den militairischen und bürgerlichen Notabilitäten, berühmten Ge— lehrten, Finanz⸗Männern Und Kaufleuten, durch die Verfassung die Macht zu erhalten verleihe. Diese jetzt in dem demokra⸗ tischen Ocean zerstreut liegenden Klassen müssen auf die Ober—⸗ fläche desselben gebracht und in einen Körper vereinigt werden, dem die nöthige Kraft zu verleihen ist, um in dem Räderwerke des Staats die ihm zukommende rein moderirende Function zu verrichten. Diese Kraft kann er nur in der Unabhängigkeit und die letztere wiederum nur in der Erblichkeit finden. Wir meinen, daß die Erblichkeit, im Verein mit der neuen Institution von
auf bewegliches Bermögen zu begründenden Majoraten, für die kaufmäunische, gewerbfleißige und ackerbauende Industrie eine reiche Quelle der Vervollkommnung und des Gedeihens wer— den wird.“
Aim 27sten v. M. begab sich der Herzog v. Aumale, vierter Sohn des Königs, nach Chantilly, um dort dem Trauer⸗Gottes⸗ dienst für den im vorigen Jahre an diesem Tage gestorbenen Herzog v. Bourbon beiwohnen. Der Prinz ließ 300 Fr. für die Armen des Orts zurück.
Der Kriegs-Minister hat die Namen der drei Söhne des Marschalls Bourmont in der Liste der Stabs-Offiziere streichen lassen.
Der Raiser Dom Pedro begab sich gestern nach dem Pa— laste der Deputirten-Kammer, um einer öffentlichen Sitzung der— selben beiztiwohnen; als ihm bemerklich gemacht wurde, daß eine solche an diesem Tage nicht stattfinde, entfernte er sich und gab die Absicht zu erkennen, sich bei einer der nächsten öffentlichen Sitzungen einzusinden.
Gestern speiste der Ex-Dey von Algier bei dem Marschall Soult zu Mittage und stattete dem Marschall Clausel einen Be— such ab.
Das Jonrnal du Commerce wirft in seinem heutigen
—
Blatte dem Ministerinm eine Tendenz zur Verschleuderung der Staatsgelder und zu einer allzu großen Freigebigkeit mit den Eh— reustellen vor. Als Beweis für den ersteren Vorwurf führt das genannte Blatt, die Civil-Liste von 18 Millionen und als Belag für den zweiten die Menge der neuen Verleihungen des Ordens der Ehren-Legion an; im ganzen vorigen Jahre seyen nur 151 Krenne der Ehren-Legion vertheilt worden; das Mini— sterium der richtigen Mitte habe aber in diesem Jahre deren be— reits 3457 verliehen, nämlich 8 Großkreuze, Zs6 Groß-Offizier⸗ 121 Commandeur-,‚ 362 Offizier- und 2980 Ritter-Kreuze. Am 1. Januar d. J. wären 15,505 Ritter ohne Gehalt vorhanden
gewesen; davon wären im Laufe des ersten Semesters dieses Jah—
res 45 gestorben, aber dagegen 2112 neue Ritter dieser Klasse er⸗
nannt worden, so daß die Kosten für den Ankauf der Decoratio—⸗ nen allein auf 133,636 Fr. veranschlagt werden könnten.
Alle hiesige Zeitungen äußern ihre Mißbilligung über die am 15ten und 16ten v. M. in Warschau stattgehadten Auftritte. „Auch die sogenannten Journale der Bewegung“, äußert der WMessager des Chambres, „die im Innern wie nach außen hin eine entschiedene Politik wünschen, die man aber nicht be— schuldigen sollte, daß sie nach revolutionnairen Maaßregeln stre—
den, haben bei dieser Gelegenheit ihre Abneigung gegen die
Warschauer Ereignisse durch den einmüthigen Tadel an den Tag
gelegt, den sie über die Polen ausgesprochen haben, so sehr sie diese im Uebrigen auch beklagen, daß sie in eine Lage versetzt worden sind, wo sich plötzlich ein Volk der Verzweiflung hingiebt und die schönsten Seiten seiner Geschichte befleckt.“
Im Gourrier de l'Europe liest man Folgendes: „Vor— gestern, als mit dem 1. Sept., war die für die Erhebung der sogenaunten droits réunis bewilligte Frist abgelaufen. Die Agenten der Verwaltung wollten das Gesetz vollziehen, fan— den aber bei den Kaufleuten von Bercy Widerstand, denn die von der Regierung den Weinhändlern bewilligte Vergünstigung hat die Lage der Letzteren um nichts gebessert. Gestern bildete sich am Hafen von Berey ein Auflauf von Weinhändlern und
Arbeitern, um sich der Erhebung jener Steuer zu widersetzen. Die bewaffnete Macht begab sich an Ort und Stelle, es kam
zu Thätlichkeiten, und man mußte Gewalt anwenden, um den Volkshaufen zu zerstreuen, in dessen Mitte sich viele mit Waffen versehene Leute befanden.“
Dasselbe Blatt erzählt: „Gestern zog auf dem Quai des Gräbe-Platzes ein unglücklicher Arbeiter feine Weste aus und bat die Vorübergehenden, ihm diese, so wie sein Hemde, abzukaufen, damit er sich ein Stück Brod kaufen könne. Die— ser traurige Anblick hatte bald eine große Menschenmenge ver— sammelt. Zwei Polizei⸗Diener kamen herbei und versuchten un⸗ geschickt den Auflauf zu zerstreuen. Der traurige Anblick dieses Arbeiters reizte, im Verein mit der eingetretenen Erhöhung der Brodpreise, die Menge; man begann gegen die Polizei-Beamten zu murren und mißhandelte sie. Schon hatte man sie ergriffen und schleppte sie nach einer Brücke, als die National- und Mu⸗ nicipal-Garde herbeikam und sie befreite.“
Es ist hier ein Verein von Actionairs zu dem Zwecke zu⸗ sammengetreten, zwischen den Haupthandelsstädten Frankreichs Telegraphen⸗-Linien Behufs der schnelleren Beförderung wichtiger kaufmnännscher Nachrichten zu errichten. Dem von der Ge sell⸗ schaft bekannt gemachten Prospektus zufolge, würde eine Nach— richt auf diesem Wege in einer Minute g— 12 Stunden zurück— legen und eine Depesche von 12 — 15 Zeilen hundert Stunden weit für den mäßigen Preis von 12 — 15 Fr. befördert werden. Die erste telegraphische Linie soll zwischen Paris, Rouen und Havre eingerichtet werden und die Ausführung des Unterneh— mens sogleich nach erhaltener Königl. Genehmigung beginnen.
Aus Marseidlle vom 2tz. Augnst wird geschrieben: „Seit dem 18ten d. M. ist hier die Ruhe nicht gestort worden, aber die Gemüther sind sehr aufgeregt in Erwartung der Ereignisse, die am Namenstage des heiligen Lazarus zu beflirchten sind, wenn die von der Geistlichkeit beabsichtigte Prozession wirklich stattfinden sollte, und die Besorgniß ist um so' begründeter, als die Wahl-Operationen des hiesigen nördlichen Kollegiums, die bekanntlich das erste Mal durch die Aufreizungen des Partei— geistes gestört wurden, mit jener Feier jusammenfallen. Behörden unterhandeln über diesen Gegenstand bereits 10 Tage mit dem hiesigen Bischoft. Wenn man einerseits ver— nimmt, daß die fünf Brüderschaften der Pönitentiarier von ihrem Vorsteher amtlich aufgefordert worden sind, sich am Tage des heiligen Lazarus maskirt zu versammeln, woraus die Absicht hervorgeht, eine öffentliche Prozessson zu veranstalten, so ist an— dererseits die hiesige Nationalgarde, die jetzt einen General von der Linie zum Chef erhalten hat, entschlossen, sich dieser Absicht kräftig zu widersetzen. Da der bisherige Maire, Herr Rostan, seine Entlassung genommen hat, so ist durch Königl. Verordnung vom 25sten d. M. Herr Warrain zu seinem Nachfolger ernannt worden, mit der Vollmacht, die öffentliche Prozesslon durch ener— gische Maaßregeln zu verhindern.“
Nachrichten aus Angers vom 30sten v. M. zufolge, hat— ten 20 Chounans Tages juvor den Capitain der Nationalgarde von Sägré, Namens Rousseau, auf seinem Landsitze aufgehoben
Die
Dublin.
—
1418
und mit sich fortgeführt, um ihn als Geisel für ihren in die Gefangenschaft der Truppen gerathenen Anführer Charbonneau zu behalten. Als aber sogleich ein Detaschement Linien⸗ Truppen zu ihrer Verfolgung auszog und ihnen bereits auf den Fersen war, ließen sie ihre Beute fahren. ö
Den neuesten Nachrichten aus Italien zufolge, verweilt die Herzogin von Berry noch immer in Massa di Carrara; zu ihrer Disposition steht das Dampfschiff „il Colombo“ bereit, für wel⸗ ches dieselbe monatlich 12,0900 Fr. bezahlt.
Der von der vorigen Sardinischen Regierung aus dem Lande verwiesene Abbé Marentini hat Erlaubniß zur Rückkehr in sein Vaterland erhalten und ist am 30 sten v. M. von Lyon, wo er seit seiner Verbannung lebte, nach Turin zurückgekehrt. .
Der bekannte Publizist Benaben, der zu verschiedenen Zei⸗ ten Kedacteur der Minerva, des Journal de Paris und der Gazette de France war, ist vorgestern an einem Schlagflusse hier⸗ selbst mit Tode abgegangen. :
Der Redacteur der Gazette du Languedoc ist wegen Belei⸗ digung der Person des Königs zu hmonatlichem Gefangniß und einer Geldstrafe von 1000 Fr. verurtheilt worden.
Großbritanien und Irland.
London, 3. Sept. Ihre Majestät die Königin haben sich gestern, begleitet von dem Herzoge von Sachsen-⸗Meinigen, der Herzogin von Sachsen-Weiniar und dem Lord Fr. Fitz elarence Lon Windsor nach Brighton begeben, wo die hohen Herrschaften einen Tag verweilen wollen. Ihre Majestät werden dann mit der Herzogin von Sachsen-Weimar nach London kommen; der Herzog von Sachsen⸗Meiningen aber will mit dem Lord Fißzela⸗ rence nach Portsmouth abreisen, um daselbst bis zum nächsten Montage zu verweilen. -
Der mit einem besonderen Austrage der Französischen Re⸗ gierung hierher gekommene General Baudrand hat gestern Nach⸗ mittags eine sehr lange Konferenz mit Lord Palmerston im aus—⸗ wärtigen Amte gehabt.
Fürst Talleyrand befand sich am vorigen Mittwoch auf einem großen Diner, das der Herzog von Wellington in Apsley-House veranstaltet hatte.
Die verwittwete Herzogin von Rutland ist gestern im Tösten
Jahre ihres Alters mit Tode abgegangen, Dem Morning-Herald zusolge, sollen Sir Franeis Bur⸗ ihnen bestimmt war,
Unter denen, die diese Auszeichnung bei Gele⸗
dett und Hr. Coke dle Pairs-Würde, die abgelehnt haben. genheit der Krönung erhalten werden, man und Sir Rich. Sutton. . ;
In der heutigen Sitzung des Unterhauses, die dem Aus— schusse über die Reform-⸗-Bill gewidmet war, gab Lord Althorp die Hoffnung zu erkennen, daß die Geschäfte des Ausschusses noch vor dem Krönungstage (6. Sept.) beendigt seyn würden.
Am vorigen? Dienstage begann das große Musikfest von Das Theater war drückend voll, und alle Musikstücke wurden mit dem größten Enthusiasmus aufgenommen. Pazanini, der ebenfalls mitwirkte, wurde beim Schlusse der Aufführung dem Lord-Lieutenant, Marquis von Anglesey, auf dessen Verlangen vorgestellt.
— Der Hamburger Korrespondent meldet in einem Schreiben aus London: „Das Brittische Kolonmal⸗ System steht auf dem Punkte, große Veränderungen zu erleiden. Die Westindischen Inseln sind der beständigen Einmischung der Re⸗ gierung und des Parlaments in ihre Rechte, besonders in Be⸗ zug auf den Sklavenbesitz, müde und drohen nun öffentlich, sich von England unabhängig zu erklären. Die Jamaica⸗-Chroniele vom 157 Juli enthält eine im Distrikte Trelawney am 11. Juli beschlossene Resolution, den Grafen Belmore, Gouverneur der Jusel, so wie die Repräsentanten, zu ersuchen, tine Adresse an den König ergehen zu lassen, des Inhalts: man möge, da man die Kolonisten für unwurdig halte, gleiche Rechte mit seinen übrigen Unterthanen zu genießen, sie von ihrem Eide der Treue lossprechen und ihnen erlauben, den Schutz anderswo zu suchen, den ihr Mutterland ihnen so ungerecht und grausam versage. — Zu Montego Bay wurde am 13. Juli beschlossen;ů, daß, da die Regierung dieser und anderen Kolonieen ihre Pläne über den
nennt man Hrn. Port⸗
ihre Produkte bedrohe, die Kolonieen gezwungen seyen, den Kö— nig zu bitten, sie von ihrem Eide zu entlassen, damit sie bei ei⸗ ner anderen Macht den friedlichen Besitz ihres Eigenthums und Schutz suchen mögen; daß diese Versammlung die Trennung von dem Mutterlande bedaure ꝛc. — Hr. Lushington hatte im Par⸗ lamente gesagt, daß die Mulatten die Regierung gegen die Wei⸗ ßen vertheidigen würden. Dies hat die Mulatten so sehr belei⸗ digt, daß sie sich am 12. Juli zu St. Ann versammelten und erklärten: sie würden nie die Rechte ihres Geburtslandes verletzen und niemals ihr Eigenthum an Sklaven ohne volle Entschädigung aufgeben. — Die auf Grenada erscheinende Free Preß sagt: „Wir haben uns schon zu lange den unnatürlichen Befehlen unserer Feinde und einer gefühllosen Stiefmutter unterworfen. Allein es giebt einen Zeitpunkt im menschlichen Leben, wo eine solche Unter⸗ würfigkeit ein Verbrechen wird. England verlangt das Opfer un⸗ seres Eigenthums und Lebens, um seine unbarmherzige Laune zu unserem Verderben zu befriedigen, obschon es sich dadurch seiner besten Besitzungen beraubt. Wollen wir blindlings gehorchen? Wenn wir so wenig in den Augen des Mutterlandes werth sind, als man öffentlich behauptet, wenn wir ihm nur lästig sind, sollte es uns fahren lassen! Es verliert seine Rechte auf uns, wenn es uns seinen Schutz versagt, und sollte uns alles Gehorsams, den wir bisher beobachteten, entledigen. Wir verlangen Gerxech⸗ tigkeit, England zerreißt unsere Verbindung, und wir müssen Schutz suchen, wo wir ihn finden können.“ — Früher oder spä—⸗ ter dürften sich die Westindischen Kolonieen den Vereinigten Staa⸗ ten von Nord-Amerika anschließen, die sie weit wohlfeiler und besser mit allem Nöthigen versorgen können, denn ihre Produkte kann Europa dennoch nicht entbehren. Der Verlust der Nord—⸗
Amerikanischen Kolonieen, den Lord Chatham für den Untergang Englands hielt, war am Ende ein tzroßer Gewinn für dasselbe
und vermehrte seinen Manufakturen⸗-Absatz und Handel in hohem Grade. Der Verlust Westindiens dürfte ähnliche gute Folzen haben. — Die neueste Post von den Leewards⸗In⸗ seln (Antillen) bringt erneuerte Drohungen der Kolonisten, Eng⸗ land allen Gehorsam aufzusagen; ja, es heißt, sie hätten sich be⸗ reits insgeheim an das Kabinet von Washington gewendet. — Ein anonymer Brief an die Königin von einem Mitgliede der Universität Cambridge ist als „Manuskript für Freunde“ gedruckt worden. Der Verfasser bittet J. M., ihren Gemahl gegen seine, von denen seines Königl. Vaters und Bruders so verschiedene, Regierung zu warnen, die er mit jener Karls L. vergleicht, seit⸗ dem der Rath eines Straffords (d. h. Grey) befolgt werde. Man hat schon verschiedene Versuche gemacht, das Ministerium des Grafen Grey durch die Königin und die Fitz-Clarences zu
erschüttern, obschon die Minister sich der Erhebung der Letzteren
werpen zurück expedirt. Kabmets-Courier von London an, der heute Morgen um 2
worden seyn, um wegen einer Anleihe zu unterhandeln; der! niteur widerspricht diesem Gerücht, indem er bemerkt, daß
fähr folgendes Resultat derselben herausstellen. Die zweite
fdri mit drückenden Taxen auf Resu Sklavenbesitz aufdringen wolle und sie m ax 5 I
bisher nicht widersetzten und nun sogar einen derselben zu ein elche den „Catholique“ redigiren, mit der Redaction eines Ge⸗ Bisthume in Irland bestimmen sollen.“ Entwurfes über das Sakrilegium beauftragt worden ist.“ R tedirlaud e Er ö-Dasselbe Blatt sagt: „Unsere Abbé's, um zu beweisen,
— s der König Wilhelm ungerecht gegen die Belgier gewesen Aus dem Haag, 5. Sept. Am vorigen Freitage sind n
s, eitiren bei jeder Gelegenheit den unter der Regierung die JJ. KK. HH. die Prinzessin von Oranien und Prinzessin . ei Fürsten gegen Herrn de Potter und Konsorten eingeleiteten drich hier wieder eingetroffen. Ihre Majestäten, die vorges —
ß, und noch kürzlich hat Hr. O'Connell das Englische Haus Abend mit den Prinzessinnen Friedrich der Niederlande und] . glische
n Gemeinen von diesem berühmten Prozeß unterhalten. Da—⸗ brecht von Preußen das Theater besuchten, wurden dort mit Moi muß man wirklich die Logik und die Aufrichtigkeit dieser Leute gemeinem Jubel begrüßt.
„wundern! denn dieser Prozeß geht so wenig den König Wil— Hiesisge Blätter enthalten Folgendes: „In Rußland;
em an, als diejenigen, welche später gegen Borremans, Gré— steht der menschenfreundliche Gebrauch, daß die weiblichen Noire, de Souter u. s. w. eingeleitet wurden, den jetzigen Mo⸗ glieder der Kaiserlichen Familie, und auch andere vornehme R archen angehen können. — Hr. de Potter und Konsorten wur— men, nach einer von den Truppen im Felde gelieferten Schla (n bor Gericht gezogen, weil sie angeklagt waren, die Regierung umsto⸗ einige verwundete Krieger unter ihre besondere Obhut nehm ien oder ändern oder, was dasselbe ist, eine Revolution bewirken Ihre KK. Hoheit die Prinzessin von Oranien hat diese ehtn] n wollen; also ganz derselben Verbrechen, wie seitdem die An⸗ dige Sitte auch auf unseren Boden verpflanzen wollen und cklagten, die wir eben genannt haben. Bei de Potter tritt zu diesem Zwecke hier in der Nähe ein kleines Hospital für!
ch der besondere Fall ein, daß er sich noch in diesem Augen— gene Rechnung einrichten lassen; darin befindet sich ein Zinn ic schämen würde, sich wegen der gegen ihn erhobenen Anklage zu für die Prinzessin, die daselbst, je nachdem es nothwendig, i
cchtfertigen, und als ob ihm gleichsam daran gelegen wäre, das lich absteigen und Alles in eigener Person anordnen will.
Hawissen seiner Richter zu beruhigen, erklärte er keck dem Publi⸗ Verwundeten, denen das Glück zu Theil werden soll, sich m im in seiner in Paris erschienenen Broschüre, daß er und sein so erhabener Pflege zu befinden, werden nächstens hier im
hreund Tielemans die einzigen wahren Repräsentanten der Re— erwartet.“
cdlution wären. — Wie geht es nur zu, daß Herr O'Connell,
Das Königl. Kriegsschiff „Sirene“ ist am 24. Juni d. öas Oberhaupt der ultramontanen Partei in England, eine sol⸗ in einem siarken Orkane bei der Jusel Bonaire gescheitert; He besondere Zärtlichkeit für den Verfasser des „Lebens Scipio Schiffs⸗Mannschaft ist, mit Ausnahme eines Matrosen, genn zin Ricci“ und des „Geist's der Kirche“ empfindet?“ worden. z
Seit der Rückkehr unseres Heeres sind viele Plätze, e t ch l ans. Asten, Helmond, Someren, Bladel ( uz s. w., die vorher unbes Dresden, 5. Sept. Gestern wurde die zeitherige Landes⸗ waren, mit Besatzungen versehen worden.
Versammlung beschlossen, der Landtags-Abschied den Ständen Brüssel, 4. Sept. Der Courier-Wechsel ist in disn
Augenblick wieder sehr bedeutend. Gestern kam hier ein Oesp reichischer Kabinets-Courier durch; er hatte Depeschen von M nach Paris und London gebracht und war 6 En hazh wieder mit Depeschen nach Frankfurt am Main eppth worden. — Zu derselben Zeit traf ein Englischer Kabinets⸗n rier mit Depeschen für den Englischen Gesandten beim Bris
rkunde denselben übergeben und solche von dem Landtagsmar⸗ tzall in das ständische Archiv niedergelegt.
Stuttgart, 3. Sept. Heute gegen Mittag sind Ihre hoheiten der Herr Markgraf und die Frau Markgräfin Wilhelm zon Baden zum Besuch bei Ihren Königlichen Majestäten hier ingetroffen.
Felannt gemacht, die allerhöchst⸗ und höchst vollzogene Verfassungs⸗
1419
lomer auch bei mehreren Kranken
mit Erfolg angewandten Sauerampfer - Saamen einen glücklichen Gebrauch gemacht, indem er den Kranken von diesem Saamen alle halbe Stunden einen Theeldͤffel mit warmem F und dabei fuͤr die Erwaͤrmung der erstarrten Glieder durch Einrei⸗ bungen und dergleichen gesorgt hat, Es sind dadurch in mehreren
Eholera gluͤcklich beseitigt und die Die Einwohner des Dorfes haben deshalb auch zu ihm ein großes Vertrauen gefaßt und befolgen seine Anord—
aͤllen die Erscheinungen der kranken gerettet worden.
nungen sehr pünktlich.
2) Im Samterschen Kreise haben sich insbesondere die Herren Gutsbefttzer Graf v. Kwilczki auf. Wroblewo, Graf v. Diiedusiyzkt auf Neudorff, fo wie der Kommissarius des Herrn Grafen v. Na= czynski, Herr Kanakowski zu Grünberg, und der, Gutsbesitz st Herr v. Rappard auf Pinne, durch die menschenfreundliche Unterstuͤtzung der Nothleidenden in ihren Guͤtern, J Graf v. Kwilezki und der Herr v. Rappard durch Ausruͤstung der Borfs-Lazarethe mit den nothwendigen Utensilien, ein großes Ver⸗ dienst um ihre Guts⸗Einsassen erworben.
5) Die Vorsteher der hiesigen juͤdischen Gemeinde, Spitze der Ober⸗Rabbiner Herr Eiger, zeichnen sich durch eine sehr rähmliche Vorsorge fuͤr ihre Glaübensgenossen aus. ĩ
durch religidse Vorstellungen auf
, daß sclbst unter den aͤrmsten Mitgliedern ihrer Gemeinde
enau beobachtet werden. einen bedeutenden Fonds zufammengebracht, aus welchem 1) die ärmsten Mitglieder der Gemeinde durch Nahrungs- und Heilmittel unterstützt werden, 2) aus welchen sie besonders juͤdische Kranken⸗
ie diaͤtetischen Vorschriften
waͤrter besolden und durch diese
der staͤdtischen Lazarethe, zur Vermeidung jedes religidsen Anstoßes,
besorgen lassen. Der Erfolg hat auch entsprochen, indem von der
der Stadt, welche etwa den Sten Theil der ga rn, aus⸗ macht, bis zum 2sten v. M. nur 24 Individuen der jüͤdi gestorben sind, waͤhrend die Gesammtzahl der Gestorbenen bis zu diesem Zeitpunkt 416 betraͤgt. Posen, den 5. September 1831, Ber Ober-Praͤsident des Großherzogthums Posen. Flott well.“
meinde an der Cholera
*
ler Hofe vom Haag hier ein und wurde gestern Abend nach n Am Abend langte ein zweiter Englist
— 67ste Sitzung der Badenschen zweiten Kammer, m 29. Juli. kusston über den Zehnten geschritten. jung des Zehnten ließ sich in der Versammlung keine Stimme
bermnehm
wieder nach dem Haag abgesandt wurde. Einem hiesigen Journal zufolge, soll einer unseren schicktesten Finanziers von der Regierung nach Paris gesn
imm diest Steuer in die Hände der Privat-Willkür gegeben sey, die leibeigenschaftliche Natur dieser Abgabe nachzuweisen, mit der Erklarung, daß dieselbe ohne Entschädigung aufzuheben sey. Alle andere Abgeordnete dagegen stimmten für Entschä⸗ digung; insbesondere läugnete Staatsrath Nebenius, daß die Zehntlast noch jetzt den Charakter der Steuer behaupte, sie sey dielmehr eine, ein privatrechtlich es Verhältniß des Berechtigten jum Pflichtigen begründende Grundlast und die Ungleichheit der⸗ selben im Verhältniß zum Roh-Ertrage eben so wenig ein Unrecht ju nennen, als die Umngleichheit des Vermögens überhaupt. Denn das iehntbare Grundstück sey um eben so viel weniger werth, als das Ka⸗ pill der Zehntrente betrage; nur diesen Werth habe der Besitzer des Grundstücks in Erbtheilungen mit seinen Miterben ausge⸗ glichen, durch Kauf oder Schenkung erworben, während der Käu— ser eines Zehnten den vollen Werth des erwordenen Rechtes ent⸗ richte. — Der Abgeordnete v. Itz stein wiederholte den Antrag, be Aufhebung der Zehnten den fü nfzehnfachen Betrag der— seben als Entschädigung ju bewilligen, welchen Mittermayer für zu gering, Aschbach aber für den höchsten Maaßstab der Entschädigung hielt, da der Zehnt an seinem Kapitalwerth ver⸗ soren habe. Rettig schlug eine Schätzung durch Sachverstän⸗ dige nach dem Reinertrage vor. — Für das System der Ablö⸗ sung, anstatt plötzlicher Abschaffung, stimmten Mittermayer, Knapp, Grebel, Magz und Regenauer, und zwar der
Schritt dieser Art von der Regierung ausgehen könne,
Herr van de Weyer hat um die Einsendung aller in hiesigen Archiven liegenden Alktenstücke und Papiere geben weiche auf die Schuld, die Gränzen und das Budget des n maligen Königreichs der Niederlande Bezug haben. Mrehn Beamte sind gegenwärtig damit beschäftigt, diese Dokumente vorzusuchen.
Herr Albert Cogels, welcher in Antwerpen, und der Bu Lefebvre, der in Tournah zum Genator erwahlt worden ist, ben dies Mandat abgelehnt.
Der König hat den Armen der Gemeinde von Lüttich Summe von 19,0 0 Fr. zum Geschenk gemacht.
Im Belgischen Moniteur liest man: „Der Inden dant hatte in einem seiner Blätter einen Brief aus Gent be 27. ugust aufgenommen, worin man dem See-Alufsehet Ostende zur Last zu legen schien, daß er die Anwerbung Matrosen für den Holländischen Dienst begünstige. Die Rn rung hat die nöthigen Erkundigungen über die sen Punkt ein zogen, und wir sind ermächtigt, zu erklären, daß alle im M pendant enthaltene Angaben durchaus unwahr sind.“
In Antwerpen hat in diesen Tagen ein beträchtlicher D stahl von Artillerie-Stücken, welche in einer Kasematte am chelner Thore, also dicht bei der Wache und von zahlreih
Schildwachen umgeben, lagen, stattgefunden. Letztere nicht für zwangweise, sondern freiwillige Ablö⸗ . n . sung. Dieser widersetzten sich jedoch von Rotteck und — — Brüssel, 4. Sept. In diesem Augenblicke, Rindeschwender, weil, bei der Nothwendigkeit der Maaß—
die Wahlen im Lande so ziemlich beendigt sind, laßt sich in
regel für das Wohl des Ganzen, dennoch von den Berechtigten und selbst von den Gemeinen keine große Bereitwilligkeit dafür ju erwarten stehe. — Wegen der für die Gesammtheit aus dem Zehnt entspringenden Nachtheile, und da durch die Aufhebung nicht nur Zehntholde, sondern Alle gewönnen, bevorworteten Mit⸗ termayer, Scharf, Duttlinger, Seltz am und Aschb ach ein zum Zweck dieser Aufhebung von der Gesammtheit zu brin⸗ . Opfer, welches nicht mir von den Pflichtigen, sondern eihülflich auch aus dem Staatsschatze geleistet werden müsse. —
alle verrufene Mitglieder des eben i mit großer Achtung von Seiten des Publikums entlassenen g gresses in sich begreifen und dürfte daher auch nur als eint z setzung oder als eine zweite Ausgabe dieser Versammlung an sehen seyn. Die Bemühungen der Klerisei haben bei den M len, namentlich unter den Landleuten, ihre Früchte gennh Mit Ausnahme der Hauptstadt, wo man sich des anwesen
Framöslschen Generalstabs halber doch etwas genirte, habet, Der Abgeordnete Beck machte darauf aufmerksam, daß nicht Überall die ärgerlichsten Wahl⸗-Umtriebe stattgefunden, und so jeder fattische Zustand auch ein Imnab an derlicher Rechtszu⸗
stand seh, und daß also aus dem bloßen Zehntbezug noch kein Zehntrecht, als ein Privatrecht, folge. Er hielt es daher für zureichend, wenn man den Zehntherren, welche nach den Bestimmungen des andrechts zur Feit ohne Beweis als solche gelten, den 15fachen
denn gelungen, eine im Sinne der sogenannten Union u mengefetzte Kammer herzustellen. Die erste Kammer odel Senat faßt indessen eine größere Anzahl achtbarer Mitgli⸗ in sich, und von dieser Seite dürften daher auch gemäßigte, n
wahrhaften Frieden herbeiführende Beschlüsse zin erwarten Betrag vergleichsweise antrage und ihnen dabei überlasse den Auf die Eröffnung der Kammern, die, dem Vernehmen ( mngebotenen Vergleich auszuschlagen und alsdann den Beweis
ln führten, daß und durch welchen Titel sie das Zehntrecht, den Pfichtigen gegenüber, privatrechtlich erworben haben. Wer die⸗ n Beweis führe, erhalte volle Entschädigung, wer damit unter⸗ liege, erhalte gar nichts. — Zum Schlusse wurde der Antrag der Majorität? „um die Vorlage eines Gesetzes zu bitten, wo— durch der Zehnte in der Art abgeschafft werde, daß die Berech⸗ tigten durch einen gegen den Kapitalwerth des Zehnten ermäßig⸗ tön Betrag entschädigt würden, und daß diese Entschädigung theilweise durch Beitrag der Pflichtigen und theilweise durch Bei⸗ trag des Staats beigebracht werde“, zur Abstimmung gebracht und mit 42 Stimmen gegen 11 angenommen.
am Sten d. stattfinden soll, ist man sehr gespannt. — stätigt sich, daß ein Theil des Französischen Occupation hi auf das ausdrückliche Ansuchen des Königs Leopold, der du den Eingebungen des Kriegs⸗-⸗Ministers Herrn von Brot folgte, in Belgien zurückgeblieben ist. Die Furcht vor röt⸗ tionnairen Bewegungen im Lande soll dabei am meisten ho waltet haben.
Gent, 3. September. Ueber die in Ostende stattgeh Senator⸗Wahl äußert fich das Journal des Flandres 6 mals „le Catholique“) in den heftigsten Ausdrücken. Es mn dieselbe wahrhaft skandalös. Die Orangisten hätten Alles als boten, um ihren Kandidaten den Sieg zu verschaffen. Dem? richte dieses Journals zufolge, hätte der patriotische Kand Herr van Hoöbrouck bei der ersten Abstimmung von 563 E! 8 n land men 299, . 17 3 über die absolute Majorität, . . ten und sey als rechtmäßig erwählt anzusehen gewesen. ; ö f f i aber auf vielen Stimmzettein mehrere Wohnorte des Kan r il wl i mn. GJ ten angegeben worden seyen, so habe das Bureau, dessen . „Ich habe mnir in meiner Zuschrift an di. Einwohner des Groß— sident, Herr von Ridder, der Kandidat der Gegenpartei gen herzögthums Pofen vom 21. v. M. vorbehalten, diejenigen. Hand⸗ diese Zettel für ungültig erklärt. Alsdann habe man die jn lungen zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, durch welche sich Cin⸗ Abstimmung so in die Länge gezogen, daß der größere Theil j wohner bieser Provinz, im menschenfreundlichen Sinne, um die Un.
mehr gegenwärtig gewesen seh, und auf diese Weise wat terdrückung der ung heimsuchenden Krankheit verdient machen, und
d n Ri er gereicht mir zur Freude, schon gegenwartig folgende Thatsachen urchgesetzt worden, die Wahl zu Gunsten des Herrn von M zantbar , . 9. ,. geg g folg sach
. * j 1 b ausfallen zu lassen. Mehrere Wähler hätten indeß einen - — 9 ; ; n. ir er Schullehrer Chilomer in dem zur Stadt Posen ehdöri⸗ 1 ufs et, und man hoffe, daß der Senat die Wahl fü ] gen er Jerzhee hat daselbst freiwillig hi e, dt? Vor⸗ gültig erklären werde. ͤ W krge fur die im Dorfe erkrankten Personen üͤbernbmmen und er⸗
Im hiesigen Messager liest man: „Man meldet ült, nach dem Zeugniß des Hrn. Hr. Jagielski, diese Verpflichtung daß ein Dutzend Mitglieder der unwissenden Brüderschast, ve] mit menschenfreuͤndlichem Eifer und auf die zweckmaͤßlgste Weise, aus Frankreich vertrieben worden, noch vor dem 1. Oltobt ĩ it uncrmüädeter Thaͤtigkeit besucht derselbe die Kranken mehrgremgle Gent erwartet werden. Sie woilen hier, wie man sagt, *. Tages, reicht lbnen felbst die Arincien und belehrt sicz tet hr len eröffnen. Ferner zeigt man uns an, daß einer der Abb⸗ erhalten. Mit Zustimmung des Arztes hat der Schullehrer Chi⸗
Es wurde, nach der Tagesordnung, zu der Dis⸗ Für die Beibehal⸗
en. Der Abgeordnete Welker versuchte die Rechtswidrig⸗ seit der Zehnt⸗-LAbgabe oder die Steuer-Natur derselben und, so⸗
Ch o
In der Residenzstadt Berlin waren
bis zum 9. September ... . 124 hinzugek. bis z. 10. Sept. Mittags 13
von dem in dieser Gegend öfters
liederthee gereicht
und insbesondere der Herr
an ihrer
Sie wirken dieselben ein und haben es dahin
Sie haben
die Pflege der Erkrankten in einem
diesen lobenswerthen Bemuhungen gesammten juͤdischen Bevoͤlkerung
chen Ge⸗
* *
1 dg.
erkr. genes. gestorb. Bestand 5 S4 35 ⸗ 9 39
Bis zum 10. Sept. Mittags Summa 137 5 93 39 Regierung s⸗Bezirk Potsdam.
Nieder ⸗Barnimscher
vorgekommen. Regierung s-⸗Bezi
Kreis Friedeberg. lera in der Kolonie Miletzw bitsch bei Driesen gezeigt. Kreis Landsberg.
zu betrachten. Regierung s⸗Bezi
August; Kreis Pillkallen, in molischken bis zu demselben
schaken und Stollb eck bis Kreis Lyck, in Krzyw
1. September;
Kreis Graudenz, in
ten von der Seuche befallen. Kreis Lauenburg.
gleich cernirt worden, und bis
In Stettin waren
Cholera am 7. Sept. im Vorwerk Havelhausen, 6 Personen sind bereits gestorben und 2 noch krank, ferner an demselben Tage in Biesdorf, woselbst ein Schiffer gestorben ist. Ober-Barnimscher Kreis. In Neu-Kietz beiFreien—⸗ wald e ist ein Cholera verdächtiger Sterbe-Fall am 4. September
Am 6. September hat sich die Cho—
3. Die in Vietz und Jägerwerder vorgekommenen Krankheits⸗Fälle, welche anfangs der Cholera zu⸗ geschrieben worden sind, haben sich, späteren Berichten zufolge, als unverdächtig ergeben und sind beide Oerter als nicht inficirt
Ausbrüche der Cholera sind wahrgenommen worden: Kreis Stallupöhnen, in Berninglauken, Enzuh⸗ nen, Schuregupönen und Tarpupönen bis zum 27sten
Kreis Tilsit, in Splitten, Schillgallen, Dwe—
Regierungs-Bezirk Marienwerder. Neue Ausbrüche der Cholera haben stattgefunden: Kreis Schwetz, in Lubochin und Dritznim bis zum
Kreis Thorn, in Zelgeno bis zum 1. Sept.; Kreis Löban, in Straszewo und Lippinken;
Kreis Rosenberg, am 31. Aug. im Abbau zu Rosenau und in Groß-Belschwitz, in welchem Orte bis zum 3. Sep— tember bereits 14 Perfonen erkrankt und 7 gestorben sind.
Im ganzen Regierungs⸗Bezirk sind gegenwärtig 81 Ortschaf⸗
Regierung s-Bezirk Köslin. In Schluschow ist am 25. Aug. ein Soldat an der Cholera verstorben; das Sterbehaus ist so⸗
ger Erkrankungsfall daselbst ergeben. Regierungs-Bezirk Stettin.
erkr. genes. gest. Bestand. bis zum 5ten September 53 ? 27 6 es kamen hinzu am 6. September 12 2 3 13 J. September 8 ⸗ 5 16 3. September 5 ö 6 15
Kreis. Ausgebrochen ist die
rk Frankfurt.
in kel und in dem Dorfe Tre—
rk Gumbinnen.
Maurutschatschen und Sa— Tage;
zum 29. August; en am 25. August.
Weishof bis zum 31. August;
jetzt hat sich weiter kein verdächti⸗
Kreis Adelnau.
Indem wir Nachstehendes Ein Wort an mei
der Ihr streitet euch über die oder nicht? — Die Antwort
den Schnupfen vor Augen. der naßkalten Luft bekommt, daran, daß man ihn, wenn
Kuß Anderen mittheilen kann.
Summa 58 2 41 15 darunter vom Milit. 2 Kreis Greiffenhagen.
die Cholera am 5. Sept. ausgebrochen. Regierung s-Bezirk Posen. Ausgebrochen Sept. in Pogrzybow und in Zachanar.
von fo hochachtbarer und kompetenter Seite zum Organ der Ver⸗ öffentlichung gewählt worden zu seyn.
über die Ansteckung der Cholera und die beste Verhütung
Jahr stellt sie sich euch in dem im Frühjahre allgemein grassiren⸗ Niemand jweifelt, daß er ihn aus
⸗ 1 1 Im Städtchen Fiddich ow ist
ist die Cholera am 5.
mittheilen, fühlen wir uns geehrt, ne lieben Mitbürger
selben.
Frage:
: Ist die Cholera ansteckend ist sehr leicht und einfach.
Jedes
aber eben so wenig zweifelt man man ihn heftig hat, durch einen
Auch sie entsteht ursprünglich durch eine eigenthümliche
Cholera. prün Aber hat sie sich m einem Menschen entwickelt,
Lüftverderbniß.
und zwar im höheren Grade, dann kann sie sich von diesem auch
einem Anderen mittheilen.
Dazu gehört aber eine besondere Anklage oder Empfäng—⸗ lichkeit in den Menschen. Und diese ist, Gott Lob! sehr sel⸗ ten. Denn die Erfahrung hat bisher gelehrt, daß selbst die, die sich am nächsten mit den Kranken beschäftigten, Llerzte, Kranken⸗ Wärter u. dgl. nur höchst selten von der Krankheit befallen wurden. Aber auch selbst die se Empfänglichkeit steht in unserer Gewalt zu erzeugen und zu verhindern, wie ebenfalls die Erfahrung sattsam bewiesen hat. Es sind nämlich zwei Dinge, welche seither immer vorhergingen, wenn Jemand von der Krankheit befallen wurde, und also offenbar ihm erst die Empfänglichkeit für die Krankheit gaben. Sie sind: Erkältung, besonders in naßkalter Morgen⸗ und Abend-Luft, und Diät-Fehler, entweder durch Ueberla— dung, oder durch Genuß von unverdaulichen, gährenden und käl— tenden Speisen und Getränken. — Also zwei Dinge sind die Schutzmittel gegen diese, Empfänglichkeit und also gegen die Cholera. Das erste ist Räßig keit im Genusse der Spei⸗ sen und Getränke, und Vermeidung von frischem Obst, Gur— ken, Melonen, Sallat, scharfen, fetten, unverdaulichen Speisen, Weißbier, roher Milch, besonders aber des UUebermaßes von Branntwein; denn die Erfahrung hat gelehrt, daß Säufer am meisten unterliegen. Das zweite ist Vermeidung der Er— kältung, besonders des Leibes und der Füße, und diese wird am besten verhütet durch das Tragen einer wollemen Leib⸗ binde und wollener Strümpfe.
Sollen wir noch eines himufügen, was allein diesem die wahre Kraft geben muß, so ist es Muth und festes Ver⸗ trauen auf Gottes Vorsehung und Hülfe, ohne welches der Mensch ja nie Etwas ist, und durch welches er Alles über— windet und in Zeiten der Gefahr feststeht.
6. W .
Die neue Werdersche Kirche.
; . Erster Artikel.
Durch die neue Werdersche Kirche, uͤber deren feierliche Ein weihung bereits in diesen Blaͤttern seiner Zeit berichtet worden, ist unsere Koͤnigsstadt, welche unter dem Walten eines kunstsinnigen Fuͤrsten immer neue Werke der Kunst in ununterbrochener Reihe erstehen sieht, wieder reicher geworden um ein seines Urhebers und seiner Bestimmung gleich würdiges Denkmal. Diese Wuͤrdigkeit vor Augen zu legen, ist der Wunsch nachstehender Zeilen.
Die Stelle, wo der Neubau geschah, — die Nordseite des Werderschen Marktes — war schon i durch eine Kirche von ungefaͤhr demfelben Umfang geheiligt; nachdem diese, alt und bau⸗ faͤllig, abgetragen worden, wurde der Geh. Ober⸗ Baurath Schinkel mit dem Entwurf des neuen Gebaͤudes beauftragt, und man findet die hieher gehoͤrigen Risse bereits mitgetheilt im 13zten Heft seiner architektonischen Entwuͤrfe, Berlin bei Wittich. Verwaltet wurde der Bau durch die Königl. Ministerial⸗Bau⸗Kommission, geleitet durch Herrn Baurath Moser und Herrn Conducteur Hesse. So er⸗ wuchs an der genannten Stelle fuͤr die alte Gemeinde das neue Gotteshaus; selne Thurm-⸗Front kehrt es dem Plat zu; mit seiner Lange, in engeren Straßen gleichfalls freistehend, streckt es sich nach dem benachbarten Opernplah hin; also liegt der Altar gegen Nor⸗ den, nicht, wie in alten Kirchen gewöhnlich, gegen Osten. Vor ih⸗ rem jetzigen Neubau war die Kirche in zwei besondere Raͤume ge⸗ theilt fuͤs die beiden Gemeinden, welche hier gleichzeitig in zwei Sprachen anbeteten, Nachdem aber die gleiche Sache christlicher Eintracht und der Kunst gesiegt, ist nunmehr eine solche anfangs beabsichtigte Theilung unterblieben, und der gesammte innere Raum konnte für ein einziges ansehnliches Schiff gewonnen werden, Das⸗ selbe ist von verhaͤltnißmäßig hoher Woͤlbüng, denn bei 135 Fuß Laͤnge und nur 56 Fuß Breite betragt die Höhe 77 Fuß. Der hohe Thor schließt das im Grundriß gebildete Oblong des Schiffes im halben Zehneck. Die aͤußere Höoͤhe der Mauern bis an das Dach steigt auf 86 Fuß an, das Portal auf der Hauptseite aber wird von zwei 137 Fuß hohen Thuͤrmen eingeschlossen. Aus diesen Angaben ergiebt sich, daß die Dimenstonen fur ein imposantes Bauwerk nicht guͤn⸗ stiz waren. Ernst und Großartigkeit, wozu hier die Maße ihrer seits wenig beitragen konnten, mußten allein in den Verhaͤltnissen gesucht und aus dem Geist des Urhebers geschoͤpft werden.
Der Styl it im Allgemeinen, sofern der Spitzbogen darin herrscht, eine Jewiffe Annaherung an das sogenannte Gothische, das Material be⸗ steht in gebrannten Ziegeln. Man findet letztere hier in solcher Vollkom⸗ menheit, als sie noch niemals in unserer Umgehung gesehen worden, und nur das fuͤr die neu zu errichtende Bau⸗ Akademie aufgefuͤhrte Probestuͤck möchte vielleicht noch mehr leisten. Die zur aͤußeren Verblendung gebrauchten Steine gereichen der, Koͤniglichen Ziegelei zu Joachimsthal zum Lobe, wobei bemerkt werden müß, daß zu den versierten Thuͤr-Ein fassungen, zu den Konsolen, Pfeilern und Fen⸗ sterstaͤndern eine große Zahl komplieirterer Formstuͤcke noͤthig wurde. Die schwierigsien Theile aber, z. B. die Fenster-Rosetten, sind in der hiestgen Feilnerschen Offickn geformt und gebrannt worden. Alles dies nun wurde auch beim Mauern mit so großer Sorgfalt zufammengefuͤgt, daß die glätten Waͤnde, ohne allen Bewurf da⸗ stehend, durch ihr sauberes Ansehen erfreuen und keinem Gedanken an ein besseres Materigl Raum geben. Also, wie es die in unserer Mark verstreuten trefflichen Ban⸗Denkmaͤler Gothischer und By⸗
antinischer Ziegel⸗-Architektur dringend empfehlen konnten, nach Hi Zeit der erste Versuch, das heimische Material in seiner rei⸗ nen und unverkleideten Gestalt anzuwenden. Wenn nun dieser erste Versuch so vollkommen gelungen ist, daß er, wie schon angedeutet, fogleich großere Bauten derselben Art nan sich zieht, so wird man ermessen, wie wichtig es fuͤr heimische Kunt sey, dieser Weise Auf⸗ merksamkeit zuzuwenden. Ich will den sonstigen Moͤrtel⸗Bewurf, dessen auch die Alten schon sich bedient, nicht gerade darum ta⸗ deln, weil er ein besseres Material luͤgt, als angewendet worden, zumal wenn man die Fugenschnitte noch durch den Anstrich unter⸗ stuͤtzt, welcher uns in neuester Zeit die Stein⸗Quadern oft nur allzu ausdruͤcklich malt. Aber jeder Putz und Anstrich ist Nachbesserungen unterworfen; werden sie vorgenommen, so rauben sie dem Gebäude nicht nur seine alternde Wurde, die Geschlechter uͤberlebt hat, son⸗ bern sie verrücken auch wohl den Punkt der Auffassung und Beur⸗ theilung, indem solche Renovation Werke alter Zeit mit denen der Gegenwart in Eine Reihe stellt. Bei dieser Gelegenheit möge denn nicht ünerwaͤhnt bleiben, daß wir in hiesiger Residenz bereits ein Priat⸗ Gebäude besitzen, das statt des gewoͤhnlichen Mauer⸗Putzes in dem schoͤneren Schmuck genau geformter und vraͤcis gefugter Stelne dasteht, reich verziert mit geschmackvollen Bildnereien in ge— branntem Thon. Es ist dies bie Feilnersche Werkstatt in der Hasenheger Gasse, welche sehr wuͤnschen laͤßt, daß Bauwerke von ahnlicher Zierlichkeit auch in belebteren Stadttheilen erstehen möchten. Schon mehr als Ein Schritt ist dazu gethan, indem man sich immer haufiger zu Gesimsen, Konsolen und Kragsteinen der Formstuͤcke aus gebranntem Thon bedient, wo man sonst einzeln in Stuck arbeitete. Man durfte nur noch mehr Fleiß auf das Mauer⸗ werk verwenden, so war Putzen und Tuͤnchen uͤberfluͤssig.
Gleichwohl hat ein bekannter Kunstrichter gemeint, die Eigen⸗ thuͤmlichkeit des Materials haͤtte hier jene zierliche Durchbrochenheit verboten; das widerlegt der Augenschein, welcher lehrt, mit wie großer Leichtigkeit man gerade dieses Baumaterial zu handhaben wisse. Im Gegentheil, jene vielfachen durchbrochenen Zierrathen, welche sich ohnedies so gern mit den leicht emporstrebenden Dimen.
— Eben so sist es nun mit der
sionen des Gothischen vereinigen, haͤtte man gerade in einem Stoff