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Taback beladener Dreimaster, auf welchem wir frische Lebensmit- tel fanden, deren wir sehr bedurften, da wir uns mir auf acht Tage damit versehen hatten und schon seit 37 TaWgen auf der See waren.“ R
In den ö von Brest sind am Aten d. M. folgende Portũgiesische Prisen eingebracht worden: Der „Incomparable,, von Fernambuk kommend, mit Baumwolle, Reis und gegerbtem Rindsleder, 500 Tonnen Last tragend, von der Korvette „Dili⸗ gente“ genommen. Der „Bon Jesus“, Goelette von 116 Ton— nen, mit Kalksteinen und verschiedenen Wagren, von der Fre⸗ gatte „Melpomene“ auf der Fahrt von Lissabon nach San Mi⸗ zuel genommen; die Gabarre „Orestes., von Bidossa, einer Por⸗= tugiestschen Faktorei an der difrikanischen Küste ö von 600 Ton⸗ nen, mit Bauholz beladen, Prise der „Sirene“; am Bord
desselben befindet sich der nach Lissabon gehende Gouverneur der
Käpverdischen Inseln; die „Rosalie“, von 500 Tonnen, von Ba⸗ 6 1 Tabak, Ther, Kaffee, Baumwolle und Zucker beladen. Der „Courrjer de Maraham“, von 500 Tonnen, mit Baumwolle, Reis und gegerbtem Leder beladen, von Maraham
kommend.
Großbritanien und Irland.
rlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Sij⸗ 6 8 28. Juni. (Nachtrag.) Auf den Antrag des Herrn
LEharles Grant wurde der im vorigen Jahre bestandene Aus⸗
schuß zur Untersuchung des Britischen Handels-Verkehrs mit China und Ostindien im Allgemeinen und der Zulässigkeit einer Erneuerung des Ostindischen Freibriefes insbesondere von neuem ernannt. - Sir Rob. Peel überreichte eine Bittschrift der in
Canton wohnenden Briten, die um Wahrnehmung ihres Inter⸗
esse nachsuchten und über die Erpressungen Beschwerde führten,
welche die Chinesischen Behörden sich gegen sie gestatteten. Sie
wünschen zu diesem Endzwecke die Ernennung eines Englischen Residenten am Chinesischen Hofe, der das Interesse der Briti⸗ schen Unterthanen in Schutz nehme, was, wie sie glauben, schon insofern einen guten Eindruck machen würde, als in China das Vorurtheil herrsche, daß Jeder, der sein Vaterland verlasse und ich in einem anderen Lande etablire, ein von seiner Regierung Verstoßener sey, den man also nach Gutdünken behandeln könne.
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Herr Ch. Grant ertheilte die Versicherung, daß es ein be⸗
ständiges Augenmerk nicht bloß der gegenwärtigen, sondern auch der vorigen Verwaltungen gewesen, einen freund⸗ schaftlichen Verkehr mit der Chinesischen Regierung her⸗ zustellen, und daß zu diesem Zwecke bereits früher die beiden mit so großen Kosten verknüpft gewesenen Gesandtschaften nach China geschickt worden seyen. — Die Frage des Herrn Courtenay, ob es die Absicht der n. sey, in dieser Session die Ci⸗ vil⸗Liste der Königin zur Sprache zu bringen, wurde vom Kan z— ler der Schatzkammer bejaht. Dieser fügte noch die Be⸗ merkung hinzu, daß jwar sonst immer solcher Absichten in der Thronrede Erwähnung er dieses Mal hätten jedoch Se. Majestät den ausdrücklichen Wunsch geäußert, daß in einer Session, die so wichtige Interessen darböte, nichts, was nur den König persönlich betreffe, in der Thron Rede erwähnt werde. — Sir 33m Graham theilte darauf mit ungetheilt lobenden und dankbaren Ausdrücken gegen den Briefsteller ein Schreiben des ehemaligen Secretairs der Admiralität, Herrn William Mars⸗ den, mit, der freiwillig auf eine Staats⸗Pension von 1500 Pfd., die er seit dem Jahre 1867 jährlich bezieht, Verzicht leistete, weil er gefunden, daß sein Vermögen jetzt zu seinem Auskommen hin⸗ reiche. Das Haus nahm diese Erklarung mit vielen Beifalls⸗ Bezeugungen auf.
— Unterhaus. Sitzung vom 29sten Juni. Herr Hume überreichte eine neue Bittschrift gegen die sechs die Presse betreffenden Parlaments-AUkte und sagte bei dieser Gele⸗ genheit, daß während der 7 Jahre, da Sir Rob. Peel Staats— Secretair gewesen, nicht weniger als 18 Individuen wegen Preß⸗ vergehen 6 Monate bis 3 Jahre im Gesängnisse geschmachtet hätten. Neuerdings erhob sich eine Debatte über die gestern ecwähnte Flugschrift „der Republikaner“, an der, wie Hr. Hume behauptete, ein Herr Lorimer, der kein Radikaler, sondern aus dem feindlichen Lager gekommen sey, Theil habe. Sir H. Har⸗ dinge nahm an dieser Bezeichnung ein Aergerniß und forderte Hrn. Hume zu näherer Erklärung auf, die dieser jedoch umging. Capitaimn Gordon meinte, der „Republikaner“ werde nicht von einem Einzelnen, sondern von einer ganzen Ge— sellschaft geschrieben. Er wies dabei auf den politischen Klub in Glasgow hin, als dessen Rathgeber Hr. Hume aufgetreten sey, und der als Grundlage seiner Principien die „Rechte des Men⸗ schen“ ansehe — Rechte, welche die Britische Constitution ge⸗ fährdeten. Sir Charles Wetherell zeigte eine Nummer des „Republikaners“ vom 18. Juni, welche von der Volks⸗Souve⸗ rainetät handelt und „vom ersten Jahre des Volks“ datirt ist. Dies Letztere erregte allgemeines Gelächter im Hause. Herr George Lamb machte auf das Unkluge des Verfahrens auf— merksam, dergleichen Sachen im Parlamente zur Sprache zu bringen, denn dadurch gehe die Absicht der Regierung verloren, die keine gerichtliche Verhandlung einleite, um nicht dadurch erst die Aufmerksamkeit des Publikums darauf hinzulenken. Auch Hr. O' Connell meinte, man spare dadurch nur den Herausgebern die Ankündigungs⸗Gebühren ihrer Blätter.
— Oberhaus. Sitzung vom 30. Juni. Der Mar⸗
quis von Londonderry überreichte mehrere Bittschriften gegen
die Reform-Bill und sprach sich dabei über die in der Grasschaft Durham gegen diese Bill herrschende Meinung aus. An die⸗ sem, so wie am vorhergehenden und am folgenden Tage kam nichts von allgemeinerem Interesse im Oberhause vor.
— Unterhaus. Sitzung vom 30. Juni. Die Ir— ländische Reform⸗Bill wurde zum erstenmale verlesen, mit der Be⸗ stimmung, daß deren zweite Verlesung am Donnerstag den 7ten Juli erfolgen sollte. Alderman Wood trug auf eine Adresse an den König an, in der darum nachgesucht werden sollte, daß alle Beamten⸗Gehalte wiederum auf den Fuß von 1797 reduzirt wür⸗ den. Die Minister widersetzten sich dem Antrage, der bei der Abstimmung von 216 gegen 13 Stimmen verworfen wurde. He. O' Connell unterstützte bei dieser Gelegenheit die Minister; dagegen bemerkte man unter der Minorität der 13 die Herren Hunt, Sadler, Hume und Oberst Sibthorpe.
London, 1. Juli. Vorgestern hielt der König im Palast von St. James ein großes Lever, vor dessen Beginn Se. Ma⸗ jestät im Beiseyn des Herzogs von Susser und des Prinzen Leopold den gewesenen Kaiser von Brasslien Dom Pedro em⸗ pfingen. Doin Pedro trug eine sehr glänzende Uniform, grün und scharlach, und eine große Anzahl von Orden; auch sein Ge⸗ solge war sehr reich gekleidet; die Unterredung dauerte eine halbe Stunde. Sodann empfing der König eine Deputation der Geist— lichkeit, den Erzbischof von Canterbury an der Spitze, die, wie ewöhnlich nach Eröffnung eines neuen Parlaments, Sr. Maje⸗ . eine Adresse überreichte. Später stattete der Recorder von
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London seinen Bericht über 21 zum Tode verurtheilte Verbrech er ab; Se. Majestät bestätigten indessen keines der vorgelegten To⸗ desurtheile. Waährend des Levers wurden St. Majestät Bitt⸗ schriften zu Gunsten der Reform und Danksagungsschreiben für die Auflösung des vorigen Parlaments überreicht; unter ersteren befand sich eine durch den Lord⸗Kanzler überreichte Petition aus Edinburg mit 17, 50ß Unterschriften. Abends wohnten Ihre Ma— jestdten einem Konzerte bei, in welchem 96 Herr Paganini hö⸗ ren ließ. Gestern Abend fand ein großer all bei Hofe statt.
Dom Pedro stattete gestern mehreren Mitgliedern der Kö— niglichen Familie seine Befuche ab. ö
Se. Königl. Hoheit der Prinz Paul von Würtemberg wird, wie es heißt, dach England kommen, um seine Tochter, die Groß⸗ Fürstin Helena von Rußland, in Sidmouth zu besuchen.
Der regierende Herzog von Sachsen⸗Koburg, Bruder des Prinzen Leopold, ist mit dem Dampfboot Batavia von Rotter⸗ dam hier angekommen.
Am 258sten Nachmittags wurde in der Wohnung des Gra— fen Grey ein dreistündiger Kabinets-Rath gehalten, dem sämmt⸗ liche Minister mit Ausnahme des Lord⸗-Kanzlers beiwohnten, der erst nach Beendigung des Kabinets-Rathes eine Konferenz mit dem Grafen Greh hatte. 2
Der Herzog von Richmond legte vorgestern den Grundstein zu einem Hospikal für Augenkranke im Bezirk von Westminster. Die Kosten des Baues, dessen Beendigung man gegen Ende des nächsten Septembers erivartet, sind auf 5, 000 Pfd. angeschlagen worden.
Bei einem der zur Unterstützung der nothleidenden Irländer errichteten Comités sind vom 2östen Juni bis heute 11,668 Pfd. 17 Sch. 2 Pee. eingegangen.
Nach der Aussage eines in diesen Tagen von Lissabon hier angekommenen Englaͤnders, der dort mehrere Jahre lebte, ist Dom Miguels Armee sehr gut equipirt und befindet sich über⸗ haupt in gutem Zustande, indem die Geistlichkeit mit Liberalität für die Bedürfnisse der Soldaten sorgt. Die Geschäfte lagen
anz danieder, die Gefängnisse waren bis zum Erdrücken mit
enschen aus allen Klassen angefüllt, und Furcht und Miß— trauen herrschte unter allen Leuten von Erziehung und Kennt— nissen.
h Ein am 9. Mai aus Pernambuco abgesegeltes Schiff bringt die Nachricht, daß die Stadt in einer Revolution begriffen und alle Geschäfte eingestellt waren. Die Nachrichten aus Bahia gehen bis zum 5. Mai. Am 3. Mai sollten die Brasilischen Kammern zusammenkommen.
Wir besitzen Nachrichten aus der Stadt Mexiko bis zum aten und aus Vera-CTruz bis zum Jten Mai. Dem General Bravo ist es gelungen, die Insurrection im Süden fast ganz und gar zu dämpfen, und nur einige Insurgenten-Chefs mit we⸗ nigen Leuten, deren Unterwerfung ebenfalls täglich erwartet wird, halten sich noch in den Provinzen. In den legislativen Kam⸗ mern wurde wieder darüber debattirt, ob den Ausländern der Detail-Handel zu gestatten sey. Im Geschäft war es still in Mexiko, und das Geld war so rar, daß mitunter 47 pCt. monat⸗ lich an Diskonto bezahlt wurde.
Nach den Berichten der hiesigen Börsenmäkler hat die Ein⸗ fuhr von Baumwolle in Großbritanien im Laufe der ersten fünf Monate dieses Jahres, im Verhältniß zu derselben Epoche im vorigen Jahre, abgenommen; sie betrug nämlich in letztgenannter Zeit 405,000 und in diesem Jahre 368,000 Ballen. ie Ein⸗ heimische Consumtion schien sich jedoch nicht vermindert iu ha⸗ ben, da sie vom 1. Januar d. J. wöchentlich 18,200 Ballen be⸗ durfte, während im vorigen Jahre im Durchschnitt wöchentlich nur 16,000 Ballen verbraucht würden. Die Ausfuhr von Baum⸗ wollengarn nach dem nördlichen Europg hatte theilweise gestockt, wogegen nach dem festen Lande rohe Baumwolle eher mehr als weniger ausgeführt wurde. — Die Indigo⸗Ernte, insofern von Ostindien die Rede ist, soll schlechter gewesen seyn, als im vori⸗ gen Jahre; der auf dem Lager befindliche Vorrath soll indessen größer feyn, als der Bedarf. Die Einkäufe, in Großebritanien hatten sich vermindert, angeblich weil ausländische Kaufleute, namentlich Französische, den Indigo direkt bezogen haben; in Havre und Bordeaux waren bis vor kurzem gegen 7009 Kisten angekommen. Der gesunkenen Preise wegen sollen in Ostindien mehrere Plantagen eingegangen seyn. — Die Zucker⸗Consumtion in Großbritanien hatte sich, dem Anscheine nach, etwas vermin⸗ dert. Vom 1. Januar bis zum 31. Mai 1830 war für 8ä, 615 Tons der Zoll bezahlt worden, und in derselben Epoche dieses Jahres für S3, 59h Tons; man hält indessen den auf dem Lager befindlichen Vorrath für geringer.
An unserem Kolonialwaaren⸗Markte sind kürzlich ganz eigene Erscheinungen vorgekommen. Es sind nämlich bedeutende Par— tieen Kaffee von hier nach den Vereinigten Staaten von Nord⸗ Amerika verschifft worden. In den Vereinigten Staaten hat die Herabsetzung des Zolles die jährliche Consumtion des Kaffee von 12,500 auf 20, 050 Fässer vermehrt, was beinahe das Dop⸗ pelte von dem ist, was jährlich in England verbraucht wird. Die Ausfuhr von Kaffee nach dem Europäischen Festlande hat sich im Vergleiche mit dem J. 1830 in diesem Jahre sehr ver⸗ mindert.
Mit Getreide war es heute außerordentlich flau; das We⸗ nige, was begeben worden ist, ward ungefähr zu den Preisen vom vorigen Montag bezahlt, d. h. Weizen, Englischer wie aus⸗ ländischer, 1 Shill. niedriger, und Gerste und Hafer auch ge⸗ drückt im Preise. Für Korn unter Schloß ist gar keine Frage bemerkbar. Die Gefälle von Gerste und Hafer sind 11 Shill. höher, die von Erbsen 17 Shill. niedriger gegangen.
— — London, 28. Juni. Der vormalige Kaiser von Brasslien ist unter dem Titel eines Herzogs von Braganza hier angekommen, aber wahrscheinlich nicht, um sich hier niederzulas⸗ sen; denn derselbe hat, wie man aus sicherer Quelle wissen will, gleich beim Antritt seiner Reise nach Europa sich für Frankreich oder München entschieden, weil er seine Mittel nicht für hinrei⸗ chend hielt, in England standesmäßig zu leben, besonders da er erwarten muß, auf lange Zeit von flüchtigen Portugiesen und Brasilianern umlagert zu werden, die als Opfer ihrer Treue ge⸗ gen ihn auf seine Großmuth Ansprüche haben. Wahrscheinlich also wird sein Aufenthalt bei uns nur von kurzer Dauer seyn und betrifft wohl nur seine eigenen persönlichen Verhältnisse, in⸗ dem unsere Regierung schwerlich dazu behülflich seyn möchte, ihm oder seiner Tochter zur Gelangung auf den Portugiesischen Thron behülflich zu seyn, da solches nur mittelst einer Armee ge⸗ schehen kann, die England ihm nicht leihen wird. Denn daß Graf Grey eben so entschlossen ist, den Frieden zu erhalten und von Einmischung in fremde Angelegenheiten fern zu bleiben, als sich der Herzog von Wellington gezeigt hat, ist eben jetzt wieder von ihm in der Rede bewiesen worden, womit er am letzten Freitage auf die Anklagen und Anfragen des Grafen Aberdeen geantwortet. Seiner Meinung nach hat die Französische Regie⸗
rung eben so gut das Recht, sich von Dom Miguel Genug⸗
thuung für angethane Beleidigungen zu verschaffen, als n und müßte es auch durch die Gewalt der Waffen geschehen, m
obgleich jener Prinz sich noch nicht in die Lage gesetzt hat, n Sch
uns anerkannt werden zu können, so würde man doch wie s her keine Bewaffnung an unseren Küsten zu seiner Vertreibn
estatten. — Auf eine gestern im Unterhause gethane Frage 4
lärte der Marine-⸗Minister, Sir James Graham, daß die um Admiral Codrington bei Portsmouth versammelte Flotte dun aus keinen politischen oder feindseligen Zweck habe und bloß p Manbvriren da seh. — Der Prinz Leopold hat in einem y ziellen Schreiben an die eben abgereisten Belgischen Abgeorn ten seine Annahme der ihm angebotenen Krone kund gethan natürlich unter der Bedingung, daß die Belgier sich zuerst in! Lage setzen, von den Europcischen Mächten anerkannt zu nn den. Dabei heißt es ganz gewiß, daß der Kongreß darein willigt hat, Belgien die verlangte Gränze zu gestatten, wenn anders die bestrittenen Provinzen von Holland kaufen will, m der Baron von Wessenberg soll wirklich nach dem Haag al reist seyn, um den König von Holland zu einem Vergleich bewegen, wozu man die Belgische Regierung und die Belgist Vertreter jetzt geneigt glaubt. Auf diese Art würden die gier am Ende, wie verzogene Kinder, Alles erhalten, wosün so lange geschrieen und gestürmt, und es wäre der Diploma! trosmz der Sprödigkeit des zu bearbeitenden Materials, gelung diesen Zankapfel zu beseitigen. — Die Reform-⸗-Bill für h land und Wales ist durch Lord John Russell mit wenigen
änderungen, und diese zum Vortheil des Volks, aufs neue hhiesigen Kantons vom 24. d. wurde in geheimer Sitzung die
Unterhause vorgelegt worden. Man kam dann überein, zweite Verlesen auf nächsten Mentag zu verschieben, auch dahin sich aller Debatten zu enthalten, inzwischen aber die M wegen Irland und Schottland vors Haus zu bringen, dam wenn das Prinzip der Maaßregel zur Sprache kömmt, man ! Plan der Regierung in seinem ganzen Umfange vor Am habe. Sir Robert Peel erklärte dabei, daß, wenn das 8 einmal über das zweite Verlesen entschieden habe, er sich h
unnützen Opposstion enthalten und seine Aufmerksamkeit nut .
die Vervollkommnung der einzelnen Klauseln wenden wolle.?
Morning-Post läugnet zwar, daß dies der Sinn seiner Rede ö
wesen, ein solches Verfahren wäre jedoch seinem Charakter mäßer, als eine factieuse Opposition, die ihn verhaßt mat müßte, ohne das Gelingen der Maaßregel verhindern zu kön
— So weit das Zeugen-Verhör über die Metzelei zu Nenn
barry in Irland och zu uns gekommen, ist die Yeomanm was zu räsch im Schießen gewesen, obgleich das Volk sehr tig war und offenbar entschlossen, das Vieh, welches versteß werden sollte, mit Gewalt wegzutreiben. Dergleichen Austt
aber dienen nur dazu, die Fehden im Lande zu verewigen.
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Aus dem Haag, 1. Juli. Der Oesterreichische Gesan in London, Baron v. Wessenberg, der zugleich Mitglied dern tigen Konferenz ist, kam vorgestern hier an und stieg im Bellevue ab. ⸗
Am Lsgsten hatte der Französische Gesandte seine Abschi Audienz bei Sr. Majestät dem Könige; man erwartet hier seine Stelle den Herrn Polydore de la Rochefaucauld in Eigenschaft eines Geschäftsträgers.
Brüssel, 30. Juni. Die heutige Sitzung des Ko gresses wurde um 27 Uhr eröffnet, nachdem vorher dü a heute angesetzte geheime Comité stattgefunden hatte. Hr. Behr starteke im Namen der Central-Section einen Bun über den Gesetz-Entwurf ab, der zum Zweck hatte, die Zusu menberufung der Provinzial-Staaten zum ersten Dienstaz! Jull zu verhindern, da das vom Ministerium des Innern n
gelegte Projekt in Betreff der Provinzial-Organisation noch nn angenommen sey. Dieser aus 4 Artikeln bestehende Gesetz⸗
and bestimmten Schiffe; in der Anwendung der am Iten No— vember 1806 für die Quarantaine von Känsö bekanntgemachten wedischen Quarantaine-Gesetze, und endlich in Ausrüstung hon Kreuzern längs den Küsten, zur kräftigeren Ünterstützung der ttroffenen Maaßregeln, so wie in Bildung von Gesundheit⸗Cordons wischen dem Ladoga⸗See und der Küste des Finnischen Meerbusens. 6 zur vollständigen Einrichtung der Quarantaine⸗-Anstalten im Froßfürstenthum, die jedoch nicht lange zögern wird, erlaubt man, der allgemeinen Sicherheit wegen, den nach Finnland bestimmten Schiffen, ihre Quarantgine in den Schwedischen an der Balti— schen Küste belegenen Anstalten zu halten, so wie es mit den nach Lübeck bestimmten Schiffen der Fall ist, hinsichtlich welcher der Senat von Lübeck den König förmlich um diese Vergünsti⸗ gung gebeten hat, indem die offene Rhede bei Travemünde nicht zklaubt, dort eine regelmäßige Reinigungs-⸗Anstalt anzulegen.
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Bremen, 1. Juli. Ihre Königl. Hoheit die Großherzogin pon Oldenburg trafen auf Ihrer Reise von Wien nach Oiden— burg heute Nachmittag in unseren Mauern ein, wo Se. Königl. Hoheit der Großherzog, der seiner Durchlauchtigsten Gemahlin bis hierher entgegengereist war, bereits glücklich angelangt waren. Das hohe Paar wird, dem Vernehmen nach, morgen die Reise ach Oldenburg fortsetzen. .
Schweiz. Zürch, 29. Juni. In der Sitzung des großen Raths des
Instruetion der Tagsatzungs-Gesandten berathen. Mit Ausnahme imer einzigen Stimme soll (wie die Neue Zürcher Zeitung neldet) die Kommission dem Antrag einer Revision der Bundes⸗ Verfassung e n n. seyn; eben so wurde die Angelegenheit des Kantons Schwyz in ernste Rücksicht genommen und gleich—⸗ ßimmig darauf angetragen, daß nach weiteren fruchtlosen Eini— gungs⸗Versuchen und fortdauerndem Widerstreben von Seiten des ulten Landes erstlich der Austritt der daherigen Gesandten und bie Einberufung einer Gesandtschaft der äußeren Bezirke veran—⸗ stalttt werden sollte; der große Rath pflichtete diesem Antrag hollständig bei. Am 25. Juni hat der Verfassungsrath von Bern die Con— itution beendigt; für die folgende Woche bleibt ihm noch die Diskussion und Genehmigung eines Gesetzes über die Annahme der Verfassung, über die Wahl des neuen großen Rathes und in Uebergangsgesetz übrig. Unter mehreren zuletzt noch beim Verfassungsrath eingekommenen Zuschriften sind zwei vorzüglich emerkenswerth; eine von 592 Oberländern (deren große Mehr— zahl Scharfschützen seyn sollen) ausgestellte, worin dieselben er⸗ flären, daß sie dem Verfassungrath, falls er ihren Schutz bedür⸗ sollte, zu Diensten stehen; und eine von Herrn Schultheiß bon Wattenwyl mit der Erklärung, daß er mit der Verfassung icht zufrieden sey, nebst einem Constitutions⸗Entwurf als Beilage.
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Neapel, 16. Juni. Der Minister des Innern hat folgen—⸗ es Schreiben an den Minister der Justiz und der Gnaden ge— ichtet: „Excellenz! Noch ehe der Besuch der Gefängnisse, wo⸗ mit Se. Maj. auserwählte und angesehene Personen beauftragt hat, beendigt ist und die neuen von der Weisheit des Königs n Verbesserung der Gefängnisse angeordneten Arbeiten vollen— pe werden, hat der milde und wohlthätige Sinn Sr. Maj. be⸗ Gössen, einen (Ewr. Exc. gewiß nicht entgangenen) Mißbrauch Wutellen, der aus diesen Srten ein Mittel grausamer und be—
übender Strafen macht. Se. Maj., von dem Vorhandenseyn
Her sogenannten „Criminali“ in dem Gefängnisse des Kastells Fön Kapua benachrichtigt, die schon von den alten Reichsge— etzn verboten sind, hat in dem Wunsche, daß alle solche Orte
wurf, der schon 2 Tage nach seiner Publizirung in Kraft ti Hes Abscheus vernichtet werden sollen, befohlen, daß dieselben sollte, wurde mit 1306 Stimmen gegen 17 angenommen. ermauert werden, um sie für immer unbrauchbar zu machen.
Auf morgen ist die Diskussion über den Zustand der Unterhn lungen festgesetzt.
Man schrelbt aus Antwerpen vom 29sten d.: „Der Kin Minister hat, um mehr Einheit und Zusammenhang in die
(Gez.) Niccola Parisio.“
. l — — Konstantinopel, 11. Juni. Am 3. Juni schiffte
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schiedenen Kommandos der Schelde-Armee zu bringen, 4 ch der Sultan auf einer Fregatte ein und segelte mit der übri⸗
litair-Gouverneur der Provinz, General Tabor, das Ober- mando über die Truppen, welche die Garnison von Antwen bilden und in der Umgegend aufgestellt sind, anvertraut. General Tiecken von Terhove würde, sobald es die Noth er dert, sein Hauptquartier näher an die Gränze verlegen.“ Nachdem der General Quiroga sich einige Tage in B bei seiner Schwester und seinem Schwager, dem Genera
Halen, aufgehalten hat, ist derselbe heute nach Paris zurit / ellen besuchen und in Enos landen, um nach Adrianopel zu reisen.
TNmnwischen erfährt man als bestimnit, daß er einige Tage in Galli⸗ li zubrachte und von dort gestern nach den Dardanellen absegeln Stockholm, 28. Juni. Se. Königl. Hoh. der Kren Holle. Seit ungesähr einem Jahrhundert hat es kein Beispiel (eben, daß ein Ottomanischer Souverain seine Hauptstadt ver⸗
kehrt. Schweden und Norwegen.
dürfte, wie verlautet, ungeachtet der Genesung seines Ft Vaters, noch eine Zeitlang die Regierung in dessen Nu fortführen.
Se. Königl. Hoh., welche abwechselnd Schwedischen h Norwegischen Staatsrath halten, haben auf die thätigste j bereits alle rückständige Sachen zur LAlusfertigung gebt Dabel sieht man Höchstdieselben schon in der Frühe des gens den militairischen Manövers des Lagers auf Ladugm gärdet beiwohnen, fast immer von Lord Bloomfield, zupg auch vom Marquis von Dalmatie begleitet und oft des Mh mittags mit der Kronprinzessin incognito ohne alle weitere h gleitung in vorschiedenen Theilen der Stadt umhergehen.
Vorgestern Abend hatte der Kaiserl. Russische Gefandte . van Suchtelen, der von seinem Landhause in Ulriesdal zuth gekommen war, Privat⸗Audienz beim Könige.
Unfere Regierung hat aus St. Petersburg die amtliche! theilung erhalten, daß die Kaiserliche Regierung sehr ernste
regeln getroffen habe, um das Einschleppen der Cholera in Fi
land zu verhindern. Dieselben bestehen im Wesentlichen;
Verbot jeder Verbindung mit den Küsten von Kurland, Lief, und Esthland; in der allen von den genannten Küsten und ein solchen Theile der Preußischen Küsten, die der Epidemien bächtig snnd, kommenden! Schiffe aufgelegten Verbindlichkeit, bei ihrer Ankunft in Finnland einer Quarantaine zu unterzieh in dem wegen der Dauer dieser Quarantaine zu machenden terschiede zwischen infizirten und verdächtigen Gegen,
zu den ersteren werden gezählt: die ganze Küste von Dal an (mit Inbegriff der Stadt) bis nach Baltisch⸗ lieder des diplomatischen Eorps nicht umhin, die erustlichste Auf⸗
so wie die Inseln Dagö und Oesel und einige andere Õ wo die Krankheit wirklich ausbrach; zu der zweiten die h Baltisch-Port nach Narwa sich hinziehende Küste; fen
in der unverzüglichen Organisation zweier Quarantaine⸗ n
stalten, in Finnland, eine am Vorgebirge Hangö für nach Abo und der Westküste, und die andere in Ruotensal für die nach den stidlichen Häfen des Großfürstenthums Fin
en vor Konstantinopel belegenen Flotte in der Richtung der Dardanellen ab. Er ward von seinem Secretair, Mustapha⸗
endi, von drei Adjutanten und seinem Imam (Almosenier) leitet. Der Armenier Kazas-Aretin, Direktor des Münzhofes, id ihm mit Handwerkern allerlei Art unverzüglich nachfolgen. in Zweck und die Dauer dieser Reise kennt man nicht. Ei⸗ ge glauben, der Sultan werde sich nach Smyrna, Salonichi ind Alexandrien begeben; Andere meinen, er werde die Darda—
Lie, um im Innern seines Reiches umherzureisen. Sultan Ach— et war der erste, der im Jahre 1729 eine Reise bis Adriano— unternommen hatte. — Zur Aufrechthaltung der Ruhe in t Hauptstadt, wahrend der Äbwesenheit seiner Hoheit, sind die engsten Maaßregeln ergriffen worden. Bei Sonnen⸗-Untergang üisen die Kaffeehäuser geschlossen seyn; jedes Versammeln von ehr als 5 Personen ist verboten; Hochzeiten, Feste, Vergnügun⸗ n auf öffentlichen Plätzen, kurz Alles, was einen Zusammen⸗ ß veranlassen kann, darf bis zur Rückkehr des Sultans nicht ttfinden. — Von der Insel Rhodos ist die Pest nach Smyrna bracht worden. — Die Pforte beschäftigt sich sehr ernstlich mit richtüng von Quarantainen. Sie hat eine Kommission mit dem uftrage ernannt, sich mit einem neulich hier angekommenen Beam⸗
En des Krankenhauses in Malta über die zum Schutze der
Fauptstadt zu treffenden Maaßregeln zu verständigen. — Am gten uni traf die Französische Fregatte „Galatée“ hier ein, die den H mit seiner Familie nach Frankreich zurück⸗
en soll.
ö e nn Zu den (vorgestern mitgetheilten), in Englischen Blättern thaltenen, die Brasilianische Revolution betreffenden Aktenstücken ü zꝛoch folgende aus der nämlichen Quelle hinzuzufügen: mBord Sr. Britischen Majestät Linienschiffs,War⸗ spite“, den 7. April 1831. „Unter den dermaligen Umständen, in welchen sich die Stadt io de Janeiro befindet, können die unterzeichneten Mit⸗
lerksamkeit der Brastlianischen Regierung auf die Lage zu lei⸗ en, in welcher sich ihre Landsleute hier befinden, denen sie Schutz d Unterstützung schuldig sind. Sie machen demnach für die⸗ elben Anspruch auf den Genuß des klar ausgesprochenen Völker⸗ ichts, der ihnen durch Verträge zugesichert und durch den Ge⸗ auch bei allen civilisirten Nationen geheiligt ward. Die Un⸗
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terzeichneten, auf die Lohalität der Brasilianischen Nation und . r, . 1 h . 3 9. . stehen, halten überzeugt, da rem Begehr die Berücksichtigun
wird, die 2. e, ., 9 ; ö e ,, er Apostolische Nuntius, Erzbischof von Tarsa. Der RNussische außerordentliche Gesandte und 2 Minister, Baron von Placencia. Der außerordent⸗ liche Gesandte und bevollmächtigte Minister der Regent⸗ schaft von Portugal, Graf Sabugal, im Namen Ih⸗ rer Allergetreuesten Majestät. Der Französische Ge⸗ schäftsträger Eduard Pontois. Der Englische Geschäftsträger Arthur Aston. Der Holländische Ge⸗ schaftsträger E. E. Martini. Der OWesterreichische Geschäftsträger Baron Dayser. Der Dänische Ge⸗ schäftsträger Graf von Reventlow. Der Schwedische Geschäftstrager Ritter von Ankerloo. In Abwesen⸗ heit des Preußischen Geschäftsträgers, der General⸗
Konsul W. Theremin. Den erlauchten Mitgliedern der Brasilianischen
Regierung.“ .
Departement der auswärtigen Angelegenheiten.
„Der Unterzeichnete, im Namen des Kaisers von der provisori⸗ schen Regierung ernannte Minister und Staats-Secretair der auswärtigen Angelegenheiten empfing gestern vom Bord des „War spite/ zwei von Sr. Exc. dem Apostolischen Nuntius und anderen Mitgliedern des diplomatischen Corps unterzeichnete No⸗ ten. In der einen nehmen sie die Aufmerksamkeit der Kaiserl. Regierung hinsichtlich der Lage ihrer Landsleute und zu deren Gunsten das durch Verträge und Gebrauch geheiligte Völker⸗ recht in Anspruch; in der anderen wünschen sse zu wis— sen, ob die Befehlshaber fremder jetzt im hiesigen Hafen liegender Kriegsschiffe den Capitainen von Ran ff he eis 5 n die Erlaubniß ertheilen dürfen, solche zu ihrer Nation gehörende Individuen an Bord zu nehmen, die dort ihre Zu⸗ flucht zu nehmen wünschen. Die Unterzeichneten, bevor sie den Inhalt besagter beider Noten beantworten, halten es für ihre Pflicht, Sr. Excellenz dem Apostolischen Nuntius und den an⸗ deren Herren des diplomatischen Corps mitzutheilen, daß, sobald das Entsagungs-⸗Dekret Sr. Majestät des Kaisers Dom Pedro J. zu Gunsten seines erhabenen Sohnes, des Kaiserlichen Prinzen, öffentlich bekannt gemacht worden war, die Repräsentanten der
Brasilianischen Nation, die sich am Hofe befanden, in ihrem Ei⸗
fer für die Erhaltung der öffentlichen Ruhe und für Herbeischaf⸗ fung prompter und wirksamer Hülfsmittel, wie sie die Regierung des Reiches in dieser wichtigen Krisis gebieterisch erheischte, sich zu einer außerordentlichen Versammlung in den Staats-Pa— last begaben, und dort unverzüglich zur Bildung einer provisorischen Regierung im Namen des Kaisers schritten, in Folge dessen die ältesten Senatoren, der Marquis von Caravellas und Herr Nicolao Pereira de Campos Vergueira, so wie der Ge⸗ neral Francisco de Lima e Silva, zu Regenten ernannt wurden. Diese Ernennung wurde von der Nation sowohl als von den Truppen mit dem größten Enthusiasmus aufgenommen, während in der Stadt die größte Ruhe herrschte, welche auch bisher nicht im Mindesten unterbrochen ward. Jetzt zu dem Inhalt der No⸗ ten Sr. Excellenz des Herrn Nuntius und der anderen Herren des diplomatischen Corps übergehend, hat der Unterzeichnete das Vergnügen, denselben zu versichern, daß die Kaiserliche Regie⸗ rung nichts mehr wünsche, als ihr freundschaftliches Verhältniß und die zeitherige Eintracht mit allen Nationen heilig und un— verletzlich zu erhalten, alle ihre Kräfte und allen ihren Eifer an⸗ wenden werde, damit man nicht nur das diplomatische Corps und die Konsuln, sondern auch die zu ihren respektiven Natio— nen gehörenden Privat⸗Personen respektiré. Die Unterzeichneten hoffen, daß Se. Excellenz der Herr Nuntius und die übrigen Herren vom diplomatischen Corps sich durch diese amtliche Erklä— rung vollkommen zufriedengestellt finden und die in ihrer Note angedeuteten Maaßregeln nicht mehr für nothwendig halten wer⸗ den, obgleich die Kaiserliche Regierung keinesweges gesonnen ist, sich ihnen zu widersetzen; sie hofft jedoch, daß sie unnöthig seyn dürften, und bemerkt zugleich, daß diejenigen Individuen, die sich an Bord von Schiffen begeben haben, ohne Gefahr wieder an das Land kommen können, was dazu dienen würde, allem Arg⸗ wohn vorzubeugen und das Mißtrauen zu vermindern, das bei ähnlichen Gelegenheiten leicht stattzufinden pflegt. Die Brasilia⸗ nische Nation, die jederzeit einen folsamen und friedlichen Cha⸗ rakter zeigte, hat übrigens in den denkwürdigen Ereignissen des 6ten und 7ten d. M. zur Genüge bewiesen, daß sie unfahig ist, Handlun gen zu begehen, durch welche sie ihren edlen und hoch⸗ herzigen Charakter beflecken würde, was im Verein mit den kräftigen Maaßregeln der Regierung allgemeines Vertrauen ein—⸗
flößen sollte. Francisco Carneiro de Campos. Im Palast zu Rio-Janeiro, den 8. April 1831.“ Note Ihrer Allergetreuesten Majestät Donna Ma⸗ ria II. an den Französischen Admiral. „Mein Herr! Ihre Majestät die Königin von Portugal be—
fiehlt mir, Sie in ihrem Namen zu bitten, daß Sie ihr, bei ih⸗
rem Einschiffen am Bord der Korvette „La Seine“, die ihr zu⸗ kommenden Ehren nicht erweisen wollen, indem Ihre Majestät in Gegenwart ihres Vaters keine Ehrenbezeugungen zu empfan⸗ gen wünsche, die ihm versagt würden. Auch habe ich den Be— fehl erhalten, Sie zu ersuchen, diesen Wunsch dem Admiral Ba⸗ ker mitzutheilen.
Eleanora de Camara.“
Hierauf erfolgte von Seiten des Französischen Admirals fol⸗ gende Antwort:
„Madame! Nach Empfang der Note, welche Sie mir die Ehre erzeigten in Beziehung auf die Salutschüsse zu schreiben, die an Bord beider Geschwäder für Ihre Majestät die Königin von Portugal vorbereitet waren, theilte ich dieselbe, Ihrem Wnnsche gemaß, sogleich dem Admiral Sir T. Baker mit. Wir empfan⸗ den beide, wie tief das Zartgefühl und die kindliche Liebe sind, welche Ihre Majestät veranlaßten, die für dieselben vorbereiteten Ehrenbezeugungen abzulehnen, und bitten, daß Sie Ihre Maje⸗ stät in diesem und allen anderen Fällen unseres unbedingten Ge⸗ horsams versichern. Grivel.
Im Hafen von Rio⸗Janeiro, den 12. April.“ Da die in Folge obigen Noten-Wechsels an den Befehls⸗
haber des Linienschiffes abgefertigten Befehle nicht zeitig genug
ankamen, wurden die Salutschüsse abgefeuert, in deren Folge die Fränjösische Korvette das Nämliche thun mußte; beim Abse⸗ geln jedoch fanden keine Begrüßungen statt.
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Berlin, 6. Juli. Sonntags, am 3. d. M, fand die feier⸗ liche Einweihung der durch die Gnade Sr. Maj. des Königs neu erbauten Frledrichs⸗Werderschen Kirche statt. Am Vorabend
wischen 6 und 7 Uhr kündigte das erste Geläute der Thurm⸗
Mannschaften statt.
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Glocken die bevorste ende Feier an. Am Festmorgen selbst wur⸗ den die geistlichen . „Nun a n nnn n feste Burg ist unser Gott“ — „Lobe den Herrn, den mächtigen König der Ehren“ vom Thurm geblasen. Um den Gemeinde—
Mitgliedern, für die der Einweihungs-⸗-Gottesdienst hauptsächlich
bestimmt war, so wie auch denen, welche o Kirche halten, den Eintritt in dieselbe , m *. Karten , ,. als der Raum und die Würde des Orts es gestatteten. Ohne Ueberfüllung fanden solchergestalt auf den Chö⸗ ren und im Schiff der Kirche nahe an 1400 Personen Platz; außerdem versammelten sich aber noch etwa 200 auf besonderen Plätzen vor dem Altare. Es waren dies diejenigen Personen, welche theils durch ihre amtliche Stellung zur Theilnahme an der Feierlichkeit berechtigt, theils solche, die dazu eingeladen wa— ren, indem sie in einem näheren Verhältniß zur Kirche, sey es in Bezug auf die Verwaltung, oder den Bau derselben, oder die Parochial⸗Mitgliedschaft, . Um 9 Uhr erschienen des Königs Majestät und wurden am Einggnge der Kirche von den Geistlichen der Deutschen und Französischen Gemeinden, so wie von je zweien Kirchen-Aeltesten und Almosenpflegern der letzte—= ren, den Mitgliedern des Deutschen Kirchen-Vorstandes und durch folgende von dem ältesten der Geistlichen, Hrn. Superin⸗ tendenten Küster, gesprochene Anrede ehrerbietigst empfangen: „Es trete herein, in der Kraft Gottes, der Gesegnete des Herrn, unser König, dessen frommer Sinn den beiden Gemeinden, die in zwei Sprachen für ihn beten, dieses Heiligthum erbauet hat. Sein Einzug und Ausgang sey gesegnet von dem Herrn durch Jesum Christum, Amen.“ Des Königs Majestät geruhten in Erwiederung derselben huldreichst zu äußern, wie es Allerhöchstdero Zweck und Wunsch sey, daß die Gemeinde „Mitglieder das neus Gotteshaus auch recht zahlreich und fleißig besuchen, das reine Wort Gottes darin stets vernehmen und so die reichste Erbauung finden möch⸗ ten, wozu gam besonders der Eifer der Geistlichen viel beitragen könne. Des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin Königl. , . so wie die hier anwesenden anderen Mitglieder des öͤnigl. Hauses, wohnten dieser Feier ebenfalls bei. Der Got— tesdienst begann mit den drei ersten Versen des Liedes Nr. 24. aus dem neuen Gesangbuch: „Dies ist der Tag zum Segen ein— geweiht. ierauf wurde die vollständige Liturgie mit Chören von dem Prediger Herrn Pauli vorgetragen. Dann folgte das Lied Nr. 648: „Frohlockend laßt uns treten vor un— sern Gott mit Preis und Ruhm.“ Die Predigt hielt der Herr Superintendent Küster über den Text II. Corin— ther 5, Vers 17: „Das Alte ist vergangen, siehe es ist Alles neu worden“, und verkündigte, mit der Weihe der Kirche und dem Danke für die Königl. Gnade, die vollendete Union der beiden bisher lutherischen und reformirten Gemeinden in eine evangelische. Den Schluß machte das Lied: „Herr Gott dich loben wir“ mit Posaunen⸗ und Pauken-Begleitung. In den Herzen aller Gemeinde⸗-Mitglieder lebt nur ein Gefühl des in—
nigsten Dankes für die herrliche Kirche, welche sie und die ganze
Stadt von der Gnade ihres hochverehrten Königs, dessen erha⸗ bene und lautere Absichten der ewige und allgütige Gott gewiß in Erfüllung . lassen wird, empfangen haben. Als ein Denkmal der a,, dee. unseres heißgellebten Königs und als eine hohe Zierde der Stadt wird dies schöne, mit Kunstgebilden reich ausgestattete Bauwerk, so wie uns, gewiß auch die Nach⸗ welt erfreuen; es wird zugleich ein Zeugniß geben von der Ent— wickelungsstufe, welche unsere Zeit in der Darstellung solcher Werke erlangt hat, und dabei erkennen lassen, welchen erhabenen Eindruck die rechte Benutzung und das weise Zurgthehalten der vorhandenen Mittel, so wie ein gediegener Geschmack, hervor⸗ bringen kann.
— In einem Privatschreiben aus den Rheingegenden vom 16ten v. M. heißt es: „Es gewährt eine große Freude und Ge— nugthuung, wahrzunehmen, wie die Bewegtheit der Zeit und die Ungewißheit der Zukunft alle wahre Freunde des Vaterlan⸗ des enger an einander schließt, und hin und wieder schon jetzt, sowohl im Einzelnen, als auch in ganzen Vereinen, für den Fall, daß der Friede nicht sollte aufrecht erhalten werden können, pa— triotische Entschließungen hervorruft. Beweise hiervon mögen sich zahlreich in Ihren alten Provinzen zeigen, aber auch wir in unseren Rheinlanzen, stehen Ihnen in treuer Vaterlandsliebe nicht nach; vielmehr finden auch bei uns schon freiwillige Be— rathungen und Beschlüsse zum Besten der Familien der im Falle eines Krieges zur Vertheidigung des Vaterlandes ausrückenden Namentlich hat sich ein solcher Berein in Elberfeld, unter dem Namen: „Elberfelder Bürger-Verein für Kriegeszeit“, gebildet und eben so haben die Kreis-Stände von St. Goar den Beschluß gefaßt, im Fall eines Aufgebots der Landwehr für die zurückbleibenden dürftigen Familien, durch Be⸗ freiung von allen Kommunallasten und vom Schulgelde, durch unentgeltliche Natural-⸗Nutzungen, Kur und Arzenei, durch Hülfe bei Bearbeitung ihrer Grundstücke und durch baare Unterstuͤtzun⸗ gen an Geld und Lebensmitteln, Sorge zu tragen, und zu die⸗ sem Behufe überall Vereine zu bilden. Wohl den Regierungen, die mit wahrer Weisheit und Liebe für das Beste des Landes sorgen! Sie können dann auch unter allem Wechsel der Zeiten und Verhältnisse auf eine treue Gesinnung und patriotische Hin⸗ gebung rechnen.“
— In Brandenburg a. d. S. wo im vorigen Herbste der in den denkwürdigen ahren 1813 und 1814 bestandene Frauen⸗Verein von neuem zusammentrat, um unter einer den Zeit⸗Umständen gemäß veränderten Bestimmung, die Noth der arbeitenden Klassen zu lindern und religiöses sittliches Leben zu fördern, wurden im Laufe des verflossenen Winters mehrere Mo⸗ nate hintereinander taglich 60 bis 70 Personen durch die Sorg⸗ falt des Vereines gespeist und einzelne Familien mit den nöthi⸗ gen Lebens-Bedürfnissen, so wie viele arme Kranke mit kräftigen Nahrungsmitteln u. s. w. versehen. Auch auf die armen Schul— kinder dehnte der Verein seinen Wirkungskreis aus, indem er beschloß, die Mädchen in den Armen-Schulen mit Material zu weiblichen Hand⸗Arbeiten zu versehen und für den Absatz der an⸗ gefertigten Arbeiten Sorge zu tragen. Die Llufsicht über die von der Armen-Kommission in Pflege untergebrachten Waisen— kinder hat der Verein ebenfalls mit löͤblichem Eifer übernommen. Die Mitglieder dieses Frauen⸗Vereins sind kürzlich für ihre Müh— waltungen auf eine erfreuliche Weise belohnt worden, indem näm⸗ lich Ihre Königl. 5. die Frau Prinjessin Albrecht die Gnade hat— ten, das Protektorat des Vereines zu übernehmen und zur För— derung seiner Zwecke die Summe von 1090 Rihlrn. zu ubersenden.
— Im Laufe des verflossenen zweiten Quartals d. J. sind in den Hafen zu Swinemünde 309 Schiffe von jusammen 18,261 Lasten Größe eingegangen. Davon waren 233 beladen, 63 mit Ballast, 11 Nothrheder und 2 Nothhafner. Ausgegan⸗ gen sind 333 Schiffe von jusammen 25,819 Lasten groß, wovon 260 beladen, 60 mit Ballast, 11 Nothrheder und 2 Nothhafner waren. — Der Nationalität nach bestanden die einzegangenen Schiffe in 215 Preußischen, 40 Dänischen, 10 Schwedischen, 5
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