F Rrteise Bromberg ist vom 7. bis D. Sept. die Cho⸗ lera ausgebrochen in Kaltwasser, Liesen dorf, Slesin und in Groß⸗Bartelsee.
ö Außerdem sind Ausbrüche der Cholera bemerkt: Kreis Czar⸗ J nikau, in der Stadt Czarnikau am 9. Sept.; Kreis Chod⸗
zie sen, in Schmolari am 3. Sept.; Kreis Schubin, in ( Kowalewko am 5. Sept. Kreil Gnesen, in Jankowo und Nieehanowo am 3. Sept. In den Dörfern Marcinkown und Proczyn des Mo⸗ illnoer Kreises trägt die dort herrschende Krankheit nicht den Fharakter der Cholera, wie frühere Berichte mitgetheilt hatten. Im gamen Großherzogthum Posen (Regierungs⸗-Bezirk Po⸗ sen ünd Bromberg) sind außerhalb der Stadt Posen in 105 Ortschaften überhaupt bis um 9. Sept. erkrankt 1994 Personen, genesen 559, geslorben 1121, noch krank 311. Regierung s-Bezirk Opp enn. . Kreis Beuthen. Ausbrüche der Cholera sind seit dem 1. Sept. vorgekommen in Halemba, Prreloika und Altham— mer. Im ganzen Kreise sind aber überhaupt bis jetzt erkrankt 28 Personen, gestorben 143, genesen 165. Von den im Stadt-Sanstäts-Bezirk von Posen bis jetzt verstorbenen 50 Personen starben:
in der 1sten Woche 18. in der 5ten Woche 81. 3 kttin n 36. en 85. 2 93ten 12 6 767ten ö 41m 104. ⸗38ten 989
* * * .
Es sind Ein Hundert Exemplare einer neuerschienenen ko— lorirten Ansicht des Königl. Museums der unterzeichneten Ge— neral⸗-Intendaytur übergeben worden, um zum Besten der Ar⸗ men⸗Speisungs⸗Anstalten verkauft zu werden. Dies wird hier⸗ mit, mit dem Bemerken, daß diese Ansichten beim Kastellan und beim Portier des Museums à 73 Sgr. zu haben sind, zur Kenntniß des Publikums gebracht.
Berlin, den 13. September 1831.
General-Intendantur der Königlichen Museen.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 9. September. Niederl. wirkl. Schuld 373. Kanz-Billets 14. Metall. I7z3. Russ. (bei Ilope) S5.
Illamburg, 12. September.
Oesterr. 5proc. Metall. J9. 4proc. 67. Bank- Aetien 916. Russ. EWngl. Anl. S6. Russ. Anl. lam. Cert. 8094, do. in Inscript. Sl, Neue 793 à 79. Dän. 593. ;
London. 9. Septemher. 3proc. Cons. S2. Bras. 481. Dän. 62. Port. 43. Russ. 903. Wien., 9. September.
Metall. 773. 4proc. 6719. 21Iproc. 3583.
Oeslerr. proc.
Griech. 17. lex.
363. proc. ! 6 . 16r0c. 1721. Loose zu 100 FI. 1567 Part. Ohblig 116.
Bekanntmachungen.
Das Hopotheken-Document uͤber die auf das im Straßbur“ ger. Kreise belegene freie Allodial-Rittergut. Siramowo Nr. 55 (fruͤher 179) Rubrika III., Nr. 10 für die Wittwe Marianna von Rembielineka geborne von Kalkstein, Hinsichts des fuͤr sie sub No. 9 eingetragenen Brautschatzes als Gegenvermaͤchtniß aus dem Erbrejesse uber den Major von Rembielinekyschen Nachlaß vom 9. April 1799 und dem gerichtlichen Protokoll vom 11. Juni desselben Jahres, nach der Verfugung von demselben Tage eingetragenen 666 Thlr. 60 gr. oder 5000 Fl. Preuß. ist angeblich verloren gegangen, und soll auf den Antrag des jetzigen Besitzers des gedachten Grund- stücks amortisirt werden. Es werden daher alle diejenigen, welche an die vorgedachte Geldpost und das daruͤber ausgestellte Dokument als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs⸗Inhaber An⸗ sorüche ju haben vermeinen, hiermit aufgefordert, sich in dem auf den 15. Oktober e. vor dem Herrn Ober-Landesgerichts⸗Assessor Schulje hierselbst Vormittags um 10 Uhr anstehenden Termine entweder persoͤnlich «der durch einen julaͤssigen Bevollmächtigten, wen denselben bei mangelnder Bekanntschaft die hiesigen Justiz⸗ Commissarien Schmidt, Raabe, Landgerichts-Rath Koͤhler und Justuü⸗ Commissions-Rath Hennig in Vorschlag gebracht werden, zu mel⸗ den, und ihre Rechte geltend zu machen, widrigeufalls dieselben mit ihren etwanigen Ansprüchen an das bezeichnete Document und das dafür verpfandete Grundstuͤck werden praäcludirt und ihnen damit ein ewiges Stillschmeigen wird auferlegt, auch das erwaͤhnte Hypothe— ken Dokument wird fuͤr ungültig erklart werden.
Marienwerder, den 14 Juni 1831. ;
Königl.! preuß. Ober-Landegericht. Oelrichs.
GSekanntmachung.
Auf felgenden, zu Friesack belegenen, Vol. J. Fol. 117 des Ho— potheken⸗ Bucht verjeichneten, fruͤher der verehelichten Timmler, ebornen Wesenberg, jetzt, deren Ehemann, dem Baͤckermeister Einig gehörigen Grundstücken: a) Buͤrgerstelle, b) Viertelhufe, ) Wiese, 4) Garten, e) Wiese, M Scheune, g) halbe Hufe, h Haus⸗ wie se, 1 Viertelhufe, N Dammplacke, 1 Scheune, stehen kubr. Ill. Nr. 3 suͤr vie Mutter der verehelichten Timmler, die Wittwe We⸗ senberg, Sabine, geberne Thiele, aus dem Rejesse vom 19. Maͤr 13 12, Eintausend Thaler Courant zu 3 pCt. verzintbar eingetragen. Von der verehelichten Timmler, als legitimirten Erbin der Wittwe Wesenberg, gebornen Thiele, ist die Loschung der 1000 Thl in An— trag gebracht, der Äeitß vom 19. Maͤr 1812 aber verloren, wor⸗ den. Ei werden daher alle diejenigen, welche als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand oder sonstige Briefs⸗Inhaber an die zu loͤschende Post und das Dokument qu. Ansprüͤche ju haben vermeinen, vor— geladen, dieselben ih termine
den 153 Dejember 1831, Vormittage 11 Uhr, auf den Stadtgericht zu Friesack gestend ju machen, widrigenfalls
sie mit ihren etwanigen Real⸗Anspruͤchen an die zu loͤschende Post and das daruber ausgestellte Instrument präͤeludirt, das qu. Docu—= ment amortisirt, mit Löschung der eingetragenen Post verfahren, und ihnen wegen ihrer Real-⸗Anspruͤche ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Neustadt a. d. D., am 3. Mai 1831.
8 getaner, rin griefac
Bekanntmachung.
Zum öffentlichen, Schuldenhalber veranlatzten Verkaufe des, dem Harnwebermeister Lüdicke gehörigen, No. 67, Folio 331, Hy— vothetlen- Bucht en Neustadt, A. d. Dosse verieichneten, gerichtlich ju 700 Thl. gewürdigten Kleinbürgerguts zu Neustadt a. d. Dosse, haben wir einen Termin auf
den 24 Ne vember d. IJ, Vormittag 11 Uurr, ju Rathhause allhier anberaumt; zu welchem wir Kauflustige mit dem Bemerken einladen: .
daß gegen die Taxe, welche taglich in unserer Registratur ein,
acsehen werden lann, vis 4 Wochen vor dem Termine Erinne—
rungen zulaͤssig sind.
Neustadt. a. d. Dosse, am 25. August 1831. Kinigl. Preuß. Justiz⸗ Amt.
8 rte e rladngg, In dem Depositorium dei Patrimonial-Gerichts uͤber Alt- und Nen Ranft befinden sich: ;
1 47 Thl. 8 sgr. F pf. mütterliche Erbaelder der drei Kinder erster Ehe des fruher ju Neu-Ranst wohnhaft gewesenen Kolo nisten Johann Jacob Hartwig, namentlich: Johann Andrea Jehann Jacob und Johann Carl, welche sammtlich früher bei dem ven Ziethenschen Husaren⸗Regiment çetanden hatßen;
2) 144 Thl. 29 sar. 9 vf. ür, die unbekannten Erben des früher auf der Woltersdorser Mühle bei Zehdenick ansaͤssig gewesenen und ungefähr im Jahre 1783 zu Dannenwalde in Mecklen durg verstorbenen Müller Christian Wernecke, namentlich für die jwei Kinder desselben: Anne Dorothee, auch Anne Sabine atnannt, und Adolph Friedrich, auch Christian genannt;
3) It Thl. 25 sar 4 pf. fuͤr die unbekannten Erben des im Jahre 1775 zu Alt Ranft versterbenen KutscherJ Friedrich Wegener;
4 A8 Thl. 6 at. pf fuͤr den ungefahr im Jahre si als Schlaäͤchteraesell auf die Wanderschaft gegangenen, aus Alt— Ranft gebürtigen Andrea Kech;
und e werden diese Personen oder deren Erben und Erbnehmer hiermit vorarladen, sich sofort und spvaͤtesten⸗ den 15 Dejem per d. J, Vormittagt um g uhr,
ellhiet in dem Geschäftt - Locale des untgerjeichneten Gerichts ju melden und weitere Anweisung zu gewaͤrtigen, widrigenfalls ste rese ür todt und aller etwanigen Anspruͤche an die vorhandenen Massen für verlustig werden erklaͤrt und das ganze Vermögen den ach meldenden und gehörig legitimirenden Erben und sonstigen Be—
n sigemerntr n riger fee ,
e /
* e g ih C gi rellßi! rechtigten, und in deren Ermangelung, als herrenloses Gut, dem Fiscus zugesprochen werden soll ö Freienwalde 4. d. D., den 29. Februar 1831. J Gräflich von Hackesches Patrimonial-Gericht über Alt- und Neu-Ranft.
Bekanntmachung. ⸗
Die Leipziger Michgelis-Messe betreffend. Die diesjaͤhrige Michaelis-Messe wird, wie man lediglich zu Beseitigung etwa neuerdings entstandener Zweifel nochmals orkannt macht, jedenfalls gehalten und, da die gehörigen Sicherheits-Maaß⸗ regeln gegen die Cholera getroffen sind, einem recht zahlreichen Be⸗ suche von Meß Fieranten mit freudiger Hoffnung entgegengesehen. Leipzia, den 9. September 13351. (L. 8) ö der Müller.
4. Stadt
Co j Leipz!g.
Zur Beruhigung der Eltern, deren Söhne das RKönis] Joachims- ihalsche Gymnasium besuchen, briage ieh hiermit zur Gttentliehen Kenutnils, dals in gedachter Anstalt ein Desiufections — immer eingerichtet worden ist, in welchem jedermann, bevor er die Räume des Gymaasiums betritt, förmlich desinficirt wird. Aut gleieie Weise ist in derselben Austalt ein von den übrigen Räu- men völlig separirtes Kranken- Local eingerichtet worden, das zu-
. ᷣ ö ) nächst zwar für die an der Cholera etwa erkrankenden Alamnen bestimmt ist, aber im Nothfall auch zur einstweiligen Aufnahme der Hospiten dienen kann, wenn einer derselben etwa plötzlich während des Uuterrichts erkranken sollte.
Berlin, den 12. September 1831.
6.
Meinek e.
. Literarische Anzeigen. Bei mir sind erschienen und in allen Buchhandlungen zu ha— ben, (in Berlin namentlich in der Enslinschen, Breite Straße
Nr. 23): Ki eh d , den. Mit erlaͤuternden Anmerkungen und einer Biographie des Dichters, von 3 8 Grꝛlne, .
Zwei Baäͤnde, 56 Bogen gr. Svo., weiß Druckpapier 3 Thl.
Ueber die Vollkommenheit von Klopstocks Oden etwas ju sagen, waͤre uͤberstüssig: nur waren mehrere derselben für viele Leser und Verehrer Klopstecks, theils ganz, theils in einjelnen Stellen noch immer dunkel und unverstäͤudlich. Eine Ausgabe wie die vorliegende, war daher ein laͤngst. gefühltes Bedurfniß. Außer den Erlaͤuterungen, weiche sich der wuͤrdige Herausgeber, Professor Gruber, einst von Klopstock selbst erbeten und freundschaftlichst erhalten hatte, konnte er noch Cramer, Delbrück und Ver—
/ — — —— —
, S chanspiele. Donnerstag, 15. Sept. Im Schauspielhause: Besk Eifersucht, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Frau v. W thurn. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Demoiselle Lustspiel in 1 Akt, von J. E. Mand.
Freitag, 16. Sept. Im Opernbause. Zum Erstem Die beiden Familien, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz, dem Französischen: „Les deux familles“, zur beibehaltenen sik von Labarre, bearbeitet vom Regisseur Baron v. Lichten
Königstädtisches Theater. Donnerstag, 15. Sept. Die weiße Dame, komische in 3 Akten. . 1 1
NKEUESIE BCäRSEK-NACGHRICHLEH
Paris, 8. Sept. 5proc. Rente fin our. 87. 70. pr. comp. 59. S5. lin cour. 59. 90. proc. Neapol. pr. eqn 70. 5. in cConr. 70. 5proc. Span. Rente perp. 472.
Frankfurt a. M., 11. Sept. Oesterr. 5proc. Metall proc. 673. G. 22proc. 40. 1proc. 163. Br. Bank- 1120. G. Partial-Obl. 1163. Br. Loose zu 100 Fl. 155 Poln. Loose 465. Br.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel. ———— amm
6 Snigl!liche
terlein benutzen. Keinesweges ist er aber diesen Vorgängern g gleich seltner wo er sie bestreiten zu müssen glaubte. Das Leben des Dichters vorangehen ju lassen, war nothwendig. ͤ ner Kurze findet man Alles darin, was zum Verständuiß von Ktep stocks lyrischen Gedichten dient, vermißt nichts, was in den Um, fang von dessen literarischer Thaͤtigkeit gehoͤrt, und erhalt zugleich ein getreues Bild von Klopstock dem Menschen. ö Georg Joachim Goöͤschen in Leipzig.
Bei J. E. Schaub in Duͤsseldorf ist so eben erschienen und
in allen Buchhandlungen zu haben, (in Berlin namentlich in der
.
Enslinschen Buchhandlung, Breite Straße Nr. 23): Ueber die Vorzüge und Mangel der . ** ö. — = ö. ö. Re,, ere un ng.
Neost einem Anhange über eine, in der Franzöͤsischen K ammer der Deputirten vorgenommene, diesen Gegenstand betreffende Verhandlung. Von H. C Freiherrn von ulmenstein, Königlich Preußischer Regierungs-Rath zu Duͤsseldorf. In farbigem Umschlag gehestet. Preis 10 sgr. So eben iß erschienen: . De ,
. Y) . 1 * 83 isecshor 20 He Darstellung praktischer Materien des roͤmischen Rechts.
folgt, nannte solche auch nur da, wo er ihnen beipflichtete, un⸗
In gediege⸗
ir Bd.: Ueber die Vindieatlon und die Publieianische Klage. gr. So, und in allen Buchhandlungen für 1 Thl. 10 sgr. zu bekommen. Arnoldische Buchhandlung Zu haben in Berlin in der En slinschen Buchdandlung, Breite Straße Nr. 23 Bei Theod. Chr Fr. Englin, Franzoͤsishe Straße Nr. 23 ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Betrachtungen uber die Natur der Cholera. Mit Hinsicht auf die moͤglichen Heilmittel nach physischen und chemischen Grunden. Ein Autzug aus den Betrachtungen über die Geheimnisse der Na tur, wodurch alle, in der, auf Veranlassung der zur Adwehrung der Cholera verordneten Schrift: „Kurje Anweisung zur Erkenntniß und Heilung der Cholera“ angegedene Symptome erklärt sind, von J. G. Siegmeyer aeh. 7] sar. ; ; Der Herr Verfasser, kein Arzt, aber ein eifriger und vieljaͤh riger Natürsorscher, stellt in dieser Schrift Ansichten auf, welche fuͤr die kuͤnftige Bedandlung der genannten Seuche von der hoͤchsten Wichtigkeit werden konnen.
Gedruckt bei A. B. Hayn
— — —
8 ö e , w cüz en Stdaten. Bei demselben Verleger sind ferner erschienen: Hawkins, J. J., Das Amerikanische arzneihaltige Dampsth als Schutzmittel gegen Ansteckung und als das schnellste, fu tigste und sicherste Heilmittel der Cholera, so wie als i erprobtes Mittel zur Wiederherstellung oder Belebung vermp derter Lebenckraͤfte, nach eigener Erfahrung dargestellt. R 3 Abbildungen, geh. 5 sar. Sundelin, K., Dr. und Prof.,
— —
Was ist vor Ankunft eim
Arztes bei einem Anfall der Cholera zu thun? Ode
Huͤlfsmittel sowohl gegen die Vorboten als gegen einen Anf dieser Krankheit, die Jedermann und in jedem Augenblicke Gebote stehen. 1 sar.
Bei J. A. Mayer in Aachen ist so eben erschienen und .
alle Buchhandlungen versandt: Preußen und die Revslutione Zeitgemäße Worte an meine Mitbürger
von
C. 98. W. A Svo. 1 Zu haben in der ö. ; Nicolaischen Buchhandlung in Berlin, (Bruͤderstraße Nr. 13), Stettin und Elbin
Bei G. Reimer, Wilhelmsstratze Nr. 75, ist erschienen: Portrait des Dr. und Prof. Carl Ritter. 1 ThlI. Ph. v. Walther, Mittel gegen die Iadische Cholera. 1 är.
In unserm Verlage erschien, und ist in allen Buchhandlungf, Gu Berlin, Schloßplatz Nr. 2 in der Stuhrschen) zu haben: Dr. P. Philippson, Beiträge zu den Untersuchungen über die Cholera morbus Preis geh. z Thl. Creutz sche Buchhandlung in Magdeburg
In der neuen Günterschen Buchhandlung in Glogau iß s⸗ eben erschienen, und in allen Buchhandlungen zu bekommen, zu
Berlin bei T. Trautwein, Breite Straße Nr. 8:
Rath und Rettung in der Noth!
Trost- und Beruhigungsgruünde fuͤr die
der Cholera aufgeschreckten Gemuͤthr
nebst Angabe
aller gegen diese Krankheit bisher empfohlenen Schutzmittel,
von
Dr. Cohnstein,
m Arzte im Großherzogth. Posen.
Svo. geh. Preis 5 sgr.
Wenn von den vielen bisher erschienenen Schriften über ü Cholera nur wenige dazu geeignet sind, aͤngstlichen Gemuͤthen Trost und Beruhigung zu gewähren, so verdient vorstehendes Wen chen um so mehr eine besondere Beachtung und Empfehlung, der Verfasser sich bestrebt hat, engel von einer mildern Seite, und jwar auf haltbare Gruͤnde ze stützt, darzußtellen und zugleich auf die Sigenthuͤmlichkeiten, d Verlauf der Cholera, die Unterscheidungs merkmale von dem gm
Bree alle bisher empfohlene Schu tzmit—
das Herannahen
8 W —
praktische
artigen Brechdurchfall, und die erste Behandlung derselben in einer auch dem Nich arzte verstaͤndlichen Sprache aufmerksam zu machen.
Diese nuͤtzliche Schrift sollte in keiner Familie fehlen.
In diesen Tagen ist fertig geworden: Die nützlichen und schädlichen Schwaͤmme,
nebst einem Anhange über die islaͤndische Flechte, von Othmar Lenz, an der Stziehungs-Anstalt zu Schnepfenthal. illum. Abbildungen und einer Ansicht von Schneypfenthil
Preis 3 Thl. 10 sgr. ;
Dieses Werk umfaßt alle Schwaͤm me (Pilze), welche besonden nützlich oder schädlich, hauptsaͤchlich also diejenigen, welche eß bat, zu Zunder tauglich, oder giftig sind. Der Verfasser hatte sich ju Pflicht gemacht, die Eßdarkeit oder Giftigkeit der Schwaͤmmt an fich selbst zu pruͤfen, und hat dies unverdrossen so lange foh⸗ gesetzt, bis er durch den Genuß eines, den Naturforschern bis jezt noch undekannten Schwammes in Lebensgefahr geriet) Seine Et— fahrungen werden dem Arzte und Naturforscher wichtig, und andererseits denjenigen, welche es wissen, was fur leckere Gericht sich aus vielen Schwaäͤmmen dereiten lassen, um so willkom mentt seyn, als in dem Werke auch die schmackhafte Zubereitungsart der
6. ö Schwamme angegeden ist
8 2aRear Let 12
Mit 77
8 * — 8 5 8 — * ö
Da es noch kein Werk uber die Schwaͤmme geben duͤrftt, welcht neben so diel urwissenschaftlichem und hauswirthschaft⸗ lichem Werthe, so treue Abdildungen von nuͤtzlichen und schaͤdlichen Schwaͤmmen um so billigen Preis liefert, — si eben und siedzig aut illuminirte Abbildungen auf 18 Tafeln in gr. 4tc. mit 8 Bogen Tert in gr. vo fut 3 Thl. 10 gr. — so erwarten
ö za nhliroikr M ehem e,. * gen * 5 8 wir jahlrteiche Bestellungen. Ein Prodehlatt der Schwaͤmme ist in ⸗ 4 ung zur Ansicht niedergelegt. ha, den 380 August 1831.
Becker sche Buchhandlung.
er Ansichten uͤber des Symnasialfudium, von Geotg fessor in Danzig. Diese Schrift, (6 Leipziger Lite os. 1825), ist kurzlich in den Verlag von Ewert in Danzig übergegangen ;
A. Grammar of il
5 — —— 7 — * — — *
(he 0 * = George Schöler.
evstem of declention Berlin, printed sor
german tongue his hly simplified, Pz
Amelan
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in selbigem den asiatischen Wuͤn .,
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Prenßischt Staat
Allgemeine
Berlin
233 2 , n . . . n r m. —— * z e 9 — 9 i w // /// e . 7 — ' ; 8 x ; — — = — — ————— — — 8 n — — — — — — — — ——— — 2 — — —— — 8 ö j 8 —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Königs Majestät haben den bisherigen Pfarrer Joh. 5schlemmer in Lissendorff zum Domkapitular am Deme zu tier zu ernennen und die Bestätigungs-Urkunde Allerhöchst zu ollliehen geruht,;
St, Majestät der König haben dem Heegemeister Johann riedrich Richter zu Karnkewitz, im Regierungs-Bezirk Kös⸗
n, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruͤht.
Bekanntmachung.
Auf Veranlassung der Königlichen Immediat-Kommissson r Abwehrung der Cholera wird zur Vermeidung von Mißver— ändnissen hiermit in Erinnerung gebracht, daß nach dem auch der Beilage B. unsrer Verordnung vom 23sten v. M. berück⸗ chtigten 5. 24. der Anweisung über das Desinfections-Verfah— n vom 1. Juni d. J. alle durchaus neue Manufaktur— Paaren, selbst wenn sie aus giftfangenden Stoffen, z. B. Wolle der Baumwolle, bestehen, vor der Versendung, solche mag mit r Post oder anderweitig geschehen, keinet Reinigung bedürfen, ndern nur die Emballage der zu versendenden Pakeke der vor— schriebenen äußeren Desinfieirung unterworfen ist.
Berlin, den 14. September 1831. Das Gesundheits-Comité. v. Tippelskirch. v. Bassewitz.
BVerzeichngi
Der Vorlesungen und praktischen Uebungen bei der
bniglichen Akademie der Küänste in dem Winter—
Halbenjahre vom 1sten Oktober 1831 bis Ende
März 1832.
A. Fächer der bildenden Künste. 1) Zeichnen und odelliren nach dem lebenden Modell und Gewandzeichnen, ge— itet von den Mitgliedern des akademischen Senats; Zeichnen nach Gyps⸗-Abgüssen, Professor Niedlich; 3) Zeich— n und Malen, nach Gemälden auf dem Königlichen Museum, rosessor Kretsch mar, Assistent: Maler Lengerich; 4) Unter— cht in der Composition und Gewandung, Professer Begas; die Vorbereitungs- und Prüfungs-Klasse, mit Uebungen im cichnen nach regelmäßigen mathematischen Körpern und nach hps⸗Abgüssen, Profe sor Dähling; 6) Myologie des mensch— hn Körpers und der Thiere, Professor Hr. d' Al kon; 7) Zeich⸗ n nach anatomischen Vorbildern, Professor Bergerz 8) Tand⸗ hast⸗Zeichnen; 9) Zeichnen der Thiere, be sonders der Pferde, pofesor Bürde; 19) Kupferstechen, Professo: Buchhorn; ö und Formstechen, Professor Gubitz; 12) Schrift— d Kartenstechen, Professor Mare; 13) Griechische und Römi⸗ e Mythologie in Bezug auf die Kunstwerke des Alterthums, 666 Dr. Levezow; 14) Metall-Ciseliren, akademischer Leh—
ou.
B. Baufächer. 15) Die Lehre von den Gebänden alter d neuer Zeit, verbunden mit den Uebungen im Projektiren, ofessor Rabe; (16) die Projectionen, die Lehre der Säulen— dnungen nach Vitruv, nebst ihren Constructionen im Zeichnen d mittelst geometrischer Schatten-Construetion, Professor Hum— l; 17) Perspektive und Optik, Derselbe; 18) Zeichnen des nschlichen Körpers nach einem eigenen Kanon, Direktor Dr. chadow; 19) Zeichnen der Zierrathen nach Vorbildern und os⸗Abgüssen, Professor Niedlich.
06 Musik. 206) Höhere musikalische Composition, Professor Zelter; 21) Unterricht im Gesange, Derselbe.
PD. Bei der mit der Akademie verbundenen Zeich—
n-Schule wird gelehrt: 22) Freies Handzeichnen, in drei theilungen, unter Leitung der Professoren Hampe, Coll— ann und Herbig.
k. Bei der mit der Akademie verbundenen Kunst— d Gewerk-Schule wird gelehrt: 23) Freies Handzeichnen
den Professoren Dähling, Collmann, Herbig und rger; 24) Modelliren nach Gyps-Modellen, vom Professor dwig Wichmann; 25) Geometrisches und architektonisches ißen, von den Professoren Meinecke und Zielke.
Der Unterricht nimmt den 1. Oktober seinen Anfang.
Für die Unterrichts-Gegenst«nde Nr. 1 bis 19 hat man sich iir zu melden bei dem Direktor Dr. Schadow, jeden Mitt— fh von 127 bis 23 Uhr, im Akademie-Gebäude; für Nr. 20 A bei dem Professor Zelter, in dem Gebäude der Sing— tdemie; für Nr. 22 bei dem Professor Hampe, jeden Mitt— ch von 123 bis 2 Uhr, im Vkademie-Gebäude; füir Nr. 23 2H bei Dem selben, Sonntags früh von 10 bis 12 Uhr, n daselbst. (gez.) Dr. G. Schadow, Direktor.
Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur lßten Kavallerie-Brigade, Freiherr von Czettritz und uhauß, von Dresden.
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
. Rußland. St. Petersburg, 7. Sept. Am 3. d., dem Tage der 'nungsfeier JJ. KS. MM., ward in der Hofkirche zu Zars— Selo die heilige Taufe an Seiner Kaiserlichen Hoheit dem oßfürsten Nikolaus Nikolajewitsch vollzogen. — Der hohe kgeborne wurde am Morgen von der Staats dame Gräf tchubei aus dem neuen Palaste nach dem alten, in Beglei— des Ober-Jägermeisters Graf Modene und des Ober-Hof— schalls Naryschkin, gebracht. Um 11 Uhr geruhten Seine nestätt der Kaiser mit Ihren Kaiferlichen Hoheiten dem
Großfürsten Thronfolger und der Großfürstin Maria Nikolajewna, sich in die Kirche zu begeben, woselbst früher schon der Königl. Preuß. Gesandte, Hr. v. Schöler, eingeführt worden war. Den Zug bildeten das Hofpersonale beiderlei Geschlechts und der Dejour— General⸗Adjutant. — Der hohe Neugeborne ward von der Staats⸗ dame Gräsin Kotschubei getragen; zu beiden Seiten unterstützten das Kissen und die Decke der wirkliche Geheime Rath Graf Kotschu— bei und der Minister des Kaiserl. Hofes. Beim Eintritt in die Kirche wurde Se. Kaiserl. Majestät von der Geistlichkeit mit dem Kreuze und dem Weihwasser empfangen. Während der Taufe, welche der Beichtvater Sr. Kaiserl. Majestät, Musowski, verrichtete, geruhten Se. Majestät der Kaiser, sich in einem der nächsten Zimmer aufzuhalten. Tauspathen waren: Se. Majestät der König von Preußen, Se. Kaiserl. Hoh. der Großfürst Thron— folger Alexander Nikolajewitsch, Se. Kaiserl. Hoheit der Groß— fürst Michael Pawlowitsch und Ihre Kaiserl. Hoheiten Maria Nikolajewna und Maria Pawlowna. Nach Vollziehnng der Taufe wurde das „Herr Gott dich loben wir“ ange— stimmt und von 301 Schüssen aus dem im Zarskoje-Selo— schen Garten aufgeführten Geschütze und dem Glockengeläute sämmtlicher Kirchen der Stadt, so wie der hiesigen Residenz, be⸗ gleitet. Hierauf verrichtete die Geistlichkeit die heilige Liturgie, während welcher Se. Majestät der Kaͤiser den hohen Neugebor⸗ nen zur Empfahung der heiligen Sakramente zu bringen und Hochdemselben den vom Ordens-Kanzler dargereichten St. An— dreas-Orden anzulegen geruhten. Nach Beendigung der Litur— gie geruhten Se. Kaiserl. Majestät, in der Kirche die Glückwün— sche der Geistlichkeit anzunehmen und sich hierauf in der vori⸗— gen Ordunng in die inneren Gemächer zurückzubegeben. — An diesem Tage war bei Hofe Tafel, zu welcher die Staatsdamen, Kammerfräulein, Hoffräulein, der Preußische Gesandte und die in Zarskoje-Selo und Pawlowsk wohnenden hoffähigen Personen beiderlei Geschlechts die Ehre hatten, eingeladen zu werden. Während der Mahlzeit spielte die Musik. — Abends waren die Residenz und die Stadt Zarskoje⸗Selo erleuchtet.
Se. Majestät der Kaiser haben in Zars koje Selo am 22sten August folzenden Tages-Befehl zu erlassen geruht: „Das Che— valier⸗Garde⸗Regiment erhält die Benennung Chevalier⸗Garde— Regiment Ihrer Majestät. Das Leib-Garde⸗-Kürassier-Regiment vird dem Podolischen Leib-Garde-Kürassier-Regiment beigezahlt. Das Podolische Leib-Garde⸗Kürassser-Regiment erhält die Be— nennung: Leib-Garde⸗-Kürassier⸗Regiment Sr. Majestät. Das Leib⸗Kürassier⸗Regiment Ihrer Majestät erhält die Benennung: Leib⸗Kürassier-⸗Regiment des Thronfolgers. Die leichte Garde— Kavallerie⸗ een erhält die Benennung: 1ste leichte Garde—⸗ Kadallerie⸗Sivifson; die Zte wird die zte leichte Garbe Kavalle= rie-⸗Division genannt; das reitende Leib⸗Garde⸗Jäger⸗Regiment wird zur 2ten leichten Garde⸗-Kavallerie⸗-Divisson ühbergezählt. Die leichten Kavallerie-⸗Brigaden der Garde heißen von nun an; 1ste, Zte, Zte und 4te. Die erste besteht aus den Dragonern und Uhlanen der Leib-Garde. Die zweite aus den Husaren und Kosaken der Leib⸗Garde. Die dritte aus den Jäzern zu Pferde und dem Uhlanen-Regiment der Leib-Garde, das früher den Namen Sr, Kaiserl. Hoheit des Cesarewitsch trug. Die vierte aus den Grodnoschen Husaren und dem Ataman ⸗Regi⸗ mente der Leibgarde Sr. Hoheit des Thronfolgers. — Die Gre— nadier-Regimenter: „Kaiser von Oesterreich“ und „König von Preußen“ werden beim Garde-Corps stehen und die sechste In— fanterie⸗Brigade desselben bilden. — Die Grenadier-Regimenter Samogitien und Luzk sind der ersten Grenadier-Division beizuzäh— len und werden die 2te Brigade derselben bilden. — Das Karabmier—⸗ Regiment „Nesswish“ wird eben jener Division zukommandirt. — Die zusammengezogene Garde- und Grenadier-Artillerie⸗ Brigade des 6ten Infanterie-Corps wird die Zte Garde- und Grenadier-Artillerie⸗ Brigade genannt. — Se. Kaiserl. Hoheit der Thronfolger wird zum Chef des Leib-Kürassser-Regimentes bestimmt, das Seinen Namen trägt. — Befördert werden für Dienst⸗Auszeichnung: zu Generalen von der Infanterie: die Ge—⸗ neral-Adjutanten Ehrapowijki J. und Byström J.; zu General— Lieutenants: die General-Majore: Berg, Kommandant in Bobruisk und Buschujew, Commandeur des Festungs-Garnison— Etats in Wilna; zu General-Majoren die Obersten: Ren— nenkampf L, Stepanow, der Flügel-Adjutant Baron Meyen— dorf II., Manderstierna II., Burmeister, Walujew J., Chri⸗ stiani J., Nikolajew I., der Flügel-Adjutant Chwostschinski, der Flügel⸗LAdjutant De Witte, Bogdanowitsch III., der Flügel⸗A d⸗ jutant Orlow. — Se. Majestät der Kaiser erklären Allerhöchst Ihre Erkenntlichkeiten dem Kommandirenden der in und um Petersburg kantonirenden Truppen, General von der Kavallerie, General-Adjutanten Wassiltschikow J., für die rastlose Sorgfalt, welche derselbe während der Zeit der Cholera-Seuche hierselbst jenen Truppen und ihrer Erhaltung zugewendet hat; desgleichen das Allerhöchste Wohlwollen: den General-Adjutanten de Pre— radowitsch und Sasonow, den General-Majoren Stegelmann und Titow, dem Flügel⸗Adjutanten Oberst Bibikow IV. und sämmt⸗ lichen Befehlshabern, Stabs- und Ober-Offizieren der besagten Truppen für den bei dieser Gelegenheit bewiesenen Eifer in der Erfüllung ihrer Obliegenheiten.“
Seine Majestät der Kaiser haben in Gnaden geruht, den Befehlshaber in der Provinz Kaukasten und Kommandirenden der Truppen an der Kaukasischen Linie, in Astrachan und Tscher⸗ nomorien, General von der Kavallerie, Emanuel, in Rücksicht seiner im Gefechte gegen die Gebirgsvölker erhaltenen schweren Wunde, mit Beibehaltung aller von ihm bisher bezogenen Ge— halte, von obigen Aemtern zu entbinden.
Vom gten bis einschließlich den 5ten d. M. sind hier nur 24 Personen an der Cholera erkrankt, 34 genesen und 22 gestor⸗ ben. Am sten verblieben überhaupt hier nur noch 69 Cholera— Kranke, von denen 41 Hoffnung zur Genesung gaben.
Aus Orenburg schreibt man, daß die Cholera gänzlich auf— gehört hat. Dieses Mal wüthete sie daselbst ärger, als im Jahre 1829; täglich starben gegen 60 Personen. Opfer dersel⸗ ben wurden der Chef des Stabes des Orenburgischen abgeson⸗ derten Corpps, General-Major Tschuikewitsch, der Ober-Quar⸗
kiermeister, Oberst Rochefort, mehrere Offijiere und Civil— Beamten.
Polen.
uss — Von der Polnischen Gränze, 12. Sept. In Kalisch war, wie letzthin gemeldet, Russischerseits nur wenige Mannschaft zur Besatzung zurückgelassen worden, während der General von Knorring mit seiner Truppen-Abtheilung nach Czen⸗ stochau vorrückte. Unter diefen UÜmsinden gelang es leider ei— nem kleinen Polnischen Corps, unter Anführung des Generals Rozhkki vorgestern in jene Stadt einzudringen, wo es dann, un— ter Mitwirkung der Polnischen Einwohner, mancherlei Grausam— keiten und Plünderungen gegen die dasigen Deutschen und Is⸗ raeliten verübte. Auf die Nachricht von dem Anrücken Rufsi⸗ scher Truppen hat sich jeboch das fragliche Corps schleunigst wie⸗ der entfernt, und Kalisch hat nunmehr, zur Sicherheit für die Zukunst, eine stärkere Besatzung erhalten.
Frankryr en ch.
Paris, 8. Sept. Der Freiherr Alexander von Humboldt hatte vorgestern die Ehre, von Sr. Majestät dem Könige em— pfangen zu werden. — Gestern Vormittag wollte der König sich nach Vincennes begeben; des schlechten Wetters wegen ist aber die Fahrt bis auf morgen verschoben worden.
General Baudrand ist aus London hierher zurückgekehrt.
Der Freiherr v. Pfyrdt, Groß-Prior des Malte fer- Ordens und noch unter der vorigen Regierung Großherzogl. Badenscher
mit Tode abgegangen. 9 Die Pairs-Kammer wird morgen eine öffentliche Sitzung halten.
Der National äußert über die Pairs-Kammer: „Die Pairs⸗Kammier besteht gegenwärtig aus 192 Mitgliedern, von denen 118 seit der Eröffnung der Session den Sitzungen beige⸗ wohnt haben; doch haben sie es nicht alle an demseiben Tage gethan. Beim Abstimmen über das Gesetz wegen der neuen zwei Zwölftheile des Budgets waren nur 75 zugegen. Dem Kammer⸗Reglement zufolge darf der Präsident die Sitzung nur dann eröffnen, wenn wenigstens ein Drittheil der Mitglieder anwesend ist. Diese Vorschrift ist nicht befolgt worden, einige Male wa— ren nur 60 Pairs zugegen, während 646 nöthig waren; 746 Pairs haben sich noch nicht in der Kammer eingefunden; einige haben dafür gültige Entschuldigungsgründe angeführt; die meisten aber haben gar keinen Grund für ihre Abwesenheit angegeben und schei⸗ nen sich bis zur Entscheidung über die Frage entfernt halten zu wollen.“
Die France nouvelle, ein ministerielles Blatt, und nach ihr der Messager des Chambres enthalten einen sehr in— teressanten Aufsatz zur Vertheidigung des Ministeriums in der Angelegenheit der Pairie. Im Einzange wird dem bekannten Hrn, Fonfrede eine große Lobrede gehalten. „Es giebt“, be— merkt der Verfasser, „heutiges Tages keinen beredteren, gewissen⸗ hafteren und achtbareren Schriftsteller, als Hrn. Fonfrede, der im Memorial Bordelais täglich Beweise seines glänzenden Ta— lents giebt. Weiterhin heißt es, daß Hr. Fonfrede aber, wie jeder Sterbliche, dem Irrthume unterworfen sey; so mache er es z. B. dem Ministerium zum Vorwurfe, daß es die Erblichkeit der Pairswürde aufgegeben und sich dadurch, gewiß wider seinen Willen, jener Klasse von Zerstörern angeschlossen habe, die, statt einer 3Tonarchie, eine ohnmächtige rohalistische Demokratie, nach dem Bachilde derjenigen von 1791, errichten wollten; das Ministerium hätte die Erblichkeit nicht aufgeben und entweder siegen oder mit Ehren fallen sollen. „Diese letztere Ansscht“, äußert nun der Verfasser des Eingangs erwähnten Arti— kels, „ist unbestreitbar; mit Ehren wäre allerdings das Ministerium abgetreten. »Es fragt sich nun aber, ob wir in einer Zeit leben, wo man bloß daran denken darf, wie man fällt. Herr Pöérier hat hinlänglich bewiesen, daß er lieber ausschiede, als bliebe; es ist ihm aber etwas begegnet, was noch keinem Anderen vor ihm begegnet ist: er steht nämlich der Letzte auf der Liste der Namen, unter denen man Minister wählen kann, ohne Frankreich und Europa besorgt zu machen; kein Wunder aiso, daß er mehr Geduld und Langmuth zeigt, als irgend Einer. Wir wollen nicht behaupten, daß es in dem gemäßigten Theile der Opposition keine gewissenhafte und talentvolle Männer gebe; wir fragen aber, ob irgend Einer unter ihnen den Staats-Kredit mehr heben, die allgemeine Entwaffnung schneller herbeiführen würde, als diejenigen Männer, die sich gegenwärtig am Staats— ruder befinden. Dies ist der traurige Grund, weshalb Herr Casimir Périer nicht daran denken konnte, mit Glanz und Ehren abzutreten. Als er sich aleich nach der Eröffnung
geneigt zeigte, nachzugeben, rief man ihm von allen Seiten zu, daß es ihm bloß darum zu thun sey, sich zurückzuziehen, und
daß ein solches Verfahren einer Flucht im Angesichte des Fein— des gleicht. Nicht seine Freunde allein führten eine solche Sprache; die Opposition selbst machte, im Gefühle ihrer Ohnmacht, Hrn. Périer Vorwürfe, daß er das Ruder niederlegen wolle. Seit⸗ dem mußte dieser Minister fühlen, daß er nicht allzu rasch Alles verloren geben dürfe. Was nun die Erblichkeit der Pairs-Würde betrifft, so geht in diesem Augenblick eine Reaction in den Ge⸗ müthern vor; man beginnt einzusehen, daß man über diese große Frage allju rasch geurtheilt hatte; man kommt von seinem Ur⸗ theile ein wenig zurück; wollt Ihr aber wissen, warum? Eben weil das Ministerium die Erblichkeit aufgegeben hat. Hätte Hr. Prier, seinen persönlichen Ansichten folgend, vor 14 Tagen die Erblichkeit hartnäckig vertheidigt, so würde man ihn einen Un— vorsichtigen, einen Wagehals genannt haben, der das Land wie eine Theorie betrachte. Freund und Feind würden aufs neue mit dem Vorwurfe über ihn hergefallen seyn, daß er nur einen passenden Weg suche, um sich zurückzuziehen, und daß er lieber gleich den breitesten gewählt habe. Und was wir hier sagen, ist keine bloße Voraussetzung. Hr. Périer hatte vor 3 Wochen mehrere Deputirten⸗-Vereine bei sich veranstaltet; alle Mitglieder jener schwankenden Majorität, die sich jetzt täglich mehr konsoli⸗=
Gesendter am hiesigen Hofe, ist im Sosten Lebensahre hierselbst
der Kammer bei Gelegenheit der Wahl des Präsidenten wenig