1831 / 243 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1380

Regierung s-Bezirk Stettin:

In Stettin ist am 29sten d. M. neuerlich eine Frau er⸗ krankt und verschieden, im Ganzen sind also seit dem 2östen d. Personen daselbst verstorben.

Regierungs-Bezirk Frankfurt.

Königliche Schauspiele. . ,,, 1. Sept. Im Schauspielhause. Zum Ein male: Die Preußen in Italien, Schauspiel in 5 Abtheilung] von F. Mettellus. Freitag, 2. Sept. Im Opernhause: Der Gott und Bajadere, Bper mit Ballet und Pantomime in 2 Abtheilung Musik von Auber. (Hr. Mantius: den Unbekannten.) Vor Die Komödie aus dem Stegreif.

Königstädtisches Theater. . Donnerstag, J. Sept. Lindane, oder: Der Pantoffelmahs im Feenreiche.

schen n ,, werden durften, bisher Verschiedenhei⸗ ten slattgefunden; als richtig ist anzunehmen.

. GHun it an . genes. gest. Best.

am 21. Aug. 949 239 54 118

es kamen hinzu am 22. Aug. 34 15

23. Aug. . 23 144

24. Aug. 20 135

vom 25. Juli b. 26. Aug. incl. Summa 1072 328 609 135

3 z 9 z ĩ P Im Landkreise Königsberg zeigte sich die Cholera am 22sten d. M. in Gunthenen, eine Person erkrankte und starb. Im Kreise Memel sind in Memel und Sandwehr, Vitte und Schmelz überhaupt bis zum 20. August erkrankt 775 Personen, gestorben 461. ; Im Lager 99 Szernen sind unter den Preußischen Trup—

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung.

In der Rathsschäferei bei Küstrin sind am 2östen und 2 sten d. M. wieder 2 Personen an der Cholera gestorben, im Ganzen sind also seit dem 10ten d. M. S8 Personen erkrankt, 7 gestorben, eine Frau noch krank.

Regierung s-Bezirk Potsdam.

Im hn ,,, ,,,, n n.

inow-Kanal, nachdem bereits am 24. 'r⸗ ; ,. n, vorgekommen waren, am 29sten die Freitag, 2. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Der Pi 331 Asiatische Cholera wirklich ausgebrochen; ein Schiffer und eine Oper in 2 Akten, frei nach dem Italiänischen; Musst g n . e . . 8: ( Frau sind schon gestorben, der Knecht des Schiff ers aher erkrankt. Bellini. * —— in —— 26 , m, nn

Berlin, Freitag den 2ten September.

* —w— r * e

—— ** f

pen Gholerafälle vorgekommen, ohne daß die Krankheit um sich gegriffen hat.

In Labiau sind bis zum 19ten überhaupt 62 Personen er⸗ krankt, 16 gestorben. In Bit thenen des Labiauer Kreises brach die Krankheit am 15ten d. M. aus, 3 Personen sind er— krankt, 2gestorben.

In Wehlau nebst Allenvorwerk sind bis zum 20sten d. M überhaupt erkrankt 87 Personen, gestorben 47.

In Reidenburg erkrankten bis zum 19ten d. M. 30 Per⸗ sonen, starben 23.

In Schönlanke, Kreis Czarnikau, Regierungsbejirk Bromberg, ist die Cholera am 22. August ausgebrochen, (ine Person erkrankte und starb.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam. 26. Auzust- Niederl. wirkdl Schuld 36z. Kan- Bill. 133. Oesterr. Spro.

Metall. J5. Russ. (bei Ilope) 85.

Hamburg, 29. August. ; Oesterr. 5proc. Metall. IJ. 4proc. 65. Bank- Actien 943. Russ.

Engl. Anl. S5. Russ. Anl. Hamb. Lert. So5. Dan. 583. Poln. 87 à 88.

Part-

REUESEFE BGRSEN-NACGHLRIChMILEM.

Paris, 25. Aug. sin (nr. 57. 35. 5vroc. neue Anleihe der 120 Mill. 88. 5proc. Span. perp. 463.

Frankfurt a. M., 28. Aug. proc. 663. G. 23prot. 405. 1proc. 167. Br. Bank. Act. j Partial⸗-Obl. 1143. G. Loose zu 100 Fl. 1543. Br. Poln. n 433. G. ̃

Redaeteur John. Mitredacteur Cottel. a

Gedruckt bei A. W. Hayn.

———

—— W ,

Allgemeiner

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Die mit dem Domainen⸗Amte Wendelstẽin, im Querfurter Kreil? verbundenen Schaͤferei-Erablissements in Bottendorf und Allerstedt, wozu außer den Gebaͤuden, und zwar;

) zu dem Etaoblissement in Bottendorf, 21 Morg. 147 Ruth. Acker; 235 Morg. 129 Ruth. Wiesen: 17 Morg. 57 Ruth. eigenthümliche Huͤthung; J5 Morg. 21 Ruth. privative Huͤ⸗ thung auf fremden Grundstuͤcken, und bedeutende Koppel⸗ hüthungen;

) n Tem Eeäbsissement in Allerstedt aber 109 Morg. 39 MRuth. äsen; 1 Morg. 22 Ruth. Garten, und ebenfalls berraͤcht⸗

läahe Koppelhbuͤtwungen, gehöre; sellen von Johannis 1832 ab, aus der Generalvacht ge⸗ o 'nnien, uud mit dem̃ Felds, Perch und Duͤnger-Inventar oͤffent—- lich. zur Veränzrrung gestellt werden. Wir haben hierzu einen Termin ;

e, 22. September d. J., Vormittags um 19 uhr, auf n Rönal. Domalnen-Amte Wendelstein, vor dem Regierungs⸗ Rathe E walk, anberaumt; laden dazu besitz- und zahlungsfaͤhige Raufliebhnber hirmit ein, und bemerken, daß die Veraußerungs⸗ Piäne so vohl, als die Bedingungen, in unserer Domainen⸗-Regi⸗ stratur, und aaf dem Kong, Domainen-Amte Wendelstein zu Je⸗ ber dann Sinsicht ausgelegt sind; so wie, daß die Situations-Plaͤne und Vermessungs-Register in unserer Domainen-Registratur, waͤh⸗ rens Fer aenohnlichen Geschäftsstunden eingesehen werden konnen.

NMerseburg, den 21 August 1831.

. , Abtheil. für die Verwaltung der directen Steuern, Domainen und Forsten.

e rti em nt.

w auf dem Rittergut Doelzig nebst Vorwerken Neuscheune und Linde im Königsbergschen Kreise der Neumark, Rubr. IIl, Ho. 12. Fapothekarisch eingetragene, von dem Besitzer dieses Gutes, jetzigen Obristlieutenant Karl August von Treskow, seiner damali⸗ en Ehegensffin, Henriette Alwine gebornen Klamann, ausge stellte Obligatihn vom 2. April 1513 über 9200 Rihlr., zinsbar ju 5 pgt., nebst' dem dieser Gläubigerin darüber ertheilten Hypotheken-Re⸗ kognitlonsscheine vom 4. September 1813, sind angeblich verloren gegangen. Es werden daher alle diejenigen, welche als Eigenthuͤ⸗ ner oöder dessen Erben, oder als Cessionarien, Pfand“ oder sonstige Briefs? Inhaber, Ansoruͤche an dieses verloren gegangene Dokument und das darin verschriebene Capital und Zinsen zu haben vermei— nen, hiermit öffentlich vorgeladen, diese ihre Anspruͤche bei uns, und spaͤtestens in dem vor dem Referendarius v. Manteuffel auf

den 17. Oetober d. J., Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine, entweder per⸗ sontich oder durch einen julaͤssigen Bevollmächtigten, anzumelden, und den Rechtsgrund, worauf dieselben beruhen, anzuje igen; im Fall der unterlassenen früheren Anmeldung, so wie im Fall ihres gänzlichen Ausbleiben in diesem Termin aber zu gewaͤrtigen, daß sie mit diefen ihren etwanigen Anspruͤchen an das vorbeschriebene verloren gegangene Dekument und die darin verschriebene Forde⸗ rung werden praͤkludirt, und ihnen deshalb ein ewiges Stillschwei⸗ gen' auferlegt, auch das aufgebotene Dokument wird amortisirt werden. Frankfurt a. 8. O, den 17. Juni 1831. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht. Zarn ack.

Avertissement.

Von dem Koͤnigl. Ober⸗-Landesgericht von Sachsen zu Naum⸗ burg ist das im Torgauer Kreise belegene, dem Ritterguts⸗Besitzer Wilhelm Schmidt zugehörige Allodial-Rittergut Vogelgesang, wel ches nach der gerichilich aufgenommenen Taxe auf 1644 Thl. 18 Sgr 53 Pf abgeschaͤtzt worden ist, auf den Antrag hypothe ka⸗ rischer Gläubiger zub hasta gestellt, und es sind die Sietuugs⸗Ter⸗ mine vor dem Herrn Ober“ Landesgerichts-Rath v. Pabst als De—

putirten auf V den 1. . dieses Jahres und den 1. Marz 1832 angesetzt worden. .

Es werden daher allt diejenigen Kauflustigen, welche annehm- liche Zahlung ju leisten vermögen, aufgefordert, sich spaͤtestens in dem letzten Termine zu melden, und ihr Gebot abzugeben, wo⸗ bei ihnen bekannt gemacht wird, daß auf die nach Ablauf des letz⸗ ten Termins etwa einkommenden Gebote nicht weiter geachtet . soll, in so fern nicht gesetzliche Umstaͤnde eine Ausnahme u lassen.

] Die Verkaufstare kann in der hiesigen Registratur eingesehen werden. Naumburg, den 8. Maͤr 1831. Königl. Preuß. Ober-Landesgericht von Sach sen.

Von dem Königl. Preuß. Hofgerichte von Pommern und Ruͤ— gen wird durch gegenwaͤttigen Extract bekannt gemacht, daß dasselbe am heutigen Tage eine oͤffentliche, in den Stralsunder Zeitungen ju extense abgedruckte Vorladung dahin erkannt hat, daß alle, welche aus Handlungen und eingegangenen Verbindlichkeiten des weiland Kön gl. Preuß. Majers Herrn Grafen Ludwig von Bohlen auf. Stretense, uber die Kraͤfte seiner Verlassenschaft hinaus, An⸗ soruͤche an dessen Sohn, den Königl. Preuß. Rittmeister a D., Herrn Grafen Carl Ludwig Wilhelm von Bohlen in Stralsund,

und an dessen eigenes anderweit erworbenes Vermoͤgen, zu haben vermeinen, daß sie solche am 11. Juli, 25. Augu st oder 29. Sey⸗ tember d. J. hierselbst angeben und rechtlich beglaubigen, widri⸗ gensalls sie nicht weiter damit werden ghört, sondern vermittelst des am 31. Getober d. J. zu erlassenden Praͤelusiv-AUbschiedes fuͤr immer damit sollen abgtwiesen werden. Datum Greifewald, den 3. Juni 1831. / Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von hommern und Ruͤgen. v. Möller, Direc or.

Bekanntmachung.

Es wird hierdurch dͤffentlich bekannt gemacht, daß das der Wittwe Wochatz, Marie Elisabeth geb. Heide gehoͤrige sub Nr. 7] in Offendorf, Herrschaft Neuzelle belegene, und auf 636 Thlr. 23 sgr. 3 pf. tarirté Butzken Bauerqut Schuldenhalber Sub hasta ge— stellt, die Bletungs-Termine auf

den 30. Seprem der, 29. Oetober und 4. December «,

Vormittags 10 Uhr, . = welcher peremtorisch ist, anberaumt, wozu Kauflustige mit dem Be⸗ merken eingeladen werden, daß der Meistbietende, den Zuschlag, wenn keine rechtlichen Hindernisse eintreten, zu gewaͤrtigen hat, und daß zugleich der Liquidations⸗Prozess uͤber die kuͤnftigen Kaufgelder 2d decret. vom 9. August d. J. eroͤffnet, und zur Anmeldung und Nachweisung der Real-Anspruͤche daran ein Termin auf, den 24. November ., Vormittags 19 Uhr,

angesetzt worden, wozu alle unbekannte Real-Glaͤubiger unter, der Verwarnung vorgeladen werden, daß die Außenbleibenden mit ihren Anspruͤchen an das Gut und dessen Kaufgelder praͤcludirt, und ihnen dansit ein ewiges Stillschweigen sowohl gegen den Kaͤufer dessel ben, als auch gegen die Glaͤubiger, unter welche das Kaufgeld vertheilt werden wird, auferlegt werden soll.

Neuzell, den 22. August 18311.

Königl. Preuß Gerichts⸗Amt.

Edietal⸗ECitation. Nachgenannte Personen, als; 1) Johann Zapf aus Ariberg, uber 50 Jahre alt, Webergeselle; 2) Johann Neupert, Schuhmachergeselle aus Wunsiedel, geboren den 8. Mai 88; ; 3) Friedrich Ernst Popp, Lebkuͤchnergeselle ebendaselbst, geboren den 6. Oetober 1186 k 4) Georg Friedrich Arzberger aus Thiersheim, geboren den 12. Januar 1791, Soldat unterm Koͤnigl. Bayerischen 9. Linien⸗ Infanterie⸗Regiment; ; ; Johann Kammerer, Tagarbeiter von Troͤstau, über 66 Jahre alt, haben sich seit funfjehn und mehr Jahren aus hie siger Gegend entfernt, ohne daß bisjetzt einige Nachricht uͤber deren Leben oder Tod eingegangen waͤre. . Auf den Antrag ihrer Anverwandten werden daher diese Verschol⸗ lenen, so wie ihre allenfallsigen unbekannten Erben und Erbnehmer hiermit aufgefordert, sich am , Vormittags um 8 Uhr anberaumten Termine, vder in der Zwischen⸗ seit, vor unterjeichneter Behörde entweder persoͤnlich oder schrift— lich zu melden und daselbst weitere Anweisung ju erwarten, widri⸗ genfalls sie werden fuͤr todt erklaͤrt, und ihr Vermoͤgen an ihre bekannten Intestat-Erben ohne Kaution werde ausgehaͤndigt werden. Wunsiedel, den 12 Februar 1831. . Koͤniglich Bayerisches Landgericht. v. W aͤhch te r.

Bekanntmachung. Im naͤchsten Binter-Semester werden an der hiesigen Ko . medicinisch⸗chirurgischen Lehranstalt folgende Vortraͤge ge⸗ alten: lleber theoretische und praktische Anatomie. Prof. Dr. Schulze. Ueber Physik und Ehemie. Prof. Dr. Hünefeld. Ueber allgemeine Pathologie und Semiotik. Prof. Dr. Damerow. Ueber materia ineclica. Prof. Dr. Seifert. Ueter speeielle Therapie. Prof. Dr. Bernott. Ueber specielle Chirurgie und Gursus operatiouum chirurg. Prof. Dr. Mandt. Ueber Deutsche und Lateinische Sprache. Prof. Dr. Schoͤmann. Die Repetilorien leiten der Prosector Dr. Laurer und der prae— tische Arzt Dr. Biel.

Die Vorlesungen beginnen am, 17. October, und fordere ich daher qualifieirte Nünglinge, welche die Vortheile des Instituts fuͤr ihre Ausbildung zu Aerzten benutzen wollen, auf, sich zeitig zu mel— den. Zur Aufnahme genugt ein Abgangsjeugniß aus Tertia eines Gymnasii.

Greifswald, den 21. August 1834. Der Director der Königl. medieinisch-chirurgischen Lehr-Anstalt fuͤr Pommern. Prof. Dr. Mandt.

Gre, .

Ein Eigenthüͤmer mehrerer Lendguͤter in Neu-Verpom— mern, hat wegen anhaltender Schwaͤchlichkeit seiner Gesundheit, sich enischlossen, eins derselben aus freier Hand zu verkaufen. Dies Gut, ein allodifieirtes Rittergut, das an einem schiffbaren Flusse zwischen zweien Seehandlungssidten, also zum Produkten-Absatze sehr vortheilhaft liegt, hat eine Areal-Flaͤche von beinahe 5000 Mag— deburger Morgen. Der zum Getreidebau bestimmte Acker enthaͤlt eire 31 Pommersche Lasten Aussaat. Er liegt in 6 Bin⸗ nen, 6 Aussen⸗ und 7 Vorwerkischlaͤgen. Die Binnenschlaͤge ent⸗

* d 9 * ie Preußischen S halten groͤßrentheils vortrefflichen, dem Uckermaͤrker zu vergleichen Die Aussen- und Vorwerksschlaͤge sind Höhe.

3

heitsfalle in der Stadt gezeigt, welche zwar bis jetzt nicht als

tagten.

den Waitzenboden. boden. Die Wiefen, groͤßtentheils an einem Flusse belegen, geben im Durchschnitte jahrlich an So0 Fuder des besten Henez; haͤufig aber uber 600 Fuder.

annoch eirea 180 Magdeburger Mergen vorhanden, und fuͤr Jung vieh, Fettvieh und,. Pferde bestimmt; die Kleedresche und Acker weihen, werden allein durch Schaafe beweidet. Die Waldumn

5proe. Rente sin cour. 88. 50. 3

Oesterr. proc. Metall. j

ö. 4

—— ————¶y

Amtliche Nachrichten.

Kroni k des Tages.

Ihre Durchl. der Prinz und die Prinzessin Wilhelm n Solms⸗Braunfels smimnd nach Deutz a. Rh. abgegangen.

In der von uns erlassenen Verordnung über das Verfahren ei der Annäherung und dem Ausbruch der Cholera in Berlin

om 2Asten v. M, ist 8. 23 bestimmt worden, daß, sobald es

fsitehe, daß die Cholera in Berlin ausgebrochen ist, solches von ns ausdrücklich bekannt gemacht werden solle. Nach einem auf den Grund genauer Untersuchung von sechs

. erzten abgegebenen motivirten Gutachten, mit welchem sich eine

* .

ĩ der.. An Weide und Koppeln sin außer den fuͤr saͤmmtliche Kuͤhe hinlaͤnglichen Niederungs-Weiden,

1

von circa 390 Magdeburger Morgen, enthalt Kiefern, Eichen un

Buchen, und aus der Weichholzung von cirea 560 Magdebutgn

Morgen koͤnnen jaͤhrlich, außer dem Gutsbedarse, an 2090 Fudet verkauft werden. Torf ist zum Bedarfe des Guts hinlaͤnglit vorhanden. Die Rohrerwerbung liefert jahrlich uͤber 300 Schoch in gluͤcklichen Fällen 400 Schock des besten Rohrs. Der Vienh— stand ist in der Regel, außer dem benoͤthigten Zugviehe, 140 Milch kuͤhe und 1200 Schaafe. Das Rindvieh ist, außer einem kleinen

*

Die Gebäude 'sind groͤßtencheils neu und im besten Stande;

. .

or

mn er, hemmen. Stamme National- Oldendurger, Jüͤtländer- und. Poͤnitzer⸗-Ŕ

die Sch gafe sind hochreredelt und Moͤsliner Absiammung. s. weckmaͤßiger und rationeller Benutzung der Weiden, kann der Vic

stand, namentlich an Schaafen, noch bedeutend vermehrt werden ·

on uns ernannte ärztliche Kommissson einverstanden erklärt hat,

gestern ein Individuum an der Alsitatischen Cholera hier ver⸗ ben. Außerdem haben sich seit dem gestrigen Tage mehrere Krank⸗

sslatische Cholera konstatirt, aber nach deu darüber eingegangenen uneigen derselben allerdings verdächtig sind.

inter diesen Umständen erfordert es die Vorsicht, alle die⸗ migen Maaßregeln in Wirsamkeit treten zu lassen, welche die Eingangs erwähnte Verorduung für den Fall des wirklichen lusruchs der Cholera in Berlin vorschreibt. Indem wir sol— es hierdurch bekannt machen, erwarten wir sowohl von Seiten ser dabei interessirten Behörden, namentlich der ernannten Schutz Kommissionen, als auch von den gesammten übrigen Ein⸗ öhnern die bereitwilligste Unterstützung bei Ausführung der ge— lachten Maaßregeln, durch welche allein es vielleicht noch mög⸗ ich werden dürfte, das weitere Umsichgreifen der Krankheit zu

Berlin, den 1sten September 1831. Gesundheits-Comité für Berlin. v. Tippelskirch. v. Bassewitz.

mafsive Wohnhaus, nach den Beduͤrfnissen einer wohlhabenden S 5

milie eingerichtet, enthaͤlt außer vielen Kimmern, 2 Saͤle, 19 3 mer und 2 Kuͤchen. Der Garten ist seit 10 Jahren neu um geschmackvoll angelegt, und hat eine sehr angenehme Lage. =

Mehrere Seen enihalten Fische alle' Art und in bedeutend; Menge, so daß auch aus selbigen eine Einnahme zu beziehen ist⸗-

Als ein besonderer Vorzug ist zu bemerken, daß däs Gut mit m

Brennerei-Gerechtigkeit bewidmet ist, und da das Gut n

Kartoffelbaue im Großen sich eignet, vortheilhaft benutzt werde helle der Präsident zuvbrderst an Schreiben des Herrn Odilon—

kann. Die saͤmmtlichen direkten Grundsteuern und Abgabe betragen jaͤhrlich ciren 100 Thl. Preuß. Cour, und an die Pfam sind jaͤhrlich 125 Thl. und eine Kleinigkeit an Korn, zu entrichten, Uebrigens ist in dem Gute eine Kirche, deren Patron de Guts⸗Eigenthüͤmer ist. j Kaufliebhaber, denen zur Nachricht gereicht, daß bei gehoͤrigt Sicherheit, ein bedeutender Theil des Kaufgeldes gegen maͤßtz Zinsen kreditirt werden kann, werden ergebenst ersucht, sich bei den , Büärgermeister Dr. Billroth in Greifswald, melden.

Lübeck, den 25. Auaust 1831. Das der St. Petersburg-Luͤbecker Danipsschifffahrts- Gesth schaft gehörige neue, große, kupferbodene Dampfschiff „Alexandra, gefuͤhrt von dem wohlbekannten Capitain J C. Diets, geht am Donner tag, den 8. Septbr.ͥ, Nachmittags 2Uhr, von Travemünde nach St. Peters burg ab. Dee DSdirerte ld

Literarische Anzeigen. Gesundheitskunde.

Zeitungs-RNachrichten.

Ausland.

Frankreich. Deputirten-Kamm er. In der Sitzung vom 24. Aug.

Barrot mit, worin dieser in den Departements der Aisne, des kure und des Nieder-Rheins gewählte Deputirte sich für den Bezirk Strasburg entschied. Ju einem anderen Schreiben op⸗ ine Herr Ducouedie, der in den beiden Bezirken von Vannes Norbihan) zum Deputirten ernannt worden ist, für den zwei⸗ n Bezirk. Der in Meaur und Strasburg gewählte General afahette entschied sich für den erstern Bezirk. Nur zwei Depu⸗

Urte, die ebenfalls in mehreren Bezirken gewählt worden sind, hämlich die Herren Laffitte und Merilhou, sind jetzt noch mit ih⸗ zer Erklärung, für weichen derselben sie sich entscheiden wollen,

Rückstande. Da die hierzu bestimmte gesetzliche Frist von 1 Monat ziemlich abgelaufen ist, so wird wahrscheinlich der zweite lrtikel des Gesetzes vom Jahre 1818, wonach in solchen Fallen

as Loss darüber zu entscheiden hat, welchem Bezirke der neugewählte Deputirte angehören soll, auf sie angewandt werden. Ber Graf Vaubert verlas hierauf eine Proposition folgenden wesentlichen Fnhalts: „Das Gesetz vom 17. Mai 1826 über die Substitu⸗ ionen ist aufgehoben; es kann hinführo keine Art von Majorat

Die allerneuesten Wasserkuren vom Prof. Dr. Oerte 15 bit 8; Heft, Svo. (Nuͤrnberg, bei Campe), je des Hesu

2 T2 sgr.

Bie wunderbaren Heilkraͤfte des Wassers, seine Verjuͤngun

des Alters, seing Erstarküͤng der Jugend, erregen Staunen ; ö Vorurtheil ist gluͤcklich bekaͤmpft, Professor Oertel hat die Bal gebrochen. Tausende verdanken ihm Heiterkeit, Kraft, Gesundhein

Zu haben bei E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. und in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gnesen.

Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschienen und allen Buchhandlungen, (in Berlin bei E. S. Mittler, St echhal Nr. 3, und in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und Gneseh zu erhalten:

Meyer, Dr. M., Erfahrungen üer die Fabrikation und Ilals barkeit des eisernen und bronzenen Geschützes. gr. Svo. gel

2 224 638r.

Nachstehend verzeichnete Zeitschriften:

117 Baͤnden.

Allgemeines Register dazu, 3 Baͤnde.

Teütscher Merkur. 1773 1782. 20 Baͤnde.

Europgͤische Annalen. 1795— 1803. 18 Baͤnde.

Politisches Journgl. 1781— 1789. 18 Baͤnde.

Patriotisches Archiv. 12 Baͤnde.

Haͤberlins Staatsarchiv. 8 Baͤnde.

Magazin der neuesten Kriegsbegebenheiten Theile

Beitrage zur neueren Staats- ünd Kriegsgeschschte. 19 Baͤmd⸗

Hesperus. 1837 1823. 1830. In Monatsheften.

i . literarische Unterhaltung. 181. 1829. In Mr natsheften.

Heidelberger Jahrbuͤcher der Literatur. 1827— 1829. In Mt natsheften.

ehr gestiftet werden; spätestens mit dem Ableben der Enkel der zegenwärtigen Majoratsbesitzer verfallen die Majorate dem ge⸗ einen Rechte; ausgenommen hiervon sind solche Majorate, die rsprünglich Staatseigenthum waren und als solches späterhin ieder an den Staat zurückfallen sollen.“ Hr. Boissy d' 2 n— glas theilte eine zweite Proposition des Inhalts mit, daß die herordnungen vom 28. Juli und vom 1. August 1815, wodurch die während der hundert Tage vorgenommenen Beförderungen in der Armee und in der Ehrenlegion annullirt wurden, wieder uugehoben werden sollen, ohne daß jedoch dadurch ein An⸗ prich auf die Auszahlung irgend eines rückständigen Gehal— es oder sonst einer Geld-Entschädigung begründet werden önne. In einer dritten Proposition verlangte Hr. Jonffroy ine Aenderung in den Artikeln 68, 69 und 70 des Reglements hinsichtlich der bei der Kammer eingehenden Petitionen; nament⸗

lich trug er darauf an, daß die Bittschriften⸗ Kommission künf⸗

nig diejenigen Petitionen bei Seite lege, die, nach der einstim⸗ migen Ansicht der 9 Mitglieder derselben, mw einer Berichterstat⸗

tung nicht geeignet befunden werden. Die erste dieser drei Proposstionen wird erst nach den Berathungen über den Gesetz⸗

hf , Entwurf wegen der Pairie, die beiden anderen aber sollen bereits Goͤttingische Anzeigen von gelehrten Sachen. 1768 18065 1

am nächsten Freitage (26sten) näher entwickelt werden. Herr Laffitte berichtete jetzt über die Proposition des Generals De⸗

marçah, künftig zur Prüfung des Ausgabe-Budgets so viele

Kommisssonen zu ernennen, als es einzelne Ministerien gebe, nämlich 7, (da die Ministerien des Innern und des Han⸗ dels als ein von neun Mitgliedern.

einziges betrachtet werden sollen) eine jede Der Berichterstatter trug dagegen

auf folgende Bestimmung an: „Die 9 Bureaus der Kammer

ernennen künftig ein jedes vier ihrer Mitglieder zur Prüfung

des Einnahme- 'und Ausgabe-Budgets; diese 36 Mitglieder bil⸗ den eben so viel Sectionen, als es einzelne Ministerien giebt;

Jenaische Literaturzeitung mit Ergaͤnzungsblaͤttern. 1827 un

1829. In Monatsheften. Minerva 1829 1830. In Monats heften. sollen demjenigen, welcher bis zum letzten Oktober d. J. in früh,

irten Briefen das hbchste Gebot bei der Ackerman nschen Vu,

handlung in Dessau thut, gegen bagre Zahlung in Preuß. Con“ den soll . en.

rant uͤherlassen werden.

jede Section berichtet besonders an die Kammer, und erst nach⸗ dem jeder einzelne Bericht von der, Kammer bestätigt worden ist, wird über das gesammte Ausgabe⸗-⸗Budget mittelst Kugelwahl ab— gestimmt.“ Die Berathungen Über diesen Gegenstand sollen eben⸗ feils am nächsten Freitage stattfinden. Am Schlusse der Siz⸗ jung erfolgte noch, da nichts weiter an der Tages-Ordnung war,

die monatli ureaus der Kammer, obgleich t , n i . hierin eine Veränderung hervorgebracht; von dieser großen

dieses Geschäft eigentlich erst am folgenden Tage hätte stattfin⸗

Zugleich wurde beschlossen, an diesem Tage keine

öffentliche Sitzung zu halten, sondern in den verschiedenen Bu⸗ reaus zusammenzutreten, um sich mit der vorläufigen Prüfung der der Kammer vorgelegten Budgets zu beschäftigen.

Paris, 25. Aug. Vorgestern hatte der General Lafayette und seine Familie die Ehre, mit dem Könige und der Königl. Familie zu speisen; die Tafel bestand aus 30 Couverts. Gestern um 1 Uhr hatte der ehemalige Dey von Algier eine zstündige Privat⸗Audienz bei Sr. Maj.

Der Kaiser Dom Pedro und seine Gemahlin kamen gestern nach der Stadt und wohnten der Vorstellung der großen Oper in der Königl. Loge bei.

Mehrere Blätter sprechen von dem Plane einer Vermählung des Herzogs von Nemours mit Donna Maria da Gloria, welche von der Französischen Regierung als Königin von Portugal an⸗ . . würde.

Die Gazette de France faßt die gegenwärtige politische Lage Frankreichs in folgender Weise . * ü an Zeit der Realitäten heran; seit dreizehn Monaten lebten wir noch das Leben der Restauration. Der Pairie, der Unabsetzbar—⸗ keit des Justiz⸗Beamtenstandes, einem Bourbon auf dem Thron und der monarchischen Sprache einer Opposition, die Frankreich täuschen wollte, haben wir es seit einem Jahre zu verdanken, daß wir leben. Da die Doctrinairs Europa und Frankreich über⸗ redet hatten, daß die Restauration von 1814 die einzige bei uns mögliche Ordnung der Dinge sey, und daß dieselbe auch noch nach der Revolution fortdauern werde, so haben Frankreich und Europa sich gegen die Beschlüsse des 7. August nicht bewaffnet. Aber das Prinzip der Volks-Souverainetät, das man als eine folgenlose Theorie proklamirt hatt, beginnt seine Früchte zu tra⸗ gen; der Sturz Heinrichs V. macht sich fühlbar, die revolution⸗ nairen Lehren befiegen den willkürlichen Willen Einzelner, das innere Mißbehagen nimmt mit den Budgets zu, die Frage, ob die Deputirten-Kammer sich in eine konstituirende Versammlung verwandeln solle, erhebt sich, der Winter naht heran, England, das die Juli⸗Revolution anerkannt hatte, sagt sich von ihr los, und wir werden uns im Jahre 1832 auf demselben Punkte befinden, auf welchem die Sachen im August 1830 stan⸗ den, mit dem Unterschiede, daß man damals die Fol⸗ gen noch nicht kannte, die sich seitdem entwickelt haben. Die Majorität des Haufes der Gemeinen bildet sich im Sinne des Krieges, und bei uns wird sich die Majorität der Deputirten⸗ Kammer durch die neuen Wahlen im Sinne der Bewegung bilden. Ein Tory⸗Kabinet und ein repuhlikanisches Ministerium werden in beiden Ländern an die Stelle der jetzt bestehenden Ministerien der richtigen Mitte treten.“ In einem zweiten Artikel meint dasselbe Blatt, da das System der richtigen Mitte nicht im Stande sey, den Fortschritten der revolutionnairen Partei Einhalt zu thun, da ferner nicht das ganze Frankreich den Weg einschlagen wolle, auf den diese revolutionnaire Partei das Land fortreißen werde, wenn man sie gewähren lasse, so bleibe kein anderes Rettungsmittel übrig, als die Zusammenbe— rufung der Gemeinde-Versammlungen und eine Appellation an das gesammte Frankreich.

Der Natlonal findet ein Haupthinderniß gegen die Wie⸗ derherstellung der Ordnung im Süden in der Unabsetzbarkeit des Richterstandes. Die Gazette macht hierbei die Bemerkung, nach der Erblichkeit der Pairie werde also die Unabsetzbarkeit der Justiz-Beamten an die Reihe kommen.

Der Constitutionnel äußert sich in Bezug auf die künf⸗ tige Organisation der Pairs⸗-Kammer folgendermaßen: „Keine erb⸗ liche Pairie mehr, dies ist ein Prinzip, von welchem Jeder ausgehen muß. Alle Versuche, die Folgen dieses Primips zu umgehen, würden vergeblich und die Quast-Erblichkeit würde eine Anoma— lie seyn, die nur durch eine Erschütterung in der gesell⸗ schaftlichen Ordnung wieder gut gemacht werden könnte. Wenn die Pairie nicht mehr erblich ist, wird sie eine Wahl⸗ Pairie; wenn sie nicht mehr von sich selbst abhängig ist, kann sie nicht von der Regierung allein und eben so wenig vom Volke allein abhängen und von ihm ein temporaires Mandat erhalten. Eine unauflösbare Kammer muß in unserem monarchischen Staate und bei dem Prinzipe der Souverainetät der Nation von beiden Staatsgewalten ausgehen und also das Resultat der Aufflellung der Kandidaten durch das Volk und der Inrestitur durch den König seyn. Das betreffende Gesetz muß solche Bestimmungen enthalten, daß die Wahl nur auf wirkliche Notabilitäten fällt, welche die Erfahrung, die gehörige Reife und unbestreitbare Dienste für sich haben; dann wird die Aristokratie eine zeit⸗ gemäße, einflußreiche, anerkannte und keine todte, nur auf dem Papiere bestehende, mehr seyn.“ Das Journal des Débats sagt dagegen; „Je mehr die verständigen Leute dar— iber nachdenken, desto mehr bedauern sie, daß dis Frage über die Erblichkeit der Pairie von der öffentlichen Meinung so obenhin entschieden worden ist. Selbst bei denen, die am meissen Muth zeigten, bemerkt man jetzt Zögern und Un— ruhe, und die Hand zittert ihnen, während sse im Begriff stehen, diese große Institution, die man noch vor wenigen Monaten als die Brusiwéhr der constitutionnellen Monarchie betrachtete, umi⸗ zustoßen. Ein Augenblick ruhiger und ernster Ueberlegung würde hingereicht haben, die ungeheure Wichtigkeit dieser Frage erkennen zu lassen; sie hängt nach allen Richtungen hin mit der alten und neuen Gesetzgebung, mit der Geschichte und der Philosophie zusamnien. lle politische Institutionen, die bis jetzt die Welt regiert haben, lassen sich in zwei Klassen theilen; die einen sind gleichsam an einem Tage und aus einem Gusse gemacht und, gleich der Mi— nerva, ganz gerüstet aus dem Haupte der Gesetzgeber hervorge⸗ gangen; die anderen waren das langsame fortschreitende Werk zer Zeit und der Umstände; fast alle Gesetzgebungen des Alter⸗ thums gehören der ersteren Klasse an; in den neueren Zeiten dagegen haben bis zur Französischen Revolution die Europqischen Hauptstaaten nur die Zeit, und die Gewalt der Dinge zu Ge—= setzgebern gehabt. Die Revolution von 1789 hat aber auch

Epoche an ist der philosophische Gedanke in die Gesetze eingetreten,

man hat sich seitdem nicht mehr beschäftigt, Thatsachen zu be⸗ inn, sondern Rechte anzuerkennen. Die Gewalt hat der rörterung Platz gemacht, und die Institutionen sind das Werk . Menschen, nicht das Werk Gottes, oder der Zeit, oder der roberung geworden. Man hatte zwischen der Monarchie und der Republik zu wählen und hat sich für die erstere entschieden, weil man glaubte, die monarchische Form sey angemessener für ein großes Volk, als die republikanische. Warum sollten wir also, wit wir einen König gewählt und das Königthum für erb— lich erklärt haben, nicht auch die Pairie erblich machen, wenn man uns die Nothwendigkeit davon aufjeigte? Verlangen die Anhänger der Erblichkelt, daß man die Herzoglichen Kro— nen der Pairs der alten Monarchie wieder ins Leben rufe Nein, sie wissen sehr gut, daß dies nicht möglich ist; sie wenden sich aber an Eure Vernunft und sagen: , wollt eine zweite Kammer, und Ihr habt Recht; sie ist der nothwendige n für die Wahl⸗Kammer, die unentbehrliche Stütze für den Thron und die Grundlage, auf die Ihr Eure Freiheiten bauen müßt, wenn sie in dem demokratischen Sturme nicht untergehen sollen. Die eimige Bedingung der Existenz dieser zweiten Kammer ist aber die Erblichkeit; ohne diese hat sie keine der Eigenschaften, die Ihr derselben zu geben wünscht, we— der Unabhängigkeit noch Wurde, ohne die Erblichkeit ist sie nur ein lächerliches Phantom von Pairs⸗Kammer, eine Abtheilung der Wahl-⸗Kammer und ein ohnmächtiger Senat, Sehet Ihr nicht, daß Eure Institutionen bei dem geringsten Windhauch zit— tern? Die Ursache liegt darin, daß sie einer festen Grundlage entbehren. Schaffet eine Aristokratie, wie sie unseren modernen Zeiten an— gemessen ist, eine politische Aristokratie, die Euch zum Walle ge⸗ gen die beweglichen Volksleidenschaften und eben so sehr gegen die bestechenden Versuche des Despotismus dient.“ Die Ga— jette de France wie die Tribune behaupten, daß, wenn das Prinzip der Veolks-Souverainetät konsequent durchgeführt werde, der König bei der ganzen Frage über die Pairie gar nicht mitzusprechen habe.

Das Journal du CLommerte will wissen, daß die Frage über die Pairte, worüber der Gesetz⸗ Entwurf bereits am nächsten Sonnabend der Deputirten-Kammer vorgelegt werden soll, in diesem Augenblick im Schoße des Minister-Rathes noch um kei⸗ nen Schritt vorgerückt sey. „Die aristokratische Pairie“, äußert mittlerweile dieses Blatt, „ist todt für uns, da sie uns zu nichts mehr dienen kann; eine neue Bestimmung wartet unserer Pairs. Den politischen Charakter, mit dem sie bisher bekleidet waren, werden sle gegen eine gleichsam administrative Rolle umtauschen. Wie früher, werden sie auch künftig noch die Gesetze zu prüfen haben, und die legislative Bestätigung derselben von ihrer Seite wird nach wie vor erforderlich seyn. Aber die moralische Auto—⸗ rität des Veto wird nicht mehr dieselbe seyn, die sie früher war. Die neue Pairie kann dem Lande große Dienste leisten, indem sie die Abfassung der Gesetze prüft und diese klarer und verständ⸗ licher macht; immer darf dies aber nur in dem Geiste geschehen, in welchem sie in dem Schoße der Wahl⸗Kammer ausgearbeitet worden sind. Hier wird künftig der Sitz des National⸗Willens seyn, und wir möchten Niemanden rathen, denselben verrücken zu wollen. Die neue Pairs⸗Kammer muß, unserer Ansicht nach, höher stehen, als der Staats-Rath, der nur eine konsultative Stimme hat, aber sie muß an wirklicher Gewalt der Wahl-Kammer nach⸗ stehen.“ Die Gazette de France erblickt in diesem Rai— sonnement eine Tendenz zur Konstituirung einer einzigen Kam⸗ mer und mithin zum Umsturze des Königthums. Der Globe hält es für ausgemacht, daß das Ministerium das Prinzip der Erblichkeit aufgegeben habe und daß es mit dem Vorschlage her— vortreten werde, die Pairs künftig von dem Könige auf Leb ens⸗ zeit ernennen zu lassen.

Der Courrier frangais erblickt in der Annahme des Mauguinschen Amendements in der vorgestrigen Sitzung der Depuͤtirten⸗ Kammer die Gewißheit, daß die äußerste Linke bei den partiellen neuen Wahlen, die in Folge der Doppelwahlen und der Annullirung mehrerer Deputirten-Ernennungen statifin⸗ den werden, die Majorität erhalten werde; „25, 000 Bürger“, so sagt das genannte Blatt, „werden an den zahlreichen Wah— len, die innerhalb zweier Monate stattfinden werden, zum ersten Male Theil nehmen. Es unterliegt keinem Zweifel, daß diese Wähler folche Deputirten ernennen werden, die in den Reihen derjenigen Majorität Platz nehmen, der sie en Genuß der ihnen vom Rinisterium verweigerten Rechte verdanken. Alsdann wird die Majorität so entschieden seyn, daß Niemand sie wird verken⸗ nen können.“ Der Messager des Chambres bemerkt da— gegen: „Die Annahme des Amendements des Herrn Mauguin n der Sitzung vom 2gsten ist, wie uns scheint, kein so erhebli— cher Sieg über das Ministerium, als die Oppositions⸗Blätter uns solches einreden möchten. Hr. von Argout hatte der Kam— mer ausdrticklich erklärt, daß bei der ursprünglichen Abfassung des Gesetz- Entwurfes kein politischer Gedanke obgewaltet habe. Wundern müssen wir uns nur, wie die Opposition nicht allein diesem Entwürfe eine falsche Absicht unterlegen, sondern zugleich Dinge daran tadenn konnte, die gar nicht darin enthalten waren. So sagt J. B. das Journal du Commerce: wie der Entwurf abgefaßt gewesen, hätten im Januar gar keine Assisen gehalten werden koͤnnen; die Kammer habe sonach eine ganze Sitzung dazu verwenden müssen, um diesen Mißgriff wieder gut zu ma⸗ chen. Auf diesen Tadel erwiedern wir nur eines: daß derselbe nämlich nicht dem ursprünglichen Entwurfe, sondern der Aende⸗ rung gilt, die Herr Merilhou, Namens der Kommission, darin vorgenommen hatte.“

Das Journal des Debats sprach in seiner gestrigen Privat— Korrespondenz aus Toulon von einer im Werke seyenden Expe—⸗ dition gegen Haiti. Das Journal du Commerce hält dies für einen Irrthum; die Regierung, weit entfernt, ein äußerstes Mittel gegen Haiti anzuwenden, mißbillige vielmehr das Beneh— men des General-Konsuls Molllen, und man glaube, daß eine in diesem Sinne lautende Note im Moniteur erscheinen werde; auch erwarte man zwei Haitische Kommissarien in Paris.

„Nachrichten aus Genf vom 20sten d. M. zufelge“, sagt