In Riga waren Bestand krank hinzugekomm. genesen geblieb. am 10. Juli 285 3. 32 278 . 278 3. . 5 25635 12. 265 3 7 248
1865 218
gestorb. 8
.
. 257 3 ö.
vom Ausbrüche der Epidemie
bis dahin waren erkrankt 4571
In der Besserung sind ig Personen. In Liefland' ist die Krankheit leider im Zunehmen und
wie es scheint, ist die Seuche von Riga auf das Land verschleppt
worden, wo fie um so größeren Spielraum findet, als es dort
fast gänzlich an Aerzten und Apotheken fehlt. In Mitau waren vom 30. Mai bis zum 6. Juli Abends
10 Uhr é erkrankt genesen gestorben i . 738 193 382 163 7. Gul 97 5 d 161 8. 18 29 . 145 9 17 3
Summa 785 235
Unter diesen befinden sich vom 974 1 20 — tre, , ,, 168 55
Es kamen hinzu am
Auswärtige Börsen.
Hamburg, 21. Juli.
Oesterr. pre. Metall. St. 4biroc. 69. Russ. FEnagl. Aul. 88. Russ. Anl. Hamb. Cert. 84.
Fank- Actien 1015. Din. 584. Poln. 843.
1216
Berliner Börs e-
Den 23. Juli 1831. Amtl. Fonds- und Geid - Gours Zettel. (Preus. Cour. Dr, s . TDT. Si. WBchuld. Seß; Sor IJöstpr. Pfandbrt. 4 Pe. Engl. Anl. 18 gs Pomm. Plandbrf. Pr. Engl. Anl. 22
g3 7 Kurt u. Neum. do. Pr. Engl. Obl. 30 S0 Schlesische do. Kurm. Ohl. m. I. C.
— RkKst. CG. d. K- u. N. Neum. Int. Sch. do.
L. Sch. d. K- u. N. Berl. Stadt- Oblig. Knnigsbg. do. Elbinger do. PDanz. do. in Ih. Wes lpr. Pfandhr. Grossliz. Pos. do. rare e, G mmm, mm nn,
Wechsel- Cours.
901 86 . E ian. vollw. Du. — Neue dito 91 * g3 Friedrichad'or. . 22 121 — Disconis.... 4 PFreusc. Cour. Prief Geld.
Amsterdam ; J. 1407 —
dito 2 . 1391
Ilamhurg ? ** dito
0
— — C — 31 e n .
6 215 6 80 1025 Augsburg 102
Breslau hl. At. 991 Leip⸗ ꝛ 102 Frank 1092 Petershurg BN. 29 Warschau —
* —
1111
Königliche Schauspiele, Sonntag, 24. Juli. Im Schauspielhause: Bettina, Oyn
in 1 Aft, nach Scribs; Mufsst von K. Blum. Hierauf: Arlegumn
in Berlin, komisches Zauber⸗Ballet in 2 Abtheilungen, von Hogue
In Charlottenbürg: Das getheilte Herz, Lustspiel in 1 Ah. (Dlle. Gley: Pauline.) Hierauf: Der beste Ton, Lustspiel i Abtheilungen von Pr. E. Töpfer. (Dlle. Gley: Leopoldin, als Gastrolle.)
Königstädtisches Theater. Sonntag, 24. Juli. Zum erstenmale wiederholt: Drei Ch. paare und keines, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Französischen bon J. v. Ribitsch. Hierauf: Schön⸗Clärchen, romantisches Gemaͤht in 4 Akten. Montag, 25. Juli. im Feenreiche.
Lindane, oder: Der Pantoffelmachr
Berichtigung. Im vorgestrigen Blatte dieser Zeitun S. 1208. Sp. 2. Z. 37 st. „v. Tretzel“ l. „v. Tietzen“.
ö /
NEUESTE BCGE6RkRSEN-NACGHRIGHEERM.
Frankfurt a. M., 20. Juli. Oesterr. proc. Metall. 8) 803. Aproc. 6853. 683. 23proc. 413. Br. 1proc. 173. 173. Ban Act. 1237. 1234. Partial-Obl. 1163. 1163. Loose zu 100 1563. Br. Poln. Loose 413. 413.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel.
. ame, , mn m.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
—
w
42 * Bekanntmachungen.
Der von hier gebürtige Tischler Melchior Friedrich Rudoiphi welcher sih in den Jahren 1776 bis 1775 auf die Wanderschaft be⸗ geben und uͤber sein Leben und Aufenthalt keine Nachrichten ge⸗ geben hat, oder dessen Erben und Erbnehmer, werden auf den An⸗ trag des Curators desselben hierdurch aufgefordert, sich binnen 9 Monaten oder längstens in dem auf
den 3. Nai 1832, Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Referendar Föoͤrstemann anberaumten Termine zu ielden und weitere Anweisungen zu gewaͤrtigen. Im Unterlassungs⸗ falle wird der Melchisr Friedrich Rudolph fuͤr todt erklaͤrt und scin Vermögen dessen legitimirten Erben zugesprochen werden.
Nordhausen, den 21. Juni 1831. ,.
Konig! Preuß. Land- und Stadtgericht daselb st.
Bekanntmachung. ;
Zum anderwestigen Verkaufe des, auf 10810 Thl. pf, land⸗ schaftlich abgeschaͤtzten, der Landschaft adjudicirten, im Michelauer Kreise belegenen adeligen Guts Klein-Radowick, haben wir einen abermaligen oͤssentlichen Lieitatisns⸗-Termin auf .
den 14 Oetober e., um 11 Uhr Vormittags, auf dem hiesigen Landschaftshause angesetzt, zu welchem wir Kauf⸗ justige init der Versicherung hierdurch einladen, daß, sobald ein annehmbares Gebot verlautbart worden, auf Nachgebote weiter keine Ruͤcksicht genommen werden soll.
Marlenwerder, den 4. Juli 1831. ̃ .
Kdnigl. Provinzial-Landschafts-Direktion. Mü Ten von Gerichtswegen erkannten meistbietenden Verkaufe der in hiesigen Lande belcgenen, dem hier wohnhaft gewesenen Herrn Haubimann Schmidt zugehörigen Realitaͤten, naͤmsich: z lig freien, vormals von Donopschen, Gutes allhier, des G usischen Colonats Nr. 1 allhier, des Knieschen Colonats Nr. 34 allhier, des Taschemeierschen Colonats Nr. 35 allhier, ö es Lohmeierschen Colonats Nr. 29 der Bauerschaft Ehrsen Breden, . 2 6) der im hiestgen Amtsbezirke belegenen, an die Stadt Salz⸗ uffseln contribuabeln Grundstuͤcke, und ö 7) der in Jurisdietions-Bezirke der Stadt Salzuffeln belegenen
Grundstuͤcke, . ᷣ ; .
und zwar in der Art, daß saͤmmtliche vorerwaäͤhnte Realitaͤten zu⸗
fimmen und sedann das adlige Gut, die Colonate und die im Jarichbietions-Bezirke der Stadt Salzuffeln belegenen Grundstuͤcke einzeln zum Verlaufe ausgesetzt werden, ist anderweiter Termin auf Montag den Asten (zwei und zwanzigstan) künftigen Monats August, Vormittags 10 Uhr angesetzt, wozu Kaufliebhaber hiemit eingeladen werden und bemerkt wird, daß nur dann, wenn beson⸗ dere, un orhergesehene Faͤlle es erforderlich machen sollten, ein nochmaliger Verkaufs-Termin Statt finden wird.
Das Gut liegt in einer der volkreichsten und angenehmsten Gegenden des hiesigen Landes, im lieblichen Bega⸗ und Werre⸗ Thale, unmittelbar im hiesigen Amts-, Kirch⸗ und Marktdorfe, wo Händierker jeder Art und hinreichende Handarbeiter den Betrieb
der Landwirthschaft und der damit allenfalls zu verbindenden tech— nischen Gewerbe sehr erleichtern. Den Absatz der landwirihschaft⸗ lichen Erzengnisse begüuͤnstigt die Nähe der durch Kunststraßen ver— bundenen Staͤdte Salzuffeln, Herford, Lemgo, Detmold und Bie— efeld. 15 Das bequem eingerichtete, im einfach edeln Italienischen Style in der letzten Haͤlfte des vorvorigen Jahrhunderts erbauete, mit Sonterains versehene Wohnhaus, ist umgeben von einem, Bosquet nebst Blumengarten und bedeutenden Obst- und Gemuͤsegaͤrten. Vom Hauptsaale im zweiten Stockwerke schweift der, Blick über das woßlangebauete, anmuthige Thal und wird im Suͤden die ro⸗ mantisch-schöne Aussicht durch den Teuteburger Wald begraͤnzt. Die Wirthschaftsgebaͤude nebst Pachter- oder Verwalterwoh⸗ nung find vor einigen Jahren dem Ganzen angemessen neu erbauet und finden sich in demselben auch hinreichende Arbeiterwohnungen. Die Verschiedenheit des, keinem Abfließen unterworfenen Acker⸗ bodens — schwerer Maschboden an den gut befestigten Ufern der Bega und Werre, so wie strenger und milder, auch einiger gutarti⸗ ger Sandboden — sichert dem denkenden Landwirthe bei ratio⸗ nellen Wirthschaftesysteme, sowohl in dürren, als nassen Jahren einen lohnenden Ertrag. Wie sehr bei Einzelnverpachtung der Bo— den rentirt, beweist die jetzige, bei niedrigen Kornpreisen vorge— nommene. ö ; . fem , gen vorhandene gute Wiesen und Kuh⸗ und Schafhu⸗ den unterstutzen kräftig den erfolgreichen Betrieb der Landwirth— schast. Die Holzungen liefern weit mehr, als den eigenen Bedarf an Nutz, und Brennholz und ist davon immer bedeutend in einer Gegend, wo Brennmaterial im hohen Preise steht, verkauft. Bei dem vom Gute entlegensten Hauptholje ist eine Aufseherwohnung nebst Garten und eld. 1 i n, Außerdem wird die Annehmlichkeit und Nuͤtzlichkeit des Guts noch durch ausgedehnte und wildreiche Jagdreviere, so wie durch die Fischerei auf der, einen Theil der Gutsgrundstuͤcke durchfließen⸗ den Bega und andern Gewaͤssern vermehrt. Der Anschlag von den zu verkaufenden Nealitaͤten kann gegen Eutrschtung ber Abschriftsgebühren abschriftlich mitgetheilt werden. Schotmar, den 5. Juli 1834. ö Vermoge Auftrags Höchfurstlich Lippischer Justij⸗ Kanzlei. Fürstl. Lippesches Amt.. Helwing.
Allgemeiner Anzeiger
Bekanntmachung.
Die Wittwe des Hof- und Justiz-⸗Rath Ur. Bennemann zu Dresden, Ehristiane Elisabeth, geb. Aschard, hat in einem am 18. August 1765 errichteten Codicill unter andern verordnet, daß sechs Witttzen außer freier Wohnung auf dem Rittergut Lungwitz bei Dresden, nebst Brennmaterial und Aufwartung, eine jede auch eine Geldunterstuͤtzung von jaͤhrlich funfzig Thalern erhalten sollen. Diese Wittwen muͤssen ein Alter von funftig Jahren erreicht ha— ben, kein zu ihrer Versorgung hinlaͤngliches Vermögen besitzen, im Ruf eines guten Lebenswandels stehen, und der evangelisch⸗ luthe⸗ rischen Religion zugethan seyn. Da nun gegenwartig ein solches, zunaͤchst far Verwandte der Stifterin und ihres Ehegatten bestimm⸗ tes Benefieium erlediget ist, so werden diejenigen, welche wegen Verwandtschaft auf dasselbe einen bevorzugten Anspruch ju haben glauben, hiermit aufgefordert, sich laͤngstens bis zum
1. September 1831, . bei Endesgenannten jzu melden, und zugleich die Verwandtschaft nebst den ubrigen zu Erlangung einer solchen Unterstuͤtzung erfor⸗ derlichen Umstaͤnde gehoͤrig zu bescheinigen.
Dresden, am 13. Juni 1831.
Hof- und Justiz-Rath von Truͤtzschler, als dermaliger Administrator der Bennemannschen Stiftung.
Bekanntmachung.
Ein Guͤter⸗Complexus von einigen 30 Dörfern, aus mehreren eomblnirten Herrschaften bestehend, in einer der besten Gegenden Schlesiens belegen, soll, weil der Besitzer sich ganzlich von Geschäften zurückziehen will, weit unter dem wirk⸗ lichen Ertrags-⸗Werthe und noch bedeutend unter der landschäaftlichen Taxe verkguft werden. Diese Güter enthalten zusammen uber 50, 000 Magdeburger Morgen Dominial⸗ Terrain, wovon 34,000 Morgen gut bestandener Forst, 15,9000 Mor⸗= gen Ackerland (worunter die Halfte Weijenbeden) und über 3009 Morgen Wiesewachs; saͤmmtliche Vorwerke sind massiv und, mit Ziegeln gedeckt, und enthalten außer den Wirthschafts-Gebaͤuden auch mehrere Schloͤsser nebst Gaͤrten und Orangerie-Haͤusern, so wie nicht minder mehrere Fabriken, Brauereien und Breune⸗ reien neöst Schankstellen ꝛc. Die saͤmmtliche Wirthschaft befindet ich im besten Kultur⸗-Zustande, so wie das todte und lebende In⸗ ventarium, wozu unter andern dermalen über 12,000 Stück feine Schaafe gehoͤren. Von denen zugehoͤrigen Doͤrfern werden mehrere Tausend Thaler Silberzinsen gejahlt und an Diensten fuͤr die Wirthschaft ist mehr als zur Genuͤge gesorgt. ;
Hierauf Reflektirende wollen sich an unterzeichnetes Buͤreau wenden. Breslau, den 13. Juli 1831.
Anfrage ⸗ und Adreß⸗Büreau im alten Rathhause.
Qi „„. Literarische Anzeigen.
Bei Carl Hoffmann in Stuttgart ist so eben erschienen, und in Berlin bui C. F. Pl ahn, Jaͤgerstraße Nr. 37, so wie in allen Buchhandlungen ju haben:
Schopenhauer, Joh., Meine Großtante. Aus den Papieren eines alten Herrn. 1831. Svo. Velinvapier broch. 1 Fl. 30 Kr. — 1 Thl.
Dieser neueste Roman der mit Recht verehrten Verfasserin, steht ihren fruheren Erzaͤhlungen keinesweges nach; allen Freunden der belletristischen Literatur wird er willkommen, und in jeder auch nur mittelmaͤßigen Leihbibliothek zu finden seyn.
Anzeige für Blumenfreunde.
Bei Carl Hoffmann in Stuttgart ist erschienen, und in Berlin bei E. F Plahn, Jaͤgerstraße Nr. 37, so wie in allen Buchhandlungen zu haben: ;
D er Biu men g är t ne r, herausgegeben von F. L. Finckh und G. J. Ebner. t Jahrgang 1831. 18 Heft mit 2 Abbildungen. gr. So, brochirt.
Preis fuͤr den Jahrgang von 6 Heften 4 51 48. — 3 Thl.
Dieser zweite Jahrgang einer Zeitschrift, deren Anfang eine so freundliche Aufnaßme fand, wird den zahlreichen Blumenfreun⸗ den Deutschlands und der Schweiz gewiß manche angenehme Stunde, und manchen Vortheil gewaͤhren. Ein ausfuͤhr icher Plan des Wer⸗ kes findet sich in der Vorrede obigen Heftes, dem auch der Inhalt des vorigen Jahrgangs angehaͤngt ist.
Bei W. Engelmann in Leipzig ist so eben erschienen, und bei C. H. Jo nas, Schloßfreiheit Nr. 9 zu haben: . vom Verfasser Chi mania merda di galletio diventa indovino. Dit eg cee oy — Dior Igonit.
Syo. Velin⸗Papier, elegant hrochirt 15 sgr.
für die Preußischen Staaten.
In halt:
0) Druckfehler. 1) Einführung. 2) Vorwort. 3) An meint Freunde. 4) An die Maͤdchen. 5) Feicitè (per Syucopen). a) Groͤ⸗ ßer ist oder scheint kleiner. b) Erinnerung ohne Eindruck. c) Trau riger Frohsinn. 6) Kuros. 7) Buntes. 8) Bemerkungen. 9 An meinen Hund. 16) Medieinische Aphorismen. 11) Kleine Gedicht. chen. 15) Ueber Namen 13) Ueber die Liebe. 14) Ueber Unter— richt. 15) Elogium der Adpocaten nach Swift. 16 Der Ant. 17 Eine Art von Reflexion. 18) Recensionen dieses Buchleinz. 19 Zeitungs-Nachricht 20) Erklaͤrung. 21) Zwei Proelamgtionen nach eingetretenen Unruhen. 27) Liebesbriefe. 23) Allerlei. 2h Charaden. 25) Phantasiestüͤcke.
„Solch' ein Buch ist noch nicht da gewesen!“ ruft der Recens in einem der geachtetsten franzoͤsischen Blaͤtter aus, und wahrlich er hat Recht. „Es ist ein sathrisch⸗komisches Sammelsurium, vom Witze diktirt und überall Genialitaͤt verrathend. Wollte man jeden einzelnen Aufsatz gehoͤrig beleuchten; so wurden dazu kaum 10 Sei— ten hinreichen; am schwersten wuͤrde es aber seyn, den Zu sam⸗ menhang der verschiedenen Kapitel zu ergruͤnden. Wir uͤberlas— sen den Deutschen diese herkulische Arbeit, nehmen uns aber die Freiheit, das Werkchen allen Denkern, Verliebten ze, eben so allen Freunden des Scherzes und der Satyre bestens zu empfehlen. Fit 6 sind hier Leckerbissen seil! Wir werden noch Auszuͤge mit theilen.
In der Stuhr schen Buchhandlung zu Berlin, so wie in allen Buchhandlungen Deutschlands ist zu haben:
8 Volsschrift für Preußen.
Jede Woche erscheint ein Stuͤck ven einem Bogen, am Schluss des Jahres werden Titelblatt, Register und ein Verzeichniß der reso. Interessenten nachgeliefert. — Der Preis ist viertel jaͤhrlich 22 sg. Auf Velin⸗Papier 1 Thl., welcher Betrag praͤnumerando entrichtet wird. —
Baterlandsfreunde duͤrfen wir mit Recht auf dieses Blatt auß
merksam machen. . 9 Die Andreaͤsche Buchhandlung zu Erfurt.
Bei A. Ruüͤcker in Berlin sind erschienen: Journale,
Anüalen, Moͤglinsche, der Landwirthschaft. Herausgegegen wvon den Lehrern der Academie des Landbaues zu Moͤglin. XXVII. 1sies Stuͤck. Sro. Der Jahrgang 6 Thl.
Journal fuͤr die neuesten Land- und Seereisen. Redigirt von by, Friedenberg. ar. Sro. Januar bis Juni. Der Jahrgang mit 12 Kupfern. 7 Thl. 15 sgr.
Zeitblart fuͤr Gewerbtreibende und Freunde der Gewerbe. Unttt Mitwirkung mehrerer Techniker und Fabrikanten herausgegt— ben vom Fabriken⸗Kommissions-Rathe Weber. gr. Sro. Mü Kupfern. Band V. Nr. 1 — 1. Der Band von 36 Num— mern 3 Thl. 10 sgr.
Graaf, C. B. Handbuch des Staats-Kassen⸗ und Rechnung . im Königl. Preußischen Staate. gr. Svo. 35 Bog 2 Thl. 15 sar. ;
Ideler, , Lehrbuch der Chronologie. gr. 8. 33 Bogen. 2 I.
10 sgr. . pan & K., Geschichte des Preußischen Staats. Seit der Ent⸗ stehung bis auf die gegenwartige Zeit. Svo. 5ter Band. 18! Bogen. 25 sgr. . ̃ Thierry, A., Geschichte der Eroberung Englands durch dit
Rormannen. Aus dem Franzoͤsischen uͤbersetzt von Bolzenthal— Band 2. gr. Spo. 25 Bogen. 1 Thl. 15 sgr.
Unter der Presse befinden sich: a r.
Fuͤrstenthal, J. A. L, Handbuch der Neumaͤrkischen Deput, tements-, Kreis und Kommunal-Verwaltung in einem alphe— berisch-geordneten Auszuge aus saͤmmtlichen durch die Amt⸗ blaͤtter der Königlichen Regierung zu Frankfurt 4. d. O. biz zum Schlusse des Jahres 1830 bekannt gemachten und annoch guͤltigen Verordnungen. gr Svpo. sirea 40 Bogen.
— — Handbuch der Provinzial- Kreis- und Kommunal⸗Vet— waltung Schlesiens bis zum Schluß des Jahres 1830 in einem nach Materien geordneten Auszuge aus saͤmmtlichen in den Amtsblaͤttern der Koͤniglichen Regierungen zu Breslau, Lieg, nitz und Oppeln enthaltenen und annoch guͤltigen Verordnun— gen. gr. Svo. cirea 560 bis 79 Bogen. ;
Naumann, Dr. M. E. A., Handbuch der medieinischen gFli⸗ nik. ter Band. 1ste Abtheilung. gr. Sro. Circa 59 Bogen (Die 2te Abtheilung dieses Bandes wird zu Ostern erscheinen)
Pan se, K, Geschichte des Preußischen Staates. So, tzter Band
Poin sot, Lehrbuch der Statik. Aus dem Franzoͤsischen üben.
setzt von Dr. Hartmann. Mit 3 Kpfr. Svo. circa 16 Bogen. Richter, Dr. G. A., aus sührliche Arzueimittellehre. Supple- ment -HBand. gr. Svo. circa 40 Bogen. (Mit dem Suple⸗ ment-Band ist dies ausgejeichnete Werk geschlosfen. Band
1—o kosten 18 Thl. 15 sgr.)
Nachricht über die von dem Königl. Prooinzial“ Schül-Kollegio unter die Leitung des Sch ul⸗Vorste, hers Schubart gestellte weibliche Lehr An stalt Cho i, , n Nr. 17), wird in dem Lokal der Anstalt unentgeltli ausgegeben.
* 3 . ö 161
scht Staats-Zeitung
Allgemeine
.
n 204.
2 =. .
Berlin, Montag den 2östen Juli.
e,, K / /// /// am nn, r, mr mn , , , .
Amtliche Nachrichten. Kroni t des Tages.
Des Königs Majestät haben den Geheimen Kriegsrath gammerer im Kriegs-Ministerium zum Wirklichen Geheimen Keiegsrath zu ernennen und das Patent für denselben in dieser Eigenschaft Allerhöchst zu vollziehen geruht.
Se. Königl. Hoheit der Prinz August ist nach Pom⸗ 1 und-, .
Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Louise, Gemahlin des Fürsten Radziwill, so wie Se. Durchlaucht der Statthalter des Großherzogthums Posen, Fürst Radziwill, nebst Familie, sind nach Teplitz abgereist.
Angekommen: Der Königl. Französische Kabinets⸗-Courier Ehristophe, von Paris.
—— — — — —
Zeitungs⸗-⸗Nachrichten. A u s land.
Frankreich.
Paris, 17. Juli. Der König kam gestern nach der Stadt und präsidirte im Minister⸗Rathe, der sich später nochmals bei Herrn Casimir Périer versammelte. Der Herzog von Orleans besuchte die Gemälde-Ausstellung im Louvre. Gegen Abend kehr— ten Se. Majestät nach St. Cloud zurück. Der Belgische Gesandte, Herr Lehon, ist nach Calais abge— teist nm dort seinen Souverain zu empfangen. Doie Oppositions-Blätter sind mit Schreiben von Privatper— sonen angeslllt, in denen die Anklage, daß das Ministerium die beiter, die am 14ten d. Stockschläge unter die Unruhestifter auttheilten, bezahlt hätte, wiederholt wird. Der National behauptet sogar, daß es in der folgenden Nacht, vor der Thür detjenigen, der die Arbeiter angeworben habe, zu einer Schläge— tei gekommen sey, weil die Arbeiter von ihm die versprochene Bezahlung verlangt hätten; auf ihre Drohung, sein Haus in Brand zu stecken, habe er den nächsten Wachtposten zu Hülfe holen müssen. In einem vom Journal du Commerce mitgetheil— in Schreiben heißt es, die gedungenen Arbeiter hätten sich durch ein vthes Band im Knopfloche einander kenntlich gemacht und alle die⸗ nigen überfallen, die dreifarbige Kokarden und rothe Nelken getragen hätten. Der Moniteur enthält in dieser Beziehung folgendes, vom Holizei⸗Präfekten an die öffentlichen Blätter übersandte Schreiben: „Mein Herr, mehrere Morgen-⸗Zeitungen theilen nach den gestri— gen mit, daß man am 14ten Geld unter die Arbeiter der Vorstadt St. Antoine vertheilt habe, um dieselben zu Thätlichkeiten gegen die Unruhestifter anzureizen. Der Moniteur hat angezeigt, daß die Erfinder dieser Verleumdung vor Gericht gezogen werden sollen. Die Tribunale werden sich also mit dieser Angelegenheit beschäftigen. Mittlerweile beeile ich mich, gegen diese verhaßte Anklage zu protestiren, indem ich auf das bestimmteste erkläre, daß kein Geld unter die Arbeiter vertheilt worden ist, und bin überzeugt, daß man keinen Beweis beibringen kann, der dieser Erklarung widerspricht. — Am 13. d. M. wurde ich benachrich⸗ tigt, daß in allen Theilen von Paris die Arbeiter laut ihren Un— villen über die für den folgenden Tag verabredeten Pläne zu erkennen gäben, und mehrere erboten sich, zu der Nationalgarde u stoßen, um die Unordnungen zu unterdrücken. Ich habe alle Anerbieten dieser Art abgelehnt, wie ich dies auch früher unter hnlichen Umständen gethan. Am 14ten um 19 Uhr Morgens benachrichtigte man mich, auf dem Platz St. Antoine sey das Gerücht in Umlauf, daß Arbeiter sich organisirten, um zur Auf— srtchterhaltung der Ordnung mitzuwirken. Ich beeilte mich, be⸗ lannt zu machen, daß die Behörde dieses Beistandes nicht be— dürfe und von demselben keinen Gebrauch machen wolle. Mein tief, welcher um 10 Uhr zweien Polizei⸗-Kommissarien zukam, die sich an Ort und Stelle befanden, wurde mehreren jun— zen Leuten laut vorgelesen; die, ohne Zweifel mit Ab— scht, das Gerücht verbreiteten, welches ich niederschlagen wollte. Ich erklärte nämlich sörmlich, daß jede Versammlung bon Arbeitern der Ordnung, deren Aufrechterhaltung man sichern wolle, schaden würde, und daß ihre persönliche Mitwirkung zur Unterdrückung des Aufstandes eine Unordnung seyn würde, die ich eben so wenig dulden könne, als jede andere. Die Polizei⸗ Kommissarien haben dieser Instruetion gemäß gehandelt. —
ennoch haben in mehreren Straßen, nicht allein in der Vor⸗
sadt St. Antoine, sondern auch in anderen Stadttheilen, wo nan von keiner Organisation gesprochen hat, die Arbeiter laut hte Mißbilligung über diese Störungen kund gegeben und Per— sonen verhaftet, die daran Theil zu nehmen schienen; aber diese nutchaus freiwillige Einmischung kann der Behörde nicht zum erwurf gemacht werden, die dieselbe nicht verhindern konnte; se findet ihre natürliche Erklärung in dem Gefühl der Unbehag⸗ ikeit, in welcher die arbeitende Klasse durch diese fortwähren— den Aufregungen erhalten wird. — Paris, 16. Juli 1831. Der Staats-Rath und Polizei⸗Präfekt. (gez. Vivien.“
Der Moniteur enthält auch Folgendes: „Gestern Abend er⸗ khn ein wohlgekleideter Mann auf dem Arbeitsplätze der Fon⸗ 1a de Elephant, zog einen Arbeiter zu eineni Weinhändler n sich fort und erklärte ihm dort, er habe vom Könige den fuftrag erhalten, unter die arbeitende Klasse zur Belohnung für ht gutes Benehmen am 14ten d. Geld auszutheilen; hierauf a er ihm ein Fünffrankenstück, verlangte einen Empfangschein lber 15 Fr. und forderte ihn auf, seine Kameraden zu holen, eine gleiche Summe empfangen sollten. Nach wenigen Au— tb ichen waren die Zimmer des Weinhändlers mit Arbeitern ngefüllt; unter ihnen befand sich auch ein Zimmermann, Na⸗ mens Pollart, der überzeugt war, daß der König aus solchen
ründen kein Geld werde austheilen lassen, und seinen Kame—
4
1631.
.
— —
raden bemerklich machte, daß man sie hintergehe; der angebliche Abgesandte wurde daher sogleich verhaftet. Die unwillig gewor— denen Arbeiter führten ihn selbst zum Polizei-Commissair des Viertels der Blinden- Anstalt, vor welchem er angab, er heiße Sablsé d. S.; sein Verhör wird unfehlbar zu wichtlgen Entdek— kungen führen.“
Im Moniteur liest man: „Es ist nicht wahr, daß der Herzog von Mortemart Rußland verlassen habe, wie von meh⸗ reren Blättern gemeldet worden ist. Dieser Botschafter hatte um Erlaubniß zu einer Badereise nachgesucht, die sein Gesund⸗ heits-Zustand nöthig zu machen schien, zugleich aber erklärt, daß er von dieser Erlaubniß nur in dem Falle Gebrauch machen würde, wenn die Geschäfte seine Anwesenheit in St. Petersburg nicht erheischen sollten und wenn die Cholera in dieser Residen nicht ausbreche. Sobald diese sich zeigte, gab er augenblicklich seinen Reiseplan auf. Einen solchen Entschluß konnte Herr von Mortemart auch nur fassen, der, um edel und mit Hin⸗ gebung zu handeln, nur, wie er es immer gethan hat, sich selbst gleich zu bleiben braucht. Was zu dem Irrthum der Blät⸗ ter Anlaß gegeben haben mag, ist die Ankunft des ehemaligen Französischen General-Konsuls in Rußland, Herrn Malvirade, in Lübeck, dessen Posten aufgehoben worden ist.“
Dasselbe Blatt sagt: „Man erinnert sich, daß bei der Besetzung Ankona's durch die Oesterreichischen Truppen g8 In⸗ surgenten, welche nach dem Auslande flüchten wollten, auf dem Meere angehalten und nach den Gefängnissen von Venedig ab⸗ geführt wurden. Unter diesen Unglücklichen sind nur 21 Unter⸗ thanen des Papstes, der auf das Ansuchen der Französischen Re⸗ gierung erklärt hat, daß er gegen ihre Freilassung nichts habe. Sie sind am 1sien d. M. auf einem Transport-Fahrzeuge der Kaiserl. Marine eingeschifft worden, das sie der Gabarre „Abon⸗ dance“ übergeben soll; die letztere wird dieselben dann nach Mar⸗ seille bringen.“
Das Journal des Débats meldet: „Ein am 14ᷣten auf dem Konkordien-Platze verhafteter junger Mann, Namens Cha⸗ tean, der gestern früh von der Polizei-Präfektur nach seiner in der Boucherstraße im fünften Stockwerke gelegenen Wohnung geführt wurde, stürzte sich, während man seine Papiere durch⸗ suchte, aus dem Fenster und blieb todt auf dem Steinpflaster liegen.“ — Der Temps berichtet: „Auch gestern früh fanden eine große Anzahl von Verhaftungen statt. Der Königi. Pro⸗ kurator war von 4 Uhr Morgens an in seinem Amtslokal und mit ihm mehrere Instructionsrichter, welche die Verhaftsbefehle regularisirten. Man soll eine Verschwörung gegen die Person des Königs entdeckt haben. Der am 14ten d. M. verhaftete Advokat am hiesigen Königl. Gerichtshofe, Herr Bricquet, wurde gestern freigelassen; unter den noch in Haft besindlichen Perso⸗ nen nennt man die Advokaten Fleurian und Avril. — Die Zahl der am 14ten auf der Polizei⸗Präfektur in Haft gebliebenen Personen beträgt 125, unter ihnen befindet sich Gallois, der bei seiner Verhaftung mit einem Karabiner bewaffnet war und die Artilleristen-Uniform der National-Garde trug, so wie Moreau, einer der Zeugen bei dem Prozesse gegen die Studenten Malot und Mathsés. Unter den vorgestern verhafteten Offizieren des Invaliden-Hotels nennt man den Secretair des Gouverneurs Renault, den Verwaltungs-Beamten Roussean und den Ober⸗ sten des Hotels, Casaup. — Der größte Theil der am 14ten auf dem Basiille-Platze verhafteten Personen besteht aus Studiren⸗ den der Medizin, die fast alle weiße Hüte trugen. Mehrere Deutsche und Italiäner und Individuen, die unberechtigt die Juli⸗Decoration trugen, sind ebenfalls nach der Polizei⸗Präfektur gebracht worden. Mehrere Blätter, und unter anderen der Con⸗ stitutionnel, hatten die Verhaftung des General Dufour gemel⸗ det; sein Sohn erklärte darauf diese Nachricht für ungegründet; sie war aber nur vorzeitig, denn der General ist gestern wirklich verhaftet worden.“
Der in Korsika zum Deputirten gewählte General-Lieute⸗ nant Tiburce Sehastiani hat sich verpflichtet, gegen die Erblich⸗ keit der Pairie zu stimmen und auf die Abschaffung des Gesetzes zu dringen, welches die Familie Napoleons vom Französischen
Boden ausschließt.
Das Journal des Dabats theilt heute die vollständige Liste der gewählten Deputirten mit; von den 459 Dezutirten, die zu ernennen waren, sind nach Abzug der Doppel-Wahlen 422 gewählt; davon gehörten 218 der vorigen Kammer an, 7 saßen in früheren Kammern, 197 waren noch nie Deputirte; in Folge der mehrfachen Wahlen sind 386 Deputirte und im dritten Wahl⸗Kollegium zu Marseille, dessen Operationen bekanntlich unterbrochen wurden, ist noch einer zu ernennen übrig.
Mehrere Blätter hatten irrthümlich die doppelte Erwählung des Herrn Berryer in Monistrol und in Issengeauz gemeldet; nur in ersterem Orte ist er gewählt worden, die Wähler des zweiten Ortes waren mit denen von Monistrol vereinigt. Der Maire von Issengeaur hat übrigens, um zu zeigen, daß er zu der Erwählung des Herrn Berrher nicht mitgewirkt habe, seine Entlassung genommen.
Das Journal des Débats bedauert, daß Herr Bour⸗ deau, der fechszehn Jahre lang das Departement der Vienne in der Deputirten⸗Kammer repräsentirt habe, diesmal nicht wie⸗ der gewählt worden sey. „Seine Feinde“, sagt das genannte Blatt, „hatten kein Mittel verabsäumt, um ihm mi schaden; nachdem er das Resultat des Skrutiniums ruhig angehoͤrt, glaubte Herr Bourdean, es sich selbst schuldig zu seyn, die ver⸗ feumdersschen Anklagen, deren Opfer er geworden, m wider⸗ legen. Daß er im Wahlkampfe unterlegen, beklagen wir um der Rednerbühne, die einen ausgezeichneten Redner in ihm ver⸗ liert, um der Freiheit willen, deren Vertheidigung er die zweite Stelle im Königreiche (die des Großsiegelbewahrers bei der Auf⸗ lösung des Ministeriums Martignac) aufopferte, so wie um der öffentlichen Ordnung willen, die in ihm stets einen Wall gegen den Geist der Unordnung und, Unruhe fand. Uns tröstet die Hoffnung, daß bei den in . Wochen wegen der Doppel⸗ Wahlen stattfindenden neuen ahlen ein Kollegium jenes Un⸗
recht wieder gut machen wird.“
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Der Temps äußert: „In einer der letzten Konferenzen der Minister, wo man berechnete, daß sich eine ziemlich starke Ma⸗ jorität gegen die Erblichkeit der Pairie ergeben werde, suchte man nach einem Mittel, um diese ati gf Frage hinauszuschieben. Man sprach von einer transitorischen Maaßregel, welcher zufolge alle jetzigen, so wie die künftig zu creirenden Pairs nur lebent⸗ länglich ernannt werden, die Frage über die Erblichkeit aber auf mehrere Jahre verschoben werden soll, weil die Gemüther nicht ruhig genug wären, um jetzt diesen wichtigen Punkt unse⸗ rer Verfassung zu entscheiden. — Dasselbe Blatt sagt: „Die Redaction der, Thron⸗Rede macht den Ministern große Schwierigkeit; sie möchten gern den Forderungen der Nation ge⸗ nügen und doch auch die fremden Kabinette nicht beleidigen, oder wenigstens, indem sie populair zu regieren suchen, nicht die Sarkasmen derselben auf sich ziehen. ie in die Diplomatie Eingeweihten, deren indiskreter Eifer oft die Gedanken der Re⸗ gierung verräth, suchen den Eindruck der Worte, den sie befürch⸗ ten, im voraus zu vernichten, indem sie dieselben für verabzedete und rein formelle Worte ausgeben, die nur den Zweck hätten, die Kammern zufrieden zu stellen. Es fragt sich nun, ob diese Worte, wenn man sie auch ungern ausspricht, nicht dennoch ein wirkliches Resultat haben werden? — Das Ministerium hat eine große Anzahl von Gesetz-Entwürfen vorbereitet, um die Kammer in den ersten Augenblicken zu beschäftigen, den Vorwürfen der Presse zu entgehen und sich zugleich 3 den Vorwurf der Träg⸗ heit und Unfähigkeit zunmniehen.“
Einer telegraphischen Depesche aus Brest vom 14ten d. zufolge, ist die n Donna Maria in bestem Wohlseyn dort eingetroffen. Die Korvette „la Seine“, an deren Bord sie an— ae, . ist, hat 99 Tage zur Ueberfahrt von Rio⸗Janeiro ge⸗ raucht. Da dieses Schiff bei Goree angelegt hatte, um Was⸗ ser und Erfrischungen einzunehmen, so muß es sich einer Qua⸗ rantaine unterziehen, deren Dauer noch nicht bestimmt ist.
Dem Messager des Chambres zufolge, ist die Abreise des Grafen Pozzo di Borgo, die von einigen Blättern als be—⸗ stimmt gemeldet worden, noch sehr ungewiß und würde jedenfalls erst nach der Eroͤffnung der Kammern stattfinden.
Einige Blätter hatten über den Gesundheitsstand von Dieppe Besorgniffe verbreitet; ein Matrose sollte unter verdächtigen An⸗ zeichen erkrankt seyn. Dieses Gerücht wird vom Moniteur für ungegründet erklärt, der sich auf das Zeugniß der in Dieppe befindlichen zahlreichen Badegäste beruft.
Lluf den Antrag des Ser⸗Ministers hat der König aufs neue 125 ehemaligen Marine⸗Ofsizieren Pensionen bewilligt.
Neuere Nachrichten bestätigen es, daß am 1sten d. M. ein Linienschiff und eine Fregatte des vor der Tajo⸗Mündung kreu⸗ zenden Französischen Geschwaders ein Portugieslsches Schiff, das sich unter die Kanonen des Forts Cascaes flüchtete, verfolgt und sich desselben trotz des Feuers dieses Forts nach einstündiger Ka⸗ nonade bemächtigt haben. — Die Lissaboner Hof⸗Zeitung
vom 6. Juli meldet, daß Dom Miguel seinen Premier⸗Minister,
den Herjog v. Cadaval, abgesetzt hat, daß das Marine⸗-Ministe⸗ rium einstweilen dem Minister des Innern und das Portefeuille der Justiz interimistisch Herrn Mendogo übertragen und der Richter Belfonté zum General⸗Polizei⸗Intendanten ernannt worden ist.
In Rouen werden ebenfalls Anstalten getroffen, um das Julifest zu begehen.
Das Journal du Commerce vertheilt das Defizit, das sich seit der Juli⸗Revolution in unseren Finanzen ergeben hat, auf 3 . Weise unter die verschiedenen Ministerien: Ministe⸗ rium Guijzot, 3 Monat, 19,961,000 Fr., also 6, 600,000 Fr. für den Monat; Ministerium Lafsitte, 4 Monat, 7, 329,000, also 1,800,000 Fr. monatlich, Ministerium Périer in 4 Monaten 32, 447,000, also monatlich 8,1 11,000 Fr.
Ein Schreiben aus Genf vom 12ten d. M. meldet: „Der . von Blacas ist gestern hier angekommen; fast zu gleicher
eit mit ihm trafen die Herren von Gabriac, von Renneval,
Mangin, Olivier und mehrere andere vornehme Anhänger der vorigen Regierung ein, unter denen man auch Herrn v. Capelle zu erkennen glaubte. Herr von Chateaubriand lebt in tiefer Zu— rückgezogenheit; er hat sich eine einfache Wohnung vor den Tho⸗ ren der Stadt in der Nähe des Sees gemiethet.“ 2.
Die Gazette des Tribunaux meldet: „Gestern wurde
der Stadt⸗Sergeant Leclere, Ritter der Ehren⸗Legion, todt aus
dem Kanal der Bastille gezogen, in den ihn entweder sein⸗ Feinde geworfen haben, oder in den r im Gedränge hineinge⸗ fallen ist.“
Einige Blätter theilen ein Schreiben mehrerer Literaten, Schauspieler und anderer Personen mit, die am 14ten d, im
Café des Ambassadeurs in der Nähe der Elhsäischen Felder von der National⸗Garde festgenommen wurden und gegen diese in
ihren Augen ungesetzliche Verhaftung in einer Petition an die
Kammer protestiren wollen.
Der Redacteur des Blattes „la Revolution“ hat sich der gegen ihn angeordnete Verhaftung durch seine Abreise entzogen, wie diefes Blatt meldet, um seine Gesundheit wiederhernt;
stellen.
Demgemäß wurde der Drucker Chautpie, der ohne Erlaubniß seine für Saint-Denis patentirte Druckerei nach dem hiestgen Faubourg⸗Montmartre verlegt hatte, ju einer Geldbußé, von 10, 00 3. und zu sechsmonatlicher Haft verurtheilt und die be⸗ reits im Mai geschehene Beschlagnahme seiner Druckerei für gültig erklärt.
Großbritanien und Irland.
V, , mr, , en. Oberhaut. Siz⸗ zung vom 18. Juli. Lluf eine Frage des Marquis v. Sa⸗ lis bury erwiederte der Herzog v. Richmond, daß die Regie⸗ rung dem Parlamente eine Bill wegen besserer Beschäftigung
Der Königl. Gerichtshof hat gestern entschieden, daß ein Buchdrucker seine Druckerei nicht ohne neu eingehblte Erlaubniß nach einer anderen Stadt verlegen kann, da ihre Patente immer- nur auf eine bestimmte Stadt ausgestellt sind und der Regie ⸗ rung die Beaufsichtigung der Presse sonst unmöglich seyn würde;
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