meisten . ch erfreuliche Fortschrltte in der Erkenntniß Got⸗ tes und fesnes Wortes, im sittlichen Betragen, in den Elemen⸗ tar⸗-Kenntnissen und in den Handarbeiten. Auch im vergangenen Jahre bestritten die Kinder durch ihren Fleiß nicht allein ihren eigenen Bedarf an Kleidungs-, Näh⸗ und Strickarbeit, sondern verfertigten außerdem noch manche Arbeit der Art, theils für die Knaben-⸗nstalt, theils für Geld auf Bestellung. In der Haus— und Gartenarbeit wurden sie ebenfalls fleißig geübt. Die Mäd— chen genossen einer dauerhaften Gesundheit. Seit dem dreijch— rigen Bestehen des Instituts sind nunmehr vier Mädchen zu Dienstverhältnissen entlassen, in welchen sie sich größtentheils zur Zufriedenheit ihrer Herrschaften betragen. Zwei Vglinge mußten wegen unbesitegbarer grober Unreinlichkeit den Ihrigen zurückgegeben werden.“ .
— Nachrichten aus Memel vom 17ten d. zufolge, ist die Leiche des Generals Gielgud von den Polen in dem Bivouac, welches man ihnen am 13ten d. bei dem Dorfe Stutten ange⸗ wiesen hatte, mithin auf diesseitigem Gebiete, beerdigt worden. Als seinen Mörder nennt man den Lieutenant Skulski vom 1sten Bataillon des zum Rohlandschen Corps gehörigen 7ten Infan— terie⸗Regiments, und, wie man sagt, soll derselbe bald nach ver⸗ bter That auch sich selbst erschossen haben. Das Gielgud⸗Chla⸗ powäkische Corps besteht, nach einem von letztgenannterm. Gene⸗ ral der diesseitigen Behörde übergebenen Etat, aus 2508 Mann, worunter 35 Stabs⸗Offiziere, 202 Offiziere verschiedener Grade, 2142 Unteroffljiere und Gemeine, 13 Chirurgen ꝛc.; dasselbe führte 620 Offtlier⸗ und 589 Soldaten⸗Pferde, in Allem also deren 1269, nebst 6 Kanonen bei sich, welche letztere vor der Hand nach Memel gebracht worden sind. Den Truppentheilen nach, beste⸗ hen jene Mannschaften aus dem 1sten Uhlanen⸗ und dem 1sten Kalischer Kavallerie⸗Regiment, dem 2ten und aten leichten In⸗ fanterie⸗Reziment, aus den Artilleristen und den Instruktoren für die Formation der Insurgenten; es hesinden sich darunter überhaupt 307 Blessirte. Leßtere sind bereits unter Dach ge⸗ bracht, und das übrige Corps ist am 14ten d. nach einem trok—⸗ kener und besser gelegenen Bivouac, hart am Mingeflusse bei Schernen, geführt worden, wo es, von Infanterie und Kavalle⸗ rie umschloffen, in Quarantaine gehalten wird; der Gesundheits⸗ zustand desselben war bis zum Abgang obiger Nachrichten voll⸗ kommen gut.
— Rach Privatbriefen aus Königsberg vom (18ten d. hat der Polnische General Rohland auf dem kurzen Marsche von Laugallen nach Coadjuten, wo er ins Preußische übertrat, noch viele Menschen und 6 Kanonen verloren. Der in Litthauen und Schamaiten nur allein noch übrige Polnische General Dembitzki soll mit den unter ihm stehenden Truppen à Meilen von Memel in einem Walde von den Russen eingeschlossen seyn, aber lieber von die sen sich aufreiben lassen, als nach Preußen übertreten wollen.
— Aus Preußisch Holland vom 18ten d. M. wird gemeldet, daß diese Stadt plötzlich in der vorherigen Nacht durch Wassersnoth bedrängt worden ist, indem das dicht an der Stadt fließende, sonst höchst unbedeutende Flüßchen Waaske binnen wenigen Stunden 17 Fuß über den gewöhnlichen Wasserstand angeschwollen war; es hatte oberhalb Pr. Holland Mühlen, Schleusen, Brücken u. . w. fortgerissen und riß auch in ge— nanntem Orte die kurz vor der Stadt befindliche Brücke weg. — Für den NMugenblick war dadurch alle Communication zwischen Pr. Holland und Mühlhausen gehemmt, und da der Fluß die ganze Breite von Liebstadt ab bis jum Drausen-See durchläuft und auf dieser Distanz alle Brücken fort waren, so war es vor der Hand auch nicht möglich, durch Umwege die Communication herzustellen. Das Unglück soll durch einen Wolkenbruch bei Mohrungen und das dadurch entstandene Austreten des Pona⸗ rier Bec's herbeigeführt seyn. Man war imwischen mit der Erbauung eines Flosses beschäftigt, auf welchem man Menschen überschiffen zu können hoffte.
— Nach den neuesten Nachrichten aus Preuß. Holland war am 19ten die Waaske schon bedeutend gefallen, und man hoffte, noch am selbigen Tage mit Wagen und Pferden über⸗ setzen zu können.
— Die neueste Frankfurter Ober-Postamts-Zeitung meldet unter Frankfurt vom 17. Juli: „Die heute hier ein— getroffene Preußische Staats⸗Zeitung enthält keine weitere Nach— richten aus Warschau als bis zum Jten, mit dem Bemerken, daß die neueren Warschauer Blätter ihr nicht zugegangen seyen. Da uns die Warschauer Zeitung bis zum gten und ein Extra— blatt derselben vom 19ten zugegangen ist, so entnehmen wir aus denselben folgende Nachrichten.“ (Es folgen nun einige No⸗ tijen aus der Warschauer Deutschen Zeitung.) — Da für unsere Leser in Frankfurt g. M. aus der Fassung dieses Artikels das Mißverständniß entstehen könnte, als erhielte die Redaction der Staats⸗-Zeitung diejenigen Blätter nicht, die gleichzeitig der Re— daction der Frankfurter Ober⸗Postamts-Zeitung über Berlin zu— kommen, so machen wir für dleselben die Erläuterung, daß wir, wenn die Warschauer Blätter noch vor dem Schlusse unseres Blat⸗ tes, also spätesten um à Uhr Nachmittags eintreffen, einen, den Um⸗ ständen nach, größeren oder kleineren Auszug derselben auch un— seren auswärtigen Lesern mittheilen, zu deren theilweiser Befrie— digung gewöhnlich schon um 5! Uhr einige Tausend Exemplare der Zeitung abgedruckt seyn müssen. Geht nun die Warschauer WPoss noch zwischen à und 6 Uhr hier ein, so werden zwar die Warschauer Blätter mit der Post nach Frankfurt a. M. weiter pefördert, doch können wir den Inhalt derselben unseren aus—⸗ wärtigen Lesern erst am folgenden Tage mittheilen, wenn gleich wir unseren Abonnenten am hiesigen Orte selbst eine gedrängte Notiz in der Regel noch am selbigen Abend mitzutheilen suchen. Dicser Umstand sst wahrscheinlich der Redaction der Frankfurter Ober⸗Postamts⸗Zeitung nicht bekannt gewesen, und wird sich dieselbe seitdem auch überzeugt haben, daß sie uns so wenig ge⸗ schadet, als sich selbst Vortheil gebracht hat, indem sie ohne weitere Prüfung unter den oben erwähnten Notizen aus der Warschauer Zeitung auch die nachstehende aufnahm: „Es zeigt sich nun, daß die letzen in der Preußischen Staats⸗Zeitung angegebenen Neuig⸗ keiten über das Gielgudsche Corps in der That fabelhaft und erdichtet sind.“
Se r o 1d g. 3 Dr. Johann August Sack,
Königl. Wirll. Gehelmer Rath, Qbers präͤsident, von Pommern, Rittct des eifernen Kreuzes zweiter Klasse am weißen Zande und Großkreuz des Rothen Adler⸗Ordens mit Eichenlaub, wurde in Kleve, wo sein Vater Kriminalrath war, am 7. Okto— ber 1764 geboren. Seine erste Bildung erhielt er in der Schule seiner Vaterstadt (bis 1789) und in dem Joachimsthalschen Gym⸗ hasfum ju Berlin. 2iuf den Unipersit'ten Halle (1732 2178.) unk Göttingen studirte er die Rechtswissenschaft und Staats⸗ wirthschafta lehre. unter seinen Lehrern lebten vorzüglich Meie⸗
rotto, Engel, Woltär, von Schlöjer, Glück und Beckmann in
1212
Förder, als Luskultator (1785 und 1786) und als Re⸗ ferendarius (1787) bei der Regierung in Kleve, bei wel⸗ cher er im Jahre 1792, auf den Vorschlag des Ministers von Heinitz, als Kriegs und Domainenrath angestellt wurde, nach⸗ dem er zuvor, von 1788 an, als Bergrath und Bergrichter bei dem Kleve⸗Märkischen Berg-ÄAmte in Wetter gewesen war. Beide Aemter brachten ihn in enge Verbindung mit dem nachmaligen Staats⸗Minister von Stein. Durch die von ihm abgeschlossene denkwürdige Convention mit dem General von Hoche (1797) und seine Theilnahme an der Immediat⸗Verpflegungs⸗Kommis⸗ ston unter Hrn. von Stein, welche ihn auf längere Zeit nach Bremen führte, zeigte er sich, wie überall, als einen unermüd— lich thätigen, strengen, gewissen haften und geschäftsklugen Staats⸗ diener. Ein Preuße und ein Deutscher war er in jeder Ader.
In dem Jahre 1798 beginnt seine umfassendere Wirksamkeit in höheren Staatsämtern, zuerst in Berlin als Geheimer-Ober⸗ Finanzrath, zunächst für das Westphälische Provinzial - und im Bergwerks- und Hütten-Departement und als Justitiarius bei dem damaligen General-Direktorium. In den Kriegsjahren 1808 und 1807 hatte er Gelegenheit, sich um den Staat neue große Verdienste zu erwerben; indem er in Berlin an der Spitze der Verwaltung zurückblieb, hierauf eine zeitlang im Kabinet Sr. Maj. des Königs zu Königsberg i. Pr. arbeitete und dann mit der Uebernahme der von dem Feinde besetzten Provinzen beauf⸗ tragt wurde. Wenn es in seiner ausführlichen Biographie und Charakteristik, welche die Stettiner Zeitung in Nr. 52, 53 und 54 enthält, von jener Zeitperiode heißt: „Er hatte nur Einen Wunsch, nur Ein Ziel, mit seinem Könige und Herrn, nach welchem sein volles Herz seufzte, und dessen Bild ihm stets lebendig in der Seele blieb, die Sorge für Sein schwer und hart geprüftes Volk zu theilen und wie Er noch in dem Sturm der Zeit festzustehen und nicht zu wanken“ — so wird gewiß ein Jeder, der ihm damals nahe stand, aus Ueberzeugung beistim—⸗ men. Als Geheimer Staatsrath und als Ober-Prasident der Kurmark, Neumark und von Pommern (1809) wirkte er in dem— selben Geiste fort.
„In vollem Vertrauen auf seine bewiesenen treuen Dienste, auf fesnen festen Muth und kräftigen Sinn“ (Worte eines an ihn erlassenen Allerhöchsten Kabinets⸗Befehls) geruhten des Kö— nigs Majestät, ihn zum Civil-Gouverneur des Landes zwischen der Elbe und Oder, ausschl. Schlesien (1813), und im folgen⸗ den Jahre zum General-Gouverneur vom Nieder-Rhein (1814) zu ernennen und ihm, in der letzteren wichtigen Stelle, seinen Wohnsitz in Achen anzuweisen. Von dort ging er im Jahre 1816, mit dem Range eines Königl. Wirkl. Geheimen Rathes
und dem Prädikate Excellenz, als Ober⸗Präsident von Pommern nach
Stettin, wo er bis zu seinem am 2ssten Juni d. J. erfolgten sanften Tode in großem Seegen gewirkt und sich nur gerechte Ansprüche auf den Dank des Vaterlandes erworben hat. Der Bau des Swinemünder Hafens und der Chausseen, ingleichen die Errichtung der musterhaften Straf- und Besserungs-AUnstalt zu Naugard, so wie vieler anderer nützlicher Institute, während feiner Verwaltung der Provinz, sind Werke, welche seinen Na— men stets im ehrenden Andenken der Provinz erhalten werden. „Rührend — heißt es a. a. O. — und im Sinne des Ent— schlafenen und seiner trauernden Gattin war die Feier, mit wel⸗ cher die theure Leiche in den Nachmittagsstunden des 1sten Juli (auf seinem nahe gelegenen schönen Landsitze) zur Erde bestattet wurde, und die in der Stadt und Umgegend unter allen Stän⸗ den den freiwilligsten herzlichsten Antheil fand.“
Se. Maj. dem Könige blieb der Vollendete bis zu dem letz⸗ ten Hauche seines Lebens mit der ehrfurchtvollsten innigsten Liebe und Treue ergeben; das Vaterland trug er in guten und bösen Tagen in seinem Herzen, und das Gute wollte er allezeit mit innerer Entschiedenheit und unwandelbarer Redlichkeit. seinem Berufe treu erfunden worden; wer ihn an den Ausspruch des Plinius: „prima vitae tempora et media patriae, extrema nobis impertire debemus““ erinnerte, dem setzte er seinen le⸗ bensfrischen, tapferen Wahlspruch: „Im Guten stets vor— wärts!“ entgegen. So arbeitete er fort, bis die Nacht kam, da Niemand mehr wirken kann. Er entschlief, wie Einer, der von schwerer Arbeit müde ist und weiß, daß sein Erlöser lebt. „Selig die Todten, die in dem Herrn sterben, denn ihre Werke folgen ihnen nach.“ , ,
* 9 .
Cholͤera.
In Danzig waren nach den neuesten amtlichen Berichten krank hinzugekommen genesen gestorben bleiben krank.
am 16. Juli 52 2 8 5 21 ,,, . 26 2 17 185 1183 48 21 8 13 54
Es sind bis dahin in Danzig, dessen Bevölkerung inel. 6000 Mann Militair, 59,000 Seelen zählt, erkrankt genesen gestorben bleiben krank.
bh nt, 752 152 546 54 und zwar vom Militair 145 59 78 8 von ne,, 607 93 463 46
überhaupt waren Wohnungen abgesperrt 502. Bis zum 18ten d. M. entsperrt 246 Bleiben mithin gesperrt 2656. In der Sperre befinden sich 109g Personen über 14 Jahr alt 365 ⸗ unter 4 ⸗⸗ ö
car, mer c m m, mithin in Summa 774 Personen.
Das Krankenhaus auf dem Holm ist am 16ten eine Kontumaz-Anstalt ungeschaffen worden, weil in Kranke mehr vorhanden sind.
Im Danziger Landkreise: krank, hinzuge⸗ genes. gestorb. bleiben
d. M. in ihm keine
kommen, krank.
am 11. Juli in Bohnsack⸗ 1 ꝛ 1 ⸗ . 1 Lublau ⸗ 1 1 = 14 ö . ⸗ 1 ⸗ . . ⸗ 3 1 2 ö 15. ⸗ Dommachau⸗ 2 = . 2 Im Neustädter Kreise:
in Rahmel 2 ' ö 1 1
in Brück 2 53 2 2 .
in Zoppot ' 3 1 2 = Im Karthau ser Kreise: ; am 13. Juli in Semlin ' 1 ' 1 = 1 3unthn ' 1 ⸗ 1 ?
Aus dem Dorfe Rheinfeld sind, außer den bereits ange⸗ zeigten, keine neue Erkrankungen vorgekommen. Aus den Dorf⸗ schaften der Halbinsel Hela mangeln nähere Berichte.
Aus Neustadt wird gemeldet, daß dort am 18ten d. M. bei einem Landwehrmanne des Stolpeschen Bataillons sich Shmptome der Cholera gezeigt haben, und daß derselbe am 19.
seinem dankbaren Andenken fort. Nach Vollendung seiner aka—⸗ demischen Studien arbeitete er, unter dem Präsidenten von
früh verstorben ist. Gleich nach ihm erkrankten unter ähnlichen
Er ist in!
Symptomen zwei Knaben, von denen bereits einer ein Oy des Todes wurde. Die herbeigeeilten Aerzte haben sich einssim mig dahin erklärt, daß diese Erkrankungs- und Sterbefälle de Aslatischen Cholera zugeschrieben werden müßten. Es sind s⸗ gleich die nöthigen Vorsichts-Maaßregeln gegen die Weiterwn breitung des Uebels ergriffen.
Neuerlich sind in Danzig wieder zwei Aerzte angekommen nämlich der von der Immediat⸗Kommission dahin gesandte Dr. y aus Elberfeld, welcher mehrere Jahre sich in Mexiko aufgehalth hat, und zwar zu einer Zeit, in welcher dort das gelbe Fiehh
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung,
herrschte, und der Ober-Arzt Thune aus Kopenhagen, auf Va, anlassung seiner Regierung, um die Cholera . kennen lernen. Er ist sogleich in den Militair- und Civil⸗Cholera⸗Hoth tälern beschäftigt worden. ö. .
Aus Elbing eingegangene amtliche Berichte geben folgen
Uebersicht über den Stand der Cholera: 2 Amtliche Nachrichten.
* 203.
r ————— —
krank hinzugekommen genesen gestorben bleiben kran Am 12. Juli — 3 — 1 2
, 9 — 3 8
K 5 — 5 8d Kronik des Tages.
, 8 14 — 10 12 . 5
15. 12 16 ** 16 18 Seine Majestät der König haben den bei dem Staats⸗ ,, 8 — 4 27 Nnisterium, dem Ministerium des Königlichen Hauses, dem d 18 — 13 77 Nnisterium des Innern und der Polizei und bei dem Gehei⸗
In einer Woche also 73 — 46 Personen. In ihren Wohnungen wurden behandelt 38 und starben 30 Pa Im Cholera Gogplstale,, . 35 ⸗ 1 Bis jetzt sind 52 Häuser abgesperrt worden. Von Seiten ih Orts⸗Sanitäts-Kommission geschieht, was unter solchen Umsti den nur irgend geschehen kann. Fast jede Straße hat ihren g genen Kommissarius, der täglich den Gesundheits⸗Zustand du Bewohner derselben untersucht, weil dies unmöglich von da Aerzten, deren Aufmerksamkeit durch die Kranken genügend n Anspruch genommen wird, geschehen kann. Ein Arzt hat wäh rend der Nacht stets die Wache, und ein im Polizei-Burtmn bereit gehaltener Wagen befördert ihn möglichst schnell zum Nu Erkrankten.
Leider haben sich auch schon in der Nachbarschaft von C bing die Symptome der Cholera gezeigt. In dem Dorfe Roh land ist bereits eine Frau unter der Cholera verdächtigen zi chen gestorben und eine Person unter ähnlichen Zeichen erkranf Der Ort ist demzufolge abgesperrt worden.
Im Tilsiter Kreise, Gumbinnenschen Regierungs-Py
Staats- und Kabinets⸗Archiw angestellten Geheimen Regie⸗ ngsrath Tzschoppe zum Geheimen Ober⸗Regierungsrath zu nennen geruht.
— — —
Ihre Majestät die Königin der Niederlande smd nach em Haag abgegangen.
Bei der am 22sten d. M. geschehenen Ziehung der 1sten sase bäster Königl. Klassen-Lotterie siel der Haupt⸗Gewinn n 50h) Rthlr. auf Nr. 12,661; 2 Gewinne ju 1209 Rthlr. un auf Nr. 60, 092 und 76,203; 3 Gewinnt zu S090 Rthlr. u Nr. 18,687. 53,5 17 und 72,019; 6 Gewinne zu 300 Rthlr. 15 Nr. 26,711. 265401, 39,677? und 87, 083; 5 Gewinne zu R) Rthlr. auf Nr. 21,544. 40, 156. 50, 974. 72,931 und ga, i2ä.
Der Anfang der Ziehung 2ter Klasse dieser Lotterie ist auf en 18. August d. J. festgesetzt.
Berlin, den 23. Juli 1831.
Königl. Preußische General-Lotterie-Directien.
Angekommen: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Tscher⸗ off, als Courier von Wien.
— — — —————— — — — — — —
Debatten werden den Kampf der Meinungen auf sein wahres
zirks, sind in den Dörfern er⸗ ge⸗ ge⸗ bleib
krankt nesen storben kran — ö Coadjuthen vom 4. bis 10. Juli 9 3 5 16
Medischkehmen vom 4. bis 11. Juli 3 — 3 — ⸗ ö g Uigßen vom 9. bis 11. Ju. 1 1 — — Zeitungs-Nachrichten. Wersmeningken vom 9. bis 11. Juli 1 — 1 — Ausland.
Im Stallupöhner und Pillkaller Kreise des Gum binner Regierungs-Bezirkes sind weiter keine Anzeigen von neun beunruhigenden Erkrankungs-Erscheinungen eingekommen, vit mehr befinden sich in ersterem mehrere Kranke, deren Zustam anfänglich bedenklich gehalten wurde, bereits in der Besserunz
Auch in Kögsten, im Memeler Kreise, Königsberger Ro gierungs-Bezirkes, sind keine neue Erkrankungen an der Che lera hinzugekommen. Aus allen übrigen Kreisen der Prout Preußen lauten die Nachrichten vollkommen befriedigend.
Frankreich.
Paris, 16. Juli. Herr Guyot hatte gestern die Ehre, dem önige und der Königin in St. Cloud den Almanach rohal et gational für 1832 zu überreichen, dessen Herausgeber er ist.
Der heutige WRoniteur bemerkt: „Aus der Ruhe, welche nunferem geflrigen Berichte über die Scenen des 14ten Juli trrschte, ließ sich schon abnehmen, daß die Hauptstadt nach dem rrmen, den man sich hervorzubringen bemüht hatte, tiefer Ruhe nieße. Andererseits zeigt der Aerger, um nicht mehr zu sagen, in einigen Zeitungs-Artikeln dürcholictt, die getckuschte Er⸗ srtung, und auch dies ist der gelindeste Ausdruck, des Partei⸗ sistes. Alles ist zur Ordnung zurtickgekehrt. Die Verwaltung ämmt nur einen Theil dieses Werkes der Erhaltung für sich in snspruch; sie beeilt sich, das Hauptverdienst der bewundern s wer⸗ hen National⸗Garde und den treuen Linien-Truppen beizulegen, ie sich neue . auf 3 6 , , 6 ᷣ ᷣ ; . zen, so'wie der über ihre wahren Interessen und über die Ub⸗
In Charlottenburg: Das getheilte Herz, Lustspiel in 1 Al. e lie Regierung 9 aufgeklärten ,, von Paris Alle Gley: Pauline) . Der beste Ton, Lustspiel ! nd der arbeitsamen Klasse, die weder der Aufrelzung bedarf, I Abtheilungen von Pr. C. Töpfer. (Dlle. Gley: Leopoldi im ihre Bedürfnisse zu begreifen, noch des Soldes, um die Feinde als Gastrolle.) . hrer Arbeit und ihres Wohlstandes zu i, n . war
ö n f vorgestern für die Aufrechterhaltung der Ordnung verschworen,
4 König städtisches Cheater. * 3 erhoben sich, wie im Juli v. J, zur Eroberung der * Sonnabend, 23. Juli. Das Irrenhaus zu Dijon, oz] —Freihest. Auch müssen diejenigen, welche sich rühmen, die Revolution Der WahnsMmnige, Melodrama in 3 Akten. allein gemacht zu haben, einsehen, daß es ihnen nicht möglich st, dieslbe ohne die Unterstützung derer zu vernichten, die von hnen fast angeklagt werden, nicht dazu beigetragen zu haben. lerin liegt das Geheimniß des Juli von 1830 und des Juli ben 18315 Der glückliche Erfolg sst daher in diesem Jahre even so gesichert, wie im vorigen.“
Folgendes ist der Artikel des National,
. Königliche Schau spiele. Sonnabend, 23. Juli. Im Schauspielhause: Die Ahm frau, Trauerspiel in 5 Abtheilungen. (Dlle. Gley: Bertha, a Gastrolle.) Sonntag, 24. Juli. Im Schauspielhause: Bettina, Oy in 1 Akt, nach Seribe; Musik von K. Blum. Hierauf: Arlequt in Berlin, komisches Zauber⸗Ballet in 2 Abtheilungen, von Hoguen
m.
Berliner Den 22. Juli 1831.
Amtl. Fonds. und Geid - Gours Jettel. (Preusa. Com] welcher die (ge
,, Ta. D drr, fem 5 . , ge. das . , .
t. Ichusd - St 77 * 7 ; —— Bieher hatte das Ministerium sicher genug auf die bewassne 3 , ,. h 33 3 , 1 2 . Macht und auf die National-Garde gerechnet, um sich nur auf Er. Engl. Anl. 22 5 96 9857 Kur. u. Num. do,. 4 — il. Ku stützen; es fühlte aber, daß es einer seiner würdigeren Mi⸗ be Ln, Git ß n S6 Sb LScktfexischa nr än t tos * bedürfe. Den ganzen Tag über hat man im Faubgurg St. Kurm. Sᷓbl. m. i. C. 4 S — Kkest. C. d. Ken. N — 53 — Untoine unter den Augen und mit dem Wissen aller Welt an⸗ Neum. Int. Sch. do. 4 877 — E. Sch. d. E- u. N] — 54 — bKbliche brodlose Arbeiter angeworben; man versprach dem Mann Berl, Stadt, Oblis 4 9802 290 Fr., wenn sie die jungen Leute, die sich durch die Kokarde am , ,. * 9 386. Hol voll. Hen 4 ßut und durch das Juli⸗Band im Knopfloche auszeichneten, i , en, , . . que i 4 N burhhprügeln wollten. Man wird nicht ermangeln im Monit eur Wes pr. psandbr. 4 937 g3z Friedrichsbor,. - I n u sagen, es seyen schlichte und wackere Arbeiter gewesen, die Grolestz. Bos. do] 32] 344] — IHDisconio ..... — 4 mr von ihrem Unwillen und ihrem richtigen Sinne dazu getrie⸗ . 7 ben worden. Was wir aber hier behaupten, werden wir vor
wenn man es wagen sollte, uns anzugreifen, bozn wir hiermit herausfordern. Die 1,500,000 Franken für de Polizei haben dajzu gedient, Durchprügler zu bezahlen, tbgleich 8, 000 Mann unter den Waffen und die Umgebungen ben Parls mit Truppen besetzt waren.“ — Der Moniteur er⸗ wiedert hierauf: „Wenn man auch die in diesem Artikel enthal⸗ tinen Angriffe gegen die arbeitenden Klassen, die keiner Aufrei⸗ Unz bedürfen, um ihre Interessen zu begreifen und gegen die Finde ihrer Arbeit und ihres Wohlstandes Unwillen zu empfin⸗ da, bei' Seite setzt, so ist in demselben außerdem eine Anklage bethanden, welche die Behörde nicht mit Stillschweigen über⸗ gehen konnte. Daher wird der National aufgefordert werden, sie vor den Gerichten zu behaupten.“
Der Temps stellt folgende Betrachtungen an; „Die Ruhe st völlig wöederhergestellt, und der vorgestrige Tag wird nur dazu dienen, die beklagenswerthe Verblendung derer zu zeigen, welche uuf die Vorstellungen der Presse und aller Verständigen nicht haben hören wollen. Es ist ein trauriger Beruf, den sich einige unbesonnene junge Leute auferlegen, eine Partei zu repräsenti⸗ ten, die gar nicht vorhanden ist, und das widrige Schauspiel tines jwecklosen Fanatismus zu gewähren, den die Feinde der bemünftigen Frelheit zu benutzen wissen. Die vorgestrigen Un⸗ ruhen zeigten die Schwäche der Anstifter und wenn diese sich ge⸗ sählt haben, so darf man glauben, daß dergleichen Scenen sich nicht erneuern werden. fler e; wird der nahe bevorstehende
; : Gericht beweisen, Auswärtige Börsen. IAIamburg, 29. Juli.
Cesterr. 5proc. Metall, 82. 4proc. 693. Bank- Actign s0lh. Russ. Engl. Anl. SSz. Russ. Anl Ham. Cert. S3. Dun. 593. Poln. &
St. Petersburg, 12 Juli. Hamburg 3 Mon. 95. Silber-Rubel 371 Kop.
ö
NEUESTE BECGERSEKR-KACRIGKnLIEMI.
Paris, 16. Juli. 5proc. Rente pr. compt. 87. 80. lin caur. 87. 85. Zproc. pr. Compt. 57. 90. sin Cour. 57. 95. pro neue Anleihe der 120 Mill. 87. 5proc. Neapol. pr. compt. b. 55. sin Cour. 67. 60. 5proc. Span. Rente perp. 483.
Frankfurt a. M., 19. Juli. Oesterr. proc. Metall. S0rh S0ra. Aproc. 587. 6853. 21proc. 413. Br. 1proc. 173. 173. Bank⸗ Act. 1236. 13534. Partial-Obl. 1163. 116. Loose zu 100 6. 1563. Br. Poln. Loose 42. 413.
Redacteur John. Mitredaeteur Cottel. — * n mme
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Berlin, Sonntag den 24sten Fuli.
2
2 — — — ———— — —— —
Zusammentritt der Kammern allen Ungewißheiten, welche die Ursache dieser Unordnungen sind, ein Ende machen. Alle Par⸗ tei⸗ Bewegungen werden vor dem Ausdrucke des National⸗Wun⸗ sches zurücktreten, und das Ministerium wird uns mit dem Re⸗ sultate seiner Unterhandlungen bekannt machen. Diese wichtigen
Feld zurückführen. Mit Ungeduld muß man insbesondere der Mittheilung der auf die Italtänische und Belgische Angelegen⸗ heit bezüglichen Aktenstücke entgegensehen, welche die Kammer gewiß verlangen wird. Das Schreiben des Kardinals Bernetti an Herrn v. St. Aulaire“) zeigt, daß die Räumung der Römi⸗ schen Staaten durch die Oesterreichischen Truppen nicht so leicht ist. Von dem Französischen Ministerium, wie der Römische Hof dies thut, eine öffentliche und offizielle Erklärung fordern, durch wel⸗ che es der Römischen e n. gegen die Rückkehr der Unru⸗ * Bürgschaft leisten soll, heißt nicht nur, eine durch den dazu Inlaß gebenden Verdacht erniedrigende Maaßregel, sondern das Unmögliche verlangen; denn es scheint uns, daß, wenn das Mi⸗ nisterium ein solches Geheimniß besäße, es dasselbe für sich selbst behalten würde. Wir wissen nicht, wie unsere Minister sich aus dieser schwierigen Lage ziehen werden, in welche der behutsame Geist der Päpstlichen Politik sie versetzt, bemerken aber, daß man einen solchen Antrag bei einem Ministerium, das die Rechte sei⸗ nes Landes mit Würde und Energie geltend zu machen wüßte, nicht gewagt haben würde.“
General Belliard ist zum Empfange des Prinzen Leopold von hier abgegangen.
Der Moniteur meldet: „Die Fregatte „la Syrene“, die bisher vor der Mündung des Tajo gekreuzt hat, ist am 12ten d. in Brest eingelaufen, um Lebensmittel und Wasser einzunehmen. Der Contre⸗Admiral Baron Roussin war am 24. Juni vor dem Tajo angekommen und hatte sich mit den in den dortigen Ge⸗ wässern befindlichen Französischen Kriegsschiffen unmittelbar in Verbindung gesetzt. Das unter dem Befehle des Contre⸗-Admi⸗ rals Baron Hugon von Toulon abgegangene Geschwader wird sich bereits mit dem Contre⸗ Admiral Roussin vereinigt haben, und die Mission, mit welcher dieser Ober-Offizier beauftragt ist, ist jetzt wahrscheinlich ihrer Beendigung sehr nahe,“ —
Am) 9. Juli ist das Portugiesische Schiff „Julius Cäsar“, von 900 Tonnen und mit Thee, Nankin und Leder beladen, in Brest eingelaufen; es wurde, von Rio-Janeiro kommend, am 13ten v. M. von der Korvette „Diligente“ genommen und führte eine ansehnliche Summe baaren Geldes in Piastern am Bord;
am 10ten d. wurde der Portugiesische Dreimaster „Dom Al⸗ phonfo“, von 300 Tonnen, mit Leder, Kaffee, Oæet, Borm-
wolle, Zucker, Taback u. s. w. beladen, ebenfalls nach Brest ge⸗ bracht; er wurde am 20sten v. M. von der Korvetre „Melpo⸗ mene“ genommen; das in 200,000 Fr. bestehende baare Geld derselben ist auf die/Syrene“ übergeladen worden.
Bordeauxer Blätter enthalten folgende Mittheilung des General- Lieutenants Baron Janin: „Das Linienschiff „Suffren“ hat am 1. Juli nach einer lebhaften Kanonade un⸗ ter den Batterieen der an der Tajo⸗Mündung liegenden Forts ein mit Kolonial-Waaren beladenes Fahrzeug weggenommen. Dom Miguel hat seinen Minister der Justiz und der Gnaden, so wie den Polizei⸗Intendanten von Lissabon, abgesetzt.“
Die Behauptung der Opposltions-Blätter, daß nicht Herr Persil, sondern Herr Gannat in Combey zum Deputirten ge⸗ wählt worden sey, ergiebt sich nach einer in den heutigen Zei⸗ tungen enthaltenen Erklärung des Ersteren, daß er allerdings in jenem Bezirke ernannt worden, als unwahr. — Das Journal du Gers meldet, daß die Ernennung des Herrn Persil von den Wählern von Combey als ein Sieg betrachtet und daß ihm Jlbends eine Serenade zur Entschädigung für die Spottmusik in Condom dargebracht worden sey. n.
In einem Schreiben aus Genf vom 10. Juli heißt es: „Die Herzogin von Berry hat vor kurzem zwei Tage lang in⸗ kognito in dem Dorfe Paquis, vor unseren Thoren, verweilt und ist über Aix und Chamberyh nach Turin weiter gereist. Die Bäder von Aix und St. Gervais m Savoyen sind gegenwärtig mit ausgewanderten Anhängern der vorigen Regierung angefüllt, welche hler das Schauspiel von Koblenz im Jahre 1790 erneuern.“
Dem Temps zufolge, sind sechs Offiziere des Invaliden⸗ Hotels gestern früh verhaftet worden; einer derselben soll der Falschwerberei für die Karlisten beschuldigt seyn.
Der Ami de la Charte schreibt aus Nantes vom 12. d.: „Das Vertrauen der Anhänger Heinrichs V. ist so groß, daß einer derselben neulich um 10065 Fr. wetten wollte, Heinrich V. werde in kurzem den Französischen Thron besieigen. Auch sind einige Münzen mit dem Bildnisse Heinrichs V. im Umlaufe.“
Aus Mans vom 13ten d. meldet man, daß der dortige Präfekt zwei von Paris gekommene, von den Karlisten angewor⸗ bene Schweizer hat verhasten lassen. — Das Zuchtpolijzei⸗ Gericht von Sapenah (Departement der Nieder⸗Loire) hat einen Mann und eine Frau, die zwei widerspenstige Militairpflichtige bei sich verborgen gehalten hatten, zu einjährigem Gefängniß und zu einer Geldoͤuße von 300 Fr. verurtheilt. Das Zucht polizei⸗ Gericht zu Angers hat den Grafen von Maquills, auf dessen Meierei man Pulver und andere Munition gefunden hat, zu 3000 Fr. Geldstrafe kondemnirt.
Der Messager de Marseille vom 9. d. meldet: „Die Abbés Mazenod, Tempier und Coulin, Verfasser der gegen den hiesigen Maire, Hrn. Restang, bei Gelegenheit der Wahlen ge⸗ richteten Schmähschrift, sind am 5. d. plötzlich von Marseille ab⸗ gereist. Der unerschrockene und ungestüme Abbé Coulin hatte sich früh bei einem Friseur die Locken abschneiden und seine Ton⸗ sur mit einer Hagr-Tour bedecken lassen; beim Rasiren ließ er den Schnurrbart stehen und schlich sich dann, in einem schwarzen Rock, weißen Beinkleidern, gelber Weste, mit einer ungeheuren dreifarbigen Kokarde am Hut und dem Juli⸗Orden am Knopf⸗
loche, in den nach Gap gehenden Personenwagen. Dieses geist⸗ liche Trio begiebt sich nach Freiburg.“
1831.
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Der König hat dem Redacteur des Propagateur de la Gi⸗ ronde, Chatelain, der am 5ten Mai wegen eines Preßvergehens zu 6monatlichem Gefängniß und zu einer Geldbuße von 1200 Fr. verurtheilt wurde, den Rest seiner Strafzeit erlassen.
Der General Dubourg wurde vorgestern nicht in der Nähe des Odéon⸗Theaters, sondern in einem Krankenhause zu Chaillot um 5 Uhr Morgens in seinem Bette verhaftet und von dert
nach der Polizei⸗ Präfektur abgeführt; auf dem Verhafts⸗Befchl
waren ein Komplott gegen die Sicherheit des Staates und die Vertheilung von Kriegs-Munition als Grund angegeben. Der Zahnarzt Desirabode zeigt in den Zeitungen an, deß sein Sohn, Studirender der Medizin und 17 Jahr alt, vorge⸗ stern zwar schwer verwundet worden sey, daß man aber dennech Hoffnung habe, sein Leben zu erhalten.
Der gewesene Bey von Titeri, der slch noch immer in Mat⸗ seille befindet, wird von dort gegen Ende des Monats nach Alexandrien abreisen, wo er sich niederzulassen gedenkt.
Großbritanien nnd Irland.
Parlaments-Verhandlungen. In der Sitzunz des Oberhauses vom 15. Juli reichte Lord King eine berzits in der vorigen Session von ihm in Anregung gebrachte Bill zur Aenderung und Verbesserung des Gesetzes hinsichtlich dr Zehen⸗ ten- Erhebung ein. Der Bischof von London bedaterte, daß der Lord es über sich genommen, eine solche Bill einzubringen, da doch der Erzbischof von Canterbury eine ähnliche Bill, welche denselben Zweck habe, dem Hause bereits vorgelegt. Der Her⸗ jog v. Wellington protestirte gegen die Bill des Lord King, der sich dadurch in Dinge einmische, die er (der Herzog für eben so heilig wie Privat-Eigenthum achte, und die man ingreisen wolle, ohne dafür eine verhältnißmäßige Compensation zi gestat⸗ ten. Die Bill des Lord King wurde inzwischen zum estenmale verlesen, worauf derselbe noch mehrere Bittschriften fegen das Zehenten⸗System überreichte. — Als sodann die drite Lesung der Bill stattfand, in Folge deren mehrere hundert (ide, die sonst bei der Accise⸗ und Zoll⸗Erhebung gefordert wurdn, abge⸗ schafft werden, sagte der Bischof von London, daß er als Die— ner der Religion diese Maaßregel nur von ganzem Herzen unter— stützen könne; doch sprach er den Wunsch aus, daß eine ähnliche Abschaffung viele andere Eide treffen möge, die jetzt an nehreren Municipalstätten und Gerichtshöfen üblich seyen, und ie, ohne daß an den Institutionen des Landes etwas gefährden oder daß der Lauf der Gerechtigkeit behindert werde, recht gut abgeschafft
werden könnten. Viele sogenannte freiwillin⸗ Eide fadelte er 1a aF efon Bere, so mie namentlich Do Kereanch, daß die Herauw⸗
geber der Sonntags-Blätter die Zahl der Stempel beschwören müssen, die von ihnen gebraucht werden. — Der Marquis von Londonderry legte nun (wie bereits kurz erwähnt worden) dem Grafen Grey einige Fragen in Bezug auf den Stand der Belgischen Angelegenheiten vor; „Da ich gehört habe“, sagte er, „daß ein erlauchter Prinz morgen abreist, um die Regiermg eines anderen Landes zu übernehmen, so scheint es mir nothwendig, daß das Haus erfahre, ob die mit diesem Ereignisse in Verbindung stehenden Unterhandlungen been⸗ digt sindz Ist dies der Fall, so wünsche ich zu wissen, ob der edle Graf wohl diejenigen Papiere, welche von Zeit zu Zeit theilweise, wenn nicht ganz und gar, in öffentlichen Blättern erschienen sind, auf die Tafel des Hauses legen will? Für die genaueren Umstände dieser Angelegenheit hege ich, sowohl ihres desonderen Charakters halber, als wegen der dabei betheiligten Parteien, ein großes Interesse. Es ist in der That etwas sehr Merkwürdiges, daß gerade der edle Graf (Grey) und sein edler Freund (Lord Palmerston) jenen erlauchten Prinzen vor dem Schiff⸗ bruch in Griechenland bewahrt haben, um ihn in einen so gefährlichen und stürmischen Ocean zu schleudern, wie derjenige ist, den wir aus gewissen Unterhandlungen kennen, die der Zukunft noch so viel zu thun überlassen und so wenig bisher zu einer endlichen Aus⸗ gleichung gebracht haben. Bel dieser Gelegenheit erlaube ich mir auch die Frage, ob der König von Holland vor der Abreise jenes erlauchten Prinzen seine Zustimmung zu den Präliminar⸗ Artikeln gegeben hat? Ertheilt mir der edle Graf hierauf eine befriedigende Antwort, so will ich für jetzt nicht weiter auf die Vorlegung von Papieren dringen, was ich jedoch binnen kurzem
zwischen möchte ich doch auch wissen, ob die bedeutende Summe von
wird, damit er sie in einem fremden Lande verzehre, so wie ob die Besoldung seines Regimentes auch ferner beibehalten werden soll? Möge es mir gestattet seyn, bei dieser Gelegenheit die Bemerkung zu machen, daß mit Hinsicht auf die Opposstion,
unter allen Individuen, die zu diesem Zwecke ausgesucht wer=
die Erhaltung von Ruhe und Frieden in Europa ist. Eine tem⸗ poraire Beruhigung mag wohl erlangt worden seyn; wenn jedoch
reich und England auf die Länge der Zeit erhalten werden oder daß die Ruhe von Europa durch die jetzt ergriffenen Maaßregeln gefichert werden kann, so ist dies ein großer Irrthum.“ — Der Graf Grey antwortete: „Unstreitig erwarten Viele der hier an⸗ wesenden Lords, daß ich von den eben vernommenen Be⸗ merkungen gar keine Notiz nehmen werde, Inzwischen erkläre ich doch, daß ich, sobald die Diskussson in re⸗
schätzen werde, dem edlen Marquis jede Bemerkung zu beant⸗ worten, die er alsdann
Rath zu ertheilen, theilung gemacht werde,
Siehe den Artikel Italien.
gewiß thun würde, wenn eine solche Antwort nicht erfolgte. In
50, 000 Pfd. jährlich dem Prinzen auch ferner ausgezahlt werden
welche der Prinz wegen seiner Verhältnisse zu England finden möchte, so wie in Betracht der immer zwischen Frankreich und England herrschenden Eifersucht, so sehr auch die Minister sich schmeicheln mögen, daß sie jetzt beigelegt sey, der Prinz Leopold
den konnten, der unpassendste ist — wenn nämlich dieser Zweck
geglaubt wird, daß ein vertrauliches Verhältniß zwischen Frank ⸗
gelmaßiger Weise vor das Haus gebracht wird, mich glücklich
für nöthig erachten möchte. Sobald es die Minister für angemessen halten werden, Sr. Majeslät den daß den Parlamentshäusern eine solche Mit⸗ dürfte diese auch sogleich erfolgen. Bis⸗ her hat man es der Diseretion der Minister überlassen, über die Zelt und die Art und Weise solcher Mittheilungen zu bestimmen,
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