1831 / 195 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 16 Jul 1831 18:00:01 GMT) scan diff

hung des Schwarzen Adler⸗Ordens Allergnädigst anerkannt hat. Wie verlautet, wird zum Andenken an diesen Tag eine dem Ju⸗ bilar überreichte und gewidmete Zeichnung des Altars und der Kanzel in der hiesigen Königl. Schloßkirche lithographirt werden, was insbesendere den von ihm ordinirten Geistlichen (deren Zahl 300 längst übersteigt), als Erinnerung an ihren eigenen Ordina— tionstag, allen übrigen zahlreichen Verehren desselben, ja allen : Preußen eine willkommene Erscheinung seyn muß, da an den ; Stufen dieses Altars Friedrich III. vor 130 Jahren sich die Kö— nigskrone aufe Haupt fetzte und seitdem als Friedrich J. die glän⸗ zende Reihe der ruhmwuüͤrdigen Könige von Preußen eröffnete.“ Nachrichten aus Köln vom 10. Juli zufolge, ist der bei dem dasigen Assisenhofe verhandelte Kriminal Prozeß gegen die Achener Meuterer am 9. Juli nach einer Dauer von 6 Wochen beendigt worden. Am 8. Juli früh gegen 16 Uhr begannen die Geschwornen ihre Berathschlagung über jene Verbrecher, welche angeklagt waren, „am 36. August v. J. ein Attentat verübt zu haben, dessen Zweck gewesen ist, Verheerung, Blutvergießen und Plünderung über die Stadt Achen zu bringen“, ferner „mehrere Polizei⸗Beamte und andere Personen geschlagen und verwundet u haben“, ferner „mehrere Häuser in Achen geplündert, das obiliar-Eigenthum zertrümmert oder entwendet zu haben“ und endlich „einen gewaltthätigen Angriff auf das Arresthaus zu Achen gemacht zu haben.“ Die Berathschlagung dauerte bis am 9g. Juli Morgens 1 Uhr, wo die Geschwornen 14 Indivi⸗ duen als unschuldig bezeichneten, die sofort vorgeführt und von dem Präsidenten ihrer Haft entlassen wurden. Man hat be⸗ . merkt, daß dieselben sogleich darauf sich in den Dom begeben . ö. und denselben erst nach Anhörung der Frühmesse verlassen haben. Das Urtheil des Königl. Assisenhofes über die für schuldig erkannten Aufrührer ward am gten Juli Abends 7 Uhr in . Anwesenheit einer großen Menge von Zuhörern, die sich . weit zahlreicher als in den ersten Tagen eingefunden hatten, ver⸗ kündigt. Es war folgenden Inhalts: Drei von den Meuterern,

die schon früher mit schweren Kriminalstrafen belegt waren, wur⸗

den zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, zur Ausstellung während

einer Stunde am Pranger und zur Brandmarkung verurteilt,

vier zu 20ähriger Zwangsarbeit und zu einer Geldstrafe oder

derselben angemessenen Verlängerung ihrer Gefangenschaft, fünf

zu 15jähriger Zwangsarbeit und einer Geldstrafe ꝛc., sechs zu

12jähriger, fünf zu 10jähriger, zwölf zu Sjähriger, neun zu

7Tjhriger, einer zu 5jähriger Zwangsarbeit und einer zu Sjäh—⸗

riger Zuchthausstrafe. Alle diese Individuen sollen auch während

einer Stunde am Pranger ausgestellt werden. Neun von ihnen

ͤ wurden übrigens aus dem Soldatenstande ausgestoßen, der Na⸗ tional-Kokarde und des Militair-Abzeichens für verlustig erklärt. Die noch übrigen eilf Verbrecher wurden mit Einsperrung in Zucht- und Besserungshäuser bestraft und unter polizeiliche Auf⸗ sicht gestellt. Die Verurtheilten, von denen mehrere während der Procedur sich widerspenstig bewiesen und hartnäckig geläugnet hatten, betrugen sich an dem genannten Tage sehr ruhig, viele von ihnen waren sehr demüthig und baten noch besonders „um gnädige Strafe“. Uebrigens herrschte an diesem Tage, so wie auch an den früheren, die größte Ordnung und Ruhe im Assisen— saale. Zwei von den Angeklagten, die während der Assisen⸗

Sitzung erkrankten, sind zur nächsten Assise verwiesen worden.

6 61

——

* * *. C holler a.

Amtlichen Berichten aus Danzig zufolge, waren

inzuge⸗ s ö. krank , . genesen gestorben bleiben krank am 9. Jult.. 55 6 9 9. 45 Pers. d 4 2 4 k 2 11. * 2 43 1 . . 47 * . / In 3 Tagen also .. 21 1 18 Perf.

1178

Das summarische Verhältniß der Erkrankungen, Genesun—

gen und Todesfälle in den einzelnen Wochen ergiebt sich, wie folgt: erkrankt genesen gestorben.

Es sind in der ersten Woche 52 ‚— 28 . su zweiten ⸗⸗ 87 18 60 . 111 11 86 n e 153 23 114 1 154 360 121 1 e 88 39 70 Summa .. 615 121 479

und zwar vom Militair .. 134 54 74

vom Civil . 3 511 67 405

Seit dem 3. Juli ist:

im Neustädter Kreise erkrankt genesen gestorben. 1

in Rahmel 1

im Danziger Landkreise in Golm kau J 1 = in Nenkau 1

Die übrigen Kranken befinden sich in der Genesung.

Im Tilfiter Kreise haben sich am Iten d. M. in den Dörfern Coadjuten und Medischkehmen, 3 Meilen von Tissit und hart an der Russischen Gränze gelegen, Symptome der Cho⸗ lera gezeigt, und zwar sind im ersteren drei Personen, im letzte⸗ ren nur eine gestorben. Beide Orte sind sogleich durch Mili— tair⸗Kommando's gänzlich gesperrt. ̃

Die Heilmethode des Dr. Leo in Warschau hat sich in Danzig, so weit sie bisher in Anwendung gebracht worden ist, noch nicht bewährt. Von 24 danach behandelten Kranken sind 18 gestorben. 4. 4

In St. Petersburg waren nach offiziellen Mittheilungen an der Cholera

am 29. Inni . 29 Kranke 12 Todte. 339. 60 ,, 1 8 60 .

das Uebel ist also dort im Steigen.

Nach einem Schreiben aus Odessa vom LTästen Juni ist daselbst die Cholera wieder ausgebrochen, und es ereignen sich da⸗ selbst täglich etwa 5 bis 6 Todesfälle. Die Krankheit scheint jedoch jezt nicht so heftig und bösartig zu seyn, als im vorigen Jahre. Auch im Quarantaine⸗-Hafen ist die Krankheit ausge⸗ brochen, und es sind bereits 3 Schiffs-Capitaine und mehrere Matrosen ein Opfer derselben geworden.

Königliche Schau spiele. ö Freitag, 15. Juli. Im Opernhause: Die gefährliche Wette, komische Oper in 2 Abtheilungen; nach einer neuen Be⸗ arbeitung der Oper: „Cosi fan tutte“, zur beibehaltenen Mustk von Mozart.

Königstädtisches Theater. Freitag, 15. Juli. Lenore, Melodrama in 3 Akten, von K. v. Holtei.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 9. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 373. Kanz - Bill. 133.

Hamburg, 12. Juli. Oesterr. 5proe. Metall. I84. Bank. Actien 9909. Russ. Engl. Anl. 853. Russ. Anl. Hlamb. Cert. S2. Poln. S0. Dän. 573.

Wien. 9. Juli. 5proc. Metall. I8z. dproe,. 673. Loose zu 100 Fl. 154. Oblig. 113. Bank- Actien 986.

Part.

Berliner Börse. Den 14. Juli 1831. . Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Preusis. Con

,,. en n,, St. Schuld- Sch 4 S333 39 IOstpr. Efandbrf. 4 N *. . . 18 5 99 987 . , , . 165 a , r. Engl. Anl. 2 5 96 951 ur- u. Neum. do. 10 , Le, Gil , , , , siefis m n, t = f, m 195. khkurm. dbl. m. j. C. 4 8757 kRFkst. C. d. -u. N. 53 , ,, . 4 S871 171. 80h. d. K- u. N. 54 . ö erl. Stadt-Oblig 4 9064 . —— Königsbhg. do. z 4 n 881 ** 3 —— 6 do. wf 41 92 ih, voll w. . Danz. do. in Ih. 35 Leue ito ĩ ? Woesipr. Plandbr. 4 937 Eriedrichsd'or. . 91 A m t l l ch e N 9 ch 6 chM t en. Grosshz. Pos. do. 4 I 96 IDiscaonto- * Kronit des Ta . I 8 ( ö Wechsel- Cours. Brie, sach Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kron— Tr, a nnn, na Fürstenstein in Schlesien; , 256 Y, zn . Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklen— nnn , , ,,, 149 Fburg-Strelitz und Se. Hoheit der General der Infanterie 6 , . und kommandirende General des Garde⸗Corps, Hersog Karl , 1 ESti. 3 it. 16 21 von Mecklenburg⸗Strelitz, nach Neu-Siresitz, und n . 300 Er. 2 Mt. 80 Ihre Durchlaucht die Fürstin von Liegnitz nach Teplitz . ö 1028 cbgereist. m 16h wl, 2 Mn. 1024 R 1 ö 2M. 999 / / Lei . . a, . 100 . ö t . 1633 J 150 Fl. l. . 9 63 ö . ? . en . 100 RbIl. 3 Woch. 2 ö 2 3 el t un 9 8 . N 1 ch 11 chM t 6 n. . 600 Fl. Kurz

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats-Zeitun Seite 1174, Sp. 1, Zeile 2, statt „Post-⸗Polizei⸗Ordnung“ lien „Pe st-Polizei-Ordnung“, und Zeile 11, st. „Bacheim“ um „Bacheimer Kreises“ l. „Boch nia“ und „Bochniaer Kreises“ ö / /// /// / /

NACHISCHIRIET. Lüttich, 10. Juli. Friedens-Präliminarien angenommen.

Stimmen erfolgt. Paris, S8. Juli.

les Andélys Big non, in Aix Thiers, in Saumur Benj. De lessert, in Camech Dupin d. Aelt., in Valenciennes Vati

mesnil, in Orthez St. Cricg, in Epinal Gen. Jacqueminot, in Lisieux Guizot, in Havre Duvergier de Hauraune, in Bordeaux H. Fonfräde, in Chaunh, Verneuil und Brionne O dilon⸗-Barrot (also schon viermal gewählt), in St. ⸗Sevn

Gen. Lamarque, in Berna Dupont v. d. Eure.

Heute schloß 5procentige Rente pr. eompt. 87. 60. sin cour. 87. 70. 3pror. pr. compt. 58. sin cour. 58. 10. 5ptot, neue Anleihe der 120 Mill. 87. 70. 5proc. Neapol. pr. Compt. 67. 90. sin cour. 68. 5proc. Span. Rente perp. N74.

Frankfurt a. M., 11. Juli. Oesterr. 5proc. Metall. M) 793. 4proc. 6713. 677. 23proc. 41. 1proc. 175 B. Bank- At. 1212. 1210. Partial-Obl. 1145. 1144. Loose zu 100 Fl. 156 Br. Poln. Loose 407. 40. .

Redacteur John. Mitredacteur Cottel.

. Gedruckt bei A. W. Hayn.

ö

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Da sich im letzt angestandenen Termin zum Verkauf der adel. Czerlin⸗ und Klein-Nappernschen Güter kein annehmlicher Kaͤufer gefunden, so wird mit, Bezug auf die Bekanntmachung vom J. Ja— nir d. J. ein neuer Termin auf

den 19. September c., Vormittags um 10 uhr,

Verkauf, unter erleichternden Bedingungen, eventualiter aber auch zu einer vieljaͤhrigen Verpachtung von fester Dauer, von Jo— hannis 1852 ab, im hiesigen Landschaftshause anberaumt.

Die Taxe und Verkaufs so wie die Pacht-Bedingungen, sind

jeden Vormittag in unserer Negistratur einiusehen.

Mehrungen, den 29. Juni 1831. ;

Königl. Ostpreüß. Landschafts-Direktion.

zum

Bekanntmachung.

Da in dem letzt angestandenen Termin zum Verkauf der adel. Reinswesnschen Güter kein annehmliches Gebot offerirt worden, so haben wir einen anderweiten Termin zum Verkauf, unter denen in unserer Bekanntmachung vom 7. Januar e, aufgestellten erleich⸗ ternden Bedingungen, oder auch zu einer vielsahrigen Verpachtung

Allgemeiner Anzeiger für die Preuß

von sester Dauer, von Trinitatis 1832 ab, auf den 20. September d. J., Vormittags um 10 Uhr, im hiesigen Landschaftshause anberaumt, und koͤnnen die Taxe und Verkaufs-, so wie auch die Pachts-Bedingungen, taͤglich hier ein— then werden. . es Mohrungen, den 29. Juni 1831. ; . Königl. Ostpreuß. Landschafts-Direktion.

——

Bekanntmachung.

Das im Haupt-Amte Ortelsburg belegene, gus 2 Vorwerken und einem regilirten Dauerndorfe, zusammen in 44 Hufen 12 Morgen zöß äuthen Kulimisch oder 190 Hufen 16, Morgen 133 ARuthen Preuß. be chende, im ö Thl. abgeschatzte freie

ĩ 3 nen nine fun nn mn, s; d. J.. Nachmittags um 3 Uhr, in unserm Geschaͤfts-Zimmer hierselbst, unter, erleichternden Bedin- gungen zum Verkauf lieitirt, der zwoͤlfte Theil des ganen Gebots muß aber in Dsprcuß. Pfandtriefen Nennwerth im Termin auf das stauf eponirt werden. . ͤ a , ,. te fun die Verkaufs-BVedingungen und die Taxe in nuscrer Registratur taͤglich vorgelegt werden. Mohrungen, den 30. Juni 1851, . . Königl. Ostpreüß. Landschafts-Direktion.

Literarische Anzeigen. So eben ist in C. A. Eyrauds Kunstanstalt in Neuhaldens⸗ leben *rsch enen und in allen guten Buchhandlungen, in Berlin

in der Stuhr schen Buchhandlung, Schloßplatz Nr. 2, nahe der Bruͤderstraße, in Neu⸗Ruppin bei Riemschneider zu haben:

Der Achtzehnte. Oktober. Ode an das Vaterland, und vaterlaͤndisches Schauspiel. achten Preußen gewidmet, von einem Preußen. Die Worte: „Preuße, Dankbarkeit und Treue „Und Liebe zu dem Koͤnig, sind nur eins.“

Broch,, mit lithogräphirtem Umschlag. 16m. Preis 7) sßr.

Allen

So eben ist erschienen, Dessau bei C. G. Ackerm ann:

ThGatre frangais moderne,

Scrie II. Vol. 4. Cont. Marie Migudot, drame historique mèlise de couplets en trois époques p. Bayard et Duport, . Subseriptionspreis fuͤr diejenigen, welche sich auf die vollstaͤndige Serie von 12 Baͤndchen verbindlich machen, und bei Empfang des 1n Baͤndchens das 12te nn, . 5 sgr. Verkaufspreis einzeln 77 sgr.

Zu erhalten in der Stu hr schen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, nahe der Bruͤderstraße, woselbst auch sters voll staͤndige Exemplare der ersten Serie zu 2 Thl. vorraͤthig sind.

Bei uns ist erschienen: Handbuͤchlein der Gesetzgebung,

aber die Verpflichtung zur Entrichtung der Gewerbesteuer und des Gewerbesteuerwesens überhaupt. Fuͤr Kommunal- und Steuer⸗ beamte, wie auch zur Selbstbelehrung fuͤr Steueryflichtige aller Klassen von C. A. Mey er. Sryo. broch. Thl. a ( che für Koͤnigl. Preuß. Zoll- und Steuerbeamte, ingleichen für . Kaufleute, Fabrikanten und Gewerbetreibende re. enthaltend, . die Erhebungsrolle und die vollstaͤndigen Tarise der äußern und innern indirekten Steuern, eine Tabelle aller in Defraudations⸗ Fällen festgesetzten Strafen, von einem Königl. Preuß. Grenz⸗Zoll⸗ Beamten. Carton. gr. Svo. 14 Thl.

W. Na tor ff & G0 ꝑE) Heiligegeiststraße Nr. 23, Koͤnigsstraßen Ecke.

Bei G. Reimer, Wilhelmsstraße Nr. I3, ist erschienen. Die Cholera in Folen, auf einer Reise durch einen Theil diazes Landes, beobachtet von Dr. E. Gnusechke, pract. Arzte zu Danzig. 5 68gr. Gräfe, C. F. uud v. Walter, Journal für Chirurgie und Au- ganheilunde, XV. Bd., 4. Hest. 1 ThI. 10 ar.

ischen Staaten.

In diesem Heft sind unter andern folgende Aufsaͤtze uber

die Cholera enthalten. 1ñãè Beobachtungen über die Cholera in Moscau, nach B. Zomb-

koffs Menographie, im Auszuge mitgetheilt von Dr. E. Gräfe.

2) Gesammelte Nachrichten in Beziehung anf die jetzt in Ruls- land herrschende Epidemie, vom r. Hildebrand. Mit einer Charte des Weges, welche die Indische Cholera vom August 1817 bis Dezember 1830 genommen hat.

3) Ueber die Cholera im Königreich Polen, aus einem Send— schreiben des Dr. Scipion Pinel an C. F. v. Gräfe.

In wenigen Tagen erscheint: . ChaFte der Verbreitung der Cholera im Europ. Ruse land bis Ende Juni 1831.

Special-Karte des Königreichs Polen, nebst einem Theile von Ostpreulsen, Wolhynien, Gallizien und Schlesien, in 2 Blättern, grols Iinperial. Preis 1 FI. 12 Kr. Rheinl.

Ausser den Städten, Flecken und Dörfern enthält diese Karte sogar alle Höfe, Mühlen und Forsthäuser ere., so wie, nebst allen Post- und Landstralsen, auch alle kleineren Verhindungswege, und liefert eine genaue Ansicht von den jetzigen Kriegs- Schauplatae. Eine specielle StatistiJt von Polen ist am Fusse der Karte beigefügt.

IIistorisch- statistisch- geographische Darstellung des Königreichs Polen, vom Jahr 1770 und seiner allmähligen Theilung in den Jahren 1773, 1793, 1795, 1807 und 1815, auf grols Reul- Folio 36 Kr.

Der Beschaner siuder hier die verschiedenen Perioden von die- sein, dem Wechsel des Schicksale so sehr preisgegebenen Lande klar dargestellt, es giebt ihm eine richtige Vergleichung seiner sonstigen Grölse und jetzigen Gestalt, so wie von seiuer allmäh- ligen Zerstückelung.

Mannheim, im Juni 1831. Steindruckerei von Rudolph Schlicht,

In kurzer Jeit wird versandt: Vollständige

von

Litihauen, Wolhynien, Podolien und dem

Königreich Polen,

enthalte ud die Post- Stationen und Schlaehten älterer und neuerer Zeit,

mit Angabe der kommandirenden Feldherrn, nebst historischen

und statistischen Bugahen entworsen, und lithographirt von Rudolph Schlicht. ; In Berlin sind die bis jetzt erschienenen Karten vorräihis ber G. Reimer, Wilhelmsstralse No. 73.

Karte

1

Nach einer heute erschienenen Bt— kanntmachung des hiesigen Magistrats hat der Kongreß di von Seiten der Londoner Konferenz in Vorschlag gebrachten Privat⸗Nachrichten aus Brüssel zufolge, ist die Annahme mit einer Majorität von z

Bei dem gestern stattgefundenen zweitt Skrutinium trug im 10ten hiesigen Wahl-Kollegium der Genen Lobau über H. Chardel, im 12ten H. Arago über H. Panis um im 13ten H. Renet über H. Desgranges den Sieg davon. Von den bis heute bekannt gewordenen Departements-Wahlen, die da Mehrzahl (nach im gemäßigten Sinne ausfielen, sind folgende die wich tigsten: In Troyes Cas. P érier, in Luneville General Lob au, n

Preuß

Allgemeine

ische Stagts-Zeitung.

56166 d. Rußland. St. Petersburg, 6. Juli. Hier ist folgendes Allerhöch⸗

es Manifest erschienen: Mitten unter den Unser . betrübenden Ereignissen hat es dem Allmächtigen gefallen, Unseren Kummer zu verdoppeln. Unser vielgeliebter Bruder, der Cesarewitsch Großfürst Konstantin Hawlowitsch, von der in Witepsk herrschenden ansteckenden Krank⸗ heit ergriffen, ist nach heftigen, aber bald überstandenen Leiden am löten (27sten) dieses Monats an der Cholera verschieden. Mit gebeugter Seele, allein in Demuth vor den unerforschlichen zügungen des Königs der Könige, verkünden Wir dem Volke den Schmerz, der Unser Haus betroffen hat. Gegeben auf dem Landsitze Alexandria bei Peterhoff am 17ten (29sten) Juni im 183 1sten Jahre nach der Geburt des Erlösers, Unserer Re⸗ gierung im sechsten. (gez.) Nikolas.“ Se. Kaiserliche Majestät haben zu befehlen geruht, wegen des Hinscheidens Sr. Kasserl. Hoheit des Großfürsten Konstan— tin Pawlowitsch Hoftrauer, vom 15. (27.) Juni an gerechnet, auf 3 Monate anzulegen. In einem Schreiben aus Kiachta vom 22. April (4. Mai) eift es: „Der Namenstag Ihrer Majestät der Kaiserin und J. Kaiserl. Hoheit der Großfürstin Alexandra wurde hier gestern mit einem festlichen Dankgebet gefeiert, nach dessen Beendigung der Dsargutschei von Maimatschen, auf an ihn ergangene Ein⸗ dung der Stadt, mit einem zahlreichen Gefolge nach Kiachta m Üünd sich zum Gränz⸗-Oberbefehlshaber begab, der ihn mit a seinem Range entsprechenden Ehrenbezeugungen empfing. Duauf wohnte er einem Mahle bei, wo auf das Wohl J. J. Majestäten, des Thronfolgers und der Kaiserlichen Familie un— r Gesang und freudigem Hurrahrufen getrunken ward. Spä— er besuchte er noch mehrere Beamte und Abends einen Ball, der ihn sehr zu interessiren schien, der Gleichgültigkeit ungeach⸗ tet, welche die Chinesen aus Stolz gegen Alles bezeigen, was ausländisch ist.“ Vor einigen Tagen wurde im Stadttheil Karetnaja der Grundstein zu einem Asyl für alterschwache Bürger gelegt, wel— ches von der hiesigen Kaufmannschaft erbaut wird. Die Cholera nimmt (wie die hiesige Zeitung meldet) unglücklicher Weise immer mehr zu; unermü-wdet bleibt jedoch der Eifer der Regierung, der Beamten und Privatpersonen, um, wo nöglich, die Zahl der Opfer zu mindern und ihre Leiden zu mil— dern. Die Mitglieder der Allerhöchst verordneten Kommission, die Medizinal-Inspektoren und alle Polizei⸗Beamten, so wie die erzte, betreiben die Sache mit Eifer, mit Beharrlichkeit und nit Selbstaufopferung. Wenn bis jetzt nur eine geringe Zahl on Kranken genesen ist, so lag die einzige Ursache davon in der besonderen Eigenthümlichkeit und Hartnäckigkeit dieses Uebels. Es erkranken Viele auf einmal, und die Heilung erfordert längere eit. Dazu kommt die gegenwärtige starke Sommerhitze (die auch, abgesehen von der Epidemie, zu Magenleiden geneigt macht) und der schnelle Wechsel der Temperatur während der letzten Tage, wodurch gleichfalls die Zahl der Kranken vermehrt worden ist. Die hiesige Post-Direction hat bekannt gemacht, daß alle an hier auf der Post und mit Estafetten nach anderen Städ— tn abgehende Briefe durchräuchert und in der beim Postamt mntichteten Quarantaine 4 Stunden verbleiben werden. Die L etbindunz nach Kronstadt wird nur zu Wasser bewerk— nRelligt. „Nach offiziellen Berichten sind im ganzen Gouvernement iefland, ohne Riga, also von einer Bevölkerung von ungefähr ähh, oh0 Menschen, vom 27sten Mai bis zum 2ten Juli erkrankt sh, genesen 62, gestorben 75 Personen. Auf den Rigaischen reis kamen davon 150 Erkrankte, 43 Genesene und 64 Ge⸗ sorbene. Im Dörptschen, Fellinschen, Werroschen, Wolmarschen, DHernauschen Kreise und der Provinz Oesel hatte sich keine Spur der Cholera gezeigt. Auch im Walckschen, wo 7 Personen er⸗ kant und 5 gestorben waren, hatte sich in 6 Tagen, bis zum istnn Juli, kein neuer Krankheitsfall ereignet. In Mitau sind, nach einem Kommunikate des Kurländi⸗ n Gouvernements-Comité's an das Liefländische, bis zum im Juni erkrankt 470 Personen, genefen 89, gestorben 250, also noch krank 131; in ganz Kurland (ohne Mitau) bis um Lästen Juni erkrankt 703, genesen 217, gestorben 366; noch tank 120 Personen. Von diesen waren in Polangen erkrankt ä, genesen 85, gestorben 117 Personen.

. Riga, 7. Juli. Seit dem Beginn der Cholera-Epidemie bis zum gestrigen Morgen sind in . Wohnungen erkrankt: 6 Personen, von welchen 1252 genesen, 705 gestorben und 0b noch krank blieben; in den Hospitälern waren bis zur selbi⸗ in Zeit aufgenommen: 220tz Personen, von welchen 854 gene— n, 1092 gestorben und 230 noch krank blieben. Ueberhaupt be⸗ anden sich 113 Kranke in der Besserung. Vom Morgen des ken bis dahin des hten sind in ihren Wohnungen erkrankt 42, genesen (mit den früher erkrankten) 69, gestorben 12; in den

Berlin, Sonnabend den 16 ten

K „„

Juli.

nn , ret Zeit aufgenommen 6, genesen 84, gestor⸗

Wilna, 24. Juni. Im hiesigen Litthauischen Kuri wird gemeldet, daß Se. Maj. der Kaiser . . . ren in der Insurrection betheiligten Personen nachdem sich dieselben freiwillig vor dem Kriegs-Gouverneur General Pahlen gestellt und erklart hatten, daß sie nur mit Gewalt und aug Furcht vor der Todesstrase zur Theilnahme an dem Aufruhr ge⸗ nöthigt worden seyen Verzeihung angedeihen zu lassen, sie selbst von der gerichtlichen Untersuchung und ihre Güter und Vermögen von der Sequestration zu befteien. Dergestalt ist die Kaiserl. Verzeihung folgenden Einwohnern des Gouvernements Wilna ju Theil geworden: Dem Präsidenten des Szawler Gränz⸗ Gerichts, Adam Gorski, welcher an der Insurgenten⸗Re— gierung in Telsje Theil nahm, dem Napoleon Prjewlonki, der bei dem obersten Insurgenten-Chef Staniewicz eine Adjutantenstelle bekleidete, dem verabschiedeten Lieutenant Fürsten Giedroyc, wel— cher sich ebenfalls unter den Insurgenten befand, und dem Ste— phan Billewiez, der durchaus keinen Theil an dem Aufruhr hatte, sondern sich im Gegentheil der Verfolgung von Seiten der In⸗ surgenten zu entziehen suchte. Keiner der Genannten hat gegen die Russen gefochten, und Alle haben sich gemeinschaftlich, um ihre Unterthanentrene für den Thron kund zu thun, bes den Russischen Behörden gemeldet und sie um Schutz und Protec— tion ersucht.

Odessa, 24. Juni. Im hiesigen Courier heißt es: „Un— ser Klima bietet dieses Jahr eine nicht uninteressante Erschei= nung dar. Anstatt der sonst im Anfange Mai gewöhnlichen Dürre die von sehr heftigen, große Staubwolken aufregenden, Winden begleitet zu seyn pflegt, sind wir von häufigen Regen⸗ güssen heimgesucht worden. Viele Gutsbesitzer befürchten eine schlechte Korn- und Heu⸗Ernte, was für Odessa und seine Um— gebung ein halbes Wunder seyn würde. Vorgestern hatten wir hier einen heftigen Orkan mit starkem Regen; der Wind war so ungestüm, daß ein auf der Rhede belegenes Fahrzeug umge— worfen ward; glücklicherweise kam noch zeitig genug Hülfe, wo— durch die Menschen, die sich auf demselben befanden, gerettet

wurden.“ S o 1e n

„Warschau, 11. Juli. Am (ten, sten und Hten d. M. be— schäftigten sich die Reich stagskammern mit Fortsetzung der Diskussionen über die einzelnen Artikel des Gesetzentwurfs, wo— durch eine außerordentliche Vermögensstener an Silber projektirt wird. Als Haupt⸗Oppenent gegen diesen Entwurf trat der De⸗ putirte Krysinski auf, der sich sowohl gegen die Inkonsequenz, womit die Kontribuenten dieser Steuer in Klassen abgetheilt worden, als auch gegen die in dem Projekt angedeuteten Mittel, das Vermögen dieser Kontribuenten abzuschätzen, erklärte. Für den Entwurf sprachen, nächst dem Finanzminister, vorzüglich die Kommissions-Mitglieder Wolowski und Morozewicz; doch gediehen die Verhandlungen darüber noch nicht zum Schluß. Außerdem bestätigten die Kammern in der Sttzung vom 5ten d. M., ungeachtet einkger Einwendungen, die Repräsentanten-⸗Wah— len für die Wojewodschaften Kiem, Podolien und Brazlaw, fer— ner am 6ten d. M. die Wahl des Herrn Michael Gostkowski zum Landboten des Distrikts Stopniza, Viktor Luniewski zum Landboten des Distrikts Szydlowiez und Hieronhmus Kocha— nowski zum Landboten des Distrikts Radom. Eudlich bezeich— neten sie noch eine aus den Kastellanen Mencinski, Bronikowski und Bienkowski, so wie aus den Deputirten Lutostanski und Floryanowicz, bestehende Deputation, um die Gültigkeit der Wahl des Herrn Aloysius Biernazki zum Deputirten von Sie— radz zu untersuchen.

In der Staats-Zeitung befindet sich ein Artikel, worin im Allgemeinen über die Willkür geklagt wird, mit welcher die höchsten Stellen in der Armee oft an Personen ertheilt werden, deren Charakter und Talente nicht im geringsten erprobt sehyen, weshalb man darauf anträgt, augenblicklich ein Comité nieder— zusetzen, um über die Würdigkeit der von dem Generalissimus und der National-Regierung zu Generalen vorgeschlagenen Per— sonen zu entscheiden und selbst noch die bereits vorhandene Liste der Generale zu revidiren, damit nur diejenigen ein Kommando erhielten, denen man volles Vertrauen schenken könne, die ande— ren aber in die Reserve zurückgestellt würden.

Folgendes ist der (gestern erwähnte) Bericht des General⸗ Stabs-Chess Thomas Lubienski:

„Ich habe die Ehre, der National-Regierung den uͤber ein bei der Stadt Plonsk vorgefallenes Treffen erhaltenen Rapport mitzu⸗ theilen. Da General Muͤhlberg erfahren hatte, daß Plonsk von dem Feinde besetzt sey, beschloß er, diese Stadt anzugreifen. Es ruͤckten daher am aten Juli gegen 8 Uhr Abends 2 Grenadier-Ba— taillone aus, um Wronsk zu besetzen und die Operationen der Ka— vallerie zu unterstuͤßzen, welche Plonsk angreifen sollte. Zu derselben Zeit begab sich General Turno mit der KavalleriFe ebenfalls nach Wronsk, indem er das tte Uhlanen⸗Regiment im Lager zurückließ, um Pgtrouillen zu bilden und die ndͤthigen Nachrichten zu erthei⸗ len. Eine Schwadron des töten Uhlanen⸗ und eine Compagnie des Grenadier⸗Regiments begab sich uͤber Gadowo nach Popielczyn, um Nowemiasto zu observiren und laͤngs der Wkra in der Richtung von Sochoezyn Kundschafter auszusenden Vor Tagesan⸗ bruch griffen 8 Schwadronen unter dem Kommando des Ge⸗ nerals Jaraczwski die Stadt Plonsk an, und nachdem sie bis auf die Anhoͤhe des Dorfeg Strachom gekommen waren, setzte ein Theil dieser Kavallerie uͤber den Fluß Plonka, um die Stadt Plonsk von hinten anzugreifen; General Jaraczewski hinge⸗ gen ruͤckte auf der Landstraße von Nowemiasto nach Plonsk von vorn auf die Stadt los. General Turno, welcher diese Affaire in Person leitete, blieb mit der Infanterie und 4 Schwadronen in WKronst jurück. Um 3 Uhr Morgens stuͤrzte General Jaraczewski, den ihm ertheilten Auftrag vollziehend, mit Blitzesschnelle auf das zwischen Psonsk und Poswientne befindliche Lager der Attamanschen Fosaken, eines dem Ih ron fel sh⸗ gehorenden Regiments, zersprengte das ganze Lager, nahm 3) Gemeine nebst ? Bffißieren und einen Conducteur des Generalstabes . und streckte 16 Mann zu Boden. General Jaraczewgkt ertheilt dem Krakusen⸗Regiment unter Anfuͤhrung des Oberst⸗Lieutenants Paszyz ehrenvolles Lob und

erwaͤhnt außerdem mit Auszeichnung folgender Militairs; des Lieute⸗ nants Gorski, vom keln be r nn gn mer der einen Kosaken⸗Rittmei⸗ ster 7 ihn aus dem Sattel hob und gefang nahm; des Ca⸗ bitains Lipowski und des Lieutenants Tyrba, welche mit der vor⸗ deren Schwadron kuͤhn auf den Feind eindrangen, und endlich des Krakusen Peter Kossallowöti, der, von 3 Kosaken umringt, den einen mit der Pistole niederschoß, die anderen zwei aber tuͤchtig zer⸗

hieb und, trotz einer er h / ] nuch Ii hz erhaltenen Wunde, sich nicht gefanzen ich

In der Warschauer Zeitung liest man unter Ande— tem: „Nachrichten zufolge, wesche am Seen d. hier eingegangen sind, sollen die Russen sich nicht nur aus der Gegend von Sierogk, sondern auch aus Pultusk entfernt haben. Diese Bewegung, welche die Gemüther in große Spannung versetzt, wird gewiß angemessene Manöver von Seiten unserer Armee zur Folge ha— ben. Am 9ten d. verbreitete sich hier die Nachricht, daß die Russen nicht nur Pultusk, sondern auch Ostrolenka verlassen hätten, und daß sich ihre ganze Armee an die Preußische Gränze anlehne. Die se Nachricht bedarf einiger Auseinandersetzungen. Es ist möglich, daß dies nur Demonstrationen sind, um wichti⸗ gere Mandover damit zu verdecken. In kurzem wird sich die ganze Sache aufklären, sobald unsere an der Narew stehende Armee sich dem Feinde mehr nähert. Wir zweifeln nicht, daß unser Generalissi⸗ mus diese Gelegenheit nicht außer Acht lassen wird, um so mehr, da das Hauptquartier bereits vorgestern nach Modlin vorgerückt ist. Auf der Straße nach Brzese hin deckt uns das Corps des Generals Ry⸗ binski. General Rosen welcher, wie bekannt, sein ganzes Corps in den Schlachten bei Wawr, Groß⸗Dembe und Iganie verloren hat, und von dem gemeldet wurde, daß er in der zweiten Linie stehe und sich mit der Reorganisation seines Corps beschäftige, soll bereits über 10,000 frische Truppen zusammengebracht haben, mit denen er wahrscheinlich in der Wojewodschaft Podlachien er— schienen ist. General Rybinski, der vor einigen Tagen eine ei— was zu kühne Rekognoscirung unternahm, sah sich plötzlich von Kosaken umringt und wäre, wie es heißt, fast in die Gewalt des Feindes gerathen. Es ist dies ein neuer Beweis der zu großen Hitze unserer Generale, die man nicht genug ersuchen kann, aus Liebe zum Vaterlande sich an Orten, wo es die Nothwendigkeit nicht dringend erheischt, weniger der Gefahr auszusetzen. Wer weiß nicht, daß General Rybinski ein eben so talentvoller als tapferer General ist, wer verlangt von ihm noch neue Be— weise seines persönlichen Muthes, und wer fühlt nicht, welch ein großer Verlust es für uns seyn würde, wenn wir einen so ausge⸗ zeichneten Feldherrn verlören! General Romarino soll wieder auf das rechte Weichsel⸗Ufer hinübergegangen seyn und General Chrjanowski den Oberbefehl über unsere auf dem linken Weich⸗— selufer befindlichen Truppen erhalten haben. Doch sind noch keine Nachrichten über die Operationen dieser Generale eingegan⸗ gen. Das Corps des Generals Romarino, vereint mit dem des Generals Chrzanowski, welches ebenfalls jeden Augenblick bereit ist, auf das rechte Ufer der Weichsel hinüberzugehen, sind hin— reichend, um mit Erfolg gegen Rüdiger zu operiren. Der Mo— ment wichtiger und entscheidender Ereignisse ist vielleicht nicht n ,, 8

asselbe att enthält auch folgende Nachrichten: „Der junge Graf Wladimir Potogki, einer kel n , . (uten. Chefs in Podolien, ist in Gesellschaft der Bürger Zeno . ki, Theophil Jurcewicz, Wladislaus und Siegmund Szwah— kowsli aus derselben Provinz in Warschau angekommen, um in Polnische Militairdienste zu treten; so fammeln sich die Patrio— ten, wenn sie an einem Ort von der Uebermacht verdrängt werden, an einem anderen von neuem oder verstärken die Schaa— ren ihrer Brüder. Es heißt, daß sich noch neue abgesonderte Wolhynische, Podolische und Ukrainische Legionen organssiren sol⸗ len; eine derselben, wahrscheinlich die Ukrainische, wird in Kosa— kentracht gekleidet werden und uns an die Kosaken erinnern, welche unter den Siegmunden und Batorhs die Polnischen Rei— hen verstärkten und durch ihre schnellen Ueberfälle die Schlacht—

ordnung des Feindes in Unordnung brachten. Gleich am An⸗

fange des gegenwärtigen Krieges, im Monat Februar, erhielt der Major Sosnkowski vom 4ten Chasseur-Regiment in einem Treffen 18 Stoß-, Hieb und Schuß-Wunden; er wurde von dem Feinde gefangen genommen und vor den Cesarewitsch Kon⸗ stantin gebracht, welcher ihn seinem Arzt zur sorgfältigsten Pflege anempfahl. Sosnkowski blieb in Bialyflock stets bei dem Großfürften, der sich haußg nach seiner Gesundheit erkundigte; als aber nach Annäherung der Polnischen Armee der Cesarewitsch Bia⸗ lystock verließ, befahl er, den Major Sosulewski nach Polen zu— rückjusenden; dieser Befehl wurde indeß nicht sogleich ausge— führt; Sosnkowski mußte noch einige Wochen in Brzesc ver— weilen und wurde erst am 7ten d. M. hierher gesandt. Es heißt, daß 2000 Podolische wohl bewaffnete Kavalleristen auf trefflichen Pferden in Zamosc angelangt sehen; doch fehlt dieser Nachricht noch die offizielle Bestätigung.“

Der Warschauer Kurier meldet: „Der Oberst-Lieute⸗ nant Kruszewski hob am Bug einige Kosaken auf, welche über den Fluß gesetzt waren und bel Radzymin umherstreiften. Am Sten d. nahmen die Krakusen bei Szumlin 18 Kosaken gefan— gen, welche Offinieren vom Quartiermeisterstabe, die einen Plan von Szumlin aufnehmen wollten, zum Geleit dienten. Die Nachricht, daß General Murawieff das Kommando über das Creutzsche Corps erhalten hat, bestätigt sich. Dagegen erweist sich die aus Mariampol erhaltene Nachricht von der Einnahme der Stadt Wilna als unbegründet. Die Samogitier aber sind fast alle unter den Waffen, und der Aufstand erstreckt sich bis an die Düng. Die Insurgenten haben einige wichtige Positio⸗ nen in der Gegend von Polangen in Besltz. Es heißt, daß die Gräfin Plater in die Hände des Feindes gerathen sey. Am Sten d. M. wurde die Hauptstadt wieder durch mehrere günftige Nachrichten erfreut; man erzählte sich, daß in diesem Augenblick das Rüdigersche Corps bereits zurückgeschlagen seyn könne. Die Nachricht von der Ankunft von 2000 Polnischen Kosaken unter den Mauern von Zamoge hat sich bestätigt. Das Gießen neuer Kanonen in der Warschauer Stückgleßerei geht glücklich von Statten.“

er ,,

m , .

2