1831 / 226 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

sich erwarten, daß in den öffentlichen Verhandlungen der Kam⸗ mer über diesen Gegenstand die Frage, ob die Pairs⸗ Kammer überhaupt an ihrer eigenen Konstituirung Theil nehmen dürfe, sehr fiürmisch debattirt werden würde.

In der gestrigen Sitzung der Pairs-Kammer glaubte man, daß der Herzog von Valmy mit dem Antrage hervortreten würde, die in dem Saale der Kammer aufgehängten Oesterreichischen Fahnen nach dem Hotel des Invalides bringen zu lassen, ein Vorschlag, den, so hieß es, der Herzog dadürch motiviren wollte, daß jenc' dem Senate zugedacht gewesenen Trophäen jetzt nicht mehr ihre ursprüngliche Bestimmung hätten. Der Antrag ist in⸗ dessen aus unbekannten Gründen unterblieben.

Der Pariser Advokaten⸗Stand hielt gestern unter dem Vor⸗ sitze des Herrn Mauguin eine Gengrai-Versammlung Behufs der Wahl eines neuen Vorstandes. Nach einer zweimaligen Abstim—⸗ mung wurde Herr Mauguin selbst mit einer Majorität von 111 Stimmen unter 202 wieder gewählt.

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Das Unterhaus war in seinen Sitzungen vom 5. und 6. August mit der ferneren Kommittirung der Reform⸗Bill beschäftigt. Unter den Orten, de⸗ nen das Recht jur Erwählung eines Parlaments-Mitgliedes er— theilt wurde, befand sich auch Brighton. Mehrere Mitglieder wollten diesem Orte zwei Vertreter zugetheilt wissen, drangen jedoch mit ihrer Ansicht nicht durch. In der ersten der obge— dachten beiden Sitzungen fand eine Abstimmung darüber statt, ob auch dem Orte Gateshead ein Vertreter zu ertheilen sen. Die Opposition behauptete, dieser Ort sey nur eine Vorstadt von Neweastle (am Thne), das demnach drei Vertreter erhalten würde, während man andere ähnlich gelegene Orte, wie Scul⸗ coates mit Hull, Portsea mit Portsmouth u. s. w. vereinigt habe; sie gab nicht undeutlich zu verstehen, daß hier die Absicht vorwälte, dem Löoörd Durham in der Grafschaft dieses Namens einen ungebührlichen Einfluß zu verschaffen, und daß die Mini⸗ ster da, wo es darauf ankäme, ihre eigene Partei zu unterstützen, von den Grund-Prinzipien, die sie selbst aufgestellt, abgingen. Bei der Abstimmung ergaben sich 2646 Stimmen für und 160 gegen die Ansicht der Minister, so daß dieselben mit einer Ma⸗ jorstät von 104 Stimmen den Sieg davontrugen. Als bei die⸗ ser Gelegenheit wieder davon gesprochen wurde, ob die Bill eine Schluß-⸗Maaßregel seyn werde, oder nicht, äußerte Lord John Russell: „Die Umstände werden es bestimmen, ob die Maaß⸗ regel eine schließliche ist, oder nicht; zeigt sie sich in ihrer Wir⸗ kung schlecht, so möchte ich um keinen Preis, daß die Bill eine Schluß⸗Maagßregel seh. Diese Aeußerung wurde von Hrn. Hunt, als eine neue und sehr wichtige Ansicht der Maaßregel, mit ganz besonderem Beifall aufgenommen. Auch stimmte er einer anderen Bemerkung des Herin Baring bei, der sich darüber be— schwert hatte, daß die Zeitungen jetzt die Reden der Parlaments⸗ Mitglieder so sehr entstellten. Eine Zeitung besonders, die sich selbst das „leitende Journal“ nenne (die Times), bringe manch⸗ mal ausftihrliche Reden, die, wenn sie wirklich so gehalten wor— den wären, Jedermann eingeschläfert hätten, während sle wahr⸗ haft bewundernswerthe Vorträge anderer Mitglieder ganz und zar mit Stillschweigen übergehe. In der Sitzung vom Sonn— abend wurde die Liste D (diejenigen Orte enthaltend, die das Recht zur Erwählung Eines Mitgliedes erhalten) völlig erledigt. Man ging darauf zu einer andern Bestimmung der r* r Reform⸗-Bill über, wonach Weymouth und Melcombe⸗Regis, die bisher vier Mitglieder erwählt hatten, in der Folge nur zwei erwählen sollen. Drten, die zwar zusammenlägen, sich doch jeder sein besonde⸗ res Recht durch große Dienste erworben, die er dem Staate erwiesen. Weymouth habe unter Eduard III. 20 Schiffe und 264 Seeleute gestellt, um dem Könige in seinem Angriffe gegen Frankreich beizustehen: Melcombe habe auch sein Recht schon von der Königin Elisabeth erhalten; es sey demnach unrecht, die bei— den Orte jetzt zusammenwersen zu wollen. Die Minister behaup— teten jedoch, daß beide Orte immer nur als eine einzige Corpo⸗ ration betrachtet worden seyen; der ursprüngliche Antrag ging demnach auch durch. Die nächste Sitzung des Ausschusses über die Reform-Bill wurde auf Dienstag den 9. August fest— gesetzt.

Unterhaus. Sitzung vom 8. Aug. Der Ausschuß zur Untersuchung der Dubliner Wahlen stattete seinen Bericht

Die Opposttion bemerkte, daß von diesen

ab und erklärte, daß, da sich die Herren Harth und Perrin der

Bestechung bei den Wahlen schuldig gemacht, diese Herren nicht

bloß ausscheiden, sondern auch für das gegenwärtige Parlament

nicht mehr erwählt werden dürfen. Herr Hunt überreichte eine große Anzahl von Bittschriften, unter denen sich eine befand, in der das Satis ersucht wurde, Se. Majestät in einer Adresse

zu bitten, den Lord Palmerston von seiner Function eines Mini

sters der auswärtigen Angelegenheiten zu entlassen, und zwar, weil derselbe das Memorial der Westminster-Union, welche ihn

J

1312

werthe Mitglied selbst sagte, eine Eröffnung über das Verfah⸗ ren oder die Absichten der Regierung möchte nicht ohne Unbequem⸗ lichkeit geschehen können. Meine Pflicht gestattet mir nicht, die nachgesuchte Erklärung zu geben, und nur so viel darf ich hinzu— fügen, daß, welche Verbindlichkeiten auch die bestehenden Ver— trage der Englischen Regierung auflegen diese gewiß nicht ver— säumen wird, sie zu erfüllen.“ Herr O'Connell meinte, er sähe mit großem Bedauern, daß dieses Haus so viele Sympathie für andere Länder, und doch nur so wenige sür Polen empfände. Für Holland, ja sogar für Dom Miguel, hätten sich Stimmen im Parlament erhoben, aber keine für das blutende Polen. Au— ßerhalb des Hauses aber sprächen unter 20 Leuten immer 19 ihr Bedauern darüber aus, daß England keine wirksamere Hülfe an Polen geliehen habe. Sir Rob. Inglis meinte, die Bittsteller, so wie einige Mitglieder, schienen von der Ansicht auszugehen, daß der Krieg Rußlands gegen Polen ein ungerechter bösartiger Krieg sey; dies dürfe man jedoch nicht so ausgemacht annehmen, und er protestire daher dagegen, daß die vorliegende Bittschrift gedruckt werde. Hr. Rob inson meinte, das Drucken dieser Petition sey überflüssig, weil der Druck in der Regel nur angeordnet werde, um nützliche Mittheilungen zu verbreitem; diese seyen jedoch in der vorliegenden Bittschrift nicht zu finden. Auf eine Bemerkung des Kanzlers der Schatzkammer nahm Herr Hunt seinen Antrag auf den Druck der von ihm überreichten Bittschrift zurück. Lord G. Bentinck fragte, ob es wahr sey, daß Frankreich den Gesandten der anderen großen Mächte die Versicherung ertheilt habe, daß der Marsch der Französischen Truppen nach Belgien sich einzig und allein darauf beschränke, die Holländer aus jenem Lande zu verdrängen, und daß, wenn dieser Zweck erreicht sey, die Französischen Truppen das Belgische Gebiet wieder verlassen würden? Lord Palmer— ston erwiederte, daß die Augabe im Wesentlichen gan; rich tig sey. Am vorigen Mittwoch habe eine Konferenz stattgefun—⸗ den, zu welcher der Franzoösische Botschafter die Gesandten der vier ubrigen Mächte eingeladen und bei der er ihnen eröffnet habe, daß die Französischen Truppen, sobald das Holländische In— vasions⸗-Heer das Belgische Gebiet wieder verlassen haben würde, nach Frankreich zurückkehren sollten und die Festungen, die auf ih— rem Wege lägen, zwar passiren, nicht aber besetzen würden. Eine von Lord Granville gestern eingegangene Note habe diese Versi— cherungen bestätigt. Den Schluß der heutigen Sitzung füllte die Deliberation im Ausschusse des ganzen Hauses über die neue Bill in Bezug auf die Jagd-⸗Gesetze.

London, 9. Aug. Der Herzog von Sussex stattete gestern dem Herzoge und der Herzogin von Braganza, so wie der jun⸗ gen Königin von Portugal, einen Besuch ab.

Die Herzogin und die Prinzen Eduard und Friedrich von Sachsen-Weimar trafen Sonntag Nachmittag mit dem Dampf⸗ schiffe „Meteor“ von Rotterdam in Woolwich ein und setzten ihre Reise unverzüglich nach Windsor sort.

Der Morning-Herald meldet, daß die in mehreren Blät— tern mitgetheilte Nachricht, der zufolge Karl X. eine Reise in die westlichen Hochlande unternommen habe, ungegründet sey. Man sehe ihn haufig mit dem Herzog und der Herzogin von Angouleme spazieren reiten.

Herr van de Weyer verhandelte gestern Nachmittag Geschäfte im Amte der auswärtigen Angelegenheiten.

Herr Robert Adair, der zum Gesandten am Belgischen Hose ernannt worden ist, reiste am vergangenen Sonnabend von hier

nach seiner Bestimmung ab und schiffte sich am 7Ften auf dem

Dampsfschiffe nach Calais ein. Der Eourier sagt in Bezug auf die Holländisch-Belgischen Angelegenheiten, daß die Depeschen, welche von Seiten der Kon⸗

ferenz an den König von Holland gesandt worden seyen, eine

letzte und energische Protestation gegen die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten enthielten.

Sir Eduard Codringtons Flotte segelte gestern durch den Kanal und ankerte in der Nacht oder heute früh bei den Dü— nen. Die „Britania“, von 120 Kanonen, segelte diesen Mor— gen, nachdem sie sich vollständig verproviantirt hatte, von Ports— mouth ab, um sich obiger Flotte anzuschließen.

Die Gemeinde Halle, welche zufammenberufen werden sollte, um ihre Mißbilligung mit dem langsamen Gang der Resorm— Bill ausznsprechen, ist für unnöthig erachtet worden, da man mit den Fortschritten der Bill in der vergangenen Woche einverstan— den und dadurch zufriedengestellt worden ist.

Englische Blätter theilen Privat⸗-Nachrichten aus Lissa⸗ b on vom 25. Juli mit, woraus wir Folgendes entnehmen: „Die unmittelbaren Folgen der neuesten Ereignisse sind unruhige Aus— tritte in Lissabön gewesen, wo die exaltirten Miguelisten wieder alle Personen mißhandelt und ins Gefängniß geschleppt haben, die sich in ihren Augen der Anhänglichkeit an Dom Pedro ver— dächtig machten. Unter Anderen ist auch ein Engländer verwundet und

vier oder füns andere sind persönlich beleidigt worden. Dem Bri—

tischen General-Konsul sind bereits wieder 5 Klagepunkte ge—

gefragt, ob die Regierung Maaßregeln zur Unterstützung der Po thanen eingereicht, und man hofft, daß er mit seiner bekannten

len angeordnet, unbeantwortet gelassen habe. Lord Palmerston erklärte, es sey nicht aus Nicht-Achtung gegen jene Union gesche⸗

J

hen, wenn er dieselbe nicht über die Absichten der Regierung mit r sind ähnliche Scenen vorgefallen; an letzterem Orte sind die Kon— Hr. Hume bemerkte, die Bittschrift betreffe einen Gegenstand, der

Bezug auf den Russisch⸗Polnischen Krieg in Kenntniß gesetzt habe.

für Jedermann in diesem Lande von Wichtigkeit und Interesse sey. Er selbst wäre zwar kein Vertheidiger der Einmischung in die Angelegenheiten anderer Länder; im Gegentheil glaube er, daß England sich schon zu viel eingemischt und dieses nur allzu theuer bezahlt habe; sehe er jedoch, wie man zu Gunsten eines Landes schon seit mehreren Monaten so sehr viel sich einmische, so glaube er wohl, daß es eine ganz passende Frage sey, wenn man von den Ministern wissen wolle, wie weit sie durch Remon— strationen, Rathschläge imd andere Mittel zu Gunsten der Polen, die für ihre Rechte kämpften, gekommen seyen? Das Land sey bisher noch ganz im Dunkeln darüber, ob die bestehenden Trak— taten beobachtet werden; denn dem edlen Lord werde wohl be⸗ kannt seyn, daß es Berträge gebe, in Folge deren England darauf sehen köune, daß Polen eben so gut als Belgien nach Gerechtigkeit behandelt werde. Er wünsche darum zu wissen, ob die Regserung wirklich so gehandelt, wie es ihr als Theilnehme⸗ rin eines Traktates zukomme, durch welchen den Polen eine un— abhängige Verfassung gesichert werde. Keinesweges wünsche er, daß der edle Lord in einer Weise antworte, die das Interesse der Polen kompromittiren könnte, allein er glaube doch, daß man dem Lande einige Auskunft über das Verfahren schuldig sey, das die Regierung bisher beobachtet habe. Da Lord Palmer⸗ ston schwieg, so sagte Herr Hume, er nehme dieses Stillschwei⸗ gen als so viel sagend an, daß die Regierung noch gar nichts gethan habe. Lord Palmerston erwiederte nun: „Das ehren⸗ werthe Mitglied kann sich versichert halten, daß meinem Still⸗ schweigen keine Nicht⸗Achtung seiner oder des Hauses zum Grunde liegt. Ich glaube jedoch verstanden zu haben, daß das ehren⸗

——

gen die Portugiesische Regierung von Englischen Unter— Thätigkeit Und Charakterstärke die nöthigen Maaßregeln ergreifen

werde, um Genugthunng zu erlangen. In Oporto und St. Ubes

suln verschiedener Nationen, unter denen sich auch der Englische befindet, auf das gröhlichste beleidigt und genöthigt worden, die Stadt zu verlassen. Den „Don Juan“ und andere Portu⸗— giesische Kriegsschiffe haben die Franzosen zurückgegeben, nachdem sie die verlangte Summe von 40,900 Pfd. erhalten hatten. Wenn sänimtliche Bedingungen erfüllt seyn werden, erfolgt die Zurückgabe aller weggenommenen Schiffe.“

Die Brasilianischen Papiere sind an heutiger Börse unt 6 pCt. gefallen. Der Vorschlag des Brastlianischen Finanz⸗Mini— sters (vergl. die Nachrichten unter Rio-Janeiro) war der Erund dieses Sinkens.

Nieder lande.

Aus dem Haag, 11. August. Die heutige Staats— Courant enthält den nachstehenden, an Se. Majestät den Kö⸗ nig gerichteten Armee-Bericht: „Hauptquartier Diest, 7. August 1831. „Ich, habe die Ehre, Ew. Maj. zu berichten, daß ich heute früh mein Hauptquartier hier in Diest aufgeschlagen habe. Die jweite Division ist vorwärts gerückt und steht in St. Truyen (St. Trond). Die dritte Diviston hat zu Herk auf dem hal— ben Wege von Diest nach Hasselt eine Stellung eingenommen. Das Corps des General-Lieutenants Cort-Heyligers besindet sich in Heusden. Den wiederholten Berichten dieses Generals zu— folge, haben sich bei den stattgesundenen Gefechten die Schut⸗ tereien jedesmal durch die musterhafteste Bravonr ausgezeichnet. . Der Oberbefehlshaber des Heeres, Wilhelm, Prinz von Oranien.“

————

Artillerie keinen geringen Verlust bei.

pen auf dem linken Flügel unter dem Befehl des General

rassler-Brigade unter dem Genexal-Major Post und à Batte

Besatzung als die Einwohner zu verwarnen, daß, falls man

Ein Supplement zur heutigen Staats- Courant hält den nachstehenden, auf außerordentlichem Wege hier i gangenen Bericht:

„An den König.

Hauptquartier Curingen (Curange), 8. August Abends 8 Uhr.

Ich habe die Ehre, Ew. Maj. zu berichten, daß es Königlichen Heere heute Morgen geglückt ist, dit feindn Truppen unter Daines Befehl, unter dem Namen Arm la Mense“ bekannt, zu umflügeln, so daß dieselbe Hasselt ran und sich auf Tongern zurückziehen mußten. Ew. Majeftät wa sicherlich die ganze Wichtigkeit der Besetzung von Hasselt kennen, da dieser Punkt uns bequeme Verbindungswege Mastricht und Herzogenbusch eröffnet. Auf folgende Wess diese wichtige Operation zu Stande gebracht worden: Die

tenants Cort-Heyligers rückten von Heusden auf Sonhoven wärts. Zu gleicher Zeit sormirte ich ein starkes Corps zwis Diest, Halen, Herck und Beerenbroek, während ich die & Diest durch die zweite Brigade der ersten Diviston u dem General-Major Favauge besetzt hielt. Jenes Corps zusammengesetzt aus der dritten Division (General. Men die zu Herck und Beerenbroek stand, und der sich eine li Kavallerle-Brigade unter dem General-Major Boreel geschlossen hatte; serner zu Halen aus der ersten Brigade ersten Division unter dem General-Major Schuurman, welchem sich der General-Lientenant van Geen befand die Artillerie in Reserve unterstützten diese Infanterie⸗Brigade. war meine Absicht, den Daine vermittelst dieses Corps durt Macht der Waffen zu zwingen, seine Stellungen vor, in um Hasselt zu verlassen. Ich selbst befand mich mit! nem geliebten Bruder, dem Prinzen Friedrich, so wie dem Generalstab, an der Spitze der dritten Division. dergestalt zufammengesetzte Corps nahm seine Bewegu vorwärts auf dem großen Wege von Diest nach Hasselt.

zwischen hatte ich der zweiten Division unter dem Herzogt Sachsen-Weimar den Befehl ertheilt, aus St. Truhen au blicklich aufzubrechen und sich auf Hasselt zu bewegen, um Dainesche Corps an der Seite von St. Truhen und Ton zu umzingeln. Ich hatte Grund, zu glauben, daß die Arme la Meuse uns in Hasselt erwarten, oder vielleicht gar in Richtung von Diest angreifen würde. Meine Ansicht ben darauf, daß die Posttionen von Sonhoven und das Dorf 5 halen noch spät am vorigen Abend (7. August) von dieser A besetzt und die leichte Kavallerie unter dem General-Major Bo welche die Dörfer Kermpt, Herckenrode und Umgegend inne h noch an demselben Abend von einer starken Rekognoscirung, von Hasselt kam, angegriffen und selbst genöthigt worden sich hinter die erste Brigade der dritten Division in Beeren zurückzuziehen. Das Terrain, auf welchem die Kavallerie⸗Bu stand, war zu sehr mit Hecken und Sträuchern bewachsen, etwas unternehmen zu können. Die Infanterie der genam ersten Brigade der dritten Division unter dem Befehle des d sten Stocker trieb die Rekognoscirung sofort nach Kermpt zu worauf sie wieder nach Curingen zurückzog. Hinter diesem

traf ich heute früh den Feind an. Ich ließ ihn sogleich durch Corps Leidenscher Jäger, so wie durch die Nord⸗Holländis und Gröninger Jäger, en tirailleur angreifen.

Hierauf st es, als ob aus dem Dorfe ein Angriff auf uns ben steiligt werden sollte, wodurch ich genöthigt wurde, einige taillone zu deployiren und eine Position rechts und links dem Wege, auf welchem wir vorwärts rückten, einzuneh Mein rechter Flügel stützte sich auf das Gehölz von Steem das ein Bataillon der ersten Brigade von der Iten Division setzt hielt. Der linke Flügel war durch das Dorf Herckenrode deckt, das ich sodann auch stark besetzen ließ. Zwischen den ployirten Bataillonen stand die Batterie Feld⸗AUrtillerie, und meinem rechten Flügel jwischen dem Gebüsch und der Besaß desselben standen zwei Stücke von der reitenden Artillerie. Anblick einer so großen Anzahl Truppen war die wahrschein Ursache, weshalb der Feind von seiner Bewegung nach vorn abstand. Ich schlug darauf wieder mit den Truppen, die in erwähnten Schlacht-Ordnung standen, die Bewegung

vorwärts ein. Die freiwilligen Jäger? Corps agirten als Tirailleurs. Das Dorf wurde, als wir uns. ni ten, von dem Feinde sogleich geräumt. Wir zogen

um und durch dasselbe und nahmen eine Position auf den der anderen Seite des Dorses und im Angesichte von Hasseh Ich sandte memen Adjutanten, den Oberst-Lieutenant van V als Parlamentair nach der Stadt, um sowohl die militair

Thore mir nicht sogleich offnen und, meinem Befehle zum sich vertheidigen sollte, ich sie für die traurigen Folgen, w die Einnahme der Stadt durch Waffen⸗Gewalt nach sich zie hen mit verantwortlich machte. Bald kehrte der Oberst van Tuyll min

Berichte zurück, daß die Besatzung sowohl als das ganze Daint Corbs sich nach Tongern zurückziehr und die Nachhut desst eben alich die Stadt verlasse. Nächstdem berichtete er mir, der Burgermeister und die Schöppen mir entgegenkämen, Sicherheit für ihre Stadt von mir zu erbitten. Ich gelobt selbe. Jetzt beschloß ich, die Nachhut des seindlichen bt sogleich zu verfolgen und wo möglich anzugreifen. Zu dit Ende besahl ich dem General-Major Boreel, mit seiner Brit und einer halben Batterie reitender Axtillerie die G im Trabe zu passiren und den Feind auf dem ' nach Tongern zu verfolgen. Der General traf auch sogleich außerhalb der Stadt an, machte wiedtz

Angriffe auf denselben und brachte ihm mit seiner Kavallerie Es entstand bald g

Verwirrung unter demselben; der Feind flüchtete nach allen?

len wir verfolgten ihn bis an die andere Seite des Do Winnnerthingen. Dieser Angriff des Generals Boreel hatt erst die Folge, daß wir 3 sechspfündige Kanonen, 2 Haul und 7 zu Kanonen und Haubitzen gehörige Protzkasten erobt und ungesähr 109 Gefangene von allen Waffen-Gattungen m ten; nächstdem fielen auch viele Kavallerie⸗ und Train⸗-Pferde, se diele Wagen mit Equipirungs⸗Stücken aus dem Magazin von Ha in unsere Hände. Die Deroute, die dem Feinde hier h bracht wurde, hatte auch noch den anderen glücklichen Et daß, da ein Theil des Feindes die gerade Straße nach Ton verlassen hatte und auf Queerwegen zu entkommen suchte, Herzog von Sachsen-Weimar Gelegenheit fand, auf seinem von St. Truyen nach Hasselt noch 200 Gefangene zu mag worunter sich 3 Offiziere befanden. Mein Hauptquartier s diesem Augenblicke noch in Curingen; morgen wird es in Hasselt geschlagen werden. Die Stadt ist inzwischen von der ersten Biß der Iten Division besetzt, bei der nun der General⸗ Lieutenant M. sein Hauptquartier aufgeschlagen hat. Der Herzog von E sen-⸗Weimar wird morgen wieder St. Truyen mit der einen

.. 3 3.

won mit der anderen der unter seinem Befehle stehenden Briga— den besetzen. Die Brigade, die Diest besetzt hält, wird sich norgen wieder mir anschließen und Halen und Herck besetzen; n Diest selbst wird nur eine starke Garnison zurückbleiben. Der Hencral-Lieutenant Cort-Heyligers steht in Sonhoven und Um— gegend. Es ist mir überaus augenehm, die unter meinem Befehle stehenden Truppen Eurer Majestät Gewogenheit empfeh⸗ en zu können. Ich kann ihren Muth und ihren Eifer nicht ge— ug rühmen. . Der Ober-Befehlshaber des Heeres, Wilhelm, Prinz von Oranien.

Ein Adjutant des Prinzen von Oranien, der die obige De— deschen hieher gebracht, war, dem Vernehmen nach, anch der ebervringer von drei eroberten Belgischen Fahnen.

Im Add ertentie-Blatt liest man: „Die Belgische Na— jon von 37 Millionen, welche sich obendrein „la nation mäg— janimen oder „énéreuse“ nennt, muß die Hülfe von 32 Mil— jonen anrufen gegen eine andere Nation von 27 Millionen, welche ie für die feigste des Erdbodens angesehen wissen wollte, so daß lso 33 Millionen edler und tapferer Belgier die Hülfe von 32 Millionen Franzosen nöthig haben, um 21 Millionen feiger Hol— ander Widerstand zu bieten.“

Aus dem Haag, 11, Aug. Dem Vernehmen nach, ollen die Feindseligkeiten Holländischer Seits erst dann eingesiellt verden, wenn der Marschall Gerard den Prinzen von Oranien zon seinem Einmarsche in Belgien benachrichtigt und mit Höchst⸗ demselben alles Nöthige zum Rückmarsche der Nie derländischen hlrmee bis hinter die Gränzen verabredet haben wird. Hier ist die Freude über die von unserem Heere erhaltenen guten

Nachrichten sehr groß. Ueber Mastricht erfuhren wir, daß Tongern vorgestern von den Niederlandischen Truppen

ohne Schwerdtschlag besetzt worden sey. In Herzogenbusch werden 400 Kriegsgefangene erwartet, die zum Daineschen Corps gehört haben; auch 500 Gewehre sind dahin tronsportirt worben. Da Frankreich erklärt, nicht im Kriege mit den Nieder⸗ landen zu seyn und keine Kaperbriefe ausstellen zu wollen, so wird auch hier ein gleiches Verfahren gegen Frankreich beobachtet. Aus Seeland vom g. Aug. Diesen Morgen um 9 Uhr ist das Dampfschiff der „Curagao“ die Schelde herabge— kommen und giebt dem Kriegsschiffe „de JZeeuw“ das Signal, die Anker zu lichten und mit ihm die Schelde hinaufzufahren, wel⸗ ches gleich geschehen ist, und war dasselbe um 12 Uhr mit der Fluth unter Segel. Hier glaubt man, daß diesen Abend (9ten d.) um 10 Uhr Antwerpen sich entweder ergeben oder veschossen werden würde. Der Wind war heute Morgen noch N. oder N. O., also contrair; diesen Nachmittag um 3 Uhr ist aber Westwind eingetreten, so daß das Schiff diesen Abend seine Be— stimmung wohl erreichen wird.

Antwerpen, 7. August. Ein Bataillon und drei Com⸗ pagnieen des 2Zten Bataillons des ersten Aufgebots der hiesigen Bürgergarde sind heute morgen von hier nach Capelle abgegangen.

Das Fahrzeug, welches nach dem Haag gesandt ist, um dem Könige von Holland die Nachricht von dem Waffenstillstand mit der Cstadelle zu überbringen, ist noch nicht zurückgekehrt. Men vermuthet, daß sich der König der Armee genähert hat.

Das hiesige Fo urnal bemerkt in Bezug auf den Artikel im Brüsseler Courrier, z

der sich gegen den Waffenstillstand aus— spricht, (S. das gestrige Blatt der Staats-Zeitung) Folgendes: „Der Courrier richtet, in einer vatriotischen Hitze, welche schon zu so manchen Thorheiten und Lügen verleitet hat, nente Pfeile gegen die Einwohner von Antwerpen. Es ist jetzt nicht der Au— genblick, diesem Blatte der Palinodien zu antworten; es könmt jetzt darauf an, zusammen zu halten und sich zu schlagen, und wir werden dem Courrier das doppelte Beispiel der Eintracht und des Muthes geben.“

Herr von Meulengere, Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten, hat sich gestern ins Hauptquartier nach Löwen begeben.

Brüssel, 9. August. Die hiesigen Blätter theilen solgendes Schreiben des Kriegsministers an Herrn Lebeau mit:

„Hert Minister! Se. Majestät beauftragen mich, Ihnen an⸗ zuzeigen, daß Hoͤchstdieselben in diesem Augenblick über England

die Nachricht erhalten haben, daß die sich auf der Insel Java befindlichen gier, als die zahlreichsten unter den anderen Europäern, sich der Gewalt bemächtigt Und eine Regierung im Namen der Belgi⸗ schen Nation errichtet haben. Die ganze Insel hat sich die⸗ ser Regierung unterworfen. Der König sordert Sie auf, un⸗ verzüglich einen Agenten nach Batavien zu senden, Aerschot, 8. August 1831. Der Kriegs-Minister ad interim (Gez.) Con⸗ stant d Hane.“

Der Belgische Moniteur sagt: bessert sich von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde, Der König befindet sich in der Mitte unserer Truppen. Die Schelde⸗ und Maas⸗-Armee haben ihre Vereinigung dewerkstelligt; in dem Augenblick, wo wir dies schreiben, bilden sie 35,000 Mann regu⸗ lairer Streitkräste. Die Luxemburger Freiwilligen sind in Ton— gern und Hasselt angekommen; Tansende von Bürgergarden und Freiwilligen besetzen alle Zugänge. Der Korrespondent eines hiesgen Journals schreibt, daß der Magistrat von St Trond den Holländern mit Muslk entgegengegangen sey; wir sind er⸗ mächtigt, zu erklären, daß dies unwahr ist. Die Besetzting von St. Trond ist durch Ueberraschung bewerkstelligt.“

„Die Frauzösischen Truppen“, sagt da sselbe Blatt, „sind mit Lebeusmitteln auf vier Tage versehen; die Requisitionen von ebensmitteln und Fourage sind verboten. Die Armer wird alle ihre Bedurfnisse baar bezahlen. Es ist derselben ein Kredit von 10 Millionen durch die Französische Regierung eröffnet worden. Der Minister des Innern, Herr von Brouckére, ist unermüdlich; er zeigt sich allenthalben; nachdem er gestern die Arbeiten am VWöͤwener Thore besichtigt und die Truppen auf dem großen Platze die Revue hatte passiren lassen, begab er sich nach dem philoso— phischen Kollegsum, um dafelbst die Vertheilung der Waffen vor— zunehmen.“

Ans Gent meldet man, daß eine von den Orangisten an— gezettelte Verschwörung entdeckt worden sey; dürfte man den um⸗ saufenden Gerüchten Glauben beimessen, so hätte es sich um nichts Geringeres gehandelt, als alle Pulvermühlen in die Luft zu sprengen.

Ein Privatschreiben aus Brügge vom sten d. enthält Fol⸗ gendes: Unsere Bürgergarden haben gestern Mittag, mit ihrer ganzen Artillerie, die sogenannte Stroo⸗Brücke passirt. Sobald sie hinüber waren, wurden sie von den Holländern angegriffen, die aber, nach einem kurzen Gefecht in die Flucht geschlagen wurden und 200 Mann auf dem Platze ließen. Unsere Trup— pen haben eine Stellung vor St. Anneter-Mulden eingenommen. Es scheint gewiß, daß eine Holländische Flotte an unseren Kü⸗ sten, besonders zwischen Blankenberg und Heyst, kreuzt.

Lüttich, 10. August. Der General Goethals ist heute Morgen um 8 Uhr hier angekommen, um, wie man sagt, den Ober⸗Befehl über die Maas⸗-Armee zu übernehmen. Indeß wird

„Unsere Stellung ver—

inen Eourier, den Divislons General Paniutyn. Ritter des St Georgen - Ordens 3ter Klasse, und den Platzmajor Roth

Trirppen eine Insurrection veranlaßt und die Bel-⸗

1

dies dadurch wieder ungewiß, daß die Generale Daine und Van⸗ dermeer heute früh um 97 Uhr Lüttich zu Pferde verlassen ha— ben, kognosciren. in dieser Beziehung entgegen.

Kommando in der Armee des Centrums beauftragt; er wird sein Haupt⸗-Quartier wahrscheinlich in Löwen aufschlagen.

Abend gegen 6 Uhr haben die Holländer einen Parlementair ge⸗ schickt. ; hat ihn in der Depeschen sogleich nach Lüttich gesandt.

wohl dem

1313

um die Vorposten zu besuchen und die Stellungen zu re— Man sieht einer offiziellen Bekanntmachung

Herr Ch. von Brouckére ist vom Könige mit einem Ober⸗

Das hiesige Journal enthält Folgendes. „Gestern Es war, wie man sagt, ein Oberst-Lieutenant. Man St. Wellburg's-Vorstadt angehalten und seine Man wundert sich sehr darüber, daß nicht einmal der Magistrat erfahren hat, zu welchem Zweck dieser Parlementair abgeschickt worden ist. Der Magistrat hat sich, nach den Worten der Militair-Behörde, um diese Ange⸗ legenheiten nicht zu bekümmern. Dann hätten sich aber doch jedenfalls unsere Generale darum bekümmern und durch ihre sonderbare Geschicklichkeit die Stadt Lüttich nicht solchen Ge— fahren aussetzen müssen: denn das ist für den Ununterrichtetsten eine augenscheinliche Thatsache, daß sich Lüttich in Gefahr be— fand. Zum Glück sind die Franzosen im Begriff, einzurücken. Die Franzoösische Armee hat am Sten dieses Monats die Gränze überschritten. Ein Adjutant des Marschall Gerard wurde gestern in Namur gesehen, und wir erfahren aus zuverlässiger Quelle, daß die Franzosen heute in diese Stadt eingerückt sind. Ohne Zweifel werden die Vorposten heute Abend hier eintreffen, was sehr zu wünschen ware. Man ver⸗ sichert, daß die Franzosen durch Lüttich nur durchmarschiren und augenblicklich eine Stellung in der Ebene von Rocour einnehmen werden. Unser Gouverneur, Herr Tielemanns, hatte gestern Nachmittag Lüttich verlassen und ist heute früh um 3 Uhr von Namur zurückgekehrt. Der Zweck seiner Reise war ohne 3Zwei⸗ fel, die Ankunft der Französischen Armee zu beschleunigen.

Der Magistrat der Stadt Lüttich wird unverzüglich an den Barrikaden und anderen Vertheidigungs-⸗Anstalten arbeiten lassen. Die Mitglieder desselben wollen sich selbst an die Spitze der Ar— beiter stellen.

Den hiesigen Zeitungen zufolge, hatten die beiden Hol⸗ ländischen Prinzen vor zwei Tagen ihr Hauptquartier im Schlosse von Duras, welches dem Grafen von d'Oultremont in Brüssel gehört, und nahe bei St. Trond liegt,

Von der Belgischen Gränze, 11, Aug. Wir erfahren so eben, daß Ruremonde von den Holländern besetzt worden und Venlo förmlich von ihnen eingeschlossen ist. Rei— sende, die hier eintreffen, schildern das Belgische Heer als ganz entmuthigt; die Bürgergarden namentlich werfen ihre Waffen von sich, und das einzige Heil wird von der Französischen Gränze erwartet. Vorgestern Nachmittags waren die Niederländischen Truppen nur noch wenige Stunden von Brüssel entfernt, so daß sie gestern ohne große Mühe in die Belgische Hauptstadt hätten einrücken können.

Polen.

Warschau, 5. Aug. (Aus dem Krakauer Kurier.) Der Oberst Rozpzki, welcher jetzt mit dem Dembinskischen Corps wieder nach Warschau zurückgekehrt ist, hatte am 29. Juli aus seinem Feldlager bei OSria folgenden Bericht an die National⸗ Regierung erstattet:

„Nach der Eroberung der Stadt Drohyezyn wendete ich mich links nach' dem Städtchen Siemiatyez und detaschirte dort eine Pa⸗ trouille von 3 Mann Infanterie und Kavallerie. Diese Abtheilung langte von einer unbewachten Seite an, nahm sogleich gegen 20 Soldaten und 3 Offiziere bei diefem Städtchen gefangen und brach dann plötzlich in die Stadt ein, damit die dort noch befindlichen Russischen Soldaten und Beamten nicht vorher die verschiedenen Vorraͤthe zerstdren sollten: aus den Magazinen nahm dieselbe eine bedeu⸗ tende Anzahl von neuen Uniformen, Tuch, 200 Stuͤck Gewehre und Munition. Hierauf begab ich mich noch in derselben Nacht auf den weiteren Marsch nach Moletyeza. Unterweges sandte ich, wahrend wir des Nachts auf schlechten . durch Walder zogen, nach ver schiedenen Seiten kleine Abtheilungen auf, Kundschaft gus, die

aus Drohyczyn gefangen einbrachten; durch die Gefangennehmung des Letzten werden viele patriotische Opfer vom Tode gerettet. mit Uchereinstimmung Aller ließ ich ihn vor ein Kriegsgericht siellen, und er wurde in Folge des Urtheils erschossen. So verlief kein Tag ohne Vortheile fuͤr uns; denn die Russischen Soldaten, durch unseren kuͤhnen Angriff auf Drohyczyn erschreckt, entflohen nach allen Seiten hin und verbreiteten Furcht unter den Garnisonen. Am 27ien Juli zog das Corps am Rande der Haide hin und langte bei dem Dorfe Lesna an einem Waͤldchen auf dem rechten Ufer des Flusses Lesniza an, und als die Soldaten nach schlaflosen Naͤchten ben! ber Ruhe genießen wollten, empfing ich plötzlich um . Uhr Abends die Nachricht, daß der Feind sich nahere. Ich ertheilte da her sogleich angemessene Befehle, dem Feinde scheinbaren Widerstand zu leisten, damit mir Zeit übrig bliebe, um die verschiedenen Vor⸗ raͤthe fortzuschaffen. Auf einer Anhdhe waͤhlte ich mit der Artillerie und Abtheilungen meines Corps neue Positionen; aber der Feind, welcher eine der unsrigen, besonders an Infanterie,

zusetzen hatten. In diesem Scharmützdel blieb von Polnischer Seite der Centurio Johaun Dombrowski aus Trojany und ? Soldaten; der Capitain Romuald Bydzewski gerieth in Gefan⸗ schaft; verwundet wurden die Centurionen Leskl, Gajewski, Jaz⸗ kowski, Zylinski und Kaiser. Unter den neueren Schlachten, welche lange der Gegenstand der Aufmerksamkeit Europas gewesen sind und es bleiben dürf⸗ ten, ist gewiß keine mit geringeren Mitteln von Seiten des Sie⸗ gers geschlagen worden, als die von Ostrolenka. Wie man mit Bestimmtheit jetzt weiß, so sind es allein nachstehende Regimen— ter, welche dort zum Gefecht gekommen: Regimenter Grenadiere (àstrachan, Suwarow, Jekaterinos— law und Romanzow); 3 Infanterie⸗Karabinier⸗Regimenter (Alt⸗ und Neu⸗Ingermann⸗ land und das 5te Karabinier⸗Regiment); 1 Bataillon des tzten Infanterie⸗Karabinier-Regiments; 2 Ser⸗Regimenter (das 3Zte und 4Ate); 2Jäger⸗Regimenter (das 1ste und 2te). 23 Bataillons. . An Kavallerie kamen nur 4 Eskadrons und an Artillerie 0 Geschütze ins Feuer. Am linken Ufer der Narew blieben folgende Truppen, ohne in das Feuer zu kommen: Regimenter der 1sten Grenadier⸗Division, Regimenter der 2ten Grenadier-Division, n ,. der 21 Grenadier⸗Division, egimenter des Großfürftlich Konstanti Sor e⸗ sondertes . 1 8 Garde⸗Infanterie⸗Regimenter, 2 Finnische Infanterie- und Schützen-⸗Bataillone,

50 Bataillone, welche der Lokalität wegen nicht über die Narew gingen, oder aber auch erst gegen Abend am linken Ufer eintrafen. An Artillerie nahmen am Gefecht nicht Theil: 70 Garde⸗Geschütze, . 60 Geschütze des Grenadier-Corps, a8 Geschütze des Iten Kavallerie⸗-Corps,

2

178 Geschütze.

Von der Kavallerie konnte des Terrains wegen von solgen— den Truppen kein Gebrauch gemacht werden: von:

8 Regimentern Garde⸗-Kavallerie

von dem Iten Kavallerie⸗Corps (3te Kürassier und Zte Uhlanen⸗ Division), von der 1sten Kürassier-Division, jene zahlreiche leichte Kavallerie der Russen durchaus nicht mitgerechnet. 66

De ntsich l⸗ẽꝛ a nd!

. München, 9. August. Se. Majestät der König werden künftigen Sonntag über die gesammte Landwehr der hiesigen Haupt- und Residenzstadt und der Vorstadt Au in der Ludwigs— straße große Musterung halten.

gärn.

Der Courrier de Smyrne meldet aus Alexandrien vom 14. Juni: „Seit einiger Zeit wird hier eine Expedition von 20,000 Mann gegen den rf von St. Jean d' Acre ausge— rüstet. Der Sohn des Vice-Königs, Ibrahim-Pascha, wird den Oberbefehl übernehmen und von Soliman Bey (dem ehemaligen Franzosischen Obersten Selves) begleitet werden, der zum Gene ral⸗-Adjutanten und Zahlmeister der Armee ernannt ist. Die Er⸗ pedition wird zu Lande und zur See unternommen werden, sämmtliche Aegyptische Schiffe werden ausgerüstet. Man glaubt, daß der Kapudan-Pascha, den man hier erwartet, seine Flotte mit der des Vice-Königs vereinigen wird. Für den Empfang des Groß-Admirals ist ein Lokal in Bereitschaft gesetzt. Die Pforte ist der Bedrückungen und der Tyrannei, welche Abdullah, Pascha von Acre, seit so vielen Jahren über das unglückliche Syrien auslibt, müde und entschlossen, diesen wahnsinnigen Sohn Dijezar Paschass, der mit der ganzen Grausamkeit seines Vaters eine nicht weniger große Habgier verbindet, zu züchtigen; Shrien wird eine Organisation erhalten, welche den Wohlstand dieses Landes in Bezug auf Handel und Ackerbau wiederherstellen und die Bevölkerung, die seit einigen Jahren durch die Auswanderung der dem Despotismus des Tyrannen von Acre Entfliehenden immer mehr abnahm, wieder vermehren wird. Mehemet Ali wird, wie man allgemein glaubt, die Verwaltung dieser reichen Provinz erhalten. Ein neues Linien-Schiff von 8i Kanonen, „Ibrahm genannt, ist vor kurzem vom Stapel gelaufen. Ein Linien-Schiff mit drei Verdecken und 136 Kanonen liegt, nebst vier anderen von 80 Ka⸗ nonen, auf den Werften. Der Vice-König wird von Kairo, wo er die Festungs-Werke im Detail besichtigt, hier in seinem ge—⸗ wöhnlichen Sommer-ANufenthalte erwartet. Sein Sohn Ibra him Pascha wird ihm bald folgen.“

rin gal.

8

42

18 .

15ten Juli enthielt nur 146 Artikel des zwischen Frankreich 1

fuͤnfmal überlegene Macht hatte, versuchte es, unter Schutz des Feuers von drei Geschuͤtzen von der rechten Seite über den Fluß zu gehen und wurde von den Scharfschuͤtzen mit dichtem Kugelregen begrüßt, waͤhrend ich mich unterdessen bei einbrechender Dämmerung? ohne einen Kanonenschuß von unserer Seite über den Fluß Narewka in das Städtchen Narewta zurück zog und die Brücken hinter mir zerstdren ließ. In diesem Treffen hatte ich keinen Verlust, außer 2 Verwundeten. Da ich am 25, Juli schon verschiedene Nachrichten über die Kraͤfte des mich verfolgenden Feindes eingezogen hatte, ertheilte ich eiligst allen Forstleuten den i mit saͤmmtlichen Jaͤgern der Bialowieser Haide sich bei Neu⸗ Kraͤtschem am Narew-Flusse zu versammeln, wohin ich selbst auch auf⸗ brach. Eine Meile jenseits der Narewka traf ich in den Waldungen auf die Avant Garde des Dembinskischen Corps. Dieses Corps wurde von einer 10,909 Mann

Ort zu behaupten, so vereinigte ich mich mit jenem und habe die

ich an irgend einem Punkt stehen bleiben und die weiteren Befehle des Generalissimus erwarten werde, Der Geist der Litthauer von dem Bug bis zu den Punkten, wohin ich im Verlauf einiger Tage gelangte, uͤbertrifft alle Erwartungen

iinter den mit dem Dembinstischen Corps in Warschau an⸗ gelangten Personen befindet sich auch der Parteigänger Matusze⸗ wicz, der sich besonders bei einer Affaire zu Oschmianna sehr aus⸗ gezeichnet haben soll.

Als die Kosaken von der Armee des Feldmarschalls Pas ke⸗ witsch die Städte Kutuo, Krosniewice und Lenczihz besetzten, sammielte sich eine Abtheilung des Landsturms in dem Bezirk von Lenczhyj und trieb dieselben bis Kutno zurück. Hier zersprengten am isten d. M. die meistentheils aus Offizieren und Bürgern bestehenden Freiwilligen angeblich einige 100 Kosaken und steeck⸗ ten I) derselben zu Boden. Die westere Verfolgung wurde je⸗ doch durch eine regulaire Russische Kolonne mit 2 Kanonen ver—

hindert, deren Kartätschenfeuer jene Freiwilligen nichts entgegen⸗

starken feindlichen Armee verfolgt. da ich nun keine zureichenden Streitkräfte besaß, um mich an diesem

Absicht, mit ihm zusammen mich uber den Bug zurückzuziehen, wo'

2

1 Nr. 222 d

äthält nunmehr auch die welche folgendermaßen

Staats⸗Zeitung.) sechs übrigen Artikel lauten: „Art. 15. Einrückung der verschiedenen Annutlllirungen in die offizielle ELis⸗ sabonner Zeitung bestimmenden, Artikel Bürgschaft zu gewähren, sollen 50 Exemplare dieser Zeitung von der Portugiesischen Re—⸗ gierung dem das Geschwader befehligenden Admira! und vor dem Drucke das Konzept der in Rede stehenden Annulli— rung Übersandt werden. Diese Bedingung soll binnen 24 Stunden, heute, den 14ten Juli, von 6 Uhr Abends an gerechnet, erfüllt werden. 16 Keie der Personen, die en! Französsschen Geschwader etwa Dienste geleistet haben, darf wegen Benehmens zur Rede gestellt werden. Die von demselben gebrauchten Portugiesischen Lootsen sollen (wie es der Wahrheit gemäß ist) als mit Gewalt dazu gezwun— gen betrachtet werden. 17 Der Befehlshaber (Castello⸗ Branco) verpflichtet sich förmlich auf seine Ehre, im Namen der Portu⸗ giesischen Regierung, während des Aufenthalts des Französischen Geschwaders im Tajo keint militairische Anordnung irgend einer Art zu treffen. 18) Nach Annahme der vorstehenden Bedingungen sol— len die Kriegsgefangenen sogleich ausgeliefert werden. Die seit dem Beginn der Feindseligkeiten weggenommenen und nach Frank⸗ reich gebrachten Handels- Schiffe sollen ebenfalls zurückgegeben werden, wobei die Portugiesische Regierung übernimmt, an Frank— reich die durch die Wegnahme dieser Schiffe verursachten Kosten flir Sequestration, Bewachung ꝛc. zu erstatten. Für die Zurück⸗ sendung der Portugiesischen Handels⸗Schiffe ist der Termin von höchstens zwei Monaten festgestellt. Was die beiden vor der An⸗ kunft des Admirals vor dem Tajo weggenommenen Kriegsschiffe betrifft, so willigt der das Geschwader befehligende Admiral darein, daß sie in die Klasse der Handels⸗Schiffe gerechnet und unter denselben

jenes Vertrages,

14 Rr 1I9re

Um für die Vollziehung der obigen, die

. —— K —— 2

*

4

' k

3

k

.