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schen Feldern ausgeführten militairischen Pantomimen, so wie die au der Barriere du Trone veranstalteten Spiele, ei⸗ nen zahlreichen Zusammenfluß von Zuschauern herbeigeleckt; judem man aber die Vergnügungen an verschiedene Punkte ver⸗ theilt hatte, erlangte man das erfreuliche Resultat, daß überall ,. war und doch nirgends ein Gedränge entstand, welches
nordnungen oder Unglücksfälle hätte herbeiführen können. Nach Beendigung der Schifferstechen und der Wettrennen strömten Alle, welche denselben zugesehen hatten, nach den Elysäischen Feldern zurück, die jetzt das Schauspiel emes unabsehbaren Kirchweihfestes darboten. Um diese Zeit, gegen 5 Uhr, ließ sich
der Ruf: Der König ist da! vernehmen und die Menge strömte
sogleich dem Monarchen entgegen, der die nach dem runden Platze führende Allee entlang ging, und durch die große Allee zurückkehrte, umgeben, gedrängt und fast getragen von der Volks ⸗ menge, deren Huldigungen Se. Majestät mit lebhafter Rührung be⸗ antworteten. Mit demselben Beifall wurden die Königin und die Prinzessinnen begrüßt, die dem Könige in einem offenen Wagen folgten. Um 8 Uhr wurden die Elhsäischen Felder höchst malerisch erleuchtet; die lebhafter und dauerten bis 11 Uhr. Die ganze Stadt war mit einer Mannigfaltigkeit und einem Reichthum erleuchtet, wovon wenig Beispiele vorhanden sind. Ungeachtet der zur Vermeidung ven Unglücksfällen erlassenen Verbote ertönten Böller, zischten
Raketen auf allen öffentlichen Plätzen und in allen starkbewohne
fen Straßen, namentlich in den Straßen und Faubourgs St. Denis und St. Martin und in den Handelsquartieren. Unter den öffentlichen Gebäuden zeichneten sich die verschiedenen Mi⸗
nisterien, die Paläste der Pairs⸗ und der Deputirten⸗ Kammer,
der Ehrenlegion, das Invaliden-Hotel, die Hotels der fremden Gesandten, das Stadthaus, die Börse, die Kaserne der Orleans⸗ schen 6. u. s. w. aus. Bei diesem großen, von dem schön⸗ sten Wetter begünstigten, Getümmel einer zahllosen Volksmenge waren nur so viel Truppen auf den Beinen, als es bedurfte, um zu verhindern, daß die Wagen die Circulation hemmt en.“ Heute früh um 5 Uhr wurde in sämmtlichen Vierteln der Stadt Rappell geschlagen, um die National- Garde zu versammeln, über
welche der Könsg, von dem Kaiser Dom Pedro begleitet, heute
eine große Revue abhalten wird.
Herr van de Weher ist, mit Depeschen der Belgischen Re⸗ gierung nach London reisend, am 26sten d. M. durch Lille ge⸗ kommen. — 336
Das Bezirks⸗Conseil von Barcelonette (Depart. der Ober⸗ Alpen) hat in seiner diesjährigen Sitzung eine Subseription er⸗ öff net, aus deren Ertrage dem in jenem Orte gebornen Depu⸗ titten Manuel ein Denkmal errichtet werden soll.
Die gestrige Nummer der Tribune ist auf der Post und in den Bureau's dieses Blattes in Beschlag genommen und gegen
den Redacteur derselben, Bascans, ist em Vorführungs⸗-Besehl
erlassen worden. Das Journal des der Courrier frangais,
Deébats, der Temps, der Constitutionnel, das Journal du Commerte und die France
nouvelle sind wegen der Jahres⸗Feier des 28. Juli 1830 heute
nicht erschienen.
Der Moniteur wird morgen kein Blatt aus⸗ geben. ;
Großbritanien und Irland.
London, 29. Juli. In einem außerordentlichen Supple⸗ ment zur Hof⸗Zeitung fordert der Earl⸗Marschall Herzog von Rorfolk alle diesenigen, die ein Recht haben, der bevorstehenden Krönung Ihrer Majestäten beizuwohnen, auf, sich mit ihren IAnsprüchen zu melden. Auch werden den Pairs und den Pai⸗ rinnen die Hoftrachten, welche sie bei jener Ceremonie anzulegen haben, vorgeschrieben. .
Der Belgische Gesandte, Hr. van de Weyer, ist vorgestern hier einz etroffen. ᷣ In der Morning-⸗-Post liest man; „Es wird gesagt, daß
ein eee, an die Inhaber der unbezahlten Terceira-Obligatio⸗ nen, an mehrere Portugiesische Kaufleute und an Andere erlassen worden ist, um eine Anleihe zu negociiren, wodurch die Kosten einer Expedition bestritten werden sollen, die zum Zweck hat, die jun ze Dame, welche unter dem Namen: die kleine Königin bekannt ist, auf den Thron von Portugal zu setzen. Dieses Cir⸗ kular ist von Herrn von Lima unterzeichnet, und man sagt, daß
schon früher begonnenen Tänze wurden
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Dom Pedro die Liste mit einer Subscription von 20 oder 25, 000
Pfund eröffnet habe. Die Einnahmen von Portugal und den Azoren sollen als Sicherheit fer diese Anleihe verpfändet wer⸗ den. Wenn der Herzog von Braganza einen solchen Ueberschuß im seiner Kasse hat, würde er dann nicht besser thun, die Zius⸗ Rüchstände der Poriugiesischen Anleihe oder wenigstens die Ter⸗ ceira⸗ Obligationen zu bezahlen?“ — Der Courier macht hierzu folgende Bemerkungen: „Es ist vollkommen wahr, daß Dom Pedro seine Aosicht zu erkennen gegeben hat, zu einer Summe zu subskribiren, welche dazu dienen soll, eine Macht auszuheben, — auf den Thron von Portugal zu setzen; aber eben so wahr ist es, obgleich die Moining- Post es absichtlich zu verheimlichen sucht, daß von Seiten der Agenten des Er⸗Kaisers die ehrenvoll⸗ sten Vorschläge gemacht worden sind, um alle Forderungen zu liqu dicen, welche mit Recht an ihn, als Vormund der Donna PHlaria, gemacht werden können. In wenigen Wochen wird ahne Zweifel die Morning⸗Host die Uueberzeuzung erhalten, daß Dom Pedro die Freunde der constitutionnellen Freiheit nicht vergeblich a efgerusen hat. Er hat gesagt, daß er in Portugal, mit der Korligen an der einen, und die eonstitutionnelle Charte in der anderen Hand, eindringen werde, und es ist kein geringer Beweis feiner Aufrichtigkeit und seines Patriotismus, daß er Beststhü—⸗ mer aufopfert, uber die er jetzt eine umumschränkee Kontrolle be⸗ sitzt, und die für immer verloren sind, wenn die Eppedition miß⸗ mgt. Wenn er nur auf seinen eigenen Vortheil sahe, so würde er Portugal nicht angreifen und sich ni genthums aussetzen, welches ihn hinreichend in den Stand setzt,
in jedem anderen Lande glänzend zu leben
um seme Tochter
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nicht dem Verlust emes Ei⸗
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Der Courier enthält folgende Nachrichten aus Malta vom
8. Juli: „Am
sia“, mit dem Prinzen von Joinville an Bord, hier an. Es
st wohl niemals einem Prinzen größere Ehre und mehr Aufmerk⸗ samkeit als diesem erwiesen worden. Heute giebt der Capitain der „Artem sia„ dem Gouverneur und dem Admiral ein großes Di⸗ ner, und heute Abend findet bei dem Französischen Konsul ein glänzender Ball zu Ehren des Prinzen statt. Der Prinz wird, wie man sagt, morgen wieder absegeln. — Am Lästen v. Mts. verließ der Admiral Malcolm Malta und das Mittelländische Geschwader; der Admiral Sir Henry Hotham übernahm das Kommando. — Am Sten d. wurde Sir H. Hotham durch den General F. C. Ponsonby, im Namen Sr. Majestät, mit dem ESt. Michel und St. George⸗Orden bekleidet. — Unser Hafen bietet einen höchst kriegerischen und Achtung gebietenden Anblick dar; es benden sich daselbst die Linienschiffe „St. WBincent“, „Ganges“, „Kent“ und „Melwille“, die Briggs „Ferret“ und „Prokrss“ und der Kutter „Hind“; und aufer
5ten d. kam die Französische Fregatte „Artemi⸗
der Französischen Fregatte „Artemista“ noch ein Russisches Kriege schiff. — Die
Brigg „Ferret“ brachte Briefe aus Nau—⸗ plia vom 23sten v. Mts. Baron Rouen, der Französische Re— sident in Griechenland, hat auf Befehl Französische Truppen zur Verfügung des Präsidenten gestellt, um die insurrectionnellen Be⸗ wegungen zu dampfen; aber beim Abgange der letzten Nachrich⸗ ten hatte der Präsfident von diesem Anerbieten noch keinen Ge⸗ brauch gemacht. Die Hydrioten wollen der freien Presse nicht
enisagen und fahren fort, alle Handlungen des Präsidenten zu
tadeln. Die Mainoten scheinen systematisch zu Werke zu gehen, einer ihrer Anführer ist ein Sohn von Pietro Bey, der in Paris
erzogen worden ist; sie werden nicht ruhig werden, so lange
Pietro-Beh im Gefängniß ist und sich in den Händen des Präsidenten befindet. — Das Russische Geschwader unter Ad⸗ miral Ricord ging am 19. Juni von Nauplia nach Poros, wo er Depeschen aus Konstantinopel erhielt. Man glaubt allgemein, daß dasselbe Griechenland unverzüglich verlassen werde. — Die
Residenten der verbündeten Monarchen haben häufige Zusammen—
künfte, und warteten kürzlich dem Präsidenten auf. Das ganze Land befindet sich fortwährend in einem höchst aufgeregten Zu— stande.“
Briefe aus Dublin melden, daß zu Newtonbarry ein neues blutiges Gefecht stattgefunden habe, wobei 366 Yeomanrh-Männer
getödtet worden. ̃ hier die Nachricht von Cholera⸗Fällen in Glas—
Man hatte gow verbreitet. Wie man erfährt, sind mehrere Arbeiterinnen,
die in engen Gemächern beschäftigt gewesen waren, von Anfällen
heimgesucht worden, die allerdings einige Aehnlichkeit mit den
Symptomen der Asiatischen Cholera hatten, und denen einige von ihnen bald erlagen. Indessen scheinen diese Fälle durchaus sporadischer Art und keine Folge von Ansteckung gewesen zu seyn. Die deshalb verbreitete Besorgniß ist daher grundlos.
— — London, 29. Juli. Es zeigt sich täglich mehr und mehr, daß die. Minister in der Reform⸗Bill eine ihre eigenen
Krafte bei weitem übersteigende Aufgabe übernommen haben, da
sie selbst im Unterhause, wo ihnen doch eine überwiegende Mehr— heit zu Gebote steht, die Maaßregel nur mit der größten Mühe und höchst langsam fortzubringen wissen, obgleich man noch nicht einmal an die schwierigsten Punkte gekommen ist. Im Ober⸗
hause stehen ihnen freisich mehr Talente zu Gebote (Lord Broug—
ham allein gilt für ein Heer), aber dagegen sind die Stimmen da noch so zweifelhaft, daß, wenn sie auch eine Mehrheit bei der
Hauptfrage bekommen (was doch von Vielen noch bezweifelt
wird), diese so klein seyn muß, daß, wenn es zu Punkten kommt,
über welche selbst die Reforni⸗Freunde nicht ganz einig sind, sie gewiß in einer bedeutenden Mmorität bleiben müßten. Aber die
Hülfe scheint ihnen von außen her kommen zu wollen. Die Hp—
position, theils auf günstige Zufälle hoffend, theils in der Er-
wartung, der Nation die Reform durch nie endende Diskussio⸗ nen zum Ekel zu machen, sucht Zögerung und hat sie erhalten. Aber bisher sind alle Zufälle, die ihnen hätten zu Gunsten kommen können,
ausgeblieben, und das Volk scheint der Zögerungen eben müde
werden zu wollen. Den Zeitungen ist die Sache besonders über—⸗ drüssig; die Arbeit, welche ihnen die tägliche späte Sitzung macht, ist ungeheuer, und doch nimmt der Verkauf ihrer Blätter eher ab als zu, da das Volk, bei allem Eifer für Reform, es satt hat, die schon abgedroschenen Dinge darüber Tag für Tag aufs neue zu lesen, und es ist den Eigenthümern derselben vor Allem um einen neuen Gegenstand zu thun, der die öffentliche Neu—⸗ gierde reizen könnte, da die Reform zu gleicher Zeit auch die Gemüther so sehr beschäftigt, daß selbst die wichtigsten Begeben—⸗ heiten auf dem Kontinent sie fast pleichgültig läßt. Sie haben also fortwährend über diese Zögerung geklagt, gedroht und ge— stürmt, und es ist ihnen endlich gelungen, dem mißvergnügten Geist ein Ziel und einen Gegenstand anzuweisen. Der Bir— minghamer Politische Verein, welcher 20 — 30,000 Mitglieder zählen soll und durch sein festes Betragen sowohl, als durch die Wichtigkeit, welche ihm die liberalen Zeitungen beilegen, einen bedenenden Einfluß auf die Politischen Vereine in den anderen Fabrikstädten ausübt, hat eine allgemeine Versammlung gehal⸗ ten, bei welcher man über eine sehr stark ausgedrückte Bittschrist übereingekommen ist; und die Londoner Bürgerschaft, welche sich anschickt, nächsten Montag, wo die neue Brücke eröffnet werden soll, den König und die Königin gastlich zu empfangen, wird Dienstag eine Versammlung haben, um, gewiß nicht mit sehr schonenden Ausdrücken, ihre Unzufriedenheit über die besagten Zözerungen an den Tag zu legen. Wahrscheinlich werden die anderen Städte und die Grafschaften nicht zogern, diesen Bei— spielen zu folgen. — Inzwischen sind doch die denkenden Man⸗ ner der Nation (gleich iel von welcher Partei) nicht gle chgunig gegen die Begebenheiten aus dem festen Lande. Kemi En lan⸗ der siecht mit Ruhe zu, daß eine Franzosische Flotte im Tajo Portugal Gesetze vorschre bt; und ein Jeder wundert sich über dee
Entscheidung des Kongresses in Bezug auf die Belgischen Fe- die Sache
stungen, und noch mehr über die Art, wie in der Rede des Königs der Franzosen erwahnt wird. Graf Grey hat das auf diesen Gegenstand Bezug habende Pro— tokoll nebst dem Brief an Talleyrand vom 14ten d., worin man ihm (der an den deefallsigen Verhandiungen kein Antheil ge— nommen) den Beschluß da über mittheilt, dem Oberhause vor— e. es scheint aher Niemand damit zufrieden zu seyn. Die
eiger ung des Königs von Holland, die 18 Artikel anzunehmen, und die militairischen Bewegungen, welche in Holland vorgehen, erregen Besorgnisse, eben so wie die Fortschritte der Cholera und die der Russen in Polen. Es herrscht hier allerdings einige Sym⸗ pathie für die Sache dieser Nation, aber doch nicht so viel, daß man darum England in einen Krieg verwickelt sehen möchte. Eine Abendzeitung dehauptet zwar, dle Bestimmung von Admi⸗ ral Codrington's Flotte, mit der sich die Französische vom Tajo vereinigen würde, sey das Baltische Meer, und nichts als die Furcht, mit der Cholera Morbus in Berührung zu kommen, haße . bis jetzt abgehalten, dort zu erscheinen; aber Niemand glaubt aran. .
Niederlande.
Antwerpen, 29. Juli. Der König Leopold fand in St. Antoine ungefähr 7000 Mann unter dem Befehl des Generals Tiecken von Terhove. Es befanden sich darunter 700 Mann Ka⸗ vallerie und 2 Batterien. Es wurden große Manövers unter dem unmittelbaren Befehl des Königs ausgeführt, der sich als
sehr bewandert in der Strategie bewies, und den Truppen seine Der König früh stückte auf milltairische Weise mit seinem Generalstabe. — Hier⸗
vollkommene Zufriedenheit zu erkennen gab.
her zurückgekehrt, begaben sich Se. Majestät ins Theater, wo Sie mit den lebhaftesten Beifalls⸗Bezeugungen empfangen wur— den. 19, 8j 6 Gulden unter diejenigen Personen vertheilen lassen, wel⸗ che durch das Bombardement gelitten haben.
Brüssel, 30. Jnlf. Der General Belliard ist wieder noch Paris jrückgefehrt, .
Der König hat 10,000 Gulden unter die Armen und
. nin d .
Der Belgische Moniteur erklärt die von einem B ; ät ö ; gicch⸗ n. noch nicht bestätigt. Die beiden kommandirenden General i⸗ seler Blatte gegebene Nachricht, daß Venloo genommen senz, ne und Ticken den Terhede sollen ee mie Wesehln ö. . In demfelden Blatte liest man Folgendes:; „Das Jr Beauli e 3 t man. 6 neral Lehardh de Beaulieu wird, wie man vernimmt, der frü— nal des Debats enthalt einen Artikel üder die Schleifun her, dem Anicheine nach, niedergesch lage ne nnn, , , . nals, nicht ohne Erwiederung lassen können. — Die Schlei 5 6 f nich — — * der Rundreise des Königs Leopold vorgezeichnet ist, das = der Belgischen Festungen wurde allerdings eine wichtige A Uugische sorgf tig vermieden worden, mnd ö h. . daß diese Demolirung wirklich beschlossen sey, und von we Hwustankig gesichert ist, als es die ersten Aeuß Dieses hat aber die Französische Zeitung nicht gethan, und , sten dlenßzetunzen des ö als Frankreich müssen es erfahren, daß die Demolirung der gischen Festungen nicht beschlossen ist. Und sollte ein Besch erf ie, senedlnf, Die hie sige Zeitung enthält fol⸗ gien nicht befragt worden ist. — Es existirt ein Protokoll vom 17. ent , mn gi, n, , 1831, in welchem die Gesandten Oesterreichs, Großbritaniens, P! man in jedem plötzlichen Erkrankungs⸗ oder Sterbefall die Asia⸗ und garantirte Neutralität das System einer militairischen tische Cholera erblickt, und veranlaßt häufig ungegründete Ge— 5. z t. M; : . 9 theidigung, welches vom vormaligen Königreich der Nied erla einer , der 3 9 Provinzial Sanit ats Kommission zu wären, um die Unterhaltung derselben nicht zu schwer für 2. mies, en e rf. gluboch ed bei Prag am 21. Jbl vor s— ien zu machen, eventualiter beschließen, daß, zu der Zeit, wo Krämpfen und heftigem Durste, Veranlassung zu einem , ne, fs, den' Lich Höfen und ddieser Regierung solchen Gerücht gegeben. Bei der von dem Kreis-⸗A1rͤzte und in Folge hö— ö. i ot suchun ist aber ermittelt worden, daß der bereits auf dem Wege der , terhandlung vorhanden ist, und nichts weiter — Das ** ũ 7. , ., Das 4 begung, unmäßigen Genuß von schlechtem Biere und frischge— tokoll vom 17. April, wäre es selbst entscheidend, wäre es su nn ehe und — 5 e,, a, en mf — ; 3 * ; Patte da eben eines Bäckermeisters hauptsächlich nur des⸗ da die Bedingungen seiner polstischen Existenz in den 18 Arti halb einige Aufmerksamkeit erregt, . n . Hause ziges der 25 Protokolle, die ihnen vorangegangen sind; wir n len Bek ñ if t ; Fiellen Bekanntmachung hat sich jedoch ganz unzweifelhaft fen gegen ein System protestiren, vermsttelst dessen alte Pr rgeben, daß der Kranke an einem gastrisch-nervofen l, um uns dieselben jetzt entgegenzustellen. — Das Journal in derselben Krankheit hatte früher dess z 1 ; ; . r en Tochter 3 Wochen Debats bekennt, daß aus der Schleifung der Belgischen Fesn lang krank gelegen, die sich aber jetzt, unter Behandlung dessel⸗ indeß eine Concession sey, die man der Ehre Frankreichs gema 4 J . k sey, die ma het ist ein an der Gränze entstandenes Gerücht, als ob habe — eine Huldigung, die seinem moralischen Uebergew n ul tenie oder in daslger Gegend bedenkliche Krank⸗ zebra ö eeitsfalle dd Herr Lebeau hat ein Schreiben in den Belgischen Mr Juli, mithin? Wochen lan 264 J ö : . ; J 5. — g., mit Reinigung der daselbst teur einrücken lassen, worim er erklärt, daß ihm, während se äfzenommenen Raulchwagren beschaftigt ist, hat —̃ . 39 , tige Weise, das Protokoll vom 17ten April mitgetheilt won Srädtchen Sebastiansber ᷓ 6 . ᷣ Stä dtch g, wo der erste Transport bald drei Wo⸗ seh. Die Friedens-Präliminarien allein seyen zu seiner Ken hen hindurch gelagert hatte, ist der Gesundheitszustand völlig Die Englische Regierung hat, dem Monit eur zufch ̃ . , ufer , ,. ö gbr, nnr helst' des mn agen einem nach Dresden reisenden Handelsmanne aus Töplitz das Erscheinen der Cholera in England durchaus ungegründet fat eine i 86 3 che ' — trch igt eine in mehreren auswärtigen Blättern aufgenommene Schil— — — Brüssel, 30. Juli. Der König Leopold macht (rung eines angeblich von dem hier stehenden Waldecker Truͤp— Herzen der Flamänder und der Wallonen zu gewinnen suh en mit Gewalt gedä ñ⸗ ö ah. 6. 3 ; . 3 gedämpften Aufstandes mit folgenden Worten: Bei der verschiedenen Gemüthsart dieser beiden kleinen eben! In Folge von Veränderungen in der Art und Wesse der Aus— muß der Monarch, der populair erscheinen will, oft noch auf ⸗ ; ae susi ; ö ö in n Tagereise r , g i r andere . 6 egen die Disciplin begangen worden. Die Rädelsführer hatte in demüthiger Versenkung und dort voll sanguinischer Lebhast estellt ward, und vo ̃ , , ; ; ö ; „und von der ganzen Sache wurde nicht mehr ge⸗ tigkeit auftreten; er muß hier den Mönchen, dort den Soldaten ö Die . Truppen verrichten den Festungsdienst r w erein mit den Preußischen. er muß hier schlechtes und dort gutes Französisch reden u. dgl. m. , ; . der König Leopold geneigt seyn wird, seinem Charakter eine solche n mn, e mnthscht, s dat iweher ein ziu — ; ; 2 : er hier stehenden verschiedenen Truppen-Gattungen; bewaffnete h 3 . , , 3 Fewalt ward nicht angewendet, aus der Festung wurde Niemand ihn zum Herrscher nicht sowohl freiwillig ausersehen, als i n n n ,, es in jener Schilderung heißt; dies Noth adoptirt hat. So hat er kürzlich dem Grafen Fel J von dem Grafen Robiano von Borsbeek nur darin untersche— Aus Konstantino 5 6 . ; ͤ i . ) pel vom 25. Juni wird (in der All— daß er kein solcher Zelot und Berketzerer ist, wie dieser, in emeinen Zeitung) gemeldet: „Der Sultan zh nachdem er katholischer Religion vermählen würde, und daß er in einem Hi zun n ; ö 1h oli zu ückgekehrt und von da zu Wagen nach Adrianopel gefah— chen Falle alle aus dieser Ehe entspringende Kinder n, wo er sich kurze Zeit aufhalten zu wollen scheint. e,. sich denken, nie sich der flomme, Graf durch d n Großen gegeben werden sollen. — Kanonen, Munntion c. 1 n Rebellen noch fortdauern. — Dieser Tage kam die Engli— . und dieses geht nun dem neuen Monarchen auf sel he zregatte hier an, auf welcher der Englische Gesandte ö. en Gang zwischen hier und Odessa. — Nach Berichten aus myrna ist dort die Pest im Zunehmen; es sterben taglich gegen als ein verfassun zsmaßiger Schritt, auch den katholischen Hier, n , , unnd siühtttet.“
durchaus ungegruncet. entrirung ihrer Trurxpen-Corps erhalten haben. Gegen den Ge— Festungen, den wir, wegen der besonderen Stellung jenes hütet. — Man sieht es ls ommös an, daß auf der Route nee — ĩ * J j sache seyn; aber vor allen Dingen hätte man feststellen müs per Besss dieses Großherzogthums den Belgier woch nicht' f? fehlt ihrem Raisonnement die Grundlage. — Belgien son Dentschland. über diesen Punkt vorhanden feyn, so ist er ungültig, da große Besorgniß des Publikums verursacht allenthalben, daß ßens und Rußlands, in Betracht, daß die von Frankreich anerkan rüchte uber einen Ausbruch jener Krankheit. So hatte, zufolge angenommen sey, ändern müsse, daß die Festungen zu zahln kommener Krankheitsfall, verbunden mit heftigem Durchfalle, Belgien eine definitive Regierung bestehen werde, eine Um Erbrechen, unpft werden solle, um dicsen gen Feftungen zu beftimmen, wa *r An weisung auch ven drei Prager Alerzten vergenommenen Uinter⸗ ergriffen gewesen war, welche er sich durch heftige Gemüthsbe⸗ befehlend, würde doch in Bezug auf Belgien ohne Wirkung se⸗ der Friedens-Präliminarien enthalten sind. Wir kennen kein ehrere Personen bereits erkrankt waren. Nach einet of— kolle, die bisher geheim gehalten wurden, ausgegraben werd gelitten und nach achttägiger arztlicher Behandlung verstorben ist. gen für Frankreich kein materieller Vortheil hervorgehe, dal hen Arztes, in der Genesung besinder. Eben so ungegrüm— dargebracht sey. Hal aber Belgien nicht seine Ehre zu verthe vorgekommen wären. Nach amtlichen Nachrichten an der Kontumaz⸗-Anstalt befindliche Personal, welches seit dem Ministeriums, weder auf eine offizielle noch auf eine dienss ingsten Nachtheil davon verspütt. Auch in dem Bohmischen niß gelangt. Hefriedigend. Auf der Gränz⸗Station zu Hellendorf wurde in diesen irend d s h i ü ö . werpen residirenden Konsuls, angezeigt, daß das Gerücht i Luxemburg, 30. Juli. Das hie sige Journal berich— einigen Tagen eine Rundreise in der Provinz, wo er sich en-Kontingent Erregten und von den hiesigen Preußischen Trup— durch ihre äußere Lage mit einander vereinigten Volksstäm lung des Soldes an die' Gemeinen waren mehrere Verstöße stalt geben; er muß, wenn er sich bald beliebt machen will, urch schon nach Verfauf einiger Stunden die Ruhe wiederher⸗ ; . wälen rochen. . 2 was Schmeichelhaftes sagen; er muß hier Bier und dort Wein trink Zwischen Ersteren und? Leyte— schmeidigkeit zu geben, ist, zu seiner Ehre, zu bezweifeln, doch wer ann sattgefnnden, nech sah man andere Fahnen wehen, als die äarr dn Heer et, Lern , Gn che Ses W lee n, sühen inausgetrieben, und vor den Kasematten waren keine Kanonen 1 1 Merode, der sich hinsichtlich seiner strengkatholischen Denkw TT ü˖rkei. heimer Mittheilung vertraut, daß er sich nur mit einer Prinze se Festungswerke an den Dardanellen besichtigt hatte, nach Galli— der kätholischen Religion erziehen lassen wolle. Man é artet ihn in acht Tagen zuruck, wo dann verschiedene Fete von Mitrthiung geehrt und erheben fühlte; die Freude verbren hen täglich nach Rumellen ab, es muß also Ser Kampf mit Tumdreise veran. Andererseits erfährt man, daß Leopold ber n soll. = Das Ruͤssische Dampfboot hat jeKzt seinen regelmä⸗ D bis 40 Menschen. Handel und Verkehr liegt dafelbst ganz
nl nnd.
sich Alles gegen den diktaterischen Ton aus, mit dem in dieser Rede tandes herbei, reihten sich mit großer Bereitwilligkeit und Er— bung ohne Rüäcksicht auf Rang und Stand in die Sicherheits— chen, unterdrückten mit Nachdruck, im Verein mit der Gar— on, den Auflauf, zerstreuten die Empörer, ergriffen die Tu⸗— Rltuanten, überlieferten sie dem Richter, und forgen mit gro—
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lihe und Sicherheit der Stadt. braven Bürgerschaft der hiesigen Haupt- und Residemstadt entlich zu bezeugen, daß der Sinn für Recht und Ordnung,
ist es, der ein Volk kriegerisch macht; wenn nicht auch die higkeit, einen solchen Stotz zu haben, schon unterdrückt won sst. n ii en i, . img h werden reits viele Vorwürfe wegen seiner Vernachlässigung der Gräs d That ausgesprochen hat, ehrend und da j ‚ Festungen gemacht; gestern verbreitete man sogar das G Y rkennen sch U . . k. rücht, daß Venloo von den Holländern überfallen und wie m jungen Kaufleuten gebührt derselbe Dank und dasselbẽ genommen worden, doch hat fich diese Nachricht, in Folge ende Finerkenntniß, da' auch sie sich mit Schnelligkeit Ünter „len, wenn sie sich bewährte, der Krieg zwischen Holland u E Leitung erfahrener Männer sammelten und ordneten. Auch
Meigten als von nenem aitegebrochen anzusshen wäre, big hüss zeigten einstimmig tiefen Unwillen gegen die Rwühzestörer, wel=
in Päckchen mit Menschenhaaren weggenommen und verbrannt.“
an einige Tage lang in der Kaserne eingesperrt gehalten, wo⸗
Man er⸗
persönlicher Anstrengung bis zu diesem Augenblick für die Wir fühlen uns gedrungen,
cher sich bei dieser Gelegenheit aufs Neue hier durch Wort
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che zuerst von der akademischen Jugend angegriffen
wurden, nachdem alle Versuche der Güte . waren. Wo solch hohes Gefühl für Recht ünd Ordnung sich allgemein zeizt, wo solche Thatkraft sich mit Bützesschnelle ent— wickelt, da kann das Vaterland mit Recht auf seine Bürger und Sohne stolz seyn; und wo die Jugend auf so edle Weise zur rechten Zeit sich kraftig handelnd für die Erhaltung der Ordnung
ausspeicht, da ist nicht bloß die Gegenwart, sondern auch die Zu⸗
kunft gesichert! Brave Mitbürger! Die Ruhe und Ordnung ist hier
mit Eurer Hulfe wieder hergestellt; wir sprechen dafür laut und
öffentlich den Dank aus, welchen die zahlreiche Bevölkerung der
Stadt im Herzen trägt; laßt uns alle auch ferner aufmerksam
und gerüstet bleiben, um jeden etwa möglichen neuen Versuch
gegen die öffentliche Ordnung und Sicherheit schnell und kräftig im Keime zu ersticken; so gerüstet wollen Wir nun wieder mit Sicherheit im Gefühle treuer Pflichterfullung an unsere gewohn— ten Tagesgeschäfte gehen!“
— Zu Warendorf hat sich unter dem Vorsiltz der Frau des Land- und Stadt⸗Gerichts-Direktors Brokmann und zweier anderen angesehenen Damen ein Frauen-Verein gebildet, der täg⸗ lich 25 arme Kinder speiset und wöchentlich mehrere 100 Pfd. Brod und andere Lebensmittel austheilt.
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Indem eine Seuche von den Mündungen des Ganges langsam heranschleichend bereits die Weichsel überschritten und selbst die Warte erreicht hat, scheint es wohl an der Zeit, be⸗ fiimmter zu würdigen, was in unsern Tagen geschah und noch eschieht, um eine andre Seuche zu überwältigen, die gleichfalls im Morgenlande gezeugt, vor mehr als zwölfhüundert Jahren nach
Europa verschleppt, und durch europäische Schiffe in die fernsten Gestade des Weltmeers verbreitet, endlich dergestalt einheimisch
unter uns wurde, daß seit Jahrhunderten schon der Glauben wurzeln konnte, jeder Mensch müsse sie nothwendig einmal über— stehn „und daß sogar freiwillige und absichtliche Ansteckung unter Umständen, die einen mildern Verlauf der Krankheit hoffen lie— ßen, für das kraftigste Mittel galt, ihre Verwüstungen zu mil— dern. Die glückliche Entdeckung ist hinreichend bekannt, wodurch es seit zwei und dreißig Jahren gelang, die häufig tödtliche, öfters schrecklich entstellende, fast immer eckelhafte und schmerzliche Seuche in eine der Regel nach sehr leichte, fast niemals gefährliche Un— päßlichkeit zu verwandeln. Dankbar hat Europa diefe Entdek— kung empfangen; jede Regierung war bemüht, ihre Benutzung zu verbreiten und zu erleichtern; und auch die preußische hat durch unentgeldliche Impfungen, durch Belohnungen, durch jeden Reiz außer dem unmittelbaren Zwange dahin zu würken gefucht, daß die Fähigkeit, von Menschenpocken angesteckt zu werden, durch die Allgemeinheit der Schutzpocken-Impfung gänzlich er— lösche. Sollte dieser Erfolg in seinem ganjen Umfange gesichert bleiben; so müßten jährlich allen Gebornen, welche das impf— fähige Allter erleben, die Schutzpocken eingeinipst werden. Wird dieses Alter, dessen Bestimmung nothwendig sachkundigem Ur⸗ theile belassen bleibt, hier nur vorläufig durchschnittlich auf drei Monate angenommen: so ergiebt sich die Zahl der jährlich zu Impfenden, indem die Todtgebornen, und die im ersten Viertel⸗ jahre des Lebens Verstorbnen von der Anzahl aller Gebornen abgezogen werden. Die jährlich bei dem statistischen Büreau eingehenden Nachrichten ergeben die nöthigen Zahlen hierzu un— ter der wahrscheinlichen Voraussetzung, daß die Hälfte der vor vollendetem ersten Lebensjahre Gestorbnen schon im ersten Vier— teljahre des Lebens verschied. Dieses vorausgesetzt, ergiebt sich folgendes Verhältniß für die nachstehend benannten eisf Kalen— der⸗Jahre.
In den 25 Regierungs-Bezirken des preußischen Staats sind
35 . geboren davon wa- im ersten blieben also in den Jahren worden ren Todt-Vierteljahre impffähig geborne starben
1819. 492,799 15,344 41, 535 485,922
1820. 84,398 15,224 37, 312 31, 862
1821. 505,160 15,75g 38, 265 450, 136
1822. 502, 962 16,3566 42,374 444, 232
1823. 498,686 15,969 40,820 441, 897
182.. 595,338 16,855 40,681 447,802
1325. 525,653 17,570 42,693 463, 390
1816. 25,623 17,847 46, 29 461, 147
1827. 494,675 16,730 44,910 4 9,935
1828. 49g, 5h7 16,97 42,755 39, 825
1829. 495, 83 16,884 42,720 1356, 879 Zusammen in den
11 Jahren.... 5,523, 2384 181,466 459,792 4, 882, 027 Im Dacchschnitte
sihrkich ... M7 15 7 t nn 145, 821
Hiernach sind im mittlern Durchschnitte und in runder Summe im preußischen Staate jährlich 444,000 Schutzpocken— Impfungen zu verrichten, um die Ausrottung der Menschen— Pockenseuche bleibend zu erhalten.
Die Listen, woraus die Zahl der jährlich würklich Geimpften hervorgeht, sind bei weitem nicht so vollstandig, als die vorstehen— den aus den Kirchenbüchern und deren Surrogaten gezognen Angaben. Nach den von der Königlichen Ober-Medizinal-Be—
horde dem statistischen Büreau bisher mitgetheilten Nachrichten simd Schutzpocken⸗Impfungen nach Berichtigunz der Summirun— gen vollzogen werden:
im Jahre 1824 438,796. ' 18235 460,655. ö 1826 450,790. ' 1827 444,978. 1828 391,513. Jahre 1824 fur einige Regierungs—
.
Es sind indessen im
Bezirke so kleine Zahlen angegeben, daß die Vermuthung wohl begründet wird, es sey ein großer Theil der in ihnen würklich
vollzogenen Impfungen nicht in die Listen emgetragen worden. Für das Jahr 1826 sind aus zwei Regierungsbezirken gar keine Impflisten eingegangen.
Bei kränklichen Kindern muß die Impfung oft auf ein viel späteres Alter, als das dreimonatliche, ausgesetzt bleiben: aber
würde wahrscheinlich schon eine jährliche Impfung von etwan 100, 00 Kindern hinreichen, um den jährlichen Zuwachs wider
die Menschenpocken zu schützen; und es würde die Impfung in
den Jahren 1824 bis 1828 vollkommen zu diesem Zwecke hinge⸗ reicht haben, wenn sich die vorstehend dafür angegebenen Zahlen nur auf kleine Kinder bis höchstens ins dritte Lebensjahr bezögen. Allein es sind wohl fast, überall noch Impfungen älterer Kinder, zum Theil vielleicht selbst erwachsener Personen, nachzuholen gewesen; und es folgt daher keinesweges, daß diejenigen Regierungsbezirke, worin verhältnißmäßig ge⸗ gen die Neugebornen in den Jahren 1824 bis 1823 die
worin schon damals die Vertilgung der Menschenpocken am wel⸗= testen vorgerückt wäre. Indessen zeugt die Menge der Impfun⸗ gen doch immer von einem regen Bestreben, das früher Ver— säcumte nachzuholen. .
Die nachstehende Uebersicht enthält eine Vergleichung der Anzahl der in den vier Jahren 1825 bis 1828 in den einzelnen Regierungsbezirken vollzogenen Schutzpocken⸗Impfungen mit der Anzahl der in denselben dier Jahren gebornen und bis zur Voll— endung des dritten Monats lebend erhaltenen Kinder.
Geborne und bis zum
Bezirke Ende des dritten Mo⸗Geimpfte . nats lebend erhaltene
Regierungsbezirk Königsberg 108,705 110,201 = Gumbinnen Sb, J * 5,39
ö C Danzig 50, 194 51,070
= Marlenwerder 78, 040 Sl. 922
⸗ Posen 100,176 103,363
= Bromberg 55, 640 51390 Stadt Berlin 28, 360 26, 183 Regierungsbezirk Potsdam ohne Berlin Ih, 289 78, 151 ⸗ ' Frankfurt . 89, 631 87, 572 JSGtettin 59281 69, ü
⸗ Köslin 47,539 50, 605 = Stralsund 18.818 16, 90h
= Breslau 128, 355 113,696
= Oppeln 125, 8.3 124,212
⸗ Liegnitz 98, 43 S4, 267
⸗ Magdeburg 70, 475 74, 020
' Merseburg S, Syd 99, 842
? ⸗ Ersurt ̃ 37,425 33, 642
ꝛ Nünster 32,056 58, 073
' Minden 3,070 42, S28
⸗ Arnsberg 59, Ih 54, 2990
= Koln 19,305 I8, 336
ö Diisseldorf Sb, dhl 84, 2465
= Koblenz 52, 746 à6, 640
1 . 49, 326 16. 424
= Achen 12, 380 45, 142 Summe 1,768,301 1,747,916
Nämlich in den Jahren
1825 vom ganzen Staate 163,390 160, 635 1826 von demselben, ohne die Regie⸗ rungsbezirke Münster und Min⸗ den, wovon die Impflisten nicht eingegangen . 435, 151 450, 790 1827 vom ganzen Staate 429,935 444, 978 1828 desgleichen 439, 8 5 391,513 Summe wie vorhin 1,768, 3901 1,747,916
Die Impflisten vom Jahre 1824 sind wegen ihrer anschei— nenden Unvollständigkeit bei dieser Vergleichung nicht mit zuge— zogen worden.
Es sind hiernach in vielen Regierungsbezirken in diesem Zeitraume beträchtlich mehr Personen geimpft worden, als impf— fähige Kinder durch die Geburt zukamen; am meisten verhalt— nißmäßig in Münster und Merseburg; minder, doch nicht unbeträchtlich in Achen, Magdeburg, Köslin, Posen, Marienwerder, Danzig und Königsberg. In sämmtlichen andern Regierunasbezirken und selbst in der Stadt Berlin bleibt die Zahl der Geimpften unter der Zahl der zugekommenen Impffähigen: doch in den meisten Fällen nur um so Wenige, daß die Impfung mit Rücksicht auf die vorhin angeführten Be— merkungen vollkommen und zum Theil mehr als hmreichend sein dürfte, den bereits erlangten Grad von Sicherstellung gegen die Menschenpocken festzuhalten. Nur Koblenz, Arnsberg, Pots⸗
dam und Gumbinnen sind diesen Angaben nach mit ihren Impfungen beträchtlich unter dem Zuwachse durch die Gebornen
geblieben.
Wie weit der Verlust an Kindern durch die Pockenseuche mittelst des Einimpfens der Schutzblattern bereits beschränkt wor⸗ den ist, ergiebt nachstehende Uebersicht. Im ganzen preußischen Staate sind
,. z Folglich wa⸗ ; . enschen je⸗ arunter an ren unter n Jö des Alter? den Men- 16, 060 Ge— — und Standes schenpocken storbnen gestorben Pockentodte 1819 334, 183 2, 279 68 1820 296, 909 1, 190 406 1821 287,573 1,953 68 1822 314,524 2, 988 76 1823 318,899 2, 354 74 184 318,520 1,750 55 1825 327,354 1,893 58 1836 Z55, 132 1,793 50 1827 365, 585 3, 194 87 1828 372, 8x0 2, 419 65 1829 388, 255 2, 475 46 Zusammen in diesen eilf Jahren... 36306 23, 683 — Also jährlich im Durch schnitte ... 334, 556 2, 153 64
Es hatten also die Menschenpocken noch nicht z Prozent al—
auch an gesunden wird die Impfung nicht selten später vollzogen, weil die Aeltern gegen die Inpfung eines zarten Säuglings Be⸗ denken haben, oder auch durch die ungünstige Jahreszeit und wirthschaftliche Verhältnisse verhindert werden, den entfernt woh— nenden Arzt aufzusuchen. Da nun die Sterblichkeit der Kinder im ersten Lebensjahre sehr groß und selbst im zweiten und dritten noch viel beträchtlicher ist, als im spätern Lebensalter: so starben viele vorstehend als impffaͤhig angegebne Kinder, ehe sie auch da würklich geimpst werden können, wo die Aestern die wohlthätige Würkung der Schutzpocken richtig würdigen, und weder aus Sorglosigkeit noch aus Mittrguen ihren Kindern die Wohlthat
der Impfung vorenthalten. Mit Rücksscht auf diese Bemerkung
ler Gestorbnen getödtet. ungünstigste, 1320 das günstigste Jahr, indem in ersterm beinahe z, in letzterm aber nur 5 Prozent aller Gestorbnen an den Men⸗ schenpocken starben. Diese Sterblichkeit war hiernach selbst im
ungünstigsten Jahre eine so geringe, daß die Menschenpocken schon
jetzt unter die seltensten und deshalb mindest verderblichen Krank⸗ heiten gehören.
Das Verhältniß der Anzahl der Pockentodten zu der An⸗ zahl aller Gestorbnen ist in den einzelnen Rezierungsbezirken sehr verschieden. In folgender Nachweisung erscheinen dieselben nach Maaßgabe dieses Verhältnisses geordnet. den eilf Jahren 1819 bis 1829 einschlietzlich
meisten Impfungen vollzogen wurden, eben diejenigen seien,
In dieser Beziehung war 1827 das
Es waren nämlich in
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