1831 / 246 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

beiden Regimenter befanden sich bei der Tirlemonter Revue. Sie begeben sich an unsere südlichen Gränzen, wo sie auf dem Kriegsfuße bleiben werden. Das eine wird in Mons, das an⸗ dere in Maubeuge in Garnison bleiben. Es scheint, daß das ganze Armee⸗Corps des Marschall Gérard auf dieselbe Airt theil⸗ weise in Belgien und theilwesse in Frankreich aufgestellt werden wird, und zwar auf der ganzen Granze von Lille bis Givet. Einige Regimenter werden indeß auf einigen Punkten, mehr im Innern Belgiens, und zwar in Namur ünd Nivelles, kantoni⸗ ren, wo auch, nach neuerer Bestätigung, das Hauptquartier auf⸗ geschlagen werden wird.“

Der hiesige Courrier enthält ein Schreiben des Herrn A. Gendebien an die Einwohner des Hennegau, worin er dem Gerüchte, daß er auf die Kandidatur zum Deputirten verzichtet hätte, widerspricht.

Deutschland.

Iös3ste öffentliche Sitzung der Baierschen Depu— tirten-Kammer am 9g. August. Es wurde die Diskussion Über die Anträge, die Landes-Kuliur betreffend, fortgesetzt. In Betreff der Theilbarkeit des Grundeigenthums wünschte der Abgeordnete Ebert, daß es bei dem Steuer-Kapital eines Komplexes zu 600 Fl. als Minimum sein Verbleiben habe, daß den Juden die Zertrennung eines Gutes verboten, dagegen ge⸗ siattet werde, daß ein größerer Gutsbesitzer sein Anwesen unter

seine Kinder in kleine Komplexe vertheilen dürfe. Hinsichtlich der

Gemeine: Grundoertheilung trug derselde darauf an, daß eine sol⸗ che Vertheilung da, wo Pferder und Schaafzucht vorherrsche, gar

nicht staltfinden, in keinem Falle aber gestattet werden solle, da⸗

ben der Schule oder Geistlichkeit einen Antheil zu geben. Gegen diese Ausschließung der Schule erklarte sich der Abgeordnete Mätz⸗ ler, sinmte aber gleichfalls für die Feststellung eines Mmimums bei Dismembrationen, da eine unbeschrankte . die Ucbervölkerung der Gemeine mit Armen zur Folge haben würde. 2us demselben Grunde schlug der Abgeordnete Mutz vor, daß beim jeder Dismenibration die Polizei- Behörde, nach dem Gut—⸗ achten von zwei Sachverständigen, bestimmen möge, ob und in wie weit die erstere zulassig sey. Als nothwendige Bedingung eines zweckmäßigen Kultur⸗-Gesetzes erkannte der Abgeordnete v. Erez: Fixirung aller auf dem Grundeigenthum liegenden unbe⸗ standigen Lasten, gleiches Recht zu dieser Forderung für den Ver— pflichteten und Berechtigten, Ablösbarkeit aller fixirten und be— standigen Lasten mit 25 Fl. zum Kapital erhobener Entschädigung, die gesetzliche Prohibition gegen jede neue Verleihung eines Leib— rechts, Neu⸗ oder Freistifts, und Aufhebung der den Eigenthums⸗ Begn ff zerstbrenden Verträge. Just esondere aber sprach er, so wee die Abgeordneten Eoert, Closen und Maltzer, für die Fixi—⸗ rung der Zehnten, indem det Näturalsehnt ein bedeutendes Hinderniß der Verbesserung des Ackebaues sey, die Frirung des— selben aber nicht nur für die Berechtigten den materiellen Vor⸗ theil großerer Sicherheit in der Einnahme und geringerer vius— gaben, sondern auch durch Beseitigung der bisherigen argerlichen Streitigteiten zwischen Pfarrern und Zehentpflichtigen einen wich tigen moralischen Vortheil gewähre. Gegen die Frirun ; spra⸗

chen die Abgeordneten Foliot und Weinzierl, weil der Natural-⸗

zehent für den Pfarrer das sicherste Einkommen, so wie für die Pfarrzenossen die leichteste und mit fruchtbaren und schlimmen Jahren jederzeit im natürlichsten Verhältniß stehende Abgabe sey, weil ferner die Zehent-Fixirung das Realrecht des Geistlichen auf den zehentbaren Grund m ein persönliches Recht verwandle und eine Art von Veraußerung enthalte, durch welche der Pfarrer seinen Amtsnachfolger nicht präjudiciren dürfe.

Leipzig, 31. lug. Die hie sige Zeitung meldet: „Vor ein gen Tagen war von des Prinzen Johann Königl. Hoheit Ordre an die hiesige Kommunalgarde mir Beziehung des neuen, einem Theile derselben mißfälligen, Wachlokals eingegangen und vom Kommandanten jedem Kommunalgardisten zugetheilt wor— deu. Der gestrige Tag war zur Beziehung bestimmt, und sie sand Abends um 6 Uhr statt. Eine Menge Zuschauer waren versammelt, und man hatte nicht ungegründete Hoffnung, daß Alles ruhig abgehen werde. Allein anders war der Erfolg. Es ließen sich hin und wieder Pfeifen hören, wie in den Septem— bertagen des vorigen Jahres; einzelnen Mitgliedern der Kom— munalgarde, welche von ihren Abtheilungen sich zur Befolgung einer Ordre entfernten, liefen tobende und schreiende Haufen nach, und mit einbrechender Dimmerung wurden mehrere Kom—⸗ munalgardisten, welche den Naschmarkt frei zu halten hatten, noch ungebührlicher behandelt. Pfeifen und Schreien nahm im⸗ mer mehr überhand, und die Kommunalgarde sah sich in der Nothwendigkeit, durch ihre Kavallerie die Grimmaische Gasse und den Markt abpatrouilliren zu lassen, durch einige andere ih⸗ rer Abtheilungen aber, da jene ebenfalls gegen Stöcke, Peitschen— hiebe und Steinwürfe nicht ausreichenden Erfolg hatten, die ver⸗ sammelten und dem mehrmaligen Zuruf, ruhig auseinander zu gehen, sich nicht fügenden Haufen mit Gewalt auseinander zu treiben. Es wurden aber nun die Steinwürfe derselben vermehrt und sehr viele eben so muthige als wohlgesinnte Kommunalgar— disten sehr bedeutend, zum Theil tödtlich, verletzt. Endlich war nach fast einstündiger vergeblicher Mühe, den Sturm zu beschwö⸗ ren, um das Leben so vieler Braven solcher Mühe nicht opfern zu müssen, die Herbeirufung der Militairgarnison für unerlässig nothwendig gehalten. Und dieser gelang es, nachdem auch ihr mehrmaliger Ruf der Ruhe fruchtlos geblieben war, da sie viel⸗ mehr durch Steinwürfe verletzt wurde, durch einige Salven die Haufen, wobei einige Personen getödtet, andere verwundet wur— den, augenblicklich zu zerstreuen, so daß, bis auf einen am alten Wachlokale vorgefallenen Exceß, um 11 Uhr des Nachts die Nähe völlig hergestellt war.“

ür i.

Konstantinopel, 10. Aug. In einem von Pera ziemlich entlegenen, von Armeniern und Griechen der niederen

Klassen bewohnten, Quartiere brach am 2ten d. M.“ um 9 Uhr Morgens Feuer aus. Ein sehr heftiger Nordwind, welcher bren⸗ nende Gegenstände halbe Stunden weit fortführte, verbreitete die Flammen auf eine solche Weise, daß in kurzer Zeit verschiedene Quartiere zugleich in Feuer standen. Wegen Mangels an Was— ser und an schneller Hülfe konnte dem Brande nicht Einhalt ge⸗ than werden. Gegen Mittag fing Pera an zu brennen und um 11 Uhr Abends existirte es nicht mehr! Die Englischen und Franzòoͤsischen Gesandtschafts-Hotels mit allen Mobilien, eben so das Holländische und die massiwen Hotels, welche von den Ge— sandten Preußens, Sardiniens und Dänemarks bewohnt wur⸗ den, sind ein Raub der Flammen geworden. Das bischöfliche Gebäude und zwei andere katholische Kirchen haben dasselbe Schicksal erlitten, ohne daß es möglich gewesen wäre, auch nur eines von den heiligen Gefäßen zu retten. Kurz, Pera bietet von

Nicht am 3. oder gar erst am 4. d., wie andere Blaͤtter ir⸗

1392

einem Ende zum anderen nichts als einen Haufen von Ruinen und Asche dar, aus welchem sich ungefahr 19 Häuser erheben, die von den Flammen verschont worden sind. Wer nicht Zeuge die⸗ ses fürchterlichen Schauspiels gewesen ist, kann sich keinen Begriff davon machen. Tausende von Familien, welche gestern noch reich oder im Wohlstande waren, befinden sich heute im größten Elende. Ueber 100 Personen von verschiedenen Klassen sind in den Flam— men und unter den Trümmern umgekommen. Am anderen Mor⸗

Kreis Memel.

erkrankt 832 Personen, gestorben 490. Kreis Wehlau. haupt erkrankt g4 Personen, gestorben 51.

atriarchen, so wie dem Armenisch⸗katholischen Bischof, eine Kreis Labiau. dürftigsten, und ein von der Pforte erlassener Firman erlaubt den Türken, ihre Häuser, in welchem Quartiere es auch seh, an Jeden zu vermierhen, der es wünschen sollte. Auf diese Weise haben viele Taufende der Unglücklichen sich einen Zufluchtsort strophe erließ der Reis-Efendi Kondolenz-Schreiben an das diplo⸗ Kreis Eylau. matische Corps und sandte von Seiten des Sultans an alle Gesandtschaften Confituren, Blumen und Früchte. Heute ist der Kommodore Porter, Geschäftsträger der Vereinigten Staa⸗ ten in Amerika, hier angekommen. Man glaubt, daß er Ueber⸗ bringer der Ratification des Traktats ist, welcher im vorigen Jahre mit der Pforte abgeschlossen wurde. Der Gesundheits⸗ zustand dieser Hauptstadt wird von Tage zu Tage beunruhig en⸗ der, denn außer der Pest, welche noch nicht aufgehört hat, zahlt man seit ungefähr 10 Tagen zwei bis dreitausend Erkrankungen an der Cholera Morbus. Man hofft indeß, daß, trotz der weni⸗ 24 sten gen Vorsichts-Maaßregeln, diese Seuche keine große Verwüstun⸗

storben. Bromberger Regierungs-Bezirk. In der Stadt Bromberg waren erkr. genes. bis zum 26. Aug. 38 5 davon Militair 27 5 Civil 11

keit zeigt. Der Aderlaß, in der ersten Stunde der Krankheit . ist bis jetzt das einzige mit Erfolg angewendete Mittel.

im Dorfe Strzyzewo. Regierungsbezirk Potsdam:

ö

Berlin, 3. Sept. Se. Majestät haben zu befehlen geruht, die schon längst beabsichtigte Erweiterung des Charités-Kranken⸗ hauses sogleich in Ausführung zu bringen, damit eben sowohl der bedürftigen Arbeiter-Klasse ein gewisser Erwerb gesichert, als dem steigenden Bedürfnisse zur Unterbringung einer großeren Anzahl von Kranken begegnet werde. Es sollen zugleich polizeiliche

an verstorben. Ober⸗Barnimscher Kreis.

.

—————

mühle sind bereits 5 Personen gestorben. Nieder⸗Barnimscher Kreis.

Kreis Fischhausen. In Pillau sind bis zum Af August überhaupt 80 Personen erkrankt und 37 gestorben. z In Memel nebst Sandwehr, Schmelz und Vitte sind bis zum 22sten August überhn ;

In Weh lau sind bis zum 24sten in

ͤ Zum Ausbruch

. die Cholera gekommen in Allenburg am 2tsten August;

* übersandte der Sultan den Griechischen und Armenischen sind daselbst bis zum 24sten 12 Personen erkrankt, 4 gestorben . In der Stadt Labiau sind bis zum!

Summe' Geldes zur sofortigen Vertheilung unter die Hülfbe⸗ August überhaupt 73 Personen erkrankt, davon 53 gestorhn

Ausgebrochen ist die Krankheit in Groß-Steindorf, wostã

bis zum 24. August 4 Personen erkrankt, 2 gestorben sind.

Kreis Neidenburg. In Neidenburg , 6 5 246. bis 23. Aug. 63 Personen erkrankt, 34 gestorben, überhaupt q verschafftn können. Acht Tage nach Reser schreckichen Kata- seit dem 19. Juli 93 Personen erkrankt und 57 gestorben. Am 24. Aug. ist in Pr. Landsberg Cholera ausgebrochen und sind bereits 4 Personen daselbst j

gest. Bi 2z ü Der Herr Graf von Werdenfels ist von hier nach . . München abgegangen.

Im Inowrazlawer Kreis ist die Cholera vom 18ten 6 August zum Ausbruch gekommen in Scym bor Strzellno, Groß Mursinno, Tupadly, Przedboje wih gen anrichten wird, da fie sich nicht in ihrer ganzen Bösartig- Janowier und Sbitowo; weitere Nachrichten fehlen noch.

Im Kreis Mogillno zeigte sich die Krankheit am 24. An

In Nieder Finow, Kreis Angermünde, ist die Choln am J. Aug. ausgebrochen, 8 Personen sind bis zum Z0sten z

j Am 31. Aug. hat sich ) Cholera in den Dörfern Hegermühle und Steinfurth der Nähe von Neustadt?- Eberswalde gezeigt; in Hege

In Zerpenschlen ist neuerlich am 30. Aug. eine Person an der Cholera versiott⸗

Allgemeine

Prenßische Staats-Zeitung

.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

*

Bekanntmachung.

Da für jetzt die Zeitumstnde den Besuch der Pfauen⸗Insel

uitens des Publikums nicht gestatten, so ist die Insel, bis auf

Peiteres, geschlossen worden, .

Berlin, den 2. September 1831. Hof⸗Marschall-Amt des Königs Majestät.

. Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats-Mi⸗ hster, Freiherr von Humboldt, von Halberstadt.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

* J 8 nher ei ch.

Maaßregeln getroffen werden, um das Herzuströmen fremder Arbei—

3. zu . damit eine Wohlthat, welche, wie die ganze nstitution der Charité, vorzugsweise der Hauptstadt gehört, auch . 1 z

nur der arbeitenden Klasse ihrer Emwohner verbleibe. j B ö Börse.

3 z Se. , Hoheit der Prin? Wilhelm, Sohn Sr. Den 3. September 1831. ajestät des Königs, haben diesen Mitta« das von der städtie Amtl. Fonds- und Geld- .

schen Behörde zum Cholera-Lazareth enge ichtete sogenannte en n .

(Preis /s. (ou

3

Deputirten-⸗Kammer. Sitzung vom 26. August. Au Siufang dieser Sitzung verlas der Präsident zwei Schreiben, orin fich die mehrfach gewählten Deputirten Herren J. Laffitte d Mérilhon resp. für die Bezirke Bayonne (Nieder-Pyrenden) nd Sarlat (Dordogne) entschieden. Ersterer war zugleich in

2

———

hHacis und letzterer noch einmal im Departement der Dordogne,

Ordonanz⸗-Haus in der neuen Königsstraße Höchstselbst in Au— r,

genschein zu nehmen und sich von allen inneren Details genau St. Sesrusd Seco zu unterrichten geruht. Pr. Engl. Anl. 18

Aus Posen vom 30. Aug. wird gemeldet: Am 28sten Pr. Enz. Anl. 22 d. M. Abends gegen 8 Uhr verstarb der Over-Bürgermeister hie⸗ Pr. Engl; Ohl, 3! siger Stadt, Ritter des Rothen Adler-Ordens dritter Klasse, Herr Eurm. Ghlens l. C. Johann Ludwig Tatzler, nach einem kurzen Krankenlager in eis ,, , nem Alter von 68 Jahren, ein Opfer der herrschenden Cholera⸗ erl. Stadt Oblig.

Königshęg. do.

90 8893 1Gstpr. HPfandhrt. 4 Pomm. Pfandbrs. 4 911 Kur- u. Neum. do. 4 Schlesische do. 4 Rkst. C. d. K. u. N. I. - Sch. d. K- u. N.

* C 0 * ——

Seuche. Seine Angehörigen verloren an ihm den liebevollsten En, . s . . . ö 89 9 I 1 k d J. Vater, seine Untergebenen einen väterlich gesinnten Freund, die . * Th 34 . . Stadt ihr ehrwürdiges Oberhaupt, einen redlichen Verwalter, Woestpr. Pfandbr. Sa Eriedrichsd' or, . einen treuen Beschützer, einen wohlwollenden Mitbürger, der Grolshz. Pos. do. 964 1Disconto . . . . .

Staat endlich einen bewährten Diener. Bürgschaft genug für

laß zu geben, als werde die Staats-Zeitung erst von ihnen be

ö

Preuss. (Cu

unvergeßliches ehcenvolles Andenken. JJ 4 1c g ü j1otivi Zur Beruhigung des Publikums halten wir uns zu der An 1. dre. He f . . 6 zeige verpflichtet, daß das vorschriftsmäßige Desinfections⸗-Ver⸗ Amsterdam ...... . ...... 73. JJ uu n 5 Offiziere und Ehren-Legions-⸗Ritter. fahren dieser Blätter in deren Offiein unter amtlicher Aufsicht k 16 9. k hätten immer gehofft, daß die Regierung sie bewirkt wird und solche ebenmäßig mit dem darauf befindlichen Hi, ns J 152 3 ,,, . . deren sie durch die Verord⸗

itã , e 7555857 2 ö 512 l 1 * . Sanitäts⸗Stempel versehen werden. d . 6 ungen vom 28, Juli und 1. Aug. 1815 a, n . 4 ; j R 89 Hen würde; zahlreiche Bittschriften wären dieserhalb bereits bei 9. Wir sehen uns, wien ohl ungern, von neuem veranlaßt, 1 . i der Kammer eingegangen und dem Ministerium überwiesen unsch auszusprechen, daß die Löblichen Zeitungs-Redactionen, Augshurg ... ... .. ...... 159 Fl. 2 Mt. 103 16 berden; das Petitions⸗-Recht aber würde völlig illusorisch seyn, welche Nachrichten aus hserem n nilehmen, die wir späe HDrenlan. . ...... 100 Thl. 2 Mt. g9ä, gs benn die Minister auf die ihnen zugetheilten Reclamationen terhin in irgend einer Beziehung zu berichtigen genöthigt sind, Leipzig .. .. . . ...... 1600 Thl. 8 Tage 1h ö sne weitere Rücksicht nähmen; wollte man in dem vorliegenden bei demnächstiger Uebernahme dieser Berichtigung nicht unterlassen Franhkiirt a. M. Ma. ...... 150 FI. 2 Mt. 16h ö vielleicht als Grund anführen daß es an pekuniären mögen, die Staats-Zeitung gleichmäßig alis Quelle zu nennen, Petersburg Y. .... ...... ih ab. 3 Woch. 23 -. . l den im Jahr 1815 Promovirten nachträglich um' nicht im entgegengesetzten Falle zu' der Voraussetzung An: J Warschau... ..... ...... öh ri. Kur get. Mitteln fehle, um den im .

wie in denen der Gironde und der Oberen Vienne, gewählt. zer Vatout theilte hierauf der Versammlung eine von ihm her⸗ 16 ihrende Proposition mit, wodurch das Wahl-Gesetz vom vorigen ls Cchre verdollständigt werden soll. Nach dem 2ten Artikel die ses il6 BHefsches soll nämlich in Bezirken, wo es keine 150 Wähler, die Po Fr. an direkten Steuern ihn, ge, die Wahlliste durch ke Höchstbesteuerten ergänzt werden. Herr Vatout verlangt jetzt, aß, wenn, nach dem dies Letztere bereits geschehen, durch den Aus⸗ Puuch eines Königl. Gerichtshofes nachträglich noch Wähler zu⸗ lassen werden, die 200 Fr. und darüber zahlen, eben so viel te en den Niedrigsibeflenerten wieder von der Liste abgesetzt wer⸗ Pn, dergestalt, daß diese nie mehr als 150 Namen enthalte. achden die Kammer es genehmigt, daß Herr Vatout diesen

= hr Gehalt auszuzahlen, so lasse sich hierauf ganz einfach er⸗

richtigt. ; ö. ⸗‚ Aus wärt ige Börsen. *. Hamburg, l. September. C h 5. Engl. Anl. 86]. Russ. Anl. iamb. Cert. 80.

Oesterr. prog. Netall. 74. 4proc. 653. Bank- Actien 935. Run khren⸗Legions⸗Rittern der hundert Tage Dän. 583. Poln. & hren resp. Graden

= wiedern, daß man die damals ertheilten Grade anerkennen könne, ohne dadurch zugleich ein Recht auf eine nachträgliche Auszah⸗ lung des Gehaltes einzuräumen. Der Redner suchte indeß durch Zahlen zu beweisen, daß, wenn man auch den Offizieren und das Maximum der entsprechenden Pension bewilligen wollte,

Residenzstadt Berlin. Am 3. September hahen sich in Berlin 5 neue Erkran- kungen an der Cholera ergeben; da es danach feststeht, daß die Krankheit in der Stadt wirklich ihren Fortgang nimmt, so werden die, anfangs nur als der Cholera verdächtigen, Er— krankungsfalle nachträglich mit aufgenommen, und es ergiebt sich demnach, daß seit dem Ausbruch der Cholera in Berlin am 31. Aug. bis zum 3. Sept. 17 Personen erkrankt, 13 gestorben sind und sich noch unter ärztlicher Behandlung befinden. Regierungs-Bezirk Gumbinnen. Kreis Heidekrug. Aus 2 Ortschaften sind bis zum 20. Aug. angemeldet 21 erkrankte Perspnen, wovon 20 gestorben sind. Kreis Tilsit. Außer in Tilsit, wo der Ausbruch der Cholera bereits angezeigt ist, haben neue Ausbrüche dieser Krank— heit stattgehabt in den Dörfern Wittschen, Timstern und Laußeninken. Kreis Pillkallen. In der Stadt Schirwind und in den beiden außerdem angesteckten Ortschaften sind bis zum 20. Aug. liberhaupt 70 Personen erkrankt, 49 gestorben. Kreis Stallupönen. Ausgebrochen ist die Cholera hier bis zum 29. August in den Dörfern Gudweitschen, Dege— sen und Plimballen, In der Stadt Stallupönen sind bis zum 20. Augnst überhaupt erkrankt 146 Personen, gestorben 87. Kreis Lyck. Ueberhaupt in 2 bereits angemeldeten Ort⸗ schaften des Kreises sind 11 Personen erkrankt, 9 davon gestorben. Regierungs-Bezirk Königsberg. In Königsherg waren

Königliche Schau spiele. Sonntag, 4 Sept.

Im Schauspielhause; Keine Vorstellung. Montag, 5. Sept. Im Schauspielhanse. gen, von F. Mettellus.

König städtisches Theater. Sonntag, 4. Sept. Auf vieles Begehren: Ehe, komische Oper in 2 Akten; Musik von Cimarosa.

ten. Hierauf: Das Fest der Handwerker.

Herrn Professor Döbler, aus Wien.

und unschädliche Luft erhalten werden wird.

Königsberger Landkreis. Bis zum 2östen Aug. sind

in folgenden noch nicht angemeldeten Ortschaften Ausbrüche der erg ir Job 3 Mitredaeteur Cottel.

rig melden, welche uͤberdem das Feuer in Pera selbst entstehen lassen.

Cholera vorgekommen: in Schönflie is ka⸗S Gut Neuen dorf und Mech nah nl n. ß, Liska⸗Schaaken,

; um erstenma wiederholt: Die Preußen in Italien, Schauspiel 5 5 r

Die heimlich Montag, 5. Sept. Die Flitterwochen, Liederspiel in 21

Dienstag, 6. Sept. Zum Erstenmale: Große Kunstvoste— lieren der hundt ri lung aus dem Reiche der natürlichen Zauberei, gegeben va

Das Publikum wird hierdurch ergebenst in Kenntniß geseßf ,. daß zur Erhaltung einer reinen und gesunden Luft im Könih . , . der ganzen Dauer der Vorstellungel mit den von den Gesundheits-Behörden v : r , mr dienzien unter dem . S ,,, gen, noch die Statuten Heinrichs VII. nachzuschlagen, um eine Gewalt, durch, daß das Theater auch oben geöffnet ist, stets eine reine

/ . Ä.

am 24. Aug. . n. 1 . . NEUESTE BGRSEK- NACHUEURICHRE es kamen hinzu⸗ 25. ,,, 26 125 3 V d ö v. 26. Juli bis 27. Aug. T7 . 1s. 1 63 ö ,,, Summa 1140 37) 660 109 e gj

Gedruckt bei A. W. Hayn.

zieraus immer nur eine jährliche Mehrausgabe von 530,000 Franken entspringen würde; ein so geringfügiger Gegenstand, neinte er, daß es kaum der Mühe werth sey, darüber ein Er hoffe nach dieser Auseinandersetzung, Erwägung ziehen werde. eben so Herr Famkunde und? der General Lamarque. Lepterer äußerte nter Anderem, er könne es gar nicht begreifen, weshalb die Mi⸗

Ueberzeugung zu sprechen, nicht in Abrede stel⸗ len könne; wenn dieses Recht aber auch bestritten worden, so sey

gen aus jener Zeit in Masse anzuerkennen, darunter giebt, die nicht unbedingt zu rechtfertigen sind.“ Nach

in der Sitzung vom Tästen angetragen hatte. Der Baron Mer⸗

wohl erworbenen Rechten zu nahe treten, vernichten und dadurch die Hingebung und den Muth unserer Armee verdoppeln.“ Der Marschall Soult, der hierauf das Wort ergriff, gab sein Be⸗ dauern zu erkennen, daß er nicht frühzeitig genug erschienen sey, um den ersten Theil der Rede des Herrn Lamarque zu hören; der letzte Theil derselben veranlasse ihn indessen zu folgenden Bemerkungen, damit die Kammer den in Rede stehenden Ge⸗ genstand nicht aus einem einseitigen Gesichtspunkte auffasse. Es handle sich nämlich nicht bloß von den Ernennungen, die nach Napo⸗ leons Rückkehr nach Paris erfolgt wären, sondern zugleich von denen, die er noch im April 1814, nachdem ö. bereits abgedankt, ferner von solchen, die er gleich nach der Rückkehr von Elba vorgenommen 6. noch andere Ernennungen seyen von den in Mainz, in

elgien oder an den Pyrenäen kommandirenden Generalen aus⸗ gegangen; endlich habe auch noch die provisorische Regierung nach der Niederlage bei Waterloo verschiedene Promotionen vorgenom⸗ men. Hieraus ergebe sich hinlänglich, daß nicht alle diese Be⸗ förderungen in eine und dieselbe Kategorie gebracht werden könnten; mehrere davon seyen nach der Rückkehr Lud⸗ wigs XVIII. anerkannt, andere minder begründete verworfen worden. Alles dies gelte nicht bloß von den Militairs, sondern auch von den Ehrenlegionsrittern. Was nun die Reclamationen betrifft“, äußerte der Minister am Schlusse seines Vortrages, „die seit dem Juli v. J. bei der Kammer eingegangen und uns überwiesen worden sind, so habe ich es mir stets zur Pflicht gemacht, ihnen vor allen anderen den Vorzug zu geben. Dem⸗ gemäß sind die Militairs der hundert Tage bei der Besetzung erledigter Stellen ganz besonders berücksichtigt worden; aber die Regierung glaubt nicht, daß es ihre Pflicht sey, alle Ernennun⸗ indem es mehrere

einigen kurzen Gegenbemerkungen des Generals Lamarque, worin dieser den guten Absichten des Ministers vollkommene Ge⸗ rechtigkeit widerfahren ließ, beschloß die Versammlung einstim⸗ mig, seine Preposition in Erwägung ju ziehen; letztere wurde sonach den Bureau's zur Prüfung überwiesen. Am Schlusse der Sitzung kam noch der Antrag des Generals Demargah we⸗ gen der künftigen Zusammenstellung der Kommissionen zur Prü⸗ fung des Budgets zur Berathung. Herr Gouin schloß sich dem Amendement an, worauf der Berichterstatter, Hr. Lafsitte,

cier machte dagegen einen neuen Vorschlag; eben so der Baron Pelet. Herr Thiers erhob sich sehr nachdrücklich gegen die von dem General Demargah in Antrag gebrachten 7 Kommis⸗ sionen, wodurch, meinte er, das Geschäft nur komplizirt werden würde. Nach einer Replik des Herrn Demar gay faßte Herr Laffitte die Berathung jzusammen, worauf der 63ste Ar⸗ fikel des Reglements der Kammer nach einer unerheblichen De— batte mit einem Amendement des Herrn Teste in folgender Ab— fassung durchging: „Art. 63. Jedes Bureau der Kammer er⸗ neint eine Kommission von 46 Mitgliedern zur successiven Prü⸗ fung des jährlichen Rechnungs-⸗Afbschlusses, sowie des Ausgabe⸗ und des Einnahme-Budgets.“ Die nächsten 5 Artikel lauten also: „Art. 64. Diese sonach aus 36 Mitgliedern bestehende Kommißssion theilt sich in eben so viel Sectionen, als es ein⸗ jelne Ministerien giebt. Art. 5. Nach erfolgtem allgemei⸗ nen Berichte stattet jede Section der Kammer noch ihren speziellen Bericht über das Ausgabe⸗Gesetz (des ihr nige⸗ theilten Ministeriums) ab. Art. 66. Diese speziellen Be⸗ richte müssen juvor der Bestätigung der Kommission unter⸗ worfen werden. Art. 67. Zuvörderst wird über den jührli⸗ chen Rechnungs-A1bschluß und sodann einzeln über das Aus⸗ gabe⸗ und über das Einnahme⸗Budget mittelst Kugelwahl abge⸗ stimmt. Art. 68. Die Kommission erstattet über den Rech nungs⸗-A bschluß, so wie über das Einnahme⸗Budget, nur einen einzigen Bericht.“ Nach der Annahme dieser verschiedenen Be⸗ stimmungen entstand die Frage, ob solche noch jetzt, nachdem in ben Bureaus die Budgets⸗-Komimission schon nach der bisherigen Weise zusammengestellt worden, in Anwendung zu bringen seyen. Die Mehrzahl der Versammlung entschied diese Frage bejahend, so daß die in jedem Bureau bereits erfolgte Ernennung dreier Mitglieder ur Prüfung des Budgets als ungültig zu betrachten ist. Die nach den obigen Bestimmungen neu zu bildenden Sec⸗ tionen sollen sich zugleich mit dem Budget für 1832 beschäftigen.

Gitzung vom 27. Aug. (Nachtrag.) Unter den Petitionen, die in diefer Sitzung, zu welcher sich wegen des erwarteten Gesetz⸗ Ent⸗ wurfs über die Pairie eine ungewöhnliche Menge von Zuhörern eingefunden hatte, um Vortrage kamen, waren folgende die in⸗ teressantesten: Die Inhaber der Spanischen Cortes Bons verlang⸗ ten, daß die Kammer und die Regierung ihnen behülflich sey, ihre Rechte geltend zu machen, Der Berichterstatter Hr. Gil⸗ lon ließ sich sehr ausführlich liber den Ursprung dieser Forderun⸗ gen vernehmen. Er äußerte die Meinung, es sey um so unge⸗ kechter, daß Ferdinand VII. die von den Cortes im Jahre 1820 gemachte Anleihe nicht anerkannt habe, als mittelst derselben mehrere frühere Schulden abgetragen, Landstraßen und Kanäle

ausgegangenen Beförderungen beweisen. ahre 1814 abtrat,

Frankfurt a. M., 31. Aug. Oesterr. Fproc. Metall. Sn. 1683 Divsfionz- und 335 Brigade⸗Generale. Wollen Sie jetzt wis⸗

Generale Zweimal hat Beschwerden unserer Tapfe⸗ und ihre Petition den Ministern dessen weiter gehen, m. H., Sie wer⸗ die dem Gesetze zuwiderlaufen und

verbessert, die Marine in Stand gesetzt und sogar die persönlichen Schulden des Königs und seiner Familie zum Theil getilgt wor⸗ den seyen. Der Redner kam sodann auf die späteren Anleihen der Spanischen Regierung zurück, über die er sich mit großer Heftigkeit äußerte. Da er lauter bereits bekannte Thatsachen berührte, so übergehen wir sie hier mit Stillschweigen. Die Versammlung selbst schien dem Herrn Berichterstatter keine besondere Aufmerk⸗ samkeit zu schenken, was ihn zu der Bemerkung veranlaßte, man möge nicht vergessen, daß es sich um eine Schuld von 200 Mill. handele, und daß die Gläubiger der Spanischen Regierung den knbemliteltsten Klassen angehbrten. Nachdem die Nuhe einiger⸗ maßen wiederhergestellt war, berührte der Redner die im Mãrz d. J. von Herrn Uriarte Namens seiner Regierung verkündigte Abfsscht, eine Anleihe von 20 Mill. Realen in 3 procentigen Ren⸗ ten zu machen und dagegen einen Theil der Cortes-Bons in Zahlung anzunehmen, und stellte dieses Verfahren als einen den

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Btrichte Anlaß gegeben hatte, wurde zuletzt dem Präslden— ten des Minister-Rathes, so wie den Ministern der Finan⸗ zen, der auswärtigen Angelegenheiten und der Justiz über— wiesen. Ueber die Eingabe eines Pariser Einwohners, worin dieser verlangte, daß die Regierung die Jagd gegen Erle⸗ gung einer Abgabe von 5 Fr. für das Recht, ein ö. zu führen, und von 5 Fr. für jeden Jagdhund, vollig freigebe, schritt die Versammlung jur Tagesordnung. Herr Thouvenel gab bei dieser Gelegenheit seine Verwunderung darüber zu erkennen, daß die Regierung nicht die Jagd in allen Staatsforsten ver— pachte; er versprach sich davon eine jährliche Einnahme von = 500, 0 Fr. Herr Mauguin berichtete sodann über drei Eingaben des bekannten 6 Schirmer. Bei dem bloßen Na⸗ men des Bittstellers brach die ganze Versammlung in ein Ge⸗ lächter aus. Diesmal verlangte Hr. Schirmer unter 5 daß man die Verbrechen des Hochverraths, worüber die Pairs⸗Kammer zu erkennen hat, gehörig definire; namentlich wollte er, daß man jeden Minister als eines solchen Verbrechens schuldig erkläre, der 6 Monate lang eine an ihn ergangene Bittschrift unbeantwortet lasse. „Da würde es viel Schuldige geben!“ erscholl es hier von der Mini⸗ ster⸗Bank selbst. Die Eingabe wurde durch die Tages-Ordnung beseitigt; eben so eine zweite, worin Hr. Schirmer ein Gesetz über die Verantwortlichkeit der Minister verlangte. Nachdem Hr. Mauguin seinen Bericht beendigt hatte, ergriff Herr Cas. Périer das Wort, um der Kammer den Gesetz-Entwurf über die Pairle vorzulegen. (Die Rede, die der Minister bei dieser Gelegenheit hielt, haben wir bereits gestern mitgetheilt.) Das Journal des Debats bemerkt, daß die beiden Bestimmungen des Entwurfs, wonach erstens die Zahl der Pairs künftig unbe⸗

schränkt und weitens es gestattet seyn soll, den betreffenden Arti⸗

kel der Charte späterhin noch einmal zu modiftciren, große Unzufrieden⸗ heit in den Reihen der Opposition erregt hätten. Eine lebhafte Bewe⸗ . äußerte sich in allen Theilen des Saales, als Hr. C. Pẽérier seinen

ortrag beendigt hatte. Die Bittschriften-Berichte wurden sodann fortzeseßt. Hr. Daunou unterhielt die Kammer mit einer Petition des Maire von St. Jean de Lug, worin dieser Namens verschiedener Gemeinden des Departements der niede⸗ ren Pyrenäen eine Entschädigung für mehrere der Französischen Armee im Jahre 1816 gemachte Lieferungen verlangte. Die

erren Laffitte und Basterreche unterstützten den Antrag.

r. Levèque de Pouilly bemerkte dagegen, daß, wenn man auf diese Reclamation einginge, die östlichen und nördlichen De⸗ partements bald mit ähnlichen Forderungen hervortreten würden, und Hr. Hum ann fügte hinzu, daß alsdann schwerlich 500 Millionen Fr. hinreichen möchten, um Alle zu befriedigen. Die Versammlung schritt hierauf über die gedachte Petition zur Tagesordnung. Dasselbe geschah hinsichtlich einer Re⸗ lamation, worin zwei Eheleute fich beklagten, daß ihnen durch ein dem geistlichen Seminar zu Versailles ausgesetztes Legat ihre Erbschaft verkürzt worden sey; der Berichterstatter war der Meinung, daß diese Sache vor die Gerichte gehöre, und daß die Kammer sich erst dann damit beschäftigen koͤnne, wenn die Reklamanten alle Stufen der Verwaltungs⸗-Hierarchie durchge— gangen wären, ohne Gerechtigkeit zu erlangen. Auch die Ein⸗ gabe eines gewissen Beaupied in Paris, welcher die Quadratur des Zirkels erfunden haben wollte und eine öffentliche Anerken⸗ dung dieserhalb verlangte, wurde durch die Tagesordnung beseitigt.

Paris, 28. Aug. Der Kaiserl. Russlsche Botschafter und der Großherzoglich Sachsen⸗Weimarische Geschäftsträger hatten gestern Privat⸗Audienzen beim Könige. Auch dem Columbischen General Mosquera, dem letzten Adjutanten Bolivars, bewillig⸗ ten Se. Maj. vor einigen Tagen eine Privat-Audiem).

In Erwiederung auf die Klagen einiger Blätter über das langsame Fortschreiten der Arbeiten der Wahl-CRammer bemerkt der Moniteur Folgendes: „Die Deputirten⸗ Kammer ist etwas länger als einen Monat versammelt; in diesem Zeitraume sind ihr funfjehn Gesen⸗ Entwürfe oder Proposstionen vorgelegt worden; über dier dieser Entwürfe hat sie bereits entschieden, eilf werden noch in den Bureaus oder von den Kommissionen geprüft. Aber noch andere Geschäfte, die Ernennung des Prä⸗ sidenten, der Vice⸗Prässdenten, Secretaire und Quästoren, und namentlich die Diskussson über die Adresse, alles vorläufige und fuͤr die Konstituirung der Kammer nerläßliche Arbeiten, haben einen großen Theil ihrer Zeit in Anspruch genommen; die Erörterung der Adresse, die am 9gten Aug. begann, wurde erst am 16ten beendigt. Es liegt also nichts Auffallendes in der Art von Unterbrechung, die man in den Arbeiten der Kam⸗ mer zu bemerken glaubt; sie ist sogar nur scheinbar: in diesem Augenblicke beschäftigen Gesetze von hoher Wichtigkeit, welche die Kenntniß vielfacher Details nöthig machen und aus vielen Artikeln bestchen, die Deputirten in den Burtaus und Kom⸗ misslonen, oder sind der Gegenstand der Arbeit der Bericht erstat⸗ ter. Man wird leicht begreifen, daß solche Materien, wie das Gesetz über den Rechnungeé⸗ Abschluß, das Budget, die Gesetze uiber die Rekrutirung und das Avancement in der Armee, so wie über den Transit und die Eutrepots, eine lange vorläufige Prü⸗ fung nöthig machen und umfassende Arbeiten der Berichterstat⸗ ter erfuͤrdern. Mehrere dieser Berichte „sind auf dem Punkte, vorgelegt ju werden, und die Diskussion über den ersten wird den übrigen Zeit jur Beendigung lassen, so daß die öffentlichen Siz⸗ jungen der Kammer künftig ohne Unterbrechung werden auf ein⸗ ander folgen können. Uebrigens ist dieser Fall nicht neu; wenn man die Vergangenheit befragt, wird man sehen, daß er in je— der Sesslon vorgekommen ist. Immer wurde der auf die Eröff⸗ nung der Kammern zunächst folgende Monat zu inneren vorbe⸗ reitenden Arbeiten angewandt, wodurch die öffentlichen Sitzun⸗ gen seltener und weniger lebhaft, ja bisweilen auf mehrere Tage hinter einander ganz unterbrochen wurden.“

Das Journal des Oëbats äußert über die Vorlegung des die Palrie betreffenden Gesetzentwurfes: „Die gestrige Siz⸗ zung hatte einen feierlichen Charakter; weder Ungeduld noch Nen⸗ gierde zeigte sich bei den Zuhörern auf den Tribunen und bei

Darleihern gelegten Fallstrick dar. Die Eingabe, die zu dem

den Deputirten, sondern ein ernstes Nachdenken, das durch die