ö.
til, hrelten jedech Bergeyk, Borkel und Luilagestel besetzt 9
bemöächtigten sich die Unsrigen des Postens, vertrieben den Feind gtoßer Bedeutung entwickelte, so ließ er nur noch 250 Mann
Artilleristen, Mineurs und Sappeurs unter dem Ingenieur⸗Haupt⸗ mann Alewhyn, zu denen sich noch freiwillig der Oberst de Gumosns
Strenge des Krieges, welcher ihre Lage sie aussetzt, zu ertragen
sem Augenblick muß Daine eine Truppenzahl zu seiner Verfü— gung haben, die sich auf das Doppelte von der beläuft, über die er beim Beginn der Feindseligkeiten verfügte. Wir schätzen seine Armee auf ungefähr 30,00 Mann. — Wir haben durchaus nicht nö thig, uns ju übereilen; jede gewonnene Stunde ist eine
, , e, n.
J .
ten hielten ste sich ruhig, doch am Hten Morgens um 6 Uhr n sie sich auf der Heerstraße, nahmen echel mit stürmender Hand und hofften sogar unge führ 900 Belgier ein⸗ schließen zu können, was ihnen jedoch im zlisckte, indem aas Ba⸗ talllon des Herrn Kerkhoven in einen Morast gerieth. Am hten drängten unsere Truppen die feindlichen Voiposten bis hinter Helchteren zurück, das die zweite Brigade besetzte, und wo, das Hauptquartier des General Cort⸗Heyligers blieb. Die erste Bri⸗ gade, unter dem General Knotser, avancirte bis hinter Houtha⸗ sen, in welchem Dorfe sie Nachmittags ankam, Von Hechel ab würde das Gebiet stets hartnäckiger voin. Feinde vertheidigt, und als unsere Mannschaften zu Houthalen ihr Nachtlager aufschla⸗
gen wollten, begann das Gefecht mit den TWrailleirs, die auf
beiden Seiten des Weges im Gebüsche versteckt waren, aufs neue. Je länger das Gefecht dauerte, um so heftiger wurde es, und der Feind entwickelte dabei so viele Macht, daß zu vermu⸗ then ist, das ganze Dainesche Corps, das auf 8900 Mann ge— schatzt wird, seh daselbst beisammen . Da der Feind Ver⸗ suche machte, die Unstigen zu umziehen, so rückte die zweite Bri⸗ gade vor, und noch in der Nacht wurde die feindliche Stellung von den beiden Brigaden tournirt, und diese waren bereits am ten früh bis nach Heuven hinter Zorhoven gekommen.“ „Hinsichtlich des Ausfalles, den General Chassc am ten d. Maus der Citadelle von Antwerpen gemacht, können wir nun noch mittheilen, daß, da der General es zur guten Verthei⸗ digung seiner Feste für nöthig hielt, den Posten am Milch-Hause von seinen Kriegsleuten besetzen zu lassen, er am 5ten Morgens 5600 Mann Kerntruppen unter dem Befehle des Oberst⸗Lieutenants Volkhemer hat ausrücken lassen. Ein Detaschement von 120 Mann erhielt den Auftrag, sich des genannten Postens zu bemächtigen, während der Odberst-Lieutenant mit den übrigen Mannschaften rechts von der Lünette Kiel in der Absicht Posto faßte, den Feind zurückzuhalten, falls seine Truppen aus dem Dorfe dieses Na⸗ nens dem Posten zu Hülfe kommen möchten. Ohne Verlust
und unterhielten ein lebhaftes Tirailleur-Feuer mit ihm. Da der General inzwischen bemerkte, daß der Feind keine Macht von
unter dem Ober-Lientenant Naudascher und ein Detaschement
gesellte, ausrücken. Diese Kolonne bemächtigte sich, während der Dberst?Lientenant Volkhemer fortwährend im Tirailliren blieb, hintet einander fünf feindlicher Batterieen, bestehend aus 16 Mörsern, à schweren metallenen Stücken und 2 schweren metal⸗ lenen Haubitzen. 18 dieser Feuerschlünde wurden vernagelt, die Laffetten und Ladungs-Geräthschaften in Stücke zerschlagen, und ein bedeutender Vorrath von Schießbedarf und gefüllten Bom⸗ pen wurde ins Wasser geworfen. Auch bei dieser Gelegenheit haben die Soldaten in Muth und Ausdauer mit einander gewett⸗ eifert. Der dabei unsererseits erlittene Verlust von 5 Todten und 37 Verwundeten ist besonders auch der Oertlichkeit zuzuschrei⸗ ben, da das Gebiet überall von Häusern bedeckt und von Hecken, Gebüschen und Gräben durchschnitten ist, wodurch der Feind nach seiner gewohnten Weise, Krieg zu führen, uns Nachtheil bringen konnte, ohne daß er zu erreichen war.“
„Am 7. August ist in der Nähe von Sluis (lEcluse) in Flandern neuerdings ein Gesecht vorgefallen, worüber uns die näheren Angaben noch fehlen. So viel weiß man inzwischen, daß sich die Unsrigen dabei nicht allein in ihrer Stellung be— hauptet, sondern auch einige Vortheile über den Feind davon—⸗ getragen haben.“
Zint werpen, 9. August. Das Dampfschiff der Flotille ist gestern Abend mit der Antwort aus dem Haag zurückgekom⸗ men; sse lautet nicht günstig für uns. Die Citadelle wird heute Abend die Feindseligkeiten wieder beginnen; der König von Hol— land hat sich geweigert, den zwischen dem Grafen Belliard und dem (General Thassé abgeschlossenen propisorischen Waffenstillstand zu ratiflckren. — Der General Chassé hat unterm gestrigen Da⸗ tum, Abends 11 Uhr, folgendes Schreiben an den General von Tabor gerichtet: „Herr General! In Folge der Befehle meiner Regierung, welche nicht für gut geftinden hat, die provisorische Convention zwischen dem Grafen Belliard und mir zu ratifici⸗ ren, befinde ich mich in dem Fall, Ihnen aufs neue den Waf⸗ fen stisllstand aufkündigen zu müssen; der Wie derbeginn der Feindseligkeiten tritt demnach morgen am 9g. August, Abends 11 Uhr, ein. — Indem ich die Ehre habe, Ihnen diese Mit— theilung zu machen, glaube ich dennoch zu Ihrer Kenntniß brin⸗ gen zu müssen, daß die Stadt Antwerpen nur dann die ganze
haben wird, wenn sie angriffsweise zu Werke geht und mich da— durch in die Nothwendigkeit versetzt, Repressalien zu gebrauchen, vder wenn der Gang der Kriegs-Speration es erfordern sollte. Empfangen Sie u. s. w.
(gez.) Baron Ch assé.“
Löwen, 10 August. Eine Nachschrift des Independant enthält folgende Meldungen: „Heute Morgen bewerkstelligten die Holländer eine plötzliche Bewegung auf ihrem linken Flügel, in⸗ dem sie sich nach St. Trond wandten und Diest fast ganz ent— blößten. Ihre Absicht scheint zu seyn, sich in Masse auf, das Corps des Generals Daine zu wersen, dadurch unsere Maas⸗ Armee wischen zwei Feuer zu bringen und Verstärkungen nach Mastricht hinein zu werfen. Unsere Truppen, den König an ihrer Spitze, haben gestern eine Rekognoscirung bis in die Umgegend von Diest vorgenommen und sich von den Bewegungen des Feindes Kenntniß verschafft. Es wurde darauf augenblicklich Befehl ge⸗ geben, das Lager bei Aerschot aufzuheben; die Armee setzte sich gegen LoZwen in Bewegung und ließ in Aerschot nur so viel Truppen zurück, als zur Vertheidigung dieses Punktes unumgäng⸗ lich nöthig waren. Demzufolge ist gestern dibend die ganje Armee, mit dem Könige und den Generalen Tieken, Niellon, Goblet u. s. w., hier angekommen. Man ersieht daraus, daß der General Daine seine Bereinigung nicht bewerkstelligt hat, ob⸗ gleich der Moniteur solches schon 3 bis 3 Mal verkündigte. Uinse]
offizieller Kollege hat seine Wünsche für Wirklichkeiten angenom-
men und hat darauf gerechnet, daß die Befehle seiner Beschüß⸗ zer feinem Widerstande begegnen würden; aber unglücklicher Weise verrechnet sich derjenige oft, der ohne den Wirth rechnet, und es scheint, daß General, Daine zu starken Widerstand in Limburg gefunden hat, um die ihm vorgeschriebene rückgängige Bewegüng auf Diest ausführen zu können. — Uebrigens ist das, was aufgeschoben wird, deshalb nicht verloren; während der Feind seine 7 in strategischen Bewegungen verliert, orga⸗ nistrt sich unsere Urymer und wird bald verdreifacht seyn; in die—⸗
vertheidigen.
1 .
Wahrscheinlichkeit zum Siege mehr. Die tapferen Wallonen fangen an, sich mit unserer Armee zu vereinigen; es ist gestern ein Bataillon von Charleroi, em anderes von Mons und 2 Ka⸗ nonen, von Bürgergarden aus letzterer Stadt bedient, ange—⸗ kommen.“ ; ; ; . Brü ssel, 10. August. Der Belgische Moniteur mel⸗ det um 7 Uhr Abends: „Nach den Berichten, die uns von Löwen zugehen, hat General Daine einen ziemlich bedeuten den Echec erlitten. Dle Französische Armee wird wahrscheinlich diese Nacht in Belgien einrücken. . Die beiden Söhne Ludwig Philipp's sind heute Mittag in Brüssel eingetroffen und im Palast des Regenten abgestiegen, wo sie vom Herrn von Meulengere mipfangen rn, Herr Adair, außerordentlicher Gesandter und bevollmãächtig⸗ ter WMinister Großebritaniens bei unserer, Regierung, ist gestern Nachmittag mit seinem Gefolse in Brüssel eingetroffen. Der⸗ selbe wird sich heute Morgen ins Hauptquartier nach Löwen begeben. — . . Aus Brügge melden die hiesigen Zeitungen unterm gten August, daß das Englische Geschwader am Sten vor Ostende erschienen sey. in 9g. August. Ein gestern Abends ven Brüssel hier eingetroffener Courier brachte die Autorisation, die Französische Armee auf unser Gebiet einzulassen. Zwei Gardisten zu Pserde gingen sogleich nach Maubeuge ab, um diese Autorisation mit⸗ zutheilen. Heute früh war unsere ganze Bürgergarde unter den Waffen und ging den Franzosen entgegen. Der Marsch all Gérard, Ober-Befehlshaber der Nord Armee, und die Herzoge von Stleans und Nemours mit ihrem Generalstabe sind um Mittag mit der Avantgarde des Heeres, die aus dem 5. Dragoner⸗ und dem 12. Linien-Regiment besteht, hier eingetroffen. Der hiesige Magistrat hat den Generalstab an den Stadtthoren em⸗ pfangen, und in der Anrede an den Herzog v. Orleans sagte der Maglstrat, daß Se. Königl. Hoheit wie Lafayette nach Amerika komme, um die heilige Sache der Unabhängigkeit der Völker zu Dle beiden Französischen Regimenter haben, ohne sich aufzuhalten, ihren Weg nach Brüssel foörtgesetzt; die Prinzen blieben noch in der Stadt. Als die Bürgergarde vor der Post, wo die Prinzen abstiegen, defilirte, erschienen dieselben auf dem Balkon und begrüßten die Garde, so wie das Volk, zu mehreren Malen. Es heißt, daß der Marschall Gérard hier auf drei Tage sein Hauptquartier aufschlagen werde. .
Marschall Gérard hat vor seinem Aufbruche aus Maubenge nachstehende Proclamation an die Nord⸗Armee erlassen⸗ „Soldaten! Die Armee ist berufen worden, um die Unab- hängigkeit des Landes zu schützen, welches Frankreich an die Spitze seiner Freunde stellt. Se, Majestät der König der Bel— gier wird nicht vergeblich den Beistand des Königs der Franzosen angerufen haben. Die Holländer, welche die Tapferkeit der Bel⸗ gier kennen, reizen dieselbe aufs neue, indem sie den Frieden Eu⸗ rtopas, den großen Mächten, welche übereinstimmend die Unab— hängigkeit und die Neutralität Belgiens anerkannt haben, zum Trotz, stören wollen. Soldaten, wir vertheidigen die Sache Frank—⸗ reichs, indem wir unseren Alliirten unterstützen. Ihr werdet dem Französischen Namen durch Euer Betragen in einem befreunde— ten Lande Ehre machen und dadurch der Erwartung unseres Kö— niges entsprechen, der eben so sehr auf Eure Mannszucht rechnet, als er Euces Muthes gewiß ist. — Im Hauptquartier zu Mau⸗ beuge, den 9. August 1831. Der Marschall von Frankreich, Ober-Befehlshaber der Nord⸗Armee.
R (gez.) Graf Gérard.“
Lüttich, 11. Aug. Ein Offizier der hiesigen Bürgergarde wurde gestern nach Namur abgesandt, um die Ankunft der Fran— zosen zu beschleunigen. Dieser hat den General Dejean gespro— chen, der seit gestern 3500 Mann in Namur erhalten hatte, heute 1000 und morgen noch 3509 erwartete; da er aber den Befehl hat, nicht eher auf Lüttich vorzugehen, als bis sich 13 bis 20, 000 versammelt haben, so hat er . an den Mar—⸗ schall Gérard geschrieben und um neue efehle gebeten.
Das hiesige Journal theilt über die Stellungen der Armee und über die neuesten Begebenheiten folgende Details mit: „Zehntausend Mann Holländischer Truppen befinden sich, unter dem Befehl des Generals von Sachsen⸗Weimar, in der Ge— gend von Looz. Diese Truppen haben Hasselt gestern verlassen. Heute werden noch 5000 Mann, unter dem Befehl des Prinzen Friedrich, von Hasselt nach Looz marschiren. Mehrere hundert Belgische Gewehre sind auf den Feldern von den Bauern gefun— den worden. Die Holländer, sobald es sich nicht von dem gro— ßen Wege handelt, überlassen den Bauern alle diese Beute. — Tongern ist vom Feinde besetzt. Die Verbindungen mit dieser Stadt sind frei, ausgenommen durch das Lütticher Thor, welches geschloffen ist. Die Holländer logiren nicht in den Hausern; sie begeben sich nur am Tage dahin, um zu essen und zu trinken. Man versichert, daß die Holländer demjenigen 2009 Gulden ver⸗ sprochen hätten, der den General Daine tödten würde. — Alle Bewegungen der Holländer deuten darauf hin, daß sie nichts ge— gen Lüttlch unternehmen, sondern sich nach Brüssel wenden wollen.“
d
Livorno, 3. Aug. Vorgestern ist der Ex-Dey von Algier, bloß von zweien seiner Leute und einem Italiänischen Bedienten begleitet, von hier nach Paris abgereist. Er wird bei der dorti⸗ gen Regierung Reclamationen machen, indem nach seiner An— gabe der General Bourmont ihm die zugestandenen Bedingun⸗ gen nicht erfüllt hat. — Die Herzogin von Berry befindet sich ju Massa di Carrara; man sagt, sie werde nach Livorno kom— men, um die Seebäder zu nehmen und sich nach Neapel einju— schiffen.
gr .
Die Allgemeine Zeitung meldet im einem Privatschrei⸗ ben von der Wallachischen Gränze, 24. Juli: „Den neut— sien Berichten aus Bucharest zufolge, ist die Cholera nun auch in diese Stadt eingedrungen. Viele der angesehensten Familien sind augenblicklich von dort weggereist, ein großer Theil armer der Stadt nicht angehöriger Bewohner wurde durch die Regie⸗ rung sortgeschafft, so daß man hoffen dürfte, diese Seuche werde dorf nicht in dem hohen Grade, wie überall in jenen Gegenden, wo sie hinkommt, wüthen. Indessen ist die Zahl der täglichen Opfer seit drei Tagen von 8 bis auf 40 und 50 gestiegen, und mit großer Schnelligkeit greift sie nach allen Seiten fortwährend um fich. Da sie schon in Krajowa herrscht, so hegt man auch ernstliche Besorgnisse für Servien; Fürst Milosch hat deshalb längs der ganzen Türkischen Gränze seines Landes einen Cordon angeordnet. — Wie man aus Skutari schreibt, hat Mustapha Pascha noch einmal eine Offensiv⸗ Unternehmung versucht, soll jedoch seinen Harem durch Montenegro nach Dalmatien geschickt
haben, welchem er im Falle eines Mißlingens folgen will.
In der
ereignet.
verdächtiger
hergestellt Lauenbur
32 Personen erkrankt. Stand der Cholera daselhst sieht man noch entgegen. In dem Dorfe Seligenfeld bei Königsberg sind Jten bis 10ten d. M. Morgens 7 Personen unter den E— ptomen der Cholera erkrankt und 5 davon gestorben. Im Regierungs⸗Bezirke Marienwerder ist am 4ter in dem Dorfe Rowienitzka, Schwetzer Kreises, die Che ausgebrochen. des Berichtes bereits eine verschieden.
gegriffen, und es sind bis zum 14. Aug. daselbse 8 Menschen — frankt und 6 davon gestorben. benachbarten Dorse Ritzponie ein Todesfall an der Chi
Im Regierung s-Bezirk Cöslin hat sich leider in schon früher genannten Dorfe Wussow am Aten d. M.
Cholera.
In Königsberg sind nach den von dort eingegangenen lichen Anzeigen vom Sten d. M. 53, am 9ten 7I und am 1
Einer vollständigeren Uebersicht über
reußi
Allgemeine
or Strais. Zetti
Von vier erkrankten Personen war beim Abgg
M 228.
Stadt Me we hat leider die Seuche weiter un
2
.
7777
Eben sso hat sich in dem M . Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
D . ĩ ĩ je Der Patient ist je Der Herr Graf von Werdenfels ist von Fürstenstein
Erkrankungsfall ereignet.
* 5 ö 2 . 2 z durch die ö der schnell herbeigeeilten Aerzte w ser gingetköffen.
Ein ähnlicher Erkrankungsfall fand g am ten d. M. statt und endete mit dem 7
Aller Wahrscheinlichkeit nach ist der letztere Todesfall nicht
Cholera zuzuschreiben. ĩ Aris der Provinz Posen wird gemeldet:
In Posen waren
Zeitungs-Nachrichten. 3 Ausland.
erktankt, genesen, gestorben,
bis zum 12. August gebli
4 429 135 268 ) Frankreich. Es kamen hinzu am 29 . . ö ; Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 9. Aug. Schon ö. 4 11 W ge vor Erössuung dieser Sitzung hatte sich eine große Anzahl
und zwar vom Militair 58 30 28 vom Civil 397 123 244
bn Deputirten für oder wider den Adreß⸗ Entwurf eintragen ssen. Die öffentlichen und vorbehaltenen Tribunen waren schon guter Zeit überfüllt. Um 123 Uhr wurde die Sitzung in hegenwart von etwa 250 Deputirten eröffnet. Zunächst verlas
Sunn DJ 55 7 1
schäftigt.
— —
im Meere,
seit einigen den, haben noch gehts selbst sehen
Wissen schaftliche Nachricht en. Auszug aus dem Schreiben eines deutschen Naturforschers, sich seit dem Oktober 1830 mit Untersuchung der geognost Verhältnisse und vulkanischen Erscheinungen in Sizilien
sich seit etwas mehr als acht Tagen ein vulkanischer Aut
der Küste entwickelt, und es scheint fasit, als bilde sich dot der Richtung auf Vantellaria, eine neue Insel, deren Er nung sogleich näher zu betrachten, wir natürlich nicht unter werden. Wahrlich, es konnte uns kein schöneres Geschent den, um unsern Studien in diesem merkwürdigen Lande j währen, was ich schon lange gewünscht habe; und seitden
scheert hat.“ H.
er Präsident einige ihm von verschiedenen Deputirten zugegan— mne Schreiben. Die doppelt gewählten Herren Pelet und Fran— wille entschieden sich, ersterer für Blois, letzterer für St. Omer. arschall Gérard und Herr Madier de Montjau verlangten ei— en Urlaub, ersterer wegen des ihm übertragenen Kommando's, sterer Krankheits halber. Einiges Aufsehen erregte ein Schrei⸗ in des Hrn. Salverte, worin dieser sich darüber beer, daß s Journal des Däabats seine bei der Kammer eingereichte hroposition wegen künftiger Organisation der Pairs-Kammier ffentlich bekannt gemacht habe, bevor dieselbe einmal von ihm twickelt worden fey. Der Präsident versprach dem indiskreten rrespondenten jenes Journals nachzuspüren und ihn, Falls es n Beamter der Kammer seyn sollte, zur Verantwortung zu ehen. Hr. Salverte verlas hierauf seine Proposition und er⸗ sirte, daß er sie gleich nach den Berathungen über die Adresse äher entwickeln werde. Alsdann wird auch eine zweite sroposition des Herrn Glaise⸗Bizoin des Inhalts, daß 6 Gehalt des Prästdenten der Kammer künftig auf döD0 Fr. monatlich festgesetzt werde, das Amt der Quästoren per unentgeltlich seyn solle, zur Sprache kommen. — Nachdem ehrere Deputirte, die sich bisher über ihre Wahlfähigkeit noch
Palermo, den itten Juli 181 „Bei Sciacca an der Südwestküste dieser Insel
etwa zwanzig Miglien (fünf deutsche Meilen)
Tagen hier verbreiteten Gerüchte zur Gewißheit wir'uns entschloßen, sogleich abzureisen. Diese! nach Corleone, und schon übermorgen werden , was Gott Vulkan uns in seinem Vaterland
Lustspiel in
J. Plancheè
Mittwoch, 17. Aug.
schön, Burleske in 1 Akt, mit Gesaug, nach der Idee des M von K. Blum.
Mittwoch, 17. Aug. keit in 1 Akt. Hierauf, Zum erstenmale wiederholt: Der dit, Drama mit Gesang in 2 Akten, nach dem Englischen
Königliche Schauspie!le. icht gehörig ausgewie en hatten, von der Versammlung aufge—⸗ Im Schauspielhause: Onkel R mmen worden waren, erhob sich eine weitläuftige Debatte
Hierauf; Ber Spiegei des Tan. die Frage, ob der Präsident den Adreß⸗Entwurf sofort vor⸗ en solle, oder ob die Deputirten zuvor in ihren Bureau's
won Kenntniß nehmen wollten. Die Mehrzahl der Mitglieder ir Kammer meinte, das letztere verstehe sich von selbst, indem Ces Verfahren reglementsmäßig sey. Die öffentliche Sitzung urde daher eine Zeitlang unterbrochen und um 3 Uhr auf's eue eröffnet. Wahrend dieser Zeit hatten sich sämmtliche Mi⸗ ster eingefunden. Der Präsident verlas hierauf den Adreß⸗ stwurf, wie er zuletzt von der Kommisston abgefaßt worden
4 Abtheilungen.
Königstädtisches Theater. Der letzte April, dramatische K
von L. W. Both; Musik von Cosmali.
zer lantet also: Adreß⸗Entwurf. . Sire, die Abgeordneten der Bepartements wuͤnschen sich Gluͤck, Vorabend der großen Jahrestage der Juli⸗Revolution in der Mitte eses hochherzigen Volkes, das solche mit seinem Blute besiegelt hat gelangt zu sehn. Wir erfuͤllten eine Pflicht, als wir den edelmir=
Berliner Börs é. Den 16. August 1831.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours Zettel. (Preusis. G
igen Spfern dieser Revolution den Tribut des schmerzlichen Be⸗ uerns und der Thraäͤnen Frankreichs darbrachten, und wir danken
1277. Ts, fs 5
sin conr.
154 1 Br.
— * 6 mmm,
Ilamburg 3 Mon. 983. Silber-Rabel 3717 Kop.
E UkSTE Bon sEęR -N AMGMQ—.ον. . Paris, 10. Aug. proc. Rente sin Cour. 85. 60.
Frankfurt a. M., 13. Aug. Oesterr. Sproc. Metal 77353. 4prot. 653. 65 *. Att. 1155. 1153.
ö
Sr Sd eMusd - Jef. 7 I S9 SSI IGstpr. Ftandhr. 4 377 w ; s zu 3 ener ĩ 3 Pr. Engl. Anl. 18 5 ö 985 Pomm. Pfandbrs. 4 165 446 e , 6 Pr. Ens. Anl. 22 5 — 8953 Kur- u. Neum. do. 4 195 ac . ; , , . , ,,, mückt hat, die durch die ofene und majestaͤtische Einigkeit cines e nnn g , ,,,, Volkes so impéosant geworden sind. — In diefem rührenden e e. a gi . ö. aan i, , , m ü. hauspiele der offentlichen Eintracht haben wir die Gesinnungen 364 hn . Oͤsl . eh. d. .- u. M. s um seinen , , , Thron versammelten Frankreichs , k kedergefunden. Um diese UÜcbereinstimmung zu befestigen, richten ie 64. w 7 ,, . l ö. einm uthige⸗ , ; ö. . * 3 . en. — Die Gleichförmigkeit der Staats Verwaltung in de⸗ ö . . ö ö — . ö llito n ganzen Hierarchie, und die Ausübung derselben von immer rei⸗ r e , h ,, 5 ,, . mund fähigen Handen, die den Grundsaͤtzen der Juli⸗Revolution ro lahr en, n. 2 eu sind, werden Ihrer Regierung eine Einheit geben, wodurch de⸗ 3 n Kraft verdoppelt wird, und ihr jene offene Mitwirkung zusichern, Wechsel- Cours. E Ew. Majestat von uns verlangen und die wir Ihnen versprechen. ö ö — . n re nf i um den e neh, , . w 256 7 — erschuͤttern und ermuͤden, — ienen strafbaren Umtrieben der ö n H w ö. — nen 5 . en, . Ziel . setzen, n, rn t k 1511 ufsicht, deren Komplotte eine ernste Unterdruͤckung erhei⸗ z 2. 9 Auf solche Weise werden die Hoff gungen jener Unsinnigen London. 118i. 6 . die, durch das Hirnspinnst einer von zem Nationgl— JJ . , n , n a , , JI. — 469 nruhig 18d die h it⸗ re rs , 156 9 — n n ing Faction e n . ihren schimpflichen r, k 100 ThI. — en getreün, zu Excessen aufmuntern, um uns zu e 109 1h — tiweien und zu schwaͤchen. Diese eiteln Theorieen werden an Franekurt 2. M. W X. . ...... tn r . 103 Festigkeit Frankreichs, an dessen Erfahrung scheitern, die das Pęetersburß BN“... 160 Rbl. 3 Woeh. — ind vor dem strafbaren Ehrgeize aller Zeiten und vor den Taͤu⸗ ., oh rj. IKura 3 2 . , ; e, w. . em gesunden Sinn der Menge unwiderruflich ver⸗ Auswärtige Börsen. theilt worden ist. — Gestuͤtzt auf, die Mitwirkung, des gemein⸗ ö unsterdam., I. August. n Willens wird Ihre Regierung die Aufruͤhrer, wie sie MNle4derl. wirkl. Schuld 35. Kanzg- Bill. 12. COesterr. n beißen mögen, niederhalten und die innere Ordnung je mehr Meiall. 77. / nd mehr befestigen. Eine nationale Regierung kann nicht ohn=
Russ. (hei slope) Sd).
St. Petersburg, 5. Augusl. ächtig seyn; ihre Kraft liegt in ihrem eigenen Ursprunge, in den
snteressen und Gesinnungen Aller. iervon hat Ew. Majestaͤt letzte heise Ihnen den Beweis geliefert: uͤberall haben Sie dieselbe Be⸗ ꝛisterung ür den durch die Fuli-Revolution gegruͤndeten Thron funden: überall haben Sie nur den einstimmigen Wunsch vernom⸗ en, diesen Thron aufrecht zu erhalten und zu vertheidigen. — Die ks von Ew. Majestaͤt angekündigte allmaͤhlige Entwickelung der dational⸗Institutionen kann diesen Geist der Vaterlandsliebe und ärkung, nur staͤhlen. Wir werden die uns von der Charte auf⸗ egte und von der vorigen Legislatur vererbte Pflicht der ruͤfung her wichtigen verfassungsmaͤßigen Frage, deren endliche Loͤsung die mnigkeit der großen Staats⸗öewalten sichern und sonach Ihrer Re— rung diejenige Staͤtigkeit geben soll, die das Vertrauen weckt und sterbäͤlt, getreulich erfüllen. Dieses Vertrauen wird aufs Neue E Quellen der National⸗Wohlfahrt offnen. Die Krise, die den ng und Gewerbfleiß trifft, — eine unvermeidliche Folge der schotterung einer großen Repnlution in der Gesellschaft, — muß
55. 70. 5proct. Neapol. sin Cour. 66. 30.
Iproc. 163. Br.
2zproc. 40. Loose zu!
Partial⸗Obl. 1133. 113.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel. —— D mmm =
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Berlin, Donnerstag den 18ten August.
in demselben Maaße verschwinden, als die öffentliche Sicherheit ver⸗ bürgt wird: und wir verdanken vielleicht die betruͤbende Verlaͤngerung dieses leidenden Zustandes allein jener Uungewißheit, an deren 1 wir n . zu seyn scheinen. — Mit Vergnügen vernehmen wir,
aß un sere fingnzielle Lage beruhigend ist, und daß un sere Beduͤrfnisse nicht unsere Huͤlfsmittel übersteigen. Die Opfer, die Frankreich mit einer Nehart lichten und Hingebung traͤgt, denen Sie selbst, Sire, Ihre Bewunderung zollen, gebieten uns, gemeinschaftlich mit Em Ma⸗ iestãt alle mbgliche Ersparnisse in ünsere Ausgaben einzuführen. Bei einem Volke, wo die Gleichheit nicht allein durch das Gesetz, sondern durch die Sitten bedingt wird, ist Sparsamkeit die vor⸗ nehmste Pflicht der Verwalter des Staats Vermögens. — Staͤnde aber Frankreichs Wuͤrde und Sicherheit auf dem Spiele; wollte man es versuchen, ihm den Rang streitig zu machen, der ihm in Europa
ebüͤhrt und den es sich nicht rauben lassen wird, so wurde es eben o wenig mit seinem Golde, wie mit seinem Blute geizen. Frank⸗ reichs groͤßter Reichthum ist seine Unabhaͤngigkeit; sein kostbarstes Gut, — seine Freiheit. Seine Armeen und er snal Hachen sind bereit; bei dem ersten Rufe wurden sie unter dem Schutze jenes ruhmvollen Paniers, des Sinnbildes so vieler Erinnerungen, des Pfandes so vieler Hoffnungen, inz . ziehen. — Ew. Majestaͤt wuünschen Sich Gluͤck zu den Verhaͤltnissen, welche die auswaͤrtigen Regierungen mit der Ihrigen unterhalten Es freut uns, daß Die Bande, die uns mit den Rord-AUmerikanischen Freistaaten, unseren natuͤrlichen Alliirten und deren erste Freunde wir waren, verbinden, enger geknuͤpft worden sind. Wir erwarten die Mittheilung der mit ihnen, wie mit den Republiken Mexiko und Haiti abgeschlossenen Bertraͤge, und werden die darin enthaltenen Stipulationen untersu⸗ chen. — Wir danken Ew. Majestaͤt aufrichtig für die von Ihnen getroffenen Maaßregeln, um die Ausfuhrung des Gesetzes gegen den Sklavenhandel, das eine rn , Habsucht leider noch immer zu umgehen sucht, zu verbuͤrgen. Dieser schimpfliche Handel muß un⸗ ter einer Regierung verschwinden, die sich auf die ewigen Gesetze der Gerechtigkeit und Menschlichkeit gründete. Die Kammer hofft, daß der Wunsch der Charte, in Betreff der Kolonial-Gesetzgebung, binnen kurzem erfüllt werden wird. — Die Besetzung der Römischen Staaten von Seiten Oesterreichs hatte mit Recht die National-Em⸗ pfindlichkeit gereizt; der, wenn gleich späͤte, Ruͤckzug seiner Truppen beweist, daß Ew. Majestaͤt Worte Gehör gefunden haben, Eine wirkliche Amnestie, die Abschaffung der Consiscgtion und Verbesse⸗ rungen in dem Verwaltungs- und Justizwesen sind Wohlthaten, die jenen Völkern einigen Trost verleihen konnen. Wir geben uns gern der Hoffnung hin, daß die von Ew. Mazestaͤt erlangten Verspre⸗ chungen getreulich in Erfuͤllung gehen werden, daß die Amnestie all⸗ gemein seyn wird, daß die 6 eln aller Gefangenen fallen werden und daß, wenn die Politik zufriedengestellt ist auch die Menschheit nicht mehr zu seufzen haben wird. — Die Rechte dieser Letzteren sind in Lissabon auf eine edle Weise geraͤcht worden. Unsere Lands⸗ leute schmachteten in Kerkern. Da ließen Ew. Majestaͤt Ihre Stimme vernehmen; unser Geschwader erschten, eöswang tapfer den Eingang
in den Tajo, und die dreifarbige Fahne wehete siegreich an den Or
ten, wo sie beschimẽpft worden war. Die National -Ehre ist behaup⸗ tet worden und dieses kraftige Beispiel hat gezeigt, wie Ire gh auf einen ihm angethanen Schimpf antwortet. Bir sind stolz auf einen solchen Erfolg unserer Flagge, und wir wuͤnschen unserer bra⸗ ven Marine Gluͤck zu der neuen Siegespalme, die sie ihren Trophäen hinzugefügt hat. — Belgien, das sich, wie wir, nach freier Wahl einen Koͤnig gegeben hat, ist kurzlich angegriffen worden; un sere Heere eilen ihm zu Huͤlfe und Frankreich gesellt sich mit Begeiste⸗ rung einem hochherzigen Unternehmen bei, dessen Zweck die Verthei⸗ . und Befestigung des Prinzips unserer glorreichen Revolu⸗ tion, die definitive . unserer Verhaͤltnisse mit unseren Nach⸗ baren und die Verscheuchung aller Zweifel ist, wovon Frankreich sich peinlich durchdrungen fuͤhlt. — Noch ein anderes Gefuͤhl erfuͤllt und , ir n,. n, i e mn ge, welches das
ungluͤcklichen und hel senmuͤthigen Polen einfloͤst. ank⸗
reich dankt 6) n. a,, ben. Die Stimme Ihrer Diplomatie konnte sich nicht zeitig und kraͤftig genug * Gunsten eines Volkes vernehmen lassen, dessen Wie— derherstellung in der Reihe der Nationen so lebhaft von allen hoch— herzigen Seelen, von allen wahren Freunden der Europaͤischen Civi= lisation gewuͤnscht wird. — Wir hegen das Vertrauen, die Pruͤfung dieser schwierigen Unterhandlungen werde uns den Beweis liefern, daß die wahren Interessen Frankreichs mit Wurde und Beharrlich—⸗ keit vertheidigt worden sind. Einem politischen Systeme, das unserem Vaterlande die Wohlthaten der von ihm errungenen Freiheit sichert, das die innere Wohlfahrt begruͤndet, und das Land nach außenhin maͤchtig und angesehen macht, wird Frankreich auf das vollstaͤndigste und nachdruͤcklichste beipflichten. — Wenn Europg heutiges Tages von der Redlichkeit unserer Absichten und von der Aufrichtigkeit un⸗ serer Wünsche zur Erhaltung des Friedens durchdrungen ist, so mij es auch von der Kraft und dem Willen, unserer Unabhaͤngi keit und unseren Rechten Achtung zu, verschgffen, überzeugt seyn. Frankreich wird über diese letzteren mit eifersuͤchti⸗ ger Sorge wachen. — Bei dem ersten Kriegsrufe, der sich vernch⸗ men ließ, haben unsere hochgesinnten Landeskinder vor Freude ge= bebt; Frankreich sicht mit Stolz die Soͤhne seines K nigs zum Kampfe eilen und an das Beispiel mahnen, das ihnen ihr Vater . als das Land den ersten Kanonenschuß für die Freiheit loͤste. Was uns betrifft, Sire, denen Frankreich in so ernsten Momenten sein Vertrauen geschenkt hat, so werden wir unser Mandat erfüllen indem wir uns um Ihren verfasungsmäßigen Thron reihen und diesem unsere Einigkeit, unsere Beharrlichkeit und unsere unver. bruͤchliche Hingebung fuͤr das Vaterland als Schutz und Schirm dienen lassen.
Als der Prässdent seinen Vortrag beendigt hatte, erhob sich eine zweite Debatte über die Frage, ob die Diskussion über den Adreß-Entwurf unmittelbar beginnen, oder ob letzterer zuvor ge⸗ druckt und unter die Bureaus vertheilt werden solle. Hr. Andr s verlangte das Letztere im Namen des fünften Bureaus; sein An⸗ trag fand indessen keine Unterstützung und als es zur Abstimmung kam, entschied sich die Versammlung zwar für den Druck des Entwurfes, beschloß aber nichtsdestoweniger, die allgemeine Berathung immer zu eröffnen. Bexor dieses aber geschah, ver⸗ langte Herr Casimir Perier das Wort und äußerte sich folgen⸗
„M. H. In dem Augenblicke, wo die Kammer sich anschickt, ihre Meinlng Lber bas Syssem und die Handlungen des Ministe= riums abzugeben, wird es mir, wie ich glaube, gestattet seyn, ihr die von uns seit dem Schlusse der letzten Session e, . Politik ausführlich darzulegen, sie mit den Grunden derscelben ekannt zu
Wir glauben, diese Rede ausfuhrlich geben zu müssen, da sie
84 ganze innere und 4ußere Polttik des jetzigen Franzhsischen Mini⸗ ertümt umfaßt.
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w. Maj., daß Sir Ihre Vermittelung angeboten haä⸗
machen und deren Resultate hervorzuheben. Noch vor wenigen Ta⸗ gen rechnete ich nicht darauf, als Minister auf dieser Rednerbüͤhne ö I enen, Meine Kollegen und ich hatten geglaubt, daß ein urchaus verfassungsmäͤßiges Motiv uns gebtete, einer Aufgabe zu 24 die zu jeder Zeit schwierig, heutiges Tages aber, ich wage ( zu behaupten, unmbglich ist, wenn man nicht Ihr ganzes Ver⸗ gen, n. Neben dieser parlamentarischen Pflicht aber, welche
3 . ung des Kabinets erheischte, führten dußere Umstaͤnde eine 2 95 ngendere Pflicht herbei, die jene Auflbsung verbot. Ich ein he mir Gluck hierzu, m. H., denn wenn einerseits meine po⸗ e e. , . mich aufforderte, die Last des Staatsruders nie 6 egen, so that es mir andererseits doch wehe, die Handlun⸗ 6 der von mir geleiteten Verwaltung verurtheilt zu sehen, ohne 6 ö. noch auf mneinem Posten war, um, wo möglich auf eine noch
irektere 63 meinen Antheil an der Verantwortlichkeit in Anspruch nehmen zu konnen. Nur zu oft seit Monaten hat man es durch r, . ö en versucht, den Geist unserer Verwaltung in
en Augen Frankreichs zu entstellen. Dank Ihrer Gegenwart, m. H., betreten wir endlich wieder die Bahn der politischen Diskussion, und Sie sollen jetzt Richter seyn, ob wir nicht einige Ursache ha—⸗ ben, bei einem Systeme zu beharren, hinsichtlich dessen unsere in⸗ nere . trotz aller eitlen Angriffe, sich nicht geandert hat. Erinnern Sie sich, m. H unter welchen Uümstaͤnden die Gewalt in die Haͤnde des am 13. Maͤrz gebildeten Mintsteriums gelegt wurde. Nach allen Seiten hin war unsere Lage duͤster und entmuthigend, und es . vielleicht hinreichend seyn, Sie daran, daß wir den Schwierigkeiten dieser Lage zu trotzen wagten, zu mahnen, und Ihnen ein getreues Bild von demjenigen zu entwerfen, was Frank= reich damals war, und was es jetzt ist. Es ist aber nicht hinrei⸗ chend, daß wir in unseren Hoffnungen nicht gescheitert sind, nicht hinreichend, daß wir die Hindernisse, denen wir entgegengingen, viel⸗= leicht mit einigem Gluüͤcke besiegt haben; unsere Handlungen leisten Ihnen Gewaͤhr fuͤr die Vergangenheit. Jetzt kommt es darauf an, das politische System, das uns diese Handlungen eingegeben hat, vor Ihnen zu vertheidigen und Sie zu überzeugen, daß dieses System allein uns die bereits errungenen Resultate auch fuͤr die Zukunft sichern kann. Dieses System, das wir uns nicht schmei—⸗ cheln erfunden zu haben, — denn man erfindet kein politisches Sy⸗ stem, das aus der Natur der Dinge selbst hervorgeht, — worin be⸗ steht es? 661 unseren inn eren Lingelegenheiten ist es die Charte, die ganze Charte, nichts als die Charte. Indem ich diese Worte ei= nem berühmten Freunde entlehne, den Frankreich schmerzlich be dauert, finde ich darin . politisches Symbol. 4 m. H, in den geheiligten Umkreis der Charte von 183 haben wir die Ausübung unserer Autoritaͤt verschlossen; mir wollen bis auf ihre aͤußersten m ö. vorgehen, diese aber niemals überschreiten. Wer vermochte zu behaupten, daß ein solches System nicht dem Geiste der Juli⸗Re— volution gemaͤß sey, daß es sich den Folgen derselben widersetze, daß es die fortschreit ende Demegung hemme? Hat die Juli⸗Revolutien mehr als die Charte verlangt Niemand möchte es wohl wagen so etwas zu behaupten. Diese Revolution hat unsere erste nicht von
Lande und der Welt gegebenes Zeichen, abenteuerliche Erfahrungen zu machen und sich in endlose ar. einzulassen. Sie soll uns ö. definitive Regierung zusichern, und die Charte ist das einzige Pro— gramm dieser Regierung Beifalh) Was muß man denn also thun, um dem Wunsche der Juli Revolution getreu zu bleiben? Man muß die Charte offen und redlich vollziehen. Je nun, m. H, dies haben wir gethan. Zwei Dinge umfaßt jetzt das politische Gesetz buch: bereits gegebene und noch ö dn, . Gesetze. Was die ge⸗ gebenen betrifft, fo sind sie getreulich beobachtet worden. Sie selost, m. H., sind Zeugen davon, denn eines dieser Gesetze hat Sie auf die Bänke dicser Kammer berufen, und Sie wissen, mit welcher Gewissenhaftigkeit alle, auch die geringsten Bestimmungen desselben, vollzogen worden sind. Eben so verhält es sich mit den anderen nicht minder wichtigen Gesetzen, die auf dem Prinzipe der Wahl beruhen. Das Gesctz über die National-Garde hat fast in ganz Frankreich seine Ausführung erbalten; das aber die Organisation ber Munjcipalttaͤten wird binnen kurzem ins Leben treten. Was die noch zu gebenden Gesetze betrifft, so sollen dieselben Ihnen unge⸗ saͤumi vorgelegt werden, und es wird nicht von uns abhängen, wenn die , Session nicht alle Versprechungen des Arti⸗ kels 6g der Charte erfüllt. Tauschen wir uns nicht, m. H. jenseits der Charte, jen seits des constitutionnellen Königthums, d. h. jen⸗ seits der Regierung der drei bei der zlbfassung aller Gesetze und Ein⸗ richtungen mitwirkenden re,, , giebt es nichts, was der Juli⸗ Revolution wirklich angehzrte. Dabei ist sie stehen geblieben, und alles was man Ihnen für die Folgen dieser Revolution giebt, ist nur das Vorspiel einer neuen Revolution. Frankreich sagt aber taglich laut, daß es Abscheu vor jeder neuen Revolution hege. (Neuer Beifall. Wenn wir so von Folgen zu Folgen fortgehen wollten, wohin wür⸗ den wir zuletzt gelangen? ̃ wenn wir, dieser lur sichtigen Logik folgend und das Auge nur auf eine ertraͤumte Zukunft richtend, die Früchte unserer 6. unge⸗ nossen lassen wollten, um nur immer nach unerreichbaren en en en zu streben. Möge ein neueres Beispiel uns stets gegenwartig seyn. Durch wen ist die vorige Dyngstie untergegangen? Durch dicjenigen, die sich ausschließlich ihre Freunde nannten, durch ihre nie — e, Forderungen, durch die logischen Folgen des göttlichen Rechts. Nur dadurch, m H., daß Cine neue Regierung dem Umsichgreifen dieser von unbesonnenen Freunden bern n, Folgen Widerstand leistet, waͤhrend es noch Zeit ist, nur da= durch kann sie sich eine Zukunft gründen. Frankreich besitzt dieses Gefühl, denn es durstet jetzt nach Ruhe und Stgbili= taͤt und fühlt nach dem ungebeuren Wege, den es seit einem Jahre zurückgelegt hat, das Beduͤrfniß, wieder zu Athem zu kommen Seine Sitten sind, wie Sie oft bemerken werden, noch ir, seinen Gefttzen zurück, und nur in einer fernen Zukunft wurden die Ein⸗ richtungen, die es sich jetzt errungen, ihm ungenügend erscheinen können? Man muß daher Frankreich vor jenem unnatuͤrlichen Wachsthum bewahren, der den fn, Korper entnervt. und ihm den 8 bereitet. . Amtsgenossen uns auferlegt; diesem ernsten und muͤhsamen Ge⸗ schaft haben wir uns gewidmet. An Ihnen ist es jetzt, in. H, un⸗= 3 Werk zu vollenden, wahrend Ihrer Abwesenheit haben wir einen chwierigen Kampf unternommen und fort eführt; nach Ihrem Zu— sammentritt aber vermögen wir nichts mehr ohne den Beistand Ih⸗ rer fie g und Fhres Vertrauens. Der Staat besteht Rur durch den Einklang zwischen den Bewahrern der Gewalt und den Vertretern der Nation, und zwar muß dieser Einklang vollstandig seyn; ist er es nicht, wo bliebe dann die Kraft, wo 9 Stuͤtze fuͤr eine Verwaltung, die den unvorhergesehenen Entscheidungen der Kam⸗= 261 ee rb ist? 32 3 ruder länger zu führen, würde uns strafbar erscheinen. Das Ver⸗ trauen des 7 s kann nicht von dem 1
Mur vor einem fo innigen Vereine werden die Parteien, welcht sich
ur Vernichtung des Staats. Wehe uns,
vorn wieder n, ,. sie hat sie beendigt. Sie ist nicht ein dem
*.
iese Pflicht haben ich und meine
unter soichen Bedingungen? das Stantsß⸗́ hrigen getrennt werden,.