bei 33 Personen, vorgekommen. Es ist nicht gemeldet, ob die Krankheit auch in den übrigen früher nicht befallenen Stadtvier⸗ teln vorschreitet, namentlich scheint die Niederstadt, der am tief⸗
sten und ungesundesten gelegene Stadttheil, dessen Wohnungen bet der Ueberschwemmung im Jahre 1829 unter Wasser standen, noch von der Krankheit verschont zu feyn. Die Dörfer Sagorsz und Rahmel, im Neustädtee Kreise, in denen schon früher ein fau⸗ lichtes Fieber geherrscht hat, und in denen sich jetzt der Cholera verdächtige Krankheitsfälle, mit Spuren einer Verbreitung der Krankheit durch Ansteckung, gezeigt haben sollen, sind durch da⸗ selbst stationirte Militair-Koömmando's gänzlich abgesperrt wor⸗ den. Die Einrichtung von Kontumaz-Anstalten in Dirschau und Neustadt ist im Werke, die der See⸗Kontumaz zu Brösen bereits vollendet.
Die Nachrichten über den Gesundheitszustand der Nehrung und der übrigen Theile des Danziger Regierungs⸗Departements lauten durchaus beruhigend. Dasselbe gilt von sämmtlichen übri⸗ gen Theilen der Provinzen Preußen, Posen und Schlesien. Im Dubeningken-Kreis Goldapp erkrankte am 12. Juni der Land—⸗ wehrmann Kalka an Zufällen, die einige Zeichen der Cholera wahrnehmen ließen. Für angemessene Unterbringung des Kran— ken unter den gehörigen Sicherheitsmaaßregeln ist sogleich gesorgt worden und noch Hoffnung zu seiner Herstellung vorhanden.
In der Wojewodschaft Augustowo war die Krankheit im Abnehmen. In Kalwarh hatte sie während des Monats Mai vorzugsweise unter den Russen und Juden grassirt und soll den 1. Funi fast plötzlich aufgehört haben. In Wilkowyzti, wo die Krankheit während 5 Tagen aufgehört hatte, kehrte sie wieder, als Cholera⸗Kranke aus dem Gefecht bei Raygrod durchtranspor— tirt wurden. In Neustadt schien die Krankheit auch schon vor— Über zu seyn.
glus Lübeck schreibt man unterm 20. Juni: „Gestern Abend um 6 Uhr kam das Dampfschiff „Nikolai J.,“ Capitain NR. W. Stahl, nach einer 3 tägigen Reise von St. Petersburg auf dem Quarantaine⸗ Platz der Travemünder Rhede an. Es liegt daselbst außer aller Com⸗ munication, obgleich sämmtliche Briefe und die Gesundheits-⸗A1t⸗ teste der Behörden zu St. Petersburg und Kronstadt und des Famburgischen und Schwedischen Konsuls zu St. Petersburg (welche Papiere heute Morgen hierher kamen, nachdem alle erst der gebräuchlichen Reinigung in Travemünde unterlegen hatten) den vollkommensten Gesundheitszustand dieser Residem und der gan— zen Umgegend beurkunden. Es waren gegen Riga so viele und strenge Tordons gezogen, daß jetzt über 60 Tage dan erforderlich waren, um von Riga nach St. Petersburg zu gelangen. Auch für alle aus dem Innern kommende Barken war eine dreifache Quarantaine angeordnet. Für die seewärts aus verdächtigen Orten an⸗ kommenden Schiffe war gleichfalls die erforderliche Kontumaz einge— richtet, so daß man keinerlei Besorgniß wegen der Cholera hatte.
— Der „Nikolai“ bringt gar keine Waaren mit, sondern 74 Passa⸗ 9t g
giere, deren vollkommenste Gesundheit, so wie die der Schiffsmann⸗ schaft, dargethan ist. Dessenungeachtet wird mit allen diesen Rei— senden, ihren Effekten und der gesammten Schiffsmannschaft ein vollständiges Reinigungs⸗-Verfahren stattfinden, ohne daß irgend Jemand, selbst nicht mehreren am Bord befindlichen Couxieren, das Landen gestattet werden kann. Es sind zu diesem Zwecke außer dem am Bord befindlichen Kaiserl. Russischen Arzt auch noch ein hiesiger Arzt und ein oberer Gesundheits⸗Beamter an das Schiff gesandt, welche, bis das Desinfections-Verfahren vol⸗ lendet und die Zulassung des Schiffs entschieden seyn wird, mit in der Kontumaz verbleiben.“
Aus Hamburg wird gemeldet: „Sechsundsiebenzig Ballen verdächtige Lumpen, welche mit Schiffer Simon Radespiel von Frankfurt a. d. O. kommend, am 10ten d. M. von dem, bei Moorwärder bei dem bunten Hause stationirten Wachtschiffe ange—
1094 halten wurden, sind am 15ten d. M. verbrannt worden.“ — Be⸗ richten aus Helsingör vom 18ten d. zufolge, hatte sich auf allen seit dem gten durch den Sund aus Riga passirten Schiffen kein Krankheitsfall gezeigt. Bis zum 11ten hatte die Krankheit in Riga schon einen milderen Charakter angenommen, und der Ge⸗ sundheits-Zustand auf sämmtlichen in der Bolderaa und an der Stadt liegenden Schiffen war jetzt vollkommen wohl.“
In Helsingör werden die Schiffe aus Russischen und Preußischen Häfen, die nach dem Kattegat bestimmt sind, unter strengen Quarantaine⸗Maaßregeln klarirt, ohne daß die Regie⸗ rung' sich befugt hält, ihnen, rücksichtlich der Fortsetzung ihrer Reise, irgend etwas vorzuschreiben. Die von Danzig und Riga für Dänlsche Häfen bestimmten dort angelangten Schiffe sind noch auf der Rhede unter Quarantaine, nachdem ihnen ange— deutet worden ist, daß, wenn sich Alles wohl am Bord befindet, die Löschung der Ladung, nach circa 14tägiger Quarantaine, in Leichterfahrzeuge geschehen darf, sobald man sich dem unterwer⸗ fen will, daß alle am Bord befindliche leicht ansteckende Gegenstände, als: Hanf, Flachs u. s. w., über Bord geworsen werden. Demzufolge dürfte diese Erlaubniß nur dann Mü Statten kommen, wenn die Ladung ausschließlich aus Getreide besteht. Wer sich dieser Bedingung nicht unterwerfen will, der wird nicht eher als nach regelmäßiger Löschungs⸗- und Reinigungs⸗Quaran⸗ taine zugelassen. Die aus den benannten Hästn kommenden Schiffe besteigt der Lootse nicht, sondern segelt ihnen bloß voran, um ihnen den Weg zu zeigen.
Die Wiener Zeitung enthält Folgendes: „Nach amtli— chen Berichten aus Lemberg hat die dort aufgestellte Provin⸗ zial-Sanitäts-Kommission umfassende Maaßregeln ergriffen, um die Verbreitung der Cholera in Galizien zu hindern und insbe— sondere den von diesem Uebel bis jetzt verschont gebliebenen, jen— seits des Cordons am Sanflusse gelegenen, westlichen Theil dieser Provinz ferner vor derselben zu schützen. So wie früher schon gegen Rußland zu Brodh und Podwoloczyska Kontumazen be— standen, welch letztere nach Hussiatyn übertragen werden soll, so ist hun auch die Errichtung von Kontumaz-Anstalten zu Belzec, Chwalowice, Szegucin und Podgorze gegen das Königreich Polen und das Gebiet von Krakau, zu Radymno, Prze— mysl und Myrow aber am inneren Cordon längs des San— Flusses eingeleitet. In Lemberg hat man die erforderlichen La⸗ jarethe hergestellt, dann eine eigene unter Aufsicht gesetzte Reinigungs-Anstalt für die Wäsche der Cholera-Kranken ange⸗ ordnet. Die Behörden haben den Auftrag erhalten, die dürf—⸗ tigen — in engen Räumen dicht beisammen wohnenden — Ein— wohner der Stadt, zumal aus der Klasse der Juden, in ge— eigneten Lokalitäten unterzubringen und für ihre Unterstützung, aus den von Sr. Majestät dem Kaiser dazu allergnädigst be— willigten Fonds, mit gesunden Nahrungsmitteln zu sorgen, gleichwie dieses auf dem Lande im Wege der Kreisämter ge— schieht. Ueberdies sind in Lemberg außer den sonst räthlich er⸗ schienenen polizeilichen und ärztlichen Vorkehrungen auch alle größeren Versammlungen von Menschen eingestellt und lediglich die Kirchen und das protestantische Bethaus dem öffentlichen Besuche offen gelassen worden.“
König ii che Schausptele. Freitag, 24. Junl. Im Schauspielhause: Preciosa, Schau⸗ spiel mit Gesang und Tanz in 4 Abtheilungen. Sonntag, 26. Juni. Im Opernhause: Jessonda, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von L. Spohr. (Mad. Seid— ler: Jessonda; Fräul. v. Schätzel: Amazily.) Im Schauspielhause: Französische Vorstellung. In Charlottenburg: Philipp, Drama in 1 Akt.
Hierauf:
Der Mann meiner Frau, Lustspiel in 3 Abtheilungen.
Königstädtisches Theater.
Freitag, 24. Juni. Lindane, oder: Der Pantoffelmacher
Feenreich.
Sonnabend, 25. Juni.
Zum Erstenmale: Bis Mi nacht, Posse in 3 Akten, nach dem Französischen, von Da von Ribitsch. Hierauf: Der Dachdecker, komisches Gemaͤlde 5 Rahmen, von L. Angel.
Berliner
Börs
Den 23. Juni 1831.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preussss. Con
E.
II,. irie Cαεσl.
St. Schuld- Sch. 41 901 Pr. Engl. Anl. 18 5 — Pr. Engl. Anl. 22 5 964 Pr. Engl. Obl. 30 4 81 Kurm. Obl. m. I. C. 4 887 Neum. Int. Sch. do 4 88 Berl. Stadt- Oblis 4 — . , . Elbinger do. 44 924 Hanz* do, in Ihn . 35 Wes lpr. Plandhr. 4 933 Grolshz. Pos. do. 4 —
em i
857 99 803
9 874 951
952
Ostpr. Pfandhrs. Pomm. Pfandbrl. Kurs- u. Neum. do. Schlesische do. RksSt. C. d. K. uĩ. N. z. Sch. d. K. u. N.
Holl. vollw. Duk.
I . .
—
Neue dito Friedrichsd'or. . Disconto. ....
.
Wechsel- Cours.
, 250 FI a 250 Fl l,, . 5300 Mk , 300 Mk JI 1181 ä 300 Er Wien in 20 Rᷣĩ, 150 FI , ,,, . 150 FI. ß 100 ThlI. . 100 IhI. . n, ,,,, 150 FI. , , 100 Rb! k 600 EFI.
n , ri. 64
— Q 9 105 0j 105
94
Aus wärti Hamburg, 21. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 823.
Russ. Engl. Anl. 8585. Din. 5568.
ge Börsen.
4proc. JI0z.
Wien, 18. Juni.
5proc. Metall. Si. 4proc. JI0 M9. Iproc. 18. Bank- Actien 1036
NEUESTE BCeRSEN-NACHUHRICGHLLERK.
Fproc. Rente pr. compt. 89. 30. ö 9 Cour. 61. 5ptu ill. 89. 60. 5proc. Neapol. pr. 68. 50. sin cour. 68. 50. . . Frankfurt a. M., 20. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 8 1proc. 1853. B. Ban Actien 1238. 1235. Partial-Obl. 1153. 1153. Loose zu n ,,, ,
Paris, 17. Juni. cour. 89. 35. neue Anleihe der 120
SI T3. 4proc. 70. 69.
571
1573.
Zproc. 169 compt. 60. 95. N
proc. Span. perp. 52.
2Iproc. 423.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
Bank- Actien 106
Bekanntmachungen.
Von dem Köoͤnigl. Preußischen Hofgerichte von Pommern und Ruͤgen, werden auf Ansuchen des Guͤtsbesitzers Heinrich von. Meck- senburg auf Pantlitz, fur sich und seine Geschwister, alle diejenigen hiermit vorgeladen, welche an die b intestato ihnen angefallene Verlassenschaft ihrer im Jahre 1829 in Berlin verstorbenen Mut⸗ ter, der Wittwe des Oberschenks von Mecklenburg, geborne Anna Dorothea von Thun, und an die dazu gehörigen, hier im Lande belegenen, ihren Kindern angefallenen Guter Pantlitz, Ahrensha—⸗ gen, Todenhagen, Neuenluͤbcke und Volcksdorff. Anspruͤche, na⸗ mentlich und besonders, da diese Vorladung vorzuͤglich zum Zweck der Constatirung der Legitimation nachgesucht ist, aus einem Erb⸗ rechte zu haben vermeinen, daß sie solche in Termino am 3. Juni
over 11. Zuli oder 25. Aug u st d. X, Morgens 10 Uhr, angeben und gehöoͤrlg nachweisen, im widrigen sie durch den am 19. Septem⸗ ber d. J. ju erlassenden Praͤclusiv⸗Abschied damit werden abgewie⸗ sen und der Supplicant und seine Geschwister Carl Ludwig von Mecklenburg in Paris, Friedrich von Mecklenburg ebendaselbst, der err Oberst Philipp von Mecklenburg in Schweden, die Frau Ge— nseralin von Röder in Stuttgart, geborne Julie von Mecklenburg, und das Fraͤulein Louise von Mecklenburg in Berlin, als alleinige Erben der Defunctae werden angenommen werden. Datum Greifswald, den 23. April 1831.
Königl. Preuß. Hofgericht von Pñ7Mr:ern und Rügen. v. Möller, Director,
diet a! Ladung.
Auf Antrag der Dorothea Friedriea Lindemann, verwittweten Egner zu Elberfeld, werden deren abwesende Bruͤder, der Schrei⸗ nergeselle Johann Friedrich Bernhard und der Kupferschmidt und gewesene Remplacant, Johann Heinrich Peter Lindemann aus We— sel, wo von Ersterer im Jahre 13815, und Letzterer im Jahre 1313, sich entfernten, hiermit aufgefordert sich vor eder späͤtestens in dem
am 29. September 1831, Vormittags um 19 uhr, anstehenden Termine w vor unserm Deputirten, Herrn Land- und Stadtgerichte/ Assessor Jagemann, oder in der Registratur, schriftlich oder persoͤnlich iu melden, und daselbst weitere Anweisung ju er⸗ warten, widrigenfalls die selben zu gewärtigen, daß sie fuͤr todt er⸗ klaͤrt, und deren Nachlassenschaften ihren sich legitimirenden naͤch⸗ sten Erben zuerkannt werden.
Wesel, den 10 November 1830.
Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht. h t.
d · ,
Literarische Anzeigen.
Im Verlage von Duncker und Humblot, Framdsischestraße Nr D., i vor Kurjem erschienen
zinslui, Hr. Theo d, die Bildung zur deutschen Heredsam—
seit! In Briefen an einen Staatsmann. ar. Do. geh. 3g.
Der Perfasser behandelt in dieser Schrift einen für Schule
und Leben cherlannt wichtigen Gegenstand, indem er mit strenger
Allgemeiner Anzeiger für die Pr
Bejiehung auf das klassische Alterthum die Mittel zu erforschen sucht, welche Erziehung und Unterricht fuͤr den Zweck der oratori⸗ scben Bildung anzuwenden haben, und die Vortheile entwickelt, die far Sprache und Nationalitaͤt daraus heroorgehen. Das Köoͤninl. Ministerium der Geistlichen z, Unterrichts- und Medizinal-A ngele⸗ genheiten hat in der beifaͤlligen Anerkennung der zweckmaͤßigen Vorschlaͤge eine Veranlassung gefunden, die Provimial-Schulbehoͤr— den auf diese beachtenswerthe Schrift aufmerksam ju machen.
Bei L. G. Ackermann in Dessau ist erschienen, und in der Stuhrschen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, nahe der Bruͤderstraße, in Neu⸗Ruppin bei Riemschneider zu erhalten:
Luthers, Dr. M.,
Briefe an die Fürsten von Anhalt, Groͤßtentheils jum erstenmale herausgegeben, oder mit den Urkun— den verglichen von H. Lindner. Sro, 113 sar.
Gegenwaͤrtige Sammlung der Briefe des deutschen Reforma— tors duͤrfte als eine unentbehrliche Ergaͤnzung aller schon bekannten Ausgaben der Werke Luthers zu betrachten seyn. Nicht nur, daß die meisten bereits gedruckten, mit den in dem Herzogl. Archive zu Dessau befindlichen Urschriften auf das Sorgfaͤltigste verglichen worden sind, und dadurch die urspruͤngliche richtige Lesart herge⸗ stellt worden ist, so erhaͤlt diese Sammlung durch 31 noch nirgends gedruckte Briefe einen sehr hohen Werth, und verdient deshalb vorzügliche Beachtung,
Leibnitz, des Freiherrn Gottfr. Wilh v., L. Unvorgreifliche Gedanken, betreffend die Ausübung und Verbesserung der dentschen. Sprache. Ein Handbuch fuͤr deutsche Jünglinge. Herausgeäeben von H. Lindner. So,. geh. 7. gc.
Leibnitzens Gedanken über die deutsche Sprache sind von so bedeutendem Werthe fuͤr die Geschichte der deutschen Sprache, daß dieses einzige Werk desselben in deutscher Sprache wohl eines neuen Abdruckes werth ist.
So eben ist in der Schlesingerschen Buch- und Musik— handlung in Berlin, unter den Linden Nr. 34 erschienen: Répertoire du ihéätre frangais à Berlin. No. 77. Tartuffe. Com dd. en 5 actes par Moliè re. 10 agr. No. 73. Madame du Barry. Comed. par Ancelot. 10 s6gr. No. 79). La famille kiquebourg. Com d. par Scribe. 71 569r.
Das vollstaͤndige Verzeichniß des Repertoire wird gratis ausgegeben.
Im Verlage der Dykschen Buchhandlung in Leipiig, er— schien so eben:
Napoleon, sein Charakter und seine Zeit. Nach der dritten Auflage von W. E. Channinges Analysis of the Character of Napoleon Bonaparte. Mit einer Einleitung und An⸗
merkungen von Dr. Karl Heinrich Hermes. gr. Svo. Broch. . Preis 22 sqr.
Das Publikum erhält hier nicht nur die Uebertragung einer.
der berühmtesten und geistreichsten Beurtheilungen, dir je gegen
den großen Feldherrn erschienen sind, sondern zugleich, in der Ein⸗
eußischen Staaten.
leitung, eine neue und geniale Auffassung der Franzöͤsischen Revolu⸗ tion und ihrer stufenweisen Entwickelungen und vorzuͤglich in den Anmerkungen, eine eben so originelle und uͤberraschende Darlegung der großartigen Politik Napoleons, zugleich also die treffendste Be— leuchtung der Ansichten des republikanischen Amerikaners. Zu haben bei E. S. Mittler, (Stechbahn Nr. 3) und in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen.
In unserem Verlage erschien so eben und ist durch alle Buch—Ü
handlungen (in Berlin bei E.
S. Mittler,
Stechbahn Nr. 3,
und in dessen Handlungen ju Posen, Brom berg und Gnesem
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Versuch iner Geschichte er
Europäischen Colonien in Westindien, nebst geographischen und statistischen Abhandlungen uͤber diese Laͤnde.
Nach den Quellen bearbeitet
von Dr.
J
Weimar, im Juni 1831. Großherzogl. S. pr. Landes-Industrie⸗Comptoir.
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Neuester Wegweiser durch Berlin und Potsdam, und die umliegende Gegend, enthaltend eine kurze Nachricht von allen daselbst befindlichen Merkwuͤrdigkeiten.
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fortgesetzten Auszuge der großen Beschreibung von Berlin und
Potsdam.
Von Fr. Nicolai.
Mit Kupfern, einem Grundrisse von Berlin und einer Karte der
Umgegend Sechste ganz umgearbeitete Auflage. Preis 1 Thl. 20 sar.
Svo. geb.
gt: „Die Nachrichten über den Zug nach Litthauen sind sehr er⸗
Nicolaische Buchhandlung in Berlin, Bruͤder Straße Nr. 13.
Stuttgarter
halben Jahrgang
t allgemeine
Unter diesem Titel erscheint in unserem Verlage vom 1 Juli an taglich eine neue politische Zeitung von üm fassendem Plane, den eine durch alle Postaͤmter unentgeltlich zu erhal⸗ tende Ankündigung ausführlicher darlegt. Der Preis fuͤr den ang vom 1, Juli bis 31. Dejember ist in Stuttgart 3 Thl. 8 gr. Saͤchsisch. Die Bestellungen bitten wir bei dem naͤchst⸗
gelegenen Postamte (nicht bei uns) zu machen.
Am 27. 28, 29. und 30. Juni werden, um zum Voraus eine genauere Ansicht von diesem Blatte zu geben, als durch eine An⸗ kuͤndigung geschehen kann, besondere Nummern ausgegeben, welche durch jedes PoWstamt, ohne irgend eine Anrechnung, gelie⸗ fert werden. Wir bitten Alle, welche über die Wahl politischer Blatter fuͤr das naͤchste Semester noch unentschieden sind, diese Probeblaͤtter bei ihrem Postamte abholen zu lassen, und einer ge⸗
faͤlligen Durchsicht zu wuͤrdigen.
J. B. Metzler sche Buchhandlung in Stuttgart.
Zeitung.
.
. chmidt ju Neu⸗Orleans zum Konsul daselbst zu ernennen
Ur dem am diesseitigen Hoflager akkreditirten Königl. Hannö⸗
ud devellmächtigte Minister am Königl. Dänischen Hofe, Graf
henk verliehen.
Porstellung des Generalissimus unterm 8
hannt.
. 59 16
.
Preußischt
Allgem e
ine
talts⸗-Zeitung.
174.
n (Mohrenstraße Nr. euß. Cour. vierteljährlich festgesetzt ist, wofuͤr den hiesigen Um jedoch die erforderliche Staͤrke der Auflage
terbrechung erleidet und nicht saͤmmtliche N sigen Interessenten, welche die Zeitung bereits jetzt halten, artal, unter
2
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. Seine Majestät der König haben den Kaufmann F. W.
uht.
Berlin, den 24. Juni. Se. Majestät der König haben gestern Mittags um 127
schen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi⸗ fer, Freiherrn von Münchhausen, eine Privat⸗ Audien zu heilen, und aus dessen Handen sein Beglaubigungs⸗Schrei⸗ entgegen zu nehmen geruht.
Angekommen: Der diesseitige außerordentliche Gesandte
jn Raezinski, aus Westpreußen. ; Abgereist: Der General⸗Major und Flügel⸗Adjutant Sr. ajestät des Kaisers von Rußland, von Man ssuroff, nach
exisbad.
Zeitungs-⸗Nachrichten.
Ausland.
Rußland.
Se Petersburg, 15. Juni. Der zeitherige Oberst der nnländischen Garde und Kaiserl. Flügel⸗Adjutant Weimarn l. „wegen Auszeichnung in mehreren Gefechten gegen die Polen, in General⸗Major und Chef des Generalstabes der Garde er⸗ annt worden.
Die Rordische Biene theilt einen Auszug aus dem hriefe eines bei der Armee in Polen befindlichen Offiziers vom innländischen Garde-Regiment mit, worin es unter Anderm bei rwähnung einer Brücken⸗Vertheidigung heißt: „ Fruchtlos blie⸗ n alle Bemühungen des Feindes, sich der Brücke zu bemächti⸗ n, die unter feinem dichtesten Kartätschenhagel von der 1sten mpagnie zerstört wurde. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst ichael Pawlowitsch, in eigener Person auf den gefährlichsten tellen zugegen und selbst Zeuge, wie die Finnländer unter den artätschen standen, rief aus: „Keiner hat auch nur die Wim⸗ r gezuckt. Ich Selbst werde es meinem Bruder schreiben.“ — 6 war nicht zu verwundern. Das erhabene Beispiel der Un⸗
34), in den Provinzen aber bei den Koͤnigl. Post-Aemtern
Zusendung der diesfaͤlligen Quittung, einziehen oder die
e mn, em . e . 8 ö ö K— — — — —
Berlin, Sonnabend den 25sten Juni.
Abonnenten das Blatt
fuͤr das kommende Vierteljahr abmesse
Beim Ablaufe des Quartals wird hiermit in Erinnerung gebracht, daß die Bestellungen auf diese Zeitung, nebst Pränumergtion, zu machen sind, und daß der Preis fuͤr den ganzen Umfang der am Vorabend seines Datums durch die Stadt-Post frei ins Ha . n zu konnen, muͤssen wir bitten, die Bestellung en d. Man uns gelangen ju lassen, indem fonst die Interessenten es sich selbst zuzuschreiben haben, wenn die Zusendung des Blattes eine ummern vom Anfange des Quartals an nachgeliefert werden konnen. ist wiederum die Einrichtung getroffen worden, Abbestellung entgegennehmen zu lassen.
durch die
D
1831.
hier am Orte bei der Nedac⸗ Monarchie auf 2 Rthlr.
gesendet wird.
bis spätestens den
Zur Bequemlichkeit derjenigen Stadt-Post den Praͤnumerations-Betrag fuͤr das naͤchste
zung, die Letzteren größtentheils Kirgisen im Arsenal befanden sich 60 Kanonen bedeutende Masse Gewehre. Fricken, Sacken und Annenkoff mit schützen. Oginki, Zaluski,
mandirt.“
folgenden Tage weiter marschirte. detaschirte er unter dem Kommando des
über Olita nach Litthauen, um sich mit dem gegen Wilna zie⸗ henden General Chlapomwski zu vereinigen; er selbst aber wollte Niemen gehen, um gegen
am 5ten bei Gielgudischken über den
Rossienna in Samogitien zu marschiren. der Gefangennehmung des Generals Fricken bestätigt sich nicht. General Sacken aber soll verwundet seyn.“ Kurier fügt diesen Nachrichten noch hinzu, daß Pruzana mit den Russischen Truppen unter den Generalen Knorring und Fesi zusammengetroffen sey und ihnen 18 Kanonen genommen habe; dann hätte er, nach⸗ dem er ein Corps nach Slonim detaschirt, nochmals in der Ge⸗ gend von Skidel ein Gefecht gehabt, wo sich die Grodnoschen Insurgenten mit ihm vereinigt, und wo sie wieder 2 Kanonen erbeutet hätten; hierauf sey er nach Lida marschirt und habe sich dort mit etwa 2500 Insurgenten vereinigt; t sey an der Spitze der Insurgenten von Oszmianna und Trozki General Dembinski gestoßen, habe mit ihm vereint ein Corps Kirgisen zersprengt und dann mit einem Linien-Infanterie⸗Regiment und einer Abtheilung Hu⸗ saren gekämpft. Auch in der Gegend von Brzese sollen sich die
powski bei Bielsk und
zwischen Olita und Wilna zum
Insurgenten wieder geregt haben. In Beziehung auf die die Warschauer Zeitung,
theilhaftes Gefecht mit dem Feinde gehabt. l t Russische Streitkräfte in der Gegend von Sierozk gezeigt hätten, und daß sich in der Nacht vom 15ten zum Ü6ten d. M. sogar in der Hauptstadt schon das Gerücht verbr wären bei Bialolenka in der Nähe von Warschau erschienen, wel⸗
ches aber nur darauf beruhte, daß zwar saken bei Zegrz über die Narew setzten Ufer derselben zeigten,
en, nachdem sie einiges Blatt meldet als ziemlich sicher, nem Treffen mit General Chrzanowski und nach Brzese gebracht worden sey.
schteckenheit des Kaiserlichen Bruders begeisterte uns! Alle id bereit, Ihm nachzueilen in Schlacht und Tod!“ Den (wie neulich gemeldet) in der Nähe von Katharinen⸗ rg gefundenen kostbaren Smaragd haben Se. Maj. der Kai— r dem Kabinet der hiesigen mineralogischen Gesellschaft als Ge⸗
r g.
Warschau, 20. Juni. Die National⸗Regierung hat auf 10ten d. die Obersten osepy Szymanowski, Joseph Müller, Klemens Kolaczkowski, dig Bukowski, Valentin Zawadzki, Adam Jaraczewski, Sta⸗ iglauö Gawronki, Jakob Lewinski, Aemilian Wengierski, Ma⸗ ertus Dluski und Inton Wroniezki zu Brigade-Generalen er—
Ehe der Generalissimus in der Nacht vom 13ten zum 14ten mit der Haupt-Armee aus Praga ausrückte, hat derselbe wie⸗ r durch zwei Tages-Befehle eine Menge von Beförderungen ei der Armee vorgenommen, worunter sich auch die des Obersten esiderius Chlapowski zum Brigade⸗-General befindet. .
Ueber die Expedition der General Gielgud und Chlapowski liest an noch Folgendes in hiesigen Blättern. Die Staats⸗ Zeitung
eulich; schon ist ie Furcht verschwunden, daß das Corps des Fenerals Gielgud von einer ihm überlegenen Macht verfolgt derden möchte; es hat sich bereits mit den Hauptkräften der In— irgenten vereinigt, sich dadurch verstärkt und jenen das Ver⸗ auen eingeflößt, welches die Unterstützung einer regulairen sieg⸗ schen Armee erweckt. Diese Insurgenten waren bis jetzt schlecht ewaffnet, nicht organisirt, sich selbst überlassen und kämpften mit rstaunlicher Tapferkeit und! Ausdauer; jetzt wird vermittelst rfahrener Befehlshaber, an denen es ihnen gänzlich fehlte, mehr mnheit in Ihre Operationen gebracht werden. Kein bedeutendes ussisches Corps verfolgt den General Gielgud; nur 2 Kavallerie—⸗ egimenter sind nach Suwalki detaschirt worden, gegen die der berst- Lieutenant Zaliwéki operirt, welcher von Seyny mit 3h0h srakusen und Jägern nebst einem Geschütz gegen Pilwisiki gerückt ft. General TDenibinski ist über den Niemen gegangen und will in Jemeinschast mit Gen. Chlapowski auf Wilna losgehen; außer Tysi⸗ iewicz sind die dortigen Chefs der Litthauer: Matusewier, Rut⸗ owökl und Giecewiez, ehemaliger Capitain. Wilna war noch mer von den Inskurgenten cernirt, die in der Umgegend 2500 Mann stark waren; am nächsten an Wilna stand der Edelmann Lraczewéki mit seinem Corps. In Wilna selbst standen 6000
Der Warschauer Kurier Kriegsbegebenheiten: „Unsere Armee
kämpft habe. menen Wollhändler versichern, daß hen; in Kozk aber zersprengten M. eine feindliche Abtheilung. kognoscirungen fand am 17ten d.
stadt angekommener Offizier berichtet. Wengrow kommen, versichern, daß am das Corps des gangen sey.“
Nachdem alle
genten verschiedene Gerüchte schauer Zeitung in
geben. Der dortige Gouveniennr
zer Zeit 1000 vollgeladene Fuhren werden sollten.
rigkeit in die Stadt.
fest, . ohne einen Schuß zu thun,
änderung gehaltenen . mengestellt im Druck erscheinen.
würfen, welche der gegenwartigen wurden, befanden sich auch folgende: sorgt, obgleich die letztere durch den
die Wei Despotismus der Presse
Mann Infanterie und 2009 Mann Kavallerie Russischer Besaz⸗
sonen ohne gerichtliche Untersuchung
., nebst 30 Geschützen;
Jun Kanten standen die Generale 5000 Mann und 24 Ge—⸗ Die Samogitier jenseits des Niemen wurden, von Potozki und einer jungen Dame, der Gräfin Plater, die ein Ühlanen⸗Regiment zusammengebracht hat, kom⸗ In der Warschauer Zeitung heißt es: Isten d. M. Abends war General Gielgud mit seinem gamen Corps in Kalwary eingerückt, wo er die Nacht zubrachte und am Einen Theil seiner
Operationen der Hauptarmee sagt daß General Jankowski ein vor⸗
aber beim Heranrücken einer Polnischen Kavallerie-⸗Schwadron sich eiligst wieder über den Fluß zurückzo⸗ Vieh fortgeführt hatten. daß General Dawidoff in ei—
berichtet Folgendes über die
Kampfe mit dem Feinde; am 15en und 16ten d. M der Umgegend, einige Meilen von der Hauptstadt, kleine Schar⸗ mützel vor; doch haben wir noch keine hinreichende Nachricht daruber; es heißt, daß General Jankowski mit Vortheil ge— Die aus der Gegend von Lukowo hier angekom⸗ dort keine Russen mehr ste— die Unsrigen noch am 12ten d. Außer Streifparteien und Re— M. auf der Narew bis Siedlee kein Kampf statt, wie ein in der Haupt⸗
Generals Creutz bei Granna über den B
hiesige Blätter von der Besitznahme der Stadt Bobruysk an der Berezina durch die Litthauischen Insur⸗ enthalten haben, sagt die War— ihrem letzten Blatte: von Bobrüysk durch die Insurgenten wird folgendermaßen ange⸗ hatte hinsichtlich der Verpro⸗ viantirung der Festung den Befehl erlassen, k mit Lebensmitteln geliefert Die Insurgenten beredeten sich mit einander, verkleideten sich in die Tracht der Landleute, sieckten heimlich Gewehre zu sich und kamen so mit den Transporten ohne Schwie⸗ Dort nahmen sie den Gouverneur sogleich befreiten die Polnischen Gefangenen und bemächtigten sich, der Festung.“ Alle in der Landboten⸗-Kammer liber die Regierungs⸗ Reden sollen nächstens vollständig zusam⸗ Unter den mannigfaltigen Vor⸗ National-Regierung von dem Grafen Malachowski und dem Deputirten Gumowski gemacht
j die Hauptstadt mit den nothwendigen Lebensmitteln ver⸗ noch Haupts Uebergang der Russen über
el sehr bald bedroht werden könne; ⸗ e als eine Preßfreiheit begründet 6 i fast alle Blätter nur das Organ einer Faction seyen un nenn, ,, Meinung kein, Raum verstattet werde; daß sie die Gerechtigkeitspflege vernachlässige, indem sehr viele Per⸗
ohne Laffeten und eine
„Am
Armee Generals Sierakowski
Die Nachricht von
Der Warschauer General Chla⸗
Tyszkiewiez aber
daß sich bedeutende eitet habe, die Kosaken wirklich einige 100 Ko⸗
und sich auf dem linken
Dasselbe
ein Bein verloren habe
befindet sich wieder im M. fielen in
*
der ganzen Linie von
Landleute, welche von 11ten und 12ten d. M. Bug ge⸗
„Die Eroberung
daß in möglichst kur⸗
2 WM * ⸗Ver⸗
daß sie weder die Armee
daß sie eher einen
ten würden; daß sie für die auswärtigen Mächte in ih⸗
rer Zusammensetzung den Schein des Republikanismns dar⸗
biete; daß sie ohne Wissen des Reichstages eigenmächtig
den Zolltarif verändert, die Einwohner von Warschau ohne Noth
im Ronat Februar von Entrichtung der Consumtions-Steuer
befreit, nichts für die Erhaltung des Courses der Kassen⸗-Billets
gethan und in der Münze unter Holländischem Stempel habe
Dukaten prägen lassen; daß sie ihre Familien mehr als das Land
geliebt und Verwandte und Vettern zu Referendarien, Staats⸗
räthen und Wojewodschafts-Präsidenten befördert und es endlich
ruhig mit angesehen habe, wie ein gewisser General ijwei in
Warschau ansaͤssige Bürger eigenmächtig einkerkern ließ, die sich
nun schon seit dem 24. Mai ohne Untersuchung der Sache im Gefängniß befänden.
Im Warschauer Kurier wird mit Rücksicht darauf, daß
die Münze, obgleich sie täglich an 20,000 Fl. Silbermüme präge, doch nicht im Stande sey, für den Austausch der Kassen⸗Bil⸗ lets im ganzen Lande hinreichendes Geld zu beschaffen, der Vor⸗ schlag gemacht, die zum Kanonengießen bestimmten Glocken, wie es einft in Frankreich während der Revolution geschehen sey, zur Prägung von Münzen zu benutzen.
Dem Reichstage soll, wie der Warschauer Kurier mel⸗ det, ein Projekt , worden seyn, wonach alles überflüs⸗ sige sllberne Kirchen⸗-Geräth für die Bedürfnisse des Landes ge⸗ gen Hprocentige Obligationen und die Versicherung, daß man es später den Kirchen wieder anschaffen werde, hergegeben werden soll; im Senat ist dasselbe angeblich schon durchgegangen; außer⸗ dem soll noch ein anderes Projekt eingereicht werden, worin dar⸗ auf angetragen wird, alle in Polen sich vorfindende Pferde, die zum Armee⸗Dienst tauglich sind, zu requiriren.
In diesen Tagen wurden dem neuen Gouverneur der Haupt⸗ stadt, General Ruttie, die Offiziere der National⸗-Garde von dem Commandeur derselben vorgestellt.
In dem Senatssaal ist jetz; das Wappen des Großherjog⸗ thums Litthauen, einen geharnischten Reiter in der Verfolgung des Feindes begriffen darstellend und Pogon genannt, aufgehängt worden.
Vincenz Tysskiewicz, Chef der Podolischen Insurrection, ist in Warschau angelangt.
Das Kriegsgericht der Wojewodschaft Masowien hat einen Spion zum Tode verurtheilt, der an dem einen Tage den Rus⸗ sen gegen die Polen und am anderen den Polen gegen die RNussen gedient hatte.
Der General-Gouverneur der Hauptstadt hat dem Munici⸗ pal-⸗Rath angezeigt, daß mehrere von den Russischen Gefangenen, welche zu den Festungs⸗-Arbeiten gebraucht werden, von Bürgern aufgenommen und zu deren Diensten verwendet worden sind; die letztere Behörde warnt daher die Einwohner vor dergleichen Contraventionen und kündigt ihnen in dieser Beziehung dieselbe Strase an, wie denjenigen, welche Deserteure bei sich aufnehmen.
Die Staats-Zeitung erzählt wiederholentlich von der menschenfreundlichen und liberalen Aufnahme, welche dem Ge⸗ neral Dwernizki auf seiner Reise nach Laybach überall, sowohl von Seiten der Behörden, als von Seiten der Bevölkerung, zu Theil werde, indem er nicht wie ein Gefangener, sondern wie ein siegreicher Held behandelt und von einem zahlreichen Gefolge begleitet werde.
Aus Deutschland sind, wie die Staats-Zeitunng meldet, wieder folgende Aerzte in Warschau angekommen: die Herren Dobereiner aus Berlin, König aus Meiningen, Hartmann aus Würzburg, Francke und Bock aus Leipzig, Breidenstein, Will und Münsch aus Göttingen. .
Die Direction des landschaftlichen Kredit-Vereins hat der National-Regierung vorgeschlagen, ein Central-Comité zur Un⸗ terstützung der Einwohner niederzusetzen, welche am meisten durch den Krieg gelitten haben. Dieses Comité ist unter dem Vor⸗ sitz des Senators Franz Nakwaski und des Staatsraths Aleran—⸗ der Brozki bereits zusammengetreten.
Die Königsberger Zeitung berichtet: „Nicht zu ver⸗ bürgende Nachrichten von der Polnischen Gränze melden, daß Kauen nach einem blutigen Kampfe von den Insurgenten genommen worden sey.“
— — Von der Polnischen Gränze, 22. Jun. Man vernimmt, daß die Russischen Truppen in der Nacht vom 19ten zum 20sten d. M. Plozk besetzt haben, und daß, hauptsächlich auch, um einer Diversion von dieser Seite zu begegnen, der General Skrzynezki nach Warschau zurückgekehrt sey. Anderer— seits geht aus Briefen von der Litthauischen Gränze hervor, daß die Russen am 19ten d. M. im ruhigen Besitze von Polangen und Krottingen waren, und daß in dortiger Gegend keine In⸗ surgenten sich blicken ließen; hieraus wäre zu schließen, daß sich diese, ihrer früheren Absicht gemäß, nach Wilna zu gewandt haben.
Frankreich.
Paris, 17. Juni. Der Moniteur meldet aus Naney vom I4äͤten Albendé: „Heute Vormittag nahmen Se. Majestät mehrere treffliche Pferde aus dem Gestüte von Rosteres in Au⸗ genschein, die der Eigenthümer dieser Anstalt, General v. Pange, zu diesem Behufe eigens hatte hierher kommen lassen. Um 11
in Gefangenschaft gehal⸗
Uhr fetzten Höchstdieselben sich, mit Ihren Söhnen, den beiden