Allgemeiner Anzeiger für die
Bekanntmachungen.
. Bekannt mach ung; . Die im Belgardschen Kreise belegenen, dem Lientenant v Jes mund gehörigen Güter Groß -Popplow — und b.. Brutzen und Verwerk Carzin nebst Pertinenjien, welche nach der gerichtlichen Taye vom Jahre 185 auf 44677 Thl. 12 41. 2p gewürdigt, und worauf in dem bereits ange standenen Lieitatiens Termine von dem Magistrot zu Stettin 71809 Thl; geboten worden, sind, weil letz lerer sich uicht hat legutimiren können, nochmals zur Lieitation ge— siellt, und ist ain ein veremtorischer Termin auf den dt Okt ot er é. ror dem Deputirten, Ober Landesgerichts⸗Rath Deetz, angesetzt, wozu Raufliebhaber hierdurch mit dem Bemerken eingeladen wer⸗ den, daß die Tare und Tauf-Bedingungen in unserer Registratur usd im Termille selbs eingesehen werden koͤnnen. Cöslin, ven 23 Juni 1831. Kinigl. Ober- Laudeigericht ven Pommern.
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Von dem unterzeichneten Ober⸗-Landes-Gerichte ist, auf den Antrag der Benefteial⸗Erben des am 16 April 1839 iu Demmin versiorbenen Lie nrengnts außer Dienst, Friedrich Wilhelm Ludwig Erich Karl von Parsenow, üder dessen Nachlaß, mit Inbegriff der demfelben nicht lange vor seinem Tode angefallenen Erbschaft sei⸗ ner Mutter, der Wittwe des Hauptmanns von Parsenow auf Gchniarsow, Adelheid Louise gebornen von Bomein der erbschaft⸗
niche Liquidatisons-Prozeß eroͤffnet und ein General, Liquidations⸗ Termin auf
den 4. Rovember 1831, here 9, vor dem ernannten Deputirten, Ober-Landes-Gerichts⸗Rath Ludolff, anberaumt worden. ;
Die unt kannten Glaͤubiger des (Gemeinschuldners werden da— her vorgrlaben, in dem gedachten Ttrmin, im Ober ⸗ Lande s⸗Gerichte hierselyß eutweder in Person, oder durch genügend informirte Be⸗ vollmächtigte, weju ihnen von den hiesigen Justiz⸗Commissarien die Justiz⸗Sammissiong⸗Raͤthe Calow, Remy, Krüger und Boehmer, der Hes-Fitkal Reiche und der Justij- Eeommissarius von Dewitz vorgeschlagen werden, sich einzufinden, ihre Forderungen nebst Be⸗ m . auzugeben und die darüber sorechenden Dokumente vor zulegen.
Dit in dem augtsetzten Gentral-Liquidations-Trmin ausblei— kenden EGiäubiger haben ju erwarten, daß sie aller ihrer etwaigen PVorrechtt, burch ein sogleich, nach Abhaltung des Termins abiu⸗ sassenbes Erkenntniß werden für verlustig erklaͤrt und mit ihren Forderungen nur au dasjenige, wat, nach Befriedigung der sich ge⸗ melbeten Gläubiger, von der 3 von Parsenowschen Liquidatiens⸗ Nasse übrig bleiben mochte, verwiesen werden.
Stettin, den 19. Mai 183. Königk. Freuß. Ober-Landeigtricht von PJoJmmern.
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— Lvertissemen t.
Die auf dem Rittergnte Doelßig nebst Vorwerken Neuscheune und Linde im Köͤnigibergschen Kreise der Neumark, Ruhr. III, Ne. 12. hypothekarisch eingetragene, von dem Besitzer dieses Gutes, jetzigen Sprißlitutenant Karl August von Treskow, seiner damali—⸗ gen Ehegenofsin, Henriette Alwine gebornen Klamann, ausgestellte Dbligation vom 2. April its über 5200 Rihlr., zinsbar ju 3 per., nebst bem Lieser Gläubigerin darüber ertheilten Hypotheken-Re— fognitiontschtine vom 14. September 1813 sind angeblich verloren gegangen. Es werden daher alle diejenigen, welche als Eigenthu⸗ mer oder dessen Erben, oder als Cessionarien, Pfand oder sonstige Briesg⸗Inhaber, Ansorüche an dieses verloren gegangene Dokument und das darin verschriebene Capital und Zinsen zu haben vermei⸗ nen, hiermit öffentlich vorgeladen, diese ihre Anspruͤche bei uns, und soätestens in dem vor dem Referendarius v. Manttuffel auf
ven 17. Oetober d. J, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsfelle anbtraumten Termine, entweder per— soͤnlich oder durch einen zulässtsen Bevollmaͤchtigten, anzumelden, und den Nechtsgrund, worauf dieselben beruhen, anzuzeigen; im Fall der unterlaffenen fruͤheren Anmeldung, so wie im Fall ihres gänzlichen Ausbleiben in diesem Termin aber zu gewaͤrtigen, daß sie miß biesen ihren etwanigen Ansprüchen an das vorbeschriebene verloren gegangent Dokument und die darin verschriebene Forde rung werden praͤkludirt, und ihnen dezhalb ein ewiges Stillschwei⸗ gen auferlegt, auch das aufgebotene Dokument wird amortisirt werden JIrankfurt a. S O, den 17. Juni 1831. Königl. Preuß. Ober⸗-Landesaericht. Zarnack.
. rer tissem en t.
Nachbem von dem unterjeichneten Gerichte uber den Nachlaß det, auf der Neu ⸗Parnimer Herrnwiese verstorbenen Besitzers der⸗ selben, Friedrich Wilhelm Scheeffer, wegen wahrscheinlicher In⸗ suffieien, auf ven Antrag der Beneficial⸗ Erben, der erbschaftliche Liquibationt-Vrezeß eröffnet worden, werden die unbekannten Glaͤu— biger des ie Scheeffer zu dem, zur Liguidatson der Forderungen auf
ven 20. Seyttmber er., früh 11 Ühr,
vor dem Herrn ssesser Hankwit im hiesigen Land und Stadtge⸗ richt angesetzten Termin, hierdurch mit der Auflage vorgeladen, in zemselben persönlich oder durch einen muldssigen Bevollmächtigten, wozu die hiesigen Justij⸗ Kommissarien Guticke und Augustin in Vorschlez gebracht werden, ihre Linspruͤche anzumelden und zu be— scheinigen, widrigenfall, die AKuebleibenden aller ihrer etwanigen Vorrechte für verlustig erklaͤrt und mit ihren Forderungen, nur an dasseuigt, was nach Befriedigung der sich meldenden Glaͤubiger von der Masse noch übrig bleiben mochte, verwiesen werden.
Wriezen, den 28. Mai 1831.
Königl. Vrtusß. Sand, und Stadtgericht.
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Citi Citgat ie n.
Nachhbem auf Todegerklaͤrung des Apotheerg, Johann Wilhel nm Cilkrodt, geboren ju Nardhausen am 31. Mär 177i, welcher sich vor etwa 35 Jahren von hier entsernt und von seinem Leben und fRufenthalten keine Nachricht gegeben har, angetragen worden ißt, se werden verselbe und dessen ermwa jurückgelassenen Erben und Erbnehmer hiermit aufgeferdert, sich bei dem unterzeichneten Ge— richt der in ver Registracur desselben, und spätestens in dem auf
den 25. ed er J., Morgens 9 Uhr, vor vem Herrn Justij⸗Rath Saalfeld anberaumten Termine schrist= lich oder sersoͤnssch zu melden, und daselbst weitere Anweisung zu erwarten.
Golltt sich der Apötheker Johann Wilhelm Silkrodt in dem anberaumten Termine oder vorher nicht melden, so wird derselbe für tobt erflärt, und die Erbfolge über seinen Nachlaß eröffnet werden. Nerdhbausen, den 6. Mai 1831.
Kinisl Preuß. Land und Stautgericht.
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Beten nntmachung
Zum anderweitigen Verkause der auf 23214 Thl. 13 sar. 3 pf. land hastlich abgeschuͤtzten, der Landschaft abjudinirten, im Loebauer Rreife belegenen adeligen Guts⸗-Antheile Tröinno A. B. C. D., haben wir einen bffentlichen Lieitatiens⸗ Termin auf
pen 22. Geptember e. Vormittags 11 Uhr,
auf dem hie sggen Landschaftshause angesetzt, zu welchem wir Kauf⸗ lüßige mit dit Versichtrung hierdurch einladen, daß, sobald ein
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annehmliches Gebot verlautbart worden, auf Nachge bote weiter keine Ruͤcksicht genommen werden soll. Marienwerder, den 31. Mat 1831. . Königl. Provin;iai-Landschafts-Direktion.
In dem uber den Nachlaß des hier verstorbenen ehemaligen Kaufmanns, nachherigen Mühlenbesitzers Carl Friedrich Sponhol; eroͤffneten Coneurse, ist ein General⸗Liquidations⸗-Termin auf
den 24. Detober d. J., Vormittags 9 uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts Assessor Giebe im hiesigen Gerichts Locale angäsetzt, zu welchem alle, welche an den vorerwähnten Nach⸗ laß irgend einen Anspruch machen zu koͤnnen glauben, hiermit vor— geladen werden, um sodann entweder in Person oder durch einen gehoͤrig legitimirten und mit Insormation versehenen Bevollmaͤch‚ tigten, wozu denen, welchen es hier etwa an Bekanntschaft fehlt, der Stadtgerichts-Registrator Henckel in Vorschlag gebracht wird, ihre Forderungen anzumelden, und deren Richtigkeit nachzuweisen. Die AÄusbleibenden sollen mit ihren Ansprüͤchen an die Masse praͤ⸗ (ludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Glaͤubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden. Greiffenhagen, den 20. Juni 183 Königl. Preuß. Stadtgericht.
Bekanntmachung.
Von den untenbenannten adelig Arnimschen Gerichten zu Krieb⸗ stein bei Walbheim, sind auf darum geschehenes Ansuchen folgende Abwesende; J
15 Ehrittlieb Scheller, welcher den 3. Deiember 1787 in Höfaen bei Waldheim geboren, im Jahre 1810 zur Königl. Saͤchsis.
Armee als Trainknecht ausqeßoben, und zu Anfange des Mo⸗
nats Januar 1811 zum Dienste nach Dresden einberufen wor—
den ist, auch der Armee nach Rußland hat folgen muͤssen, seit dem Monat Januar 1811 aber von seinem Leben und
Aufenthalte keine Nachricht ertheilt hat, sowohl aus den
Feldzügen von 1812 und 1813 nicht zurückgekehrt, und, von
dessen Leben, Aufenthalte oder Tode, auch nach Beendigung
des Feldjzugs von 1813 eine Nachricht nicht eingelangt, auch, aller mühsamen Erkundigungs-Einziehungen ungeachtet, bei den dießfallsigen Militair⸗-Behoͤrden nicht iu erlangen gewe⸗
sen ist;
Y Johann Gottlieb Herrmann, welcher am 15 April 1778 ju Reinsdorf bei Waldheim geboren ist, die Lohgerber-Profession erlernt hat, in Mittweyda Meister geworden, jedoch spaͤter⸗ hin wieder als Geselle gewandert ist, und die letzte Nachricht unterm 24 Mai 1807 von Ortrand aus gegeben hat;
3) Earl Gottfried Schulje, welcher am 2. Rovember 1789 in Unterrauschenthal bei Waldheim geboren, im Jahre 1812 als Trainsoldat zur Koͤnigl. Saͤchsis. Armee ausgehoben worden ist, und dieser im nämlichen Jahre nach Rußland hat solgen muüssen, die letzte Nachricht im Jahre 1813 aus Gallizien seinen Angehörigen ertheilt hat, aus dem Feldzuge von 1813 aber nicht zuruͤckgekehrt, und von dessen Leben und Aufent⸗ halte oder Tode, auch nach Beendigung dieses Feldzugs eine Nachricht nicht eingelangt, auch nicht zu erlangen gewesen ist;
oder, dafern diese Abwesenden nicht mehr am Leben seyn sollten, alle diejenigen, welche an das Vermögen derselben einige Anspruͤche, es sey nun aus dem Rechte der Erbfolge oder irgend einem andern Grunde, ju machen haben, unter der Verwarnung, daß jene, die Abwesenden, fuͤr todt, diese hingegen, die Anspruchsberechtigten, ihrer Forderungen und der ihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, fur verlustig werden erachtet werden, zu Beibringung der erforderlichen Legitimation, so wie zu Angabe und Bescheinigung ihrer Forderungen auf bevor⸗ stehenden - ; vreißigsten November dieses Jahres öffentlich vorgeladen, auch zugleich der dreißigste Dezember dieses Jahres zu Inrotulation und Versendung der Acten nach rechtlichem Er⸗ kenmnisse, sowohl der vier und jzwanzigste Februar künftigen Jahres zu Publication des einzuholenden Urthels festgesetzt worden. Solches wird mit Beziehung auf die bei den Stadtgerichts, stellen zu Dreeden, Leipiig, Großenhayn, Ortrand, Lemberg und Bretlau, so wie hier aushaͤngenden Edietal⸗-Ladungen gesetzlicher Vors hrift zufolge hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Schloß Kriebstein bei Waldheim, am 206. Mai 1831. Adelig Arnimsche Gerichte daselbst. Theodor Albert Krauße, Ger. / Dir.
diet al ⸗ Ladung.
Ven unt, den unterzeichneten Gerichten allhier, wird Johann Au gu st Heinold, von hier gebürtig, welcher im Jahre 1812 den Franzoͤsischen Feldzug gegen Rußland mit angetreten, und seitdem weder seinen Verwandten noch seiner Obrigkeit irgend eine Nach⸗ richt von sich ertheilt hat, auf Antrag der Erstern hiermit geladen
Den 30. November 18341, entweder in Person, oder durch einen legitimirten Bevollmächtigten an hiesiger Gerichtsstelle zu erscheinen und sein Vermoͤgen in Em— pfang zu nehmen, außerdem aber zu erwarten, daß er fuͤr todt er⸗ klaͤrt, und sein Vermögen an diejenigen, welche gegruͤndete An⸗ sprüche daran nachweisen koͤnnen, werde verabfolgt werden. Fur den Fall seines Ablebens werden zugleich seine Erben so wie uͤber⸗ haupt Alle, die aus irgend einem Rechtsgrunde Anspruͤche an sein Vermoͤgen ju haben meinen, hiermit aufgefordert, an dem benann⸗ ten Tage vor hiesigen Gerichten in Person oder durch Bevollmaͤch⸗ tigte, dei Verlust ihrer Anspruͤche, und der Wiedereinsetzung in vorigen Stand, sich einzusinden, und ihre Forderungen zu liquidi⸗ ren unb zu bescheinigen, bierauf den 2i. Januar 1832, der Inrotulation der Akten, und d
der Publikatien eines Urthels gewäͤrtig zu seyn. Im Uebrigen hängen die hierauf Bezug habenden Edietalien sowohl in hiesiger Dorfschenke, als auch bei den Stadtraͤthen ju Berlin, Dresden, Plauen und Groß⸗Glogau oͤffentlich aus.
Kdömmlitz, im Bezirk des Amtes Borna, den 31. Mai 1831.
Adelig Rexische Gerichte daselb st. Dr. Moritz Meißner, Ger. Dir.
Transportables Russisches Dampfbad.
Schon lange beschaͤftigte mich die Idee, ein billiges Russisches Dampfbad im Hause zu haben. Die Annaͤherung der Cholera und die vielen Empfehlungen derartiger Bader als Schutzmittel gegen diese Seuche, verwirklichten die Ausfuhrung derselben, welche mir, nach dem Ausspruche mehrerer angesehenen Herren Aerzte, in der zweckmaͤßigsten Art gelungen ist. 4
Dieser Apparat ist mit geringen Kosten anzuschaffen, und mit Leichtigkeit in jedem Zimmer auszustellen, er vereinigt mit den Erfordernissen eines Russischen Bades, naͤmlich die Einaihmung der reinsten durch erhitzte Feldsteine erjeugten, Wasser⸗ daͤmpfe — ohne daß sich dieselben im Zimmer weiter verbreiten, 3 n n. n. . , n, ö. selbst frottiren kann, n asserstaub⸗ und Douschebad, womit auch aroma⸗ tische Baͤder verbunden werden können. . ö
Preußischen Staaten.
Um nun meine Erfudung — ohne altu Nutzen suͤr mich selbt — so gemeinnützig als möglich zu machen, habe ich in meiner Weh— nung, Spittelmarkt Nr. 2, einen solchen Apparat in Ansicht aus⸗ gestellt, und 300 Abbildungen desselben nebst Beschreibung lithogra⸗ 6 lassen, wonach jeder Tischler und Klempner ihn anfertigen ann.
Jeder, der diesen Apparat zu sehen wuͤnscht, wird ersucht, eine solche Abbildung zu nehmen, und dafuüͤr 2 sgr. in eint, mit des Ma⸗ aisrats Siegel versehenen Buͤchse ju legen. Der gane hieraus i loͤsende Ertrag soll, ohne irgend einen Abjug zum Besten der An— stalten: „zum Schutz gegen die Verbreitung der Cholera in hie siger Stadt“, dem Magistrat uͤberge ben werden.
Noch bemerke ich, daß ich mich in Cerrespondenzen um An— schaffung eines solchen Apparats uicht einlassen kann.
Berlin, den 7. August 18531. ;
Der Königl. Hof⸗Lieferant C. E. Richter.
Literarische Anzeigen.
Für Bibelfreunde⸗ So eben ist erschienen, und in der Enslinschen Buchham—
lung in Berlin, Breite Straße Nr. 23, ju haben: Haufs, Dr. E. V., Die Authentie und der hohe Werth des Evangeliums Jodannis, mit Ruͤcksicht auf neuere Einwendungen, fuͤr Wahrheit suchende Bibelfreunde. Eine von der Gesellschaft im Haag, zur Vertheidigung des Christen⸗ thums gekrönte Prels schrift. gr. S c. Nurnberg, hei
Haubenstricker. 191 Bogen. Preis 1 Thl 3 sgr.
—
derlegung neuer Einwendungen, hauptsaͤchlich aus innern Grunden das Ganze so viel moͤglichst populaͤr, fur Gebildete, wenn gleich Ungelehrte, bearbeitet werden.
Die Schrift ist nicht nur zur Belehrung, sondern auch zur Erbau⸗— ung eingerichtet. Da sie vorerst in Hollaͤndische üͤdersetzt und in dieser Sprache ausgegeben werden solite, so konnte das deutsche Original nicht eher im Druck erscheinen, als jetzt, nachdem dit Uebersetzung ins Hollaͤndische wirklich herausgekommen war.
bearbeitet von Carl Fikenscher, Nuͤrnberg, bei Haubenstricker.
Dr. gr. Sy
Vier Hefte bilden einen Band von 26 — 27 Begen, der 135 Thl. kostet.
schen Buchhandlung in Berlin, Breite Straße Nr. 26.
Beachtenswerthe juristische Schrift!
und vurch alle Buchhandlungen, (in Berlin durch L. Hold, Kö nigestraße Nr. 62, neben der Pet des Preuß. n nin Auslandes zu beziehen;
Ist die Hypothek, nach Preußischem Rechte, ein a eces—
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— und kann der Hypotheken Schuldner aber den l.. ohne Einwilligung der zostlocirten Glaͤubiger verfügen, wenn der dort eingetragene Hlaͤubiger der Hypothek entsagt, ohne daß er die Forderung aufgiebt! — Ein Beitrag zur Erkenntuiß der Natur der Hypoiheken⸗Rechte nach Preußischem Rechte, vin *. gr. Sro. brech. Preis 35 sgꝛ.
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Die indische Cholera, einzig und allein vurch kalte Wasser vertilgbar. Allen Regierungen, Aerzten und Nicht— ar ten zur Beherzigung, vom Professor Dr. Oertel gr. A4 . Campe. à lo sęr.
; iese wichtige, in das Innere des geheimnisvollen Uebel
dringende, hoͤchst belchrende Schrift wird Ruhe in die Gemüther bringen; wir lernen daz Wesen der Krankheit genau kennen, win erfahren die Mittel gegen, sie — wer diese Vorschristen befolat, kann sicher seyn vor der fürchterlichen Seuche. Man lese, pruͤse und urtheile erst dann, weil die Schrift bei Weitem mehr enthalt, — 64 einfache Titel sagt: nicht vom Wasser allein is die
Zu haben bei E. S. Rittler, Stechbahn Nr 3, und in dessen Handlungen zu Posen, Bromber⸗ und Gnesen. ĩ
In der Stuhrschen Buchhandlung in Berlin . allen guten Buchhandlungen ist zu erhalten: in, so wie ig
1 6 n 9, eine Zeitschrift für vie Jugend.
Kenntaisse c, mit Abbildungen. Herausgegeben von H. Robalsk Lehrer an der Söchterschule zu e eder erh. ö.
Band aus, zu welchem bei der letzten Lieferung ein Ti ei Inn h ,, a , . fe e n, . ie zu dieser Zeitschrist gehörenden Abbildungen bestehen in sauber ausgeführten Ansichten von Thieren, z s enn! e rn, Hegenden und Portraits beruͤhmter Personen; auch werden abwech— selnd mit diesen auf den Juhalt Bezughabende kleine Landkarten geliefert, so wie denn unterseichnete Verlass⸗Anstalt Alles aufbieten , af, . in, ö, auch durch das Aeußere dieser Zeitse ; irken, daß di ail 9. . ö , ie daron gehegten Erwartungen robe⸗Blaͤtter sind in allen Buchhandlungen einzusehen. seuhaldentleben, Juli ar hb e n m C. A. Eyraud's Kunst⸗Anstalt.
Zur Beruhigung des Publikums. So eben ist bei uns erschienen: . ö. . li. vor der Cholera zu schuͤtken, und was hät ei ihr intritt ju ihrer Heilun Verhuͤtu der weiteren Verbreitung zu . ö beantwortet von dem Geh. Medizinal⸗Rath . Prof Dr. Ernst Horn ; und dem Prof. und 9 n mn, Dr. Wilhelm Wagner ; in Berlin (Der Ertrag dieser Schrift ist jum Besten der durch die Cholerg huͤlfsbedürftig gewordenen Danziger). Preis 73 sar. Cosmar nnd trause, ! Schloßplitz und Breite Straßen ⸗ Ecke Ni. 1.
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Diese Schrift wurde ju Ausgang des Jahrs 1829), von der genannten Gesellschaft gekrönt. Nach der vorgelegten Preis-Au ⸗ gabe sollte die Aechtheit des Johanneischen Evangeliums mit Wi
dargethan, zugleich der hohe Werth dieser Bibelschrift gejeigt, und
Dies ist nun nach dem artheil det Haager Gesellschaft so geschehen, daß der Zweck erreicht wurde.
Biblisch⸗-praktische Auslegung des Evangeliums Johannis,
Hiervon ist des ersten Bandes erstes Heft erschienen, und durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Biblische Theologen und alle Freunde gruͤndlicer und gläubiger Schriftauslegung werden . in dissem, nach der Weise der alten Exegeten, bearbeiteten Kom mentar eine Bereicherung der therlogischen Literatur erkennen.
Des ersten Bandes erstes Heft ist vorräthig in der Euslin⸗
Bei A. Baumann in Marienwelder ist so eben erschienen,
sorisches, oder ein selbststündiges vingliche Recht“
voruͤbergehe. r dieser mußte einen großen Einfluß
.
Zur Verbreitung histolischer, geographischer und naturhistorischer
Von dieser Zeitschrift erscheint monatlich eine Lieferung, ent⸗ haltend: s Nummern und 4 Abbileungen in , ,. w. halbahrlichen höchstbilligen Praͤnumerations-Preis von 14 Thaler Preuß Cour. Sechs dieser monatlichen Lieferungen machen einen
Allgemeine
Prtüßischt Staats-Zeitung.
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Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
Se. Königliche Majestät haben den Hofmaler Wilhelm Hensel zum Professor der Geschichtsmalerei Allergnädigst zu ernennen und das Patent Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.
Angekommen: Der Königlich Schwedische Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hie— sigen Hofe, von Brandel, und
der Kurfürstl. Hessische Geschäftsträger am hiesigen Hofe, Major Freiherr Wilkens von Hohenau, von Dresden.
Zeitungs-Nachrichten. Ausland.
ö
Deputirten-Kammer. Sitzung vom 10. August. (Nachtrag.) Nach dem Marschall Clausel verlangte der Graf Sebastiani das Wort und äußerte sich etwa folgendermaßen:
„M. H. Die Thron⸗Rede hat die Ansicht der Regierung über unsere auswärtige Politik FJhrem Nachdenken übergeben; meine Sa= che ist es, Ihnen die Richtung, die dieser Politik gegeben worden itt, und die wir muͤhsam vorbereitet haben, naͤher zu entwickeln und darzuthun, daß sie verstaͤndig, nuͤtzlich und national war, daß sie die Gegenwart befestigt und die Zukunft fruchtbar fuͤr uns gemacht hat. 3 werden die Ereignisse, die besser und lauter reden, als alle Be⸗ frachtungen, ungere ge Vorurtheile zerstreuen und zeigen, ob wir oder unsere Gegner sMMözeit, die Menschen, die Umstaͤnde und die wahren ut s Landes besser zu wuͤrdigen verstanden. Der Europaͤische Frie das System, welches von der Franzoͤsischen Regierung erfaßt seit der Revolution unabaͤnderlich festgehalten worden ist; sie glacoht, diesem System treu geblieben zu seyn, ohne eine ihrer Pflichten verletzt zu haben, und icht nicht an, zu behaup⸗ ten, daß das Heiligthum der National ⸗Ehre in ihren Haͤnden un⸗ versehrt geblieben ist. Die unheilvollen Vertraͤge von is 15 hatten die Graͤnzen der verschiedenen Europaͤischen Stagten und das Staatsrecht festgestellt, welches die Beziehungen dieser Staaten zu Adnander bestimmt. Was sollten wir thun? Den sie ns uo anneh⸗ men, wie wir gethan haben, oder im Gegentheil erklaͤren, daß die Juli⸗-Revolution die bestehenden Vertrage vernichte, das Werk Fer Gewalt durch die Gewalt zerstoͤre und Europg ein neues Staatsrecht auflege? Diese Frage hatten wir zu loͤsen. Das erstere diefer Systeme sicherte die Aufrechthaltung des Friedens das zweite wuͤrde einen allgemeinen Krieg herbeigeführt haben. Ich weiß sehr wohl, daß die Franzodͤsische Nation tapfer und großmuͤthig i, daß sie nach Ruhm strebt; ich weiß, daß hohe Seelen, energische und edle Charaktere mit Ungeduld die Erinnerung an unsere Un⸗ lücksfaͤle von 1815, an unsere damals erlittenen Verluste und Nie⸗ , in sich tragen. Der Anblick der dreifarbigen Fahne hat sie an unsere alten Graͤnzen erinnert; sie glaubten, die Zeit sey gekom⸗
men, das Problem der Suprematie der Nationen zu unseren Gunsten zu entscheiden. Beseelt von einer lebhaften Sympathie für die Volker,
die lange Zeit hindurch unser Gluͤck getheilt haben, begruͤßten sie
die Jult⸗Revolution als das Signal zu deren Befreiung und zoll⸗ ten den muthigen Anstrengungen derer, die ihre Unabhaͤngigkeit wie⸗ der gewinnen wollten, ihren Beifall. Ich theile diese Gefühlc; auch mein Herz klopft bei der Erinnerung an unsere Größe. Meine WRöänsche stimmten stets mit denen meiner Mitbuͤrger und der gan⸗ zen Menschheit zu Gunsten einer heldenmüthigen Nation uͤberein, deren Befreiung kein Problem mehr seyn wurde, wenn sie der sichere reis der Tugend und des Muthes waͤre. Da ich aber den Auftrag abe, mit meinen Kollegen die auswärtige Politik unseres Landes zu leiten, so habe ich meine Gefuͤhle und Erinnerungen unterdruͤk⸗ ken, das wahre Interesse meines Landes kalt erwaͤgen und den Rath der Vernunft, wie der wohl verstandenen Ehre, meiner Gesinnung entgegen siellen müffen, denn es gicht zeiten wo man ihr widerstehen muß, wich lgut auch ihre Forderungen, wie lockend auch ihre Stimme seyn mag. Das Interesse Frankreichs und seiner Institutionen verlangte, ich habe Gz auf dieser Rednerbuͤhne schon einmal gesagt, daß unsere Ne⸗ volution ün Innern ohne Unriühen, nach außen hin ohne Krieg Von der inneren Ruhe hing der aͤußere Friede ab, und auf die Erhaltung der inneren Ruhe üben. Ohne Zweifel hat die Mehrzahl der Kabinett die Juli= Revolution nicht sehr guͤnstig aufgenommen; die Vertreibung einer Familie, welche von den Fremden zweimal auf den Französischen Thron zurüͤckgefuͤhrt worden war, mußte die Mächte wis ein Blitzstrahl trefen und beunruhigen. Dennoch beeilten die Kabinette sich, das bei uns durch den Nationalwillen e ef Königthum anzuerkennen, und wenn eines derselben anfaͤnglich vor den Erei nissen zuruͤckschreckte, die es bes der weiten Entfernung nicht beurtheilen konnte, so, brachten die übrigen Maͤchte dasselbe bald zu einer richtigeren Wuͤrdigung des Standes Ver Dinge zurück. Man kann also, in Wahrheit sagen, daß Europa, gleich Frankreich, die vorige Dynastie aufgegeben hat. Aber warum?“ * Weil die Juli⸗Revolution nur der Sieg des Rechtes und Gesetzes über die rode Gewalt und den Despotismus war; weil diese rechtmaͤßige Reaction da Halt machte, wo der Mißbrauch des Sieges begonnen haͤtte; weil sie alle Existenzen und Interessen achtete, und well die in den vollen Besitz ihrer Souverainetaͤt zuruͤckgekehrte Fran⸗ . Nation allen Mitgliedern der großen Europaͤischen Familie reunzhschaftlich die Hand reschte. Die Franzoͤsische Nation sagte zu ihnen „Der Friede ist bas erse Bedärfniß Aller und jedes Einzelnen; erhalten wir, befestigen wir ihn durch gegenseitige Zugestaͤn dn isse. Ich bin gegen keine Regierung feindlich gesinnt, vorausgesctzt, daß . die unabhängigkeit der anderen Staaten achtet. Die reiheit, deren ich genieße, ist nicht mehr jene unertraͤgliche, aus schließliche, welche all' Staaten nach ihrem Ebenbilde umformen wollte. Ich will zu vergessen fuchen, was ich einst war, und welche Opfer fruͤher das Gesetz 49 Staͤrkeren mir auferlegte, aber ich fordere dagegen auch die Achtung aller Rechte, die ich wieder erworben und prokla⸗ mirt habe. Unter diesen Bedingungen biete ich allen Regierungen und allen Völkern meine Freundschaft an; meine Aufrichtigkeit giebt mir cin Recht, auf die ihrige zu zaͤhlen; sie warde nicht üngestraft verkannt werden.““ Diese iin ng, die, wie es mir scheint, nicht ohne einigen Stolz ist, bat. der Juli Revolution das Vertrquen der Regierungen, wie der Nationen, erworben; ohne Feindschaft sahen sie* sich cine Ordnung der Dinge hefestigen, die mit der inneren Anarchie zugleich den Eroberun ögeist ausschloß. Haͤtte Frankreich jm Gegen tkesl alie Kabinette berausgeforbert und sie mit se inen
Berlin, Sonnabend den 20 sten Au gu t.
Suprematie und seinen Lehren bedroht, so waͤre sogleich ein allge= meiner Krieg ausgebrochen, und wurden wir dann nicht das Ausland sich in unsere politischen Zwistigkeiten haben mischen und diese naͤhren sehen, um uns zu entzweien und zu schwaͤchen? Nein, die neue, aus dem Prinzipe der Souverainetat der Nation entstandene Qy= nastie konnte und durfte, um des Wohles Frankreichs willen, sich nicht in Feindschaft mit den uns umgebenden Staaten versetzen und die Resultate der großen bei uns vorgegangenen Veranderungen nicht den Zufaͤllen des Krieges preisgeben, Sie konnte es nicht; denn wo waren ihre Armeen ihre Angriffsmittel? Die militairi⸗ schen Truͤmmer der vorigen Regierung boten kaum einige zerstreute Truppen dar, und man haͤtte h chstens 50 — 60,000 Mann zusam— menbringen konnen, die noch dazu damals durch Mangel an Mannszücht entnervßt waren. Was die Massen von Freiwilligen anlangt, welche der Enthusiasmus ins Feld getrieben härte, so sind sie fuͤr die Vertheidigung des Landes eine unschaͤtz⸗ bare Huͤlfe, aber fuͤr einen Invasions Krieg ohne Bedeutung. Konnten wir mit solchen Streitkraͤften wohl den schlagfertig da⸗ stehenden Heeren Oesterreichs, Preußens und des Deutschen Bundes die Stirn bieten? Man hat viel von der Sympathie der Volker fuͤr unsere Revolution und von dem Empfange gesprochen, der un⸗ serer bei ihnen warte, Man taͤusche sich aber nicht; diese Sympa⸗ thie galt unserer Mäßigung, und sie wuͤrde verschwunden seyn, wenn wir in die fremden Lander eingedrungen waren. Der Eroberungs⸗ geist unscrer ersten Revolution, so wie des Kaiserthums, machte, daß die Völker dem Bunde der Koöͤnige gegen uns beitraten. Bei den unberechenbaren Gefahren eines allgemetnen Krieges, in den el⸗ nige Parteien uns verwickeln wollten, will ich nicht langer verwei⸗ len, fondern mich damit begnuͤgen, zu beweisen, daß dieser Krieg ungerecht gewesen waͤre, daß die Billigkeit, die Vernunft und das Interesfe des Landes es uns zur Pflicht machten, die zwischen ö. Feich und den Nachbarstagten bestehenden freundschaftlichen Be ie⸗ hungen fortzusetzen. Seit 42 Jahren hat i fn der alten und neuen an . ein Kampf entsponnen, der in den Bedürfnissen der modernen Civilisation seinen Ürsprung hat. Die Regierungs⸗ form, welche für die aus dem Mittelalter hervorgehenden Volker geeignet war, konnte der Aufklaͤrung des 1eten und 19ten Jahrhun⸗ derts nicht mehr zusagen. Fast überall schleicht sich die politische Reform, wo nicht in die Einrichtungen, doch mindestens in die Ge⸗ danken und Sitten ein. Dessenungeachtet muß man zugeben, daß nicht alle Volker von Europa fur die Repraͤsentativ⸗Verfassung in gleichem Grade reif sind, und es wurde eben so ungerecht und un. politifch seyn, diese ihnen aufdringen zu wollen, als es ungerecht und unpolitisch ware, sie alle unter die absolute Gewalt beugen zu wollen. Die Propaganda fuͤr die Freiheit ist eben so gehaͤssig, wie die fuͤr den Despotismus; beiden liegt ein rn, zum Grunde, der moralische Zwang und die Willkuͤr, und sie wirken durch dieselben Mittel: durch Gewalt und Unterdruͤckung. Unternehmungen dieser Art haben nur zu oft die Regierungen und die Volker, die derglei⸗ chen versuchten, in Gefahr gebracht. Krieg, ein allgemeiner Krieg ist das System unserer Gegner; denn bis jetzt haben sie noch kein anderes ausfindig machen koͤnnen, oder wenigstens haben sie uns mit dem, welches sie in Reserve haben, nicht bekannt gemacht. Nicht Regeln eines politischen Verhaltens bieten sie uns dar, fondern Waffen, die nur dazu dienen könnten, alle erhalten den Prinzipien der gesellschaftlichen Ordnung ju vernichten. — Nein, die Wuͤrde einer Nation besteht nicht darin, alle bestehenden Vertraͤge zu zerreißen, eigensinnig Gesetze vorzuschreiben und die Ehre, so wie das Nationalgefuͤhl anderer Volker zu verletzen. Es ., Maͤnner, welche glauben, daß Frankreich den ihm gebuͤhrenden Rang in Europa nur dann einnimmt, wenn es die anderen Staaten beherrscht und unterjocht, Maͤnnerz die uns in einen Meinungskrieg und einen angeblichen Bund der Völker gegen die Regierungen fort⸗ reißen, d. h. üns in , , n. versetzen moͤchten, den Frie⸗ den nur den demokratischen Republiken, und aus besonderer Gngde höͤchstenz noch den Repraͤsentativ Regierungen zu gewaͤhren. Wir wollen sie nicht fragen, mit welchem Rechte sie sich oder uns die Aufgabe stellen wollen, alle Volker zu revolutionniren. Wir kennen ihrc' geheimen Zwecke und Gedanken; diese Maͤnner, deren verbreche⸗ rische Absichten wir keinesweges mit chrenwerthen Gesinnungen verwechseln, diese Maͤnner, und ich brauche nicht erst zu sagen, daß ich in dieser Versammlung keinen von ihnen sehe, wollen innere Um waͤlzungen durch aͤußere lere hre Wir haben die Hoffnung auf, gegeben, sie von ihrem Irrthum zuruͤckzubringen. Nicht an sie ist die Darlegung und Vertheidigung des Systenis der Regierung ge⸗ richtet; was ste wünschen, das vermeiden wir, was sie fürchten, da nach streben wir; ihre Aufmunterungen, ihre Besorgnisse und ihre Frcude enthuͤllen uns den Abgrund, in den sie uns stuͤrzen möchten. Diefe allgemeinen Betrachtungen schienen mir nothwendig, um den Gedanken zu entwickeln, der die auswärtige Politik der Regierung geleitet hat. Die Wichtigkeit des Gegenstandes wird meine Aus⸗ ährlichkeit entschuldigen.“ Der Minister ging nunmehr zu den Hauptbeschwerden der Opposition uber die auswaͤrtige Politik uͤber und suchte zunächst das Benehmen der Regierung in Betreff Polens zu rechtfertigen. Man werfe dieser vor, daß sie den Polen keine Hülfe geschickt oder wenigstens dieses Volk nicht anerkannt habe. Frankreich sey keinesweges ruhiger Zuschauer des Kampfes eines klei⸗ nen heroischen Volkes gegen ein anderes von 40 Millionen Menschen geölieben, sondern habe den eifrigen Vermittler gespielt. Welche Hälfe meine man? Etwa die Sendung von Munition und Waffen Man brauche nur einen Blick auf die Charte zu werfen und die vollkommen“ binnenlaͤndische, aller Sechafen entbehrende, Lage Polens zu betrachten, um einzusehen, daß diese unmöglich sey—. Dieselben Hindernisse und in noch viel hoͤherem Grade haͤtten sich der Sendung eines Huͤlfs Corps entgegengestell. Welchen Weg hätte diefes einschlagen sollen, ohne die Neutralitaͤt zu verletzen? Haͤtte dieses Corps 50 — 100,00 Mann stark seyn sollen? Die letztere Zahl. sey nicht zu groß, wenn man bedenke, daß bald mehr denn ei Viertheil der Truppen von der Seuche hinweggerafft wor⸗ den waͤre, der sie haͤtten entgegengehen muͤssen. Habe Frankreich nicht schoön insofern etwas fur die Polen gethan, als seine Armee von 500,070 Mann die Graͤnzstaaten neutral erhalten habe? Wel⸗ chen Theil von Polen wolle man denn in der Adresse anerkannt wissen? Rur das Königreich Polen, welches das Signal zur Polnischen Revolution gegeben, oder das ganze alte Polen? Im ersteren Falle habe Frankreich Rußland, im letzteren aber auch Preußen und Desterreich we⸗ gen Posen und Gallizien den Krieg zu erklaͤren. Was Napolcon in Wilna nit 00,000 Mann ünd im Besih von Litthauen und ganz Polen nicht zu thun gewagt, das solle Frankreich jetzt unternehmen? — Zur Bel⸗ gischen Frage übergehend, bemerkte der Redner zuvoͤrderst, daß meh⸗ rere ehen derselben bereits vollig erschoͤpft seyen, und er suchte daher das Mönisterium nur von dem Vorwurf zu xeinigen, Belgien den ,. preisgegeben zu haben. Es sey nicht denkbar, daß die Belgier, durch die Bande unauflöͤslicher Freund⸗
aft und zn athle an Frankreich geknüpft, letzteres durch die 6 shres Fürsten hatten beleidigen wollen. Dieser habe ohnehin
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jetzt sein Vertrauen zu Frankreich gef it und dadurch seine Gesin⸗ nungen, fo wie die der Belgischen Nation an den Tag gelegt, Wenn Lenpold auch durch Dankbarkeit und Freundschaft an am ge⸗ knüpft sey, o werde er doch das Interesse feines Landes böhgt stellen und fönns ohnehin als constitutsonneller Fürst nicht nach Belieben mit den Kraͤften des Landes schalten. Bie Schleifung der Belgi— schen Gran Fesßungen werde das im Jahre 1315 gegründet. System bes Hasses ' und Mißtrauens gegen Frankreich vernichten und vet⸗ spreche einen langen Frieden.“ „Die Kammer“, so schloß der Mi⸗ nister, „wird von uns alle Aufschlüsse erhalten, — r ist, und die mit der Wichtigkeit der Interessen vertraglich sind. Wir wänschen, daß diese Aufschiüsse vön ihr genügend be funden werden mögen. Wir haben wenigstens gestreßbt, ihre und des Landes Billigung zu verdienen. Mögen unsere Gegner ihr Sy⸗ em aufstellen, damit es mit dem unsrigen verglichen werde, und damit Frankreich entscheiden koͤnne.“
Durch die (bereits gestern mitgetheilte) Rede des Generals Lamarque fand der Graf Sebastiani sich veranlaßt, zum zwei⸗ tenmale die Rednerblihne zu besieigen, um mehrere von diesem aufgestellte Behauptungen zu widerlegen. Zunaͤchst bemerkte er, daß, wenn Oesterreich die Plätze Comacchio, Ferrara und Piacenza noch jetzt besetzt halte, solches kraft der bereits im Jahre 1815 geschlossenen Verträge geschehe, keinesweges aber ein Resultat der letzten Intervention dieser Macht in die Italiänischen Angelegen⸗ heiten sey. Man berufe sich auf die frühere Politik Frankreichs in Bezug auf Italien und auf die in diesem Lande erfochtenen Siege, um es zu tadeln, daß Frankreich die Insurrection in Bo⸗ logna nicht mit dem Schwerdte in der Hand unterstützt habe; auch er (der Redner) erinnere sich jener Siege sehr wohl, da er selbst Theil daran genommen habe, doch habe er auch nicht das Mißgeschick der Französischen Waffen in Italien vergessen, und er berufe sich auf das Zeugniß eines Jeden, der die Geschichte der Italiänischen Feldzüge nur einigermaßen kenne, ob nicht diese Feldzüge eben so vlele Unfälle für Frankreich gewesen wären. Das Ministerium würde sonach sehr Unrecht gehabt haben, wenn es diese Lehre der Geschichte vergessen hätte. „Jedermann weiß übrigens“, fügte der Redner hinzu, „daß der Zustand der Eivi⸗ lisatlon in der Romagna und die dort herrschenden religiösen Vorurtheile dieses Land noch nicht dazu geeignet machen, die Wohlthat aller der Institutionen zu empfangen, die wir zu besitzen das Glück haben. lles, was wir daher thun konnten, war, daß wir intervenirten, um das Verwaltungs- und Justizwesen zu verbessern und sonach allmälig die Elemente zu einer verfassungsmäßigen Erziehung vorzubereiten.“ Der Minister wandte sich hierauf zu der Belgischen Angelegenheit. Es sey, meinte, er, das ge⸗ wöhnliche Tagesgespraͤch, daß Belgien den Engländern in die Hände gespielt worden sey; er müffe sich nur wundern, wie ein solches Vorurtheil sogar in einem so aufgeklärten Kopf, wie der des vorigen Redners, habe Eingang finden können. Hätte Lud⸗ wig Phillipp die Krone für seinen Sohn angenommen, so würde (wie er den Beweis in Händen habe) ein allgemeiner Krieg die Folge davon gewesen seyn. Der König habe es daher in dem Inkeresse des eigenen Landes vorgezogen, jene Krone zurückzuwei⸗ sen. . habe Belgien, aus freiem Antriebe und ohne den Einfluß Frankreichs oder irgend eines anderen Landes, (Unterbrechung zur linken Seite) den Prinzen Leopold gewählt, Sehr Unrecht habe man aber, wenn man hieraus den Schluß ziehen wolle, daß Belgien dadurch den Engländern überliefert worden sey, denn von dem Augenblick an, wo der Prinz Leo⸗ pold die Krone angenommen, habe er auch seiner Eigenschaft als Engländer entsagt und sey durch die Bande der Belgischen Ver⸗ fassung eng an das Interesse des neuen Vaterlandes gebunden. In Bezug auf Polen äußerte der Graf Sebastiani am Schlusse sei⸗ nier Rede. „Der vorige Redner, ein ausgezeichneter Militair, der uns bereits viele Beweise feines Muthes und seines glänzenden Verstan des gegeben hat, macht uns einen Vorwurf daraus, daß wir den Po⸗ fen nicht werkthätige Hülfe geleistet haben. Er hätte uns aber sagen sollen, wie dieses möglich gewesen wäre. Zweihundert Mei⸗ len trennen uns von Polen. Gesetzt, wir wollten uns morgen in Marsch setzen, so würde uns zunächst ein allgemeiner Krieg erwarten. Angenommen, daß es uns wirklich gelänge, in weni⸗ gen Monaten die Macht Preußens und des Deutschen Bundes ju werfen und in das Herz Deutschlands vorzudringen, so wür⸗ den wir zugleich genöthigt seyn, ein großes Heer an der Italiq⸗ nischen Gränze zu sammeln und unsere Kräfte zu theilen. Die erste Campagne würde uns also allenfalls bie zum Main, die zweite bis zur Oder und erst die dritte nach Polen führen. Aber, wird man uns entgegnen, ein solcher Krieg würde mindestens den Polen Luft machen. Keinesweges! denn an dem Tage, wo wir den Krieg erklärten, würden auch 60,000 Preußen und 60,000 Oesterreicher zur Vertheidigung Posens und Galliziens in jenes unglückliche Land einrücken. Die vorgeschlagenen militairischen Mittel würden sonach, anstatt zu dem beabsichtigten Zwecke zu führen, nur das Verderben jener braven und hochherzigen Na— tien beschleunigen und vielleicht durch einen allgemeinen Krieg das künftige Schicksal unseres Landes aufs Spiel setzen. Wer möchte unter diesen Umständen zu solchem Unternehmen rathen!“ — Hr. Mauguin, der gleich nach dem Minister das Wort er⸗ griff, ließ sich also vernehmen:
„Ich komme nicht, um dem Minister der auswaͤrtigen Angele—⸗ genhesten zu antworten; meine Absicht ist nur, spaͤter ein Amende⸗ ment zu der Adresse vorzulegen. Die Thron⸗Rede spricht von Un⸗ terhanblungen, und wir sollen nun in unserer Adresse sagen, ob diese Unterbandlungen der Ehre und Wuͤrde des Landes entsprochen ha— ben. Wir muͤssen also wissen, was man gethan hat; zum Theil ken⸗ nen wir es durch die Journale; die Kammer kann aber nicht nach den Berichten der bffentlichen Blaͤtter gehen, sie bedarf offizieller Aktenstuͤcke, und diese muß das Ministerium vorlegen. Erst wenn dies geschchen, konnen wir gruͤndlich daruber sprechen. Wir billigen bie Expedition nach Portugal; die Ehre des Franzoͤsischen Namens ist mit den Waffen vertheidigt worden; wir fragen aber, wie der Minister der auswärtigen Angelegenheiten mit dem in Portugal regierenden Fuͤrsten hat unterhandeln kön⸗ nen, nachdem er ibn ein Ungeheuer genannt? Ferner fragen wir, ob bie verlangte Entschaͤdigung unsere Kosten decken wird,
was man mit den , . we, . machen will, wenn England sich hierbes nicht etwa eingemischt hat, und was wir, wenn
bie sie zu erwarten