1831 / 185 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

brauche weder Könige, noch Lords und Priester u. dgl. m. Man müsse, fügte der Capitain hinzu, nur bedauern, daß dergleichen Blas⸗ phemieen nicht strenger verfolgt worden seyen, und er werde in dieser Hinsicht nächstens einen Antrag machen. Hr. Hume fragte, ob der Capitain etwa die Minister auffordern wolle, dieselben Parla⸗ ments⸗-A1kte, gegen die sie selbst früher als Mitglieder der Oppo⸗ sition auf das eifrigste protestirt hätten, jetzt auf das strengste in Vollzug zu bringen. Ohnedles habe sich schon das gegenwärtige Ninssterium durch mehrere Verfolgungen der Presse nicht zu sei⸗ nem Vortheile ausgezeichnet. In der Regel verfehle auch eine solche Verfolgung ihren Zweck; so seyen J. B; von der berüch⸗ tigten gotteslästerlichen Schrift des Carlile vor dessen Belangung nür 1000 Exemplare, nach derselben aber mehr als 20, 0900 abge⸗ setzt worden. Carlile selbst habe sich dabei so wohl befunden, daß er die Bemühimgen derjenigen, die seine Einsperrung hinterttei— ben wollten, zu dereiteln gefucht; vom Tage dieser Einsperrung an sey auch die angefochtene Schrift um so reißen der abgesetzt worden, so daß sich Carlile, der vorher ein armer Mann gewesen, bei seiner Entlassung aus dem Gefängnisse im Besitze eines be⸗ deutenden Vermögens gesehen habe, Er (der Redner) hoffe daher, man werde zu der nicht bloß tyrannischen, sondern auch erfolglosen Maaßregel, der Presse Fessel anlegen zu wollen, nicht wieder zurückkehren. Herr R. Trevor fragte, ob das Mitglied für Mibdleser keinen Unterschied zwischen Freiheit und Zügellosigkeit der Presse mache? Diese letztere sey an manchem Unglück, von dem das Land betroffen worden, Schuld und ihr müsse nothwendig ein Damm gesetzt seyn. Sir Francis Bur⸗ dert erklärte sich mit den Bittstellern, welche um Abschaffung der sechs Parlaments⸗ Akte gegen die Presse nachgesucht, vollkom⸗ men einverstanden. Auch Herr O' Connell sprach in diesem Sinne, doch Herr C. W. Wynn tadelte es, daß man auf nichts Geringeres antrage, als auf die Befugniß, die Aufreizung zu je⸗ dem möglichen Verbrechen durch die Presse publiziren zu dürfen. Der General-Anwalt, der sich gegen den Grundsatz aussprach, daß man diejenigen, welche vermittelst der Presse die öffentliche Nuhe störten, nicht verfolgen und bestrafen sollte, erklärte sich doch auch für die Meinung, daß es besser sey, manche Schrift unbeachtet vorübergehen zu lassen, statt ihr erst durch die gericht⸗ liche Verfolgung eme gewisse Celehrität zu verschaffen. Sir R. Peel schloß sich der Ansicht des General-⸗Anwalts an und äu— ßerte sich sehr bitter gegen Herrn Hume, der die angefochtenen, aber verfassungsmäßigen, sechs Parlaments⸗Akte mit den Ordon— nanzen Karls X. verglichen hatte. Herr Hunt entgegnete dar— auf, daß jene Akte von einem, der Reform⸗-Bill zufolge, unfrei, ungesetzlich und verfassungswidrig erwählten Parlamente ausge⸗ gangen seyen und daher wohl als solche Maaßregeln bezeichnet werden könnten, die der öffentlichen Meinung entgegen seyen und deshalb zurückgenommen werden müßten. Die Bitt⸗ schrist, welche zu dieser Debatte Anlaß gegeben hatte,

wurde sodann verlesen, jedoch nicht zum Drucke befördert.

Nieder lan d e.

Aus dem Haag, 30. Juni. Vorgestern ward hier ein Kabinetsrath gehalten, der sehr lange währte. Man will wissen, daß derselbe in Folge einer Tages zuvor vom Englischen Ge— sandten empfangenen Depesche stattgefunden haben soll.

Brüssel, 29. Juni. (Nachtrag zu der Kongreß-Sitzung vom 28sten d.) In dem von Hrn. v. Gerlache abgestatteten Bericht heißt es unter Anderem: „Was die von der Konferenz gemachten Vorschläge betrifft, so haben die Mitglieder der De— putation, da jene erst vorgestern spät am Abend unterzeichnet worden sind, kaum Zeit gehabt, davon Kenntniß zu nehmen. Sie sehen daraus, m. H., daß, wenn wir sie bis heute in einer vollkommenen Unwissenheit mit den Resultaten unserer Sendung gelassen haben, dies daher rührte, daß wir uns selbst bis zum setzten Augenblick in der größten Unwissenheit und in der äußer⸗ sten Verlegenheit befanden. Die einzige Thatsache, von der wir gleich bei unserer Ankunft in Kenntniß gesetzt wurden, und die wir einzeln einigen unserer Kollegen angezeigt haben, war die Ge— neigtheit des Prinzen, sich dem Wunsche der, Belgier zu fügen; über seine lebhafte Theilnahme, den persönlichen Antheil, welchen er an unseren Angelegenheiten nimmt, über die liebenswürdigen und schätzenswerthen be, ,, . welche ihn auszeichnen, so wie über seine besondere Fähigkeit, die Bedürfnisse eines Volks, welches allen Arten von Freiheit befreundet ist, zu begreifen, ist unter allen Mitgliedern Ihrer Deputation nur eine Stimme. Bevor ich Ihnen die Antwort des Prinzen mittheile, bitte ich um die Erlaubniß, die Rede, welche ich als Präsident der De— putation, im Namen meiner Kollegen, an ihn richtete, vorlesen zu dürfen.“ Diese Rede lautete folgendermaßen: „Gnädiger Herr! Die Belgische Revolution ist eine bestehende Thatsache. Das Faktum ist von den großen Mächteu anerkannt, welche die Unabhängigkeit einer Nation, die gegen ihren Willen mit ei— ner anderen vereinigt war, proklamirt haben. Die Belgier wollten, als sie sich konstituirten, im Innern die Lurch einen muthigen Kampf eroberten Freiheiten begründen und Europa, durch die Wahl des Monarchen, der zur Aufrechthaltung ihrer politischen Existenz bestimmt ist, beweisen, daß es ihr lebhafter Wunsch sey, zur Aufrechthaltung des allgemeinen Friedens beizu— tragen. Von jetzt an, wo die Belgier sich selbst wiedergegeben sind, ihrem Vaterlande und der Regierung, welche sie sich selbst gegeben haben, eine unbezwingliche Anhänglichkeit widmend, wür— den sie Jedem einen furchtbaren Widerstand entgegensetzen, der ihre Rechte als Nation angriffe, und werden auf diese Weise zur Erhaltung des Europäischen Gleichgewichts beitragen. Es ist in der Geschichte der Völker ein schönes und seltenes Schau— spiel, zu sehen, wie d Millionen freier Bürger einem fern von ihnen geborenen Fürsten, den sie nur durch den Ruf seiner aus— gezeichneten Eigenschaften kennen, die Krone anbieten. Eure Kö— nigl. Hoheit ist dieser Aufforderung würdig und fähig, diesem Zeichen des Vertrauens zu entsprechen. Das Glück Belgiens ünd vielleicht der Friede von ganz Europa liegt in Ihren Hän— den! Als Preis eines edlen Entschlusses stehen wir nicht an, Ihnen Ruhm, die Segnungen eines guten und treuen Volkes, welches seinen Oberen immer anhing, so lange dieselben seine Rechte achteten, und endlich ein Andenken, welches auch der ent— ferntesten Nachwelt noch theuer seyn wird, zu versprechen. Die⸗ senigen nnter den Belgiern, welche eine Zeit lang den Vortheil gehabt haben, sich der Person Eurer Königl. Hoheit nähern und Ihre aufgeklärten Ansichten, so wie ihre Seelengroöße, wür— digen zu können, haben die Meinung gefaßt, daß ein Prinz, der mit so besonderen Fähigkelten ausgestattet ist, jedes Hinderniß, das ihm in den Weg tritt, zu besie⸗ gen wissen wird, um seine erhabene Bestimmung zu erfüllen. Im Namen und auf Befehl des National-KKongresses hat die Belgische Deputation die Ehre Eurer Königl. Hoheit die

feierliche Akte vom 4ten d. M. zu überreichen, wodnrch Sie auf

den Thron von Belgien berufen werden.“ Hierauf verlas Hr. v. Gerlache die Antwort des Prinzen. (Wir haben dieselbe be— reits gestern aus Englischen Blättern mitgetheilt). Zum Schlusse

3 0821 irg

seines Berichts theilte der Pr Prinzen an den Regenten mit.

nommen haben wird, sind für mich alle Schwierigkeiten gehoben, und ich kann mich unverzüglich nach Belgien begeben. Gegen— wärtig kann der Kongreß mit einem Blicke die Lage der Ange— legenheiten erfassen. Möge seine Entscheidung die Unabhängig⸗ keit seines Vaterlandes vollenden und mir dadurch die Mittel verschaffen, mit der aufrichtigsten Sorgfalt zu seinem Glücke bei— tragen zu können. Empfangen Sie u. s. w. London, 26. Juni 1831. (gez.) Leopold.“

In der heutigen Sitzung des Kongresses wurde ein Vorschlag der Herren Picquet und Vansnick, die Verminderung des Einfuhrzolles auf Französische Steinkohlen betreffend, ob⸗ gleich der Finanz-Minister sich demselben widersetzte, mit 101 Stimmen gegen 36 angenommen. Herr Duvivier machte den Vorschlag, daß die Versammlung sich mit Ernennung einer Kommission zur Revision der Pensions-Listen beschäftigen möchte, welcher genehmigt wurde.

Folgendes Schreiben ist gestern Morgen durch öffentlichen Anschlag in Brüssel bekannt gemacht worden:

„An den Bürgermeister und den Magistrat der Stadt Brüssel.“

„Meine Herren, ich habe mit aufrichtigem Vergnügen Ihr Schreiben vom gten Juni erhalten und bin sehr erkenntlich für die Gesinnungen, welche Sie mir darin ausdrücken. Halten Sie sich überzeugt, daß, wenn die politischen Begebenheiten mich bald in Ihre Mitte führen sollten, ich Alles aufbieten werde, um Ihnen durch die angestrengtesten und anhaltendsten Bemühungen meine lebhafte Sorgfalt für das Wohlbefinden und für das Glück der Einwohner Brüssels zu beweisen.

London, den 26. Juni 1831.

(gez.) Leopold.“

Brüssel, 29. Juni. Die letzten Vorschläge der Londoner Konferenz scheinen hier ein willigeres Gehör zu finden, als die früheren Protokolle, und die bedingungsweise erfolgte Annahme des Prinzen Leopold dürfte den Erfolg haben, daß der bisher so störrische Kongreß den ihm längst gezeigten Weg der Vermittelung endlich betreten werde. Die meisten Mitglieder desselben sind ihrer ruhmlosen Functionen überdrüssig und sehnen sich nach einem stabileren Zustand der Dinge, weshalb man auch der Meinung ist, daß mindestens 120 Stimmen für die An⸗ nahme der Vorschläge seyn werden. Morgen findet eine geheime Sitzung statt, und übermorgen soll über die Vor— schläge der Londoner Konferenz die erste öffentliche Diskussion statt finden. Der Französisch gesinnte Theil der Belgischen Blät⸗ ter, namentlich die hiesige Emancipation, das Lütticher Journal de la Province und das Journal de Verviers, hören nicht auf, jede Anschließung an die Konferenz und deren Protokolle, so wie die Bedingungen des Prinzen Leopold, als er— niedrigend darzustellen, und in der Partei, welche von diesen Blättern repräsentirt wird, dürfte der neue Herrscher eine hef— tige Opposition finden. Inzwischen möchte für jetzt der Wider—⸗ stand von dieser Seite ohne entscheidenden Einfluß seyn, und man hegt hier die Ansicht, daß Belgien den neuen Vorschlägen der Konferenz noch eher beitreten werde, als Holland, das keinesweges mit dem letzten Schritte der Konferenz einverstanden zu sen scheint.

Ho le n

Ans dem Russischen Hauptquartier Pultusk, vom 28. Juni. Die unter den Befehlen des General Gielgud stehende Abtheilung der Polnischen Armee wendete sich, nachdem sie sich mit den von Chlapowski angeführten Truppen vereinigt und sich durch neue, zum Theil gewaltsame, Aushebungen ver— stärkt hatte, gegen Wilna. Der General- Lieutenant, Baron v. Sacken, durch einige vom General Grafen Kuruta befehligte Garde⸗-Regimenter verstärkt, hatte vor dieser Stadt auf den sogenannten Ponarischen Anhöhen, auf denen er seine Streit— kräfte entwickeln und Batterieen errichten konnte, eine starke Stel— lung eingenommen. Die tapferen, dem Feinde an Zahl nach— stehenden Truppen waren entschlossen, um jeden Preis diese Po— sition zu behaupten und die Natur des Terrains, auf welchem sie standen, machte einen Rückzug beinahe unmöglich. Auf den Straßen nach Kauen, Nowotrozk und Merech waren Avant— Garden vorpoussirt. Am 18ten d. M. begab sich Gielgud mit dem größten Theile seiner Streitkräfte auf das linke Ufer der Wilia. Am 19ten um 5 Uhr Morgens griff er unsere Vedetten in drei Kolonnen an, von denen die stärkste auf der Straße von Kauen debouchirte. Unsere Avant⸗Garden zogen sich, den Befehlen gemäß, welche die sie anführenden Offiziere erhalten hatten, in bester Ordnung auf die Hauptstellung zurück. Die Rebellen griffen zunächst unsere linke Flanke an, wo das sechste Karabinier-Regiment sie mit Tirailleur-Feuer empfing. Auf der rechten Flanke war das Gefecht noch hitziger; das Re⸗ giment Prinz Karl von Preußen, nebst einem Theile des Arak— ischejewschen, und zwei Compagnieen des Litthauischen Regiments kämpften mit großer Tapferkeit gegen den Feind. Auf unserem äußersten linken Flügel führte das Wolhynische Garde-Regiment mehrere Angriffe mit dem Bajonette aus und wurde von dem in Echelens hinter ihm aufgestellten Uhlanen⸗Regimente des Großfürsien Cesarewitsch unterstützt. Als die Rebellen im Cen— trum die Anhöhen zu ersteigen begannen, wurden ste von dem Fener unserer Artillerie empfangen, welches so furchtbar wirkte, daß sse alle Anstrengungen des Feindes lähmte, die Geschütze, welche dieser entgegenstellte, demontirte und gänzlich zum Schweigen brachte. Gegen 1 Uhr war der günstige Erfolg für unsere Truppen außer Zweifel; die Rebellen befanden sich in vollem Räckzug. Das Orenburgsche Lanciers-Regiment und 3 Schwadronen des Nowomirgorodschen Lanciers-Regiments warfen sich auf den Feind und durchbrachen seine Infanterie; inzwischen stießen sse auf das Iste Polnische Lanciers-Regiment, welches, durch Massen von Krakusen unterstützt, sich schön vertheidigte. Das erstgedachte Regiment warf dasselbe zwar, aber, indem es von seinem Eifer zu weit fortgerissen ward, geschah es, daß die beiden ihm ge— folgten Stücke reitender Artillerte von einer Abtheilung seindlicher Kavallerie angegriffen wurden. Sobald die Lanciers von der Kaiserlichen Garde solches gewahr wurden, machten sse einen

Angriff, durch den jeneg Geschütz wieder völlig frei gemacht

äsident noch das Schreiben des Dieses lautete: „Herr Regent! Mit aufrichtiger Freude habe ich Ihr Schreiben vom ten Juni erhalten. Bie Ümstände, welche meine Antwort bis jetzt verzögert haben, sind Ihnen zu gut bekannt, um einer Er⸗ klärung zu bedürfen. Welches auch das Resultat der politischen Begebenheit hinsichtlich meiner seyn mag, so hat doch das schmei⸗ chelhaste Zutrauen, welches Sie in mich gesetzt haben, mir die Pflicht auferlegt, Alles, was in meiner Macht steht, aufzubieten, um eine Unterhandlung von so großer Wichtigkeit für die Exi⸗ stenz Belgiens und vielleicht für den Frieden Europa's zu einem glücklichen Ende zu führen. Da die Form meiner Annahme mir nicht erlaubte, in die Details einzugehen, so glaube ich hier einige Erklärungen hinzufügen zu müssen. Sobald der Kongreß die Artikel, welche ihm die Londoner Konferenz vorschlägt, ange—

Die Polnische Zeitung rühmt das Benehmen der Russen, ö sie in Plozk eingerückt seyen; sie hätten sich, heißt es, daselbft

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wurde. Unsere Truppen verfolgten den Feind, warfen die lonne, welche ihre Richtung gegen unsere linke Flanke genomm hatte, und vernichteten dieselbe fast ganz lich Der Graf Kurn⸗ cht die geringste gewaltsame Handlung erlaubt und nur, als welcher einen Theil der Truppen vnn der Kaiserlichen Garde „Ham 26sten früh die Stadt wieder verließen, zwei ehemalige Bedeckung der für die Sicherheit Wilna's so wichtigen An hh wulitairs mit fortgeführt; am 2östen sollen die Polnischen Be— kEserdit hatte, gab der Reiterei von genannter Garde und d rden wieder nach Plojk zurückgekehrt seyn und die Geschäfte Litthauischen Regiment Befehl zum Vorrücken. : Der. Angn lhren Bureaus von neuem begonnen haben. ersolgte Mit solchem Ungestüm, daß die Rebellen keine Zeit beh Der General- Gouverneur der Hauptstadt macht unterm ten, die Brücke über die Wilia zu zerstören. Nachdem sie den Jen ssen. d. M. den Offizieren jeder Waffengattung, welche sich 3. das jen eitige lifer des Flusses geworfen und denselben in bestůrn ngeachtet seiner wiederholten Aufforderung in seinem Burcau 9. au ö. , . von Kauen zurckweichen sahen, gab n och nicht gemeldet haben, bekannt, daß es, wenn sie nicht bin⸗ General , , . leichten Reiterei Befehl zur Verfolgu ßen 2 Stunden seinem Befehl gehorchten, so angesehen werden e. ,n, Beschlus wine, er üüerdem duch vlle, als wollten sie sich vor der stãdtischen Behörde verbergen, Nachricht, bestinmmt, daß der Ober⸗Befehlshaber der Rel mo daß er davon dem Kriegs-Ministerium Anzeige machen Armee, Graf Tolstoi, mit zwei Dipisionen herauzöge. Dil de ere midi sichert Vilng auf das vollständigste und wird n ö In der Polnischen Zeitung liest man folgende Bitte Nittel gewähren, mit, Nachdruck gegen die Gielgudsche Abthe nn die National-Reglerung: „Die Stimme des Unwwillens, die lung zu agiten. Wir haben während des Gefechtes mehr d] timme des Schreckens, die Stimme der Verzweiflung dringt 0 Gejangene gemacht, worunter 1 Offütier döheten Range us der Brust eines jeden Polen und läßt sich in lauten und Sha tem: Of fiztere und ein Adjutant des Befehls habers fentlichen Klagen vernehmen. So viele Opfer, so viele An— Expedition. frengungen, sollen sie nur bösgesinnten Menschen zur Nahrung Warsch au, 39. Juni. Durch Verordnung der Nationg genen, die theils im Verborgenen handeln, theils öffentlich ge— Regierung ist, in Betracht, daß das Wohl des Landes stren uldet werden? Wie uns die Großherzigkeit in unserem Benehmen Verpflichtungen fordere, denen sich die Kandidaten zu Aemin] tgen die Feinde die Bewunderung und Zuneigung aller Völker Eu⸗ und die öffentlichen Beamten bei ihrer Ernennung unterzie Bpa's gewonnen hat, so ist andererseits das Verfahren gegen unsere sich müßten, verfügt worden, daß von nun an Niemand mög ergehenden Landsleute jedes Standes und Ranges, im Civil zu einem öffentlichen Amt vorgeschlagen oder ernannt wenn] ie im Militair, eine Schwäche, die uns überall mir Verachtung darf, wenn er sich nicht vorher darüber legitimirt, daß er dn nd Spott zuziehen wird. Wie viele Uebertretungen, Fehler, ja Vaterlande den Eid der Treue geleistet hat, daß er sich auf M bgar Verrätheresen haben wir nicht seit dem ersten Augenblick von dem Wojewodschafts-Rath angefertigten und vom Sen] nseres Aufstandes geduldet? Wurde irgend eine exemplarische bestätigten Kandidaten-Liste befindet, und daß er das durch w] Firafe diktirt und diesem Allen irgendwie vorgebeugt? Die ordnung vom 12. Nobember 1816 vorgeschrlebene Examen a Nachsicht zog stets neue und kühnere Unternehmungen herbei; gelegt hat. d das Verfahren der Generale Jankowski und Skarzynski General Uminski hat folgenden Artikel in den Polnisch ein offenbarer Beweis des Leichtsinns gegen die Sache der Kurier einrücken lassen: PNation, das Ansehen der Regierung und die öffentliche „Wer die bffentliche Meinung so hoch achtet, als ich, dem mij Neinung. In allen Ländern, unter jeglicher Regierung, ö schmez haft und sehr empfindlich seyn, ohne Au fschluͤsse uͤber ürden solche Vergehen eine öffentliche Verantwortlichkeit Beweggruͤnde, weshalb mir das Kommando abgenommen worde nd eine strenge Bestrafung zur Folge gehabt haben. n n, . e, e , . rn , Die öffentliche Stimme fordert eine solche nicht als Genug— liche n . 6 ahn aschen h ,, , , juung für das der allgemeinen Sache der Natien zugefügte , chen, gründen, ihclche, leib ohne eh! inrecht, denn was konnte wohl jetzt noch die verlorenen Vor— gefuͤhl, leichtsinnig den guten Ruf anschwaͤrzen und selbst fuͤr! mnreth;. . . 5 Blatter frember Rationen welche emsig jebe Helegenheit ergres] helle wieder ersetzen, welche uns durch Vernachlässigung der Be⸗ um einen durch Vaterlandsliebe sich auszeichnenden Mann här! (chle, durch Vereitelung der Absichten eines großen Plaus ent— zusetzen, eine Quelle zur Verbreitung falscher, aber in den Auge tissen worden sind; sie fordert sie und wird nicht aufhören, die⸗ unkündiger Leute den Schein der Wahrheit tragender Geruͤchte] gebe zu fordern, nur, nm fernerhin ähnliche verrätherische Ma— werden. Da ich jedoch glaubte, daß es schaͤdlich Folgen hald Hinationen zu verhindern, um ein Beispiel zu statuiren, wie Inte, lt diesem Augenblick Zank und Hader gauszustreuen und ic han Saumseligkeit in der Erkundigung über die wahre Lage der Feinden dadurch erfreuliche Ho nungen zu gewähren, so hielt ich Dinge, wie man Nichterfüllung heiliger Pflichten und Befehle als rechtschaffener Pole fuͤr meine Pflicht, lieber ein mich persoͤnlt nde Wir vertra— nd aufricht! serer Regi betreffendes Gefuͤhl zu unterdruͤcken und es auf dem Altar des M . Wir vertrauen germ nde aufrichtig unserer hiegterung, terlal des zum Spfer' zu bringen? . Jetzt indeß, wo mein Mank bir vertrauen dem Generalissimus, aber es, schmerzt uns, daß dem Heillgthum de? Natkönal-Berathungch genannt worn hie von ihnen getroffenen Wahlen zum Theil auf. unwürdige ist, bin ich' biefer Ruͤcksichten entbunden und stche nicht an, i Leute fallen, welche sie und unsere Hoffnungen betrügen. An wahre Lage der Dinge offenkundig zu machen. Welche Veranlis hnen liegt es jetzt, die Nation zu überzeugen, daß sie, da ihnen sung der Generalissimus in der That hatte, um mir das Komman zieselbe ihr Schicksal anvertraut hat, wenn sie auch in ihrer abzünchmen, das geht aus folgender Verfugung desselben herrn. Vahl irren können, doch gewissenhaft und treu über die Sicher— m Hauptquartier Dorf Alt Modzielke, den 3 Mai L.. DM heit und Aufrechterhaltung unserer Sache wachen und leichtsin— Generalissimus der bewaffneten National⸗Macht.; An den Divisison, ge Vergehunge welche dieselbe in Gefahr bringen, nicht un— General üminski. Ihr Schreiben vom 17. Mai d. J.;, Herr Gele ige Vergeéhungen zibe ͤ , ö raf, über das ich mich hier aller Bemerkungen enthalten will, zn bestraft lassen werden. k. . J mich bewogen, Ihnen bas bis jeht Ihnen anvertraute Küomhanzs Der Präsident des patriotischen Vereins, Joachim Lelewel, gbzunehmen; Sie haben dasselbe sogleich dem General Muͤhlbez in hat eine Bekanntmachung erlassen, worin er anzeigt, daß auf übergeben und sich in Warschau zur Verfuͤgung des Kriegs⸗Müs een Antrag des Bürgers Stanislaus Jachowiez von Seiten des steriums zu stellen. Ich bin diesem Schritt dem Militairdienst, nn Vaeins für die Erziehung der Söhne und Töchter aller im ge— selbst und der Nation, die mich mit ihrem Vertrauen beehrt hi wärtigen Kriege gebliebener Militairs gesorgt werden solle, schuldig. Junterz) Skrzynezki. “. Die Grundsaͤtze des Genet Miß aber der patrlotische Verein, seiner vielen Geschäfte wegen, lissimus sind zu bekannt. um. annehmen. zu önnen daß dere t selbst diesem Unternehmen sich unterziehen könne und da— wenn er andere Umstaͤnde mir vorzuwerfen gehabt haͤtte, diese nich ö ee, . an offentlich follte bekannt gemacht haben. R nn er aus feiner Mitte einen neuen Verein zur Erziehung der Kin— l ekannt gemacht haben. Wenn ich nun aber aut . ö ehr . die im Publikum mich treffenden Beschuldigungen geduldig ertru er von gefallenen Polnischen Kriegern gestiftet habe. Alle, welche fo versaͤumte ich doch nicht, bet der Reglärung die' ndthigen Schritt Nran Theil nehmen wollen, syollen ihre Namen in den öffent— thun, um mich zur gehörigen Zeit auf gesetzlichem Wege vor n ichen Blattern bekannt machen. Heute will dieser Verein seine offentlichen Meinung in das gehoͤrige Licht zu stellen. Daß: eamten wählen und die Organisation des Unternehmens be⸗ dem am 26sten d. M in der Reichstags Kammer gusgesprochen simmen. Der erste Fonds von Beiträgen junger Damen soll Verlangen schon zuvorgekommen bin, deweist zur Genüge das in] u fünf Pensions-Anstalten in Ler Hauptstadt verwendet werden; . 77) n n g n n, . und weiter unten n krner sollen alle Mitglieder des patriotischen Vereins und die— e , wen , h . nir r n nn, nigen des neuen Vereins monatlich 2 Gulden zu diesem Zweck wahren Lage der Bing? gethan hatte. Jetzt aber, wo ich sogat m eitragen, so daß man hofft, auch in den Provinzial-Stadten in⸗ dem Wuünsch der Volks-Repraschtanten unterstüͤtzt werbe, darf M herhalb eines Jahres ähnliche Waisenschulen gründen zu können. nicht zweifeln, meine Forderung von erwuͤnschtem Erfolg gekrönt; Durch eine andere Bekanntmachung des patriotischen Ver— sehen. Bis jetzt auf meine Eingabe, welche ich der National- ins wird dem Publikum angezeigt, daß derselbe von jetzt an nur gierung vorzulegen die Ehre hatte, ohne Antwort gelassen, kann 6 boch zweimal jährlich eine öffentliche Sitzung halten werde, näm— nicht laͤnger in diesem Zustand, der eben so sehr mein Polnisch itz am 29sten Mai und ain 29sten November, außerdem aber Herz als mein Ehrgefuͤhl empört, verharren und sehe mich gendthil nur, wenn ihn besondere wichtige Beweggründe dazu veranlassen meine Vorstellung mit der Bitte zu wiederholen, daß die Nation sbolten ö ,,, , zukommen, lassen woll. Von morgen an wird in Warschau ein neues periodisches Nicht durch Aussichten verblendet, nicht aus Muͤßiggang, sondin . n e. . von dem Wunsch durchdrungen, dein Staate zu die lich, bin ich Bbttt, politischen und historischen Inhalts, unter den Titel; Ruf des aufstehenden Vaterlandes gefolgt und kann mir selbst dr Der freie Pole“, erscheinen; die erste Nummer desselben soll das Zeugniß geben, daß ich wuͤrdig als Pole und als Soldat ni. inen Artikel enthalten, worin dargestellt wird, welches Ende der nem Beruf ent sprochen habe. Doch der Ober⸗Befehlshaber, e] sttzige Krieg in Polen nehmen werde. neral Skrzynezki, einen leeren Vorwand benutzend, nahm min Kommando ab und übergab es dem General Jankowski, il n 1 , , . ,. ee, ,. ,, München, 29. Juni. In der gestrigen Sitzung verthei⸗ aber will er keines finden, gegarne, als ob dieß nur dann hatt n izt der Königl. Minssterial-Fath von Würschinger wiederholt schehen konnen, wenn ich entweder eine Schlacht durch meine Schih! „ict Monig ; , ) h verlbren oder die Bewegungen der Armes kompromittirt haͤtt?. 6 fetzige Sthstem der Regierung hinsichtlich des Mauth: Wesens, Ich kann mir nicht verschweigen, daß in keinem Lande des civilist r Königl. Ministerial-Rath von Maier rechtfertigte das Ver⸗ ken Europa's, wo mir auch immer ein solcher Zufall begegnet wän *ahren in Bezug auf Unterstützungen aus dem Dispositions— mir das wärde verweigert worden seyn, was selbst der Uebelrhaͤter ni ends ꝛ6., und der Königl. Ministerial-⸗Rath von Abel das Ver— Recht, verlangen ann: grrichtliche Untersuchung und einen k, Kchren beim Bauwesen. Schließlich ergriff der Verweser des d, Meggie 11 / D 2 1161 6 . 5 9 dil 2 ⸗— * * d 2 F F * 6 ellen gegen jeden nd nldu m anf, Po sseschem Boden fuͤr ihre hi Wort, sicherte alle mögliche Nachhülfe hinsichtlich des Schulö Bestimmung erachtet und sie daher a demjenige : zersagel ; ö ; . wird, der n sein ganzes 30 l fh i den f ee n wt ö er brach Verbesserung der Lage der Schullehrer, zeigte, daß die tie Dankbarkeit des Landes erworben hat und weiter nichts vet Ersparung beim Kultus aus dem niedrigen Stande der Natura⸗ langt, als einen Ausspruch, der ihn entweder verdammt oder recht ien und die ungleiche Vertheilung unter beide Konfessionen aus fertigt, hade ich demnach die Ehre, die National-Regierung zu ersuche lem Finanz-Gesetz hervorgegangen sey, erklärte, daß zur Abwen— daß sie Lurch ein Kriegsgericht diesem meinem Wunsch Genzige l ung der Cholera alle nothwendige und zweckmäßige Maaßre— , m ef, nicht befugt ist darůber zu entscheiden ä eln getroffen seyen ꝛc. , nen m . n . Gnergis hne Perantwortusß g Kasfel, 23. Juni. In der vorgestrigen Sitzung der m , lände⸗Versammlung berichtete Herr von Baumbach II. im Na— stimmung der Polnischen Militairs eine so traurige waͤre, e ersammtung der chte Herr vo ) wurde mir nichts übrig bleiben, als schließlich zu erklaͤre en des Finanz-Ausschusses über den Antrag des. Herrn Eck⸗ daß ich nur zwe unabaͤnderliche Wege als Ehrenmann or mir seh' zardt, die Staate⸗-egierung um die Vorlegung eines Planes entweder zu verlangen, daß mir ein meinem Range entsprechende nd Gesetz-Entwurfs zur Creirung von Raͤssenscheinen zum Be⸗ Kommando oder auch die Entlassung ertheilt werde, wodurch ich age von 300,900 Rthlrn. zu ersuchen; der Ausschuß trat in mein Gewissen und Gefuͤhl von dem eigenen mich taͤglich verfül linem die naheren Bestimmungen enthaltenden Gutachten dem genden , , kann, daß ich, waͤhrend meine uͤbrig Untrage bei, und schlug vor, die Summe auf den Betrag von affe ngefaͤhr i ihr ölut versirdmen, als unthätige Last, daz (n 500, 00 Mthlrn. zu erweitern. Bei der Dis kusslon hier⸗ bedruͤcke. Dann will ich ruhig, obgleich betruͤbt über die Unmg, lber stellte Hr. Pfeiffer J. die Nachtheile der Einführung des lichkeit, meinem Lande zu dienen, den gerechten Ausspruch von der Paw; . . el, . dn i e , ö ü . w , n , . 35 5 t d setzte die Vortheile der Meinung der Welt abwarten und dariß Trost suͤchen für das mit Hapiergeldes ver; Herr Eckhardt dagegen ; in meinem Vaͤterlande zugefügte unrecht, wo lich als! die ein fig getragenen Maaßregel auseinander; er stellte die gemachten Belohnung nicht einmal einen Ausspruch der Gerechtigkeit erlan⸗ mwendungen als unbegründet oder unerheblich dar und füße n?

gen konnte. Warschau, den 23. Juni 1831. Der Divpistons- Gene inju, daß sich nie ein Land bei der Emissson von Kassen⸗§ ral uminstt.“ weisungen in einer günstigeren Lage befunden habe, als Hessen

hesens, der Stiftungs-Komtabilität und der Vielschreiberei zu,

in dem gegenwärtigen Zeitpunkte. Nachdem noch die en Pfeiffer, Jordan, Kaiz und Andere mehrere 8 4 die Herren von Baumbach II., von Waiz, von Landsberg, Ee hardt und Auffarth für den Antrag gemacht hatten, erklärte der Präsident, daß er seinerseits alle von den Opponenten geäußerte Befürchtungen theile, besonders aber besorge er, daß unan— genehme Folgerungen aus diesem Schritte gegen den noch jun— gen constitutionnellen Staat gezogen werden könnten. Die ge⸗ genwärtig obwaltende Verlegenheit sey übrigens vorübergehend, indem sich der Defekt bald durch gewöhnliche Mittel dek— en werde; für, den Augenblick aber könne durch eine An— leihe ein hinreichendes Kapital in Umlauf gesetzt werden. Auch Hr. v. Warnsdorff glaubte, daß die Hessischen Papiere kei⸗ nen Kurs im Auslande gewinnen und daher das im Lande vor— handene Metall dahin auswandern würde. Nachdem noch Herr v. Eschwege sich für, mehrere andere Mitglieder gegen den An⸗ trag geäußert hatten, wurde derselbe zur Abstimmung gebracht und durch eine große Stimmen-Mehrheit verworfen. Hr. Wie⸗ derhold berichtete über den Antrag des Hrn. Jungk, die Staats⸗ Regierung um Vorlegung eines Entwurfs zur Errichtung einer Hülfs-Kredit-Kasse, durch welche einige Millionen aus dem Staatsschatze zu 35 pCt. zum Zwecke der Ablösung der Frohnden, Zehnten und anderer Reallasten ausgeliehen werden sollten, zu ersuchen. Nach dem Antrage des Ausschusses wurde beschlossen, die Regierung um baldige Vorlegung eines die Errichtung einer Hülfs-⸗-Klasse betreffenden und die Ablösung der Reallasten be— zweckenden Gesetzes-Entwurfes zu ersuchen.

Die heutige Zeitung liefert in einer besonderen Beilage den von dem Kurfürstlichen Landtags-Kommissar, Regierungs-Rath Eggena, bei der Mittheilung des Entwurfs zum diesjährigen Staats⸗Grund-Etat in der Stände-Sitzung vom 3ten d. M. gehaltenen Vortrag. Nach Inhalt desselben sind die gesammten Einnahmen auf 2,887,693 Rthlr. veranschlagt.

67 Genua, 22. Juni. Gestern ist Ihre Maj. die verwitwete Königin Maria Christina auf der Fregatte „Carlo Felice,“ und von der Fregatte „Eurydie“ geleitet, von hier nach Neapel un⸗ ter Segel gegangen.

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Madrid, 16. Juni. Der Königl. Hof wird den 22sten d. aus Aranjuez hierher zurückkehren und sich am 30sten nach dem Königl. Lustschlosse San Ildefonso, bei Segovia, be⸗ geben. Die General-Capitaine von Valencia (General Longa), von Alt-Kastilien (General O'Donnell) und den Balearischen Inseln (General Aymerich) haben um ihre Entlassung nachge⸗ ucht. Vor kurzem verbreitete sich hier plötzlich das Gerücht, daß im hiesigen Stadt-Gefängniß unter den daselbst in Haft ge— haltenen Personen die Pest ausgebrochen sey; die dadurch ange— regte Besorgniß dauerte auch einige Tage fort, indem die herbei⸗ geholten Aerzte die Krankheit nicht sogleich zu klassifiziren wußten. Es scheint ein typhusartiges Fieber gewesen zu seyn. 350 Gefangene, worunter einige achtzig Kranke, wurden in andere Lokale in Ver⸗ wahrsam gebracht; drei derselben starben während des Transports; man weiß nicht, wer sie gewesen sind. Gegen 100 Gefangene sind zu den Galeeren verurtheilt worden und sollen nach Alt⸗ Kastilien gebracht werden, um an der Vollendung des dortigen großen Kanals mitzuarbeiten, dessen Unternehmern der Staat 2560 Galeeren-Sklaven bewilligt hat. Dem als Königl. Kommissarius nach Andalusien gesandten Don Tadeo Gil, Raths⸗ herrn von Kastilien, sind tausend Kriminal-Untersuchungen vor⸗ gelegt worden, welche gegen Personen eingeleitet worden sind, die in eine Verschwörung gegen die Regierung mehr oder weniger verwickelt sind, und unter denen sich dreizehn Frauen befinden sollen. Der hiesige Fiskal hat in der Kriminal-Untersuchung gegen eine Nichte des Feldmarschalls Castaßos, Donna Francisca Senra, die sich der Beförderung des Briefwechsels zwischen den nach Frankreich geflüchteten Rebellen und den hiesigen Aufwieg⸗ lern unterzogen, auf die Todesstrafe angetragen; eben so auch gegen eine Madame Debu, die den Rebellen auf vielfache Weise Vorschub geleistet haben soll. Auf Mallorka und Menorka ist man besorgt, daß die in der Bay von Gibraltar an Bord Eng⸗ lischer Fahrzeuge nach Algier eingeschifften Rebellen, unter denen sich nach neueren Nachrichten auch Torrijos und Palarea befin⸗ den sollen, eine Landung auf einer der Balearischen Inseln ver⸗ suchen möchten.

Yan d.

Berlin, 5. Juli. In der gestrigen Sitzung des Vereins für Gewerbfleiß kamen zum Vortrage: die Kassen-Uebersichten des Vereins für das verflossene Jahr und ein Antrag zur Vermehrung des eisernen Kapitals des Vereins bis zur Höhe von 24,000 Rthlr. Berichte der Abtheilung für Mathematik und Mechanik, über das 1ste einer Reihe von Heften über Ma⸗ schinenbau von Herrn Bau-⸗Conducteur Hoffmann; über die Be—⸗ werbung um die Preis-Aufgabe über Wasserräder; über mehrere Mittheilungen des Herrn Bau-Conducteur Hoffmann, Dampf⸗ maschinen, ein Amalgam als Maschinenschmiere, eine Sperrung rotirender Maschinen betreffend. Ein Bericht der Abtheilung für Physik und Chemie über die Mittheilungen des Herrn Feilner, den Englischen koman Cement betreffend. Berichte der Abthei⸗ lung für Manufakturen und Handel über einen Tuchwebestuhl mit Regulator; über die Mittheilungen des Herrn Könen, die Papier⸗-Fabrikation betreffend; über Geläute durch Stahlstäbe; über den Verkauf einer dem Verein gehörenden Fachmaschine. Es wurden ferner vorgetragen: ein Vorschlag des Herrn Bau— Conducteurs Hoffmann über das Steinsprengen unter Wasser; eine Mittheilung des Herrn Feilner über die Leistungen seiner Ziegelstreichmaschine; eine Mittheilung des Herrn Geheimen Berg⸗ raths Frick über die Anwendung des schwefelsauren Kupfer⸗ Oxrlds beim Brodtbacken; desselben über seine Versuche mit der, von Berthier vorgeschlagenen Mischung ven Flußsaurem Kalk und einigen schwefelsauren Saljen, durch Schmelzen, zum Gie⸗ ßen von Statuen ꝛc.; desselben über eine von Herrn Prof, Wöh⸗ ler gemachte Entdeckung einer schönen rothen Malerfarbe aus chromsaurem Blei; der Festungsbau⸗Direktor, Jugenieur⸗ Haupt⸗ mann von Prittwitz, theilte dem Vereine eine Uebersicht seiner wohlgelungenen Versuche mit, einen künst ichen hydraulischen Mörtel aus Rüdersdorfer Kalk zu bereiten. Ein Run⸗ kelrübenzucker-Fabrikant trägt auf Unterstützung an. Der Me⸗ chanikus Wortelmann in Stettin theilte ein von ihm kon⸗ strirtes Wasserrad zur Prüfung mit. Herr Stutting in Olden⸗ burg that mehrere die Papier-Fabrication betreffende Anfragen. Hert Lachmann erbittet sich ein Gutachten über Oefen, deren Mo⸗ dell er vorlegte. Herr Bau⸗Conducteur Jacobi theilte seine Be⸗ merkungen über das in den Verhandlungen beschriebene Utrech⸗ ter Krahngewerk mit; der Herr. Fabrik⸗Unternehmer Stobwas⸗ ser eine von ihm verfaßte Schrift über die merkwürdigsten Le⸗

bens⸗Verhältnssse seines Vaters. Se,. Excellenz der Herr Wirk⸗ liche Geheime Staats⸗Minister von Schuckmann eine vom Herrn

Wasserbaumeister Hunge bei seiner Anwesenheit in d ver⸗ faßte mit Zeichnungen begleitete Wa n fen n , m Manchester nach Liverpool, Der Herr Deich-FHauptmann Kop— pin theilte dem Verein die herauögekommene erste Seetion sei⸗ ner trefflichen Karte des Oderbruchs mit; meister Brix eine Uebersetzung des Aufsatze über die Een, der Abmessungen de

inken. Der Herr H übergiebt Proben von Goldborten aus sei

der Rolle bei Drehb

mit dem Ersuchen um deren Prüfung.

Cours⸗Tabellen des Herrn Philippsborn.

von dem Modell⸗Tischler Stützer angefertigtes schine zum Sägen geschweifter Höljer für Tischler; von Herrn Stägemann ein Reise⸗-Fenerzeug und ein Taschen⸗Desinfectsons⸗ Apparat; von dem Vorsitzenden in der Modell-Sammlung des Königl. Fewerbe-Instituts mehrere neue Gegenstände, nament— lich ein Vodell einer neuen vorzüglichen Englischen Walke; zweler e nn, der Wolle für Streich—⸗ garn, Willg und Twillyh genannt; eines Amerikanischen Durch— zuges für Baumwolle; einer Englischen Doublir⸗Maschine für feines Baumwollengarn; eines neuen Englischen Zählhaspels zu 40 Fäden sür Seide; eines kleinen Seldenhaspels für das Haspeln der Cocons nach der Methode des Herrn Mylius durch Herrn Quewa; eine Maschine des Mechanikus Schröder zum Ausschlagen der Rollen für Jaquardsche Stühle; eine neue Me⸗ thode zum Zusammenhalten der Papierwalzen bei Kalandern; der neue Strumpfftuhl aus der Werkstatt des Herrn Bloch— mann in Dresden, worauf in der nächsten Versammlung zurück⸗ gegangen werden wird; eine Maschine zum Schraubenschneiden und zur Anfertigung von Kratzerhaken von Herrn Rumpf in Hannover; der nisammengestellte Guß von Bronze eines Spring— brunnens für Las Königl. Gewerbe⸗Institut. In der Sitzung der geographischen Gesellschaft am 2ten Juli hielt Herr Professor Zeune einen Vortrag über die Pitcairn⸗

neuen Englischen Maschinen zum

der Eisenbahn von

der Herr Wegebau⸗ 6 von Edward Saug 6 Schwungrades und ofbuchbinder Schwartz bst gefertigtem Papier, Der Herr Dfenfabrikant Feilner ein Pyroskop, welches in der Fabrik des Herrn Utz schnei⸗ der in Saargemünd in Anwendung ist. Eingegangen waren die Runoschreiben des Deutsch-Amerikanischen Bergwerk⸗Vereins, die Vorgezeigt wurde ein dodell einer Ma⸗

Insel, wozu Herr Dr. Friedenberg einen Nachtrag gab.

Hauptmann Stargardt theilte sodann den Schluß seiner fruͤher durch mehrere Sitzungen fortgeführten historisch-geographischen Abhandlung über Belgien mit. Herr Br. Julias gab einige ethnographische Notizen über das Verhalten der Krimischen Tar⸗ taren bei Erscheinung der Cholera. Herr Professor Ritter las eine Abhandlung über die Heimat, Verbreitung und den Ver— trieb des ächten Rhabarbers in Hochassen. Her Pr berg gab dazu einen Nachtrag, worauf .

oder Nasch eine Mittheilung machte.

Herr

schienene Karten wurden zur Ansicht vorgelegt.

muß noch bemerkt werden, daß in der , g, gn, . v. Olffers eine Mittheilung über eine neue

estimmung der geographischen Länge von Mexiko machte und 85 Dr. Friedenberg Nachrichten von der Königl. geographischen

esellschaft in London gab.

Im Auftrage der Königl. Immediat-Kommisslon zur ö err Dr. Ascherson eine Beschreibung tragbarer Dampf-⸗Apparate heraus⸗ gegeben, in der der Herausgeber neben mehreren von anderen Seiten gemachten m ,. auch die eigene Idee eines leicht ampfbades mittheilt. eschreibung, der zwei Steinorücke zur deutli— cheren Anschauung beigegeben sind, in den Stand gesetzt, denje⸗ nigen Dampf⸗Apparat zu wählen, der für die bestimmte Lokaͤli— tät und den speziellen Fall am passendsten erscheint. Aus Königsberg vom 30. Juni meldet die dasige Zeitung: „Heute wurden 28 Polnische Soldaten von verschie—

Abwehrung der Cholera hat der

herzustellenden tragbaren wird durch diese

iesige Arzt

ofessor Ehren⸗ J t rofe ssor Ritter noch über das in Asien als Berauschungsmlttel gebrauchte Beng

t Fe . Curtius gab mehrere geographische Notizen über Rußland. Herr Geheime Rath xichtenstein schenkte zur Bibliothek eine bedeutende Sanm— lung von Zeitungen aus den Britischen Kolonieen, so wie eine Sammlung von meteorologischen auf dem Kap angestellten Beobachtungen, die einen ansehnlichen Zeitraum umfassen. Auch einige andere Geschenke waren eingegangen, und neu er— Nachträglich itzung vom

4

Jedermann

denen Regimentern und Untergraden hierselkst eingebracht.

waren vom Corps des Generals Gielgud, sämmtlich gut gekleidet und wohl genährt. Bei Dlottowen sind sie über die Preußische Gränze gekommen, woselbst sie die vorschriftsmaßige Quarantaine Nicht die Noth hat sie zum Uebertritt veran— laßt, sondern offen gestanden sie auf Befragen, daß ihnen die Sache zu lange dauere. Die meisten sind National-Polen, und nur wenige Deutsche und Litthauer. Dem Vernehmen nach, wer⸗

gehalten haben.

den sie beim Chausseebau beschäftigt werden.“

Garsden soll, Nachrichten von Memel zufolge, wieder von den Insurgenten besetzt worden seyn.

Bekanntmachung.

Das amtliche Verzeichniß des Personals und der Studiren⸗ den der hiesigen Friedrich-Wilhelms⸗Universität für das laufende Sommer⸗Semester mit Angabe der Wohnungen ist im Druck erschienen und in der Nauckschen Buchhandlung, Hausvoigtei— platz Nr. 1., so wie auf der Universiltäts⸗Reegistratur bei dem Lo⸗

gis⸗Kommissar Wernicke, geheftet für 77 Sgr. zu haben.

Berlin, den 2. Juni 1831.

Der Rektor der Universität

. Böck h.

'

. Cholera.

Die St. Petersburgische Zeitung enthält folgende Nachrichten über den Gang der chen n ; .

Erkrankt. Genesen. Gestorben.

In der Stadt Mohilew vom 14.

(26.) bis zum 23. Mai (4. Juni) 467 In der Stadt Kamienietz bis zum

ö In der Stadt und dem Kreise

Winnitzki vom 18. (30.) April

biß zam 7. (I Mat, Gög An der eee . In der Stadt Bialhstock vom 8.

(20.) dis zum 12. (24.) Mai 32 In der Stadt Bielsk am 4. (16.)

5. , ö In der Stadt Wilna vom 28.

April (10. Mal) bis jum 5.

1 In der Stadt und dem Gouverne⸗

ment Minsk, bis jum 6. (i8.) Mai 1912 In Riga bis zum 25. Mai (6. Juni) 1328 In Urchangel zeigte sich die Cho⸗

lera, an welcher bis zum 23. Mai

,,, ö.

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