und armirter Krenzfahrzeuge beschlossen und schon zum Theil bewerkstelligt. Am Sten hat demnach der Chef der hiesigen und der Küsten— Polizei eine Aufforderung an sämmtliche Küstenbewohner, in welcher er zur Unterstützung in der zweckmäßigsten Bewachung der Küsten auffordert, ergehen lassen, so wie unter heutigem Datum ein Cirkular an alle Aemter wegen Exrichtung außerordentlicher Sanitäts⸗Kollegien ergangen ist.
Pole n.
Warschau, 16. Juni. Am 13ten d. begann die Sitzung der Landboten-Kam mer mit Vorlesung einer Anzeige der Na— tional-Regierunz, kraft deren der früher eingereichte Gesetz⸗Ent⸗ wurf zurückgenommen wurde, wonach die Haupt-Direction des landschaftlichen Kredit-Vereins zur Annahme aller Zahlungen und
mächtigt werden sollte. en wurde eine Vorstellung der Na— tional-Regierung mitgetheilt, wodurch diese den Wunsch ausspricht, daß der Reichstag einen Aufruf an die Nation erlassen möge, um dieselbe zum Beitritt zu der bereits publizicten Anleihe von 60 Millionen Gulden aufzusordern. In dieser Beziehnng trug der Landbote Graf G. Malachowski darauf an, daß die Reichstags-Kommissionen erst darüber berathschlagen sollten,
ob es kein anderes Mittel, den Schatz zu unterstützen, gäbe, als die erwähnte Anleihe, ehe man zu SErlas— sung einer Proclamation schreite. Der Landbote Niemo⸗
jowski behauptete aber, es komme dem Reichstage nicht zu, sich auf Untersuchung der Vorzüge oder Fehler dieserzinanz⸗Maaß— regel einzulassen, da die Regierung allein durch einen früheren Be— schluß zur Abschließung von Anleihen berechtigt sey und auch da— für bürgen müsse. Der Deputirte Zwierkowski endlich meinte, es handele sich nicht mehr um Erwägung des Nutzens und Vor— theils der Anleihe, da dieselbe schon in den öffentlichen Blättern publizirt worden und zum Theil bereits von der Bank in Aus— führung gebracht sey. Die Kammer entschied daher, daß die Finanz⸗Kommissionen die betreffende Proclamation anfertigen und sie in der nächsten Sitzung der vereinigten Kammern denselben zur Bestätigung vorlegen sollte. Der Tagesordnung gemäß legte jetzt der Staatsrath Brozki, der noch interimistisch das Schatz⸗ amt bekleidete, der Landboten⸗-Kammer einen Gesetz⸗Entwurf vor, welchem zufolge dem Schatz die 15,256,329 Fl. 20 Gr., welche die Kapitalien der öffentlichen Institute bilden und als immerwährende Rente in der Bankniedergelegt sind, als Anleihe bewilligt werden sol⸗ len, und zwar gegen Caution durch eine dieser Summe entsprechende Anzahl von Pfandbriefen, die auf Hypotheken von Privatgütern aus— gestellt sind, wobei sich der Schatz verpflichten will, den Instituten 4 pCt. Zinsen zu zahlen. Als Haupt⸗Veranlassung zu diesem Projekt führte der Staatsrath Brozki die dringenden Bedürfnisse des Schatzes an, denen man dadurch zu Hülfe kommen würde, in— dem man die Realisirung der auf Privatgütern ausgeliehenen Fonds erleichterte. Auch der Landbote Rostworowski sprach sich zu Gunsten des Projekts aus. Der Deputirte Szaniezki aber trug darauf an, die beabsichtigte Finanz-Operation nicht eine Anleihe, sondern einen Tausch zu nennen; denn er meinte, eine Anleihe könne ohne Zugeständniß von Seiten desjenigen, dem der zu leihende Gegenstand gehöre, hier also der öffentlichen In— stitute, nicht erfolgen. Dieser Antrag wurde jedoch von dem Staatsrath Brozki und dem Landboten G. Malachowski verworfen, indem sie bemerkten, daß aus dem Gebrauch der Aus—⸗ drücke Anleihe oder Tausch ein und dasselbe Resultat für die Sache selbst hervorgehe; der Letztere behauptete auch, daß, da der Monarch über das Eigenthum der öffentlichen Insti— tute zu verfügen habe und das Majestätsrecht jetzt in dem Reichstage beruhe, durch den Ausspruch des Reichs— tages in dieser Hinsicht alle zu dieser Anleihe nothwendige Be⸗ dingungen erfüllt seyn würden. Demnach wurde der Antrag Szaniez⸗ ki's verworfen. Hierauf bemerkte noch der Deputirte Postumna— rzynski, daß das Gesetz über den landschaftlichen Kredit-Verein demselben gestatte, die für eine geliehene Summe verpfändeten Güter zu verkaufen, und daß die Darlehen, welche das Finanz—
beau angekommen. Von dem Inhalt derselben sey, wie das genannte Blatt sagt, nichts bekannt worden; indeß versuche man, die Meinung zu verbreiten, daß derselbe von beruhigender Art wäre und ein anderes Resultat hoffen ließe, als das, welches die Abreise des Lords Ponsonby und des Generals Belliard an zudeuten schiene. Es sey am Morgen die Rede von neuen ministe— riellen Arrangements gewesen, deren Entscheidung aber nun wohl aufgeschoben werden würde.
Andere Blätter melden, jedoch ohne diese Nachrichten verbürgen zu wollen, daß die Rückkehr der Deputation von Lon⸗ don nahe bevorstehend, das Ministerium verändert und Herr Lehon an die Stelle des Hrn. Lebeau getreten sen.
Der Vice-Präsident des Kongresses, Herr Raikem, hat ein Cirkular⸗Schreiben an alle abwesende Deputirten erlassen, worin er darauf aufmerksam macht, daß die Nachrichten, die jeden Augenblick erwartet würden, der Art seyn könnten, um augen— blickliche Entschlüsse Seitens des Kongresses nöthig zu machen. Er ersticht daher alle Mitglieder, dem erhaltenen Mandate treu, sich auf ihren Posten zu begeben, widrigenfalls er sich genöthigt sehen würde, die Namen der Ausbleibenden durch die öffentlichen Blätter bekannt zu machen.
Durch eine Verfügung vom 7Tten d. M. hat der Regent
Brozki bemerkte, daß die Pfandbriefe von gelber Farbe, die
befohlen, daß vier Kanonierbote, nach Art der Goeletten, von
Ministerium den Eigenthümern dieser Güter bewilligt habe, in der Hypothekenfolge erst nach dem landschaftlichen Kredit⸗Verein eingetragen wären, weshalb sie heim Verkauf der Güter zu Gun⸗ sten des Vereins ihre hypothekarische Gültigkeit verlieren könn⸗ ten; daher sey es nöthig, um den Fonds der Institute völlige Sicherheit zu gewähren, in dem vorliegenden Gesetz ausdrücklich zu sagen, daß für den Fall, wenn die Institute der ihnen abge⸗ tretenen Anleihen auf Privat-Hypotheken verlustig gehen sollten, die Regierung ihnen dieselben aus dem Gesammt-Fonds des Schatzes zu erstatten verspreche. Da die Landboten Malachows⸗ ki, Szlaski und Andere diesen Antrag unterstützten, so wurde er von der Kammer angenemmen. Endlich erklärten sich noch der Landbote Roman Soltyk und der Deputirte Wolowski gegen den 4ten Artikel des Gesetzentwurfs, wonach die Pfand⸗ briefe von gelber Farbe in weiße verwandelt werden sollen, in⸗ dem sie meinten, daß die ersteren dann, dem Reichstagsgesetz zuwider, mit den Pfandbriefen von weißer Farbe zuglesch zur Verlosung zugelassen werden müßten, wodurch die letzteren an Werth verlieren würden. Die Kammer hielt es jedoch für un⸗ statthast, diesen Artikel zu verändern, weil der Staatsrath
dem Schatz abgetreten worden, wenn sie nicht verlost werden soll⸗
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Erstattung allet Auszahlungen in Kassenbillets oder Gold bevoll-
gegen ihre Verlosung nicht viel dazu bettragen könne, den Wa (sterreichtscher Chevaurlegers, aus 14 Mann bestehend, unter der weißen zu verringern, indem eine Summe von 15 Millson znen sich 2 Offiziere befanden, bewaffnet im Bezirk von Za⸗ Gulden auf die e. Masse des Kapitals, welches der Kreh öosc über die Polnische Gränze, zog nach Tomaszow und be⸗ verein in Pfandbriefen von weißer Farbe auszahle, von ken ab sich von da, ohne der dortigen Civilbehoͤrde den Zweck ihres Bedeutung sey. Nachdem noch einige unbedeutende Vercn hbuges mitzutheilen, auf den weiteren Marsch nach dem Lager rungen in der Abfassung des Projekts vorgenommen worden nn es Russischen Generals Rüdiger bei dem Dorfe Wieprzowe⸗ ren, wurde es mit einer Majorität von 63 gegen 5 Stimm] Fezioro, von wo sie nach Verlauf von 4 Stunden in ihr Land angenommen. urlickkehrte.“
Gestern bestätigte die Senatoren-Kammer das von) Die Warschauer Zeitung berichtet: „General Dwer— Landboten⸗Kammer am 13ten d. angenommene Projekt, won jzki trennte sich am 25. Mai in Seypusch von seinen Offizie⸗ dem Schatz die 15,256,329 Fl. 20 Gr., welche die Kapital en. Diese wurden nach Cießyn weiter geführt, und Dwernizki der öffentlichen Institute bilden, als Anleihe bewilligt werdl hlug seinen Weg nach Preßburg ein. Außer dem Oberst-Lieu— sollen. In derselben Sitzung kam eine schriftliche Anzeige M enant Osinski erlaubte man dem Capitain Witwinski, dem Un⸗ Senators Kastellan Wieloglowski, Präsidenten der Krakän er-Lieutenant Grotkowski und dem Divisions-Arzt Ildefons Wojewodschafts-Kommission, zur Sprache, worin dieser sein Krysinski, bei ihm zu bleiben. Von ihrer Seite gaben die Oe— Zweifel über die Gültigkeit feiner Wahl zum Senator zu erk erreiche ihm den Ungarischen Husaren-Rittmeister Graf Hor⸗ nen giebt. Nach Anhörung mehrerer Meinungen beschloß Nharth, einen sehr gebildeten und einnehmenden jungen Mann, Senat, sich gegenwärtig nicht auf Untersuchung der Qualificat ur Begleitung.“ . der schon ernannten Senatoren einzulassen, und ermächtigte J Der Befehlshaber der National-Garde, Graf A. Ostrowski, Senator Kastellan Niemeewiez, als seinen Secretair, de at am 14ten eine Proclamation an diese Garde erlassen, worin Herrn Wieloglowski zu erklären, daß er, wenn er im Sen k ihr anzeigt, daß der Generalissimus ihr innigen Dank für Platz nehmen wolle, sein Amt niederlegen müsse, weil es mit ) e Aufnahme sage, welche sie der Armee während ihres kurzen Senatorenwürde nicht verträglich sen. slusruhens unter den Mauern der Hauptstadt habe zu Theil
Die Landbotenkammer nahm gestern wieder einen neun berden lassen; gestärkt durch die Beweise so vieler Liebe, zögen auf die Finanzangelegenheiten nel l hen, Gesetz-Entwurf einstn un die Krieger von neuem ins Feld und sagten allen Zurück— mig an; es soll danach von den Contributionspflichtigen eine J (lassenen ein herzliches Lebewohl. deutende Lieferung für die Armee requirirt werden, und zul Vorgestern zog das unter dem Kommando des Herrn Pa⸗ vom 15. September an S9, 168 Korzez Roggen, 33,438 Korn zocz stehende Krakusen-Regiment durch die Hauptstadt; in dem— Erbsen oder Grütze, 331,032 Korzez Hafer, und von dem 15. J klben dient ein Mädchen, Namens Dembinska. an 16,800 Centner Fett, 560, 006 Garniez Branntwein, 604, g! Der patriotische Verein beschloß in seiner Sitzung vom 13. Centner Heu, 241,520 Centner Stroh. M., eine Schule für die Kinder der in diesem Kriege geblie⸗
Uleber die letzten Streitigkeiten in Bezug auf die Regierm enen Militairs zu errichten. heißt es in der Staats-Zeitung unter Anderem: „8 Der Staats-Zeitung zufolge, sind wieder 3 Deutsche mehreren Tagen sehen wir zu unserer Betrübniß Hader u Uerzte, die Herren Müller aus Kirchberg, Groß aus Fulda und Zank vor uns; dies schmerzt uns um so mehr, als nur Wen Rothermund aus Hildesheim, in Warschau angekommen. bei Eröffnung ihrer Ansichten und Beurtheilung der anderen! Auf den letzten Warschauer Märkten zahlte man für den nothwendige Mäßigung beobachten; die Einen übertreiben die Forjez Roggen 26 — 29 Fl., Weizen 31 — 35 Fl., Gerste 22 — 2.4 genannten demagogischen Machinationen, die Anderen ere I., Hafer 17 — 191 Fl., für das Fuder Heu 17— 22 und 28 a 9 i ,. een , Kanapee⸗-Koterig is 33 Fli, für die Fuhre Stroh 5 — 8 Fl. und Aristokratie. o viel uns bekannt, giebt es beide unn ; z ĩ uns gar nicht, oder doch nur in so . daß sie J . Von der Polnischen Gränze, 17. Juni. Dem der auf die Masfe der kation, noch auf die Kanimec Cinhl Vernehmen nach, sell sich dicsPolnische Haupt-zlrmee zwar g auszunben vermögen. Den Bewohner von Warschau schreng hen das Corps des Generals Creutz gewendet haben; da inzwi⸗ weder Aristokraten, noch Demagogen. Wir sehen vielmehr dei Hen der Polnische Heerführer seine Manöver immer sehr ge—
lich, daß die Polnische Nation nach Ordnung, nicht nach Ann chickt zu verdecken weiß, so glaubt man, daß auch jene Bewe⸗ chie strebt, da ĩ li ituti Fung nur zum Schein geschehen ist und vielleicht eine andere n , n , , ,, ,, en hrasion zum Zwecke hat. — Man will in Warschau be—
begehrt, indem sie li ĩ . 1 e welches uu schher , . 3 8 ö eit die Nachricht haben, daß General Gielgud in Samogitien daß sie Preßfreiheit, aber auch Hemmung ihrer Mißbräuche, n inzgerückt sey. — Die Cholera-Heilmethode des Dr. Leo soll sie endlich ein sieres Fortschreiten in der Cöristsa ton twüns] Bünder thin und wirü aiich schen auf dem Lande da Re, Wit aber ohne' gewaltsame Umwälzungen, deren man fehr wohl m kel leicht zu beschaffen sind, in Anwendung gebracht. Der Se—⸗ behren kann. — Aber nehmen wir uns in Acht, daß unsere hi nator Graf. Bninski, der der Krankheit leider noch erlegen ist, tigen Reden und Schriften nicht in der Entfernung, im Au boll ich seinen Tod nur dadurch zuzczogen haken, daß er erst lande, uns Schaden bringen. Lassen wir uns nicht von unn? Stunden nach seiner Erkrankung die ärztliche Hülse in An— Empfindlichkeit zu weit fortreißen, selbst wenn unsere Personltg srruch nahm. . — keit verletzt wäre. Sollten wir, da wir unser Leben, unser Vn — — Von der Litthauischen Gränze, 14. Juni.
mögen, allles, was ung das Theuerste ist, aufopfern, nicht Maut! Etwas zuverlässiger als früher erfährt man jetzt, daß das Corps
unfere Eigenliebe und Selbstsucht aufopfern können? Will inn des General Gielgud, mit dem derselbe bei Gielgudischken über egangen ist, 10, 000 Mann stark war. Der Gene⸗
um seinem Rachgefühl Genugthuung zu verschaffen, das Schäl die Memel
sal des Landes in Gefahr stürzen? . sst es uns . fel Hat sein Corps in 3 Kolonnen getheilt; mit der Hauptmacht nehm, mitten unter diesen Händeln ju sehen, daß in der Re t er selbst über Kaydan (Kieydany) nach Wilkomierz marschirt; daction des Blattes „Neu⸗Polen“ eine große Veränderung eine andere Abtheilung, die vom General Dembitz befehligt wird, gegangen ist; seine vorletzten Nummern zeichnen sich durch Mr nahm nach Szawle, und die dritte endlich, unter dem Insurgen⸗ tionalität aus; besonders hat ein Artikel über Raphael Eichel ten-Chef Puschet, nach Rossienna ihre Richtung. Jenseit der alle Freunde der Ordnung mit Freude erfüllt.“ Memel mögen sich etwa 10,000 mit Piken und Sensen bewaff— Unterm 14ten d. M. hat die National⸗Regierung eine Pi nete Insurgenten, die sich bisher in einzelnen Haufen in den elamation an die Bewohner von Polen erlassen, worin sie Wäldern herumgetrieben hatten, ihnen angeschlossen haben. Die
ah zur Subscription zu der Anleihe, von 99 Millionen af Preußische Gränze wird überall von ihnen respektirt. . die Proclamation ist vom Fürsten Czartoryski un ; Krake 1 1 w Junt. 38. hi 26 ; K ö ge puch * i t ' ĩ ĩ Briefen aus Lemberg von 6. Juni, daß der Aufstand in Podo⸗ rofl ö , , . a, lien (Kamieniez und den Distrikt von Proskarow ausgenommen, rew stehenden Armee angelangt. n velche von dem 6000 Mann starken Corps des Generals Rüdi⸗ Am 13ten d. wurde hier der Tod des Feldmarsch alls Dir r besetzt seyen) und in der Ukraine sich immer mehr verbreite, bitsch bekannt, und man erfuhr auch, daß Geñleral Zoll inn indem die Edelleute alle ihre Unterthanen frei machen, so daß mistisch das Kommando über die Russische Armee übern die Insurgenten jetzt 60, 090 Mann zählten, welche der Polni⸗ men habe. ̃ schn Natsonal-Regierung den Eid der Treue geschworen hätten. Die Sobanski's, aus der Gegend von Olgopol nnd Balta, sol—
Die Staats-Zeitung meldet, daß gestern, nach eir , . 0 ̃ giger Krankheit, der Senator Kastellan ß . . len mit diesem Beispiel vorangegangen und die Anderen, als die
des öffentli terricht ᷣ 3 Orlowski's, Tyszkiewiche, Kozlowki u, s. w. ihnen gefolgt seyn; an 91 5 . ss. und Gentrale Intendant dei Arn die größte Zahl der Infurgenten soll aus Kavallerie bestehen,
und Wazlaw Rzewuskft, Montresor und Andere hätten angeblich 5 Kanonen, von denen 6 erst kürzlich, die übrigen aber gleich
5 ĩ f beim Beginn des Aufstandes erobert worden seyen. Um Zyto⸗ daß Genera! Freun mit seinem Corps äber den Bug geht, mitn 3 Rinn l von Machnowka soll es ebenfalls unru—
n , 3 9. Gen hig aussehen. Durch den Distrikt von Radomysl soll die Com⸗ mengetroffen sey, bestätigt sich 6 ö. ier ⸗ 9 zusgz⸗ nrmunication mit Kijow und durch den von Owrucz die mit St. neral Die kon zum Gouverneur von heißt, daß der 6 DVetersburg abgebrochen seyn. Fünfhundert Wolhynische Insur— den soll.“ Praga ernannt we genten aber, die sich mit Romarino und Chrzanowski vereinigen
Aus Zamosc vom 4. Juni meldet die Staats-Ze , wollten, zogen sich, von den Russen gedrängt, nach Gallizien zu⸗ General Rüdiger machte in diesen Tagen ein ' (unn rück und wurden dort entwaffnet. Tomaszow an der Oesterreichischen Gränje hin. Sein Haupt Deutsch land
quartier war anfangs bei Komarow und rückte dann nach . Wieprzowe Jejioro. Am 39. Mai waren zwei Infanterie At München, 13. Juni, Das heutige Königl. Regierungs⸗ . vom Corps des Generals Chrzanowski, bestehend au blatt enthält folgende Allerhöchste Entschließung: „Ludwig von Got⸗ r 3569 Mann unter Anführung der Major Bukow tes Gnaden König von Baiern zc. 3c. Wir finden Uns bewogen, die Verordnung vom 258sten Januar d. J., den Vollzug der Be⸗ stimmungen des §. 2 der III. Beilage zur Verfassungs⸗Urkunde betreffend, hiermit außer Wirkung zu setzen, und befehlen, daß diese Unsere Entschließung durch das Regierungsblatt bekannt gemacht werde. München, den 12ten Juni 1831. . Ludwig.“ In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeord⸗ neten wurde vor Allem Sr. Maj. dem Könige, wegen Aufhe⸗ bung der Censur-Verordnung vom 28. Januar, ein dreifaches Generale Romarino und Skarzynski eine Meile davon in Zalt Lebehoch gebracht. Hierauf wurde das Resultat der geheimen . Abstimmung über die Anträge des Abgeordneten v. Anns und Am folgenden Tage näherte sich Rüdiger mit der mehrerer Abgeordneten des Untermainkreises, die Vergütung der
auptmacht und sandte Libtheilungen nach der Desterreichischen Einquartierungs- und Vorspannlasten betreffend, so wie der, hier= 3 err , f, aus hervorgegangene Beschluß der Kammer und das Mitlthei⸗
lungsschreiben ai die Kammer der Reichsräthe vorgelegt und ge⸗ nehmigt. Der Abgeordnete v. Korb berichtete über den Antrag ö des Frhrn. v. Klofen, die Dezember⸗Unruhen in München und wärts zu rücken; vorgestern hatten sie die Linie über Labun, Kry⸗ die bessere Sicherstellung der Personen gegen Eingriffe der Po— 1 und Rüdiger zog sich wieder nach lizei⸗ und Militairgewalt betreffend. Der Ausschüß beantragte, Komarow zurück. Man meldet, daß durch unser letztes Manb⸗ Se. Majestät möge im verfaffungsmäßigen Wege gebeten wer— ver eine Abtheilun den, ein Gesetz an die Stände des Reschs zu bringen, durch den Wäldern um welches die in der Verfassungs-Urkunde Tit. IV. S. 8. gewährte Unter amtlicher Sicherheit der Person vollständige Garantie erhalte, und in wel⸗
Im Warschauer Kurier liest man Folgendes: „En am 13ten d. aus Kozk hier , . Bürger versichn
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cher Form vorgenommen werden dürfen; dann in welcher Llrt und Weise bei Zusammenrottungen und Tumulten, sowohl von der Polizei, als von Seiten des Militairs, zu verfahren sey. Nunmehr trug der Abgeordnete Rudhart über die Anträge des Abgeordneten Kremer, die Aufrechthaltung einiger Bestimmun⸗ gen der Augsburger Wechsel-Ordnung und den Vorzug der Sensal-Gebühren in Fallimentsfällen betreffend, vor. Der Aus schuß begutachtete, diesen Anträgen die Zustimmung nicht zu ertheilen. Die Tagesordnung führte nun zur Berathung über den Nachweis der Verwendung der Staats⸗Einnahmen für die Jahre 1835, wobei zunächst der Finanz⸗Minister, Graf von Armans⸗ perg, das Wort führte. ; Kassel, 4. Juni. (Aus der Allgemeinen Zeitung.) Der in die bekannte Drohbriefgeschichte verwickelte vormallge Ober⸗Polizei⸗Direktor v. Manger, der sich seit sieben Jahren als Staats⸗-Gefangener auf der Festung Spangenberg befand, ist auf Befehl Sr. Königl. Hoheit des Kurfürsten seiner Haft entlassen worden. Der Anwalt desselben, Prokurator Hahn, hatte vor kurzem bei dem hiesigen Ober⸗A1Appellations⸗-Gerichte eine Eingabe ur Reviston des Prozesses seines Klienten eingereicht, Auch der in diese Angelegenheit verwickelte, durch eine Kurfürstliche Kabi⸗ nets⸗Ordre nach Frankenberg verbannte Ober⸗Polizei⸗-Commissair Wiedermuth kehrt nach Kassel zurück.
Oest err etch.
Wien, 14. Juni. Ihre Majestäten der, Kaiser und die Kaiserin haben sich mit beiden Königl. Majestäten, dem König und der Königin von Ungarn, gestern Nachmittags von Wien in das Lustschloß Schönbrunn begeben, woselbst, Ihre Kaiserl. Hoheiten der Erzherzog Franz und die Erzherzogin Sophie mit Höchstihrem Durchlauchtigsten Sohne, dem Erzherzoge Franz Jo⸗ seph, bereits am 1sten d. M. den Aufenthalt genommen hatten.
Italien.
Turin, 7. Juni. Die Regierung hat eine 5 procentige Anleihe von 1,256,000 Lire eröffnet, von welcher jährlich 250, 000 Lire getilgt werden sollen. P arma, 1. Juni. J. M. die Erzherzogin Marie Louise hat unterm 25sten v. M. ein in 9 Artikeln bestehendes Dekret erlassen, welchem zufolge alle, welche mit bewaffneter Hand, oder durch geheime Umtriebe, oder auf irgend eine andere Weise Ur⸗ heber, Verbreiter oder Haupt⸗-A1Agenten der letzten Revolution ge⸗ wesen sind, nach der Strenge der bestehenden Geseße bestraft werden sollen; diejenigen, welche, ohne zu der erstgenannten Klasse zu gehören, an den Volksaufläufen Theil genommen und durch Drohungen und aufrührerisches Geschrei die öffentliche Ruhe gestört haben, sollen zuchtpolizeilichen Strafen unterliegen. Gegen diejenigen Theilnehmer der Revolution, die sich aus dem Lande entfernt haben, soll dennoch der Prozeß eingeleitet werden und ihnen die Rückkehr nicht gestattet seyn, wenn sie sich nicht zum Gefängniß stellen. Die vom Staate pensionirten Personen, die unter der revolutionnairen Regierung Aemter angenommen oder sich sonst durch ihre Theilnahme an derselben ausgezeichnet
. haben, gehen ihrer Penstonen verlustig. Allen übrigen, die nicht
in den obigen Kategorieen begriffen sind und die sich nur der Sache der Rebellen anschlossen, indem sie in die National-Garde als Gemeine oder Subaltern⸗Ofsiziere eintraten, wird eine voll⸗ ständige Amnestie bewilligt.
Portugal. ⸗
Pariser Blätter melden aus Lissabon vom 28. Mai: „Ein Linien-Schiff, eine Fregatte, eine Korvette und eine Brigg von dem Englischen Geschwader haben den Tajo verlassen, wo⸗ durch der Muth der Anhänger Dom Miguels sehr gesunken ist.
kreuzt. Die Arbeit im Hafen hat ganz aufgehört, und eine Menge brodloser Arbeiter durchzieht ,,. die Straßen, laut ihre Unzufriedenheit ausdruͤckend.“
— IJ hlon h.
Berlin, 19. Juni. Ein Privat-Schreiben aus Saarbrück, einem der äußersten Gränzpunkte unseres Vaterlandes, enthält folgende interessante Mittheilungen über den dortigen Aufenthalt des Prinzen Wilhelm (Bruders Sr. Maj.) und Höchst⸗ dessen Familie: „Es wurde uns am 4. Juni das Glück m Theil, unferen verehrten Prinzen General-Gouverneur nebst Seiner lie— benswürdigen Familie, aber leider nur auf wenige Stunden, hier zu besitzen. Wir hatten anfänglich nur die Prinzen hier er⸗ wartet; um so erfreulicher war uns daher die Freitags hier ein⸗ gegangene Nachricht, daß auch die Erlauchten Hrinzessinnen uns mit Höchstihrer Gegenwart hier an der äußersten Gränze be⸗ glücken würden. Es bedurfte nur einer geringen Anregung, um Alles in Bewegung zu setzen. In einem Nu waren alle Stra⸗ ßen mit Laubgewinden und Guirlanden geschmückt; die Söhne aus den ersten Familien ritten dem erhabenen Fürsten-Pagre bis an die Graäͤnze der Bürgermeisterei entgegen, und mehrere Wagen mit Herren und Damen schlossen sich ihnen an. Um 4 Uhr verkündete der Donner der Böller das Herannahen des Zuges, und sämmtliche Glocken mischten ihren ernsten Klang mit dem fröhtichen Getöse der jubelnden Menge. An dem außersten Ende der Stadt war der Magistrat in Pleno versammelt, und einem angesehenen Bürger aus dessen Mitte wurde der ehrenvolle Auftrag, den würdigen Stellvertreter unseres verehrten Monarchen durch eine Anrede zu bewillkommnen, in welcher er im Namen der gesamm⸗
treuesten Anhänglichkeit an unseren geliebten König Seiner Kö⸗ niglichen Hoheit darbrachte und zugleich bemerkte, daß, obschon die jüngsten Kinder unseres Monarchen (wir wurden erst im J. 1815 mit Preußen vereinigt), wir dennoch mit unerschütterlicher Treue an unserem Könige hängen und uns. wahrhaft glücklich fühlen, Preußen anzugehören. Auf den äᷣußersten Punkt der Preußischen Monarchie hingestellt, betrachten wir uns Als Wäch⸗ ter und doppelt verpflichtet, einen wahrhaft Deutschen Sinn und unerschütterliche Liebe und Treue für König und Vaterland in unserer Brust fest und rein zu bewahren. Diese aus auf—⸗ richtigem Herzen geflossenen Worte wurden auf das huld⸗
reichste und mit der Versicherung des hohen Vertrauens in unsere Gesinnungen erwiedert, und auch die Absicht, un⸗ seren verehrten Monarchen davon in Kenntniß setzen ju wollen, wurde von Sr. Königl. Hoheit gnädigst ausgedrückt. Als dies den Umstehenden bekannt wurde, wußte der Jubel der wogen⸗ den Menge keine Gränzen mehr zu halten; ein wiederholtes en⸗ thusiastisches Lebehoch zeigte dem erhabenen Prinjen, daß seine Worte in treue dankbare Herzen aufgenommen worden waren. — Der Zug ging nunmehr in das Hotel, welches zum Empfange der Höchsten Herrschaften vorbereitet worden war, und wo sämmt⸗
ten, demselben gar keinen Vortheil bringen würden, und daß da⸗
„Am Lten Juni, gleich nach Tagesanbruch, kam eine Abtheilung chen Fällen Verhaftungen und Hausuntersuchungen und in wel⸗
liche obere Cibil- und Militair-Behörden und viele der angese⸗
Kein Portugiesisches Schiff kann auslaufen, da vor der Barre eine Französissche Fregatte mit einer Korvette und einer Brigg
ten Bürgerschaft die Versicherung der aufrichtigsten Liebe und
ensten Einwohner Höchstdieselben erwarteten und einzeln vorge⸗ ellt u werden das Glück hatten. — Seit längerer Zeit schon gingen mehrere hiesige Einwohner mit dem Plane um, eine At⸗ men- Schule und Arbeits Alnstalt für Kinder ju errichten. Na— mentlich zwei verdienstvolle Männer, die Herren Böcking und Kleber, hatten diese Idee aufgefaßt, die sie mit Beseitigung al⸗ ler Hindernisse durchzuführen bemüht waren. Wenige Tage vor dem Eintreffen der Hohen Herrschaften äußerte Hert Kleber, daß er die Absicht habe, ein ihm gehöriges ansehnliches Gebäude, 200 Fuß lang und 40 Fuß breit, der Stadt zur Einrichtung einer solchen Anstalt zum Geschenk zu machen, und er glaube, keinen glücklicheren Tag damn wählen zu können, als den der An⸗ wesenheit unseres verehrten Prinzen. Der Magistrat fügte der bereits zu diesem Zwecke vorhandenen nicht unbedeutenden Summe mit Bereitwilligkeit noch 8000 Rthlr. hinzu, welche zu dem Bau von 2 neuen durch die beabsichtigte Anstalt überflüssig gewordenen Elementar-Schulen bestimmt waren, und somit hatten wir die Freude, Ihren Königl. Hoheiten eine Adresse überreichen in kön⸗ nen, in welcher der Mazistrat den Wunsch zu Höchstd eren Züßen niederlegte, der ju errichtenden Anstalt den Ramen „Wilhelm⸗ und Mariannen-Institut“ beizulegen, um dadurch die Erin—⸗ nerung an den heutigen glücklichen Tag für immer, auch bei den entferntesten Nachkommen, erhalten ju können. Herr Böcking sagte dabei im Namen der Stadt, fie glaube das heutige Fest auf keine würdigere und dem edlen wohlthätigen Sinne des ver⸗ ehrten Fürsten⸗Paares entsprechendere Weise feiern zu können, und bitte zugleich um die hohe Gnade der Uebernahme des Pro⸗ tekturats; was auch in den huldreichsten Ausdrücken, ge⸗ währt wurde. JJ. KK. HH. jogen hierauf die Behörden und mehrere der angesehensten Einwohner zur Tafel, die in einem Saale aufgestellt war, dessen Verzierungen die hiesigen jungen Damen mit Freude übernommen hatten. Die Büste unseres erhabenen Monarchen und Höchstdessen Namenszug in Blumen verzierte die Mitte des Saales, rechts der Namenszug des Prinzen, links der der Prinzessin, und das Game mit Blumenkränzen und Guirlanden umgeben. Unser ganzes schönes Fest zeigte deutlich, daß hier nicht die Anordnung der Behörde gewirkt, sondern daß nur die Herzen voll aufrichti⸗ ger Liebe und Anhänglichkeit sich ausgesprochen hatten. Aus
troffen, die Zeuge waren von den unerkünstelten Acußerungen unserer Liebe zu dem Erlauchten Hause unseres väterlichen Mo⸗ narchen, den und dessen edles Geschlecht der Himmel noch lange mit seinem Segen erfreuen möge. Als die hohen Herrschaften unsere Stadt verließen, sprach sich allgemein der Wunsch aus, sie noch recht oft in unserer Mitte begrüßen zu können.“
— Am 18ten d. M. wurde dem Herrn Staatsrath und Ober⸗Land⸗Forstmeister Hartig, Professor honorarius an der hiesigen Universität, durch den zeitigen Dekan der philosophischen Fakultät, Herrn Professor Tölken, im Namen derselben das Ehrendiplom eines Doktors der Philosophie überreicht.
— Man meldet aus Aachen vom 14. Juni. „Gestern Vormittag 10 Uhr hielt Se. Excellenz der kommandirende Ge⸗ neral des Sten Armee⸗Corps, von Borstell, Revue über das seit dem 1. Juni zur Uebung versammelt gewesene hiesige Landwehr— Bataillon ab. Der Herr General bezeugte dem Bataillon seine vollkommene Zufriedenheit mit der Ausführung der Evolutionen und der militairischen Haltung der Wehrleute und gab zugleich zu erkennen, welches Vertrauen er in dieses Bataillon setze, wenn das Vaterland seiner bedürfe, worauf die Wehrmänner durch ein dreimaliges freudiges Sr. Majestät dem König dargebrachtes Le⸗ behoch antworteten. Se. Excellenz hat später durch einen Tages⸗ befehl den guten Geist des Bataillons, welcher sich sowohl durch ausgezeichnete Führung, als durch den regsten Willen, sich mili⸗
schaften die übrige Uebungszeit erlassen.“ t
— Aus Koblenz meldet man: Die Nachtfröste haben im verwichenen Monate Mai, namentlich in der Zeit vom Tten bis zum 17ten, in der hiesigen Gegend einen nicht unbedeutenden Schaden angerichtet. Auf das Getreide und den Kohlsaamen haben dieselben weniger Einfluß gehabt, als auf die jungen Pflanzungen, das Obst und den Wein, namentlich an der Ahr. In den Kreisen Neuwied, Maien, Cochem, St. Goar, Zell und Kreuznach wurde dagegen der Weinstock nur theilweise beschädigt. Das Obst und der Klee haben am meisten im Kreise Simmern gelitten, wo in ersterer Beziehung die Aussicht auf eine Ernte fast gänzlich vernichtet, die erste Schur des Klees aber völlig ver— dorben ist.
— Die Stettiner Zeitung hebt als einen Beweis, wie sehr in Preußen der Sinn für Gewerbsthätigkeit um sich greife, unter Anderem die Tabaks-Fabrikation herver und bezeichnet in dieser Beziehung namentlich die hiesige Fabrik der Herrn G. Praetorius und 6 die, nachdem sie erst vor 6 Mona⸗ ten 1950 Körbe ächten Varinas⸗Kanaster bezogen, erst kürzlich wieder direkt aus Augustura in Columbien mit dem in den Swi— nemünder Hafen eingelaufenen Schiffe „Norval“ einen ähnli— chen Transport erhalten haben.
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Ch oler a.
In Danzig erkrankten an der Cholera am 14. Juni 12, es starben 7, am 15ten erkrankten 12, genasen 3, starben 8; am 16ten erkrankten 26, genasen 1, starben 15. Die Summe aller Erkrankten bis zum 16ten betrug mithin 216, davon sind ge— . in der Rekonvalescenz 23, noch in der Behand⸗ lung 49. ;
Die Zahl der Erkrankten in der Rechtstadt und in der Vor⸗ stadt betrug nur etwa 12, die übrigen waren noch in der zuerst befallenen Altstadt vorgekommen. In dem Danziger Stadtdorfe Löblau war ein Cholera-Kranker vorgekommen. Eben so im Dorfe Sagorsz ein Sterbe- und zwei Krankenfälle. Diese Ort⸗ schaften liegen innerhalb der Cordon-Linie, es ist auch hier sofort Alles angeordnet worden, was die Instructionen zur Beschrän⸗ kung des Uebels vorschreiben. Auf der Nehrung ist Lllles gesund gebileben, eben so in dem Dorfe Rewa. Auf einem von Dan⸗ fig die Weichsel aufwärts gehenden Schiffe sind ? Schiffer ge⸗ storben, von denen der eine für cholerakrank erklärt, der andere nur wahrscheinlich an diesem Uebel gelitten hat. Das Schiff ist sogleich unter Kontumaz gesetzt; und die Verfügungen von 15 aus sind getroffen, daß ähnliche Fälle nicht wiederkehren önnen.
Nachrichten aus dem benachbarten Auslande zufolge, soll sich in Lomza die Cholera wiederum verbreiten, und ein in der Nähe belegenes Gut zur Einrichtung eines Hospitals in Beschlag genommen worden seyn. Ferner ist die Krankheit nunmehr in Drobin in der Wojewodschaft Plotzk ausgebrochen, woselbst bis zum 4ten d. M. schon 90 Personen daran verstorben sind. Auch in Kolo auf der Chaussee von Warschau nach Slupze hat sich
die Krankheit gezeigt. In Warsch au waren vom ten bis 12ten
dem benachbarten Frankreich waren zahlreiche Besuche einge⸗
tairisch zu vervollkommnen, aussprach, belobt und den Mann—
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