ren Unseres Volles, dermalen noch keine Folge geben können,
so haben wir doch in Unserem landesväterlichen Herzen den Ent⸗ schluß gefaßt, auf angemessene Weise die besorgten Nachtheile
zu beseltigen, welche möglicher Weise aus Unferer längeren Ab⸗ wesenheit von der Stadt Kassel entstehen könnten, und werden dieserhalb unverzüglich Unsere Allerhöchsten Befehle er⸗ assen. Schloß Philippsruhe, den 3. August 1831. Wil—
helm K. O esterreich.
Wien, 7. Sept. Die Grätzer Zeitung meldet: „Am zl. Aug. und 1sten d. M. sind in Fürstenfeld keine neuerliche von Cholera⸗ Symptomen begleiteten Krankheitsfälle vorgekommen, und von den laut der letzten Nachweisung in ärztlicher Behandlung ver⸗ bliebenen beiden Kranken ist einer gestorben und einer geheilt wor— den. Es sind daher von den erkrankten 24 Personen 10 geheilt worden und 14 gestorben; diesem nach war am 14. Sept. Abends kein Cholera⸗Kranker in Fürstenfeld mehr vorhanden, und es läßt sich mit vielem Grunde hoffen, daß das Uebel dort erstickt wor⸗ den sey; dessenungeachtet werden die vorgeschriebenen Vorsichten noch ferner sirenge gehandhabt.“
teln
Neapel, 25. Aug. Der König hat, um den von ihm auf Sicilien abgestatteten Besuch durch Akte besonderer Gnade zu bezeichnen, alle in dem Thale von Trapani wegen zuchtpoli— zeilicher Vergehen gefangen sitzende Individuen, so wie den auf dem Kastell von essina in Haft befindlichen Flavio di Giovanni, begnadigt und die gegen zwei andere Individuen aus Castelvetrano von dem Kriminal⸗Gericht zu Trapani ausgesprochene Todesstrafe in 30jährige Kettenstrafe gemildert.
Um den von mehreren Aerzten bei der Einimpfung der Schutzpocken bewiesenen Eifer zu belohnen, hat Se. Maj. den⸗ selben die goldene und silberne Medaille des Ordens Franz des ersten verliehen.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New⸗Jork, 4. Aug. Der Präsident hat folgende Ernen⸗ nungen vorgenommen: den Herrn Louis Me. Lane zum Secre⸗ tair des Schatz⸗Amtes der Vereinigten Staaten, Herrn Martin van Buren zum bevollmächtigten Minister und außerordentlichen Gesandten der Vereinigten Staaten bei Sr. Maj. dem Könige von Großbritanien, und Herrn Aaron Vail zum Legations-Se⸗ cretair eben daselbst, an die Stelle des Herrn Washington Ir— ving, der den Wunsch zu erkennen gegeben hat, sich von diesem Posten zurückzuziehen.
Der Französische Konsul in New-Nork entschuldigt sich in den öffentlichen Blättern wegen seines Ausbleibens bei dem Lei— chenbegängniß des verstorbenen Ex⸗-Präsidenten James Monroe mit einer Unpäßlichkeit.
Der Secretair und die Kommissarien der Marine werden in kurzem Washington verlassen, um die Schiffswerften im Norden, besonders zu Charlestown in Massachussets, zu desuchen.
Der vormalige Präsident der Vereinigten Staaten, John Quineh Adams, hielt am Gedächtnißtage der Befreiung Nord— Amerika's in Quinch eine Rede, worin er die Ursachen entwik— kelte, welche die Revolution bewirkten und zur Unabhängigkeit des Landes führten, dann die wichtigsten Begebenheiten der po— litischen Geschichte von Nord⸗Amerika nebst ihrem Einfluß auf das Schicksal Europa's darstellte und endlich die Landes-Verfas— sung und Regierungsform m Betrachtung zog, wobei er beson— ders die Grundsatze der Annullirungs-Partei mit bitterer Satire strafte. Die Rede dauerte über eine Stunde und wurde mit
roßer Aufmerksamkeit angehört. Herr Adams wird auch in Boston die Leichen⸗Rede zu Ehren des verstorbenen Herrn Momoe halten.
In dem Washington-Intelligencer wird für die nächste Präsidentenwahl Hr. William Wirt aus Maryland zum Vice⸗Prasidenten vorgeschlagen, falls Hr. Clay Prasident würde.
Es heißt, daß der General Bernard die von ihm bei dem Genie-Wesen der Vereinigten Staaten bekleidete Stelle aufge— geben habe und sich anschicke, in sein Vaterland Frankreich zu—
1421
Brasi lien.
Der Hamburger Korrespondent, e Schreiben aus Rio Faneiro vom 25. Juni: „Der älteste der Brüder Andrada, der vom Kaiser Dom Pedro zum
Vormunde seiner Kinder ernannt worden war, in welcher Ei
genschaft ihn die Deputirten⸗-Kammer jedoch nicht anerkennen wollte, hat folgenden Protest an die Brasilianische Nation und an die ganze Welt, vom Bürger Jose Bonifacio d'Andradase Silva, publizirt: „J. B. d'Andrada e Silva erachtet es seiner Pflicht und Ehre gemäß, vor dem Angesichte Brastliens und der anzen Welt zu erklären, daß er durch den Machtspruch eines Biel u der Majoritat der Deputirten-Kammer, der dem Hrn. D. Pedro d' Alcantara das Recht abläugnet, einen Vormund für seine Söhne zu ernennen (ein Beschluß, den der Unterzeich— nete, trotz der Quelle, von welchem jener ausgegangen, für un— gerecht und ungesetzlich hält, weil das Gerechte nicht aus mensch⸗ lichen Satzungen, wohl aber aus dem moralischen Gesetze ent⸗ springt, welches Gott in Geist und Herz des Menschen geprägt), sich verhindert sieht, seiner Pflicht und Ehre nachzukom— men und das dem Ex -Kaiser gegebene Wort zu er— füllen, wonach er die Vormundschaft der von Jenem ihm anvertrauten unglücklichen Waisen, übernehmen sollte. Aus den oben angegebenen Gründen erklärt der Unterzeichnete sich der Pflicht, dem geleisteten Versprechen nachzukommen, ent⸗ ledigt, indem die väterliche Ernennung nicht für gültig erachtet worden, welche derselbe aus Mitgefühl und Erkenntlichkeit für das ehrenvolle Vertrauen angenommen, das der vormalige Kai—⸗ ser in ihn gesetzt. Geschrieben am 17. Juni 1831. Joss Bo⸗ nifacio d'Andrada e Silva.““ — „Der Maréchal de Camp, Brown, welcher in Porto Alegre Gouverneur war, ist hier angekommen und aus Brasllischen Diensten entlassen worden, da er kein geborner Brasilier
ruhig. — Zwölf Nonnen, die aus Frankreich hier angekommen sind, um sich nach Isle de France zu begeben, haben hier be— sonderes Aufsehen erregt, sowohl durch ihren Anzug, als ihre Schönheit. — Privatnachrichten aus Bahia, die jedoch der Be⸗ stätigung bedürfen, melden, die Mulatten und Neger hätten sich des Forts St. Pedro bemächtigt; alle Weißen hätten die Waf— fen ergriffen, und es würde zu einem Kampfe kommen. Ein Bataillon Jäger wird von hier dorthin abgehen.“
n land. Berlin, 12. September.
Landrath Liedin in Greifswald den Tag, an welchem er Von den höheren Staats-Behörden, den dortigen Königli—
den des Kreises, wurden dem Jubilar, theils mündlich, theils schriftlich, die herzlichsten und theilnehmendsten Glückwünsche zu
von den Kreisständen veranlaßten Mittagsmahle verehrten diese dem Jubelgreise, zur Bezeigung ihrer dankbaren Anerkennung sei— ner Verdienste, einen schön gearbeiteten silbernen Pokal, und mit lautem Jubel stimmte die zahlreiche Gesellschaft ein, als der Gefeierte dieses ehrenvolle Andenken mit dem Ausrufe einweihte: „Es lebe Se. Maj. der König!“
* *
*. ö
In der Residenzstadt Berlin waren
erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 11. Giptemher . 102 45 hinzugek. bis z. 12. Sept. Mittags 27 3 15 54
rückzukehren.
Nach den letzten Nachrichten von Rock-Island, glaubte man, daß es zwischen den Truppen von Illinois und den Indianern, welche von jenen über die Gränze dieses Staats zurückgewiesen werden, zu keinem Treffen kommen werde. Da die Letzteren sich von einer großen Uebermacht umringt sehen, so meinte man, sie würden unter möglichst vortheilhaften Bedingungen einen Ver— trag schließen und sich dann aus dem Gebiet von Illinois zurück— ziehen. Der Gouverneur Reynolds begleitet die Miliz von Illi— nols; deren Kommando aber ist dem General Duncan überira—⸗ gen worden. .
Hiesigen Blättern zufolge, soll der ehemalige Kriegs— Minister, Major Eaton, die Ober-Aufsicht über die Auswande- rung der Indianer des Südens erhalten.
Der frühere Abgeordnete des Gebiets von Michigan für den Kongreß, Herr Wing, ist für die nächste Kongreßsitzung wieder gewählt worden.
Eine hiesige Zeitung sagt: „Bei dem Gastmahl, wel- ches der Gemeinderath am Aten v. M. zur Feier des Jahrestages unserer Unabhängigkeit gab, wurden die Namen des Generals Jackson und des Herrn van Buren gar nicht erwähnt. Keine Gesundheit wurde zu Ehren derselben ausgebracht, und die That— sache ihres Daseyns wurde als nicht vorhanden betrachtet. Dies ist um so seltsamer, als jent Versammlung, dem Vernehmen . Namen einer Jackson⸗- van Burenschen Corporation ührt.
Dem Washington Intelligencer zufolge, hat der Mexikanische Konsul in New⸗Orleans der Nachricht, daß in Mexiko mehrere Nord-Amerikaner ermordet worden seyen, öffentlich wi⸗ dersprochen.
Im Globe heißt es: „Wir erröthen über den Verfall der Presse, Unsere Zeitungen sind fast nur mit Privat-Streitigkeiten angefüllt. Man scheint sich zu bemühen, jede Wahl durch der— . Parteikämpfe in entscheiden. Nichts ist mehr heilig.
ährend Betrüger gepriesen werden, verleumdet man rechtschaf⸗ fene Männer auf die schändlichste Weise. Die größte Treue im öffentlichen Dienst, die reinsten Sitten sind nicht mehr geschützt. Man scheint die heftigsten Stürme herbeiziehen zu wollen.“
Aus Savannah wird gemeldet, daß dort gegen Ende Juli's eine so große Hitze war, daß Personen am Sonnenstich starben. Am 21isten und 22sten zeigte das Thermometer im Schatten auf 93 Grad Fahrenheit. (27 Grad Reaum. )
n Rhode⸗Island wurde vor kurzem in einem Verein der Abgeordneten dieses Staats eine Reihe von Beschlüssen ange— nommen, welche alle darauf abzwecken, den General Jackson zur neuen Präsidentenwahl wieder in Vorschlag zu bringen und den . , zu beloben.
In der Nacht vom gten Juli ist nicht weit ila⸗ delphia Schnee gefallen. 8 66 kö
erkrankt 112 Personen, genesen 19, gestorben 72, noch krank 21.
Bis zum 12. Sept. Mittags Summa 181 13 . 54 Regierung s-Bezirk Potsdam. Ober-Barnimscher Kreis. In Schöpf urth und Kupferhammer, welche Ortschaften noch nicht angemeldet waren, und außerdem in Steinfurth und Hegermühle, sind bis zum 7. Sept. 24 Personen erkrankt und 19 gestorben. Regierung s-Bezirk Königsberg. Kreis Fischhausen. In Pillau ist am 31. Aug. kein s Erkrankungs- und kein Sterbefall an der Cholera vorgekommen;
überhaupt sind 102 Personen erkrankt und 52 gestorben.
Kreis Wehlau. In Wehlau haben seit dem 1. Sept. die Erkrankungen an der Cholera aufgehört. Kreis Labiau. In der Stadt Labiau gleichfalls. Kreis Heiligenbeil. Ausgebrochen ist die Cholera am 3. Sept. in Heiligenbeil und in Wesselshofen bei Zinten. Kreis Braunsberg. In Frauenburg hat fsch die Cholera am 4ten d. M. gezeigt. Danziger Regierungsbezirk. Im Danziger Stadt-Bezirk waren erkr. genes. gest. Best. . bis zum 4. Sept. 1399 369 1018 1 Es kamen hinzu am 5. 2 ⸗
3 2
1 13
1
'? 9 . 5 4 6
J 1 1 1 5
; Summa. . 1405 375 16735 5
und zwar i. d. 5 äußeren Vorstäbdten 102 18 4 ⸗ in den ländlichen Ortschaften .. . 105 11 93 1
—
ieee, 1196 3346 846 4
Danziger Landkreis. Bis zum 5. Sept. sind über— haupt in 65 Ortschaften erkrankt 814 Personen, genesen 264, gestorben 483, noch krank 67.
Elbinger Kreis. In der Stadt Elbing sind bis zum 4. Sept. erkrankt 357 Personen, genesen 117, gestorben 230, noch krank 10. In Emaus und Jerusalem sind neuerlich am 30. Aug. 1 Person erkrankt und eine andere gestorben.
Neustädter Kreis. Ausgebrochen ist die Cholera am 1. Sept. in Bresie. In 51 Ortschaften sind überhaupt erkrankt 555 Personen, genesen 176, gestorben 353, noch krank 26.
Karthauser Kreis. Bis zum 30. Aug. überhaupt in 7 Ortschaften erkrankt 122 Personen, genesen 51, gestorben 69, noch krank 2.
Stargardter Kreis. Ausgebrochen ist die Cholera am 1. Sept. in Jabl au und Neukirch. In Dirsch au sind bis zum 6ten d. M. 162 Personen erkrankt und 102 gestorben; in 7 Ortschaften aber überhaupt 321 erkrankt, 208 gestorben, 71 ge⸗ nesen, noch krank 42.
Marienburger Kreis. In 8 Ortschaften sind überhaupt
giebt folgendes
ist. — Mordthaten fallen hier noch einzeln vor, sonst ist es so ziemlich
LAus Stettin vom 11ten d. M. schreibt man: Am 22sten v. M. feierte der Kreis⸗
vor 50 Jahren seine öffentliche Geschäfts-Thätigkeit begann.
chen und Kommunal-Behörden, besonders aber von den Stän-
dem seltenen Feste dargebracht. Am meisten aber ward die Feier ö
des Tages dadurch erhöht, daß der Jubilar an demselben mit Amtl. Fonds- und Geld- Cours-TZettel dem ihm durch die Gnade Sr. Maj. des Königs verliehenen / . , ,
Rothen Adler-Orden Zter Klasse geschmückt wurde. Bei einem
Russ. 90.
Im ganzen Danziger Regierungs-Bezirk sind überhaunl krankt 3718 Personen, genesen 10676, gestorben 2469, krank 173. Regierungs-Bezirk Maxienwerder. 4
Kreis Kulm. Am 29. Aug. ist die Cholera in Bri ausgebrochen, bis zum 3. Sept. sind bereits 86 Persontn krankt, 388 gestorben. Im Dorfe Lisse wo sind schon 13 sonen erkrankt und 72 gestorben.
Kreis Graudenz. Bis zum 3. Sept; hat sich die Ch
*
Allgemeine
tenßischt Staats-Zeitung.
. 1 , . 685 ö . n 283 — 43 d
gezeigt in Groß-Tarpen, Rondsen und Buden-Neun Regierung s-Bezirk Bromberg.
Kreis Czarnikau. Am 1. September ist eine
in Lubasz an der Cholera verstorben, am 5ten ist dieselhe
dem Vorwerk Gerrin bei Filehne gleichfalls ausgebrochen.
5255. 6 , n 8 Le. * 2
Berlin, Mittwoch den 14ten September.
, 237 ö a mr, ö . ee, , . e 7 ,
Kreis Inowrazlaw. Neue Ausbrüche der Cholera bemerkt worden, bis zum 6. September in Koluda, Koch lee, Rycerzewo, Jacewo, Woydal und Batkowoz ganzen Kreise sind aber bis dahin erkrankt 281 Personen, 9 ben 129, genesen 81. 9
Kreis Mogillno. Am 3. September ist die Cholera! gebrochen in den Ortschaften Mareiekowo, Swierkons Proczyn und Radlowo.
Regierungsbezirk Posen.
In der Stadt Posen waren
Amtliche Nachrichten. k r nnr des Tages. Seine Majessãt der König haben dem Tagelöhner Kier zu
chernich, im Kreise Schleiden des Regierungs-Bezirks Achen, Algemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
⸗ 26 erkr. gen. gest. is zum 6. Sept. 786 296 466 ⸗ ; es kamen hinzu am 7. Sept. 6 5 14 Zeitungs⸗Nachrichten.
. 8. Sept. 3 5. 5 . . Ausland.
wie Herr von Cormenin, Volks-Souverainetät nennen, da⸗
9. Sept. 8 4 Frankreich.
. 803 307 476
davon Militair 115 54 60] Haris, 6. Sept. Der Herzog Decazes hatte gestern eine
Civil 688 253 416 ehe hs ffhndige Audienz beim Könige. — Heute begiebt der Kreis Meseritz. In der Stadt Meseritz waren jeg von Orleans sich nach Maubeuge.
zum 7. Sept. bereits 121 Personen erkr., davon Tö gestenh e Zte Wahl⸗Kollegium des Departements der Meurthe,
Luneville, 3) den Grafen Lobau, der sich wegen seiner Er⸗
ö
10 genesen und 866 noch krank. Kreis Samter. In der Stadt Wranke sind von nung jum Marschall einer neiien Abahl unterwerfen mußte, 150 Stimmen unter 157 wiedergewahlt.
August bis Sten September 50 Personen erkrankt, 28 gesh
und 20 genesen; in der Nähe der Stadt ist die Krankhet Gestern wurde in den Burcaus der Deputirten⸗Kammer eine
2. September in Neudorf und Sam olꝑcz ausgebrochen. oposttion des Herrn Caminade niedergelegt, welche die Einfüh⸗ Regierungs-Bezirk Stettin. 9 einer Luxus⸗ Steuer fit Domestiken, Equipagen, Jagdhunde
d andere . des Luxus zum Zweck hat.
=
In Stettin waren
. erkr. genes. gest. Bes In dem Sekretariat der Deputirten⸗Kammer sind eine große bis zum Sten Seytember y, a1 15 ahl v5n Bittschriften wegen Freigebung des Unterrichts ein— es kamen hinzu am 9. September 10 = 8 ngen.
10. September g = i l Der Courrier frangais klagt darüber, daß unter den 36
Summa 77 2 56 sWitgliedern der Budgets⸗Kommisston nur 7 oder 8 der Partei
Darunter vom Militair 4 = 1 ) ewegung angehören; das Centrum sey es, das vom Bud⸗
Rutzen ziche, ünd dennoch beauftrage man das Centrum, das undget zi prüfen. , ; -
— Berliner Börs g. Der Temps sagt: „Es heißt, daß Herr Berenger seinen
eticht über den Gesetz-Entwurf in Betreff der Pairie schon am chsten Sonnabend abstatten werde; wer aber die Sorgfalt und wissenhaftigkeit kennt, womit Herr Bérenger die ihm übertra— en Arbeiten ausführt, findet es wahrscheinlich, daß diese Be⸗ terstattung erst später stattfinden wird. Die aus neun Mit— Hern bestehende Kommission zählt fünf Anhänger der Erblich⸗
/ Den 12. Septemher 1831.
.
— ee de, - n . Wird sie den Muth haben, die Meinung der Majorität Zi Behuld Scha s di an sJstpr. Eleni giusprechen? Seit einiger Zeit ist bemerkbar, welche Fort⸗ . 6 J . . ö. 4, . ö fate das Prinzip der Erblichkeit in der Kammer macht, und es , n , ,, ,,, sih ohne Zweisgt cine gte Anzahl ven Qrputttten finden, Kurm. dÿl. m. i. 8. 4 1 833 87 Kah G. d. K- u bi. - e, hasselbe auf der Rednerbühne vertheidigen werden. Wir wis⸗ Neum. nt. ch, ddl d s nicht, welche Rolle das Ministerium bei den Debatten spielen Berl. Stadt-Ohblig., 4 900 690 rd, was aber Herrn Bẽrenger betrifft so läßt uns der Adel Königsbg. do. 4 — 89 ses Charakters glauben, daß er mit Wärme eine Sache ver— Elbiuser do. 4 — — Holl. vollw. Duk. — 18 digen werde, von deren Trefflichkeit er überzeugt ist, und daß er Hanz: do, in Ihr 38 — Reue dito. — 19 cht an einem Tage vergessen werde, was er in 15jährigen Westbr. landhr. 185 * Friedrichsd'or.:. — i536 6 fudien gelernt hat.“ — Der National bemerkt über Grolshz. Pos. do. 4 — 966 IDisconto . . . . . — 31 — nselben Gegenstand: „Die mit der Prüfung des Gesetz⸗
twurfs über die Pairie beauftragte Kommission versam—⸗ elte sich vorgestern, um sich vorläufig über diese wichtige age zu verständigen und einen Berichterstatter iu ernennen. denn man den in einigen Salons umlaufenden Gerüchten glau⸗ an darf, so wäre es den Anstrengungen, die das Ministerium let der Hand für die von ihm anfangs aufgegebene Erblich— lit gemacht hat, so wie den Aufsätzen seiner gewöhnlichen Or⸗ nnn, , nnn Mane, gelungen, dem Prinzipe der Erblichkeit in der Kommission
Oesterr. 5proc. Metall. 3. 4proc. 674. Bank- Actien 945. m und zahlreiche i n i verschaffen. Dis nicht erb⸗ Engl. Anl. S6J. Russ. Anl. Itamb. Cert. Soz, do in Inseript Pairie soll (im Widerspruche mit der obigen Angabe des Poln. Pfandbr. 6tz. Dän. 59.
Auswärtige Börsen.
; Amsterdam, 7. September, Niederl. wirkl. Schuld 375. Kanz- Bill. 133. Oesterr. nh Metall. 73. Kuss. (hei Hope) 873.
V Ihn, und zwar wären, denselben Gerüchten zufolge, die erklärten London, 6. September. snhangzr der Erblichkeit die Herren Bérenger, Guizot, Devaur Bras. 4). Ban. 623. Mex. 363. Port] om Cher) und Keratry; die Herren Daunou, Lherbette, Gan— heton, Viennet und v. Schonen sind bis jetzt noch der entgegen—
; ö gesetzien Ansicht treu geblieben. Das Ministerium hat keines⸗
‚ , . Wien, 7. September. ges die Hoffnung aufgegeben, der Meinung, der es nie ernst⸗ 66er e n m i pros. 676. Loose zu fo Fl. 135 Pn ich untreu geworden ist, den Sieg zu verschaffen; um aber Zeit lig. 1153. Bank- Acten 8353. l gewinnen, gehen alle seine Bemühungen dahin, den der ammer abzustattenden Bericht so lange wie möglich zu ver— hieben. Man ist daher übereingekommen, daß vor Montag dem N. d. keine Versammlung der Kommission stattfinden und daß an ssem Tage Herr Bérenger den Entwurf zu seinem Berichte vorlegen Hö, der dann gegen Ende derselben Woche abgestattet werden würde. bat dem Auseinandergehen sagte man wiederholt, daß alles Be— chlossene nur etwas
5proc. Cons. 823.
Königliche Schau spiele. Dienstag, 13. Sept. Im Opernhause: Ich irre mich i Lustspiel in J Aufzug, von Lebrun. Hierauf: Die beiden u ten, komisches Ballet in 2 Abtheilungen, arrangirt vom Kön Balletmeister Titus; Mustk von Gyrowetz. Mittwoch, 14. Sept. Im Schauspielhause: Die Deutshh Kleinstädter, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von Kotzebue. Freitag, 16. Sept. Im Opernhause. Zum Erstenma Die beiden Familien, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, Mu dem Französischen: „LGeGs deux familles', zur beibehaltenen M sik von Labarre, bearbeitet vom Regisseur Baron v. Lichtenstin
. Königstädtisches Theater.
Dienstag, 13. Sept. Fra Diavolo, oder: Das Wittht
3 äh Terracina, komische Oper in 3 Akten. (Dlle. Vi erlina.
herier hat gestern geäußert, die Frage über die Pairie sey eine sabinets-Frage; will er damit sagen, daß er sich zurückriehen erde, wenn die Kammer sich nach der Ansicht ausspreche, welche le Kommission vorgestern hatte, oder nach der, welche sie näch— en Montag haben wird? Wir sind geneigt, zu glauben, daß Her Périer sich nur in dem Falle zum Abtreten verpflichtet, daß ein Gesetz-Entwurf angenommen würde; um diesen Preis kann
es Chambres zufolge, versammelt sich die Kommission täglich, o daß Herr Bérenger seinen Bericht schon in den ersten Tagen der nächsten Woche abstatten würde.
In der Tribune liest man: „Man versichert, daß insge⸗ eim ein Volks-A Auflauf als letztes Argument zu Gunsten des zesetz Entwurfs über die Pairie vorbereitet wird. Dies zur Nach— fü icht für die Deputirten.“
Der Courrier frangais will wissen, daß 120 Pairs bei hen Debatten über die Pairie in der Pairs-Kammer zugegen sehn würden.
Die beiden Deputirten, Herren Devaurx und Köratry, erhe—
NEUESTE BGkRkSEMN - NACHHIRICE.E.
Paris, 6. Sept. 5proc. Rente pr. compt. 90. 85. our. 90. 80. Zproc. pr. compt. 60. 15. fin cour. 60. 20. 5hrti Neapol. pr. compt. 71. 15. fin cour. 71. 10. Hproc. Span Rente perp. 473. ;
Frankfurt a. M., 9. Sept. Oesterr. sproe. Metall. Ii Aproc. 673. Bank⸗A1Actien 1129.
* en des Vicomte von Cormenin, worin dieser die Ansicht aus⸗ Redacteur John. Mitredacteur Cottel. sörach, daß die Charte von 1836, so wie alle seitdem erlaffene
iin, 1. g. Hayn. gesetziche Verfügungen, einem National-Kongresse zur Bestäti—
gung vorgelegt werden müßten. Am Schlusse ihrer Widerlegung sagen die gedachten beiden Deputirten: „Die Souverainetät des Volkes ist die Gottheit, welcher Herr von Cormenin, ohne es zu wollen, das Volk selbst aufopfern würde. Ueber die Existen ei⸗ ner National⸗Herrschaft, als Ursprung aller gesellschaftlichen Ge⸗ walten, werden wir niemals streiten; aber wir wollen diese nicht,
mit dieser Ausdruck nicht falsch verstanden werde; wir wollen, gerade heraus gesagt, nicht, daß jene Herrschaft permanent sey, denn wir würden daburch die Auflösung der gesellschaftlichen Ord— nung herbeiführen. Ein beständiges Appelliren an die Souve— rainetät des Volkes, die immer auf die numerische und mate⸗ rielle Kraft ausläuft, würde jedwede Landes-Verwaltung unmöglich machen. Unserer Meinung nach, beruft sich Herr v.
Cormenin auf sie zu eimer sehr ungelegenen Zeit; wir ehren
seine Absichten; wenn es einem Logiker, wie er ist, in den Sinn kommen konnte, ein Faktum, das in einem Lande von 33 Mil⸗ lionen Einwohnern vollendet worden und für die öffentliche Ruhe so unumgänglich nöthig ist, aufs neue in Frage zu stellen, so zweifeln wir, daß ein folcher Gedanke dem Herzen eines Patrio⸗
ten zieme, und wir glauben daher gern, daß in dem vorliegenden
Falle die Ueberlegung allein Hrn. v. Cormenin verlassen habe.“
Der Courrier frang ais bemerkt über die Belgische An⸗ gelegenheit: „Die momentane Besetzung Belgiens durch die Französischen Truppen ist in diesem Augenblicke der Hauptgegen⸗ stand der Diplomatie. Man weiß, daß die Mission des Gene⸗ ral Baudrand nach London diese Besetzung betraf, und daß er beauftragt war, im Namen des Belgischen und des Französischen Kabinets die Gründe geltend zu machen, welche die längere Dauer derselben nöthig zu machen scheinen. Man spricht von fünf neuen Protokollen, die in der Sitzung vom Zosten August festgestellt worden wären; ihr Inhalt ist noch unbekannt, aber, wie man vermuthet, der verlangten Occupation nicht sehr gün⸗ stig, was man daraus folgern will, daß der Fürst Talleyrand dieselben nicht redigirt hat, während er früher mit diesem Ge⸗ schäfte beauftragt war. Auch wiederholt man das Gerücht von der Sendüng einer Englischen Flotte nach Antwerpen. Was an diesen diplomatischen Gerüchten auch wahr seyn mag, so läßt sich doch so viel vorhersagen, daß die Gewalt der Dinge ein Französisches Corps in Belgien zurückhalten wird. Daß diese Truppen einstweilen dort bleiben, ist für die Ehre Frank⸗ reichs, für die Sicherheit des Königs Leopold, für das Interesse des Europäischen Friedens, so wie für das der Konferenz selber, nöthig, deren Werk in diesem Augenblicke nur von uns beschützt
emps) nur mit 5 gegen 4 Stimmen angenommen worden
orläufiges sey, und Jeder wurde aufgefor⸗ ert, aufs neue über diese wichtige Sache nachzudenken. Herr
psich allerdings als inamovibel betrachten.“ —dem Messager
en sich im Moniteur und in einigen anderen hiesigen Blät- ern gegen das (in Nr. 248 der Staats-Zeitung erwähnte) Schrei.
werden kann. Sollte eine Englische Flotte in die Schelde ein⸗ laufen, so wäre dies ein Grund mehr für uns, die Occupation zu verlängern. Das Ministerium wird einsehen, daß, wenn es politisch klug von ihm gehandelt war, eine Armee nach Belgien zu schicken, es auch einen Theil dieser Armee bis zur gänzlichen Beilegung der Differenzen dort lassen muß, wenn es nicht in die seltsamste Inkonsequenz verfallen will.“
Das Journal des Débats giebt eine zweite Liste der— jenigen Schriftsteller, die sich erboten haben, den Buchhändler Ladvocat, durch die Herausgabe einer Schrift, unter dem Titel: „Der hinkende Teufel zu Paris oder das Buch der 101 Auto⸗ ren,“ das ein Gemälde der Pariser Sitten enthalten soll, ju unterstützen. Man findet darunter die Namen Delphine Gay, Herzogin von Abrantes, Lemercier, Chateaubriand, Béranger, Halevy, Michaud, Alex. Dumas, Scribe, Cauchois-Lemaire u. A. (Vergl. Nr. 241 der Staats⸗Zeitung.)
Gestern sollte vor den hiesigen Asstsen der Prozeß des Hrn. Casimir Périer und des Marschalls Soult gegen die Redacteure der Tribune und der Revolution, Herren Thouret und Bascans, so wie gegen Hrn. Marrast, als den Verfasser eines in das er— stere Blatt inserirten Artikels wegen des vielbesprochenen An⸗ kaufs der Englischen Gewehre, worin die gedachten beiden Mi—
nister sich persönlich für beleidigt halten, verhandelt werden. Hr.
Moulin, der Advokat des Hrn. Bascans, verlangte indessen die Verlegung der Sache auf einen anderen Tag, da der gewöhn— liche Anwalt des Redacteurs der Tribune behindert worden sey,
sich von Bourges, wo er sich gegenwärtig befinde, zur gehörigen
Zeit nach Paris zu begeben. er Präsident wies darauf hin,
daß unter diesen Umständen der Angeschuldigte schriftlich um
eine Prorogation hatte einkommen müssen. Hr. Laveaux, der
Anwalt des Marschalls Soult, erklärte, daß er die Entscheidung
dem Gerichtshofe selbst überlasse, und Hr. Dupin d. Jüng., der
Anwalt des Hrn. C. Périer, fügte hinzu, daß die Civil-Parteien den Alngeschuldigten in ihrer Vertheidigung keinesweges hinderlich seyn wollten. Der General-Prokurator, Hr. Persil, bestand dagegen darauf, daß die Verhandlung sofort beginne, und bemerkte zu⸗ gleich, daß, falls die Angeklagten sich zurückziehen sollten, nicht etwa ein Erkenntniß in contumaciam, sondern ein kontradiktori⸗ sches Urtheil über sie gefällt werden würde, indem sie bei der Wahl der Geschwornen durchs Loos zugegen gewesen wären. Der Gerichtshof entschied hierauf nach einer kurzen Berathung, daß der Proieß nicht ausgesetzt, sondern sofort verhandelt wer⸗ den solle. Diese Entscheidung erregte gewaltige Bewegung so⸗ wohl unter den Angeschuldigten und ihren Vertheidigern, als unter den Zuhörern. Hr. Meunlin erklärte, daß die Anggktagten sich zurückzsehen und in Contumaeiam kondemniren lassen wür⸗ den, und als der Präsident ihm bemerklich machte, daß die Ver⸗ handlung kontradiktorisch sey, erwiederte er, dies sey eine Rechtsfrage, und der Cassationshof werde darüber entscheiden. Nach einer kurzen Besprechung erhoben sich hierauf, die drei Angeschuldigten nebst Herrn Moulin wirklich von ihren Plätzen, um den Saal zu verlassen; der Präsident befahl aber
den Thürhütern, sich dem zu widersetzen, worauf Herr Bas cans mit großer Heftigkeit rief: „Das heißt der Ueberlistung die Ge⸗ walt zugesellen; nicht in dem Heiligthume der Gerechtigkeit soll⸗ ten solche Fallstricke gelegt werden!“ Der Präsident schritt hier⸗ auf zum Verhör des Herrn Thouret. Die Herren Bascans und Marrast antworteten auf die an sie gerichteten Fragen nicht. Jetzt erhob sich Herr Dupin d. JI, und bemerkte, daß, da es sich hier um eine Ehrensache handle, indem der Beweis geführt wer⸗
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den solle, daß zwei Männer, die eine hohe Stellung in der Ge— sellschaft einnähmen, und denen es vorzüglich auf die Achtunz ih— rer Mitbürger ankommen müsse, sich der ihnen zur Last gelegten Thatsachen nicht schuldig gemacht hätten, sondern verleumdet wor— den waren, er selbst den Gerichtshof bitten müsse, die Sache auß eine andere Sitzung zu verlegen. Herr Persil äußerte hierauf, daß sich nun die Lage der Dinge anders gestalte; er habe anfangs auf die sofortige Erledigung des Prozesses gedrungen, weil die Angeklagten die gesetzliche Frist hätten verstreichen lassen, ohne eine Prorogation zu verlangen, und weil er habe zeigen wollQen, daß man nicht mit der Justiz und mit ehrenwerthen Bürgern, die sich von ihren Geschäften losgemacht, um ihr Geschwornen— amt zu verrichten, sein Spiel treiben dürfe; jetzt, wo es nicht mehr der angeschuldigte Theil, sondern die Eivilpartei sey, die aus einem Grunde, den Jedermann achten müsse, die Vertagung verlange, muüsse er selbst wünschen, daß der Gerichtshof den ge⸗ faßten Beschluß zurücknehme und den Prozeß bis auf die nächste 2 verschiebe. Letzteres geschah hierauf zur Zufriedenheit
Das Memorial des Pyrenées meldet aus Pau: „Ge— wisse Blätter haben es sich vorgenommen, ihre Leser von Zeit zu Zeit mit militairischen Rüstungen Spaniens, mit dem Ent— stehen eines zweiten Koblenz jenseits der Pyrenäen und sogar mit der Organisation der Emigranten unter dem Besehle emes durch einen überseeischen Feldzug berühmten Generals zu unter— halten. So gern wir auch unsere Abonnenten von den Ereig— nissen auf der Halbinsel unterrichten möchten, so gestehen wir, daß nichts der Art zu unserer Kenntniß gekommen ist. Nur zu gewiß ist dagegen der Geist des Mißtrauens und der Opposition, der sich nicht nur in den Handlungen der Madrider Regierung, sondern auch in den Verbindungen zwischen den Bewohnern beider Gränzen offenbart. Die Linie der Gränz-Zollwächter ist verstärkt und mit schärferen Instructionen versehen worden. Alle Französische Erzeugnisse sind beinahe verboten oder wenigstens so stark besteuert, daß es einem Verbote h, gilt. Bis jetzt hatte der Handel einige Er⸗ leichterung im Schleichhandel gefunden, der geduldet und von den Einwohnern begünstigt wurde. Jetzt dagegen versieht jeder Spanier die Functionen eines Zollwächters und zieht die, für in Beschlag genommene Contrebande bestimmte, Belohnung den Vortheilen vor, welche die Einführung der verbotenen Waaren ihm gewähren würde.“
Im Sténographe liest man: „Man giebt noch nicht alle Hoffnung auf, Herrn v. Chateaubriand in Paris zurückzuhalten; die Freunde des berühmten Schriftstellers bieten Alles auf, um seine Abreise zu verhindern; bis jetzt ist aber sein Entschluß, Frankreich zu verlassen, unerschütterlich.“
Mehreren hiesigen Blättern zufolge, ist der General Grabinski hier angekommen. ;
In der Rue du Cadran verursachte gestern die Entlassung einiger zwanzig Arbeiter durch einen Merino- Fabrikanten einige Unruhe. National-Garden und Linien-Truppen kamen aber bald herbei und zerstreuten sofort den Auflauf.
Großbritanien und Frland.
Parlaments⸗-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 5. Sept. (Nachtrag.) Mit Bezug auf Dom Miguel sagte der Graf v. Aberdeen auch noch;
„Der edle Graf (Grey) koͤnnte mich leicht fragen, warum wir denn, wenn die Rechts⸗Anspruͤche Dom Miguels so begruͤndet sind, ihn nicht schon laͤngst anerkannt haben? Darauf antworte ich, daß, als Dom Miguel vor drei Jahren von England nach Portugal zu⸗ ruckgekehrt war, er das feser lich? Versprechen verletzte, das er in Wien sowohl als hier gegeben hatte, und zwar hier an den verstor⸗ benen Konig persoͤnlich. Was die Absicht Dom Miguels gewesen seyn mag, äls er in Portugal ankam, kann mit Sicherheit nicht an⸗
egeben werden; vielleicht hatte er wirklich im Sinn, seinen Ver⸗ ki cht ren nachzukommen, fand jedoch, daß das Portugiesische Voll damit nicht zufrieden seyn wuͤrde, und seine Verbindlichkeiten fesselten in der That das Volk nicht. Inzwischen hielt sich doch der Britische Souverain dazu aufgefordert, den Mangel an Redlichkeit von Seiten Dom Migüels zu mißbilligen, seinen Gesandten von Liffabon zuruͤckzuberufen und andere Maͤchte zu bewegen, ein Glei⸗ ches zu thun. Als unsere ö,, sich daruͤber mit dem Kaiser von Brasilien, dessen Tochter als die legitime Souverginin von Por⸗ tugal angesehen wurde, in Mittheilungen setzte, wurde Dom Pedro von dem wahren Stand der in, in Portugal unterrichtet, und die Britische Regierung uͤberließ es ihm, die Maßregeln in Erwägung zu ziehen, die in dieser Hinsicht zu nehmen seyen. Der Brasilianische Mo⸗ narch war anfangs entschlossen, in einem versoͤßhnlichen Geiste zu Werke zu gehen, und entsagte darum jedem Gedanken, seindselig gegen seinen Bruder aufzutreten. Viel Zeit ging indessen verloren, ehe man sich entschied, wo die Unterhandlungen gepflogen werden soll⸗ ten, und spaͤter schien der Kaiser von seinem ersten Entschlusse wie—⸗ der abgekommen zu seyn, so daß sich die angeknuͤpften Unterhand⸗ lungen in die Laͤnge zogen. Endlich erklaͤrte er jedoch wieder, daß er in Guͤte e, wolle, und machte den Vorschlag, daß die Vermaͤhlung seiner Tochter mit Dom Miguel die Grundlage der snterhandlungen bilden sollte Dies geschah im Fruͤhling des vo⸗ rigen Jahres. Den eben erwaͤhnten Vorschlag hielt die Regierung nicht für angemessen, auch dem Parlamente mitgetheilt zu werden. Zu gleicher Zeit war sie jedoch damit beschaͤftigt, der bestehenden Regierung von Portugal heilsame Magaßregeln anzuempfehlen und ganz besonders auf eine allgemeine Amnestie bei ihr zu dringen. Von Seiten der Portugiesischen Regierung machte sich kein Wider⸗ willen gegen eine solche Maaßregel bemerklich, und die einzige Schwierigkeit erhob sich uber die Weise und die Form, in der die Amnestie erlassen werden sollte. Nachdem man viel daruͤber hin und her disputirt hatte, wurden endlich alle Schwierigkeiten beseitigt. und im November v. J. kamen die Regierungen von Portugal und Großbritanien wegen eines Amnestie Planes überein, der an dem= selben Tage nach Lissabon ahgesandt wurde an welchem ich auf das Amt resignirte, das ich damals im Dlenste Sr. Majestaͤt bekleidet babe. Spaͤtere Ereignisse haben dieses und, wie ich besor⸗ gen muß, jedes andere Mittel zu Erreichung desselben Zweckes ver—= niichtet. Zu diesen Ercignissen zaͤhle ich insbesondere die Vertrei⸗ bung Dom Pedros durch seine eigenen Brasilignischen Unterthanen; und hier müß ich bemerken, daß, in welcher Weise auch Dem Pedro gegen seinen Bruder . mag, er doch nur als Privatmann auftreten darf; denn er hat durchaus kein Recht mehr, als Kaiser
von Brasilien etwas zu unternehmen. Dieses aber beseitigt das