Gefühl sahen wir vor einigen Tagen am Quai d'Orsah einige dreißig unglückliche Schwäbische Landlente, aus Männern, Frauen und Kindern bestehend, die sich auf einem Dampfboote nach Häore einschifften, von wo sie wahrscheinlich in See gehen wer— den, um in irgend einem Winkel von Süd⸗Amerika umzukommen.“
Das Austreten der Mosel, der Meurthe und der Ill hat an manchen Orten viel Unheil angerichtet. Namentlich ist Mühl— hausen in der Nacht vom aten mum ten, wo die Ill nach drei⸗ tägigem Regenwetter aus ihren Ufern trat, hart betroffen wor⸗ den. Die Stadt und die ganze Umgegend boten nur eine Was⸗ serfläche dar; man berechnet den Schaden auf 500, 000 Fr. — Nuch der Doubs ist aus seinen Ufern getreten und hat bedeu— tende Verheerungen angerichtet. Der Impartial de Be san⸗ gon meldet daruber Folgendes: „Der 3. September d. J. wird ür Besangon merkwürdig bleiden; seit Menschengedenken war das Wasser des Doubs nicht so hoch gestiegen. Noch am vorigen Donner⸗ stane erreichte der Fluß nicht einmal die unterste Linie des Pegels; die 2ltmosphäce war rein, die Hitze groß; plötzlich ftieg Abends süd— ostlich ein Gewitter auf und entlud sich in Regenströmen, die drei Tage lang währten. Man durfte hoffen, das Unwetter werbe sich, wie gewöhnlich in dieser Jahreszeit, auf unsere nächste Umgegend bischranken; leider verhielt es sich anders. Den gan— zen Lauf des Denhs entlang, auf 8 bis 10 Stunden weit, wa⸗ ren die Berge und Thäler den Strömen des Regens ausgesetzt. Das Austreten des Flusses war schrecklich und die Ueberschwem— mung verherrender, als irgend eine der früheren. Heu, Nutz— nid Brennholz, die auf den Werften in Bau oder Reparatur licgenden Schiffe, Vieh, Möbel, einzelne Theile von Häusern würden vom Strome mit sortgerissen. Die herbeigerilte Volts— menze sah von den Brücken, Quais und Wällen aus die— sem furchtbaren Schanspiele zu.“ — Aus Lyon schreibt man, daß der Rhone ebenfalls außerordentlich gestiegen sey.
Großbritanien und Frland.
Parlament s-Verhandlungen. Unterhaus. zung vom 9. Septemher. Bei Gelegenheit einer Geldbe— willigung für Irland erklärte Herr Stanley, daß die Regie⸗ rung allen religiösen Gesellschaften, die ausschließtich protestanti⸗ sche oder katholische Zwecke hätten, ihre fernere Unterstützung versagen wolle. Zu diesen Gesellschaften zählte der Secretair lr Irland zuerst den sogenannten Kildare-Straßen-Verein in Dublin. Der Zweck dieses Vereines sey ursprünglich gewesen, das Lesen der heisigen Schrift in den Schulen, und zwar ohne weiteren Fommentar, zu befördern. Nun habe jwar die Anzahl der Schulen seit Errichtung des Vereines bedeutend zugenommen das Parlament have dazu bedeutende Summen bewilligt und in Folge dessen sey die Zahl der Schulen der Gesellschast, die sich im Jahre 1817 auf 7 mit 557 Schülern belaufen, bis zum vorigen Jahre auf 1620 mit 134,573 Schülern gestiegen; es frage sich jedoch, ob die im vorigen Jahre bewilligten 25,000 Pfd., wirklich auf gleichmäßige Weise unter katholische und pro— testantische Unterrichts-A1 stalten vertheilt worden? Der Redner suchte das Gegentheil nachzuweisen und vielmehr darzuthun, daß der Verein sich einer gewissen Proselytenmacherei zu Gunsten der protestantischen Kirche schuldig mache. Die meisten Schulen seyen in protestantischen Grafschaften errichtet worden, wo man hrer ain wenigsten bedurft hätte, und unter 203 Lehrern und Lehrerinnen, die im vorigen Jahre angestellt worden, seyen aur 31 katholische gewesen. Die Männer, welche den Verein seiteten, seyen fämmtlich Protestanten und wollen, weil sie einen „Privat-Verein“ bildeten, von der Regierung sich nichts vor⸗ schreiben lassen. In diesem Falle sehe aber auch die Regierung temen Grund, einen Privat-Verein mit so ansehnlichen Sum⸗ nen zu unterstützen. Er (Hr. Stanley) wisse sehr wohl, daß eifrige Protestanten sowohl als Katholiken von der Regierung
Siz⸗
1446
lichen Earl-⸗Marschall, um zu wissen, wie sie selbst zur Abtei ge—⸗ hen werde, und was für ein Arrangement für die Prinzessin Victoria getroffen worden sey. Die Antwort darauf war: daß Se. Majestät anzuordnen belebt habe, daß Ihre Königl. Hoheit ihren Platz als verwitwete Prinzessin und Pairin einnehmen, und daß die Prinzessin Victoria unter der Leitung der Landgräfin und der Prinzessin Augnfte gehen, und von der Herzogin von Nor⸗ thumberland in den Königl. Kirch enstuhl begleitet werden solle. Nach Empfang dieser Antwort war Ihre Hönigl. Hoheit so weit davon entfernt, dieser Krönung nicht beiwohnen zu wollen, daß sie Befehle wegen ihres IAnzuges ertheilte, und die ganze Königl. Familie war der Meinung, daß ste gegenwartig seyn würde. Der König, niemals daran zweifelnd, daß die Her⸗ zogin der Krönung beiwohnen werde, befahl, schriftlich bei ihr Erkundigung einzuziehen, wen sie zin Tragen ihres Baretts er⸗ nennen? woke; dierauf erfolgte keine Antwort. Nach einiger Zeit besahl der König, ein zweites Schreiben in seinem eigenen Namen an die Herzogin zu richten, worauf eine Antwort von Sir John Conroy erfolgte, der von der Anwesenheit der Herzo— gin als von etwas Ungewissem sprach, aber bemerkte, daß, wenn fie gegenwärtig seyn würde, sie ihr Barett vom Lord Morpeth tragen zu lassen wünsche.
daß Ihre Königl. Hoheit darauf geschrieben habe, um ihre Ueber⸗ einstimmung mit dem getroffenen Arrangement und die Geneigtheit, bei der Ceremonie gegenwärtig zu seyn, aus zudrücken; späterhin aber habe sie es für unzweckmäßig erachtet, den für die Gesundheit der Prinzessin in der Nähe der See angeordneten Aufenthalt zu unterbrechen; auf diesen Grund hin, und auch aus Rücksicht für die Kosten, welche es verursacht haben würde, wenn die Herzo⸗
gin von Kent ihre ganje Einrichtung von der Insel Wight nach der Stadt hätte verlegen müssen, bei der Krönung zu erscheinen, habe Se.
Majestät auf die gnä—⸗— digste und freundlichste Weise geruhet, der Herzogin von Kent und ihrer Prinzessin Tochter die Auwesenheit bei der Krönung zu erlassen.“ — Die Times bemerkt hierzu, daß es auffallend erscheinen müsse, daß die Herzogin anfänglich Erkundigungen wegen des in Bezug auf ihren Platz getroffenen Arrangements eingezogen habe, und dann erst mit Gründen hervorgetreten sey, um ihr und der Prinzessin Nichterscheinen zu motiviren. Uebri⸗ gens verstehe es sich von selbst, daß, wenn dem Könige jene Gründe genügt hätten, Niemand mehr dagegen Einwendungen machen dürfe.
Demselben Blatte zufolge, hat der König bei dem Gastmahlte nach der Krönungs-Feierlichkeit folgenden Toast aus— gebracht: „Dem Lande, in welchem wir lehen!“ und die nach— stehenden Worte hinzugefügt: „Dieser Tag hat mir Freude ge⸗ macht; aher ich stimme durchaus nicht mit denjenigen überein, welche diest Ceremonie als unumgänglich nothwendsg betrachtet haben: denn der Vertrag zwischen Fürst und Volk ist früher von mir als eben so bindend betrachtet worden, und kein Mitglitd des Hauses Hannover kann jemals die Bedingungen vergessen, unter' denen es die Krone trägt. Ich bin jetzt nicht um ein Haar mehr geneigt, als vor Leistung des Eides, über die Frei— heiten meines Volkes und über Alles, was die Wohlfahrt dessel⸗ ben befördern kann, zu wachen.“ Der Herzog von Cumberland und der Herjog von Wellington seyen, wie die Times hinzu⸗
fügt, gegenwartig gewesen; es schien, als hätten sie die Kraft
dieser Bemerkungen empfunden. Auf der hier erschienenen Krönungs-Medaille sollen der Kö—
nig und die Königin mit einer erstaunenswürdigen Aehnlichkeit
dargestellt, und die ganje Ausführung soll ein vollkommenes Kunstwerk sehn.
In der Times liest man: den Wünschen einer Nation befrachtete Schiff, ist endlich im Angesichte des Hafens. Seine erste Reise nähert sich dem Ende,
eine besondere Unterstützung für die Schulen jeder Kirche ver—
langten; es sey jedoch Grundsatz der Regierung, keine einseitige der aueschließende Maaßregeln mehr zu gestatten und eben so wie U sie die privilegirten protestantischen Schulen nicht weiter begün⸗ stigen wolle, werde sie auch der katholischen Geistlichkeit keine Gelder mehr zur besonderen Bildung ihrer Glaubensgenossen bewilligen, denn sie sey überzeugt, daß, wie groß auch das In⸗ seresse des Staats bei der Verbreitung eines guten Unterrichts sey, der große Zweck derselben doch nicht erreicht und nur halb gefördert werden könne, wenn man nicht ein System der Eini⸗ gung und der Eintracht überall befolge. (Großer Beifall.) Die Regierung schlage demnach vor, eine Anzahl Irländischer Schulen unter gemeinschaftlich protestantische und katho⸗ lische Kontrolle zu stellen. In diesen Schulen sollte Ein Tag in jeder Woche dem besondern religiösen Uuterrichte gewidmet wer⸗ den; an allen übrigen Tagen aber sollten die Schüler beider Konfessionen in den Klassen gemischt seyn und nach gleichförmi⸗ gen Schulbüchern einen gleichförmigen Unterricht erhalten. Nur ein Theil des Kildare-Straßen⸗Vereins — die Modellir- und Zei⸗ chen-⸗Schulen namlich, se wie das Departement zur Verbreitung wohlfeiler Bücher — sollten als zweckmäßig auch ferner von der Ne zierung unterstützt werden. — Der Vortrag des Hrn. Stan— sey wurde von allen Seiten des Hauses mit lauten und leb—
und
haften Beifallsbejeugungen aufgenommen. Mehrere Irländische Mitglieder ließen sich nach einander vernehmen, zum Theil, um Einiges in Bezug auf den Kildare-Straßen-Verein zu berichti⸗ gen, zum größten Theil aber mit großen Lobes-Erhebungen der von der Regierung beschlossenen Maaßregel. Nur Capitain Gordon sprach sich mit einiger Heftigkeit gegen die katholische Geistlichkeit Irlands und gegen den Plan aus, ihrer Mitleitung einen Fonds anvertrauen zu wollen. Herr O'Connell, der dem Gapitain antwortete, nannte die jetzige Maaßregel der Regierung den Anfang einer neuen Aera für Irland. Das Haus vertagte sich um 25 Uhr.
London, 10. Sept. Se. Majestät geruheten gestern den Grafen Grey in einer besonderen Audienz ju empfangen.
Die Königin begab sich gestern, begleitet von dem Herzoge von Sachsen-Meiningen, der Herzogin von Sachsen-Weimar und der Prinzessin Auguste nach Wormwood⸗-Serubt, wo der Ober-Befehlshaber der Landmacht, Lord Hill, zu Ehren des Her— zogs von Sachsen-Meiningen, der in einigen Tagen wieder von England abreisen wird, eine Musterung über verschiedene Trup— ven-Abtheilungen veranstaltet hatte. Auch der Herjog von Cum⸗ berland war bei der Revue zugegen. Nachdem dieselbe beendigt war, statteten die hohen Herrschaften einen Besuch bei Sr. Königl. Hoheit dem Herzoge von Susser in Kensington ab.
Der Preußische Gesandte und Freiherr von Wessemberg hat— ten geftern Unterredungen mit Lord Palmerston im auswär— tigen Amte.
Ueber die Abwesenheit der Herzogin von Kent bei der Krö⸗ nung des Königs will die Times nunmehr jwei verschiedene Verssonen, und zwar beide aus guter Quelle, erhalten haben. Die erste lautet folgendermaßen: „Ihre Königl. Hoheit die
Herzogin von Kent schrieb an den Herzog von Norfolk, als erb—
seine zweite kann eben so wie jene erste mit einiger Gefahr ver—
bunden seyn, aber keine Seeräuber dürfen es doch wagen, es ju
kapern oder zu vernichten, ohne zugleich in den Konsignatenren
Rhedern einen soichen Unwillen iu erregen, daß sie selbst bald von der Ser ganz vertrieben werden. Doch wir verlassen die Metapher, um den Rath zu ertheilen, daß ja Niemand glaube — und nach diesem Glauben zu Werke gehe — das Interesse des Publitums an der Reformbill habe sich ver⸗ mindert. Die Folgen eines solchen Irrthums könnten leicht be⸗ klagenswerth seyn. Durch die Creirung einiger Pairs bei Gele⸗ genheit der Krönung hat die Bill im Oberhause einen Zuwachs von Freunden erhalten; es ist jedoch lächerlich mm glauben, daß dadurch erst das Schicksal einer Bill bestimmt werden soll, die von der Ueberzeugung des Landes gut geheißen und von der öf⸗ fentlichen Stimme seit länger als einem Jahrhundert gefordert wird. — Die Bill wird den Lords, allem Anschein zufolge, mit einer so großen Majorität des Unterhauses und mit so lauten Acclamationen des überall im Königreiche gespannten Publikums zukommen, daß sie mit dem weisen Könige im Evangelium wohl überlegen werden, ob sie mit ihren 1000 Krieg führen können gegen 10,000.“ — Die Morning-Post, welche behauptet, daß diefe 10,00 es keinesweges bei der Reform-Will allein belassen wlr⸗ den, bemerkt unter Anderem: „Leute, wie die Mitglieder der Birming—⸗ hamer Union und anderer ähnlicher Vereine, nehmen die Re— form-Bill an, wie die Gothen das Gold Roms; diese wußten recht gut, daß das Anerbieten von der Furcht und Schwäche des Feindes herrühre, doch gab es ihnen zugleich mit der Versuchung die Mittel an die Hand, immer neue Zugeständnisse zu erpressen, bis nichts mehr zu erpressen ührig blieb.“
Die Times meint, das Bleiben der Franzosen in Belgien habe angeblich gam denselben Grund für sich, der für das Blei—⸗ ben der Oesterreicher im Kirchenstaate geltend gemacht worden sey; bier nämlich sey das ausdrückliche Ersuchen des Papstes und dort die dringende Bitte des Königs Leopold als Motiv angege— ben worden. Dennoch hätten fich die Franzosen, wo es Italien galt, aus allen Kräften widersetzt, während sie nun in Belgien das gerade entgegengesetzte Prinzip, aller Protestationen ungeach— tet, durchführen wollten.
Eben dieses Blatt meldet in einem Schreiben aus Lissa⸗ bon vom 27. v. M. außer den bekannten Ereignissen noch Folgendes: „Wir, Engländer, sind hier sehr unsicher, und wenn unsere Re⸗ gierung nicht augenblicklich ihr System der Nicht-Intervention aufgiebt, so haben wir allen Grund zu fürchten, daß uns Schreck⸗ liches bevorsteht. Dom Miguels Partei ist im höchsten Grade gegen England erbittert; man ist in Fanqueires Gewölbe einge⸗ drungen, hat die Eigenthümer mißhandeit, und alles vernich⸗ tet, was man von Brstischen Manufakturwaaren bekommen konnte, wobei immer ausgerufen wurde, daß man sich auf diese und auf alle andere Weise an England rächen wolle. Am Mon⸗ tag Abend wurde ein Engländer, Namens Gravelins, von einem Haufen Rohalisten, an deren Spitze sich der Sohn des Mar⸗ quis von Barba besand, angefallen, und auf aus drücklichen Befehl dieses Offiziers auf die grausamste Art mißhan⸗ delt. Herr Gravelins gab sich für einen Engländer zu erken⸗
Der zweite Bericht stimmt in der Halptsache mit dem vorstehenden überein; aber er fügt noch hinzu, Dom bemerkte darauf: „Wir wissen nicht, wie der Courier darauf kommen seyn mag, daß wir Dom Pedro für seine Quelle g
um in dem gehörigen Staat
„Die Reform⸗Bill, dieses mit
am Sonntag.
nen, und zeigte seine Legitimatio ns- Karte vor, welch. ihm fortnahmen und in Stücken zerrissen. Herr Hoppner n nicht auf Genugthuung antragen, weil dies, seiner Ansicht n gam fruchtlos seyn würde; aber er will den Fall noch mit heutigen Post unserer Regierung anzeigen, und zu gleicher
der Korvette „Dispatch“ den Befehl ertheilen, sich zu uns Schutz dem Üfer zu nähern. — Eine Französische Korvenm hielt gestern gleichfalls Befehl, nahe beim Caes do Sodre a legen, weil am hellen Tage ein Versuch gemacht worden den Kapitain derselben in ermorden; den Meuchelmörder, wel der Wache überliefert worden, hatte man entwischen lassen.
werden fast zu jeder Stunde des Tages Mordanschlage ausgnj und offenbar mit Gutheißung der Regierung. Es ist eine sch liche Zeit, besonders für die Portugiesen, die keine Stunde Lebens sicher sind.“
Zu den Gegenständen der Fehde unserer ministeriellen z ter milt denen der Toch-Partei gehört jetzt auch der ehemn Kaiser von Brasllien, Dom Pedro. Der Courier glaubte gegen eine Beschuldigung der Morning-Post, daß er seine gaben über die Anzahl der in den Portugiesischen Gefängn desindlichtn Individuen aus einer, der jetzigen Poꝛtugiesst Regierung feindlichen Quelle geschöpft, rechtfertigen zu müs uns sagte in dieser Beziehung, daß man sich irre, wenn edro für diese Quelle ansähe. Die Morning-g
ten. Dieses erlalichte Individuum hat jetzt in seiner Zum zogenheit in Meudon ganz andere Dinge zu thun. Er hesth tigt sich den größern Theil des Tages mit dem Schießen von Fasmm was, da diese Vögel dort mehr als eine Zierde des Parks, denn Vergnügen der Jägdlustigen, seyen es nun Einheimische oder Fri gepflegt werden, an einer gewissen hohen Stelle in Paris z Mißvergnügen erregt hat. Seine Abende verbringt Dom r hanptsächlich mit musikalischen Compositionen, und es heißt, er bereits den Marsch arrangirt habe, der bei seinem Einzug Portugal gespielt werden soll. Aber noch ein anderer wen cher Grund mußte uns von jenem Irrthume zurückhalten. sehr nämlich Dom Pedro auch auf diejenigen hören mag, den Verluff seiner Krone in Brasilien herbeiführten und schh ihn dringen, einer anderen in Portugal nachzujagen, hat er so viel bekannt ist, niemals ein Wort des Abscheus gegen sth Bruder gebraucht, obgleich er seine Feinde oft in ihrem wah Lichte schilderte. Wir können daher auch niemals glauben,! irgend eine Zeitung ihm angenehm ist, die seinem glücklitgh Nebenbuhler und nächsten Blutsverwandten nur die Beuem gen „Usurpator“, „Bandit“, „Abtrünniger“ u. dergl. m. n legt.“ — Der Eourier erwiedert darauf: „Ob unsere Zi Dom Pedro angenehm ist oder nicht, kann uns gleichgültg Wenn Mangel an Höflichkeit gegen seinen Bruder in seinen Ah ein Vergehen wäre, so würde er selbst nnerklärlich seyn, dem Nähe der Blutsverwandtschaft könnte schwerlich eine Zunejzh für denjenigen rechtfertigen, der seiner Tochter den Thron nommen hat. Wir erinnern uns nicht, die Worte, welch Morning-Post anführt, in Bezug auf Dom Miguel gebn zu haben, stehen aber uicht an, dies zu thun, wenn es auch, , . Zeitung zufolge, seinem nahen Verwandten mifsth ite.
— — London, 9. Sept. Gestern fand endlich die lü besprochene Krönung statt und zwar im Ganzen bei so günst Witterung, als man in dieser Jahreszeit erwarten kann: we stens war es des Vormittags, als JJ. MM. sich im M Zuge vom St. James-Palast in die Westminster⸗Abtei bez find des Abends für die Beleuchtung trocken und heiter. okonomischen Rücksichten und auch um dem Königlichen h eine größere Ermüdung zu ersparen, hat man die Gasterei in Westisninster-Abtei und den Zug von da nach der Abtei, wet einen theueren bedeckten Gang erforderte, aufgegeben. Der aber nach der Abtei und die Feierlichkeit in der Abtei selbf so prachtvoll, als man es nur wünschen konnte, denn der gi Pomp rührt doch immer von den Equipagen und den Sin Kleidern des hohen Adels (Herren und Frauen) mit ihren Sam Mänteln und Coronets der, und dieser kostet dem Staat nt Da der Monarch bei der Krönung die Aufrechthaltung der! fassung in Kirche und Staat, und die Großen des Landes Liebe und Treue schwören, so ist dieselbe allerdings eine with Feierlichkeit, und selbst das damit verknüpfte Gepränge ha nen Nutzen auf die Gemüther. Dabei aber läßt sich's n leugnen, daß Manches davon aus den Zeiten des Katholicin und des Feudalwesens herrührend, für die jetzige Generation n
nur alle Bedeutung verloren hat, sondern auch zum Theil lit
lich erscheint. Dies hat die Times in derben Worten eil und es dürfte wohl geschehen, daß in diesen reformirenden ten auch diese Feierlichkeit eine Reform zu erleiden hätte. Innern der Abtei waren die Sitze, außer denen, welche Miu oder Amt von Rechtswegen gewährte, zu so hohen Pu vermiethet, daß nur die Vornehmsten und Reichsten
Platz finden konnten; dennoch war das sehr große Gebt in allen seinen Theilen übervoll. Wer aber nicht hö konnte, und doch etwas von dem Zug sehen meh miethete einen Platz auf den Gerüsten, welche in der Nahr Abtel erbaut waren, an den Fenstern, auf den Balkonen! Dächern der Häuser, ven denen der Zug zu sehen war, und! lich auf den Straßen, durch welche derselbe kommen muß und trotz der Behauptimgen der Opposstions-Journale kann versichern, daß die Aufnahme JJ. MM. nicht nur in den tei, sondern auch bei den Hunderttausenden außerhalb dersth wahrhaft begeistert war. Auch war die Beleuchtung Abends so allgemein und glänzend, als man sie seit Jahren nicht in London gesehen; welches um so mehr V Fat, weil bei uns dergleichen niemals von oben gte werden kann, eben so wenig als das Verschließen der ka Werkstätten und Fabriken, welches jedoch so allgemein wat, Eine Menge Feuerwerke wurden dabei in a Gegenden der Stadt abgebrannt, und das Schießen mit n len und Flinten dauerte, trotz allen volneilichen Verboten, spät in die Nacht. König und Königin sahen beide gesund h kräftig aus, und man vermißte nichts, als die Gegenwalt.
vortrefflichen Herzogin von Kent nebst ihrer erlauchten Toch
der Prinzessin Victoria. Einige wollen wissen, dit Herso⸗ habe sich beleidigt gesunden, weil man es ihr trocken abgest gen habe, ihrer Tochter eine ihrem Range und ihren Erwarh gen entsprechende Stelle bei, der Krönung anjuweisen. d Times sagt dabei, die Herzogin habe sich bleß von einer leiten lassen, und äußert drohend, daß man ihr wohl die
hung der künftigen Herrscherin Englands entziehen könnte; gegen der Standard in Feuer geräth, und behauptet, die Times b
diese Drohung im Namen der Minister ausgestoßen, wofür man dl
im Parlament zur Rechenschaft ziehen würde. Andere sind!
doch der Meinung, die Herzogin fey deswegen nicht bei der
sishen Armee mit schnellen Schritten vor sich,
erschienen, weil sie die kostbare Gesundheit der Prinzessin He der Ermüdung einer so langwierigen Feierlichkeit in einer
ten Domkirche aussetzen wollte. Da man sich indessen hier ufen fühlt, Alles zu besprechen, so wird man gewiß die Sache
im Parlament zur Sprache bringen. Die Hoffnung, die an hegte, daß die Reform⸗-Bill noch vor der Krönung ins berhaus gebracht werden könnte, ist vereitelt worden, und wahr—⸗ demlich geschieht dieses erst nächsten Montag oder Dienstag.
ch der Annahme derselben in diesem Hause zu versichern, 1 der König zuverläfssig eine Auzahl neuer Pairs ernennen, 1d die Krönung als Gelegenheit dazu benutzen, man weiß je⸗ ch noch nicht gewiß, wer diese seyn werden. — Ein Versuch,
eine Partei unter der hiestgen Bürgerschaft gemacht hat, Bittschrift ans Parlament zu Stande zu bringen, welche
Gang der Reform⸗Bill verzögert hätte, ist von einer großen ehrheit im Stadt-Rath vereitelt worden; woraus man doch ht, daß das Volk lieber dit Bill mit all ihren Unvollkommen— ten, als eine Verzögerung aller Resorm haben will. In Lis— bon hat ein Theil eines Regiments einen Aufruhr-Versuch macht, der aber blutig unterdrückt worden zu seyn scheint.
emdt, be sonders Engländer und Franzosen, sollen bei der in et Hauptstadt bestehenden Gährung, ihres Lebens nicht sicher = Der Standard von diefem Abend versichert, Fürst
lleyrand habe bei der hiesigen Konferenz das bekannte Proto— , welches Frankreich gestattete, hicken, um die Holländer zurückutreiben, erwirkt, nachdem er reits die telegraphische Nachricht erhalten gehabt, daß seine egierung aus eigenem Antrieb eine Armee habe marschiren lassen! raf Grey soll über dieses Verfahren sehr aufgebracht seyn.
St ie der Lande.
Aus dem Hasg, 12. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prin; ijcdrich ist geftern Mittags aus dem Hauptquartier hier einge— offen; sein erlauchter Bruder wird ebenfalls heute erwartet.
Der bisher beim hiesigen Host akfreditirt get wesene Päpst⸗ he Internuntius, Hr. Capaccini, ist von seiner Regierung zurück⸗ ufen worden und hat am ten d. M. die Reise nach Rom ttrtten; an seiner Stelle ist der Kanonikus Hr. Antonucci
s Geschäfts träger hier geblieben.
Folgendes ist der Tagesbesehl, wodurch unserm Heere der am Sten in die Hauptstadt eingeräckten Truppen bestehen aus
affenflillstand angekündigt worden: „Ich mache durch diesen Tagesbefchl dem Heere bekannt, daß
„on Sr. Maiestaͤt dem Könige die amtlich Mittheilung und zu eich den Auftrag erbalten habe, zur Kenntniß der Armee zu Felge,
Festungen und der unter meinen
fehlen stehenden detachirten Corps zu bringen, daß die Feindselig
iten jwischen Holland und Belgien auf sechs Wochen cingestellt
orden! diefe Beßtiimmung ist an, Montag den 21 Aug. X. JW uh
uhr in Kraft getreten und endigt am Montag den 16. Set d 2 ubr Mittags.
Hauptquartier Tilburg, den 8. September 131.
r verschiedenen Befehlshaber der
Der Feldmarschall, Ober⸗Befehlshaber des Hecres, schiedener Waffengattungen durch Warschau. mehrerer Regimenter spielten Stellen
Wilhelm, Prinz von Oranien.“
In Amsterdam sitht man dem verkündeten Besuche der Kö— s Familie mit vieler Freude entgegen; es werden bereits An⸗ aten zu deren Empfang getroffen.
In Herzogenbnsch trifft heute die dasige Schutterei, die einen rühmlichen Antheil am letzten Feidzuge genommen, wieder ein. dieselbt wird von den Einwohnern feierlich eingeholt.
Brüssel, 11. Sept. In der gestrigen Sitzung der Re— räisentauten-Kammer wurde mit den Berichten über die henfcation der Vollmachten fortgefabren. Die Wahl des Hrn. arcia für den Distrikt von Dinant wurde wegen mehrerer da— vorgefallenen Unregelmäßigkeiten aunnllirt. Man schritt dem⸗
ichst zur Wahl des Präsldenten. Nach dreimaliger Ar stimmung wurde fehl iber die Polnische Armer niedergelegt, befindet sich aber noch
hielt Herr von Gerlache von tz) Stimmen 31, und mnach zum Präsldenten proklamirt. Zu Vice-KPrasidenten wur— n die Herren Destouvelkes und Barthelemy erwählt; zu
secretairen: die Hetren Liedts, Lebägue, Dellafaille und Die zum Entwürf der Antwort auf die hronrede ernannte Kommissen besteht aus den Herren Lebean,! Schließ ⸗ 6 befinden sich viele Bürger, die mit der Armee zugleich Warschau äs
von Brouckere.
zevaux, Destonvelles, Fleussu, Gendebien und de Theur. d wurde noch eine Kommission zur Revision des Reglemems
nannt, und die Herren Lefebvre und Ch. Vilain XIIII. zu ten erwählt.
Der Kriegs-Minister wird in einer der nächsten Sitzungen
r Repräsentanten-Kammer mehrere Gesetz- Entwürfe vorlegen;
reine soll nun Zweck haben, die Milizen von 1816 unter die durch einen anderen, sagt man, soll die Re. Armee aufzunehmen, d die Gewalt des Krieg-Ministers in Bezug auf die Entlas-⸗— visorischen Regierung im
baffen zu berufen: erung ermächtigt werden, Fremde in die
nz unfähiger Offnniere näher bestimmt werden.
Die gestrige Sitzunz der Senatoren-Kammer verstrich nach, im Brühlschen Palast residiren. ; . Der General-Post- und Polizei-Direktor des Königreichs
tet Berichten über die Verification der Vollmachten.
Man glaubt, daß man die Herren von Secus Vater, Bi n Allll, von Aerschot und H. von Merode als Kandidaten
ir Prässdentschaft im Senat in Vorschlag bringen werde. Der
tser Functionen einige besoldete Greffiers annehmen.
Der General Belliard, welcher mit Sir Robert Adair nach . gereist war, ist gestern Abend nach Brüssel zurück⸗ sefehrt.
Man versichert allgemein, daß dit Regierung entschlossen
h, von den militairischen Talenten eines Französischen Gene⸗ zz Gebrauch zu machen, und daß diese Maaßregel sich wahr—
theinlich nicht auf einen einzigen General jener Nation beschrän⸗
n würde.
Im Journal des Flandres liest man: ll Rr. 5 ist dem Ministerium der auswärtigen nö jugegangen. Man hält dieses diplomatische
„Das Proto—⸗
Aktenstück ge⸗
eim; aber es verlautet, daß die Konferenz in demselben erklart, halter, und das Bureau des
aß sie die von der Belgischen Regierung gegen das 34ste Pro⸗ did gemachten Bemerkungen als eine Zustimmung im dielem htotokoll betrachtet; demzufolge sagt sie, daß, wenn am 10 Ort. le Unterhandlungen nicht zum Schluß gebracht worden seyen, ie Feindseligkeiten von den kriegführenden Theilen wieder aufge⸗ ommen werden könnten. Die Belgische Regierung hat auf lise Mittheilung eine energische Erklärung erlassen, worin sie es zimlich in Abrede stellt, jemals dem Zästen Protokoll beigetreten seyn und hinzufüizt, daß, wenn der König Wilhelm im Ok— bet die Feindseligkeiten wieder beginnen, der König Leopold ine Zuflucht zu Frankreich nehmen würde. — In diesen Tagen ud Herr Nothomb, mit einer besonderen Misston beauftragt, ach London abgehen. Herr Goblet wird sich ebenfalls dahin tgiben, um Über die Frage wegen Demolirung der Belgzischen tungen zu unterhandeln. J Lüttich, 12. Sept. Man hält es hier für gewiß, daß die ammösische Airmee sich ganz aus Belgien zuräckfichen wird. Dem Polstiqur zufolge, gehe die Organisatien der Rel⸗ ⸗ und würde die⸗
Truppen nach Belgien zu
Armee in Warschan an.
Angelegenhei⸗ B tinw ; —ᷓ WVorstellungen einreichen können.“
Witt wird der National-Garde und
is Stunden in dem hiesigen Arsengl in die Hände des
1447
selbe in den ersten Tagen des Ofttobers im Stande seyn, den Helländern zu widerstehen. Man sche in Brüssel sehr bald der Inkunft einiger Franzoösischer Ober-Ossiziere entgegen, welche in der militairischen-Geschichte Frankreichs berühmt seyen; es wür— den dieselben in Belgische Dienste treten und zur militairischen Reorganisation mitwirken.
Polen.
Warsch an, 13. Sept.“) Vorgestern wurde hier das Na— mensfest Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Thronfolgers,
Alexander, feierlich begangen.
Am 7ten d. M. um 7 Uhr Nachmittags hatte der Kampf vor Warschau nochmals begonnen; während desselben kam der General Berg nach der Hanptstadt; am Abend wurde eine Con— vention unterzeichnet; sogleich begann die Polnische Armee mit Waffen, Geschütz und Munition nach Praga auszurücken, und am folgenden Tage, nachdem sie sich vollständig daselbst versam— meit hatte, marschirte sie von Praga nach Modlin. Am Sten wurde vom Munjespalrath der Hauptstadt solgende Proclamation erlassen: „Da heut, in Folge von Verträgen, welche durch die
höheren Behörden abgeschlossen wurden, die Russischen Truppen
in die Residem einrücken, so hält der Municipalrath es einer— seits für seine Pflicht, jede Besorgniß der Bürger hinsichtlich der Sicherheit ihrer Personen und ihres Vermögens zu verscheuchen, andererseits ist es aber auch sicher zu erwarten, daß alle Einwoh— er die geziemende Ruhe beobachten werden. Der Prästdent Osinski.“ Um 8; Uhr Morgens am verflossenen Donnerstage (8.) bot der
Präsident der Stadt Warschau, umgeben von einer Deputation des Municipal-Naths, dessen Präsidenten an der Spitze, an den Jerusalemer Barrieren Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großfürsten
Michael Brod und Sal dar: Se. Kaiserl. Hoheit geruhten, diese Deputation aufs zuvorkommendste mit Worten des Friedens
amnzureden, und ritten an der Spitze eines glänzenden Stabes und Alif dem Sächsischen Platz sprach derselbe zu dem Volk und äußerte: „Wer von den Einwohnern der bereits völlig genesen sind, haben am gten d. die Lazarethe ver⸗ lassen. Krankheit befallen worden. sten die Bürgerfranen und die Inspektoren noch immer die tha⸗ tigste Hülfe. In Krakau verweilen noch sehr viele Familien aus
der Garde in die Stadt ein.
Resloenz ein Gesuch hat, der möge sich direkt au mich wenden.“ Se. Kaiserl. Hoheit wohnt im Palast der Königl. Statthalter.
Der Feldmarschall Graf Paskewitsch langtt am Abend desselben Tages hier an und übernachtet in Belvedert. Die
den Kaiserlichen (Earden zu Fuß und i Pferde, nämlich aus dem Preobrazenskischen, dem Siemionowskischen, Moskauer, Tä⸗ ger- und Leibkosaken-Regiment u. s. w. Zu gleicher Zeit kebrten
die früher in Warschau gestandenen Regimenter der Litthauischen und Wolbynischen Garde zu Fuß und das Grodnosche Husaren⸗ das Podolische Kürassser- und
Regiment wieder hierher zurück, das Litthanische Uhlanen-Regiment aber begaben sich in die Wo⸗ sewodschaft Kalisch. Auch Praga wurde an demselben Tage von den Faiserlichen Garden besetzt.
Vorgestern rückte noch eine große Menge Russischer Truppen ver⸗ Die Musik-Corps
aus beliebten Gesaängen.
Es heißt, sagt der gestrige Warschauer Kurier, sunfzebntägiger Waffenstillstand eintreten soll, bis aus St. Pe— tersburg von Sr. Majestät eine Entscheidung eingebt.
Nachdem die Polnische Armee aus Praga ausgerückt war, hielt sie iht erstes Nachtquartier am gten d. der Straße nach Modlin. Graf Zamoyski als Parlamentair aus dem Lager der Polnischen Gegenwärtig befindet sich die letztere in
Modlin; sie wird vom General Rybinski kommandirt. Gestern
langte der Polnische General Dziekonski von der Armer aus
Modlin hier an und kehrte hald darauf wieder dorthin zurück. Der General Kasimir Malachowéki hat zwar den Oberbe— bei derselben. General Romarino soll sich mit einem Theil seines Corps nach Zamose gtwendet haben.
Ein Gerücht, als wären vorgestern in Modlin und der Uim⸗ gegend Unruhen ausgebrochen, hat sich nicht beflätigt. In Zegrz
verlassen haben. .
Dem Vernehmen nach, wird der Feldmarschall Graf Paske⸗ witsch-Eriwanski seinen Aufenthalt im Königlichen Schloß nehmen.
Der (General Rennenkampf ist vorgestern, als Courier von
St. Petersburg kommend, und der Obeist Malostwoff aus Lo— wicz in hiesiger Residem eingetroffen.
.
Der Staatsrath Engel, welcher mit Organisation einer pro⸗
heut in Warschau eintreffen, und wird derselbe, dem Vernehmen
Polen, Staatsrath Suminski, soll in kurzem hier eintreffen.
Der Graf Andreas Zamoyski ist am 10ten d.,
Ftnat wird, wie man sagt, nicht dem Gebrauch folgen, die Se- Paß des Russischin Gesandten Grafen Tatischtscheff versehen,
etaire aus seinem Schooß zu erwählen, sondern zur Verrichtung
über Thorn aus Wien hier angekommen. General Krukowiezki befindet sich noch in Warschau. Ueber en jetzigen Aufenthalt des Generals Skrzynezki hat man keine sich ere Kunde; die größte Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß er sich in Gallizien in der Nähe von Krakau befindet. Der Staats-Referendar Präsident J. Laszezynski hat Fol⸗ gendes bekannt gemacht: „In Erfüllung erhaltenen Auftrag?
zeigt das Municipal-⸗Amt der Stadt Warschau den Einwohnern
der Hauptstadt an, daß der Kavallerie-General Graf Witt zum Gouverneur der Residenz Warschau, der General⸗Major Baron Behörden die Einwohner in jeder dringenden Angelegenheit ihre Der Gouverneur Graf Witt wohnt im Palast der Statt⸗ Generals Korff ist einstweilen im Hauptrathhause.
Durch einen Tagesbefehl des General-⸗-Gonverneurs Grafen
allen anderen Personen, die sich im Besitz von Waffen befinden, anbefohlen, dieselben binnen der Artillerie, Brigade-Generals Bontemps, niederzulegen, wi⸗ drigenfalls ste nach der Strenge der Kriegsgerichte bestraft wer⸗ den sollen.
Die Offiziere höheren Ranges von der National⸗Garde wur⸗ den dem Kommandanten der Hauptstadt vorgestellt; am gten d., Freitags, verrichteten 69 Gardisten den Dienst.
Man will wissen, daß unter den Mitgliedern der Warschauer National-Garde 1000 Personen ausgewählt werden sollen, um
den Bürgerdienst zu verrichten.
„ Kurz vor dem Schluß un seres Blattes geben uns noch Blaͤt· ter des Warschauer Kuriers vom gten bis 163ten d. zu, aus de⸗ nen wir Obiges zu entnehmen uns beeilen.
daß ein treff der Landeskultur veschlossen, daß vor Allem der Grund⸗
in Jablonna auf Am 10ten d.,, Sonnabends, kam der
Konigreich Polen beauftragt ist, soll
mit einem nen zu leisten hat.
FKForff aber zum Stadt-Kommandanten ernannt ist, an welche
Direktors
und Gallizien soll nächstens erleichtert werden. befanden sich wahrend dieses Sommers eine große Menge Ver—
Der Warschauer Kurier vom 10tem d. enthält die Pro⸗ clamation Sr. Majestät des Kaisers Nikolaus an die Polen, vom 29. Juli‘), mit dem Bemerken, daß er den Auftrag erhalten habeK fie dem Driginal gleichlautend in sein Blatt Kufzuneh⸗ men. Hierauf hringt dasselbe Blatt die Proclamation des Feld— marschalls Paskewitsch, welche derselbe nach dem Uebergange der Russischen Armee auf das linke Weichfel-User an die Einwoh⸗ ner des Königreichs Polen erlassen hatte.“)
Gegenwärtig befinden sich 50 Generale von der Russischen Armee in Warschau.
Der Municipalrath verrichtet noch immer seine Amts— geschäfte.
In der Nacht vom 10ten zum 11ten d. M., zwischen 11 und 12 Uhr, machten die in dem Inquisitionshaus, dem soge⸗ nannten Pulverthurm, eingekerkerten Verbrecher, nach vorher ge— schmiedetem Koniplott, einen Versuch, sich zu befreien. Die Polizeiwache, welche sich dort auf dem Posten befand, so wie niehrere Bürger von der National-Garde, leisteten eifrigen Bei⸗ stand zur Ueberwältigung der Gefangenen; es kam sogar zu einigen Schüssen, wodurch einer der Missethäter getödtet und verwundet wurden.
Es heißt, daß eine Verordnung erscheinen wird, der zufolge alle Kassen- und Bank-Billets so wie bisher im Umlauf blei⸗ ben sollen.
Der Kurs der Pfandbriefe hat sich beträchtlich gehoben, man bezahlte sie schon wieder mit sß Fl. Seit einigen Mona— ten hatte man fast gar keine Silbermünze in Warschau zu Ge⸗ sicht bekommen; jetzt ist schon viel dergleichen wieder im Umlauf,
Gestern um 9 Uhr Morgens langte auch die Posener Post hier wieder an und brachte Zeitungen vom 25sten v. M. mit,; die man jedoch schon früher über Plozk in Warschau erhalten
hatte.
Aus der (Gegend von Lenczpz, Rawa und Brzesc-Kujawski
sind mehrere Bürger in Warschau angekommen.
Schon seit einer Woche forderte die Cholera hier fast gar kein Opfer mehr. Viele Soldaten der Polnischen Armee, welche
Gestern jedoch sind wieder mehrere Personen von dieser In allen Militair-Lazarethen lei⸗
Die Communication zwischen Krakau In Krzeszowice
dem Königreiche Polen.
wundete vom Militair.
Ein großer Theil der Barrikaden und Pallisaden wurde schon am Donnerstag zerstört.
Während des Kampfes am verflossenen Dienstag und Mitt⸗
woch, gingen in den Vorstädten von Warschan im Ganzen 45
Häuser in Flammen auf.
De ut ch le n d
In den geheimen Sitzungen der Baierschen De— vutsrten-Kammer vom 22. und 23. Aug. wurde in Be—
satäz. „die Gebundenheit der Güter sey aufgelost“ aufgestellt und
dit Staats-RKegierung gebeten werde, auf den Grund der von
dem Freiherrn v. Closen gestellten Anträge, so wie sich dieselben nach den beschlossenen Abänderungen und Zusätzen gestalten, ein Gesetz über die Landeskultur zu erlassen. Die wichtigsten dieser
Abänderungen und Zusätze aber sind folgende: Die Dismem⸗ bration an bereits häuslich angesessene Individtten unterliegt keiner Beschränkung, dagegen darf zu einer Dis membration zum Behuf von neuer Ansäßigmachung, nach vorheriger Vernehmung
der betreffenden Gemeine, nur ein Grund verwendet werden, welcher 15 Kr. Steuersimplum entrichtet, welcher Steuersat siberbaupt als das Minimum bei Abtrümmerungen angenommen
wird. Der grundherrliche Konsens zur Zertrümmerung kann nur
verweigert werden, wenn erweislich die auf jedes einzelne Grund— stück gelegte Abgabe durch daslelbe nicht hinreichend gesichert isi. Die Zehente der Pfarrer, Benesßziaten, Stiftungen und Kor— porationen, sowie die des Staats, sollen firirt und für die Zukunft weder erhöht, noch unter dem Titel von Novelzehenten neu er— hoben, desgleichen neu kultivirte Gründe, welche zur Zeit der Fixirung noch nicht zehentpflichtig sind, dieses auch in der Folge nicht mehr werden können. Dem Zehentpflichtigen wird über⸗ lassen, ob er die für den Zehent ju reichende Abgabe in Natu— ralien ober u Geld bestimnit haben wolle. Die Umwandlung der N atural-Frohndienste muß, wenn der Frohnpflichtige es verlanat, in der Art geschehen, daß der Erstere auf sein Gut statt der Frohne, nach seiner Wahl, eine Korn- oder Habergilt,
oder einen Geldzins übernehme, welcher, der Ermittelung durch Sachverständige zufolge, nach allgemeinen landwirthschaftlichen
Erfahrungen und gegebenen örtlichen Umständen, dem halben Theil des ortsüblichen Miethlohns derjenigen Dienste gleichkommt, die der Frohnpflichtige gemäß der Firation ungemessener Froh⸗ Alle Güter, welche dem Staate, oder zu Pfarreien, Gemeinen u. s. w. srundbar sind, sollen in be⸗ denzinsige Güter (hong censitica) umgewandelt werden, so daß für alle bisher darauf lastende grundherrliche Abgaben ein jährlicher Bodenzins theils in Getreide, theils in Geid entrichtet werde. Den adlichen Besitzern von Gütern mit Ge— richtsbarkeit soll die Standschaft un Gerichtsbarkeit über ihre ehemaligen Grundholden in der bisherigen Art verbleiben, wenn die letzteren auch ihre grundherrlichen Abgaben abgelöst, oder die
Grundgerechtigkeit gewandelt haben.
richtet herren, Annuitaten
richtung von
in bodenzinstges oder freies Eigenthum um— Außerdem sfellte die Kammer noch mehrere, auf die Landeskultur bezügliche Anträge, wovon die wesent— lichsten: daß in den einzelnen Kreisen unter Garantie des Staats, zum Behuf der Ablösung der Grundlasten, Kredit-NAnstalten er⸗ werden sollen, welche an die Grundholden und Grund⸗ nur von Seiten der Schuldner aufkündbare und mittelst don pCt. abzutragende Kapitalien zu à pCt., und mn baarem Gelde ausleihen, daß die Staats-Regierung die Er— Fredit-Vereinen auf alle Art begünstige, und mehreren solcher Vereine bis zum Betrage ener Million gegen Deponirung von Pfandbriefen zn , höchstens 4 Procent Zinsen vorschieße, daß den ein⸗ zelnen Gemeinen oder Distrikten freistehen solle, durch eigene Drdnungen spezielle Strafbestimmungen gegen Uebertretung der sandwirthschaftlichen Polizei fesijusetzen, daß endlich die Modera⸗ tion der grundherrlichen Abgaben der damit überbürdeten Güter, sofern sie nicht aus freiem Zugestandnisse erfolgt, kraft des Ge— setzes eintreten und namentlich bei überlasteten Königl. Grund⸗ holden durch die Staats-Regierung bis auf höchstens ; des rei⸗ nen Ertrages bewerkstelligt werden, zeitliche Moderationen aber, welche 30 Jahre ununterbrochen zugestanden wurden, nach Ab— lauf dieses Zeitraums in ständige Moderationen übergeben sollen.
S Nr. 224 der Staats⸗Zeitung.
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5 S. Rr. 208 der Staats⸗Zeitung.
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