1831 / 274 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Auswärtige Börsen.

Allgemeiner Domainen-Veraͤußerung.“

. 2 *

. Laut Bekanntmachung der Koͤnigl. Regierung zu Cöslin, (s. . Cöͤgliner Amts-Blatts Nr. 40, pag. 512), sollen das I Meile von der Stadt Neustettin entfernt belegene Domainen-Vorwerk. Ma⸗

rienthron, mit einem Flaͤchen-Inhalte von überhaupt 937 Wengen

84 IRuthen, den saͤmmtlichen dazu gehörigen Gebaduden und Grund⸗ / siücken, so wie ferner das iur Oberfoͤrstgrei. Neustettin gehn gr sogenannte Kioster-Revier, mit einem Flachen Inhalte von 401. Morgen 174 IRuthen und dem dort befindlichen Unter- Foͤrster⸗ Dienst-Etablisse mente, der Obst-Baumschule und den dazu belege nen Grundstückenn, im Wege der oͤffentlichen Licitation, vom 1. Juni 185 ab, veraußert werden. Die Licitations-Termine sind: in Betreff des Domainen-Vol werks Marienthron auf den 19. Decbr. ., und in Betreff des Kloster-Revlers auf den 20. Deehr. e., vor. dem die⸗ gierungs-Rath von Johnston, im Amtshause zu Galow bei ö tin, angesetzt, und koͤnnen die nauͤhern Bedingungen vorher sowoh bei dem Domainen-Amte Neustettin, als auch in der Registratur der Finanz⸗ Abtheilung genannter Koͤnigl. Regierung eingesehen werden.

Bekanntmachungen.

6h e . Auf den Antrag des Regierungs-Fiscals, Justi⸗Kom missarius Sembeck, wird der am 29. August 1194 zu Liebenthal, geborne Jp= hann Christian Zehagen, welcher die Feldzüge von 181 mitgemacht haben soll, seit der Zeit aber keine Nachricht von sich gegeben hat, so wie dessen unbekannte Erben und Erbnehmer hierdurch oͤffe nt⸗ lich vorgeladen, sich innerhalb 9 Monaten, und spaͤtestens in dem auf den 21 August 1832, Morgens 11 Uhr, . angesetzten Termin bei uns zu melden, weitere Anweisung, au⸗ bleibenden Falls aber zu gewartigen, daß die Todeserklarung aus⸗ gesprochen, und das Vermoͤgen des Provocaten dem Fiscus event. als herrenloses Gut zugesprochen werden wird. Liebenwalde, den 16. September 1831. 8 nig Ju st i 1 Amt

, w. . .

Auf desfalsigen Antrag der Wittwe Fiedler, Sophia Maria Elisabeth, geborne Thatje, ist deren Sohn Johann Hennrich Fied⸗ ser, welcher im Jahre 1812 mit dem 30. Framoͤssschen Linien-In⸗ fanterie⸗Regimente als Nusikus nach Rußland gegangen, sein die⸗ er Zeit aber nicht wieder juruͤckgekehrt auch von seinem Leben oder Ausenthalt keine . . hat, edietaliter verabladet, binnen Jahresfrist, und spaͤtesten 3 a 4 . 48 5 *, sich bei dem hiesigen Gerichte zu melden, und von seinem Leben und Aufenthalte Nachricht zu geben, mit der ausdrücklichen Ver⸗ ö rarnung, daß er widrigenfallt, in Gemaͤßheit der Königl. Verord⸗ nung vom 2. Februar 1819 für todt erklart und mit seinem Ver⸗ ö mogen weiter nach Bestimmung gedachter Koͤnigl. Verordnung ver— ahren werden sollk. . ; ; ö Zugleich ss alle diejenigen, welche von dem Leben des Ver⸗ . schollfnen Nachricht haben, zur Mittheilung derselben an das hie— sige Gericht aufgefordert.

Ratzeburg, den 16. Seytember 1831. Königl. Stadt-Kommissarius, Bürgermeister u. Rath.

z j e. 8

Oeffentlicher Verkauf einiger Forstgrundstuͤcke.

Die Königl. Hochloͤbl. Regierung zu Frankfurt a. d. O. hat mich beauftragt, nachstehende, in der, hiesigen Oberfoͤrsterei, und zwar bei Triebel liegende Forstgrundstücke, als: 1. den Henners⸗ dorfer Wald, haͤlt, 171 Morgen 40 AMRuthen, it taxirt zu 2763 Thl. 2szr. S If. II. die Zacha, haͤlt 66 Morgen 158 (1Ruthen, ist taxirt zu 1523 Thl. 16 sgr 4 pf; und 1I1. das Paradies, haͤlt 26 Morgen 158 JRuthen, ist taxirt zu 680 Thl. 22 sgr. 1 pf, nebst dem auf jedem die ser Grundstuͤcke siehenden Hole und den darguf haftenden Berechtiquggen, durch Line dͤffentliche Lititation an den Meistbie⸗ tenden zu Eigenthums-Rechten zu veraͤußern. Den Termin hierzu

abe ich auf .

ö rod en 5 ,, JI, Vormittags 9 Uhr, im hiesigen Wirthshause festgesetzt, . he. , n, welche diese Forstgrundstüͤcke vorher besehen wol— len, belieben sich an mich ju wenden. Der Meistbietende ist ver⸗ bunden, in dem Termine den vierten Theil der gebotenen Summe anzuzahlen. SGaͤrchen bei Triebel, am 20. September 1831. Der Koͤnigl. Oberfoͤrster Krackow.

Eine Gammlung ausgestopfter, gut erhaltener Sumpf- und Wasservögel, worunter viele seltene Exemplare, wird am 20. Okto⸗ ber d. J. Nachmittags 2 Uhr, in Greifswald in der Buchstraße Nr. 10, in einelnen Stuͤcken oͤffentlich an die Meistbietenden versteigert werden. Gedruckte Verzeichnisse sind bei dem Herrn Dr. Sprengel in Halle und dem Uncerschriebenen zu erhalten. Auftrage wird der Buchhaͤndler e, ,, zu er,, , die Gefaͤlligkeit haben.

Hreife wa 15. September

Greifswald, den pt . int ore

Koͤnigl. Hofgerichts⸗Fiseal.

die P Literarische Anzeigen.

Anzeige für Philologen. In Eduard Brandenburgs Buchhandluns in Berlin, Ober; zMallstrasse No. 6, wird zuin herabgesetzten Preise verkauft, und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

J . .

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complectens autores fere omues Graeciae et Latii Veteris, ,. opera, vel fragmenta aetalem tuleruut, excepiis tantumm as geticis et. theologicis Patrum nuncupatorumn scriptis; cum delectu editionum tam primmarum, principiuimm et rarissimarum, quam etiam ö ruin, splendissimarum, arque nitidissimarum, quas usui mec para vi Periergus Dettophilus. Edit. altera, cum emendat. auctoris. 8vo. maj. (carton.). 1 ThI.

An

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trzhd. 12 ThlI. IHerodoti ed. Wesseling. Amst. 1763. breitem Rande n. sehr schönen Einband). Medicorum graccorum opera c. Kühn. Vol. 1—26. 1830. So. Halblrzbæ. nen. (Ldpr. S0 Thl). 40 LhlI.

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The ophrast ed. Schoueider. V Tom. Lips. 1821. Spo. Halb- trzbd. ueu. 12 Thl.

Berliner Cholera⸗Zeitung,

unter Benutzung amtlicher Nachrichten. Herausgegeben von einen Vereine von Medizinal-Beamten. Redigirt von dem Medizinal-Rathe Dr. Casper.

wöchentlich, und zwar am Dienstag, Donnerstag und Sonnabend, an welchen Tagen sie fruͤh von 8 Uhr an in meinem Lokale, Linden Nr. 19, zu erhalten ist. Der Preis derselben ist fuͤr 12 Num—⸗ mern, oder eine Lieferung, auf 20 sar, hestimmt, wofuͤr man sie der Bequemlichkeit wegen in jeder Buchhandlung, so wie im Koͤnigl. Zeitung s⸗Comtoir ebenfalls beziehen kann. Der 1. Bogen erschien bereits am 24. September, der 2. am 27. September und der 3. wird heute, als am 29. Septen ber ausgegeben Ferd. Düummler, Linden Nr. 19.

In Ferd. Duͤmmlers Buchhandlung, Linden Nr. 19, hat

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Andeutungen zu ihrer sicheren Abwehrung und Heilung. Preis geheftet 17 sgr.

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, zur zweckmäßigen . An wen dung der Arzenei mittel welche in die Pharmacopoea militaris Borussia

aufgenommen sind. t Zum Gebrauche des unteraͤrztiichen Personals der Koͤnigl. Preuß. Armee bearbeitet von

A. Bey erg . ;

Koͤnigl. Preuß. Regiments-Arzte, der Schlesischen Gesellschaft fuͤ vaterlaͤndische Kultur wirklichem Mitgliede.

Ord. Sro. 319 Seiten. Preis 1 Thl. : Zweck und Inhalt dieser Schrift ergeben sich aus dem Titel derselben. Sie soll dem unteraͤrztlichen Personal der Armee, die in die Preußische Militair-Pharmacopoea aufgenommenen Arzenei⸗

Diese Zeitung erscheint in meinem Verlage vorlaͤufig drei Mal

daß Reisende, Wgaren und Vieh, welche aus angesteckten Laͤndern Berliner Börse. Am Et er dam, Sg. Seh tember. , wu yu saͤmmtliche auf dem rechten Elb⸗Mfer belegene * 1. October 1831 Niederl. wirkl. Schuld 373. Kanz-Billets 133. Oesterr. 8 der n, 2 . 6. , , , en n Genehe, J Metall. I73. Kuss. (bei Iiope) 873. laubhafte Zeugnisse einer zwischenliegenden Be . 0 ö el. reus0odͥ᷑. Cour. ö daß e,, ,, an den Graͤn zen der genannten Lander Amtl. Fonds- und Geld - Cours Zettel. rer,, J gehalten haben, oder daß seit ihrem Austritte aus einem derselben wenig. . 4 7777 777. 3zproc. Cons, Sz. Bras. 483. Din. 628. Port. 5iJ. Pra stens dreißig Tage abgelaufen sind. Bei giftfan enden Waaren muß rue, mere e ende me. . z g61. R 92 g 9 jedenfalls auch die erfolgte Desinfection nul ren: seyn Obgleich Sr = Fend - Sch. s 4 s 5i7 5 7i. IGstpr. FElandbrt. 4 6 4 . Russ. 92. nun diese Verordnungen in ihrer Ausführung noch die eben nicht Pr. Engl. Anl. 18 5 S5 Bomm. Pfandbrf., 4 is 6. h illi ĩ en haben, daß man den vom pr. Engl. Anl. 25 98 Kur, u; Neum. do. 4 1057 105 Königliche Schaun spiele. billig scheinende Verschärfung erhalten h ; 8 J 165 rechten Elbufer kommenden Reisenden nicht n, 9 j . 6 Pr. En n . 4 8 ö. ,. 6 1 ö. ö Sonntag, 2. . e, , n. 9 r inen zugebrachte Zeit auf jene dreißig Tage Kurm. OblI. m. l. G. 4 89 3 * st. C. d. KE. u. A. e ö. Abtheilungen, mit anz; Musik von L. Spohr. . ma , . n ö, niß wegen Einschleppung der Cholera von Frankfurt her, daß die . , . h 91* 9 Dienstag, 4. Okt. Im Hyernhause; 36 Wassertrt Real önigshg. do. * . ü iel ĩ ͤ ubini. nn, vor den Gefahren zu ö,. . fiber do. 8 42 . ,. i, 18 . Singspiel in 3 Abtheilungen; Musik von Cherubi ie ie der Waaren von der Frankfurter Danz. do. in Th. 344 . K 9 j j ö ,, ,,,, „und zugleich um den Zustand der Woegipr. Pfandbr, 4 963 Eriedrichsd' or.. 15 12 König städtisches T heater. . Verdaͤchtigkeit zu vermeiden, worin die Unterlassung . Grasshy. Pos. do. 4! 99 Discontoe- . 1 . ö. . i ,,, Die Vorsichts Magßregeln Belgien gegen Frankreich versetzen könnte Tens Cen, mählung an der Ostsee, Zauber⸗-Oper in . . ; ,, eine . erlassen hat, wonach e ohe el CGonr rr, socs 7. Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Bal h 1) die Waaren aus Frankfurt und dessen Gebiet den Vorschriften r, ; . des eisten Ranges 1 Rthlr. . ö . Patente hrule. s e, , n, . 756 FI. Kurz 1435 143 2 rn , muna 2 . Waren zus Nassau und dem Großherzogthum Hessen den⸗ . . 29 6 i. . 1. a, m, 2. 2 , = ( jenigen der hatente zusherte unterworfen, 3 biesen 1 300 Nb. un 153 . NEUESTE EG nSEKN- NACHRICEHILEA. . 3) Reisende, Thiere und giftfangende m , mn, 2 6 300 Mk. . 2 Mt. 1 Frankfurt a. M., 235. Sept. Oesterr. proc. Metall. 3 2 3 ? *. en nu J 3 ; . 28. 25 ö 9 28. * 55 2 . . n er n, nn, eingelassen und hondon d . ö 1 55 6 . 7933. 4proc. 9m 69. 2nproc. 103. I1proc. 473. Br. B dort den angeordneten Quarantainen und Reinigungen unter⸗ 11 ö ö Ack? 117. 144. partial? bl. 1177. 1173. Loose u 15] ,, a, n ech , . isst G. Pohn. oft Sh, ö. . . In den Süilianischen Haͤfen unterliegen die Schiffe, welche . d 1 ö ,,, 99 , ,, , . Leipzig K 1600 in. ö . . 6. Redacteur John. Mitredacteur Cottel. ) Tagen; die direkt aus Englan ; n J,, 150 E. 2 Mt. * nme, : . werden und 40 Tage im Lazareth verweilen, waͤhrend die Frankfurt a. I Wg. . 13 , . 6 ra rn n l BN Schiffe selbst einer Astägigen Quarantaine unterworfen sind; alle Pętershurs BN. 36 Fi Furz Gedruckt bel A. W. Hayn e Tri lst i nton m ende Chr fc werden gänzlich abgemie sen. ö J ./ ————— ——— 2 *

eußischen Staaten.

mittel kennen lehren, sie mit deren phosischen Eigenschaften, arft neilichen Wirkungen bekannt machen und sie anleiten, jene zwech maͤßig in Krankheitsfaͤllen anzuwenden. Dem aͤrztlichen Publikum

uͤberhaupt durfte sich die Schrift in sofern empfehlen, als ihnen durch sie die, in den Buchhandel nicht gekommene, Pharmacopoei militaris Borussica bekannt wird.

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renßi sche

Allgemeine

2

Staats-Zeitung.

Berlin, Montag den 3ten Oktober.

r / r , rer, mm, n ,, .

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben dem beidem Gerichtsamte ür den Stadtbezirk Merseburg angestellten Boten und Exckutor Schlag das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Rußland.

Odessa, 13. Sept., Vorgestern, als am Namens-Feste r. Kaiserl., Hoheit des Großfürsten Thronfolgers und dem Ge— urts-TZage Ihrer Kaiserl. Hoheit der Großfürstin Olga, wurde munserer Kathedrale nach dem Gottesdienste ein feierliches Te eum gesungen, welchem der General- und der Stadt-Gouver— eur, die Civil- und Militair-Autoritäten, die fremden Konsuln nd die Kaufmannschaft beiwohnten. Nach Beendigung der eierlichkeit begab sich die Geistlichkeit in Prozession zum Mee—⸗ es⸗-Ufer, begleitet von den Truppen in Parade, von den Gewer— n und einer zahllosen Volksmenge. Als die Weihe über das zasser gesprochen war, wurde in die Mauer des Militair⸗ Hafen⸗ ammes eine Marmor-Platte mit folgender Inschrift in Rus— Lscher Sprache eingefügt: „Am g9ten Oktober 1828, um 2 Uhr

Nachmittags, landeten Sc. Majestät der Kalser Nitolafis 9 ei Ihrer Rückkehr von Varna nach Odessa, am Bord des Fahr—

euges „Kaiserin Marie“, nach einer langen und gefahrvollen desse, glücklich an diesem Gestade.“ Hierauf hielt der ehrwür— ige Geistliche, Herr Swiatenkoff, eine dem Gegenstande ange— sessene Rede und segnete den Stein. Die Feierlichkeit schloß lit den gewöhnlichen Gebeten für Se. Majestät den Kaiser und ie erhabene Kaiserliche Familie.

Seit dem 25. Juli hat sich die Cholera in Theodosia ge⸗ eigt; schon früher waren in den umliegenden Dörfern einige Krankheitsfälle vorgekommen. Gegen Ende des Monats und m Anfang des Angust erreichte die Epidemie in dieser Stadt ie größte Intensität und raffte viele Menschen hinweg. Doch chreibt man jetzt, daß die Zahl der Kranken wieder abnehme nd die der Genesenden sich vermehre. Am 20. August war die Oesterreichische Goelette „Guglielmina“ in den dortigen Ha⸗ n eingelaufen; sie hatte den Leichnam ihres auf der See an er Cholera gestorbenen Capitains, Herrn Anton Stakhorowich, n Bord. Auch Sympheropol hat sehr durch die Cholera ge— tten, die dort besonders heftig wüthete. Nach Briefen aus Bucharest vom 25. August, hatten die Anfälle der Cholera dort mn diese Zeit fast gänzlich naͤchgelassen. Ein Sanitäts-Cordon ar aufgestellt worden, um die Communication zwischen dem 'beichbild und der Stadt zu unterbrechen und dadurch neuen griffen dieser Geißel zu begegnen, von der man befürchtete, ß ste von außerhalb wieder eingeschleppt werden möchte. Nassy und die ganze Moldau sind von der Kranheit befreit. ᷣBIn einem Privatschreiben aus Konstantinopel wird ge— eldet, daß kurz nach der großen Feuersdrunst in Pera wieder i neues verzehrendes Feuer dem Arsenal gegenüber ausgebro— en ist. ) Der Palast des Kapudan-Pascha und ein Dutzend derer Gebäude sind abgebrannt; ohne die Hülfe der herbei— eilten großen Menschenmenge und ohne die Nachbarschaft des Veeres wäre die ganze Flotte, welche abgetakelt ist, ein Raub r Flammen geworden. Es wird kaum daran geiweifelt, daß

.

ö *.

ch dieser Bra d von bösgesinnten Menschen angestiftet wurde.

n folzenden Morgen find man in dem Magasin eines Grie— ischen Kaufmanns in Galata eine Menge brennbarer ttoffe, welche durch ein Fenster hineingeworfen waren; Flamme hatte dieselben schon ergriffen; gluücklicherweise aber ar durch den Rauch die Naͤchbarschaft in Allarm gekommen 1nd hatte schnelle Hulfe geleistet. In der Nacht des 31. Au— st fand noch eine dritte, eben so heftige Feuensbrunst in der ähe der süßen Gewässer längs des Bosporus statt; eben so, ein Galata, war auch hier das Feuer an mehriren Orten gelegt, wurde aber durch die Bemühungen der Bewohner der gegend bald erstickt. Man hat mehrere Türkische Soldaten rhastet, welche während der Nacht beim Feueranlegen ertappt irden. Sie haben eingestanden, daß ihre Zahl sich auf unge— hr . belaufen habe, die den Brand von allen Seiten an— ürten.

.

gestochenen, und sie übertreffen an Scmhö,önheit des Stichs, an Reich- thum, au Keinheit und Genauigkeit der Illumination und au Kor rektheit der Zeichnung, nach dem einstimmigen Urtheil aller Sach- kundigen, alles in ähnlichem Formate früher Erschienene.

Es sind Einrichtungen getroffen, welche fortan beider A

1

Polen.

Warsch au, 28. September. Die Allgemeine Zeitung Wldet unter amtlicher Rubrik: „Se. Excellen; der Feldmarschall raf Paskewitsch von Eriwan Fürst Warschawski ist gestern Vor— ttag in der Richtung nach Modlm aufgebrochen, um die Ar⸗ ke der Insurgenten zu überwältigen und zum Gehorsam zurück— ühren. Se. Kaiserl. Hohelt der Großfürst Michael ging ern von hier nach Blonie ab. Nach gestern eingegange— ö Nachrichten sind die Ueberreste des Rozyjkischen Corps, wel— auf ihrem Rückzug gegen Krakan unaufhörlich verfolgt wur— gänzlich geschlagen worden. Außer einer beträchtlichen An— hl von Todten und Wegnahme sämmtlicher Artillerie, gerie— nan 2000 Mann in Gefangenschaft; der Rest wurde in die 2 zersprengt, so daß dieses Corps völlig zu existiren auf— ört hat.“

In der fortgesetzten Namens- Liste der zur Unterwürfigkeit ückgekehrten Polnischen Militairs führt die Allgemeine Fei⸗ ng jetzt den Brigade⸗General Franz Morawski und den Oberst lian Gorski auf.

Vorgestern wurden der Munizipal⸗Rath und die Bürger— aft der Hauptstadt Warschau dem General-Gouverneur, Gra— Witt, vorgestellt.

Y) Vergl. unten den Artikel Kon stantin opel.

Der Staats⸗-Referendar Gerlitz tritt heut wieder seine Amts⸗ führung als Vice⸗-Prässdent der Hauptstadt an.

Die Schanzen und Befestigungswerke von Warschau sollen in kurzem geschleift werden.

Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Ueber die Vergäange, welche zu dem Uebertritt des Polujschen Corps unter General Romarino auf das Kaiserl. Oesterreichische Gebiet Anlaß gegeben haben, sind uns, seit der ersten aus Lemberg erhaltenen Anzeige,“) die folgenden Nachrichten zugekommen. Es scheint außer Zweifel zu seyn, daß das Romarinosche Corps, welches in den letzten Tagen des August nach Podlachien ent⸗ sendet worden war, späterhin zurückberufen wurde, um der be— drohten Hauptstadt zu Hülfe zu eilen; ein Vorhaben, welches der Russische General Rosen mit Muth und Geschicklichkeit zu vereiteln wußte. Das Corps war ausschließend aus Linientrup⸗ pen gebildet, und man hat demnach Mühe zu begreifen, wie der Polnische Ober⸗Befehlshaber dasselbe gerade im entscheidenden Au— genblicke von Warschau entfernen konnte, um ihm eine excentri⸗ sche Bewegung zu geben. Nachdem der General Rofen sich vor dem an Zahl weit überlegenen Corps stets zurückgezogen und dadurch den großen Zweck erreicht hatte, dasselbe am Tage der Entscheidung weit von dem Hauptschauplatze der Ereignisse zu beschäftigen, wechselte derselbe die Rolle, sobald Romarino seinen Rückzug begann. Was zwischen den beiden streitenden Theilen bis zum 15. September vorgefallen, ist uns noch unbekannt. An diesem Tage aber wurde das Polnische Corps zu Opole von den Russen erreicht und es fiel ein hartnäckiges Gefecht vor, welches den Rückzug des ersteren bis Borow, einem eine Achtel— meile von der Gallizischen Gränze gelegenen Orte, zur Folge hatte. Viele in dem Gefechte vom 15ten verwundete Polen suchten ihre Zuflucht auf dem Kaiserlichen Gebiete. Am Üzten wurden die Polen aus Borow vertrieben und sie bezogen Nach⸗ mittags ein Lager dicht an der Oesterreichischen Gränje. Nach Aussage, der Flüchtlinge soll ihr Verlust au den beiden letzten Tagen über 3000 Mann betragen haben. Am 16ten Abends um 19 Uhr erfolgte endlich der Uebertritt des ganzen Corps bei Chwalowice.“

Die Schlesische Zeitung meldet aus Krakau vom 25. September: „Hier ist man in großer Bestürzung, da sich seit gestern früh zwei Meilen von hier ein Polnisches Corps mit den, Russen, unter Anführung des Prinzen von Würtemberg, schlägt. Der Erfolg für die Pole ist sehr ungünstig ausgefal⸗ len, so daß, wer nicht in Gefangenschaft gerathen ist, seine Zu⸗ flucht hierher nimmt, besonders Kavallerie, wovon alle Viertel— stunden ermüdete oder blessirte Trupps hierher kommen, die au— genblicklich ihre Pferde und Waffen verkaufen. Einige Tausend Mann Polen sollen noch vor den Barrieren stehen und, wie ig. sagt, nach Podgorze (Oesterreichisches Gebiet) gewiesen werden.

Die Posener Zeitung enthält folgende Mittheilun— gen: „Nachrichten aus Schlesien zufolge, sind am 24sten d. M. Russische Truppen, von Petrlkau kommend, in Radomsk einge⸗ rückt. Das Bataillon des Sten Polnischen Jäger-Regiments, welches bis dahin Czenstochau besetzt hielt, hat diesen Ort ge— räumt, das Montirungs-Depot mitgenommen, und ist in die Wojewodschaft Krakau marschirt. Auch ist diesem Bataillon die Wojewodschafts⸗Kommisslon von Kalisch, welche nach Czenstochau verlegt war, gefolgt. Es hat sich eine neue Kommission in Czenstochau gebildet, zu welcher man auch den ehemaligen Prä⸗ sidenten von Kalisch einlud; derselbe hat indessen den Beitritt verweigert. Am östen griff General Rüdiger die Po— len unter General Rozyzki jwischen Pine ow und Miechow an und drängte sie auf das Gebiet des Freistaats Kra— kan zurück. Die Polen haben in diesem Gefecht 300 Todte mid 500 Gefanzene verloren, unter letzteren 26 Offiziere. Die Rus— sen folgten bis an die Gränze des Freistaats. In der Nacht vom 25sten zum 2sisten waren ungefähr 2400 Mann des Re— zyskischen Corps, von allen Waffengattungen und mit 6 Geschüz— en, in Chrzanow, im Gewiet des Freista tes, angelangt und mal— schirten über Bobrek nach dem Chr zanowicer Winkel (nördlich von Oswiencin), wo sie am 26. Mittass aulangten, in der ÄAbsicht, sich uber die Weichsel setzen zu lassen und Schutz im Oesterrei— chischen Gebiet zu suchen. Wahrend des Gefechts zwischen Pinczow und Miechow soll der General Rozhskt vermißt worden seyn und Graf Ledochowski das Kommando übernommen haben.

Frank rein

Pairs-Kammer. In der Sitzung vom 24. Sep— tember brachte zunächst der Handels-Minister den von der Deputirten⸗Kammer bereits angenommenen Gesetz⸗Entwurf ein, wodurch der Regierung eine Summe von 1 Milllon Fr. zur Bestreitung der Ausgaben Behufs der Abwehrung der Cholera bewilligt werden soll. Der Minister bemerkte, daß dieses Gesetz um so dringender sey, als die im Budget für 1831 ausgesetzten 150,000 Fr. zur Erhaltung des öffentlichen Gesundheits-Zustan⸗ des bereits verausgabt wären und es ihm sonach durchaus an Mitteln fehle, die unter den gegenwärtigen Umständen erforder— lichen Vorsichts⸗Maaßregeln zu treffen. Auf den Vorschlag des Präsidenten hielt die Versammlung es sonach für angemessen, sich sofort mit dem gedachten Gesetz-Entwurfe zu beschäftigen, worauf derselbe ohne irgend eine Berathung mit 63 Stimmen gegen 1 angenommen wurde. Nach Erledigung dieses Ge⸗ genstandes wurden zwei Kommissionen zur Prüfung der beiden Gesetz-⸗Entwürfe wegen des Kredits der 2 Millionen zur Voll— endung verschiedener Kanal-Bauten und wegen der in den hundert Tagen bewilligten militairischen Grade und Decora—⸗ tionen der Ehrenlegion ernannt. An der Tagesordnung waren sodann die Berathungen über die in der Sitzung vom gten d. vorgelegten 5 Gesetz⸗ Entwürfe von örtlichem Interesse, welche sämmtlich nach einer unerheblichen Debatte mit großer Stim⸗ men⸗Mehrheit durchgingen. Am Schlusse der Sitzung geneh⸗

) G. Nr. Ni der Staats- Zeitung.

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migte noch die Versammlung ohne Weiteres und mit 55 gegen 8 Stimmen den vom Grafen Siméon in der letzten Sitzung gemachten Antrag in der Angelegenheit des Vicomte Dubouchag? und bewilligte demnach den drei Gläubigern dieses letztern die

von ihnen nachgesuchte Erlaubniß, ihren Schuldner gefaäͤnglich einziehen lassen zu dürfen.

Deputirten-Kammer. Die Sitzung vom 24. Sept. war lediglich den bei der Kammer eingegangenen Bittschriften ge— widmet. Nach der monatlichen Erneuerung der Bureau's stat—⸗ tete Hr. Gillon den ersten Petitions-Bericht ab. Die erheb— lichste Eingabe, die er zum Vortrage brachte, rührte von mehre— ren Marselller Kaufleuten her, die' die Abschaffung des Privile— giums der Waarenmäkler verlangten. Die Herren Bavoux und Pourxrat unterstützten diese orderung, wogegen Hr. Ful⸗ ch iron auf die zahlreichen Mißbräuche hinwies, welche stattge⸗ funden hätten, so lange es keine Waarenmäkler gegeben habe. Auch Hr. v. Schonen war der Meinung, daß man eine Ein— richtung, die für das allgemeine Beste getroffen worden, nicht als ein Privilegium betrachten könne. Hr. C. Du pin machte die Bemerkung, daß es fast scheine, als wolle man absichtlich alle in dem Interesse des Ackerbaues, Handels und Gewerbfleißes bestehende Institutionen angreifen; denn während in der vor— liegenden Bittschrist die Abschaffung der Waarenmäkler verlangt würde, wären andere Petitionen bei der Kammer einge⸗

laufen, worin man sich gegen den Stand der Notare, Sachwalter, Gerichtsschreiber und Gerichtsboten erhebe. Die gedachte Bittschrift wurde hierauf, was die verlangte

Aufhebung des Privilegiums betrifft, durch die Tagesordnung be— seitigt, insoweit aber mehrere Mißbräuche darin bezeichnet wer⸗ den, dem Handels-Minister überwiesen. Fünf andere Berichte der Herren v. Cormenin, Martin, Charpentier, Rallet und Marchal boten kein besonderes Interesse dar. Dagegen brachte Herr Taillandier eine von verschiedenen Inhabern der Juli⸗ Medaille eingereichte Bittschrift zum Vortrage, welche eine leb⸗ hafte Debatte herbeiführte. Es wurde nämlich darin verlangt, daß es hinführo keinen Unterschied zwischen dem Bande des Juli⸗Kreuzes und dem der Juli-Medaille mehr gebe. Der Be— richterstatter stimmte für die Tages-Ordnung, da (wie die Kom— missson für die National-Belohnungen in ihrem damaligen Be— richte an den König bereits selbst bemerkt) nicht alle Bürger in gleichem aaße an der Juli-Revolution Theil genommen hätten, mithin auch ihre Ansprüche an die Erkenntlich— keit der Nation mehr oder minder groß gewesen wären. Herr Salverte widersetzte sich diesem Antrage; es sey um so nothwendiger, meinte er, daß die von den Bitt— stellern eruirte Frage entschieden werde, als mehrere achtbare Per⸗ sonen, und sogar einige in der Versammlung selbst (aller Augen wandten sich bei diesen Worten auf den Präsidenten), das Band des Juli-⸗Kreuzes trügen, obgleich sie nur die Medaille erhalten hätten. Herr Girod ließ sich sofort auf dem Präsidenten-Stuhle durch Herrn B. Delessert ersetzen, bestieg die Rednerbühne und äußerte: er gehöre allerdings zu der Zahl derer, die Hr. Sal⸗ verte bezeichnet habe; er glaube, in den drei Julitagen seiner Pflicht als Bürger redlich nachgekommen zu seyn; gleichwohl sey er nicht der Meinung gewesen, daß ihm dafür irgend eine Be— lohnung zustehe; als er nichtsdestoweniger auf einer Reise seinen Namen unter den Inhabern der Medaille gefunden, habe er sich durch diese Auszeichnung geehrt gefühlt, ohne weiter zu untersu— chen, ob er nicht vielleicht eine andere verdient gehabt hätte; bei seiner Rückkehr habe er die Medaille ohne Band erhalten, und da er sich nach der ihm bis dahin unbekannt gewesenen Farbe dieses letzteren erkundigt, habe man ihm geantwortet, daß Jedermann das blaue Band mit rothen Einfassung trage; seitdem habe er die ses eingenüpft, werde indeß der Erste seyn, es wieder abzulegen, so— bald der allgemeine Gebrauch, der in dieser Hinsicht bisher he— standen habe, abgeschafft werde. Nach dieser Erklärung nahm Hr. Girod den Präsidentenstuhl wieder ein und die Versa— mlung verfügte die Ueberweisung der betreffenden Bittschift an den Minister des Innern und an das Nachweis Bureau. In ei—ꝰ ner anderen Eingabe verlangte ein gewissr Chavard, daß man die Volks-Vereme durch ein Gesetz formlich orgauinre. „Des wäre ein Deserganisations-Gesetz!“ riefen hier nehrere S im— men in den Centris. Der Bittstelln war der Memung, daß jene Vereine nützlich wären, um das heüige Feuer der Vater— landsliebe zu nähren. Der Bericht⸗Erstat er dagegen erinnerte daran, welche Früchte das Land bei seiner ersten Revolution von den Volks⸗-Gesellschaften geerntet habe, und stimmte für die Ta— gesordnung. Letztere wurde fast einstimmig an zenommen. Leb— haftes Interesse erregte eine Eingabe mehrerer Offiziere, welche im vorigen Jahre der Association des Mosel-Departements zu Metz beigetreten waren und jetzt gegen den von dem Kriegs⸗Mi⸗ nister hinsichtlich ihrer gefaßten Beschluß, wonach sse auf 1 Jahr

ohne Sold außer Aktivität gesetzt worden sind, protestirten. Zu ihrer Entschuldigung führten die Bitisteller an, daß sie nicht Je— glaubt hätten, sich die Mißbilligung der Regierung zuzuziehen, wenn sie sich durch ihren Beitritt zu jenem Vereine dazu anhei— schig machten, den Französischen Boden gegen jeden fremden An⸗ griff, so wie gegen den alteren Zweig der Bourbonen bis zum letzten Blutstropfen zu vertheidigen. Der Bericht-Erstatter trug auf die Uveberweisung der Bittschrift an den Kriegs⸗Minister an. Hr. Charpentier meinte, daß es vor allen Dingen darauf ankomme, zu untersuchen, ob die von dem Marschall Soult getroffene Verfügung auch gesetzlich gewesen sey, mit andern Worten, ob die momen“ tane Absetzung eines Offiziers von der Laune und Willkür eines Ministers abhänge, oder ob ihr nicht vielmehr ein richterliche s Erkenntniß vorangehen müsse. Die Aeußerung des Redners, daß er damals die National-⸗Associationen in seinem Departement be= günstigt habe, veranlaßte den Grafen Jaubert zu der Bemer— kung, daß er seinerseits nur eine National-Association kenne, nämlich diejenige, die in den Kammern bestehe und den König als ihr Oberhaupt anerkenne. Ueberall, fügte er hinzu, hätten ene Vereine auch vor dem gesunden Sinne der Menge weichen

müssen; von den Offizieren, die denselben beigetreten weren, sen⸗

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