en für sie hach sich ziehett, vor t durch Be⸗ tung derselben en! . denen sie sich jedoch durch Unterm 15ten d. M. machte der Kriegs⸗Gouverneur bekannt, daß alle Offiziere und Militair-⸗Beamte, welche von der ihnen gewährten Erlaubniß, der Polnischen Armee zu folgen, keinen Gebrauch gemacht, sondern sich vielmehr in den Bureaus des Kriegs⸗Ministeriums gemeldet hätten, so wie auch diejenigen, welche von der Polnischen Armee nach erhaltener Entlassung zu⸗ rückgekehrt wären, sich an diesem und am folgenden Tage in den genannten Bureaus stellen sollten, um die weiteren Befehle zu empfangen. — Diese Aufforderung wurde am 16ten wiederholt, mit der Hinzufügung, daß diejenigen, welche derselben bis zum 18ten nicht nachkämen, als Kriegsgefangene angesehen und be— handelt werden sollten. Zugleich wurden alle Haus⸗Eigenthlimer und andere Personen gewarnt, daß sie sich der strengsten Ver— antwortlichkeit aussetzen würden, wenn man am 18ten noch Pol— nische Offiziere, denen der Aufenthalt in Warschau nicht gestat— tet worden, entdecken sollte. —
Am 18ten d. M. erließ der Gouverneur folgende Bekannt— machung:
„Ich bin bengchrichtigt worden, daß taͤglich verschiedene falsche Geruͤchte in der Stadt verbreitet werden, welche darauf hinzielen, entweder von den Streitkräften und Verhaͤltnissen der Armee Sr. Majestaͤt des Kaisers und Koͤnigs, oder von den Streitkraͤften der Insurgenten, oder endlich von ihren Erfolgen und der vermeintli⸗ Fe Unterstuͤtzung, die sie zu erwarten haben, irrige Vorstellungen zu erregen. Obgleich nun so grundlose Geruͤchte bloß Verachtung verdienen, so geben sie doch gerechten Anlaß zu der Vermuthung, daß diejenigen, welche sie verbreiten, dies in der Absicht thun, um Besorgniß zu erwecken, die leicht einen schaͤdlichen Einfluß auf die bffentliche Ruhe ausuͤben koͤnnte; und ich warne daher die Einwoh⸗ ner jeglichen Standes der Hauptstadt Warschau vor solchen verraͤthe⸗ rischen Bestrebungen, und fordere sie auf, um ihres eigenen und des allgemeinen Wohles willen, wenn sie in den Reden verdaͤchtiger und unberantwortlicher Leute dergleichen Absichten bemerken, diese Auf⸗ wiegler festzuhalten oder bei dem Platz⸗Kommandanten anzuzeigen.“
Außerdem machte derselbe an demselben Tage noch folgende Verfügung bekannt:
„Da alle Termine, welche den Herren Offizieren jedes Ranges von der Polnischen Armee zu ihrer Gestellung vor dem bezeichneten Ministerium, um das zu erfuͤllen, was hinsichtlich ihrer bestimmt ist, so wie auch der in dieser Hinsicht gestattete Aufschub, bereits verflossen sind; da sie hierzu durch drei an den Straßenecken ange⸗ schlagene und in alle öffentliche Blaͤtter eingeruͤckte Bekanntmachün⸗ gen aufgefordert wurden, also nicht zu glauben ist, daß diese Verfuͤ⸗ gung nicht zu eines Jeden Kenntniß gekommen seyn sollte, und man daher, wenn irgend einer dieser Herren Offiziere bis jetzt der erwaͤhnten Formalitaͤt noch nicht Genuͤge geleistet, gerechter Weise vermuthen muß, daß er sich weigert, den e der hoheren Behoͤrde sich zu unterwerfen, so halte ich es fuͤr nothwendig, Folgendes be— kannt zu machen: 1) Jeder Polnische Offizier, der die Erlaubniß hat, fer⸗
nerhin in Warschau zu verweilen, wird mit einer zu diesem Zweck auszu⸗ fertigenden Aufenthaltskarte versehen, die er immer bei sich tragen muß, um sich in dieser Hinsicht, wie es von ihm gefordert wird, zu legi⸗ timiren. Diejenigen, welche einer solchen Aufforderung nicht sollten Genuͤge leisten konnen, sollen als Kriegsgefangene angesehen und demgemäß mit ihnen verfahren werden. 2) Von jetzt an ist es den Herren Hauseigenthuͤmern, so wie ihren Miethern, bei strenger Ver— antwortlichkeit nicht mehr erlaubt, einen Polnischen 2. in ih⸗ 6 aufzunehmen, wenn er nicht mit einer solchen Karte versehen ist.“ .
Heute Mittag um 12 Uhr fand hier auf dem evangelischen Kirchhofe das Leichenbegängniß des Oberst Mey, Commandenrs des Siemianower Garde⸗Regiments, statt. Er war es, der die Freiwilligen der Garde gegen die Schanzen der Hauptstadt führte und dann in Folge der erhaltenen Wunden starb. Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael geruhte, die sterblichen Ueberreste dieses Tapferen in Begleitung mehrerer Generale und Offiziere und eines Bataillons des Siemianower Regiments nach ihrer Ruhestätte zu geleiten.
Es heißt hier, daß sich der Fürst Adam Czartoryski jetzt in Krakau befinde.
Vorgestern kamen der General-Lieutenant Kolakin und der Geueral⸗Major Sergejoff und gestern der Brigade⸗General Kos⸗ sezti und der Graf Skarbek in Warschau an.
Der Ober⸗Post-Direktor des Königreichs Polen, Herr Do— hiezki, macht bekannt, daß in Folge höherer Verfügung die Po— sten und Estafetten auf allen von den Kaiserlichen Truppen be— setzten Landstraßen wiederhergestellt worden und so wie gewöhn⸗ lich abgehen werden.
Ein von dem Municipalrath aus Räthen und anderen Bür⸗ gern gewählter Ausschuß ist gegenwärtig damit beschäftigt, den Schaden abzuschätzen, welchen die Eigenthümer der am Tten d. M. abgebrannten Häuser erlitten haben.
Die Soldaten, welche von der Polnischen Armee zurückkeh⸗ ren und in Warschau ankommen, erhalten die Erlaubniß, sich nach ihrer Heimath zu begeben, und noch außerdem ein verhält— nißmäßiges Reisegeld.
Vorgestern Abends wurden 4 Personen, welche, einer erlas— senen Verordnung zuwider, Abends nach 9 Uhr ohne Laterne auf der Straße betroffen wurden, verhaftet und mußten die Nacht über in der Wache zubringen.
Frankreich.
Paris, 19. Sept. Vorgestern hatten der Englische Ge⸗ neral Ponsonby, Gouverneur von Malta, und der Großbritani⸗ sche Botschafter, Lord Granville, die Ehre, zur Königl. Tafel gezogen zu werden. Heute führte Se. Majeslät den Vorsitz in einem mehrstündigen Ministerrathe.
Das Wahl⸗Kollegium zu Embrun (Ober-A1Alpen) hat Herrn Allier, der wegen mangelhafter Wahl von der Kammer zurück— gewiesen worden war, mit starker Stimmen-Mehrheit wiederge— wählt. — In Chateaubriand (Nieder-Loire) ist statt des doppelt gewählten Herrn A. von Saint-Aignan Herr von Fermont, ein Bruder des Deputirten der Ille und Vilaine, zum Deputirten ernannt worden. ,
Der Moniteur meldet über die gestrigen Unruhen: „Es sind gestern neue Versuche gemacht worden, die öffentliche Ruhe zu stören; aber die Gegenwart imposanter militairischer Kräfte und die Gesinnung des Volkes haben die Böswilligen entmuthigt und ihre Pläne im voraus vereitelt. Es ist nichts unternom— men worden, was nicht sofort unterdrückt worden wäre, und Abends war die Circulation in allen Straßen der Hauptstadt eben so frei, als an den Tagen, wo die größte Ruhe in derselben herrschte. Zwischen 12 und 1 Uhr Mittags hatte sich ein ziem⸗ lich zahlreicher Volkshaufen in dem Garten und im Hofe des Palais-Rohal gebildet; die strafbarsten Aeußerungen ließen sich vernehmen. Alsbald langten aber starke Detaschements der Na⸗ tional⸗Garde und der Linien-⸗Infanterie an. Der Hof und die ihn umgebenden Gallerieen wurden, nicht ohne einigen Wider⸗ stand, gesäubert und die Widerspenstigsten unter den Ruhestörern verhaftet. Erst aus dem Palaste verjagt, wurde das Volk bald gänzlich zerstreut. Aber gegen h Uhr Abends bildeten sich neue Gruppen auf dem Platze vor dem Palais⸗Rohyal und von Ler Rue St. Honors bis
Fol ob
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nach der Rue du Coq. Zwei Kavallerie⸗Abtheilungen stellten jedoch bald die Circulation in der ganzen Umgegend wieder her, während die Stadt-Sergeanten, meistentheils auf die Denun⸗ ciationen der Bürger selbst, zahlreiche Verhaftungen vornahmen. Während dieser Zeit hielten starke Detaschements der National⸗ Garde die Boulevards Montmartre, Bonne⸗Nouvelle, Saint⸗ Denis und Saint-Martin besetzt; ihre Gegenwart allein reichte hin, um jeder Unordnung vorzubeugen. — Noch haben wir über das wichtigste Ereigniß des ganzen Tages zu berichten, nämlich über die Verhaftung von etwa 20 Individuen, die sich in der kleinen St. Ludwigs-Straße bei einem Weinhändler eingeschlos— sen hatten, um, wle es scheint, über die am Abend zu bewirken— den Unruhen zu berathschlagen. Die Behörde, zeitig genug hier— von benachrichtigt, ließ das Haus umstellen. Als die Ruhestö⸗ rer sich eingeschlossen sahen, verrammelten sie die Thüren und weigerten sich, der Aufforderung des Polizei⸗Commissairs, welcher die Oeffnung im Namen des Gesetzes verlangte, zu genügen. Das Hausthor ward also gesprengt und Alles, was im Hause vorgefünden wurde, verhaftet und auf die Polizei⸗Präfektur ge— führt. Unter den Arrestanten befindet sich auch ein gewisser Chauvin, Mitglied der Gesellschaft der Volksfreunde, bei dem man ein Paar geladene Pistolen fand. Die Uebrigen trugen ebenfalls Waffen bei sich. Es läßt sich erwarten, daß dieser Fang zu wichtigen Entdeckungen führen wird. Der Eifer der National⸗Garde, der Li⸗ nien Truppen und der Munizipal⸗Garde hat sich nicht einen Augenblick verläugnet; er ist unermüdlicher, als die Verderbtheit derer, die ihn solchergestalt auf die Probe stellen. Auch die Unenschrocken— heit und Hingebung der Stadt⸗Sergeanten, die sich, um Ver— haftungen zu bewirken, herzhaft der Gefahr aussetzten, und wo— von mehrere sogar schwer verwundet wurden, dürfen wir nicht unerwähnt lassen. Der Marschall, Graf Lobau, der mit ge— wohnter Thätigkeit die Dispositionen des Tages selbst leitete, er⸗ schien in allen Stadtvierteln an der Spitze seines Generalstabes.
Sollten ähnliche Versuche zur Störung der Ruhe erneuert wer-
den, so sind Maaßregeln getroffen worden, um ihnen mit dersel— ben Schnelligkeit und Wirksamkeit zu steuern.) Andere hiesige Blätter bringen noch folgende Details über die gestrigen Un— ruhen: „In der Mittagsstunde ging eine unzählbare Menge Neugieriger auf den Boulevards und in den Umgebungen des Palais⸗Rohal spazieren, doch zeigten sich nirgends feindselige Ab⸗ sichten. Gegen 14 Uhr wurden indessen die Gruppen im großen Hofe des Palais-Rohal immer dichter und unruhiger, und bald erhob sich aus ihrer Mitte drohendes Geschrei gegen die Mini— ster, namentlich als einige Personen, die man für die Minister hielt, und unter denen man insbesondere den Handels⸗Minister, Grafen von Argout, zu erkennen glaubte, sich an den Fenstern des Palastes zeigten. Die in der Nähe stehenden Truppen und National⸗Garden trieben die Menge aus dem Hof und Garten des Palais-Rohal in die anliegenden Straßen und auf den Platz zurück, wo sie von den Patrouillen auseinandergesprengt wurde. Starke Kavallerie⸗Piquets bildeten hierauf ein Quarré vor dem Gitter und hinderten die Gruppen, sich zu sammeln und einzu— dringen. Um 2 Uhr war die Circulation in dieser Gegend wie— der frei. Eine der Gruppen zog durch die Straße Vivienne und über die Boulevards und schien sich nach den Faubourgs St. Denis, St. Martin und du Temple wenden zu wollen. Gegen 5 Uhr bildeten sich Gruppen auf dem Boulevard Montmartre, wurden aber bald zerstreut. Der Abend verfloß ruhig; nur sah man mehr Menschen auf den Straßen, als gewöhnlich, und na— mentlich viele Patrouillen; nirgends fand von Seiten der Menge eine feindselige Demonstration statt, und um 11 Uhr wa— ren alle Neugierigen in ihre Wohnungen zurückgekehrt. Im Laufe des ganzen Abends wurde keine Laterne eingeworfen. — Ein auf dem Börsen-Platze verhafteter junger Mann suchte in seiner Tasche eine geladene Pistole zu verbergen. In dem Gedränge erhielt der Hahn einen Druck, ging los, und der Schuß fuhr dem Unglücklichen in die Seite; nach einigen Augenblicken verschied er. — Ein Versuch der Menge, die Vorstellung im Theater des Variétés zu unterbrechen, indem man nach den Fen— stern des Gebäudes mit Steinen warf, wurde von der National⸗ garde vereitelt.“ — Der Temps meldet, in der Mitte eines von einem Truppen⸗Detaschement gedrängten Volkshaufens seyen zwei Stadt-Sergeanten erdrückt worden.
Der Marschall Lobau hat gestern folgenden Tages-Besehl an die National⸗Garde erlassen:.
„Die kürzlich uͤber das heldenmuͤthige Polen eingegangenen Nachrichten haben Traurigkeit in Paris verbreitet; und, gleich als ob ein solches Ungluͤck fuͤr Frankreich nicht schon hinreichend waͤre, haben die ewigen Feinde der offentlichen Ruhe, Maͤnner, die sich nur in Stoͤ— rungen und Unordnungen gefallen, den Versuch gemacht, zu jener so gerechten Trauer noch eine andere nicht minder betruͤbende und noch schmerzvollere hinzuzufuͤgen. Alle mogliche Leidenschaften sind hervorgerufen worden, um ein friedfertiges Volk irre zu fuͤhren und zu den beklagenswerthesten Ausschweifungen zu verleiten; aber diese strafbaren Versuche sind an dem gesunden Sinne und an dem auf⸗ geklaͤrten Patriotismus, wovon die Menge so gluͤcklich beseelt ist, gescheitert. Indem diese sich taub gegen die Regungen des Hasses und gegen die nicht minder gefaͤhrlichen Einfluͤsterungen der Ver⸗ leumdung zeigte, bewies sie, daß sie ihr wahrhaftes Beste richtig verstehe, und daß ein eiteles Geschrei nicht hinreiche, um sie in ih— rer Ansicht wankend zu machen. Der kommandirende Marschall be— eilt sich, bei dieser Gelegenheit eine ihm recht suͤße Pflicht zu erfuͤl⸗ len, indem er seinen Waffen-Gefaͤhrten fuͤr ihr Betragen waͤhrend der Unruhen, so wie fuͤr den Eifer, dankt, womit sie seinen man— nigfachen Aufforderungen, namentlich am Abend des 17ten, ent—⸗ sprochen haben. Die Festigkeit, die sie bei diesem, wie bei jedem anderen Anlasse, bewiesen, wurde allein hinreichen, um Alles zu ret—⸗ ten; was vermag sie nicht unter der Mitwirkung und dem maͤchti⸗ gen Beistande der verschiedenen Truppen Corps, denen eben so we⸗ nig, wie der National⸗Garde, nach dem Joche der Straßen-Auflaͤufe geluͤstet, und die diese Auflaͤufe, wie sie, stets mit unermuͤdlicheim Nachdrucke bekaͤmpfen werden! Die Unruhestifter konnen auf diesen unaufloslichen Verein in Kraft und Willen immer gefaßt seyn; möchte doch das Gefuͤhl ihrer Ohnmacht sie mindestens vor neuen Versuchen bewahren, die nicht anders als verderblich fur sie ausfal⸗ len koͤnnten! Ich halte es fuͤr uͤberfluͤssig, die Herren National⸗Gar⸗ disten aufzufordern, daß sie in ihrem Eifer fortfahren und in den verschiedenen Dienstleistungen, wozu sie berufen werden moͤchten, eine stets zunehmende Puͤnktlichkeit zeigen mogen; dies ist fuͤr sie eine Ehrensache und fuͤr Alle ein Pfand des Friedens, eine Büuͤrgschaft der Sicherheit. Der fommandirende Marschall seinerseits kennt alle seine Pflichten und wird sie zu erfuͤllen wissen.“
„ WVorgestern Abend um 115 Ühr hatte Herr Vivien eine halb— stündige Audienz beim Könige, begab sich von da zum Marfschall Lobau, bei dem er ungefähr eine Stunde verweilte, worauf er nach dem Präfektur-Hotel zurückkehrte, das er gestern früh um „ Uhr Morgens verließ. Um 6 Uhr war der neue Präfekt, Herr Saulnier, bereits eingezogen, und alle Beamte, die von der Ent—⸗ lassung ihres bisherigen Chefs noch nichts wußten, waren über diese über Nacht eingetretene Veränderung erstaunt. — Der
2 Daß am 19ten keine neue Unruhen vorgefallen sind, haben . . gestern nach einem Privatschreiben aus Frankfurt 4. M.
Constitutionnel macht bei dieser Gelegenheit die Bemerlkm beputirte vor acht Uhr eingefunden hatten daß man noch nie einen so schnellen Wechsel der Polizei⸗ Pri ö der Redner eintragen . er, a für oder wider den ten erlebt habe, wie seit der Juli⸗Revolution. Herr Bavoux ha sset-⸗Entwurf in Betreff der Pairie zu sprechen gesonnen sind diesen Posten nur 5 Tage, Herr Girod vom Ain g9, Graf Re ann Punkt 12 Uhr mit dem Kommissions⸗Berschte siber das hard i5, Kerr Baude 57 und Herr Vivien 2098 Tage beließ äödget von 1831, und zwar erstattete davon Hert Pelet (von . Die Oppositions⸗Blaäͤtter stellen ihre Betrachtun; r kozere) den die Ausgaben, Herr Beslay den die Einnahmen be⸗ über die Entlassung des Polizei- Präfekten Herrn. Vin sffenden Theil. Nachdem hierauf auch Herr Dozon über die und seines General-Secretairs Herrn Billig an, die, ih Hraposstion des Herrn Blondeau wegen der Gehalts⸗Verminde⸗ Meinung nach, unter den jetzigen Umständen höächst auff ngen berichtet hatte, ertheilte der Präsident Herrn Béren—⸗ lend sey; sie wollen die Veranlassung dazu darin finder das Wort, um den so wichtigen und so lange mit Un— daß der Präfekt sich in der ihm von Herrn Perier schon fen ald erwarteten Kommissions-Bericht über den Entwurf übersandten Proclamation, die, nach der Angabe dieser Blitz ie die Rekonstituirung der Pairie vorzutragen. Er begann mit für die Polen verletzende Aeußerungen enthalten hätte, Aendem R Auseinandersetzung des Rechtes, das die Pairs⸗ Kammer habe gen erlaubt habe, und daß Herr Billig durch seine ultralibergt J der Prüfung und Entscheidung dieser Frage Theil zu nehmen; Gesinnungen schon seit längerer Zeit die Unzufriedenheit des M erinnerte zu diesem Behufe daran, daß das Band welches nisteriums erregt habe. Andere Blätter geben einen von Mal beiden Kammern mit einander verknüpfe, noch zu keiner Zeit genannten beiden Beamten eingereichten Bericht über den Mhrochen worden sey, daß die Sesslon am 5. August v. J. don stand von Paris als Grund an. kieutenant- General in Anwesenhrit beider? Kammern er—
Der Messager des Ehamhres sucht die Regierung Fut, daß die Revision der Charte von beiden berathen und vo— gen den ihr von den Oppositionsblättern gemachten Verwuif worden, daß Ludwig Philipp am 7. August vorigen Jahres rechtfertigen, daß sie, der Wahrheit zuwider, die Nachricht g] Charte vor beiden Kammern beschworen habe n. . f. Dem⸗ der Einnahme von Warschau auf telegraphischem Wege i st bekämpfte er die Ansicht derer, welche bel dieser Gelegen kommen zu haben behaupte, um dem Publikum die Details M die Primair⸗Versammlungen zusammenberufen wissen wollen ses Ereignisses vorenthalten zu können. Alle diese Behauptu i nach seinem Ausdrucke ein unentwirrbares Chaos zur ʒolgẽ
gen seyen ungegründet. Die erste Nachricht sey von Frank zm würde. Nach einigen allgemeinen .
um sich auf die
nach Straßburg gekommen und von dort durch den Telegraph ir die Natur und Stellung der Pairie in verfa ißi Donnerstag früh (Rden 15ten) nach Paris befördert en, aten, setzte der ger, rer 9 än hte an en , sie nur in zwei Zeilen und ohne alle nähere Angaben die Nwöh d der Majoritctt der Komimission über die Hauptpunkte dein richt von der Uebergabe Warschau's gemeldet habe, so habe M etz- Entwurfes auseinander. Die erstere sey der Meinung Regierung ihr noch keinen Glauben schenken wollen; an den F die Pairs⸗Kammer, als ein pouvoir modérateur. nothwen⸗ selben Nachmittage sey aber die Nachricht abermals von den Nauf das Prinzip der Erblichkeit bastrt werden müsse, weil Straßburger Präfekten, der sie von dem diesseitigen Residentz z sonst alle Kraft und Unabhängigkeit fehle, und daß vie le in Weimar erhalten, in einer ausführlicheren Depesche gemelh it darum so hestige Gegner der Erblichkeit der Pairie seyen, worden, so daß an ihrer Richtigkeit nicht mehr zu zweifeln ] l sie später auch die Erblichkeit der Krone zu vernichten hoff⸗ wesen sey. Die Regierung habe sie nicht geheim zu halten a Diese Ansicht über die Pairie suchte der Redner durch eine sucht, sondern sie noch den Abend in der Stadt verbreiten un ie Uebersicht der Geschichte der Pairs-Kammer während ihres am nächsten Morgen in den Blättern bekannt machen lassen. Höehnjährigen Bestehens zu rechtfertigen. Die Ma jorität
Die Quotidienne äußert: „Die Insurrection in Wa] Kommissson (5 gegen 4) habe sich aber gegen jedes aristo⸗ schau war die letzte der drei großen politischen Bewegungen iche Uebergewicht im Staate und alfoö gegen die welche die Juli-Revolution zum Ausgangspunkte hatten. Bel Hlichkeit ausgesprochen; dagegen schlage sie, in Üeberein— gien, Italien und Polen waren gleichsam drei große Strahlen mung mit dem Gesetz⸗ Entwurfe, die direkte Ernen— die sich in Paris, als ihrem Mittelpunkte, vereinigten. Di j der Pairs durch den König, aber unter gewissen Be⸗ ser Mittelpunkt hat jetzt keine Strahlen mehr Wem sinkungen und Bedingungen, vor. Endlich sey die Majoritãt eine Wirkung aufhört, so ist dies auch, ein Symptom dil Kommission, im Widerspruch mit dem Entwurfe, der Ansicht Todes; für die Ursache.“ Der Constitutionnel bemess die gegenwärtige Konstituirung der Pairie eine desinitive seyn hierbei: „Dieser Satz scheint uns sehr lehrreich; ersten der eine spätere nochmalige ger ni gestattende Zusatz⸗Arti⸗ jeigt er uns, welches Interesse Frankreich daran haht, testrichen werden müsse. Dies ist ungefähr dasjenige, was die Unabhängigkeit und Freiheit der Völker, die seinem Beispsch jetzt über diesen wichtigen Bericht außerhalb der Kammer gefolgt waren, nicht untergehen und die Strahlen nicht verl Kantet, Um 4 Uhr bestieg Herr Maugumm die Rednerbühne schen zu lassen, deren Mittelpunkt Paris ist. Unsere Revolutin m die Minister seine angekündigten Fragen über die aus⸗ hat ihre Bundesgenossen und Vertheidiger verloren und finn ige Politik zu richten. keine Analogie, keine Sympathie in Europa mehr, sie wird u ; her früher oder später allein den Kampf mit benachbarten Sun Großbritanien und Irland.
kondon, 18. Sept. Für die morgende Sißung des Un—
ten zu bestehen haben; sie hat keine Vorhut mehr und ist m den feindlichen Elementen in unmittelbarer Berührung.“ zes, in welcher die dritte Lesung der Reform-Bl stattfin— soll, ist ein Aufruf an sämmtliche Mitglieder dieses Hauses
Den Oppositions-Blättern, welche in dem Falle Warschan und in der durch dieses Ereigniß hier hervorgebrachten Aufregun gen. Wer dieses Aufrufes ungeachtet ausbleibt, ohne einen die Nothwendigkeit für das Ministerium erblicken wollen, di in Entschuldigungsgrund eingesandt zu haben, wird mit Staatsruder in gudere Hände zu legen, entgegnet heute a rrung in das Gefängniß des Hauses (Custody of ihe Journal des Debats: „Das Ministerium soll sich zurüh mant) bedroht. ziehen. Warum? Etwa, weil der auf der Straße ertheilte Rath nich Die Gebühren, welche die neu creirten Pairs, namentlich im weniger gefährlich für die Person der Minister, als für die öfen Men-Amte, zu entrichten haben, belaufen sich auf ungefähr liche Ordnung ist. Welcher Minister würde sonst die Verantwar, Pfd. Sterling. lichkeit übernehmen können in einem Augenblick abzutreten, wo dier Vor einigen Tagen fand hier eine Versammlung ' Irländi— eignisse ihn zwischen die Rathgeber der Straße und die von ir R Darlaments⸗Mitglieder statt, in deren Zusammenberufungä— sen bedrohte öffentliche Ordnung gestellt haben? Es könnte leich Hulsr es hieß, daß man sich über das geclznete Verfahren bei geschehen, daß rechtliche Männer, welche die allgemeinen Inti Dickusson über die Irländische Reforin-Bill berathen wolle, essen einer großen Nation über ihre Partei- Interessen fiel im dieselbe, wie hin und wieder behauptet werde, alle Corpo' einst das jetzige Ministerium deshalb beloben werden, daß es di iens⸗Freiheiten vernichten würde; nächstdem wolle man das Rathgebern der Straße nicht folgt, während andererseits ki lament in einer Bittschrift ersuchen, denjenigen Irländischen rechtlicher Mann und keine Meinung von irgend einem Wenl' schaften, die keine Burgflecken hätten, mehr Mitglie der' zu es von dem Verbrechen freisprechen würde, die öffentliche di, hen. leber das Resultat der stattgehabten Berathungen sst nung aufgeopfert und einen großen Staat, einem Tumulte gegen 6 im Publikum bekannt worden. über, dessen Acteure nicht alle von politischer Sympathie besell Eine Deputation von Papier-Fabrikanten hat dem Schatz⸗ sind, unvertheidigt gelassen zu haben. Das Ministerium bleit ein Memorial übergeben, in welchem sie um Aufhebung daher, um die Crdnung zu retten, die jetzt das ersie und einss bapjer-Steuer (3 Pee. pr. Pfd.) nachfuchen. Diese Steueh Bedürfniß der Hauptstadt und Frankreichs ist.“ — jährlich ungefähr 700, 006 Pfd. Sterl. ein. Der Ertrag Die Gräfin von Nesselrode, Gemahlin des Kaiserl. Russ an⸗-Steuer wird sich in diesem Jahre, wie es heißt, auf schen Ministers, befindet sich seit einiger Zeit in dem Bade vn llenen Pfd, belaufen, während er im vorigen nur J. Mil— Dieppe. 9 mm betrug. Daraus würde hervorgehen, daß sich der Ver— Der Minister des Handels und der öffentlichen Bauten ht t des Bieres bedeutend vermehrt habe. Daß die Consum⸗ neuerdings den von Hagelschaden und lleberschwemmungen hein, des Branntweins etwas abnimmt, wird deni Einflusse der gesuchten Departements der Corrèze, Creuse, Ober- Loire, so mit sikeits⸗Gesellschaften zugeschrieben. des Nieder- und Ober-Rheins, Geld-Unterstützungen im Gu In Liverpool war die Freude über die Krönung so groß, sammt⸗-Betrage von 46,400 Fr. bewilligt. am dortiger Hut-Fabrikant einen großen Theil seines Fut— Die Tribune hatte gestern gemeldet, in Grenoble hell ins an die Armen verschenkte, uͤm diese durch die neue man die dreifarbige Fahne verborgen, um sich nicht der Gef wdeckung an das freudige Fest des allgemein verehrten Kö— der Proscription von Seiten der Bourbons bei ihrer Rück erinnern. — Hr. Walker, ein hiesiger Schneider, hält auszusetzen. Der Moniteur erklaͤrt diese Nachricht für fash fentliche Vorlesungen liber die Theocke und Anwendung und den Grund, wodurch man sie motiviren wolle, für abge— seidermacherkunst.
schmackt. ] Nach dem Beispiele der in Beaune, Perpignan, Narbonnt Niederlande. Amsterdam, 20. Sept. Die gestern von Sr. Maj. be⸗
und Beziers stattgefundenen Unruhen, ist am 12ten d. M. anz ; in Pezenas (Departement des Hörault) ein Volkshaufe vel ä Audienz war eine der zahlreichsten und glämzendsten, deB nm sich hier zu erinnern weiß.
3 — 400 Individuen fn 5 Haus des Einnehmers der a n .
Steuern gedrungen, hat aller Rechnungsbücher desselben b⸗ Hie Prinzessinnen des Königl. Hauses besuchten gestern das
mächtigt und sie auf öffentlichem Markte verbrannt. Der Ein n⸗Institut. Ihre Cann? in . rl der
nehmer hatte die Stadt am Morgen verlassen, ohne sein Arch nde und Prin; Albrecht von Preußen besuchten den Kö—
in Ordnung zu bringen. Nächstdem plünderte der Pöbel ang werft und die großartige Schleuse des östlichen Hafendeichs.
noch die Wohnung des nebenan wohnenden Eapitains, der sih di Vorstellung im Theater, bei der Jhre Masestäten und suiche hier anwesende Mitglieder der Königl. Familie unter
in der Kaserne befand, um auf Ansuchen der Civil⸗Behörde sth auten Jubel der Anwesenden erschienen, war sehr geschmack⸗
an die Spitze der Truppen zu stellen. Der National, die Tribune und die Revolution sind gestern * beriehungsreich angeordnet. Nächst den Ilnspielungen neuesten Begebenhelten kamen lebende Bilder aus der
auf der Post in Beschlag genommen worden.
Der ven dem nördlichen Bezirks⸗Wahl⸗-Kollegium zu Man cen Beschichte der Niederlande und des Hauses Nassau— seille zum Deputirten ernannte Herr Arnavon hat ein Rund, in vor, die unser Dichter J. van Lennep angeordnet Und schreiben an die Wähler gerichtet, worin er ihnen sein Bedauem precenden Worten beglestet hatte. Nach Beendigung ausspricht, ihr Mandat nicht annehmen zu können. . thauspiels nahmen die hohen Herrschaften die glänzende
Das Memorial de Toulouse vom 14ten d. meldet in Hunz der Stadt in Augenschein. einer Nachschrift, daß auch in Montauban am 13ten d. M. umn⸗ 3h der Staats-Courant ilest man: „In Gemäßheit der ruhige Auftritte wegen Erhebung der indirekten Steuern stattz⸗ n binsicht getroffenen Anordnungen wird dieser Tage eine funden haben. hsclunz in 2. der Holländischen Militairs, welche in
Das Journal des Dabats enthält in einem Privat⸗ n gefangen zurü gehalten worden, und der Belgischen Kriegs⸗ schreiben aus Nauplia vom 30. Juli abermals eine Vertheid⸗ enen; die sich hier im Lande befinden, stakthaben. Bie gung der Verwaltung des Grafen Tapodistrias. 4 Maaßregeln sind angeordnet worden, um diese Angele⸗
Das genannte Blatt enthält auch eine geistreich gu— ö so bald als möglich zu Stande zu bringen. Der erste schriebene Kritik der von Tiek und Schlegel herausgegebenen e unserer Landsleute wird in jedem Augenblicke zu Trych, Schriften von Novalis. *. Loenhout, auf der großen Straße von Westwesel und
— — Paris, 19. Sept. (4 Uhr Nachmittags.) Die mndert erwartet. Eine Eskorte von Ofsszieren und Unter⸗
heutige Sitzung der Deputirten-Kammer, zu der sich schon viel, ö ist aus Breda dahin abgegangen, um jenen Trangport
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zu empfangen und ihn mit den nöthigen Bedürfnissen zu ? hen. Die Mannschaften werden in Breda . . 6 . als nöthig bekleidet werden. Die Offiziere werden baare Vorschüsse und Urlaub erhalten, um Gelegenheit zu be— kommen, ihre Seimath und ihre Verwandten so bald als möglich wie derzusehen. Die erneuerte Einstellung derselden macht bereits einen Gegenstand der Erwägung unseres Kriegs⸗ Ministeriums aus. Die Belgischen Kriegsgefangenen werden von Kampen, Harderwyk, Naarden und Loevestein mit Schiffs— gelegenheit bis Lillo gebracht, wo der Befehlshaber der Königl. Seemacht den Platz anzuweisen hat, wo fie durch Vermitte— lung des General Chassé an die Belgischen Behörden ausgelie⸗ fert werden sollen. Die nöthigen Befehle sind ertheilt worden, um sie auf der Reise mit der größten Menschenliebe zu behan⸗ deln. Auch hinsichtlich der Belgischen Kriegägefangenen, die sich in der Festung Mastricht befinden, sind gleichmäßige Vorschriften ertheilt worden.“
Brüssel, 20 Sept. In der gestrigen Sitzung der Se— natoren-Kammer wurde eine Kemmisslon ernannt, um die Luxemburger Wahlen zu verifieiren. Demnächst zeigte der Prä— sident an, daß ihm 5 Gesetz⸗Entwürse zugegangen, die bereits von der Reprasentanten⸗Kammer angenommen worden seyen. Die Entwürfe wegen Aufnahme fremder Offiziere in die Bel— gische Armee und wegen des dem Kriegs-Minister zu bewilli— genden Kredites von 10 Millionen Gulden wurden Kommissso— nen überwiesen; dagegen winde die Berathung über die Gesetze wegen Promulgirung der Gesetze und wegen Einberufung der Milizen von 1826 sogleich eröffnet und beide Entwürfe nach kurzer Diskussion ohne Veränderungen angenommen. Die Sitzung wurde um 6 Uhr aufgehoben.
Bei Eröffnung der gestrigen Sitzung der Repräsentan— ten⸗-Kamm er suchte Herr Osy um einen Urlaub nach, welcher ihm auf 8 Tage bewilligt wurde. Herr Raikem überreichte ei— nen sehr ausgedehnten Gesetz⸗ Entwurf über die Organisation der Rechtspflege, welcher dem Druck übergeben wurde und auf den Vorschlag des Herrn Devaux an alle Gerichtshöfe des König⸗ reichs gesandt werden sollte, damit dieselben ihre Bemerkungen binnen einem Monat einsenden könnten.
Durch eine Königl. Verfügung vom 16. September ist eine Kommisston niedergesetzt worden, welche mit der Revision und der Prüfung der Gesetz-⸗Entwürfe beauftragt ist, die auf die Pro⸗ vinzial⸗ und Kommunal-Einrichtungen Bezug haben. Zu Mit— gliedern dieser Kommission sind der Baron von Stassart, der Baron von Beytz, die Herren Lebeau, Devaux, de Theur, J. Julien und Barihelemy ernannt worden. ;
Der König hat sich gestern in Begleitung des Französischen Generals Picquet und eines zahlreichen Gefolges, unter dem man den Kriegs-Minister und den Oberst Anoul bemerkte, nach Mon Plaisir begeben. Das durch den Oberst van Remoortern kommandirte Regiment manövrirte eine Stunde lang vor dem
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dan sagt, daß der König am 4ten künftigen Monats zur . abgehen und sein Hauptquartier in Diest aufschlagen werde.
Die Richtigkeit des, ursprünglich vom Journal de Luxembourg
mitgetheilten, angeblichen 41sten Protokolls der Londoner Kon— ferenz wird jetzt von den Belgischen Blättern bestritten, und man liest heute in dieser Beziehung in sämmtlich en hiesi— gen Blättern Folgendes: „Es existirt zwar ein Potokoll Nr. 41; aber der Inhalt lantet anders, als ihn das Journal de Lurembourg angegeben hat. Es wird darin nach der üblichen Einleitung gesagt: „Der Fürst Talleyrand hat die Ehre, zur Kenntniß der Bevollmächtigten Englands, Preußens, Oester⸗ reichs und Rußlands zu bringen, daß seine Regierung die nö— thigen Befehle gegeben hat, damit Belgien gänzlich von den Französischen Truppen geräumt werde. Die Bevollmächtigten beurkunden dem Fürsten Talleyrand die abgegebene Ecklärung, welche sie als einen neuen Beweis der Aufrichtigkeit der Frau— zösischen Regierung in Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten' be— trachten.“ Der Bürgermeister der Stadt Brüssel hat eine Proclama— tion an das erste Aufgebot der Brüsseler Bürgergarde erlassen, worin er ihr anzeigt, daß sie am 21sten d. M. in Aktivität ge— setzs werden und ihre Bestunmung direkt vom Kriegs-Minister empfangen würde. Am Schlusse dieser Proclamation heißt es: „Um meine Pflichten und die Verbindlichkeit, welche mir aufer— legt ist, zu erfüllen, bringe ich es denen in Erinnerung, wenn es überhaupt unter Euch Personen geben könnte, für die eine solche Ermahnung nothwendig wärt, daß, nach den Worten des 2lsten Artikels vom 19. Jan. 1831, das erste Aufgebot der Bür⸗ gergarde, wenn es mobil gemacht worden, der misitairischen Dis—⸗ ciplin unterworfen ist, und daß, kraft der Bestimmung des 22sten Artikels, diejenigen, welche es versäumen, dem Befehl zum Ab— marsch nachzukommen, oder welche ohne Erlaubniß ihre Corps verlassen, streng verfolgt und mit einer Gefängnißstrafe, welche sich auf 5 Jahre ausdehnen kann, belegt werden sollen.
Es sind heute 33 Holländische Offiziere, welche sich als Kriegsgefangene in Tournay befanden, in Brüssel angekommen; sie werden sich morgen nach West-Wetzel begeben, um daselbst ausgewechselt zu werden. Die in Mons, Älost und Tirlemont . Gefangenen werden ebenfalls in diesen Tagen ein⸗ reffen.
Dit drei Bataillone des ersten Aufgebotes der Brüsseler Bürgergarde und die Chastelersche Jäger-Compagnie werden mor— gen Brüssel verlassen. Gie werden am Llsten in Alost, am 22sten in Gent, am 23sten in Ecloo, am 24sten in Brügge über⸗ nachten und am 2östen in Ostende, ihrem Bestimmungs- Orte, eintreffen.
Aus Antwerpen meldet man, daß mit Thätigkeit an der Wiederherstellung der Deiche auf dem linken Ufer der Schelde 666 é. *. 1 , 6 . von der bevor⸗ chenden Ankunft des Bice-Admirals von Rign ranzösische Marine Ministers. ö.
Deutschland.
Hamburg, 24. Sept. Der Herzog von Mortemar ist aus Lübeck hier angekommen.
Dresden, 20. Sept. Die Einrichtung der Kontumaz— Anstalt auf der Pfeife bei Großenhain ist nunmehr vollendet, und es wird die gedachte Anstalt mit heute eröffnet. Zunächst können zwanzig Personen darin aufgenommen werden; es befin⸗ den sich jedoch, dem Vernehmen nach, in Elsterwerda bereits eine große Anzahl von Personen und Familien, die der Aufnahme in die Anstalt entgegen sehen.
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
M ew-⸗Aork, 8. August. Das National-Journal be⸗ merkt, daß das Herücht, als werde ssch Herr van Buren von London nach Paris begeben, dadurch sehr an Glaubwürdigkeit gewinne, daß sein Legations⸗Secretair, Serr Vall, ein geborner
Framose und der Framjössschen Sprache n icht
Herr Vail war ein vertrauter Den des . . e dessen Verwaltung des Staats-Departements und hatte seine Stelle in diesem Departement noch inne, als er zu der neuen Würde eines Legations-Secretairs in London ernannt wurde.
In der Philadelphia⸗-Zeitung kündigt ein Herr Spi— er an, daß er eine neue wichtige Erfindung gemacht habe wo⸗ durch es möglich sey, die Brief-Posten in den Vereinigten Gtaa⸗ ten dergestalt zu befördern, daß fie 100 Eaglische Meilen in einer Stunde zurücklegen können und zugleich gegen jeden räuberischen Anfall gesichert sind. In seiner Wohnung will er denen, die sich dafür interesstren, naheren Alufschluß ertheilen. .
3 Die hiesige Evenimg⸗Post enthalt eine Rede, welche Hr. VB. Drahton bei der Gedächtnißfeier der Befreiung Nord Unze? ritas in Charlestown gehalten hat. Sie beschäftigt sich vorzüa— lich mit ntersuchung der Frage, über die jetzt in Süd-Karolina ö. hefti gestritten wird, ob nämlich ein Staat der Umion das
echt habe, eine Kengres⸗Akte, die er für unconstitutionnell hätt, seinerseits zu annulliren. In Beziehung auf die Tarif-Gesetze, in deren ,. jener Streit sich erhob, giebt der Redner zu, daß ste der Constitution widersprechen, daß fie weder in den Bereich . dem Kongreß verliehenen Gewalt, den Handel mit anderen Nationen zu reguliren, noch in den der Erhebung ven Einkünf— ten gehören. Er behauptet auch, daß die se Gefetze schadlich und drückend sind, obgleich er der von Einigen bekämpften Linsicht nicht beistimmt, daß ihre Last einzig und allein auf die Produ— zenten von Nord⸗ Amerika, nicht auf die Konfumenten falle. Hinsichtlich der Abhiüsfe, welche sich in der Constitution für den Fall vorfindet, daß ein unconstitutionneller Beschluß von der Majoritat der National⸗Legislatur durchgesetzt wird, meint er, daß es nur zweierlei Maaßregeln gebe: ein Amendement zu der Constitution, oder eine Appellation an die richterliche Gewalt. Wenn diese nichts helfen, bleibt, seiner Ansicht nach, nur die traurige Alter— native übrig, aus der Union auszuscheiden. Die Idee aber eines Veto in Bezug auf die Maaßnahme des Kongresses, welches einem einzelnen Staat zustehen solle, verwirft der Redner durch- aus, als durch die Constitution nicht begründet.
Der Globe widerlegt offiziell die von anderen Blättern gegebene Nachricht, daß der ältere Herr Mason, gewesener Se— cretair des Gouverneurs von Michigan, diesen Posten seinem zwanzigjährigen Sohne nur deshalb uͤberlassen habe, um sich um eine höhere Stelle zu bewerben; er wolle sich vielmehr ganz vom Staats dienst zurückziehen; übrigens sey der junge Mason ein , , n. 464 Erziehung und selbst von dem jttzigen
⸗Secretair des Krie trn C ä m⸗ . ges, Herrn Caß, dem Präsidenten em—
— — — — Cholera.
In der Residenzstadt Berlin waren r z erkr. genes. gestorb. Bestand bis nim Z5. September Mittags 721 f 1 3. ; hinzugek. b. z. 26. Sept. Mittagꝛ 230 19 26 206—
Bis zum 26. Sept. Mittags Sunmnm̃a 7461 11 41 2 , sind vom Militair .. 9 = ; ; 29
In ihren Wohnungen werden behandelt 88 P ᷣ den Hospitälern 118. ; ? ö,
ö Regie ung, Berigt Potsdam,
Kreis Angermünde. In dem Dorfe Felchow haben sich am 2'sten Spuren der Cholera gezeigt. ‚ 43 h
Regierung s⸗Bezirk Gümbinnen.
In, den Kreisen Oletzko, Pillkallen, Johannisberg und Niederung hat die Cholera ganz aufgehört, überall aber nimmt die Zahl der Erkrankenden sichtbar ab; vom 4. bis 10. Seyt. ist im gamen Regierungs-Bezirk nur ein Zuwachs von 539 Erkrankten entstanden. Die Totalfumme aber der überhaupt r. 19 Sept. von der Cholera Ergriffenen beläuft sich auf
„der Genesenen auf 328, der Gestorbenen auf 54 krank sind 29 Personen. . ᷣ ,
r Regierung s-Bexzirk Königsberg. In der Stadt Königsberg waren erkr. gen. gest. Bestand. . bis zum 18. September 1436 523 361 3 hinzugekommen am 19. September 9 4 5 52 46
20. ꝛ 11 71 141 Summa. .. 1456 537 f 45 8 t ĩ 12ten Sept. . Kreis Fischhausen, Regierung s-Bezirk Danzig. Im Danziger Stadt⸗Bezirk waren i
Ausbrüche der Cholera sind wahrgenommen: in Adlich War Mischen am 14. Sept. ch gen und Greß erkr.
Königsberger Landkreis, in Kreis Wehlau, in Grünhayde am 16. Gept.
genes.
gest. Bestand.
129 387 1042 6
hinzugekommen am 19. ö ' 1 1 20. 1 2 = 3 21. 2 ö ö 3
bis zum 18. Sept.
Summa 1430 384 1043 3 , ,,,, * 67 3 sind über⸗ is zum 18. Sept. 872 Personen erkrar 623 , 8 rn , ꝛ e, . „Elbinger Kreis. Neu ausgebrochen ist die Cholera in Dörbeck am 16. Sept. Ueberhaupt in 12 . (mit der Stast) erkrankt 392, genesen 128, gestorben 261, Bestand 3.
Neustädter Kreis. Ueberhaupt in 54 Ortschaften bis , Sept. erkrankt 634, genesen 215, gestorben 109g, Be—
an ?
Stargardter Kreis. Ausgebrochen ist die Cholera in Owiß am 12. Septbr. Ueberhaupt in 14 1 zum 16. Septbr. erkrankt 683, genesen 197, gestorben 08, Bestand'J7s. In der Stadt Stargardt sind leider vom 12. bis 18. Septbr. 44 neue Erkrankte hinzugekommen.
Berenter Kreis. In diesem Kreise, welcher sich bisher ganz frei erhalten hatte, ist am 14. Septbr. die Cholera in der Stadt Schöneck ausgebrochen.
Im ganzen Danziger Regierungs-Bezirk erkrankten 4371, genesen 1365, gestorben 2883, Bestand 123.
Am 2äasten und 25sten d. M., unmittelbar nach Sonnen⸗ Untergang ward hier wiederum eine prachtvolle und seltene Licht Erscheinung beobachtet, über deren Natur man schwerlich eher eine begründete Meinung wird aufstellen können, als nicht korre— spondirende Beobachtungen aus entfernteren Orten zu einem Schlusse auf ihre Höhe und die Beobachtungen der Magnetnadel zu einem Re⸗ sultate darüber führen, ob sie auf die Intensstaͤt des Erdmagnetismus und auf die Declination und Inelination der Nadel eingewirkt