1831 / 232 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nächsten Sitzung, am 15ᷣten, zu beschäftigen. Hier⸗ . die Beräthungen lber die Adrefse, und ua— mentlich über den gten Paragraphen wieder en n Herr Coul mann verlangte, man folle den Uimstand 63 5 herausheben, daß die gegenwärtige Handelskrise ö r Hevolution fey, sondern daß sie 'sich schon vor dem Au ruche derselben bemerklich gemacht habe; er schlug songch vor. ö. weiten Satz des gien 5. also abzufassen: „Die Krise, die Hande und Gewerbfleiß betroffen hat, und, die durch die unvermeidliche Erschütterung, welche eine große Revolution in der Gesellschaft herbeiführt, vermehrt worden ist, muß in demselben Maße verschwinden u. s. w.“ Dieser Antrag wurde angenommen. Der dritte und letzte Sat des neunten F. lautete Uursprünglich folgendermaßen: „Wir verdanken vielleicht die betrübende, Ver⸗ lan erung dieses leidenden Zustandes allein jener Uungewißheit, an deren' Ziel wir glücklicher Weise zu seyhn scheinen.« Herr Barbet schlug vor, daß man das Wort vielleicht weglasse und hinter Üüngewißheit die Worte: und den Volksauf⸗ laufen einschalte. Dieser Antrag gab Herrn Ara go Ver⸗ anlassung, noch einmal ausführlich auf die Unruhen, die im Mo⸗ nat Februar d. J. in der Hauptstadt durch die Feier in der Kirche St. Germajin⸗lsJluxerrois veranlaßt wurden, und die die Verwü— stung des erjbischöflichen Palastes zur Folge hatten, zurückzu⸗ kommen. Lange Zeit, äußerte Herr Arago unter Anderem, sey er damals an der Spitze eines Detaschements der National-Garde mäßiger Zuschauer der betrubendsten Auftritte gewesen, als er sich endlich eutschlossen habe, auch (hne höheren Befehl und un—⸗ ter eigener Verantwortung in den Palast einzudringen, um dem Unfuge zu steuern; in dem A Augenblicke aber, wo er sich hierzu angeschickt, sey ein ihm damals fremder Mann, der sich als Mit⸗ glied der Deputirten⸗Kammer ausgegeben, erschienen und habe laut gedußert, es sey nicht rathsam, daß die National-Garde un⸗ ter Umständen, wie die damaligen, mit dem Volke handgemein pnrde; dieser Mann sey Herr Thiers gewesen. Am meisten habe ihn (den Redner) an jenem Tage die Herabnahme des Kreuzes von der Kathedrale geschmerzt, und nach Allem, was sich dabei zugetragen, leide es keinen Zweifel, daß solches auf Befehl der Behörde geschehen sey. Herr Thiers erwiederte zu seiner Recht sertigung, daß, als er an dem gedachten Tage vor dem erzbischöf— lichen Palaste angelangt, dieses Gebäude bereits gänzlich verwü—⸗ siet gewesen sey, und daß er sonach gegen die bewaffnete Macht allerdings geäußert habe, er halte es unter solchen Umständen nicht für angemessen, unnützes Blut zu vergießen. Im Uebri⸗ gen müsse er sich sehr wundern, daß man ein an sich so ganz unerhebliches Faktum aufs neue und gleichsam absichtlich in der Kammer zur Sprache bringe. Nach einigen Bemerkungen der Hercen von Schonen, Odilon-:Barrot und Comte über denselben Gegenstand, ergriff der Graf von Montalivet zur Vertheidigung des damaligen Verfahrens der Regierung das Wort. Hr. Arago replicirte, er habe nicht behauptet, daß das Ministerium bei den Verwüstungen des erzbischöflichen Palastes durchaus unthätig gewesen seyh; so viel sey indessen gewiß, daß die National-Garde keinen Befehl gehabt habe, sich denselben zu widersetzen. Der Großsiegelbewahrer bemerkte, daß, wenn Hr. Arago eine Anklage gegen die damaligen Mitglieder des Ministeriums beabsichtige, er es wenigstens frei und offen thun solle. Nachdem der Streit etwa eine Stunde gewährt hatte, verlangte die Mehrzahl der Versammlung endlich unge— stüm, daß man auf den Gegenstand der Berathung zurückkomme. Es herrschte indessen, als der Prässdent über das obige Amende— ment des Hrn. Barbet abstimmen ließ, noch eine solche Bewe— gung im Saale, daß mehrere Deputirte an der Abstimmung gar nicht Theil nahmen, und daß sonach jenes Amendement un— dersehens und vielleicht gegen die Absicht der Majorität ange— nommen wurde. Das Erstaunen der Versammlung war groß, als der Präsident dieses Resultat verkündigte. Von beiden Sei— ten rief man: „Das ist wohl unmöglich; wir wußten gar nicht, wovon die Rede war!“ „Warum hören Sie nicht?“ erscholl es aus den Centris. Der Präsident bemerkte, das Bureau sey einstimmig der Meinung, daß das Amendement angenommen worden sey, und verlas hierauf den 9gten §. mit dem bereits Tages zuvor angenommenen Zusatze des Vicomte v. Cormenin. Mehrere Stimmen verlangten jetzt, daß man noch einmal über den ganzen F. abstimme. Hierüber erhob sich eine weitläuftige Debatte. Es frug sich nämlich, ob das Amendement des Hrn. v. Cormenin als ein integrirender Theil des gten §. oder als ein besonderer 5. zu betrachten sey. Die Mehrzahl der Versammlung entschied sich zuletzt für die erstere Ansscht. Hier— mit war die Sache aber noch nicht abgemacht, denn Hr. Giraud trat jetzt mit dem Antrage hervor, den gesammten §. noch ein— mal an die Kommission zu verweisen. Dieser Antrag veranlaßte abermals eine lebhafte Diskussion. Hr. v. Larochefoucauld

bemerkte nämlich, daß die Kommission alsdann leicht in dem Zu—

satze des Hrn. v. Cormenin eine Aenderung vornehmen könnte, dieser Zusatz aber bereits Tages zuvor von der Kammer ange⸗ nommen worden sey. Auf den Antrag des Präsidenten entschloß man sich zuletzt, noch einmal über den gesammten §. abzustim— men, und als dieses geschah, wurde derselbe (wahrscheinlich wegen des Amendements in Bezug auf die Volks-Aufläufe) mit großer Stimmenmehrheit verworfen. Esst jetzt wurde die Versamm— lung gewahr, daß die Adresse hiernach eine wesentliche Lücke ent— halte, da sie einen Theil der Thronrede ganz unberührt lasse. Während noch hierüber debattirt wurde, entwarf Hr. Jaubert statt des verworfenen emen neuen gten §. und reichte ihn dem Präsidenten ein, der solchen sofort vortrug. Nachdem der Ver— fasser ihn näher entwickelt hatte, schlug Hr. Gillon eine andere Redaction desseiben vor, der Hr. Jaubert beitrat. Hiernach ging der gedachte 5 endlich in folgender Abfassung durch: „Alsdann werden sich alle Quellen der Mational-Wohlfahrt aufs neue öfs— nen. Die Käse, die den Handel und Gewerbfleiß betroffen hat, und die durch die E schutterung einer großen Revolution

ehöht worden ist, muß in demselben Maaße verschwin— den, als die öffentliche Ordnung verbürgt wird. Die Verlängerung dieses leidenden Zustandes verdanken wir al—

len einer Ungewißheit, an deren Ziel wir glücklicher Weise zu seyn schemen. In der Sorglosigkeit, die alle Gemüther he—

a,

Kriegs-⸗Minister widersetzte sich diesem Antrage. „Ich kann“, äußerte er, „die Besorgnisse des vorigen Redners nicht theilen. Schon lange spricht man uns von feindlichen Ab⸗ sichten der fremden Mächte; wir haben deshalb aber unsere Stel⸗ lung nicht geändert, sondern sind immer nur darauf bedacht ge⸗ wesen, Europa zu zeigen, daß wir allen möglichen Ereignissen die Stirn zu bieten verniöchten. Den ersten Beweis hiervon haben wir durch den Einmarsch einer Armee in Belgien gege⸗ ben. Hiernach mag man beurtheilen, wie wir uns vertheidigt haben würden, wenn unsere eigne Unabhängigkeit bedroht wor⸗ den wäre. Nebenbei bemerke ich, daß die Holländische Armee von ihrem Souverain den Befehl erhalten hat, ihre Bewegun⸗ en einzustellen und sich vor unseren Truppen zurückzuziehen. Die Nachricht hiervon ist der Regierung amtlich zugegangen. Doch werden unsere Truppen deshalb nicht gleich zurückkehren; erst müssen wir die Gewißheit haben, daß der obige Befehl auch voll⸗ zogen worden ist. Der vorige Redner ist im Irrthum, wenn er glaubt, daß andere Mächte uns mit einem Angriffe drohen; die Regierung hat die bestimmteste Versicherung erhalten, daß diese Mächte friedliche Gesinnungen hegen. Man sey also auch in dieser Beziehung ganz ruhig und vertraue der Voraus— sicht der Regierung.“ Nach einer Entgegnung des Hrn. La— rabit gab Hr. Cas. Périer einige Aufschlüsse über den gegen— wärtigen Zustand der im Lande organistrten National-Garden. Die Zahr derselben belaufe sich auf 3,775. 000 Mann, wovon gh0, 090 auf die Städte von 1500 Seelen und darüber, 2, 690, 000 Mann aber auf die Land-Gemeinden kämen; für die dem Kriegs⸗ Minister bewilligten Gelder seyen bereits 860, 000 Gewehre an— gekauft und vertheilt worden; wollte man jetzt noch 2 Millionen

Gardisten mit Gewehren versehen, so würde dies eine aberma—

lige Ausgabe von 70 Millionen Fr. nach sich ziehen, was um so überflüssiger erscheine, als durchaus kein Grund zu Besorgnissen vorhanden sey; übrigens könne die Kammer sich fest darauf verlassen, daß die Politik, derer, die an der Spitze der Verwaltung stehen, nie eine Politik der Furcht seyn werde. Der Marschall Soult fügte den obigen Angaben noch hinzu, daß außer jenen 8b0, 000 Gewehren noch 30, 500 Pistolen, eine große Menge von Lanzen und Säabeln und 600 Stück Geschütz vertheilt und für das Ganze 312 Millionen verausgabt worden wären. Herr Salverte fragte, ob es nicht wahr fey, daß Oesterreich und Preußen eine bedeutende Trup— penzahl, die jeden Augenblick ins Feld rücken könne, an den Französischen Gränzen zu stehen hätten; jedenfalls könne es nichts verschlagen, wenn man auf seiner Hut sey. Der General De— margah behauptete, daß Herr Casimir Pẽérier sich in einem ge— waltigen Irrthume befinde, wenn er glaube, daß die Zahl der schon jetzt organisirten National-Garden sich auf 37 Mill. be⸗ laufe; nöthigenfalls könne das Land wohl eine solche Zahl stel— len, bis jetzt stehe ste aber bloß auf dem Papiere. Herr Lara— bit nahm hierauf sein obiges Amendement zurück, wogegen ein anderer Deputirter mit einem ähnlichen hervortrat; er verlangte nämlich, die Kammer solle in der Adresse die Hoffnung aussprechen, daß die National- Garden der Gränz⸗Departements ohne Zweifel bin⸗ nen wenigen Tagen vollständig bewaffnet seyn würden. Dieser Antrag wurde indessen nach einigen Bemerkungen des Hrn. Cas. P;érier verworfen und der 11te §. mit einer unerheblichen Aenderung in der Abfassung angenommen. In dem 12ten §5., welcher also anhebt: „Ew. Majestät wünschen sich Glück zu den Verhält— nissen, welche die auswärtigen Regierungen mit der Ihrigen un— terhalten“, wurde dagegen auf den Antrag des Grafen v. Laro— chef oucauld folgender wichtige Zusatz eingeschaltet: „Wir wollen hoffen, daß sie (die Verhältnisse) jene allgemeine Entwaffnung herbeiführen werden, die Sie wünschen, und die in den Augen der Menschheit der schönste Sieg der Französischen Lohalität seyn wird.“ Zu dem 13ten §. waren ebenfalls verschiedene Amende— ments in Vorschlag gebracht worden. Da es indessen bereits 6 Uhr war, so wurde die Fortsetzung der Berathung bis auf die nächste Sitzung (15ten) verschoben.

Paris, 14. Aug. Vorgestern Abend ertheilte der König dem Königl. Niederländischen Gesandten, Baron v. Fagel, eme Privat⸗ Audienz. .

Der Messager des Chambres meldet, daß viele Städte in den Departements den 9. August, Tag der Thronbesteigung Ludwig Philipps, als ein Nationalfest begangen haben.

Dem Journal du Commerce zufolge, wäre ein Cou— rier nach Belgien abgegangen, um die Herzoge von Orleans und Nemours nach Paris zurückzuberufen.

Der Courrier frangais meldet, das 11te Linien-Re— giment, das zu einer der Divisionen der Nord-Armee gehört, habe an der Gränze den Befehl erhalten, nach Ham zurückzu— marschiren. In diesem Regimente herrsche große Gährung; die Soldaten hätten die Absicht kund gegeben, 26 neu angestellte Offiziere, die man als Karlisten und als Theilnehmer an den Julikämpfen in den Reihen der Königl. Garde bezeichne, aus— zustoßen; der Marschall Gérard habe sofort dem Kriegs-Mini— ster davon Meldung gemacht und dieser dem General Meunier Befehl ertheilt, eine Untersuchung darüber einzuleiten.

Der Minister des öffentlichen Unterrichts, Graf v. Monta— livet, macht in einem Berichte an den König den Vorschlag, den Plan, den Hr. v. Vatimesnil im Jahre 1828 als Minister des öffentlichen Unterrichts faßte, zu verwirklichen und eine gewisse Anzahl von Bibliotheken zu gründen, wo alle für den Elemen— tar⸗Unterricht geeignete Bücher gesammelt werden sollen. In diesem Berichte heißt es: „Den Absichten Ewr. Maj. gemaß, muß ich alle Mittel aufsuchen, welche die möglichst schnelle Ver⸗ breitung des Elementar⸗Unterrichts befördern. Die Anzahl der vor— handenen Schulen entspricht noch keinesweges den Bedürfnissen des

Volkes, hat aber feit der Juli-Revolution schon bedeutend zugenom— men. Normal⸗Schulen zur Bildung von Elementar-Lehrern sind be—

cher in die Hand geben.

ruhigen wird, werden wir uns auch mit der Verbesserung aller Theile unserer Lesellschaftlichen Ordnung, mit der Ermäßigung

der Steuern beschaftigen können, die alljzusehr auf den ärmeren und leidenden Klassen lasten; diese werden in der Rückkehr des allgemeinen Vertrauens den zu ihrem Unterhalte noͤthigen Er⸗ werb wiederfinden, und das blühendere Staats-Vermögen selbst wird ihnen endlich die längst erwartete Wohlthat des unentgeltli— chen Elementar⸗Unterrichts gewähren können.“ Der 10te §. der Adresse ging in seiner ursprünglichen Abfassunz durch. Zu dem Ulten hatte Herr Larabit einen Zusatz des Inhalts zemacht, das bei der zweifelhaften Politik Beutschlands die Deputirten⸗ Kammer von der Regierung einen Gesetz-Entwurf erwarte, um ersorderlichen Falls das stehende Heer durch Bataillone mobiler National-Garden verdoppeln zu konnen. Der

reits in vielen Departements gegründet worden, und wir dürfen hof⸗ sen, daß in einigen Jahren jeder Franzose in seinem Geburtsorte“ sich n ersten Kenmiuüisse wird erwerben können, die eine Schuld des Staates gegen jeden Bürger sind. Dazu reicht aber die Vermehrung der Schulen und Lehrer und die Verbreitung guter Lehrmethoden nicht hin; man muß den Kindern auch gute VBü⸗ . d Dieses Bedürfniß fühlte der Minister, der 1838 dem öffentlichen Unterrichte vorstand und beschlossen hatte, für die Elementar-Schulen eine gewisse Anzahl von

Bibliotheken zu errichten, wo die für den Unterricht taug-

lichsten Werke gesammelt würden, um unter die Kinder armer Familien vertheilt zu werden. Ich habe geglaubt, Ew. Majestät werden die Aussührung dieses Plans billigen. Haupt, Gegenstande des Elementar-Unterrichts sind Lesen, Schreiben, Rechnen; außerdem müssen sie aber auch heil—

same Lehren über Moral, Vaterlandsliebe, Haushaltung und

einsache, klare Aufschlüsse über die Wunder und Erscheinungen der Natur, über die nützlichen Gewerbe, den Ackerbau erhalten und die Hauptereignisse der vaterländischen Geschichte kennen lernen. Diese wesentlichen Bedingungen wird der Elementar-Umm— terricht leicht erfüllen, wenn zweckgeniäße Bücher in den Schulen

an n,

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in Gebrauch seyn werden. Eine große Anzahl von Elemeng! wo das Hauptquartier errichtet war. Es wurden Büchern ist in Frankreich, wie im Auslande, erschienen. 39 I 3 in Givet, Maubeuge, Valenciennes, Lille 3 den in Deutschland, Holland, England und Schottland gesa se- und 3 Kavallerie⸗Divisionen mit 13 Batterien und dem melten Angaben habe ich einen raisonnirten Katalog von iͤs nien zur vollständigen Organisation einer Armee von 50,000 Werken anfertigen lassen. Die Prüfung dieser Bücher und ann gehörigen Personal zu versammeln. Noch nie wurde Auswahl, der für unsere Zwecke geeigneten würde einer Komm s Zufammenziehen einer so bedeutenden Truppenmasse mit sion zu übertragen seyn. Die von ihr nützlich befundenen frnn cher Schnelligkeit ausgeführt. Am sten erhielt der Miar— den Bücher würden mit den von unseren Sitten, Interest hall Gerard Befehl, am 7ten Morgens in Belgien ein— und unserem Glauben erheischten Aenderungen ins Französss rücken. Die erste Infanterie Divisson sollte von Givet übertragen werden. Ferner hätte die Kommisslon diejenigen The f Namur, die zweite von Maubeuge auf Charleroi, die dritte des Unterrichts anzugeben, welche neuer Werke bedürfen, und en in Valenciennes auf Mens, die vierte von Lille auf Ath und lich hätte sie einen Katalog zu einer Central-Bibliothek einzureichn urnay marschiren; die Kavallerie-Brigaden gingen dieser Be— in welcher die Resultate der in der ganzen eivilisirten Welt si egung voran, oder folgten. Zum Concentrations-Punkt dieser den Volks⸗Unterricht unternommenen Arbeiten zum sammeln u ionnen war Löwen bestimmt, wo sie in 4 bis 5 Tagen bei⸗ ren. Sitz dieser Central-Bibliothek würde Paris seyn, und nes mmen seyn konnten. Anordnungen, welche der Generalstab mit ihrem Muster würden ahnliche in allen Haupt ⸗Orten gegründ r Belgischen Regierung treffen mußte, verzögerten das Einrük— werden, wo sich Akademieen befinden; die Zahl derselben wün a unserer Truppen um zwei Tage. Am ten setzte die Armee sich dann allmälig vermehren und nur die Anzahl der Elemn a in Bewegung; an demselben Tage zog der Herzog von Or— tar-Schulen zur Gränze haben. Ich bitte Ew. Majestät, ob ns an der Spitze des ten Dragoner? und 12 Infanterie— Vorschläge zu genehmigen und mich zu Ernennung der genam egiments in Mons ein. Das Haupt-Quartier wurde in ten Kommission zu ermächtigen.“ Die Königl. Genehmigum efe Stadt verlegt; die erste Diviston bivonakirte in Di— ist bereits erfolgt. . . . ut, die dritte hinter Mons, die vierte in Tournay. . Der General Guilleminot, bisheriger diesseitiger Botschasl e Bewegung wurde am folgenden Tage den (ten fortgesetzt, in Konstantinopel, ist mit seiner Familie den Sten d. M. I d die Armee besetzte an demselben Namur, Charleroi, Soig— Toulon angekommen. ö es und Ath; am 12ten war sie in Gemblour, Sombref, Ni— Das Journal du Comm exce berichtet, die drei Julita lies, Soignies, Hall, während der Herzog von Orleans an der seyen von unserem Geschwader im Tajo glänzend gefeiert worden spitze des ten Dragoner- und des 12 Linien- Regiments in die Festlichkeiten hätten drei Tage gedauert, und alle in Lissabn rrüssel einrückte. Das Hauptquartier war in Nivelles. Der wohnenden Frauzosen wären aufgefordert worden, daran Theil Rarschall Gérard marschirte den Holländischen Streitkräften ent⸗ nehmen. Die Flotte war den Tajo nach der Barre dd nn, die, nachdem sie der vom General Daine angeführten . und hatte unter den Thürmen von Belem Anker geworfen. D elgischen Maas⸗ Armee eine Niederlage beigebracht, auf St. Lo nstitutionnel meldet, daß am 11ten d. bereits vier Linien zond und Tirlemont vorrückten und Detaschements nach Jo⸗ schiffe von dem unter dem Befehle des Contre-A1Admiral Hu syne und Wavre vorpoussirten, als er am 12ten Morgens vom gon stehenden Geschwader in Toulon angekommen seyhen. ᷣanzössschen Gesandten im Haag ein Schreiben vom 10ten d. Der Moniteur enthält folgende offizielle Nachricht it der Nachricht erhielt, daß nach der Notification, die er S. von Algier: „Nach dem Gefechte vom 18. Juli zeigte sich ! iaj. dem Könige. Wilhelm gemacht, dieser Souverain dem Kabailen-Scheik Benzamun nicht mehr, und die östlichen Straß rinzen von Oranien Befehl ertheilt habe, nach der Ankunft wurden ganz frei. Man glaubte, nach der Niederlage diess r Französischen Truppen in die, Gränzen des Holländischen Häuptlings werde auch der Sohn des ehemaligen Beys von 2 sebiets zurückßjukehren. Demgemäß wird die Armee ihre Con— teri sich zurückziehen. Dieser aber, durch einige Banden va ntrations-Bewegüng auf Löwen fortsetzen und der Hollandischen Zeitun und durch Arabische Stämme von, Bagdadi und Orth mee, bis diese über die Gränzen Belgiens gegangen ist, De⸗ verstärkt, streifte noch 2 3 Tage in einiger Entfernung vn schements folgen lassen. Wir werden die Bewegungen des Algier umher. Ein anderer Stamm, den er erwartete, wun Farschals Gérard und den rückgängigen Marsch der Holländi— unterweges durch die Truppen des uns treu gebliebenen Matn hen Armee successiv mittheilen.“ bout von El-Koleah geschlagen. Am 20. Juli näherte er sih einem unserer Blockhäuser am Oued⸗el-Kermes, wurde jurlich ! Großbritanien und Irland. worfen und wollte nun die Verbindung zwischen Algier und n Parlaments-Verhandlungen. Der Ausschuß des un nterhauses war in seinen Sitzungen vom 9. bis zum 13.

Meierei abschneiden. Der Oberst⸗ Lieutenant Lavoyerie marsJ mit einem Bataillon ihm entgegen, tödtete ihm 50 Man Jug. fortwährend mit den Berathungen einzelner Bestimmungen

und warf ihn in die Gräben der Oued-el-Kermes zuric r Englischen Reform-Bill beschäftigt. Des besseren Verständ— Der Oberst Arlanges machte einen Ausfall aus der Meierei un sses ö stellen wir das in dae. fünf Sitzungen nach vie— ließ diesen verworrenen Haufen von Arabern aus Kanonen un h, ins Einzelne gehenden, wenig Interesse darbietenden Debatten kleinem Gewehr beschießen, während derselbe die Brücke zu ge Langte Refultat hier jusammen. In der Sitzung vom 9. wurde winnen suchte. Der Feind verlor viel, kam aber dennoch an Fr fünfte Abschnitt der Bill erledigt, wonach gewisse mit einan— anderen Tage wieder. General Berthez ene traf Anordnungen tr vereinigte Orte, wie Kingston upon Hull mit Seulcoates, ihm den Rückweg abzuschneiden, wenn er wieder eben so wi entyn mit Falmoͤuth, Portsmouth mit Portsea, Rochester mit vorrücken sollte, wie Tages zuvor. Auf seinen Befehl . st Hatham und Stroud, Sandwich mit Deal und Walmer, im— General Feuchéres Abends mit seiner Brigade nach der Meiers Mer jwei Mitglieder in das Parlament senden sollen. Am 10. und am 22sten folgte er selbst mit 4 Bataillonen und 5 Kanonen am det sechste Abschnitt an die Reihe, wonach gewisse Orte an er wandte sich direkt nach der Brücke, und die Araber, welt Erwählung eines Mitgliedes für jede Grafschafts-Stadt oder abgeschnitten zu werden besorgten, zogen sich sogleich zurück, Ein mit derselben in Verbindung stehenden Burgflecken in Wales Haubitzen⸗Kugeln, die ihnen auf dem Marsche von der Artillen Heil haben soll. Die Orte wurden ohne Abstimmung geneh⸗ hinübergesandt wurden, beschleunigten ihren Rückzug. Die Arabe gt, mit Ausnahme von Merthyr Tydvil, von welchem gesagt welche eine halbe Stunde lang unter dem Feuer der Tirailleurs del rde, daß es einen Vertreter für sich allein im Parlament ha⸗ General Feuch eres defilieen mußten, die in geringer Entfernun In solltrle. Als das Haus darüber abstimmte ergaben sich für von den Fußsteigen, auf welchen der Feind sich zurücksog, hinti n ursprünglichen Vorschlag der Minister 164, da gegen 123 Gesträuch verborgen waren, erlitten großen Verlust. Gener stimmen, fo daß derselbe durch eine Majorität von 41 Stim— Berthezẽne drängte sie, zwei Stunden lang, auf dem 6 nag en genehmigt wurde. Auch der siebente Abschnitt, wonach Blida bis zum ersten Brunnen und ließ sie von seiner Kavallt Mwansea, Lougher u. s. w. jedes ein Mitglied erwählen sollen, rie, die viele derselben niederhieb, von dort bis nach Buffari rde sodaun angenommen. Die Diskussion des achten Ab— verfolgen; sie zerstreuten sich nach allen Richtungen hin, nach Pnitts, der von den Wahlbeamten der Orte handelt, welche neue dem sie an Todten und Verwundeten wenigstens 8090 Mam Pahlberechtigungen erhalten haben, wurde noch verschoben, weil verloren; unter ihren Todten befanden sich, nach der Schönheis h einige Schwierigkeiten darüber erhoben, wem die Befugniß, der Waffen zu urtheilen, einige Personen von Rang. Wir hy Jese Beamten zu ernennen, zugetheilt werden sollte. Die Opposi— ben nur einige 20 Todte und 1090 Verwundete. Die Ebene ssshn nahm von dieser Verschiebung Anlaß, zu bemerken, von Arabern und Kabailen ganz befreit. Diese Krise, die ma siß die Bill eigentlich mit größerer Eile vorschreite, als die Mi— als beendigt betrachten kann, wird die gute Wirkung haben nster selbst dazu vorbereitet seyen. Der neunte Abschnitt, wel⸗ diesen Vͤöllerschaften die Fruchtlosigkeit ihrer Angriffe auf uns iger der Grafschaft Nork sechs Vertreter (statt der bisherigen zeigen. Briefen vom 2ten August zufolge, hatten sich die Arabn r; zwei für jeden der drei Distrikte) giebt, wurde sodann in bis zu diesem Tage nicht wieder sehen lassen, und waren di mntrag gebracht. Hr. Wrangham wollte der Grafschaft zehn Märkte von Algier eben so reichlich und sast noch reichlicher mi Ritglleder zugetheilt wissen und meinte, dies erst würde ein Lebensmitteln versorgt, als, vorher.“ schtlges Verhältniß herstellen. Dem in dieser Hinsicht gemach⸗

Das Zuchtpolizei-Gericht verürtheilte vorgestern von slebl n Amendement widerfetzten sich die Minister, und der Antrag Individuen ) welche bei den Unruhen, die am 15. Juli v. J wurde demmächst auch in seiner ursprünglichen Fassung angenom⸗ stattfanden, theils die National⸗ Garde insultirt, theils mit Ste en. Die Erwägung des zehnten Abschnittes, welcher der Graf⸗ nen nach ihr geworfen hatten, vier nach Maaßgabe der Stras Haft Lincoln vier Mitglieder zutheilt, wurde ebenfalls verscho— sälligkeit zu einjähriger, halbjähriger und vierteljähriger, zu n. Am folgenden Tage schritt inan zum eilften Abschnitt, andere nur zu 14tägiger Haft und den siebenten zu einer Gelb wonach vorgeschlagen wurde, daß 25 namhaft gemachte Graf— strafe von 20 Fr, Haften in zwei Abtheilungen jede zerfallen sollten, und daß jede

ö.

Der Assisenhof verurtheilte vor einigen Tagen den jungts Ktheilung inskünftige zwei Parlaments-Mitglieder für sich er— Desirabode, Studirenden der Medizin, der, wie man sich n sihlen sollte, gleich als ob sie eine besondere Grafschaft bildete. innern wird, bei den Unruhen am 14ten v. M. verwundt Line lange Debatte entspann sich über diesen Gegenstand, da wurde, und einen Handlungs-Kommis, Namens Martin, sw. san über das Prinzip der Theilung verschiedener Meinung war. halbjährigem Gefängniß und einer Geldstrafe von 16 Fr., wel Cs wurde das Amendement vorgeschlagen, jeder Grafschaft ganz sie auf der Straß gerufen hatten: Es lebe die Republik! Lud 9nfach vier Vertreter zuzutheilen und es im Uebrigen bei der wig Philipp sterbe! . AÜUten Einrichtung zu lassen. Sir Rob. Peel verglich die Tren⸗ Die Ferien des Königl. Rechnungs-Hofes werden, einer mung der Grafschaften mit der von Holland und Belgien und nigl. Verordnung zufolge, vom 1. September bis 31. Oktobel heinte, es würde dann jeder Theil seine besonderen Interessen dauern. ben. Die Minister widersetzten sich jedoch dem Amendement, 6 ö. . é auch bei der Abstimmung verworfen wurde. Am 12. Au⸗

ĩ paris, 15. August. I) Der heutige oniteur n m wurde zunächst der vorgestern verschobene zehnte Abschnitt hält folgenden Artikel. „Das Aufhören der Waffenruhe, di mnehmigt. Der zwölfte Abschnitt, der von den Freisassen in e schrn Felland (und Belgien bestand, war von dem Genta n zetheilten Grafschaften handelt, wurde unter Zustimmüng der Ghassé, Befehlshaber der Citadelle von Antwerpen, im Namel Minsster gestrichen, indem ihn diese mit dem 16ten Abschnitt ver— seines Souvergins angekündigt worden. Die Feindseligkeittl nigen wollten. Mit der Diskussson über den dreizehnten Ab— ollten den 3. August um 9? Uhr Abends wieder beginnen. r, f, der einigen genannten Grafschaften drei Mitglieder zu— Majestät der Konig der Belgier trug bei dem König der Franzosen Heilen sollte, kam man in der heutigen Sitzung nicht zu Ende. Hristlic dcraus an eine Armee in das Belgische Gebiet einrücken . Am 13. Aug., einem Sonnabend, hatte sich das Haus schon 96 die der Holländischen gegenüber gestellt werden solle. Dies n 12 Uhr Mittags versammelt. Der dreizehnte Abschnitt wurde Nachrichten kamen in der Nacht vom Iten auf den aten an; Lnehmigt, worauf Lord Althorp mehrere Veränderungen aus— am Morgen versammelte der König sein Conseil; es wurzt nandersetzte, welche die Regierung in einigen noch zu erwägen— 'i Beschluß gefaßt, und sogleich wurden Befehle ertheil, n ‚Bestimmungen der Bill angebracht wissen wollte. Diese Varschall Gerard wurde mit dem Oberbefehl der Armee bekleidet, änderungen betreffen die sogenannten 10 Pfd.⸗-Rentner, welche Die Herzöge von Orleans und Nemours gingen nach Maubeuge 6 solche im Grafschaften und Burgflecken Wähler smd; unter ö. Derr 4 wird dadurch r rn nh en . ia g Die Redaction find t e Miethe (von mindestens 10 d. j zrli in wöchentli⸗ auf , n e. kel r a, en Raten entrichten, als Wähler berechtigt seyn sollten. Lord mier mit zwes Sternchen beheschnet seyn werden. Auf mehrfache a. thorp meinte, daß er in Manchester und anderen Fabrik Or⸗ fragen fuͤgt dieselbe binzu, daß die mit zwel Strichen bezeichneten Mit⸗ n Erkundigungen eingezogen und gefunden habe, daß es oft theilungen Privat Korrespondenzen sind. nicht achtbare und gebildete Leute seyen, die ihre Miethe wöchent⸗

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lich entrichteten. Inzwischen wurde die neue Bestimmung dafür eingeschaltet, daß der Miether seine Wohnung mindestens schon ein Jahr inne haben müsse. In der Bestimmung, daß, wer Wähler seyn wolle, alle fällige Abgaben entrichtet haben müsse, schlug der Minister vor, das Wort „Alle“ zu streichen, weil sonst darunter auch die Kirchen-Abgaben begriffen seyen und sich ein ehrsamer Theil der Bevölkerung, der niemals Kirchen-Abgaben entrichte, von der Wahl ausgeschlossen sehen würde. Die vor—⸗ geschlagenen Veränderungen wurden zum Druck beordert, und die nächste Sitzung des Ausschusses wurde auf Dienstag den 16. Aug. anberaumt.

In der Sitzung des Unterhauses vom 13. August fragte Hr. James, wie groß die Summe sey, die man auf die Krönungs⸗Ceremonie verwenden wolle? Er habe gehört, daß sie 50, 009 Pfd. betragen werde, er sehe jedoch nicht ein, welcher Anlaß zu einer Krönung überhaupt da sey, da der König bei seiner Thronbesteigung die nöthigen Eide geleistet habe. Se. jetzt regierende Maj. bedürfe eines solchen unnützen Schauge⸗ pränges nicht; der König finde nicht, wie sein verstorbener Vor—⸗ fahr, bloß in Prunk und Verschwendung Vergnügen. Der Red— ner wurde hier von einigen Mitgliedern zur Ordnung gexufen, wiederholte jedoch, daß der jetzt regierende König einen größeren Werth auf die gute Meinung seines Volkes, als auf ein bloßes Schaugepränge setze. Lord Althorp erwiederte, es sey ein Irr— thum, wenn das ehrenwerthe Mitglied glaube, daß der König schon die nöthigen Eide geleistet; die Krönungs-Ceremonie sey darum auch nicht überflüssig; inzwischen könne er dem Hause die Versicherung ertheilen, daß die ganze Ausgabe kaum ein Fünftel dessen betragen werde, was die Krönung Georgs JV. gekostet habe.

London, 13. Aug. Des Königs Majestät haben dem Gra— fen St. Martin von Aglie, außerordentlichen Gesandten und be⸗ vollmächtigten Minister des Königs von Sardinien, eine Audienz zu ertheilen und aus dessen Händen ein Schreiben des Königs und der Königin von Sardinien entgegenzunehmen geruht.

Mehrere Irländische Parlaments⸗Mitglieder hatten gestern mit dem Grafen Grey eine Unterredung, um sich über ihre Be⸗ schwerden, in Bezug auf den langsamen Gang der Verwaltung hinsichtlich der Verbesserungen in Irland, auszusprechen. Sie be⸗— standen hauptsächlich auf der Nothwendigkeit, augenblicklich Maaß⸗ regeln in Betreff der Jeomanry zu ergreifen, und ließen nicht undeutlich wahrnehmen, daß, im Fall ihre Beschwerden nicht be⸗— rücksichtigt werden sollten, sie die Minister nicht länger unter— stüßen würden. Graf Grey stellte ihnen vor, was alles schon für Irland geschehen sey und noch geschehen würde, daß es aber der Regierung in diesem Augenblick micht möglich wäre, die Yeo— manrh aufzulösen; es könne nichts die Minister bewegen, von dem Wege abzuweichen, den sie für den richtigen erkannt hätten. Die Unterredung scheint nicht zu gegenseitiger Zufriedenheit aus—

gefallen zu seyn.

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Aus dem Haag, 16. August. Neuerdings ist folgender Bericht Sr. Königl. Hoheit des Prinzen von Oranien einge— gangen:

„An den Köͤnig. . . Lowen, 13. Aug. 1831. Nachmittags 3 Uhr. Ich habe die Ehre, Ew. Majestaͤr zu berichten, daß heute um 12 Uhr, in Folge der gestern geschlossenen Uebereinkunft, die Stadt Löwen von den unter Riellon stehenden Truppen an die erste Bri⸗ gade der dritten Division uͤbergeben worden ist. Die Truppen Ew. Majestaͤt fanden in der Stadt eine gute Aufnahme. Als ich von Thienen (Tirlemont) nach Löwen ritt, begegnete ich dem Franzdsi⸗ schen Gesandten Grafen Belliard und dem General Law vesf ne der über die Avant-Garde des Franzoͤsischen Heeres unter dem Mar— schall Gerard den Befehl fuͤhrt und an mich von diesem Marschall abgesandt worden war, um mich zu benachrichtigen, daß das Fran⸗ zoͤsische Heer nun schon nach Grez, vorwaͤrts von Wayre, auf mei⸗ nem linken Flügel vorgeruͤckt sey. Beide Herren theilten inir den amtlichen Bericht von dem zwischen Ew. Majestaͤt und Frankreich getroffenen Uebereinkommen mit, wonach der Friede von Holland und Frankreich aufrecht erhalten wird. Ich bin mit ihnen dahin über⸗ eingekommen, daß ich morgen mit meiner ruͤckgaͤngigen Bewegung nach den Nord⸗Brabantschen Graͤnzen den Anfang machen wuͤrde. In Folge dessen will ich morgen den titen um 19 uhr Loͤwen ver⸗ sassen. Die zweite Division wird Thienen und die Umgegend be= setzen; die dritte in einer zweistuͤndigen Entfernung von Löwen und den umliegenden Doͤrfern sich lagern. Die erste Division besetzt heute Bic und ihre Nachhut steht zu St. Joris Winghe. Die Kavallerie folgt diesen Bewegungen, und die Reserve⸗Artillerie⸗Bat⸗ tere bleibt unter der Bedeckung der schweren Kavallerie. Ich mag diesen Bericht nicht schließen, ohne Eurer Majestaͤt noch ein besonders vortheilhaftes Zeugniß von dem ausgezeichneten Benehmen des ganzen Artillerie⸗Corps, das in dem Gefecht bei Lowen im Feuer gewesen ist, abzulegen; namentlich muß ich auf. die Batterie des Hauptmanns van de Wal, welche die dritte Division begleitet, und auf die Batterie Haubitzen unter dem Hauptmann Coehoorn hinwei⸗ sen. Ich habe auch allen Grund, der Gunst Eurer Maiestaͤt alle Offiziere des allgemeinen Stabes sowohl als der besonderen Staͤbe zu empfehlen, indem sie mit eben so vielem Eifer als Kaltbluͤtigkeit unter dem feindlichen Feuer ihren Dienst verrichtet haben. Ich, er⸗ warte die Vorträge der Divistons-Generale und der Corps Chefs hinsichtlich der Sffiziere, Unter- Offiziere und Soldaten, dig sich durch Tapferkeit und Umsicht ausgezeichnet haben, um sie dem Wohl⸗ wollen Eurer Majestaͤt besonders zu empfehlen. Der Ober-⸗Befehlshaber des Heeres, Wilhelm, Prinz von Oranien.“

Tagesbefehl. „Löwen, 13. Aug. 1831.

Waffenbruͤder! Ihr habt meiner Erwartung entsprochen. Ich vertraute auf Eure Tapferkeit und auf Euren unwandelbgren Muth. Ich weiß die Ausdauer zu schätzen, mit der Ihr alle Muͤhseligkeiten berstanden und Euch uber die Beschwerden hinweggesetzt habt, welche mit Kriegsmaͤrschen in der Naͤhe des Feindes immer verbun⸗ den sind. Groß ist Euer Lohn. Der Sieg, den unsere Waffen er— rungen, ist vollständig. Nach einem Feldzüge von kaum zehn Tagen befinden wir uns im Herzen von Belgien. Zwei Mal begegneten wir dem Feinde, zuerst in Hasselt, dann bei Lowen, und dies war hinreichend, um die beiden Belgischen Heere zu schlagen und voller Üünordnung in die Flucht zu jagen. Gestern und heute standen un⸗ sere Vorpo en nur zwei Stunden von Bruͤssel entfernt und keine Belgische Armee ist mehr vorhanden, die unseren Einzug in Belgiens Hauptstadt hindern könnte. Der Koͤnig, mein Vater, hat den von uns bei Hasselt er⸗ rungenen Sieg mit Freuden vernommen. Durch mich bezeugt Er Semme innigste Zufriedenheit mit Euch und allen Truppen aller Waf⸗ fengattungen, die an diesem Kefechte und an den früheren Theil gendmmen haben und ihre Bestrebungen dahin vereinigten, um das eer zu vernichten, das unter dem Namen „Armee de la Meuse / sch unäüberwindlich wahnte. Wir haben nun unsere Aufgabe er⸗ reicht. Wir haben gethan, was König und Vaterland von uns for⸗ derten. Wir haben über den Feind triumphirt, gegen den wir in den Strest zogen. Mit Ehren kehren wir nach unseren alten Graͤn⸗

in zahlreiches Heer gus Frankreich rückt in Bel ien in rn g d th erreichen die ünsrigen. Wir kehren zurück in

Folge eines Abkommens, das unserSonverain mit dem Koͤnige der

Franzosen getroffen hat. Der 2Ober⸗-Befehlshaber des Heeres, Wilhelm, Prinz von Oranien.“ In der Staat s-Courant liest man: „Bei den für un⸗ sere Truppen so ruhmvollen Gefechten, die am 12. August zwi⸗

schen Thienen und Löwen stattgefunden, hat der tapfere Prinz

von Oranien, Ober⸗Befehlshaber unseres Heeres, wiederum den Heldenmuth und zugleich die Geschicklichkeit an den Tag gelegt, die man von ihm, als einem Abkömmling des Hauses Nassau, erwarten durfte. Durch eine feindliche Kanonenkugel ist ein Pferd unter dem Prinzen todtgeschossen worden, doch hat es , n gefallen, seine Person dem Vaterlande zu er— en. Der Bredaer Zeitung zufolge, wurde bald darauf, nach— dem im Gefechte bel Löwen dem Prinzen von Oranien das Pferd unterm Leibe erschossen worden, ein Blaukittel (Blousenträger) 6 eingebracht, der, in einem Kartoffelfelde versteckt, dem rinzen aufzulauern schien, und mit Gewehr und drei scharfen Patronen versehen war. Dieser Elende, sagt das genannte Blatt, ein Drucker- Gehülfe beim Brüͤsseler Courrier, trug eine kleine silberne Medaille auf der Brust, mit der Aufschrift: Ans däfen— Seurs de la patrie; auf der Rückseite las man: Vainecre ou imourir; er ist in strengsten Gewahrsam gebracht worden.

Aus Staats-Flandern wird gemeldet, daß der Oberst Ledel am Morgen des 11. August eine Bewegung nach vorwärts ausgeführt habe, um den Feind aus der Nähe von Aardenburg, Ende und der Umgegend zu vertreiben. Zwei Kolonnen, dle eine unter dem Major Stok, und die andere unter dem Obersten Ledel selbst, vollführten diese Bewegung, die Heerstraße auf Stroobrugge und den Weg von Ende entlang, mit dem Erfolge, daß der Feind nach allen Richtungen aus sesnen Possttionen ver— trieben und bis hinter die Lieve zurückgedrängt wurde, wo die Unsrigen Posto faßten, nachdem sie drel Verschanzungen auf der Heerstraße, auf deren einer zwei Kanonen sich befanden, einge— nommen hatten. Da die Macht des Obersten Ledel nicht hin⸗ reichend war, um den eroberten Punkt an der Lieve besetzt zu halten, so zog er, nachdem er einige Stunden dort Stand ge⸗ halten, ohne weiter vom Feinde beunruhigt zu werden, nach ö zurück. Unsererseits wurden 35 Mann getödtet und

et. Nachdem unsere Truppen siegreich in Beeringen (Limburg) eingerückt waren, entstand daselbst, vielleicht in Folge der frühe— ren Kanonade, ein Feuer, das in einem Augenblicke gleich so um sich griff, daß 8 10 Häuser eine Beute der Flammen wurden. Unbezweifelt würde der ganze Ort in Asche gelegt worden seyn, wenn nicht unsere Schuttereien und Soldaten voller Eifer zu Hülfe geeilt wären. Jeder derselben sagte sich, daß man sich durch Wohlthaten am edelsten an seinen Feinden raͤche; groß war daher auch die Rührung der Einwohner, als sie vernahmen, daß unter den Soldaten eine Kollekte zum Besten der Abgebrannten , ,. . Ertrag in die Hände des Orts⸗-Pfarrers überge— o ey.

Noch an demselben Tage machten die Belgier wieder einen ernstlichen Angriff auf der Straße von Maldeghem nach Aarden— burg. Nach einem heftigen Gefechte bei Stroobrugghe (Pont-de- paille), hat die Garnison von Aardenburg, durch Schutterei verstärkt, die Belgier über Eede bis Maldeghem verfolgt, wo sie heftigen Widerstand fand, da die Einwohner aus den Häusern auf sie schossen und sogar Frauen und Kinder am Gefechte Theil nahmen. Dennoch besteht unser Verlust nur aus à Todten und 16 Verwundeten; der der Belgier muß bedeutend gewesen seyn. . Maldeghem wurde die dreifarbige Belgische Fahne vom Thurme

eruntergenommen.

69 Staats-Conrant enthält den nachstehenden offiziel⸗ len Artikel:

„In Bruͤsseler Zeitungen hat man kuͤrzlich folgendes Schreiben gelesen: „„Aerschot, 8. Aug. 1831. Herr Minister! Se. Majestat beauftragen mich, Ihnen anzuzeigen, daß Höchstdiesel⸗= ben in diesem Augenblick uͤber England die wichtige Nachricht er⸗ halten haben, daß die auf der Insel Java befindlichen Truppen eine Insurrection veranlaßt und die Belgier, als die zahlreichsten unter den anderen Europäern, sich der Gewalt bemaͤchtigt und eine Re⸗

ierung im Namen der Belgischen Nation errichtet haben.

ie ganze Insel hat sich dieser Regierung unterworfen. Der Ko⸗ nig fordert Sie auf, unverzuͤglich einen Agenten nach Batavia zu senden. Der Kriegs-Minister ad interim, Constant d' Hane. An den Hrn. Minister Lebeau in Lowen.““ J

„Die bestimmte und offizielle Weise, in der in diesem merk wuͤrdigen Aktenstuͤcke eine fo wichtige Nachricht, wie der Verlust von Java, mitgetheilt worden, hat üns veranlaßt, der Quelle, aus der dieselbe geflossen ist, mit einiger Sorgfalt nachzuforschen. Hier ist nun das Resultat der angewandten Bemuͤhungen, das uns von guter Hand zugekommen ist: Das einem Antwerpener Hause gehö— dende Schiff „Srtelius“, das am 16. Maͤrz d. J von Batavia ab—

ing, zaͤhlte unter seinen Passagieren den Capitain vom Genie, P. 9. Huhybrecht, einen Mann, welchen Belgische Offiziere, denen Ehre und Pflicht keine leere Worte sind, mit Bedauern zu ih— ren Landsleuten zaͤhlen werden. Der Wiederbeginn der Feindselig⸗ keiten hat den Cargadeur des Schiffes, Ortelius“ bewogen, sich mit demselben nach England zu begeben, und dort ist der Capitain Huy⸗ brecht ans Land gestiegen. Bei seiner Ankunft in London hat er die eben gemeldete Nachricht dem Botschafter van de Weyer auf⸗ zubinden gewußt, und dieser beeilte sich, sowohl durch Engli—= sche Zeitungen bekannt zu machen, als sein n Fuͤrsten in einem offiziellen licht anzukündigen. Nichts aber ist weiter von der Wahrheit entfernt, als diese Meldung. Nachrichten aus Java, die wir mit dem Schiffe Mercator“ empfingen, geben die sichere lieberzeugung, daß diese Insel am 39. Maͤrz d. J, und demnach de rer, Tage nach der Abreise des Huybrecht, noch der vollkommensten Ruhe genoß. Der Genergl⸗-Gouverneur meldet in feinen Berichten, daß die Belgischen Offiziere und Soldaten —— bie übrigens bei weitem die Minoritaͤt unserer Truppenmacht bilden = sich im Allgemeinen ruhig und ordentlich benaͤhmen, und. daß sein Einschreiten nur ein Mal noͤthig gewesen, um 3 Personen, die sich aufrührerische Reden erlgubt hatten, in sichere Verwahrung zu bringen. diefe drei waren cin gewisser Louiz, chemaliger Offizier und jetzt Land- Eigenthuͤmer, van den Kerkhove, Stabs-Wund— arzt, und van Dressel, ein Gastwirth in Samarang. Durch diese einfache Erzaͤhlung werden unsere Leser wohl uͤber das Schick sal Java's ganz zufriedengestellt seyn, und duͤrften dieselben mit uns über das seltsame Schauspiel eines Diplomaten erstaunt seyn, der nicht ansteht, erdichtete und der Natur der Sache nach höͤchst un= wahrscheinliche Geruͤchte zum Gegenstande ositiver Mittheilungen an seine Regierung zu machen, und eines ürsten, der sich beeilt, auf solche Mittheilungen die öffentliche Ankuͤndigung einer amtlichen Maaßregel folgen zu lasen. Ob dieses der Ungeuͤbtheit und Unkunde der neuen Belgischen Machthaber oder dem Wunsche zuzuschreiben ist, durch ausgeschmuͤckte Nachrichten dem sinkenden Muth ihrer Partei aufzuhelfen, das wird vielleicht die Zeit lehren,“

In der Javaschen Courant vom 17. März findet man die erste dort bekannt gewordene Nachricht von dem im Oktober zu Antwerpen an unseren Truppen veruͤbten Verrath und der dar—

auf erfolgten Züchtigung jener Stadt durch General Chassé.

Brüssel, 15. August. Der König Leopold hat Mecheln gestern Mittag verlassen und sich nach Löwen begeben, welches

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