.
gester mitgetheilt haben. Die Nachtichten waren, wie man sieht, sehr libertrieben.“
Die Stadt-Achener Zeitung enthalt eine kurze Nachricht von der (wie wir gestern berichtet; am 12. , schen Löwen stattgehabten Schlacht, so wie von der 6. la⸗ tion dieser Stadt, und meldet weiter;: „Der Prim ben , , hatte sein Hauptquartier in dieser Stadt genommen. ie Hol⸗ länder sind nicht vorgerückt, wie es heißt, weil in Folge neuer diplomatischer Verhandlungen bestimmt worden ist, daß Belgier, Franzosen und Holländer die Feindseligkeiten einstellen und auf dem Punkte, den sie in diesem Augenblick besetzt halten, ste hen Hleiben sollen, bis die streitige Frage auf gütlichem Wege beige— legt werden könne.“
Polsen.
Warsch au, 10. Aug. Der Oberst Sierakowski ist von der National-Regierung zum Brigade⸗General ernannt worden.
Der Municipalrath der Hauptstadt zeigt den Einwohnern an, daß sie sich darauf vorbereiten sollen, ihre Wohnungen zu Quar⸗ tieren für das Militair herzugeben, da es möglich sey, daß näch— stens eine sehr große Truppenzahl in Warschau werde Posto fassen müssen. . .
Der Oberst Zalewski, welcher früher die Streif-Corps in der Wojewodschaft Augustowo befehligte, hat jetzt auch ein Kom—⸗ mando in der Polnischen Haupt⸗-2Armee erhalten und ist schon mit dem Feind zusammengetroffen.
Die Schulden⸗Tilgungs⸗Kommission macht bekannt, daß statt der jeßt in Umlauf gebrachten Bank-Billets zu 1 und? Fl., so viel 50 Ji. Billets getilgt werden sollen, als die Summe der ersteren betra⸗ gen wird; da indeß die Gesammt⸗ Summe der letzteren 13, 434, 450 Fl. betrage, von den ersteren aber nur für den Betrag von I Millionen in Kurs gesetzt werden, so würde natürlich daneben immer noch eine Quantstät von 50 Fl. Billets im Umlauf bleiben.
Der Warschauer Universitätsrath hat zwei Konkurse für die erledigten Lehrstühle eines Professors der Mineralogie und eines Profe ssors der Lateinischen Literatur an dieser Universität eröff⸗ net, und zwar sollen die Kompetenten, der eine ein Programm iber den ganzen Kursus der Mineralogie, in Polnischer Sprache, der anderé eine Erklärung des 33 — 57sten Buches der Natur— geschichte des Plinius, in Lateinischer Sprache, spätestens bis zum 1. Juni nächsten Jahres einsenden, und müssen dieselben die philosophische Doktorwürde besitzen. Mit den Lehrstellen ist ein Jahrgehalt von 6h00 Fl. verbunden. ;
Iluf den letzten Warschauer Märkten zahlte man für den Korzez Roggen 25 — 29] Fl., Weijen 40 — 443 Fl., Gerste 216 238 Fl., Hafer 23 — 26 Fl., für das Fuder Heu g — 14 und 14 — 3j Fi'; für die Fuhre Stroh 8 — 10 Fl. 1
Warschau, 10. Aug. (Aus dem neugsten Blatte des Krakauer Kurier s.) Gestern wurde, dem Vernehmen nach, von den vereinigten Kammern eine sehr wichtige geheime Sij⸗ zung gehalten; man ernannte in derselben eine besondere Kriegs— Deputation an den Generalissimus, mit der Vollmacht, denselben in feiner Würde zu suspendiren, wenn es für nothwendig erkannt würde, und einen Anderen provisorisch in seine Stelle zu er⸗ wählen. Diese Deputation soll aus 2 Regierungs⸗Mitgliedern, nämlich dem Fürsten Czartorhski und Herrn Vincenz Niemojow⸗ sti, aus 2 Mitgliedern des Senats, dem Wojewoden Ostrowski und dem Kastellan Wenzyk, und aus 5 Mitgliedern der Laud—⸗ poten-Kammer, nämlich den Herren Swirski, Ignaz Dembowski, Theodor Morawski, Szlaski und Vincen; Tyszkiewiez, bestehen. Die Deputation eilt unverzüglich ins Lager, wo sie einen Kriegsrath Alten und dann unfehlbar nach ihrem Gewissen und dem Wohl des bedrohten Vaterlandes gemäß verfahren wird.
Der neue General⸗Gouverneur besucht die Wachtposten und Befestigungswerke von Warschau und Praga bei Tag und Nacht. Man gewahrt in Allem seine Aufmerksamkeit, Thätigkeit und Umsicht, wovon wir leider seitdem, als der unersetzliche General⸗ Gontdernieur Krukowiezki diese wichtige Stellung aufgab, kein Beispiel mehr hatten.
Es soll ein Telegraph zwischen der Hauptstadt, dem Lager und der Festung Modlin errichtet werden. Man beginnt bereits damit, auf den Anhöhen des jetzigen Kriegsschauplatzes Gerüste und telegraphische Nadeln aufjustellen.
Dic Russen verschanzen sich auf dem linken Weichselufer in Lowicz und auf dem rechten in Lublin; die Arbeiter erhalten einen Tagelohn von 3 J.
General Rüdiger hat schon einen sehr bedeutenden Theil seiner Streitkräfte auf das linke Weichselufer hinübergesetzt. Bis zetzt hatte er sein Hauptquartier aber noch in Kurow auf dem rechten Ufer des Flusses. Eine Abtheilung seines Corps hat vor— gestern Ilza, 4 Meilen von Radom gelegen, eingenommen. Es var dies ein Theil der leichten Kavallerie, welche nach Radom zu marschirt. .
Die Cholera beginnt wieder sich mit erneuter Heftigkeit in Warschau zu äußern.
Deutschlan d.
München, 14. Aug. Se. Majestät der König geruhten, heute Vormittags über alle Waffengattungen der hiesigen Land⸗ wehr und jener der Vorstadt Au große Musterung zu halten. Sämtliche Truppen bildeten eine Fronte, die sich von der Theatiner? bis zur Ludwigs-⸗Kirche erstreckte. Se. Königl. Ma— sestät erschienen um 8 Uhr und wurden mit militairischer Musik nid dem lauten und herzlichen Jubel aller Bürger begrüßt. Der König ritt erst alle Glieder der aufgestellten Maunnschaft hin⸗ durch und begab sich sodann auf den Odeonspiaß, wo die ganze Landwehr, unter Anführung des Hrn. General-Majors, (Grafen von Butter, im Parade-Marsch vor Sr. Königl. Majestät vor⸗ beidefilirte. An der Seite Sr. Königl. Majestät befand sich Se. Durchl. der Feldmarschall Fürst von Wrede und ein über⸗ us zahlreiches und glänzendes Geselge von General- und Flit= gel⸗Adjutanten und anderen Stabs-Offizieren. Das Aus sehen und die Haltung aller Landwehrmänner (wohl gegen 2009 an der Zahl) war vortrefflich, und das Wetter konnte nicht günsti⸗
er seyn.
Am 18ten d. M. werden Se. Majestät der König sich nach Berchtesgaden begeben und daselbst bis zum 8. Okt. verweilen. Das Okioberfest wird erst am g. Okt, gehalten werden.
Ihre Majestät die regierende Königin wird bis zur Mitte Sepfembers von Dobberan in Berchtesgaden erwartet.
Der durch seine militairischen Schriften allgemein und rühm—
lichst bekannte Ingenieur⸗Hauptmann v. Lylander ist nach Frank⸗ furt zur Militair-Kommission des Deutschen Bundes versetzt worden. Das Kadetten-Corps verliert an demselben einen seiner ausgezeichnetsten Lehrer.
Die Vorlesungen an der hiesigen Universität sind bereits größtentheils geschlossen.
Hofrath Thiersch wird nächster Tage eine gelehrte Reise nach Griechenland antreten und bis zum nächsten Frühjahr daselbst verweilen.
1332
Luxemburg, 13. August. Man liest im hiestgen Jonr⸗ nale: „Der Mangel an aller Polizei erhöht die Unordnung, welche in der insurrerctlonellen Verwaltung unserer Provinz herrscht. Alle Einwohner-Klassen des Großherzogthums empfin⸗ den ihre ängstliche Lage mehr als jemals. Die Forsten und Fel⸗ der sind ohne Hüter, die Gendarmen sind fort, es giebt weder Sicherheit noch Aufsicht, Räuberei und Bettelei reißen überall ein; das Belgische Bataillon, welches charakteristisch genug den Beinamen? das „höllische“ führt, hat, nachdem es die Gegen⸗ den, wo es gehaust, fürchterlich gequält und zugerichtet, bei sei⸗ nem Abmarsche Stellvertreter zuruͤckgelassen, die seiner ganz wür⸗ dig sind. Deserteurs, von diesem Corps verheeren das Land, treiben sich in der Nähe der Landstraßen herum und flüchten in die Wälder, um sich aller Verfolgung zu entziehen. Man hat deren im Grünwald und im Baumbusch gesehen. Diese Böse⸗ wichter trotzen den sich selbst überlassenen Behörden ungestraft; diejenigen, welche sich keiner Gefahr aussetzen wollen, werden daher wohl thun, Vorsichts-Maaßtegeln zu ihrer Sicherheit zu nehmen.“ Schweiz.
Schaffhausen, 12. August. Sobald in Lausanne die Nachricht vom Ausbruch der Feindseligkeiten zwischen, Holland und Belgien eintraf, wurde der Kommandant der Division For⸗ rer zu St. Mauriz in Wallis durch einen Eilboten davon in Kenntniß gesetzt. Es werden sofort Maaßregeln getroffen, um den Militaͤrposten, welcher die Verschanzungen im Wallis hesetzt hielt, zu . . nöthigenfalls die Verbindung der Sim⸗ lonstraße zu unterbrechen. ⸗ 7 9 Montag den Sten d. über einen Theil unsers Can⸗ tons ausgebrochenes Gewitter hat vorzüglich die nordwestlich lie— gende Gegend hart mitgenommen.
i en
Der Staats⸗-Secretair Kardinal Bernetti Bologna folgendes Schreiben erlas⸗
sen: „Hochwohlgeborner Herr! Der Constitutionnel hat seine Un⸗ verschämtheit so weit getrieben, daß er in seine Nummer 203 einen Artikel, datirt aus Rom den 11. Juli, einrückte, worin ein angeblich von mir erlassenes Cirkular aufgeführt wird, wel⸗ ches die Päpstlichen Behörden aufgefordert hätte, jedem neuen Revolutions-Versuche, der in diesen Staaten gemacht werden sollte, Maßregeln blinder Wuth entgegenzusetzen und die reak⸗ tiven Bemühungen zu unterstützen, welche eine von mir schon vorläufig bewaffnete Partei den l neuerlichen Aufstandes entgegenstellen würde, Wenn schon der Mißkredit, in welchem dieses Journal im Allgemeinen selbst bei den Aufrührern steht, vermuthen läßt, daß Niemand dieser neuen Verleumdung Glauben beimessen werde, so unterlasse ich doch nicht, sie feierlich als falsch zu erklären und nach drücklich darauf zu bestehen, daß Ew. H. diese Betrügerei auf die zweckmäßigste Art dort allgemein bekannt machen. Gleichgültig gegen alle Be⸗ leidigungen, welche mir der Journalismus in meinem Privat- Leben zufügt, kann ich es dort nicht seyn, wo man es wagt, den Namen des heiligen Vaters zu entweihen und das Ansehen der Papstlichen Regierung und meine Repräsentan) zu kompromittiren. Ick erneuere die Gesinnungen meiner ausgezeichneten Hochach⸗ tung, mit welcher ich bestehe, Rom, den 2. August 1831, E. H. dienstwilligster (unterz.) T. C. Bernet ti.“
Die Veroneser Zeitung enthält ein Schreiben von der Gränze des Kirchenstaats vom 2. Aug., worin gemeldet wird, daß zu Rimini ein Haufe zügelloser Jünglinge es versuchte, einen kleinen Wachtposten zu entwaffnen, was ihnen jedoch nicht gelang. Diesen unbedeutenden Vorfall hatten übelgesmnte Men⸗ schen in ihren Reden und Schriften entstellt und übertrieben, und das Publikum glauben machen wollen, als wäre das Mittel⸗ Italien neuerlich in Aufstand versetzt worden. Der Oberst Ben⸗ fivoglio, in dessen Wohnung jener Vorfall sich ereignete, hat diese Gerüchte in einer eigenen Proclamation als erdichtet erklärt.
Neapel, 2. August. Ueber das an der Südküste von Si⸗ cilien vor kurzem stattgehabte Phänomen, meldet das hiesige Journal in einem Schreiben aus Palermo vom 18. Juli Folgendes: .
„Die Nachrichten, die hier eingelaufen sind, und fortwährend der Regierung zukommen, lassen keinem Zweifel Raum, daß ein vul— fanifcher Ausbruch unter dem Meere, welches die suͤdliche Kuͤste die⸗ ser Insel bespuͤlt, 25 Miglien (6 bis 7 Deutsche Meilen) vom Strande von Scigceg, oder beinahe auf der Haͤlfte des Weges zwischen Sciacca und der Insel Pantellaria, an der Stelle, welche gewöhnlich die Bank der Korallen gengnnt wird, statt gefunden hat. Diesem Ausbruche gingen einige leichte Stoͤße eines Erdbebens vorguß, die man in der Stadt Seigeca wielleicht auch einige hier in Palermo) vom 25. Juni bis zum 11. Juli verspuͤrte, an welchem letzteren Tage sie gaͤnzlich aufhbrten. Von diesem Erdbeben wurde die Regierung burch den Gencral⸗Direktor der Polizei benachrichtigt, aber die Kunde von dem Ausbruch wurde durch den „Gustavg“ eine Brigantine, ge⸗ fuͤhrt von dem Sicilianer Francesco Trefiletti, welcher Malta den „Juli verlassen, nach Palermo gebracht. Pi erzaͤhlte mehreren Personen, daß, als er sich am Juli um 1 Uhr N. M. 33 Miglien im Süden vom Strande von Scelacea befunden, er 10 Miglien vom Schfffe in N. W. eine sehr dicke und große Wolke, wie es ihm schien, entdeckte, welche in Form einer Säule sich aus dem Meer erhob, in 29 bis 30 Minuten eine sehr große Hoͤhe erreichte, und alsdann herunterfallend verschwand. Von Neugierde getrieben, und von der Neuheit dieses Phaͤnomens angezogen, näherte er sich demselben mehr und verweilte ungefaͤhrMiglien von dem Orte, wo nian die dicke Wolke gewahrte, und 23 Miglien S. W. vom Ufer. Er erkannte alsdann klar ünd deutlich, daß eine Wassersaͤule, so dick, wie er versichert, als ein Schiff, sich aus dem Meere zu der Höhe von etwa 190 Palmen (i Palm gleich 1177 Pariser Linien) erhob. Diese Saͤule war von ei⸗ nem graͤuligen Rauche umgeben, nach dem Mittelpunkt war sie dit⸗ ker und schwaͤrzlicher, wenn sie sich erhob, hrachte sie eine große Be⸗ wegung im Meere hervor, und wurde von heftigen und wiederholten Detonationen begleitet, verschwand aber dargüf gaͤnzlich in einem Augenblick. zehn- oder 3Zwölfmal sah Trefiletti, wie er uns ver⸗ sichert, diese Wassersaͤule, wie sie sich in der zeit von I bis 6 Uhc N. M. erhob und wieder herunterfiel. Er bemerkte auch die Umstaͤnde, die dieses Phaͤnomen begleiteten, und sagt, daß der Anblick des Himmels trüber war, der Wind aus Suden kam, das Meer aufbrauste wie kochendes Wasser, und daß dieses Aufbrausen der Wellen sich in dem Grade verminderte, als sie sich entfernter von dem Mittelpunkte der Saͤule befanden, daß aber die Waͤrme der Atmosphäre um das Schiff keine merkliche Veranderung, erlitten hatte, Er fügte endlich hinzu, daß man viele todte Fische auf der Oberflaͤche des Meeres schwimmen sah, von denen einige von den Matrosen auf⸗ gefischt und ausgeweidet wurden, in deren Eingeweide man kleine Stucke einer graͤuligen Materse fand, welche diese fur vulkanisch hielten. Diese durch das Schiff „Gustgvo“ erhaltene Nachrichten wurden durch meh⸗ rere Briefe von verschtedenen Punkten der suͤdlichen Kuͤste und be⸗ sonders von den Behörden von Sciacca und Girgenti bestaͤtigt. Alle bezeugen, daß man vom Lande aus, in der Entfernung von 20 — 30 Miglien, in Meere eine große Säule von Rauch und, Dampf be= merkt, 60 Schritt hoch, wie sie sagen, und 260 Schritt in der Breite, welche abwechselnd sich erhebt und wieder niedersinkt. Alle
Rom, 6. Aug. hat an den Prolegaten von
sprechen von der großen Menge todter Fische, welche in diesen Ge⸗ wäͤssern schwimmen, und man hat nach alermo eine leichte grau⸗
. 2 8e men, m, , , z mn, mmm mmm, n 11 ö er,, e 6 . . w n .
Rebellen auf den Fall eines
Materie geschickt, welche das Meer in Men Stuͤckchen dieser Substanz, ö zu der einer Haselnuß sind, beschaͤ die Analyse derselben versuchen. Schiff in diese Gegend gesandt, begleitenden Umstaͤnde noch genauer Professor der Geologie, Herr Hofmann ⸗ zweier anderer Reisenden von Palermo abgegangen, unn in der N] seine Beobachtungen daruͤber anzu Druck bekannt zu machen.“
Die in Obigem geda sind die Doktoren Herren Herr Escher aus der Schwei
dem Wasserspiegel erhaben, Genua, 6. Aug.
seltsame und schöne
Rom wurde dasselbe zu g
m
die von der Grö
zu beobachten.
gen Abend, bemerkt.
Im Königsberger Königsberg
23 *
* Cholera.
am 11ten 31,
haupt 598 Personen erkrankt und davon 333 gestorben.
Im Königsberger Landkreise hat in die Krankheit nachgelassen; Chaussee-Arbeiter unter den und gestorben; 5 Personen erkrankt und hof ist in der Nacht zum krankt und gestorben.
In Memel inel. Sandwehr und Vitte sind bis
zum gten d. M. überhaupt; In Wehlau vom 29sten v. bis 10tem d. M.
in Waldau ist am
e ans Ufer wirft. e eines Fruchtkorns ftigen jetzt unsere Chemiker, wil Ünterdessen hat die Regierung um dieses i men n, i
uch i aus Berlin, in Gesellsc
stellen, und sie alsdann durch!
chten Begleiter des Professors Hoff ma Philippi und Schulz aus Berlin i z. — Den nenesten Nachrichten g Palermo zufolge, war die neuentstandene Insel bereits 40 Fuß ih
und die Feuerausbrüche dauerten fn Vorgestern Abend hatte man hier Phänomen eines Zodiakal-Lichts; auch leicher Zeit, fo wie bereits am vorhn
Regierung s-Bexzirk waren am 12ten 35 und bis dahin ühh
Maternenh 9gten d. M.) Symptomen der Cholera erkrä in Kalthoff sind an demselben Tage Aben Z davon gestorben; und in Carolin 2osten eine Frau an der Choleta
l s
Allgemeine
orenßischt Staats-Zettung.
n n , .
t — — — — — — — — —— — — * —
; Amtliche Nachrichten. . Kronik des Tages.
Der bisherige Kammergerichts-Referendarius Johann Kar! Koslowski ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Stadtgerichte zu Königsberg in Preußen, dem Kommerz⸗- und Admiralitäts-Kollegium und den übrigen Untergerichten daselbst bestellt worden.
Bei der am 18ten und 19ten d. M. geschehenen Ziehung
der Aten Klasse 6äster Königl. Klassen-Lotterie fiel der Haupt⸗ Gewinn von 6000 Rthlrn. auf Nr. 824; 2 Gewinne zu 2000 Rthlrn. fielen auf Nr. 33,740 und 80,957; 3 Gewinne zu 1090
erkrankt geston Rthlrn. auf Nr. 54,161. 65,527 und Sä,807; à Gewinne zu
360 58
In Tapiau im Landarmenhause vom 3ten
he m tn ,,,, Im Labiauschen Kreise.
In Labigau bis zum 10ten d. D.. 12
im Dorfe
Groß⸗Friedrichsgraben ... . k 3 , 1 ; In Pillau sind gleichfalls Krankheits- und Sterbe⸗ an der Cholera vorgekommen, doch fehlen noch die naheren z
len-Angaben.
Im Gumbinnenschen Regierun der Stadt Tilsit der Gesundheits⸗Zusta halb dort obwaltenden Besorgnisse, noch
In der Stadt Schirwind sind d
Im Stallupöhner Kreise in der Stadt Stallupöhnen bis 7. Aug. überhaupt 38 im Dorfe Sodargen aufs neue... ..... 2 Bartzkehmen desgl. Im Kreise Oletz ko im Dorfe Kukowen bis 7. August ...... 44
2 * 2 2
.
113 500 Rthlrn. auf Nr. 26,221. 72,355. 74,871 und 90,9050; 5 I Gewinne zu 200 Rthlrn.
auf Nr. 15,590. 28,997. 51,333.
i, 337 und S5, 246; 10 Gewinne zu 100 Rthlrn. auf Nr. 6119,
10,187. 22, 644. 25,541. i, 594. 53, 50. 56, gR4. 63,393. 70, 441
und 88, l.
8 Der Anfang der Ziehung Zter Klasse dieser Lotterie ist auf den 15. September d. J. fesigesetzt. ö Berlin, den 20. August 1831.
ezirke ss chtet der? Wien. 9
j. Augus . gle lol 395
Sonnabend, 20. Aug. Im Schauspielhause; Donna Din Lustspiel in 3 Abtheilungen, von C. A. West. Donna Diana.)
Königliche Schau spiele.
Hierauf: Der Spiegel des Tausendschon,
leske in 1 Akt, von K. Blum.
Sonntag, 21. Aug.
Im Opernhause: Fra Diavolo,
Mad. Un zelmn
sche Oper in 5 Abtheilungen, mit Tanz; Musit von Auber. Hoffmann: Fra Diavolo.)
In Charlottenburg:
Die feindlichen Brüder, Possen
in 3 Aufzügen, von E. Raupach. Vorher: Der Verräther, spiel in 1 Aufzug.
Montag, 22. Aug. Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.
(Dlle.
nier: Gräfin Olga.)
Königstädtisches Theater. —⸗ Sonnabend, 20. Aug. Zum Erstenmale: Die Aepfel
Im Schauspielhause: Isidor und d
Balsora, oder: Der Kriminal-Prozeß zu Bagdad, Drama! Akten, von Fräul. Amalie von Liebhaber. . Sonntag, 21. Aug. Lindane, oder: Der Pantoffelm Kaiserin war vorgestern Abend die hiesige Residenz glänzend er—
im Feenreiche.
; ( leuchtet.
Amtl. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preuscc.. (
Berliner Börse. Den 19. August 1831.
I, ri, e,
e
St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Aul. 18 Er. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 bl. in. l. C. Nenn. Int. Sch. do. Berl. Stadt- Ohlig. Künigsbg. do.
Elbinger do.
Lanz. do. in Th. Woestpr. Pfandhr. Grosshiz. Pos. do.
Kurm.
Oesterr. Sproc. Netall. 74. 4proc. 5.
Auswärtige Börsen. Hamburg, 17. August. Bank- Aclien
Kuss. Engl. Anl. Sz. Russ. Aul. Hamhb. Cert. 82. do. in Inseript.,
Poln. 85.
Din. 58].
NEUESIEE Bee R SEN - NACGEHIRICHRXEMI.
Paris, 13. Aug. 5proc. Rente pr. Compt. 89. 16 Cour. S9. Zproc. pr. compt. 58. 25. fin Cour. 58. 20. neue Anleihe der 120 Mill. 89. 5proc. Neapol. fin coum, 5proc. Span. Rente perp. 49. ;
Frankfurt a. M., 16. Aug. Oesterr. 5proc. Metall.)
7913. 4proc. 685. 68743. 2z3proc. 60.
Act. 15653. Br.
1200. 1196. Partial⸗Obl. 1153. 1163.
1proc. . Br. z oose zu 1 Poln. Loose 433. G. 6
Redacteur John. Mitredacteur Cottel. — n ——
Gedruckt hes S. B. Hayn ierieen, besuchte di? einzelnen
—
.
mur 136 Personen erkrankt und 9h gestorben,
*
Königl. Preuß. General⸗-Lotterie⸗Direction.
Abgereist: Der General-Major und Commandeur der Ka⸗ detten-A1A⸗Q sstalten, von Brau se, nach Schlesien. Der Kaiserl. Oesterreichische Kabinets-Courier Dörr, nach
Zeitungs-Nachrichten.
——
Rußland.
. St. Petersburg, 10. Aug. Ihre Majestät die Kaiserin ist vorgestern Vormittags zu Zarskoje Selo von einem Prinzen döglückich entbunden worden. In Folge dieses erfreulichen Ereig— nisses, welches den hiesigen Einwohnern vorgestern Nachmittags durch Kanonenschüsse vol der Peter- Pauls-Festung verkündet ward, ist nachstehendes Allerhöchstes Manifest erschienen:
„Von Gottes Gnaden Wir Nikolas der Erste, Kaiser und Selbstherrscher aller Reussen, 3c. ꝛc. 34 Thun kund und zu wissen: Am 2Asten dieses Julimonates (8. Aug.) wurde Unsere vielge⸗ üiebte Gemahlin die Kaiserin, Alexandra Feodorowna, durch die Geburt Unseres Sohnes, genannt Nikolas, glücklich entbunden.
Diesen Zuwachs Unseres Kaiserhauses empfangen Wir als einen neuen Beweis des Segens, mit welchem der Höchste Uns und Unser Reich überschüttet, und indem Wir Solches Unsern ge— treuen Unterthanen eröffnen, sind Wir überzeugt, daß sie alle mit Uns zu Gott inbrünstige Gebete für das glückliche Heran— wachsen und Gedeihen des Reugeborenen emporsenden. Zugleich befehlen Wir in allen vorkommenden Fällen, diesen Unsern viel— geliebten Sohn, den neugeborenen Großfürsten, Seine Kaiserliche S5Hoheit zu nennen. 3 Gegeben in Zarskose Selo am 27. Juli (8. Aug.) im Jahre 1831 nach der Geburt Christi, Unserer Regierung im sechsten. gez. Nikolas.“ Zur Feier der glücklichen Entbindung Ihrer Majestät der
. Der Geheimerath Fürst Jussupow, Senator, Mitglied des Reichsrathes, General-Direktor der Bau-Expedition des Kreml und der Waffenkammer zu Moskau, ist hochbetagt in Moskau mit Tode abgegangen.
In der Nacht auf den 6ten d. M. starb hier an einem Nervenfieber der Hofarchitekt und Ritter Peter Gonzago, berühmt als Perspektiv-⸗ Maler.
Die Cholera ist den vier Tagen vom 5ten bis zum
2
fortdauernd bedeutend im Abnehmen; in
dagegen aber 400
genesen. Eine offizielle Depesche bringt die Nachricht aus Jassh, daß
die Cholera, durch welche dort innerhalb kurzer Zeit gegen 6000
Einwohner weggerafft worden sind, sich auch über andere Geviete
. der Moldau verbreitet und darin, besonders
41860 896 I9atpr. fandbrf. 4 89 35 — 983 Ponm. Pfandbrf. 4 105 i 5 — 8955 Tur, u. Neum. do. 4 1051 4 8805 Sul Schlesische do. 4 106 488711 — REhkst. C. d. . uü. N — —
4 875 — 14.486h. d. R. u. N. — — 4 901 90 4 89 — 4 — — M011. vollw. Duk. — 18)
— 34 — Neue dito — 1941 4 — Q 8944 FEriedrichad'or.·. — 121 4 — 96 Diseonto ..... — 1 31
in Galacz, große Verheerungen angerichtet, gegenwärtig aber, Gott sey Dank! durch die sorgfältigen Maaßregeln der Russitschen Befehlshaber in assy vbllig aufgehört hat, so daß die Einwohner schon in die Stadt wieder zurückkehren. Da die Wirkungen der Cholera in der Moldau sich so abweichend von denen an anderen Orten ge—⸗ zeigt haben, so sind die sammtlichen dortigen Aerzte von dem be⸗ vollmächtigten Divans⸗-Vorsitzer aufgefordert worden, ein aus— führliches Journal ihrer Beobachtungen zu führen. Für die ge— at Schrift dieser Art, welche eingeht, ist ein Preis aus— gesetzt.
Polen.
Warsch au, 19. Aug. Der General- Gouverneur Dem⸗ binski hat folgende Bekanntmachung erlassen:
„Ich habe am Iten d. M von der National- Ncgierung die Nachrscht erhalten, daß der Garnison-Dienst der Festung Praga faumsellg verrichtet werde, daß keine Patrouillen ausgeschickt wür⸗ den, und daß die feindliche Reiterei bis an den Bruͤckenkopf heran⸗ , . sey. Noch in derselben Nacht zwischen 12 und 4 uhr chickte ich meinen Adjutanten, den Lieutengnt Chirosz, auf dessen
7Eifer ich mich bei folchen Gelegenheiten voͤllig verlassen kann, nach
Peg, um sich von der Art und Weise zu uͤberzeugen, wie der lenst in dem Brückenkopf von Praga versehen wird. Dem Lieute⸗
hl an den Gouverneur von ehen; er musterte alle Bat⸗ uͤber⸗
nant Chirosz war ein offener Be Praga, General Dzieckonski, mitge Posten und Wachen und
Feugte sich gufs vollsfaͤndigste, daß der Dienst in dem Bruůͤckenkopf
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ten d. einschließlich sind hier 8 scliießich ) als Oppositions⸗Mitglied mit funfzehn Genossen vor sieben Jah⸗
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Praga und auf den aͤußeren Posten mit der größten Regelmaͤßig= keit verrichtet wird, daß die Patrouillen uach militairischen Grund⸗ saͤtzen ausgeschickt werden, und die Offiziere haben ihn sogar auf das feierlichste versichert, daß sie einen Angriff nicht nur von 4000, sondern selbst von 14,96 Mann von Seiten des Feindes nicht fuͤrch⸗ ten. Am folgenden Tage legte der General Dziekonski dem bei dem Gouverneur versammelten Kriegsrath alle Vertheidigungsmaaßregeln vor, die zur Sicherung des Brückenkopfs von Praga getroffen wor⸗ den sind. Aus diesem Bericht gewann der Kriegsrath die Ueberzeu⸗ gung, daß die vom General Dziekonski getroffenen Verfügungen das Zeichen wahren Eisers und militairischer Erfahrenheit an sich tragen. Außerdem wurde mir gestern in der National ⸗Regicrung eine Klage des Compagnie- Adjutanten der Nationgl-Garde, Herrn Ulanizki, eingereicht, worin dieser den Genergl Dziekonski und den Major Majewski der Nachlaͤssigkeit in Erfüllung ihrer Pflichten beschuldigt. Da ich nun eben so wie der ganze Kriegsrath von der Grundlosigkeit dieser faͤlschlichen Beschuldigung hinlaͤnglich siberzeugt bin, so halte ich es fuͤr meine Pflicht, dffentlich auf das bestimmteste zu erklaren, daß sowohl der General Dzietonski, als der Major Majewski und alle Offiziere, welche zur Garnison von Praga ehören, mit unermüdlicher und musterhafter Hingebung die ihnen übertragenen Pflichten erfüllen. Was die Anklage des Herrn Ula⸗ nizki betrifft, so weiß ich Patriotismus von Verleumdung kn unter⸗ scheiden; ich ehre die Meldungen, welche aus reiner Vaterlandsliebe hervorgehen, werde aber eben so die Verleumder bestrafen; Herr ülanizki wird als solcher dem außerordentlichen Kriegsgericht uͤber⸗ liefert werden.“ ;
—— Von der Polnischen Gränze, 18. Aug. Nach zuverlässigen Nachrichten aus dem Russischen Hauptquartier vom 13ten d. M. ist das Corps des Generals Rüdiger die Weichsel passirt, hat sich Radom genähert und seine Vorpoften bis zu der Piliza vorgeschoben. Durch die Avantgarde des Corps, welche von dem General Geismar befehligt wird, ist ein feindliches De— taschement total geschlagen worden, und der Feind hat außer mehreren hundert Todten 2 Kanonen und 300 Gefangene, wor— unter viele Offiziere, verloren. — Das Armee-Corps des Gene⸗ rals Baron von Creutz, aus 20, 000 Mann Infanterie, 5000 Mann Kavallerie und 80 Stück Geschütz bestehend, ist in Prasnyß an⸗ gekommen und hat Befehl erhalten, seinen Marsch zur Russi⸗ schen Haupt-Armee so zu beschleunigen, daß es am 18ten d. die Brücke über die Weichsel bei Lengen passiren könne. — Die Orte Chocz und Nychwall sind am 14ten d. M. durch Russische Truppen besetzt worden, und man hat dieselben am 15ten und Iten d. M. in Kalisch erwartet. Die Kassen und die Beam⸗ ten des letzten Orts haben sich nach Czenstochau geflüchtet. Pol⸗ nisches Mllitair befindet sich weder in, noch um Kalisch, und es steht daher dem Einrücken der Russischen Truppen in diese Stadt nichts mehr entgegen. — Am 17ten de sollen auch von Konin aus 1 Offizier und 20 Kosaken zur Besetzung der Gränzstadt Slupce abgegangen sehn.
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Deputirten-Kammer. Sitzung vom 11. August. (Nachtrag.) Herr Karl von Remusat äußerte sich im Laufe der Berathungen über die Adresse folgendermaßen: „Der Zweck dieser Erörterung ist, Sie in den Stand zu setzen, nicht nur die Regierung zu beurtheilen, sondern auch zwischen der Regierung und der Opposition zu richten, zu ver⸗ gleichen, zu wahlen und Ihre Wahl auszusprechen. Ihre Ant⸗ wort auf die Adresse soll das Programm Ihrer Arbeiten für die bevorstehende Session seyn; wir durfen also nicht müßig seyn, son⸗ dern müssen ein System annehmen; denn was dem Lande seit dem Juli v. J. hauptsächlich Noth thut, ist eine Regierung. Die Ener⸗ gie, welche Frankreich bei der Wiedereroberung seiner Freiheit ge⸗ zeigt hat, wird das Ziel ihres Strebens nur dann ganz errei— chen, wenn auch die Regierung frei ist; nur in einer freien Re⸗ gierung liegt die Bürgschaft für die Freiheit der Nation. Wenn ich sage, Frankreich bedürfe einer Regierung, so glaube ich, es wird mich Niemand mißverstehen. Ich erkenne die großen Dienste, welche das gegenwärtige Mmisterium Frankreich gelei⸗ stet hat, und dieses wird nicht undankbar gegen dasselbe seyn. Ich welß es meinem ehrenwerthen Freunde, dem Präsidenten des Minister-⸗Rathes, Dank, daß er, als er das Ministerium vom 13. Mäcz bildete, an der Regierung nicht verzweifelte, wie er
ren nicht an der Freiheit verzweifelte. Die Regierung würde aber unvollständig seyn, wenn die Kammer nicht den ihr gebührenden Antheil daran nähme und sich zu einem bestimmten Systeme bekenn⸗ te. Die Juli⸗Revolution hat die constitutionnelle Freiheit gegrün⸗ det, die nür durch innere Ordnung und äußeren Frieden leben kann. Ich theile nicht die Meinung eines der in der gestrigen Sitzung dernommenen ausgezeichneten Redner über die Folgen der Juli⸗ Revolution und über die immer höher steigenden Forderungen einer Partei: dennoch glaube ich, daß in dem Systeme des Wi⸗ derstandes keine Inkonsequenz liegt. Die Geschichte lehrt uns, daß die bis aufs äußerste getriebene Konsequenz eines absoluten Prinzips die Regierungen, die ihm folgten, immer ins Verder⸗ ben geführt hat; auch lassen sich gewisse Prinzipien nicht bis zu ihren letzten Folgen durchführen, ohne ins Absurde zu ver— fallen. Die Charte ist nicht eine Folge der Volks ⸗Souveraine⸗ tät, sondern vielmehr die Richtschnur für die Revolution. Es liegt also keine Inkonsequenz in dem Widerstande gegen gewisse logische Folgerungen; dieser Widerstand ist vielmehr höchst weise, denn er verhütet, daß man in gefährliche Ausschweifungen verfalle. Nach einer Revolution ist nicht der Besiegte, sondern der, Sie⸗ ger zu fürchten; der Erstere, als der Schwächere, ist genöthigt, seine Grundsätze und Absichten zu verhehlen; der Staͤrkere dage⸗ gen erhebt seine Fahne und zeigt sich öffentlich; ihn kann man daher als Gegner treffen, wenn die Gesetze verletzt worden sind, und ich glaube, daß der Ruhm, die Revolution beendigt und dem Lande eine Regierung gegeben zu haben, denen zukommen wird, die ihrer Partei zu widerstehen wissen werden, ohne sie zu verrathen. — Noch wichtiger ist die Frage über die auswärtige Po⸗ litik. Zwischen der Regierung und der Opposition handelt
es sich um Krieg und Frieden, und zwar um allgemeinen Krieg oder Frieden. Die Opposition verlangt den Krieg
Berlin, Sonntag den A1 sien August.
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im Namen des Prinzips unserer Regierung, das mit den absoluten Regierungen im schreiendsten Widerspruche stehe;
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die ser Widerspruch sey die nothwendige Ursache zum Kriege. Da man in der Logik durchaus konsequent seyn muß, so würde es ein Augrottungs-Krieg, ein allgemeiner, ewiger . seyn, den man Ihnen zu unternehmen vorschlägt; denn ganz Europa müßte mit bewaffneter Hand so lange bekehrt werden, bis auch . letzte absolute Regierung in Europa untergegangen ware.
nd wenn unsere ehrenwerthen Gegner mit sich selbst konse quent seyn wollen, so können sie auf halbem Wege nicht stehen bleiben; sie müssen die Gränzen Europas überschreiten und bis nach Asien dringen, denn auch dort giebt es absolute Regierungen, die mit Kanonenschüssen zu bekehren wären. Ein anderes Krüegssystem ist das, welches man auf die Sympathie der Nationen begrün⸗ den will. Dieses System wendet sich an das Nationalgefühl und kann auf einen Augenblick blenden. Bedenken Sie aber, daß es sich nicht nur darum handelt, Polen Hülfe zu leisten, sondern daß wir dadurch in einen allgemeinen Krieg verwil⸗ kelt werden würden. Von allen Rednern, die gestern für Polen gesprochen, . hat keiner bewiesen, daß die Unterstüz⸗ zung Polens uns nicht in einen Krieg mit dem ganzen Kon⸗ tinent verwickeln würde. Auf die Erfahrungen von Jahr⸗ hunderten gestützt, behaupte ich, daß der allgemeine Krieg mit der Freiheit unverträglich sey. Der Konvent und Napoleon sind Belege für die Behauptung , daß ein allgemeiner, ein Ausrot⸗ tungs⸗Krieg mit constitutionnellen Freiheiten unvereinbar ist; denn er macht Ausnahme-⸗Gesetze nothwendig, und diese haben will⸗ kürliche grausame Maaßregeln zur unausbleiblichen Folge. In den Berathungen des Konvents findet sich ein Seitenstück zu unserer jetzigen Debatte. Ein Deputirter, durch den heroischen Entschluß eines allgemeinen Krieges in Schrecken gesetzt, fragte: „„Habt Ihr denn auch einen Vertrag mit dem Siege geschlos— sen, daß Ihr ganz Europa den Krieg erklären wollt ?““ Da erhob sich ein junger Deputirter und antwortete: „„Nicht mit dem Siege, wohl aber mit dem Tode.“ Dieser junge De⸗ putirte war Bazire, und er hatte wahr gesprochen; bald kam der Tod, um ihn an sein Versprechen zu mahnen; — ein Jahr später
Nicht also um Krieg und Frieden, sondern um Krieg und Freiheit handelt es sich in der gegenwärtigen Debatte; ich bin gegen den Krieg, weil er die Freiheit aufheben würde. Es giebt aber Leute in den uns umschwärmenden Parteien, welche eben den Krieg nur als Mittel zur Vernichtung der Freiheit und zur Errichtung einer revolutionnairen Regierung wünschen. Die Freiheit über den Ruhm stellend, widerfetze ich mich dem Kriege. — Was den inneren Zustand Frankreichs betrifft, so ist das Uebel, welches die Gesellschaft heimsucht, vornehmlich ein moralisches, eine überall ver⸗ breitete Angst, ein Mißtrauen in die Stabilität der Regierung, so daß diese jetzt als weniger stabil erscheint, als am Tage nach ihrer Grün⸗ dung. Das Land hat einen Instinkt, hat Bedürfnisse und Wünsche; es giebt das Ziel an; Sache der Regierung ist es, die Mittel zur Erreichung desselben ausfindig zu machen. Das Land will die Ordnung, entfernt sich aber zuweilen von dem Wege, auf dem allein diese aufrecht erhalten werden kann; der Regierung steht es dann zu, es darauf zurückzuführen. Das Land will die Sü— ßigkeiten des Friedens und wünscht zugleich die ruhmvollen Sie⸗ ge, welche der Krieg gewährt; Sache der Regierung und Ihre Sache, m. H., ist es, es verständig und seiner selbst, wie Ihrer, würdig zu leiten. Sie sind die Repräsentanten des Landes, Sie vernehmen seine Wünsche, sympathisiren mit seinen Neigungen; aber Ihre erste Pflicht ist, es zu leiten, nicht ihm zu folgen.“ — Herr Pages, der Herrn Reémusat auf der Tribune folgte, beschuldigte das Ministerium, daß es ihm an Kraft und Geschick⸗ lichkeit gebreche; nach außen hin habe es dem Lande den Frie⸗ den versprochen, und der Krieg breche aus; im Innern Ruhe und Ordnung, und die Bewegungen in den südlichen und west⸗ lichen Provinzen bewiesen das Gegentheil; eben weil die Ver— heißungen der Minister durch die That Lügen gestraft würden, könne das Vertrauen auch nicht recht Wurzel fassen, und dem Mangel dieses letzteren müsse man es wieder beimessen, daß Han⸗ del und Gewerbfleiß stockten und allmälig ihrem gänzlichen Ver⸗ fall entgegengingen; das größte Uebel, woran Frankreich seit dem Jull v. J. leide, sey, daß es keine Regierung habe; man handele ohne Regel und Plan; es fehle sowohl an einem be⸗ stimmten Ausgangs- Punkte, als an einem bestimmten Ziele. Hier reiße man die Kreuze als Karlistisch nieder, dort dulde man ste als christlich; hier erhebe sich ein Freiheitsbaum als liberal, dort falle er als anarchistisch; hier schütze die dreifarbige Kokarde den Bürger, dort stürze sich eine Bande von Todtschlägern auf den Vermessenen, der sie aufzustecken wagt; hier betrachte man die Marseillaise als patriotisch, dort als revolutionnair; der⸗ gestalt, daß er (der Redner) nur Schwäche oder Gewalt, nir— gends aber eine Verwaltung erblicke, und daß die angebliche Re— gierung nur in solchen Departements Kraft zu entwickeln scheine, vo Niemand sich rege; das Land, nicht wissend, was erlaubt
moralischer Anarchie, während die Minister sich ruhig hinter die Natisonal-Garde verschanzten, die man nicht einmal überall auf
daß dies in manchen Peobinzen, namentlich im Süden und Westen, unmoglich sey. Mittlerweile steige das Elend immer höher; murce das von Abgaben erdrückte Volk, so halte man sofort den Staat für verloren; und doch ließen sich von dem
beit habe, Aufstand, wenn es Hunger leide. — Zahlreiche Stim⸗ men riefen bei dieser Aeußerung: „Nicht der Hunger ist an den Volks-Bewegungen Schuld gewesen; wir kennen die Quelle derselben besser!“ Der Redner beleuchtete hierauf die auswärtige Politik Frankreichs. Das System der Furcht, äu⸗ ßerte er, woflir die Minister sich bekennten, seh noch das minder schimpfliche. Aber ein Organ der Regierung (Hr. Thiers) habe von der Rednerbühne herab offen erklärt, daß die Belgische Frage noch keinesweges abgemacht sey, und daß die Gebiets⸗Frage wie⸗
der aufs Tapct kommen würde, sobald nur erst die Frage wegen
iel sein Haupt unter dem Henkers⸗Beile. (Lebhafte Sensation.)
und was verboten sey, befinde sich hiernach in einem Zustande
dem flachen Lande organisire, warum? weil man wohl einsehe,
Volke nur zwei Dinge erwarten: Reichthum, wenn es Ar
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