*
Kommisslen bei Ausführung eines für die Menschheit so wichti— gen Werkes mit ihren Kenntnissen zu unterstützen und derselben hre Ansichten, Bemerkungen und Erfahrungen über die künftige Erzithung und Bildung der Polnischen Jugend, sowohl in den hoheren als in den Elementar-Schulen, so schnell als möglich mitzutheilen.
— — Von der Polnischen Gränze, 2. Juli. Die Nachrichten aus der benachbarten Wojewodschaft Augustowo sind nicht ganz übereinstimmend. Einerseits vernimmt man, daß Ge— neral Gielgud auf semem Rückzuge von der mißlungenen Expe⸗ ditien nach Litthauen diese Wojewedschaft bereits passirt sey und sich auf dem Wege nach Lomza befinde, wo bedeutende Truppen⸗ theile der Russischen Haupt-2rmee schon angekommen sind, um die sich zurückziehenden Polen zwischen zwei Feuer zu nehmen; ande erseits wird aber auch geschrieben, daß bei dem Dorse Gingen, der Stan dlugnstowo gegenliber und hart an der Preußischen Gramze, Polnisches regulaires Militair gesehen worden setz und daß nach nah⸗ ren Erkundigungen Polnische Truppen in den Waldungen versteckt seyen und sich längs der Gränze heimlich herunterzögen. Es wire hinzugefügt, daß sich die Russischen Trupen unter General Saß und Alferief von Augustowo nach Rangrod gewendet hät⸗ ten, wo am 2ten d. M. auch der General Gerstenzweig erwartet worden sey. Den näheren Nachrichten muß entzegengesehen
werden. 5 Nach
— — Von der Polnischen Gränze, 5. Juli.
ziemlich sicheren Nachrichten ans Warschau sollen die Polnischen
Truppen, unter Ansührung des Generals Skrzynezki, die Offen⸗ side ergriffen haben und gegen die Russische Armee marschiren. Der General Sierawski soll die in Praga aufgestellte Reserve kommandiren, und ist zur Verstärkung dieser Defensiv-Position schweres Geschütz aus Zamose eingetroffen. — Der General Chlapowski hat das Ober-Kommando in Litthauen erhalten.
Oesterreich.
Wien, 30. Juni. Se. Maj. der Kaiser haben das früher den Namen des letztverstorbenen Königs von England führende Husaren⸗Regiment Nr. 5. Sr. Maj. dem jetztregierenden Könige von Sardinien verliehen. Dieses Regiment nimnst sonach den Namen „König von Sardinien“ an.
Italien
Neapel, 18. Juni. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Joinville ist gestern Nachmittags am Bord der Königl. Franzö— sischen Fregatte „Artemiste“, von Livorno kommend, auf der hie— sigen Rhede angelangt. Eine Königl. Nacht holte den Prinzen von da ab und führte ihn nach der Stadt, wo derselbe in deim zu seinem Empfange in Bereitschaft gesetzten Königl. Schlosse del Chiatamone sein Absteigequartier nahm und unmittelbar dar— auf nach dem Königl. Palasie fuhr, um JJ. MM. dem Könige
M
und der verwitweten Königin seinen Besuch abzustatten.
Türkei.
Die Allgemeine Zeitung giebt folgendes Schreiben ans Alexandrien vom 19. April: „Schon seit mehr als 14 Tagen waren alle hiesige Franken in der größten Verlegenheit, weil seit einem Monate nicht ein einziges Italiänisches oder Französisches Schiff hier ankam, was besonders in dieser Jah⸗ reszeit, wo noch manche Ladung hier zu sinden wäre, höchst be— frembend ist; die hier vor Anker liegenden Triestinischen und an⸗ dern Italiänischen Schiffe wagten es kaum auszulaufen, weil dieses seltsame Ausbleiben aller Schiffe den Gedanken eines Krieges zwischen Oesterreich und Frankreich erweckte. Vorgestern erblickte man endlich ein kleines Französisches Kriegsschiff in der Ferne, und freudig erhob die dreifarbige Fahne alle Herzen. Man erfuhr bald, daß es geheime Aufträge für den Franzoösischen Konsul hatte. Da der General-Konsul, Herr Mimo, immer noch in Kahira verweilt, wo er schon seit mehreren Monaten, allein von allen übrigen Konsuln, sich aufhält, so ward ihm sogleich von dem hiesigen Unter-Konsul ein Kourier zugesandt. (Ein Kourier auf ei⸗ nem Dromedar braucht nicht mehr als 24 Stunden von hier nach Kahira, ein Fußgänger oder Eselreiter aber 3 bis 4 Tage.) Nun verbreitet sich hier das Gerücht, der Konsul habe von seiner Regie— rung den Auftrag erhalten, den Pascha durch allerlei Verspre— chungen, unter Anderm ihm Algier einzuräumen, zu bewegen, in einem möglichen Kriege gegen Rußland die Pforte mit sei— ner ganzen Kriegsmacht zu unterstützen. Ich lege durchaus kei— nen Werth auf dieses unbestimmte Gerücht, das nur dadurch einige Wahrscheinlichkeit erhielt, daß ein Theil der Truppen des Pascha's, die heute nach Syrien abmarschiren sollten, Contre— Ordre erhielt. Es soll nämlich eine Expedition gegen den Pa— scha von St. Jean d'dlere internommen werden, der dem Sul— an den Tribut versagt; der Sultan soll dieses Paschalik Meh— med Ali geschenkt haben, der nun, den dortigen Pascha zu ver— treiben, mit 20, )000 Mann gegen ihn ziehen will. Der Ausgang dieses Feldzugs unterliegt keinem Zweifel, da der Pascha von St. Jean d'Acre ihm nicht 500 Mann und nicht ein einziges hrauch—
muß diese Möglichkeit ins Auge fassen, und kann sich, gestützt
1150
der Prorektor und Professor am hiesigen Elisabetanum, Dr. Au⸗ gust Wellauer, der Welt und seinen Freunden entrissen. Um seine längst erschütterte Gesundheit wieder herzustellen, hatte er vor kurzem eine Reise nach Triest angetreten, und war unterwe⸗ ges bis nach Wien gekommen, als ihn der Tod in der Blüthe seiner Jahre (er hatte das Z3ste noch nicht vollendet) hinweg— nahm. Durch seine Bearbeitung des Aeschhlos und des Apollo—⸗ nius Rhodius hatte er sich eine ausgezeichnete Stelle unter den Philologen Deutschlands erworben.
* 2 . *
9
Nach den neuesten aus Danzig eingegangenen amtlichen Berichten ergiebt sich über den Stand der Cholera Folgendes: nr Banz krank hinzugekommen genesen gestorhen
Am 1. Juli Morgens 68 16 1 16 Pers. ö
2. * * 67 15 8. 14 2 ,, ? 66 . 8 . kö = 69 24 1 .
In vier Tagen also 72 12 12 52 Pers.
Personen erkrankt, 431 gestorben, 9lJ genesen. noch krank 76 Personen.
II. Für den Danziger Landkreis. 1) Im Dorfe Groß-Golmkau erkrankte am 28. Juni ein
Es bleiben mithin
nach seiner Ankunft daselbst.
2) Im Dorfe Stenkau erkrankte am 26sten eine Person und starb am 28sten v. M.
3) Im Dorfe Oliva erkrankte und starb am 1. Juli eine
Person. IAl. Für den Neustädter-Kreis. vom 27. Juli bis inclusive 2. Juli. krank. hinzuge- genesen. gestor- bleiben kommen. ben. krank. 1) Im Dorfe Rahmel 2. . 10. 8. g Pers. 2) * Brück 2. 3. ⸗ 5 *
3) * Va gorfz 3. 16 8. J
Im letzteren Orte, in Schmelz, Pierwoszyn, Johanns dorff und Schmierau sind mit dem 29sten v. M. keine neue Erkran kungen vorgekommen, und nur in Rahmel und Brück, wo der Cholera ein herrschendes Faulfieber voranging, scheint dieselbe noch nicht weichen zu wollen. Sämmtliche hier genannte Orte liegen innerhalb des um Danzig und Umgegend gezogenen Sa— nitäts⸗ Cordons.
Amtlichen Nachrichten aus Memel vom Zten d. M. zu—
— Aus Breslau wird gemeldet: Am 27. Juni wurde
Seit dem Ausbruch der Cholera waren im Ganzen 598
aus der Stadt dorthin gegangener Arbeitsmann unmittelbar
Ausbrüche der Cholera in Beuthen, Nicolai und für ungegründet erklärt werden müssen. Breslau, den 4. Juli 1831. Der Königliche Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Prãäsiden der Provinz Schlesien. v. Merckel.
In Nauck's Verlag ist lungen zu haben:
Ueber die Cholera, mit besonderer Rücksicht auf deren Helung durch ein fach Hausmittel. Nach einem schriftlichen Aufsatze des Kal⸗ serlich Russischen Prof. Di. Kilduschewski (Auf anlassung der zur Abwehrung der Cholera verordneten hiesign Immedigat-Commission). 1 Bogen stark, Preis 1 Sgr.
Das Vorwort lautet: „Von Sr. Majestät dem Kasser vn Rußland hatte ich den Befehl erhalten, dessen wohlwollende Ah⸗ sichten gegen die Stadt Warschau in Ausführung zu bringn und die dort ausgebrochene Cholera nach den in meinem Val lande gesammelten Erfahrungen heilen zu lehren. Auf dn Gränze augelangt, wurde mir die nachgesuchte Reise nach Wan schau verweigert; deshalb kehrte ich nach Posen zurück, wo erfuhr, daß in Danzig die Cholera ausgebrochen sey. Um dahn dem Allerhöchsten Zweck meiner Reise — „sulagzer l'humanst souffrante, et porter contre ce fläau dévastateur le secours l
l'experience“ einigermaaßen zu genügen, habe ich beschlosen
4 bereits mündlich gegebenen Mittheilungen schriftlich auf zusetzen. —
Es soll hier nur von einfachen Regeln die Rede seyhn, R Jedem die Mittel an die Hand geben, sich vor dieser Krankheß so viel als möglich zu schützen, und bei deren Ausbruch sie n Ermangelung ärztlicher Hülfe zu heilen.
Posen, den 24. Juni 1831.
Paul Kilduschemski, Prof. der K. Russ. Akad. zu Moskau.
Das Schriftchen handelt: A) von den Vorsichtsmaaßregehs
Zdunh amt
erschienen und in allen Buchhan—
Var
.
n 64.
Allgemeine
tenßische Staats⸗Zeitun
**
Amtliche Rachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Majestät der König haben dem Oberst⸗Lieutenant von Valentini, Commandeur des reitenden Feldsäger-Corps, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.
Des Königs Majestät haben den vormaligen Landrath von Arnim auf Gerswalde zum Polizei-Präsidenten hiesizer Resi⸗ denzien zu ernennen geruht.
Der bei dem Landgerichte zu Naumburg angestellte Justiz— Kommissarius Friedrich Wilhelm Gilling ißt zugleich zum Notarius im Bezirk des Ober-Landesgerichts daselbst bestellt zrden.
Her Justi-Kommüissarius Kragu se ju Stettin ist um No— tarius in dem Departement des Ober-Landesgerichts zu Stet—⸗ in ernannt worden.
Angekommen: Der Kaiserl. Russische Titularrath, von Trentovius, als Courier aus dem Haag.
gegen die Cholera; B) von den Heilmitteln gegen die C holen,.
und zwar erstlich von äußern Mitteln, dann von innern Arme
mittein. Ein Anhang spricht von der Nothwendigkeit, die Vet
dächtigen, Kranken und Recondalescenten in besondere Räume
unterzubringen. Endlich wird die Beschreibung eines Dam bades gegeben, welches auf eine leichte Weise bereitet und hi Cholera⸗Kranken angewendet werden kann.
Lustspiel in 3 Abtheilungen. spiel in 2 Abtheilungen.
Trauerspiel in . — theater zu Wien: Julia, als erste Gastrolle.)
folge, haben sich in dem aus einzeln gelegenen Bauerhöfen bestehenden Preußischen Dorse Kögsten, Kirchspiel Deutsch— Krottingen, nach dem Gutachten des Kreis-Phhysikus Hofrath Dr. Morgen, Symptome der Cholera gezeigt. J Personen sind erkrankt und bald darauf gestorben. Der Bauerhof, wo diese Krankheit nur allein vorgekommen, ist sogleich durch ein Militair-Kommando umstellt und abgesperrt worden. Dem Vernehmen nach, soll der zuerst Gestorbene, ein alter 76jähriger Bauer, sich nach Russisch— Krottingen durchgeschlichen und dort mit dem Russischen Militair verkehrt haben. Sonst ist in der übrigen Umgegend und eben so in Memel der Gesundheits-Zustand fortwährend höchst zufrie— denstellend.
Zur Anordnung -und Durchführung derjenigen Maaßregeln, welche für geeignet und nothwendig befunden worden sind, um der Entwickelung der Cholera entgegenzuwirken und, wenn sie sich gleichwohl zeigte, ihrer Verbreitung nachdrücklichst zu steuern, ist nunmehr auch vorsorgend für die Stadt Breslau und den städtischen Polizei-Bezirk eine besondere Kommisston niederge— setzt worden.
Die Breslauer Zeitung enthält folgende Bekannt— machung: „Die gestern hier eingegangene amtliche Nachricht von dem Ausbruch der Cholera in Krakau stellt den fortdauernd er— freulichen Gesundheitszustand der Provinz als ernstlich bedroht dar. Zwar sind alle Vorsichts-Maaßregeln aufs nachdrücklichste getroffen; indeß wäre es doch möglich, daß das Eindringen der Krankheit von Krakau aus, aller Sorgfalt ungeachtet, nicht durchaus verhindert werden könnte. Die Verwaltüng wenigstens
auf bisherige vielfache Erfahrungen, nach welchen nur schleunigste ärztliche Hülfe Erfolg verspricht, nicht bergen, daß gerade in Ober— Schlesten der Mangel eines genügenden ärztlichen Personals Be— sorgnisse erregen könnte. Für den Augenblick ist diesem Umstande durch Absendung einiger Aerzte, welche zur Verfügung der Kö—
bares Kriegsschiff entgegenzusetzen hat. Eine andere Frage ist aber, ob nicht der Sultan einst alle diese geschenkten Länder wie⸗ derfordern wird, denn bald wäre sonst der Pascha von Aegypten Herr fast des ganzen Türkischen Reichs. Kandlen ist völlig un⸗ ievworfen, und wird nun ganz auf Aegyptische Weise regiert. In Sennar sind die Städte unterjocht, die Dorfbewohner aber kämpfen muthig für ihre Unabhängigkeit, auch das Klima steht ihnen bei, denn es sterben beinahe alle Aegypter, die dahin gesandt wer— den, und die dortigen Regimenter müssen ganz aus Eingebornen gebildet werden. Schon hat die Eroberung dieses Landes mehr als 10,0060 Mann gekostet; doch was liegt daran, wemn nur die jahrlichen Ladungen Gummi und Elephantenzähne richtig an- kommen; es lassen sich schon wieder neue Soldaten in den Dör- fern zusammentreiben. Im Januar sind auf verschiedenen Punk- ten Sennars Unruhen ausgebrochen, und wie ein von dort kom- mender Arzt mich versichert, soll die dortige Garnison in Gefahr! seyn, gänzlich aufgerieben zu werden, wenn ihr nicht schleunige Verstärkung zukommt. Ibrahim⸗Pascha ist immer noch hier und fährt oft in einem kleinen Kabriolet durch das Frankenquartier. Wir hatten in den letzten Tagen sehr heftigen Regen, was in diesem Monate eine außerordentliche Seltenheit ist, so daß Leute, die schon 40 Jahre in diesem Lande wohnen, sich dessen nicht er— innern. Ein junger Engländer, der Ober⸗-A1Aeghpten bereisen wollte, ist von einer Pyramide in der Nähe von Kahira herabgestürzt, und hat so einen wunderbaren Tod gefunden.“
Inland.
Berlin, 7. Juli. In den Häfen des Stralsunder Regie— rungs⸗Bezirks sind im verwichenen Monat 57 Schiffe eingelau— fen, wovon Ih mit Ballast; ausgelaufen sind dagegen 77 Schiffe, wovon nur 8 mit Ballast.
rung der Gefahr leicht nicht ausreichen.
hierdurch auf, sich deshalb an den hiesigen Königl. Medizinalrath Hrn. Prof. Dr. Remer zu wenden.
macht. denn überhaupt einer weiteren Versicherung deshalb nicht bedür— mehrfach beunruhigende und doch ungegründete Gerüchte verbrei⸗— tet, nach denen bald hier die Ehegattin eines hiesigen Bürgers, bald in Ratibor ein Arbeitsmann an der Asiatischen Cholera ver⸗ storben seyn sollte.
Anlaß gegeben; e vorgenommenen sorgfältigsten Obductionen hat es sich jedoch nach
stätigt, daß in beiden Fällen uns bedrohenden Seuche, kann ich daher die gewissenhafteé und beruhigende Verficherung wiederholen, h , nn,
steht, und daß auch die heute
nigl. Regierung zu Oppeln gestellt worden sind, abgeholfen. Diese vorläufige Maaßregel würde jedoch bei mehrerer Annähe⸗ Zu dem Ende erscheint es nothwendig, der bereitwilligen Mitwirkung mehrerer Aerzte im Voraus versichert zu seyn, und dieselben ebenfalls schon jetzt vorsorgend an die zunächst bedrohten Grämzpunkte senden zu kön— nen. Wiederholt fordere ich daher mit Bezug auf meine Be— kanntmachung vom 2tsten v. M. diejenigen Herren Aerzte, wel⸗ che zu solcher gemeinnützigen Mitwirkung Beruf in sich fühlen, Regierungs⸗
Ich erneuere hierbei die schon feüher öffentlich abgegebene Versicherung, daß die Verwaltung für die allgemeine Sicherstel— lung nicht besser sorgen zu können glaubt, als indem sie fortwäh⸗ rend alle für die Provinz irgend besorgliche Nachrichten bekannt Auch ferner wird hiermit fortgefahren werden, wie es
fen würde, hätten sich nicht auch in der vorigen Woche wieder
Allerdings haben plötzliche Todesfälle zu diesen Gerüchten bei den in einem wie in dem andern Falle sofort
dem übereinstimmenden Gutachten erprobter Sachverständiger be⸗
unverkennbar ganz andere Ursachen
Meile von der Gränze und 2 Meilen von Memel, a . er Viehhändler Aus in 3 Akten. Vorher: Der Ungllicks- Gefährte, Lust spiel in 1 Wü.
Königliche Schau spiele.
Freitag, 8. Juli. Im Opernhause: Die beiden Britten, Hierauf: Seltsame Ehen, Lus⸗
Sonnabend, 9. Juli. Im Opernhause: Romeo und Juli, 5 Abtheilungen.
Königstädtisches Theater. Freitag, 8. Juli. Herr Joseph und Frau Baberl, oder: Oedenburg, Wiener Lokal-Posse mit Gesang
Börse. 1831.
Berliner Den 7. Jali
Amtl. Fonds- und Geld- Gours - ettel. Prei /. Cour]
I. Brief Geld.] I 7 Geld. 2
St. Schuld - Sch. 4 J 895 897 IOstpr. Ffaudbrs. 4 — IR Er. Eng]. Anl. 18 5 997 — Bomm. Pfandbrf. 4 — ib; Er. Engl. Anl. 2 5 96 — Kur- u. Neum. do. 4 1044 — Pr. Engl. Obl. 30 4 797 79 Schlesische do. 4 i065 — Kurm. 5j. m. j. . 4 88 — likes. C. d. K- u. N — 54 — eum. Int. Sch. do. 4 88 — L. Sch. d. K. u. N. — 55 — Berl. Stadt-Oblig 4 91 — Königshg. do. 4 — 881 Elbinger do. 44 92 — Holl. vollw. Duk. — 18 — Lanz. do. in Ih. — 35 — Neue dito — 195 — Wes lpr. Plandbr. 4 933 — Eriedrichsd'or.. — 131 13 rossh. Pos. do. 4 6 g9tz — Diseonto . . . . . — 351 4 / Freu s. Cour Wechsel- Cours. e,, Brids. Geld am , m r ala , - ue,
k Kurz 1405 — J 6b Fl. 2 Mt. 139 — J 300 Mk. Kurz 14979 — ai n ice , , n, , 369 Mik. 2 IIt. i437 -— nn,, , 1LStl. 3 Mt. 6 21 6 2 gn, ,, , 300 Er. 2 Mt. 80 . Wien in 3h Rr ee, , , 150 El. 2 Mt. 1023 — m,, . 1023 101 d 1060 hl. 2 Mt. 894 . 109 Ihl. 8 Tage — 10 k 1560 Fl. 2 Mn 102 — J 109 kbl. 3 Woch. 293 — k 600 El. Kurz — —
l
Part. Ohlig. 114. ö / / /// „„ „//.
797. 4proc. 683. 681.
des Todes vorhanden gewesen sind. Inmitten der unausgesetzt fortgehenden angelegentlichsten Vorkehrungen zur Abwehrung der
daß bis auf diesen Augen⸗
tien 1216. 1212. 1665. Poln. Loose 403. Br.
blick durch ganz Schlesien der erfreulichste Gesundheitszustand be⸗ wieder umlaufenden Gerüchte über
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 2. Juli.
Niederl. wirkl. Schuld 385. Kenz. Bill. 14. Russ. 89.
amhung, 5. Juli
O aterr. 5proc. Metall. S8. Bank- Actien pr. ult. 107. Russ.
EWng]. Anl. S73. Russ. Anl. lamh. Cert. Szz. Dän. 5853. Boln. Ss.
Wien, 2. Juli. 4proc. 68.
5proc. Metall. J9mn. hBank-Actien 10600.
Loose zu 100 Fl. 154.
NEUESTE BGRSEN-NAGnhIcharkE n. Paris, 1. Juli. 5proc. Rente pr. commpt. 86. 50. sin
Tour. 86. 65. Zproc. pr. gompt. 57. 55. sin our. 57. 75. Sproc.
Neapol. pr. compt. 67. sin Cour. 67. 25. 5proc. Span. Rente perp. coup. det. à9.
Frankfurt a. M., 4. Juli. Oesterr. 5proc. Metall. 86. 21proc. 4173. Iproc. 18. B. Bank⸗Ae⸗ Partial⸗Obl. 1143. 1145. Loose zu 100 F.
Redaeteur John. Mitredaeteur Cottel. — 6 6x
Gedruckt hei M. W. Hayn,
(Dlle. Gley, vom K. K. Hof⸗
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
Rußland.
St Petersburg, 29 Juni. Se. Majestät der Kaiser
haben u Fürsten Nikolaus Trubetzkoi, den Kammerjunker Ni— kolaus Rarischtin und den Kollegienrath Alexander Lwoff zu Kammerherren des Kaiserlichen Hofes ernannt. Se. Maj. der Kaiser haben zur Unterstützung der armen Hautbewohner, die durch die letzte Feuersbrunst auf Wassily⸗ Ostroff um das Ihrige gekommen sind, 10000 Rubel, Ihre Ma. die Kaiserin 5000, und JJ. KK. HH. der Thronfolger, der Großfürst Konstantin Nikolajewitsch und die Großfürstinnen Naria, Olga und Alexandra zu gleichen Theilen zusammen auch (ho Rubel verliehen. Der Prinz Peter von Oldenburg gab zu demselben Zweck 2000 Rubel.
Während der Abwesenheit des Ober⸗Befehlshabers des ab⸗ gesonderten Kaukasischen Corps, General⸗-Feldmarschalls Grafen Paskewitsch⸗Eriwanski, haben der Befehlshaber der Truppen auf de Kaukastschen Linie, General der Kavallerie, Emanuel, und der sensts des Kaukasus kommandirende General⸗ Lieutenant Pan⸗ fruseff in den in ihren Corps stattfindenden Kriegs-Gerichten das Urtheil zu sprechen.
Der Inspektor des Golitzinschen Hospitals in Moskau, Doktor Markus, hat den Titel eines Kaiserlichen Leib-A1rztes erhalten.
In einem am 6ten v. M. erlassenen und an den Ober⸗ Befehlshaber in Georgien gerichteten Ukas wird denjenigen Ar— meniern und Griechen, die — an Zahl 14,0909 Familien, zu⸗ sammen aus ungefähr gö, 000 Individuen bestehend, — mit 2 Armenischen Bischoͤfen die Paschaliks Erzerum und Kars ver⸗ Lezen, um sich in Rußland anzusiedemn, eine Summe von Zs0M,060 Rubel Silber bewilligt, die unter die Kolonisten ver⸗ theilt und ihnen 46 Jahre lang belassen, demnächst aber in den olgenden 6 Jahren zu gleichen Theilen und ohne Zinsen wie— der erstatter werden sollen. ;
Se. Majestät der Kaiser haben auf den Bericht des Herrn General-Majors von der Kaiserlichen Suite, Grafen Stroga—
now, über den Ausbruch der Cholera in Riga geruht, den Hrn. Verwaltenden des Ministeriums des Innern zu beauftragen, daß die ersorderliche Anzahl von Aerzten dahin gesendet werde, um dem so hoch gesteigerten Bedürfniß an Hülfe zu entsprechen. Se. Majestät haben ferner die Summe von 50,000 Rubeln an⸗ gewiesen zur Vertheilung unter dürftige Witwen und Waisen der an der Cholera Gestorbenen, und zugleich die Anordnung des Grafen Stroganow genehmigt, daß zur Verpflegung der Cholera⸗ Kranken in den Hospitälern und zur Bereitung der Gräber für dt an der Seuche Gestorbenen 20 der tauglichsten Leute aus den Attestanten-Compagnieen, mit Zusicherung der Begnadigung, ausgehoben würden. Im Rigaer Provimial-Blatt heißt es: „Beim Ausbruch der Cholera war die hiesige Volkszahl gewiß 60,000 Menschen stark und zwar gehörten die 20, 000 Fremde, die der Handel hier jusammengebracht hatte, fast durchaus zu den geringeren Klassen, die durch Armuth und Lebengart der Krankheit am meisten aus— gesetzt siad. Gleichwohl sind hier in vier Sommerwochen nur l3zi Menschen gestorben, und dagegen 997 genesen. Und zwar gLenasen in ihren Wohnungen, von 1292 Personen 6490; in den Spitälern von 1451 nur 357. Vom aten (16.) auf den 5ten (17) Juni genasen dreimal so viel, als starben; vom 5ten 896 auf den 6ten (18.) überstieg die Zahl der Genesenen (59) auch schöoö die Zahl der Neuerkrankten (55); gestorben waren nur 2B. Die Seuche geht mit schnellen Schritten ihrem Ende ent⸗ egen, ohne ängstliche Sperren im Innern der Stadt und auf ihtem Gebiet. — Das Korn-Comité der hiesigen Kaufmann— schaft hat einen Vorschuß von 40, 0᷑00 Rubei S. M. zu den anitäts⸗-Anstalten bewilligt.“
Aus Riga wird gemeldet: Vom Z4sten auf den 2östen er⸗ hrankten hier noch 103, aber drei und achtzig genasen, und nur jwei und zwanzig starben. Vom Zösten auf den 26sten erkrank⸗ ten 89, genasen 40, starben 38. Vom 26sten auf den 27sten er⸗ krankten tz, genasen 47, starben 364.5 Noch krank 484. Aus Riga vom 30. Juni schreibt man: Seit mehreren Ta— gen schon ist der Befehl ergangen, alle Gast-⸗, Wein- und Kaf— seehluser, vorzüglich aber alle Schenken, früh zu schließen. — Der Jahrmarkt, der sonst am 20. Juni (2. Juli) anfängt und diei Wochen währt, ist in den September verlegt. Ohne Zwei⸗ fel wird auch in Rücksicht des am 6. (18.) August einfallenden Obstfestes eine ähnliche Verfügung ergehen, ungeachtet wir hoffen
Berlin, Sonnabend den gen
—
— — — — —
Juli.
—
dürfen, daß die Gefahren des Augenblickes dann nur noch in der Erinnerung schrecken. — Vom 15. (27.) auf den 16. (28.) Juni erkrankten 196, genasen 62, starben 28; vom 16. (28) auf den 17. (29.) erkrankten 76, genasen 5, starben 2h. Seit 2uifang der Cholera erkrankt 3873, genesen 1632, gestorben 1699, und 491 sind noch krank.
In Mitau waren, vom 18. (30.) Mai, Abends um 10 Uhr, bis zu derselben Stunde am 1. (15.) Juni, 135 Personen von der Cholera befallen, 66 gestorben und nur 19 genesen.
Mitau ist eine offene Stadt, mit breiten Gassen, großen, freien
Pätzen und Garten in der Stadt selbst. Ihre Bevölkerung soll etwa 11,000 Menschen betragen, von denen aber gewiß sehr Viele, bei Annaherung der Gefahr, „aufs Land geflohen sind. Nicht nur die Zugänge der Stadt werden sorgsam bewacht, son— dern in der Stadt wird jedes Haus, in dem Jemand eikrankt, cernirt; Jeder, der ein solches Haus betritt, acht Tage puristeirt, und fast alle Kranke werden in Spitäler gebracht. Hiernach war die Zahl der Kranken, vorzüglich aber die der Gestorbenen, im Ver—
haltniß zu den Genesenen, sehr groß und läßt auf große Bös-
artigkeit der Krankheit schließen. Außerhalb Mitau's, sagt eine officielle Nachricht vom 29. Mai (10ten Juni), be— schränkt sich die Cholera fast nur auf solche Yersonen, die aus Riga gekommen waren. — In Liban waren bis zum 3. (15.) Juni nur ein Jude, seine Schwiegermut—
ter und seine Frau (also vielleicht aus einer Lokal ⸗-Ur— sache in ihrer Wohnung) erkrankt und gestorben; in Bauske vier Soldaten, von denen zwei schon vorher im Hospitat waren. — In Polangen war vom 27. Mai (4. Juni) bis zum 3. (15.) Juni kein Cholerafall mehr gewesen. — In Jakobstadt war bis zum 1. (13.) Juni Alles gesund, obgleich übertriebene Sorge an drei Gestorbenen, sogar an einem, der von einem Schornstein ge— fallen und kurz darauf gestorben war, Spuren der Cholera zu entdecken geglaubt hatte. Auch auf dem flachen Lande in der Gegend werden mancherlei Vorsichts-Maaßregeln getroffen; auf allen Seiten und Wegen sind Schlagbäume, um nur mit Ge— sundheitspässen versehene Leute passiren zu lassen. In jedem Gehöfde ist ein Kranken-Local eingerichtet, und es sind Anordnun⸗ gen getroffen, ein solches Gehöfde, sobald die Kranheit daselbst ausbricht, zu sperre n.
Aus Poltawa schreibt man unterm 14ten d. M.: „Die Ausrüstung der Klein⸗Russischen Kosaken-Regimenter bewirkt hier eine allgemein freudige Thätigkeit, und Jeder ist bereit, sein Letz⸗ tes hinzugeben, um den Feind zu bekämpfen, der es wagt, die Ruhe Rußlands und seines greßzerzigen Monarchen zu trüben, bereit in die Reihen zu treten, um die innigste Ergebenheit für ihn und für die Unerschütterlichkeit seines Thrones im Kampfe zu beweisen. Wir bedauern nichts weiter, als daß nur die Ko— saken⸗Bevölkerung aufgerufen worden ist, um eine Landwehr zu bilden. Noch wenige Tage, und Alles ist organisirt.“
In der hiesigen Kalserl. Akademie der schönen Künste ist eine von Herrn Jekimoff gegossene Bronze-Statue des Fürsten Potemkin des Tauriers vollendet worden; das Modell dazu ver⸗ fertigte der hiesige rühmlichst bekannte Bildhauer Martos. Diese Statue soll in der Stadt Cherson aufgestellt werden.
Die General-Direction der Straßen-Communication hat einen Preis von 19000 Rubeln für denjenigen ausgesetzt, der das zweckmäßigste Mittel angeben kann, den Lauf der Fluß⸗Fahr⸗ zeuge durch Mechanismus zu beschleunigen.
Sp o le n.
Warschau, 4. Juli. In der gestrigen Sitzung der ver⸗ einigten Kammern wurde ein Gesetz⸗ Entwurf vorgelegt, wo⸗ nach für 10 Millionen Fl. neue Bank⸗Billets zu 1 und 2 FI. angefertigt werden sollen; je nachdem dieselben in Umlauf kom⸗ men, soll die Polnische Bank der Staats-Schulden-Tilgungs⸗ Kommisslon eine verhältnißmäßige Anzahl von Bank-Billets zu 50 Fl. einhändigen und spätestens ein Jahr nach Beendigung des Krieges verpflichtet seyn, alle diese Bank⸗Billets zu 1 und 2 Fl. gegen baares Geld einzulösen. Dieses Projekt wurde an⸗ genommen und demnach in ein Gesetz verwandelt. ;
In der Rede, welche der nen eingeführte Landbote für Luzk in Wolhynien, Taver Godebski, am 2östen d. bei seiner Aufnahme in die Reichstags-Kammern hielt, äußerte derselbe unter Anderem: .
„Der ehrenwerthe Repraͤsentant Wolhyniens, Graf Olizar, hat Euch den Zustand unserer Provinz, den darin herrschenden Geist und die Hindernisse geschildert, mit denen man dort zu kampfen hat; aber ich weiß nicht, ob er nicht die Empfaͤnglichkeit der niedrigeren Ein—
ohnerklassen zu sehr in Zweifel gezogen. Unser Volk ist, so wie woh sen zu. rissenen Provinzen genähert haite, überschritt er dieselben in der Nacht vom 2tsten auf den 22. Mai und etaschirte an dem letztge⸗ nannten Tage eine Abtheilung nach Bransk, der sich die aus etwa 29 Russen bestehende Besatzung, welche , . bewachte, ergab;
alle Slawische Staͤmme, sanftmuͤthig und nachgiehig; es setzt kein blindes Vertrauen in ein Glaubensbekenntniß, welches ihm aufge—⸗ drungen worden; es achtet nur auf seinen Gutsherrn, und gewohnt, in ihm seinen einzigen Vormund zu sehen, folgt es blindlings, wenn nicht feinem Rath, mindestens seinem Befehl; aber es kennt seine Krafte nicht und fetzt in sie auch gar kein Vertrauen. Das schlichte Volk macht sich nicht gleich mit seiner vweuen Bestimmung vertraut, so wie derjenige, Gesicht wiedererlangt, nur ; cht. Uebrigens sind ja unsere Besitzthùͤmer und, was noch zheurer if Weiber und Rinder unter der einzigen Qöhät dieser Laudleute zus rückgeblieben, und doch giebt es kein Beispiel, daß die Heiligkeit
sich nur allmaͤlig an das Tageslicht sn nl,
diefer Ünterpfaͤnder auch nur im geringsten verletzt worden ware;
laßt uns ihnen daher mit Vorsicht vertrauen und ein vielleicht au⸗ bi lch, Zaudern und Schwanken fuͤr keine Abneigung halten. Sollte die Vorsehung uns gestatten, unsere Unabhaͤngigkeit zu er⸗ kaͤmpfen, dann werden wir gemeinschaftlich mit Euch zu einer heil⸗ samen Reform auch Eurer e 16, w 3h , versichert habt, nicht aufdringen wolltet, und in die⸗ ser Hinsicht wollen wir von Euch, als unseren alteren Bruͤdern, Eure' hellere Einsicht, Eure durch so mannigfache Schicksale dieses kleinen , . der mit allen eivilisirten ög. nutzen; doch weder in der Vaterlandsliebe, noc opferung fuͤr das Wohl unserer gemeinschaftlichen Mutter, wir un den Vorzug nehmen lassen.“ Am Ihsien v. und am 1sten d. M. wurden auf dem hiesi⸗
gen Rathhause von den hier anwesenden Bürgern aus Podeolien
Völkern Europg's gesammelte Erfahrung be—⸗ noch in der reinsten Auf⸗
nowéki für Radomysl.
welcher durch die gejchickte Hand seines Arztes sein nt. Abend der Adjutant des Großfuͤrsten Michael, Oberst Scharnhorst, unsere
Institutionen schreiten, die Ihr uns, wie
Polnischen Nation und durch die Beruͤhrung
wollen
und Kijow, unter dem Vorsitz der Herren Obniski und Tyszkie⸗ wicz, die gewöhnlichen Polnischen Landtage oder Adelsversannn—
lungen für jene beiden Provinzen, als Wojewodschaften, abgehal— ten und folgende Repräsentanten für die einzelnen Disteikte, jedoch nur zur Hälfte, gewählt, weil, wie die hie sigen Blät— ter sagen, nicht alle Wähler im Stande gewesen seyen, sich zu dem bestimmten Termin einzufinden: für Podolien 6, nämlich J. Golynski für Kamieniez, Alexander Jelowizki für Hayfyn, Heinrich Nakwaski für Brazlaw, Taver Sabbathyn für Olgopol, Alexander Bernatowicz für Winnice und Amantius Zarczyntski für Lityn; für die Ukraine oder Kijow ebenfalls , namlich Jo⸗ seph Tomaszewski für Lipowice, Hermann Potozki für Machno— wiee, Daniel Tchorzewski für Uman, Bohdan Zaleski für Ta— rasjzan, Graf Vincenz Tyszklewich für Skwir und Jakob Mali⸗ Sogleich nach Beendigung der Wahlen schwangen sich die Wähler aufs Pferd und eilten in die Reihen der Krieger. In kurzem soll der Senat über die Gültigkeit der Wahlen entscheiden, und es heißt, daß die neuen Abgeordneten wahrscheinlich schon in einigen Tagen ihre Plätze auf den Bän⸗ ken der Reichstags-Kammern einnehmen werden.
Die Gemeinde-Versammlung des ersten Bezirks der Stadt Kalisch ist auf den 18ten d. M. zusammenberufen, um an die Stelle des Herrn Faltz einen neuen Deputirten für den Reichs— tag zu wählen.
Der Polnischen Zeitung zufolge, soll der Deputirte i nl zum Minister der öffentlichen Aufklärung einaunt werden. . Ueber die militairischen Operationen und Kriegsbegebenheiten liest man in hiesigen Blättern noch mehrere Angaben, und un⸗ ter Anderem im Warschauer Kurier Folgendes: „Alle Nach⸗ richten stimmen darm überein, daß die feindliche Armee sich auf der ganzen Linie zurüchieht; einige Corps eilen mit der größten Schnelligkeit nach Litthauen, um gegen die Insurgenten zu küm⸗ pfen, deren Zahl sich täglich vermehrt. Die Litthauischen Trup⸗ pen sind bereits unter das Kommando des Generalissimus Skrzh⸗ nezki getreten. — Bei Nasitelsk haben unsere Truppen einen Kundschafter ergriffen, in dessen Tasche sich 212 Dukaten vor⸗ fanden.“ In der Staats-Zeitung heißt es: „Dle Litthaui⸗ schen Regimenter wu den so uniformirt, wie es die Umstände er⸗ laubten, und je nachdem man das Tuch gerade bekommen konnte; die Upitsche Kavallerie ist unseren Uhlanen gleich gekleidet;
aber einen sehr originellen Anblick gewährt die Oschmian⸗ sche Kavallerie; sie trägt schwarze Jacken mit weißen
Streifen, weiße Todtenköpfe auf der Brust, schwarze Bein⸗ kleider, weiße Mützen mit rother Verbrämung und als Ueber— wurf weite hochrothe Mäntel. Auch die Infurgenten von jen⸗ seits der Düna aus dem Dsisnaer Distrikt haben sich schon mit uns vereinigt. Ein Theil des Aufstandes zog längs dem Dniepr in die Gegend von Mohilew. Durch Wilna haben die Russen vor einem Monat 60 beschädigte Kanonen trangportirt, welche von der Haupt-Armee des Feldmarschalls Diebitsch herkamen. Unser 19tes Regiment befindet sich jetzt dicht am Baltischen Meere, wohin es mit dem General Szymanowekm gezogen war. Der Oberst Koß ist zum Haupt⸗Corps des Generals Gielgud zu— rückgekehrt. Die Russischen Generale Kuruta und Knorring sind nicht ins Augustowosche eingerückt, sondern marschiren durch Grodno nach Litthauen. — Am 25ten v. M. kamen zwei Hu— saren aus Galüßtien zu uns herüber, um in unseren Reihen zu fechten, und rasteten von ihrer Ermüdung in dem Polnischen Dorfe Zamch jwischen Tomaszow und Tarnogrod? Als dies der an der Gränze kommandirende Oesterreichische Offizier erfahren hatte, rückte er mit 10 Kavalleristen in Polen ein, begab sich auf den Guts-Hof des besagten Dorfes, ließ denselben durchsu— chen und auf diejenigen, welche sich ihm widersetzten, Feuer geben; ein Knecht und die beiden Husaren wurden verwundet, der Oe— konom gebunden; dann nahm jener Offizier eine Fuhre von dem Dorfe, lud die verwundeten Husaren auf dieselbe und kehrte mit ihnen nach Galizien mrück.“ — Die Polnische Zeitung sagt: „General Chlapowski soll den Oberbefehl in Litthauen er— halten, und Polangen soll von den Unstigen genommen worden seyn. — Im Plozkischen werden von klemen Kosaken-Detasche⸗ ments eine Menge Zelte ausgeschlagen, um die Vorüberkommen— den zu täuschen und den Schein zu erregen, als werde daselost ein großes Feldlager errichtet.“
Folgendes ist der Bericht, welchen der Generalissimus der National-Regierung über die vom Brigade-General Chlap owéki vom 21. Mai bis zum 11. Juni aus eführten Operationen er— stattet hat;
„Nachdem sich General Chlapowski den Graͤnzen der uns ent—
er selbst aber marschirte auf Bielsk zu. Gegen Kbend streckte die Gar⸗ nison dieser Stadt, aus 500 Mann bestehend, das Gewehr, nachdem sie es kaum ergriffen hatte, sobald das erste Uhlanen⸗Regiment ge⸗ gen sie vorruͤckte. Auf der Straße von Brzesc wurde an demselben
gefangen genommen. Am 25. Mai erfuhr General Chlapowski, daß ein Zytomirsches Infanterie⸗Regiment, 2 Geschuͤtze und eine Schwa⸗ dron Uhlanen den von allen Seiten verfolgten Insurgenten in der dortigen Haide den Weg nach Bialowiez versperrten, und marschirte demnach gegen Haynowszezyzna, wo der Feind unter dem Kommando des Generals Lindengu eine Position hinter einem Dorfe behauptete. Eine Schwadron unserer Uuhlanen ruͤckte in Echelons durch das Dorf, riff unter dem Feuer der Geschuͤtze und der links hinter dem Dorse n n. Infanterie jene Position an und zersprengte den Feind. Gegen die andere Kolonne rechts ließ der General Chlapowski das Karabinerfeuer durch mehrere Kartaͤtschen Schusse erwiedern; die Infanterie gerieth durch dieses Feuer in e. und wurde don derselben Uhlanen⸗Schwadron zersprengt, welche bel dieser Ge— legenheit das eine Geschuͤtz eroberte; das andere wurde von den zersprengten Ueberresten des Feindes in den Wald abgefuͤhrt. — Zei der ersten Charge starb der Lieutenant Grotkowski vom 26 sten Linien- Infanterie Regiment den Tod der Tapferen; dem Kanonitus Loga wurde von einem Bajonett der Arm durchbohrt; bei der anderen
wurden der Adjutant pet Generals Chlapowoti, Potworgwéenli, von
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