1831 / 171 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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musterhafte Tapferkeit vorzüglich die General ⸗Majore Gerbel und Schilder aus. Am igen (22sten) unternahmen die Empö⸗ rer weder gegen die Bruͤcke von Zoltki, noch gegen die von Tykocin etwas, nur war große Bewegung unter ihnen sichtbar. Am 11ten 26 lief von allen Borposten die Nachricht ein, daß die Aufrührer anfangs dem Anscheine nach sich der Ueberfahrten von zollt und Tykocin bemaͤchtigen wollten, nachher aber, von al= fen Punkten mit großer Lilfertigkeit nach Rut; hin retirirt maren. Sogleich wurde der Oberst Nikolgjew mit zwer Eskadronen des un⸗ ter seinem Kommando stehenden e, wn w mee, ih⸗ nen nachgeschickt, um die wahre Richtung, welche die Empoͤrer ge⸗ nommen hatten, auszuforschen. An denmselben Tage, n Abend, ing der General⸗Major Graf Nostiz mit den Leibgarde⸗Dragoner⸗ gane. und reitenden Jaͤger⸗ Regimentern und mit zwei leichten Battericen der Leibgarde Artillerie zu Pferde bei Tykocin über die Narew. Der General⸗Major Graf Nestiz und der Oberst Niko⸗ lajew entdeckten, bei ihrer lebhaften Verfolgung der Aufrührer, daß diesc' sich nach Rudkl und Lomza zogen; ihr Nuͤckzug geschah mit großer Eilfertigkeit, indem fie ihre Verwundeten und einen Theil ihrer Waffen, ö hr, Baga . im ee, ᷓ4 ö 5 t Na ern, welche unseren Truppe en⸗ , , , ag gn. fielen; solcher wurden gegen 300

sse als in die N groͤßtentheils dem Militair Befehlshaber der Provinz Blalhstock, General-⸗Major Petersen, fag fh t. Kurz, der

; der Empbrer verwandelte sich in eine vollstaͤndige Flucht, wo⸗ re e n , Rech acht daß die Hauptmacht ünserer Armee sich ihnen in die Flanke und in den Ruͤcken werfe, die Ursache war. Des folgenden Tages, am 12ten (24. Morgens fruͤh, wurden den Regimentern der leichten Garde⸗Kavallerie= iwision des Chevalier= Jahde⸗Negiment, das Regiment der Garde zu Pferde und das Leib⸗ Kuͤrassier-⸗FKegiment Ihrer Majestaͤt der Laiserin mit einer Batterie err Charze Artislerie nachgeschickt. —Diesen folgten aus Zostti Ee Arnund dann die ersie Garde Infanterie Division. An, diesem Tage standen die Avant Garde im Dorfe Gatsch, die Regimenter Fer isten Kürassier Division in Menzenin und die ganze Garde⸗ Infanterie unweit Menzenin und Lopuchowa. Auch jetzt noch Durden viele Gefangene aufgegriffen. Am 13ten (27) verfolgte ie Avant⸗ Garde, mit welcher die Kürassier⸗Regimenter sich vereinigt hatten, ihren Marsch uͤber Sniadow nach Jakatsch Beide Garde⸗ Infanterie ⸗-Dibisionen gingen von, Lopüchowa nach dem Dorfe Datsch und gelangten gegen Abend in Sniadow an. Sobald diese Truppen die obenerwähnten Punkte erreicht hatten, griffen ihre Ve wegungen in die allgemeinen Operationen der Armee (in. Der ganze Verlust des Garde- Corps ist, nach den jetzt erhaltenen Be⸗ richten, folgender: verwundet wurden der Kommandirende der Ar⸗ tillerie des Garde- Corps, General⸗Major Ssumarokow, die Obersten vom Lelbgarde⸗Jaͤger⸗Regiment, Moller 11. und Bascharumow, der Commandcur des Leibgarde-Bataillons der Finnischen Scharfschützen,

Flügel-Adjutant Oberst Ramsay und der Oberst⸗ Lieutenant Lager⸗

borg; verwundet und getbdtet wurden 31 Oberoffiziere und 68 Gemeine.“ Fortsetzung folgt.)

Im vergangenen Jahre wurden im Gouvernement Jaros⸗ law T0, 2383 Menschen geboren; es starben 36,853; folglich be⸗ trug die Mehrzahl der Geborenen 3,430. Im Gouvernement Tusa wurden 52, 007 Menschen geboren; es starben 34,530; folglich betrug die Mehrzahl der Geborenen 17,377. Im Gou— vernemient Töbolsk wurden 55,679 Menschen geboren; es starben Ig, 32; folglich betrug die Mehrzahl der Geborenen 26, 447. Im Gouvernement Astrachan wurden 3350 Menschen geboren; es starben 3825; folglich betrug die Mehrzahl der Ge storbe⸗ nen 445.

Von der temporairen Verwaltung zu Anapa sind folgende Maaßregeln für den Handel mit den Gebirgsvölkern bekannt gemacht worden: „Jeder darf an dem Tauschhandel mit diesen Völkern Theil nehmen. Der Preis der Waaren, welche die Hebirgsvölker liefern, wird zwei oder dreimal im Jahre von der temporairen Verwaltung zu Anapa und von einigen Aeltesten der Gebirgsvölker gemeinschaftlich bestimmt und diese Taxe in Nusssscher und Taftarischer Sprache im Tauschhofe angeschlagen.

Streitigkeiten werden durch Schiedsrichter von beiden Seiten

entschieden.“ Polen.

Aus dem Russischen Hauptquartier Pultusk 39. Mai (11. Juni). Der große, empfindliche Verlust, den wir gestern erlitten haben, wird Ihnen bereits auf außerordentlichem Wege bekannt geworden seyn. Der Held, der noch vor kurzem den Türkenstolz beugte und im Begriff stand, trotz der ungünst ig sten Umstände, einen zweiten großen Krieg im Angesichte von Eu—⸗ ropa zu entscheiden, der Sieger von Kulewtscha, Praga und Ostrolenka, der Feldmarschall Diebitsch-Sabalkanski, ist nicht mehr. Keine feindliche Kugel hat ihn getödtet der Tod üher⸗ raschte ihn mitten im friedlichen Quartiere. Seit 8 Tagen stan⸗ den wie bei Pultusk, die Witterung seit der Ostrolenkaer Schlacht war fürchterlich, kein Tag ohne Regen, voll von Dünsten die Atmosphäre, die Wolken schienen dicht über die Erde zu hängen. Der Feldmarschall, der bisher einer festen Ge⸗ sundheit genossen, beklagte sich am 28. Mai (9. Juni) Abends über Schwere und Mattigkeit, ein Aderlaß erleichterte ihn. Am 29. Mai (i. Juni) früh befand er sich recht wohl, um Mittag war er todt. Ein Schlagfluß hatte sein Leben geendet. Unheschreiblich war der Eindruck, den diese Nachricht bei dem Heer hersorbrachte. Wer war ihm genaht, ohne ihn zu lieben, wer hatte ihn näher gekannt, ohne ihn zu verehren! Seine

militairischen Verdienste konnte man auch auswärts würdigen

aber semen milden, edein, gerechtigkeitsliebenden Charakter konnte man nur in der Nähe ganz erkennen. Nun ist er hin, und mit ihm tausend Erwartungen, tausend Hoffnungen, die an seinen

Lebensfaden geknüpft waren! Ich breche ab, der Gedanke an den Verlust, den wir alle eben hier erlitten, bewegt mich noch zu schmerzhaft. Einstweilen, his auf die Entscheidung des

Kaifers, hat der Chef des Generalstabes der Armee, General der Jafanterie, Graf Toll, den Oberbefehl übernommen. In unse— Rem allgemeinen Schmerz ist das noch unser Trost, daß dem Würdizen ein Würdiger folzt. Durch des Grafen Gegenwart bei der Armer sind wir nicht ganz verwaist. Als Vertrauter von des verstorbenen Feldmarschalls nsichten, Entwürfen, Plä⸗— nen, würde er glücklich zu Ende führen, was jener begonnen. Aber er ist mehr noch als das er ist selbst großer Feldherr, und nur die Gelegenheit, nicht das Verdienst, hat ihm geman⸗ gelt, um es vor der Welt zu beweisen. Noch ein Sprößliug des alten Heeres, ein Schüler von Suwarow und Kutusew, hat er alle Feldzüge der Russen gegen Napoleon nicht bloß mit gemacht, sondern zum Theil auch geleitet. Denn früh schon wurde er von den großen Männern Rußlands bemerkt und hervorge— zogen. Als er noch Knabe im Kadettenhause war, ahnte Kutusow schon den künftigen Feldherrn in ihm und zeichnete ihn aus. In den wirklichen Dienst tretend, begleitete er Suwarow auf feinem denkwürdigen Feldzuge in Italien und der Schweiß und erregte hier schon als junger Offizier vom Quartiermeister⸗Stab die Aufmerksamkeit des alten Helden. Von nun an blieb kein Feldzug, keine Großthat des Russischen Heeres ihm fremd, an fast allen hatte er Theil und immer in den wichtigsten Dienst⸗ verhältnissen. Als Kutusow in dem unvergeßlichen Jahre 1812 an die Spitze der Russischen Heere trat, ersah er den jungen Obersten Toll, dessen Verdienst sein scharfes Auge zuerst erkannt

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hatte, zu seinem General-Quartiermeister und nun begann jene Reihe von Erfolgen, die den Sturz Napoleon's bewirkten und Europa von der driickenden Herrschaft dieses Mannes be⸗ freiten. Nach Kutusow's Tode blieb er in gleicher Eigenschaft unmittelbar bei dem Kaiser Alexander. Hier konnte er noch mehr wirken, obgleich es verborgen blieb, wie groß sein Antheil

an Allem war. Später bekleidete er die Stelle als Chef des Generalstabes bei der 1sten Armee. Und als der Graf Diebitsch die Leitung des Türkenkriegs erhielt, erbat er sich eigends den General Toll zum Gefährten dabei. Seitdem stand dieser dem Feldmarschall auf allen Feldzügen als sein Chef des Generalstabes zur Seite; die schönste Harmonie waltete unter ihnen sie hatten sich gegenseitig ganz erkannt und wußten, was einer dem

Anderen war. Nur der Tod konnte dieses Band zerreißen.

Warschau, 16. Janni. Sitzung der Landboten—⸗ Kammer vom g9gten d. M. (Nachtrag.) Diese Sitzung, in welcher zuerst über die Regierungs⸗Veränderung verhandelt wurde, eröffnete der Marschall, er, „Ostrowski, mit einer Rede, worin er zunächst aus den Zeit-Umständen die Nothwendigkeit einer Veränderung darzulegen suchte, bei der man hoffentlich nicht den alten Vorwurf wiederholen würde, daß die Polen un⸗ beständig in ihren Mitteln und ungewiß über ihre Zwecke seyen. Sodann ging er die Hauptmomente der Insurrectionszeit durch, indem er von dem Administrations-Rath begann, den er ein dem Despotismus unterworfenes Phantom nannte; zwar, meinte er, habe man ihn in der öffentlichen Meinung zu befestigen gesucht, indem man ihm Personen aus der Opposition zur Seite stellte, die an der Ausübung der Gewalt noch keinen Theil genommen hatten; aber dennoch hätte diese Regierung, welche aus Mangel an Zutrauen wenig Kraft besessen habe, zu nichts weiter gedient, als höchstens zum Beweise, daß sich das Land nicht in Anarchie befinde; der Unterstützung des Heeres beraubt, von den Factio⸗ nen bedroht, und unter deren Einfluß berathend, wäre sie nie im Stande gewesen, Meutereien zu unterdrücken, in⸗ neren Unordnungen vorzubeugen, zügellose Leidenschaften zu fesselm und die Bestrebungen Aller zu einem einzigen Ziel zu lei⸗ ten. Dadurch sey das Land in eine fürchterliche Krisls versetzt worden und nur durch die Gewalt eines Einzigen zu retten ge— wesen; so habe sich der damalige Generalissimus Chlopizki an die Spitze gestellt und mit kräftigem Arm die Zügel des Staats er— griffen; fein Name, von altem Ruhm umgeben, sey mit Ehr⸗ furcht unter allen Militairs genannt worden, und dieser General habe in der That Zucht und Ordnung aufrecht zu erhalten ge⸗ wußt, indem er die Ciwil-Beamten an ihrem Platz gelassen und den Factionen, die von allen Seiten sich zu erheben begonnen, Stillschweigen geboten. Hierauf kam der Marschall auf die Zu⸗ sammenberüfung des Reichstages im Namen der Nation und rechtfertigte es, daß derselbe die bestehende Diktatur nicht verän— dert hätte, weil noch kein anderes bedeutendes Talent die Augen auf sich zog, wie es der Krieg erst entwickeln konnte; doch sey die Macht des Diktators dadurch beschrankt worden, daß man ihm eine Reichstags-Deputation als Wächterin zur Seite gege—⸗ ben und sich das Recht vorbehalten habe, diese Gewalt, sobald es nöthig wäre, wieder aufzuheben. Der Redner meinte, die Creirung der Diktatur würde wahrscheinlich von der Geschichte gerechter beurtheilt werden, als von manchen Personen in der Gegenwart, die Nachkommenschaft würde ihr vielleicht die Rettung Polens verdanken, und die Resuitate derselben würden ihre Rechtfertigung seyn. Nun suchte der Marschall den Ueher— gang zur Nat onal-Regierung zu rechtfertigen, indem er das Ge⸗ fühl der e genen Stärke von Seiten der Nation und des Schinz⸗ zes vor jedem feindlichen Augriff vermöge der damaligen Jah⸗ reszeit als Grund anführte, warum die Diktatur nicht mehr als

nothwendig erschienen sey, wozu noch gekommen, daß alle Be⸗

ziehungen zu dem Kaiserl. Russischen Hofe abgebrochen worden und durch den Einfluß des Diktators und die Ungewißheit über die Zukunft einige Unruhe unter der Nation entstanden sey; so haße man es denn für nöthig gehalten, sich der unbe⸗ schränkten Gewalt eines Einzigen zu entziehen; man habe ferner Polen für unabhängig erklärt und zum Prinzip für die Zukunft eine constitutionnelle Monarchie und repräsentative Regierungs⸗ Form aufgestellt, jedoch in Betracht der gegenwärtigen Umstände einstweilen eine exekutive Gewalt gegründet, deren verschiedene Zweige vielleicht auf eine ungewöhnliche Weise und ohne strenge

Genauigkeit, aber wenigstens in Uebereinstimnung mit dem Geist

dieser Epoche, geschieden worden seyen; das Unangemessene aber, was aus einer unter 5 Mitglieder getheilten Gewalt hätte her⸗ vorgehen können, habe man durch die Wahl der Personen selbst aufgehoben, die, so zu sagen, die Haupt-Ansichten des Landes repräsentirt, im Gleichgewscht erhalten und einem und demsel⸗ ben Ziele zugeführt hätten. Jetzt aber, wo die allgememen Wünsche von einer einzigen Triebfeder bewegt würden, der alle Polen gehorchten, sey die Nothwendigkeit verschwunden, die höchste Gewalt in den Händen eines Conseils von 5. Mitglie⸗ dern zu lassen, von denen man wohl mit Recht in der Proela⸗ mation vom 5. Febr. gesagt, daß jeder Einzelne von ihnen durch seine Talente und seinem von jedem Makel reinen Charakter das Vertrauen der Nation verdiene, mit deren Einsichten man aber nicht verschwenderisch umgehen und sie nicht alle auf einen Punkt konzentriren müsse, während die offentli⸗ chen Angelegenheiten vielleicht eben so gut durch eine kleinere Zahl geleitet werden könnten. Der Redner faßte jetzt noch ein⸗ mal alle diese Veränderungen zusammen und vertheidigte sie ge— gen den Vorwurf, als ob sich dadurch das Prinzip einer Contre⸗ Revolution außere, indem der Zweck der Revolntion keineswezes die äußere Form der Regierung betreffe; eine innere Reorgani⸗ sation, eine Vervollkommnung der Formen und Attribute der höchsten Gewalt könne man nicht Contre-Revolution nennen, und ein Akt, wodurch man diese Gewalt einem Einzigen übertrüge, wiirde eben so wenig auf Despotismus abzwecken, als ein sol— cher, wodurch man sie dreien oder fünfen anvertraute, auf De⸗ magogie. Die Freiheit oder Sklaverei hänge nicht von der Zahl der Personen ab, denen die höchste Gewalt anvertraut sey; überall seyen es die Gesetze, welche zur Grundlage der Freiheit dienten, und vor denen alle Menschen gleich seyen; und es frage sich nur, ob diese mehr Achtung einflößten, wenn die Sorge, sie in Ausübung zu bringen, flnfen, dreien oder einem Ein⸗ zigen anvertraut wäre. Indem der Marschall zuletzt er⸗ klärte, daß er die Entscheidung hierüber der Kammer an⸗ heimstelle und ihr keinesweges habe vorgreifen wollen, ent⸗ schuldigte er seinen Vortrag damst, daß er habe zeigen wollen, wie einerseits die früheren gte ln ng ran der agen so häufig sie auch gewesen seyen, keinen Bewegungsgrund abgäben, um die jetzt vorgeschlagene zu verwerfen, wenn man sie sonst für nöthig halte, und wie andererseits, wenn sich nicht wichtigere Gründe der Annahme derselben entgegensetzten, die Einwürfe, welche man aus einer vermeintlichen Unbestaͤndigkeit in den Be⸗ schlüssen und aus einer Tendenz zum Despotismus oder zur Contre-Revolution abstrahire, von gar keinem Gewicht sehen.

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„Wir Alle hier“, schloß der Redner, „sind Polen und haäh on der Kavallerie standen das 4 und 3. Chasseur⸗, das 2, 5 und Iallle schon Beweise unserer patriotischen Gesinnungen abgel wuhlanen , das J. und 2. Masuren⸗Regiment mit der groͤßten nicht durch Worte, sondern durch Thaten. Keiner läßt sich h galtblütigkeit einige Stunden hinter einander im feindlichen Feuer.

durch Triebfedern“ persönlichen Eigennutzes leiten, und wir n Ich will es zffen fen, de, mn, mit ben rr eenf, chen ch f personlich gennut . Znst? warum ich nicht in der Nacht vas Eorps des Genkrals Lu⸗

fen dies mit Zuversicht behaupten, denn wäre es anders in herangezogen und die Bräcke aber den Narewfluß in Brand würde Europa vermittelst der Freiheit der Presse davon alt und diefer Vorwurf waͤre nicht ganz ohne Grund; aher von genug unterrichtet werden. Wir Alle beeilen uns auf gl . Auberen Seite ist nicht zu läugnen, daß mir der Feind dadurch, Weise, dem Vaterlande unsere Arbeit, unser Vermögen n Baß er ber die Brücke 1 meine Linie debouchirte, Vortheile ver= unser Leben zu weihen; meine Herren, unter den großen schaffte, welche, wenn auch nicht ohne, schmerzlichen Verlust, doch wegungen, welche die Staaten erschüttern, verbreiten die Ch rreicht wurden, und noch dazu auf solche Weise, daß der Feind, Olenste vielleicht weniger Glanz, als die Dienste, des zu mngeachtet er alle seing Streittraͤfte zusammenzog, nicht im Stande gers; aber sie sind dem Lande nicht weniger nützlich, war, den Uebergang über die Narew zu Forciren, ja daß er es nicht auf dem kurulischen Sessel oder auf dem Schlachtfelde sten einmal unternahm, unsere Armer zu verfolgen.“

ist beides der Tod für's Vaterland. Im Begriff, uns mit i Die Allgemeine Zeitung meldet Folgendes von der tersuchung einer so wichtigen Frage zu beschäftigen, ob nän Gallizisch⸗Litthauischen Gränze, vom Z3Zten Juni: eine Reglerungs-Veränderung nothwendig sey, prägen wir Von den Begebenheiten in Podolien hatten wir bisher nur es wohl ein, daß alle Absichten rein sind, wenn auch die M s unverbürgte Nachrichten, daß sie sich zur Mittheilung nicht

nungen sich trennen, und wenn wir sie zu widerlegen ug igneten. Auch jetzt erfährt man nur so viel glaubwürdig, daß

der ahrheit folgend und mit jener Wärme, die stets dem J E Insurgenten, ungefähr 3000 an der Zahl war bei len eigen ist, sobald er das Glück seines Landes vertheö , den ie fschn General e ef , ge⸗ dann laßt uns immer daran denken, daß wir Alle Kinder schlagen, ihm auch schon 2 Kanonen abgenommen hatten, daß selben Mutter sind, daß wir Alle nach demselben Ziele ste ie aber, schlecht bewaffnet und wenig exertirt, durch die Ruf und daß wir uns als Brüder lieben sollen.“ (Den Besch sische Taktik endlich doch in Unordunng gebracht wurden, als ge—⸗ dieser Sitzung morgen.) ir. ö aade im entscheidenden Augenblick sich der Graf Rzewuski un⸗ Die Staatszeitung enthält jetzt den sängst versproche sichtbar machte, Isdor Sobanski aber tödtlich verwündet in die Detail⸗Rapport des Generalissimus über die Schlacht von O' Hände der Russen fiel. In mehrere Abtheilungen gerstreut, haben lenka, welchen derselbe erst am Jten d. an die National-Rü Bie Insurgenten in Podolien ihren Widerstand doch noch nicht aufge⸗ rung eingesandt hat, und der folgendermaßen lautet: Beben, ob ihnen gleich, wie den hin und wie der in Wolhinien sich zeigen⸗ t ch , , . . ,, , einen Detail inn Insurgenten, eine haltbare Unterstützung durch Aufstand in Masse ir, e 9. j 3 öl 7 rg mn niun rng och zu fehlen scheint. Auf Oesterreichisches Gebiet haben sich n, n,. ) Pei Tarnaruda an 600 berittene, aber schlecht bewaffnete Podo⸗

ung der Garden nicht weiter ausgedehnt werden konnte und ich ; Ar In gem fn hielt, vor den vir me,, Srreitkraͤßten des Felbn lier unter General Kolhsko, durch Detaschements des Generals

schall ichltsch, nämlich dem Corps des Fürfien Schachoffuke, Roth gedrängt, gefllichtet und sind mit Pferd und Waffen ge— Generals Pahlen und des Garde Corps, mich zuruͤckzuziehen, gen die Siebenbürgische Gränze hin eskortirt worden.“ traute ich bie Arriere-Garde der Armee dem General Luhienci Bon der Gallizis ch-Polnischen Gränze vom 4ten Der erste Angriff des e, Fe. fand bei Nad hong und Kostery i Buni berichtet die selbe Zeitung: „Von den aus Podolien e,, n, ,,, , . nd der Ukraine nach ihrer Zerstreuunz geflüchteten Insurgenten General Lulbtenskt, den erhaltenen Befchlen geinaͤß, auf Sstrolg 69 6 ö k. . n , , d ; iran 5 M en der der ine eine Rolle spielte; dis zun, Dorfs gawa zurüct und, nahm eh zcbostiän 3m da er auch in Gallizien begütert ist, wird er sich auf seine dor:

von dieser Stadt, mit dem rechten Fluͤgel gegen Rzis n x n. h hin und! mit dem linken Flügel in einzelnen ern bir igen Besitzungen zurückziehen. Die auf ihrer Flucht in den der nach Lomza fuͤhrenden Chaussee sich ausdehnend. Ga Tarnopoler Kreis eingebrochenen Podolischen Insurgenten sind ent⸗

ral Boguslawsti hatte mit 4 Bataillonen und,. 4 Geschih Haffnet und ins Innere abgeführt worden. Ungeachtet der noch den Üinken Fluͤgel inne und besetzte die Anhdhen bei Ostrolentn hier und da in Podolien sich zeigenden Unruhen, ist das Umsich⸗ Am. 2hsten ums ühr HYiorgens wurde General Lubeenski von Hreifen einer geregelten Insurrectien in dieser Provinz anschei⸗ deutenden feindlichen Streitkraͤften und zahlreicher Artillerie gedri end nichr sehr zu beforgen; allein ein Ereigniß, das sich im und bewerkstelligte seinen Ruͤckzug in der größten Ordnung; (eren Rußlands zugetragen haben soll, könnte, ö. S ssich er⸗ gan gan lee, . der rde g dell der in . ,, 65 a. 6 5 n n een, nm g , erbliebenen Infanterie gi as re fer der Nare i J ; ; ( . en nen,, e , n m,, hafte Unruhen in Kiew ausgebrochen seyn, die angeblich bei der

Unterdessen begannen unter stetem Feuer mehr als zehn feindlich . ] ö. n ] Kolonnen mit 2 Positions-Batterlcen schnell gegen die Infanté Entblößung dieses Gouvernements von Truppen sich mit großem

des Generals Boguflawski und Obersten Wengierski vorzudring Ungestüm verbreiten und später bei dessen starker Bevölkerung Zwei Kavallerie⸗-Regimenter sprengten aus dem Walde hervor i schwer zu dämpfen seyn dürften. chargirten . doch erfolglos, auf das 3te Bataillon des h . n,, un ,,, ,. e,, . . Angt 9e nr . er Tirailleurs wurden ebenfalls abgewiesen, wobei der Feind gu zn ; ö. 55 Gefangene einbüßte. Endlich, als das Kartaͤtschen und s nl a Fe 14. n e n . . be⸗ natenftuer einer so zahlreichen Artillerie immer mehr überhand n Tanke sich gestern in k 6 e , ,, Und tt Stadt Ostrolenka bereitz in Flammen siand, sah sich ] (Derselbe ist bereits in Berlin eingetroffen.) Auch der Engli⸗ ueral Boguslawskl veranlaßt, den weiteren Ruͤckzug anzubeseh che Botschafter hatte gestern Abend die Ehre, von Ihrer und diefer wurde von der Artillerie und dann, von der Inf Majestät empfangen zu werden. terie ruhig und in voͤlliger Ordnung ausgefuhrt. Der Feij Die Influenza grasstrt jetzt auch hier; unter Anderen sind begann nun mit großen Mässen von allen Seiten in die Stadt c Herr Casimir Périer und Herr von Vatimesnil davon befallen; zudringen. Ünsere Infanterie wehrte ihn tapfer ab; jedoch, uch Graf Sebastiani ist ünwohl einer zahlreichen. Artillerie unterstüͤtzt, die guf beiden Fluͤgeln un Der Maire von Doulenz (Somme) Herr Housiaur, dem Kolonnen zu bestreichen anfing, folgte er ihr, dicht auf dem Fuß n kirili .. ; 1e ö . machte so eine gaͤnzliche Vernichtung der Bruͤcke , ß linlich das Kreuz der Ehrenlegion zu Theil geworden ist, Hat achat ilene den nitln ee nmnenrs, unter dem Kum mando des M Ich veranlaßt gefunden, diese Auszeichnung zurückzuweisen. „Da fals Yäascwökl, formirte fich sogieich wieder, gls es die Bruck! G, Kußert derselbe in seinem desfallsigen Schreiben an Hrn. sirt hatte, und bestrich die Nachfolgenden mit dichtem Kugelrenn Cas. Périer, „in meinem Betragen, sowohl als Maire von Unsere Positions-Artillerie feuerte mit solcher Hartnaͤctigkein auf Doulens, als wie als Bürger, nur die ganz gewöhnliche Er⸗ feindlichen Kolonnen, daß die Tirailleurs, welche zuerst über füllung der Pflichten eines guten Tranzosen, sonst aber durchaus Brücke gingen, von det Deckung cin gs Dammes begunstigt, s hichts erblicke, was eine so große, Belohnung in meinen Augen . (, ,,, . . en n , , , motiviren könnte, so bescheide sch mich von selbst und erkläre Ihnen 1. Der Feind sing nun an, seine . dichtem Göde Nermit, daß ich diese Belohnung nicht annehmen kann. über die Bruͤcke zu führen, und die Aufstellung einer zahlreichen! In der Gazette des Tribunaux liest inan Folgendes: tillerie längs dein lifer der Narew erschwerte durch ihr Kreuzsa Die über die Ursachen des Todes des Herzogs von Bourbon, das Zuruͤckdraͤngen derselben an den Fluß. Von 11 Uhr M Prinien von Condé, eingeleitete weitläuftige Untersuchung, in zecher nicht weniger als 120 Zengen verhört worden sind, ist

gens an wurde der Kampf, auf das rechte Ufer ver hter Beendigung nahe. Am nächsten Montag wird der damit

rew versetzt. Mehreremale versuchte der Feind mit großer Ke keit, uns zurückzuschlagen und zu Entwickelung seiner zahlte auftragte Rath, Herr v. Valignh, auf Ansuchen des General cokurators, noch die drei Aerzte vernehmen, die am 27. August

Schaaren Platz zu , . „aber immer wurde er mit dem B net bis hinter den Damm, der ihn schuͤtzte, und an die Bruͤcke J. den Körpei des Verstorbenen geöffnet haben. Der Pro⸗

ruͤckgedrängt; diese konnte jedoch, der zu zahlreichen Artillerie i . ö . . . uns vn ö ufer mit Kin urator wird wahrscheinlich im Laufe der künstigen Woche seinen e

uer bestrich, Unmoͤglich erobert werden. Den ganzen Tag ü Antrag machen, und wenige Tage darauf wird die Anklage⸗Kam⸗ wurden die Bemährnngen des Feindes mit größer Änsrengung n Ter, vereinigt mit der Appellations- Kammer in Zuchtpolizei⸗ derholt; indeß die Angriffe unserer Infanterie, deren ich selbst n achen, unter dem Vorsitze des Ersten Präsidenten, Barons rere leitete, vereitelten stets sein Vorhaben; und die Chargen Beguier, über diese wichtige und geheimnißvolle Angelegenheit Aten, Iten und 5ten Uhlanen-Regiments, welche mit großer ' ntscheiden. Es scheint, daß die Advokaten, Herren Hennequin naͤckigkeit ausgeführt wurden, obgleich sie des sumpfigen Ter, 8. Mermilliod, in ihrer Eigenschaft als dRtechtsbeiftände der wegen die feindlichen Kolonnen nicht gaͤnzlich zersprengen konn bwbil⸗s , 0 , n, ed er⸗ rröeben sie dennoch jedesmal wieder zurüick and gestatteten wil: Partei (Familie Rohan), bis, dahin Line biin dis? leber= nen nicht, weiter vorzudringen. Auf diese 3 inen, t der Tharbestände, se wie des Resultates der Uintersuchung, nm ienikrelsck von Änigend hundert Schritten um den Dan ite Bemerkungen begleitet, durch den Druck bekannt machen und die Brücke der erbittertst' Kampf bis zur Nacht. N erden. Wir warten mit Ungeduld darauf, um endlich in dieser feindliche Aetillerie, in sicherer Stellung jenseits der Narew, hi Rache, an welcher die öffentliche Meinung einen so lebhaften nicht u fg i , . . n, . ö ; . nimmt, klar zu sehen.“ e. wichen wir au einen enblick vom Kampfplatze. Ges er Cassati of ist oflichtet, alsjährlich der Ahend endlich beschloß ich, ne an Mandver guf der ganzen n n, . kehr J e bn . n , mil Tirailleurs auszuführen und es mit 12 Geschuͤtzen von der n n der Gesetzgeblung el . ich Der Caffationshof hat on tenden Actillerie unter dem Kommando des Obersten Bohm zu i leser setzszebung einzureir . er Eassa 4 3. * ; , ; 9 esugniß erst einmal Gebrauch gemacht. Auf den Antrag nöthigte den Feind, sich diz hart an das Ufer des Flusses zuruck . eneral-⸗Prokurators, Herrn Dupin, ist jetzt von dem ersten ziehen, wo er eine vortheilhafte Position hatte, aus der wir ih Dtäsidenten, Grafen Portalis eine aus den Hereen Favard de wegen der uͤberlegenen Artillerie am anderen Ufer, nicht verdraͤng anglade, Boher, v. Bastard, v. Malleville, Zangiacomi, Car— konnten; und so endete der Kampf um 19 Uhr Abends. Un et, Ollivier und Isambert bestehende Kommisslon ernannt wor⸗ Berlust in dieser so möederischen Schlacht konnte nicht Ein, welche entschseden hat, daß jene gesetzliche Bestimmung in ring seyn; er beirggt an. Todten: 2 Senergle, hoher, 3 Jem Jahre zur Aus führüing kommen, daß man sich hauptsäch⸗ , . . rn. 837 16 , 1 2 ich mit den Bankerotten, der gewaltsamen Vertreibung der Ei⸗ ö 3 n . ain ö,. fehlen , . . E Nenthtimer aus ihrem Besitzthumm und, der Todes trafe beschäftte daten, welche theils hei der Einnghme von strolenka in Gefangg hen, und daß in Zukunft der Gerichtshof einen jährlichen Be⸗ schaft gerickhen, theils in den Wäldern sich verirrt haben icht über die wichtigsten der vorgekommenen Prozesse dem Kö⸗ Feind bedeckte zen Kampfplatz mit Leichen, und daß er an den ge einreichen solle. Die Regierung wird diese Berichte drucken genden Tagen keinen Angriff gegen unsere Arriere⸗-Garde zu unt nd an die Kammern vertheilen lassen. ; nehmen wägte, beweist, daß er einen beheutenden Verlust erlittt Dem Constitutionnel zufolge, soll am 18ten d. M., als haßen muß. Die gane Armee gab Beweise von glaͤnzender Tapfc am Jahrestage der Schlacht bei Waterloo, in der erzbischöflichen keit, besonders aber die Offiziere, welche überall ihre Abtheilung Met m, g n ö n die. it, ĩ— z l l heilnng Metropolitan Kirche eine Leichenfeier zum Andenken der in die mst- Aufopferung anfuͤhrten. Die Generalg Heinrich Kaminsfi u ser Schlacht gefallenen vaterländischen Krieger gehalten werden. Kizki, der Oberst Gajewski, die Majore Wieczerski, Kowalski n . Räblinst fielen den Tod der Tapferen. Der! Dberst Krasizki, d Der verantwortliche Redacteur des Courrier frangais, Herr Delapelouje, erschien heute in Begleitung seines Advokaten, des

eine Brigade zum Angriff führte, gerieth verwundet in Gefange ; ; chaft. 2 E ,,, vil s nin Kampfe aus: . a, Berrn Odilon-⸗Barrot, vor den Assisen, unter der Anklage, einen . Malachorbstf, Tubichsti, Rybenzl, oguslawki; die Bös ungenauen Bericht lber die Sitzung des Assisenhofes, welche en Langermann, Wengierski, Muchawski, , , Mi bor einigen Tagen auf eine so beklagenswerthe Weise unterbro⸗

hen wurde (s. Nr. 169 d. St. Z.), abgestattet zu haben. Herr

cielski; die Oberst⸗Lieutenants Siemienski und reanski;

Artillerie ⸗Oberst Böhm gab glaͤnzende Beweise seines Muthe Ddilon⸗Bartot trug darauf an, die Vörladung für ungültig zu

1083 erklären, da die gesetzliche Frist nicht beobachtet worden sey; das Gericht ging jedoch auf diesen Antrag nicht ein und verschob die Sache auf den 18ten d. M. .

Der Figaro enthielt am verwichenen Sonntag einen ver⸗ leumderischen Artikel gegen Herrn Jouy, worin dieser beschuldigt wurde, sich um die Stelle eines Directors des Buchhandels zu bewerben. Herr Jouy, obgleich über 60 Jahr alt, begab sich gestern, von einem Sekundanten begleitet, nach dem Bureau des Figaro und forderte eine Ehrenerklärung, die ihm auch ge— währt wurde.

In Senlis haben am gten d. M., auf Anlaß der Erhöhung der Brodtaxe, Unruhen stattgefunden. Gegen 10 Uhr Abends gelang es indeß der National-Garde, die Gemüther zu beschwich— tigen, nachdem die Unruhigsten zum Arreste gebracht worden.

Den letzten Nachrichten aus Toulon zufolge, glaubte man, daß das dortige Geschwader unter den Befehlen des Contre-Ad⸗ mirals Hugon, mit 2000 Mann Truppen an Bord, am 10ten nach Lissabon unter Segel gehen würde.

Das Linienschiff „Suffren“ ist, von Cherbourg kommend, in den Hafen von Brest eingelaufen. Der Contre-Admiral Roussin hat sogleich seine Admirals-Flagge auf demselben auf⸗ pflanzen lassen und wird mit dem nächsten guten Winde nebst der Fregatte „Guerriere“ und einigen anderen Schiffen nach Lissabon unter Segel gehen.

Straßburg, 15. Juni. Der heutige Niederrheinische Courier enthält, wahrscheinlich auf Veranlassung der in Metz an den König gehaltenen Reden, folgenden Artikel: „Da die im Namen irgend einer Körperschaft an Se. Majestät gerichteten Anreden wichtig werden können, so sehen wir uns veranlaßt, das Dekret vom 25. Februar 1809, über die Art und Weise, wie solche Reden erörtert und abgefaßt werden sollen, in Erinnerung zu bringen: „„Art. 1. Jede, im Namen einer der politischen, ad— ministrativen, gerichtlichen oder wissenschaftlichen Staats⸗Körper⸗ schaften von deren Präsidenten zu haltende Rede muß, bevor sie gehalten wird, der betreffenden Körperschaft zur Geneh⸗ migung vorgelegt werden. Art. 2. Ist die Abfassung des Entwurfs der Rede keiner besonderen Kommission übertragen worden, so ist der Präsident von Rechtswegen damit beauf— tragt. Art. 3. Ist eine Kommission damit e n , so er⸗ nennt diese eines ihrer Mitglieder zu diesem Geschäft, läßt sich die Rede vorlesen, schreitet noͤthigenfalls zur Erörterung, beschließt etwanige Aenderungen, Zusätze oder Abkürzungen, die alsdann der Verfasser selbst auszuführen hat, und der von der Kommis⸗

sion angenommene Ent vurf wird hierauf der General-Versamm⸗

lung zur Genehmigung vorgelegt. Art. 4. Ist der Präsident mit der Abfassung beauftragt, so wird eine Kommission von fünf Mitgliedern durch das Loos ernannt, und man verfährt obigem Artikel gemäß.““

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Der früheren Anord— nung gemäß, war das neue Parlament am 14ten Juni zum er⸗

stenmale versammelt. Im Oberh ause zeigte der Lord⸗-Kanz⸗

ler den Pairs und den zur Eröffnungs⸗Feierlichkeit eingeladenen Mitgliedern des Unterhauses an, daß Se. Majestät es nicht für zweckmäßig erachteten, das Parlament in Person zu eröffnen, fondern zu diesem Zwecke eine besondere Kommission ernannt hatten. Sobald aber die Mitglieder des Parlaments den Eid eleistet, würden Se. Majestät in , die Gründe kund ge⸗ en, welche Sie veranlaßt hätten, sammeln. Der Lord-Kanzler forderte alsdann die Mitglieder des Unterhauses auf, sich zur Wahl eines Sprechers nach ihrem Versammlungs-Orte zu begeben. Nachdem mehrere Pairs den Eid geleistet hatten, vertagte sich das Haus.

Im Unterhanse fand sich, dem Gebrauche gemäß, der Lord⸗Dber⸗Ceremonien⸗Meister sehr zeitig ein, um den sich dazu meldenden Mitgliedern den Eid abzunehmen. Diese hatten sich bereits in ungewöhnlicher Menge eingefunden. Nach der Rück— kehr der Mitglieder aus dem Oberhause erhob sich Herr C. W. Wynn, um auf die Wahl eines Sprechers anzutragen. Nach⸗ dem er besonders darauf hingewiesen hatte, wie wichtig dieses Amt bei den diesesmal bevorstehenden Diskussionen seyn würde,

laubte er dem Hause keinen würdigeren Mann vorschlagen zu önnen, als den, der nun bereits seit 14 Jahren das Amt eines Sprechers bekleidet habe, und trug demnach auf die Erwählung des Hrn. Charles Manners Sutton an. Hr. M. W. Ridley unterstützte diesen Antrag, worauf Hr. Ch. Manners Sutton das Wort ergriff und dem Hause in schmeichelhaften Ausd. Ticken für die Unterstützung, welche ihm in Ausübung seines Antes

stets von allen Mitgliedern des Hauses zu Theil gewerden sey, n ; so wie für das neue Zeichen von Zutrauen, welches ihm durch zu Ausgaben, als schon das Gesetz vom T2. November es vor⸗

das Vorschlagen zu dem Ehren-Amte werde, seinen Dank absiat⸗ tete. Die Versammlung trat hierauf durch Acclamation der Wahl bei, und Hr. Manners Sutton wurde von den Herren Wynn und Ridley nach dem Präsidenten-Stuhle geführt, von wo aus er noch einmal dem Hause seinen Dank ausdrückte. Sir J. Graham und Sir Rob. Peel berührten noch in eini⸗ gen an den Sprecher gerichteten glückwünschenden Worten die Trefflichkeit und Zweckmäßigkeit der Wahl, worauf sich das Haus auf morgen vertagte.

London, 15. März. Se. Majestät haben den Sir Tho— mas Foley an die Stelle des verstorbenen Grafen von Northesk zum Contre-Admiral zu ernennen geruht.

Am Montag Abend gaben Ihre, Majestäten einen großen Ball im St. James Palast. Der König erschien in Admirals⸗ Uniform. Unter den Gästen befand sich Se. Durchlaucht, der regierende Herzog von Braunschweig. .

Der König beehrte den öffentlichen Verkauf zur Unterstüz⸗ zung hülfsbedürftiger Irländer mit Seiner Gegenwart und trug reichlich zu einem vortheilhaften Erlöse bei.

„Es ist nicht unwahrscheinlich,“ sagt der Globe, „daß der König im Laufe dieses Jahres Hannover, besuchen wird, da von der zweiten Kammer jenes Landes beschlossen worden ist, Er. Majestät eine Adresse zu überreichen, um Höchstdieselben auf das dringendste zu ersuchen, diesen Theil Ihrer Besitzungen zu besuchen. Man erwartet diesen Besuch um so zuversichtlicher, als es bekannt ist, daß Se. Majestät einem Mitgliede der De⸗ putation, welche vor drei Monaten von Hannover hierher kam, bie Versicherung gab, daß Ihre Hannöverischen Uinterthanen ei⸗ nen Besuch im Laufe des Sommers erwarten dürften..

Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Helene von Rußland ist in England gelandet. . .

Graf Grey und Lord Holland hatten gestern Audienzen beim Könige. .

Aus Dover . man, 65. Lord Ponsonby daselbst am 3. d. von Calais angekommen seny.

. In Bezug auf 9 Ankunft des Kaisers Dom Pedro von

Brafflien bemerkt die Time s: „Nachdem die Fregatte „Volage“, die Dom Pedro und seine Gemahlin an Bord hatte, in Fal⸗

das neue Parlament zu ver⸗

mouth Lebensmittel eingenemmen, segelte sie nach Cherbourg ab.

Des Kaisers anfängliche Absicht, in England seinen Aufenthalt zu nehmen, soll, wie man sagt, in Erwägung der bedeutenden Kosten, die ein Aufenthalt in England verurfacht, aufgegeben worden seyn. Gegen einige Personen, denen Dom Pedrs am Bord der Fregatte eine Unterredung bewilligte, soll derselbe ge⸗ äußert haben, daß er entschlossen sey, sich in das Privatleben zurückzuziehen und nie mehr zu regieren. Inwiefern diese Aen⸗ ßerung gegründet und die vorgebliche Ursache der Veränderung seines Aufenthalts richtig sey, muß man natürlich dahinge—= stellt seyn lassen. Es drängt sich indessen unwillkürlich die Frage auf, ob er wirklich alle Hoffnung aufgegeben habe, nach Portugal zurückzukehren und seine Tochter den Thron seiner Väter besteigen zu lassen? Was das Resultat eines Versuches seyn würde, in Portugal zu landen, um Donna Maria an die Spitze der dortigen Regierung zu stellen, läßt sich freilich schwer , 8 weder außer Landes oder nicht fähig, ihm beizustehen; die Armee der Adel und die Geistlichkeit, wie sie dermalen in Portugal exi⸗ stiren, sind alle treue Anhänger seines Bruders, und die Masse der Nation steht auf einer so niedrigen Stufe, daß sie entweder gar keine, oder nur die Meinung ihrer Vorgesetzten hat. Von der anderen Seite aber dürfte er auch unter denen, die von Dom Miguel verfolgt wurden, eine Masse von Freunden finden, die, begünstigt durch die Einheit, die er seinen Operationen geben könnte, und durch seine persönliche Gegenwart, ihn in den Stand setzen müßten, jede Armee zu besiegen, die Dom Miguel ihm entgegensetzen möchte, In einer neulich erschienenen Schrift wird die Anjahl der auf Dom Miguel's Befehl verhafteten und ver⸗ wiesenen Personen auf 26,700 angegeben; 13,700 Andere wan⸗ derten nach verschiedenen Gegenden der Welt aus, 7009 von den Letzteren befinden sich in Terceira. Zu diesen kann man noch beinahe 5000 Individuen hinzurechnen, die noch in Portugal theils verborgen leben, theils von einem Orte zum anderen flüch⸗ ten, um den gegen sie eingeleiteten Nachstellungen zu entgehen. Diese Gesammtzahl von 5,400 Individuen würde hinlängliches Material zu einer patriotischen Armee darbieten, der es nicht schwer werden könnte, Dom Miguel's Truppen zu besiegen, und

namentlich in einem Augenblick, wo eine Französische vor dem

Tajo liegende Flotte seine Hauptstadt zu beschießen droht, und wo er sich vor einer anderen großen Seemacht beugen müßte, von der Dom Pedro vielleicht keinen thätigen Beistand, aber auch keine thätige Widersetzlichkeit zu erwarten haben dürfte. Keine der großen Mächte hat Dom Miguel bis jetzt anerkannt; einige von ihnen sind so⸗ gar noch kürzlich von ihm beleidigt worden. Ein Angriff gegen seine Macht möchte jetzt mithin zur rechten Zeit seyn, wobei freilich auch die Schwierigkeiten zu erwägen wären, die einem solchen Vorhaben entgegenstehen. Der Angriff müßte nämlich zu Wasser geschehen, da Portugal durch Spanien zu Lande ge— sichert ist, und, dem gegenwärtigen friedlichen System zufolge, könnte keine Ausrüstung in irgend einem Europäischen Hafen stattfinden; auch fragt es sich, ob des Kaisers Hülfsmittel groß benni seyn würden, die Kosten eines solchen Unternehmens zu 4 . n dem selben Blatte liest man: „Unsere Nachrichten aus Lissabon gehen bis zum 4. d. . 4. augenscheinlich in einer ungewöhnlich schwierigen Lage; das Französische Geschwader hat, wie man sagt, schon 16 Portugie⸗ sische Schiffe genommen. Es ging das Gerücht, daß Dom Mi— guel Kaperbrie fe gegen die Franzosen erlassen habe, aber die Pri⸗ vatberichte, welche wir gelesen haben, sprechen nicht davon; auch würde eine solche Drohung nur lächerlich seyn. Dom Miguel scheint sich zur Beseitigung der Schwierigkeiten hauptsächlich auf England zu verlassen.“ Es sind hier aus Terceira amtliche Berichte bis zum 16. Mai eingelaufen, denen zufolge der Graf Villa-Flor mit einer aus Angra ausgelaufenen Expedition die Insel St. George am 9. Mai in Besitz genommen hat. Dieses Ereigniß war in An—⸗ gra durch öffentliche Dankgebete gefeiert worden.

Niederlande.

Aus dem Haag, 14. Juni. Von der zweiten Kam— mer der Generalstaaten ist der neue Gesetz⸗ Entwurf hin— sichtlich der Tresor-Scheine bedeutend verändert worden. Die wesentlichsten Veränderungen bestehen darin, daß 1) die großen Tresor⸗ Scheine durch kleinere ersetzt werden sollen; 2) daß keine kleinere als bis zu 25 Fl. ausgegeben werden sollen; 3) das, da auch diese letzteren den vorigen völlig gleich sind, kein Uinterschied zwischen zinszahlenden und nicht zinszahlenden Scheinen statt⸗ finden solle; 4) daß die größere Benutzung der Tresor-Scheine

schreißt, nicht mehr zu den Bestimmungen des neuen Gesetzes gehört; 5) daß die Verpflichtung, einen Theil der Abgaben in Tresor-Scheinen zu bezahlen, nicht eingeführt werden solle; 6) daß die Anweisung eines Fonds zur Zinszahlung und Ein ostang der Tresor-Scheine statthaben solle, unbeschadet einer jährlichen Berathung, um nach Anleitung des ursprünglichen Gefetzes grö— ßere Einlösungs⸗Mittel anzuwessen. ö

Brüssel, 16. Juni. In der gestrigen Sitzung des Kon— gresses verlas Hr. Vilain XlIII. einen Vorschlag des Hrn. Gérard Legrelle (Bürgermeister von Antwerpen), der, enntzt auf das Dekret vom 2ten d., wonach neue uterhandlun en ein⸗ geleitet werden und die Feindseligkeiten nicht vor dem Josten d. beginnen sollten, folgendermaßen lautete: „In Betracht der Er— eignisse, welche in Antwerpen stattgefunden haben, dekretirt der Kongreß: Die Regierung wird durch eine Deputation aufgefor⸗ dert, die schnellsten und wirksamsten Maaßregeln zu ergreifen, um zu verhindern, daß durch eine umzeitige Wiederaufnahme der Feindseligkeiten den Unterhandlungen Schwierigkeiten in den Weg gelegt werden. Dieser Entschluß des Kongresses wird der Armee beim Tagesbefehl bekannt gemacht.“ Da fast die ganze Ver— sammlung sich erhob, um diesen Vorschlag zu unterstützen, so erhielt Hr. Legrelle das Wort, um denselben zu entwickemn. Er äußerte, daß die Hinweisung auf das, was sich in Antwer⸗ pen zugetragen habe, die beste Entwickelung sey. Mehrere Stim⸗ men verlangten die Berweisung an die Sretionen, worauf aber Hr. Legrelle bemerkte, daß in dem Augenblick, wo man von beiden Seiten Schüsse gewechselt habe, und wo man jede Stunde durch ähnliche unvorsichtige Handlungen den Wiederbeginn der Feindseligkeiten befürchten müsse, eine Verschiebung seines Vorschlages um 26 Stunden gefährlich werden könne, Es gäbe gute Patrioten in Antwerpen, welche durch Feindseligkeiten gegen die Holländer den Wünschen der Regierung und des Kongresses zu entsprechen glaubten. Diese müsse man so schnell als niöglich aus ihrem Irrthume reißen. Er schlage daher vor, daß man sich sogleich mit seinem Vorschlage in den Sectionen beschäftige. Herr Fottrand war der Meinung, daß eine Zögernng von 24 Stunden nicht gefährlich werden könne, um so mehr, da der Wunsch des Herrn Legrelle, daß die Meinung des Kougresses bekannt werden möchte, schon durch die Art, wie sein Vorschlag

om Pedro's eifrigste Anhänger sind zwar ent-

Dom Miguel befindet sich