1831 / 278 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Oberhause gemachten, von dem Unterhause aber verworfenen Amendements zu der Bill über die Irrenhäuser stattfand. Die Mitglieder des Unterhauses erklärten den Lords die Ursachen der Verwerfung, und diese beschlossen, die Amendements neuerdings in besondere Erwägung zu nehmen. ;

Unterhaus. Sitzung vom 28. Sept. Auf die Frage eines Mitgliedes erklärte Lord Althorp, daß die Regierung kei⸗ nesweges die Absicht hege, die Strafe des wegen seiner blasphe⸗ mischen Lehren verurthellten Geistlichen Rob. Taylor mildern zu lasfen. Des Lord⸗Kanzlers Bill in Bezug auf Falliten⸗ Sachen war aus dem Oberhause gekommen, erhielt die erste Lesung, und wurde die zweite auf den nächsten Tag festgesetzt. Sir Ch. We⸗ therell trug zwar auf eine längere Verschiebung an, sah jedoch seinen Antrag von g3z gegen 56 Stimmen verworfen. Im Geld⸗ Bewilligungs-Ausschuffe trug Hr. Spring Rice auf die Be⸗ willigung von 163,670 Pfd. 9 Sh. 2 Pee. zur ferneren Deckung der Baukosten des Schlosses von Windsor und des Buckingham⸗ Palastes an, was eben so wie in früheren Jahren eine lange

Debatte zur Folge hatte, in der mehrere Mitglieder ihre Unzufriedenheit mit diesen Ausgaben zu erkennen gaben. Ein Amendement, das Herr Hume in dieser Hinsicht

machte, fand jedoch nur 12 Unterstützer, während der ursprüngliche Antrag von 110 Stimmen genehmigt wurde. Neuerdings wurde bei Gelegenheit der Berichterstattüung über die Bill zur Gestattung der Einfuhr fremder (nicht in Britischen Kolonieen erzeugter) roher Zucker, Behufs deren Raffinirung im Lande und demmächstiger Wiederausfuhr, von Herrn Burge der Antrag gemacht, einen besonderen Ausschuß niederzusetzen, der darüber entscheiden soll, ob jene Maaßregel nicht dem Interesse der Britisch-Westindischen Kolonieen nachtheilig seyn würde. Die Minister widersetzten sich aus den bereits früher erwähnten Grün⸗ den, und der Antrag des Herrn Burge wurde (abermals mit einer nur kleinen Majoritäty von 125 gegen 113 Stimmen ver⸗ worfen. Das Haus vertagte sich um halb drei Uhr Morgens.

Oberhaus. Sitzung vom 29. Sept. Mehrere Bittschriften zu Gunsten der Reform-Bill wurden überreicht, unter anderen auch von dem Lord-Kanzler die von den Ein⸗ wohnern Edinburgs, deren nicht weniger als 36, 150, mithin, wie der Lord⸗-Kanzler sagte, alle dazu berechtigte männliche Be⸗ wohner jener Stadt, die im Ganzen 140 150,000 Seelen zähit, sie unterzeichnet hatten. Der Lord machte bemerklich, daß vot 25 Jahren so etwas in Edinburg ganz unmöglich gewesen wäre, indem sich damals fast Alles gegen die Reform erklärt habe, doch dergestalt hätten sich die Umstände geändert, daß nun fast kein Einziger, der in der Schottischen Hauptstadt fähig sey, die Waffen zu tragen, der großen Maaßregel feindlich gesinnt sey. Er gab darauf eine Schilderung des bisherigen Wahl⸗Ver⸗ fahrens in Edinburg, wonach die Stadt von mehr als 140,000 Einwohnern ihren Repräsentanten von dreipund dreißig Wäh⸗ lern bestimmen läßt. Da Lord Brougham schließlich auch die Bemerkung hinwarf, daß es keinesweges hinreichend sey, wenn bei der bevorstehenden Diskussion der Reform⸗Bill einige edle Lords etwa zugeben wollten, daß das Schottische Repräsen⸗ tativ⸗System nichts tauge und daher vorzugsweise vor dem Eng—⸗ lischen einer Verbesserung bedürfe, daß vielmehr das letztere mit dem ersteren zugleich genehmigt oder verworfen werden müßte, so erhob Lord Wharneliffe Einsprüche hiergegen, indem er be⸗ hauptete, man könne recht gut die Engl. Reform⸗Bill verwerfen und doch dabei, wie z. B. er selbst, zugeben, daß der Zustand der Repräsentation in Schottland einer Reform bedürfe. (Hört, hört! von den ministeriellen Bänken.) Inzwischen zeige doch auch gerade Schottland, daß selbst bei dem schlechtesten Zustande der Repräsentation ein Land überaus glücklich seyn könne, und nur mit Vorsicht dürfe man daher zu Neuerungs⸗Maaßregeln über⸗ gehen. Diese Bemerkungen veranlaßten noch eine sehr belebte Debatte (aus der wir einige Nachträge mittheilen werden), nach deren Schluß der Marquis von Londonderry sich erhob, um dem Ministerium die von ihm angekündigten Fragen in Bezug auf Belgien vorzulegen. Er bat zunächst um Entschuldigung, daß er bei der von ihm sehr bedauerten ferneren Abwesenheit des Grafen Grey (der seit dem Tode seines Enkels, eines Sohnes des Lord Durham, noch nicht wieder an einem öffent⸗ lichen Orte erschienen ist) seine Fragen an den Kolonial⸗-Secre⸗ tair (Lord Godexich) richte, der wohl die nöthigen Aufschlüsse werde ertheilen können.

„Vor Allem“ fuhr nun der Marquis fort, „wuͤnsche ich zu wissen, was die Minister zur Vertheidigung des Umstandes anfuͤh⸗ ren können, daß Holland von den Arrangements der fuͤnf Maͤchte in

Bezug auf die Schleifung der Gränz⸗Festungen ganz ausgeschlossen

ist. wolf Mongte werden nun hier Unterhandlungen betrieben, und noch immer weiß das Parlament nicht ein Sterbenswoͤrtchen davon. Bre haben einen unabhäͤngigen Souvergin nach Belgien gesandt und wissen nichts uͤber seine Stellung; wir wissen nicht, ob unsere rb beten, Preußen, Desterreich und Rußland, ihn anerkannt ha—⸗ n man macht Protokoll über Protokoll und kommt doch zu kei⸗ nem endlichen Beschlusse. Gegen einige Protokalle in der Downing⸗ street werden andere vom Deutschen Bund erlassen, und waͤhrend gilhelm 15. die ersteren als Kbnig von England unterzeichnet, tritt er den letzteren als Koͤnig von Hannover bei. Das von den Mini⸗ Fern beobachtete Stillschweigen ist ein ganz anderes,; als dasjenige, as einstmnals mein vetrauerter Verwandter (Lord Castlereagh) ber obachtete, als er über die Hollaͤndischen Angelegenheiten von Herrn Ishttbread und anderen Mitgliedern der damaligen Opposition be⸗ fragt wurde. Offen und freimuͤthig wurden von jenem Stgats⸗ manne alle Fragen beantwortet. Wann, frage ich nun, wird Belgien endlich von den Franzosen geraͤumt werden? Doch dies 'ist nicht das Wichtigste, woruͤber ich Aufschluß haben will; wichtiger noch erscheint mir der Umstand, daß, wie es heißt, sehr viele Franzoͤsische Offiziere in Belgien bleiben, um daselbst die Truy⸗ pen zu organistren. Denn im Vergleiche damit ist das Zuruͤckblei⸗ ben von einem Franzoͤsischen 12,00 Mann starken Corps nur eine Kleinigkeit. Ist wohl anzunehmen, daß Konig Leopold im Stande seyn wird, den Befehl uber eine Armee zu fuͤhren, deren Offiziere sammtlich aus Frankreich sind, und die daher ganz und gar unter Französischem Einflusse steht? Ich frage meinen edeln Freund, der an der Spitze der Portugiesischen Armee estanden (Lord Beresford), db dieses Heer, als es von Britischen O fizieren gefüͤhrt und befeh⸗ ligt worden, nicht in jeder Beziehüng eigentlich fin Pritisches Heer gewesen? Man sagt uns el, Leopold sey unabhaͤngig; allein ware Fiez der Fall, warum laßt die Regierung zu, daß ein fremdes Ar⸗ re Corps voön 12,00 Mann sich in Belgien aufhalte? Er ist nicht unabhängig und kann es nicht seyn, bevor nicht die Graͤnzen seines „herieres' festgestellt worden. Frankreich versucht jedes ihm zu Ge— pot siehenbe Mittel, unseren Einfluß zu untergraben, so wie uns unter den feinigen zu bringen, und es gelingt ihm. Der arglistige Staatsmann man hat dieses Epitheton fruher zwar für nicht ganz angemessen gehalten, doch es ist ganz am rechten Orte der arglistige Staatsmann, von welchem Frank⸗ ich hler zu Lande repraͤsentirt wird, ist kaum von einem Punkte zurückgeschlagen, als er auch schon an einem anderen sich einzuschlei⸗ hen weiß. Er wird wohl recht gut wissen, daß, wenn wir den Franzbsischen Offizieren gestatten, in das Zelgische Heer einzutreten, Frankreich dadurch eine weit größere Macht in Belgien erlangt, als es bisher noch besessen hat. Die ae mung welche Holland von Seiten Englands erfahrt, ist in der That n cht ohne Unwillen

1526 zu betrachten. Wohl moͤchte ich wissen, ob die Kolonien, die uns Holland beim letzten Friedensschlusse abgetreten, von ihm nicht re—⸗ klamirt werden Können, nachdem man es von den jetzigen Anordnun⸗ gen so ganz und gar ausgeschlossen. Unsere Minister haben es sich angelegen seyn lassen, mit Frankreich ein gutes Vernehmen zu un—⸗ terhalten, weil sie von dem Irrthume ausgingen, daß sie hierdurch besser im Stande seyn wurden, den Frieden mit dem uͤbrigen Eu⸗ ropa zu behaupten; sie duͤrften jedoch ihre Taͤuschung sehr bald selbst wahruͤehmen. Sie vergessen, daß sie durch ein solches System die Staͤrke selbst vernichten, zu der sie ihre Zuflucht nehmen koͤnnten, falls sich ihr Glaube an die Stabilitaͤt der jetzigen Französischen Regierung nicht bewahrt finden sollte. Es mag zwar noth⸗ wendig seyn, einen natuͤrlichen Feind mit einer gewissen Hoͤflichkeit ö behandeln, allein die beste Puolitik ist ss wohl nicht, sich waffen⸗ os gegen ihn zu machen und ihn überall gewähren zu lassen. Ich ehoͤre nicht zu denen, die den Krieg herbelwuͤnschen, aber das be⸗ aupte ich, daß dadurch, daß wir die Beraubung unserer Verbuͤnde⸗ ten und die Bergroͤßerung unseres natuͤrlichen Feindes zugeben, der Friede nicht erhalten werden kann. Ich habe mich fruͤher ein⸗ mal einiger sehr starker Ausdruͤcke gegen das Individuum bedient, von welchem Frankreich hier repraͤsentirt wird; der edle und ge— lehrte Lord (Brougham) hat mich dieserhalb getadelt, allein ich glaube mit Unrecht, denn einen zweiten Charakter wie den jenes Mannes giebt es nicht noch einmal in der Welt. Halte ich mich doch auch nicht hinter seinem Ruͤcken uͤber ihn auf; das, was ich heute von ihm sage, werden ihm morgen alle Zeitungen wieder er⸗ zauͤhlen koͤnnen. Wahrlich, ekelhaft ist es, zu sehen, wie alle,. Minister, einer nach dem anderen, zu jenem Manne hinlaufen, um sich bei ihm Raths zu erholen. Wollen aber die edeln Lords wissen, worauf sich besonders meine Abneigung gegen deu Fuͤrsten Talleyrand stuͤtzt, so sage ich Ihnen, daß es die Denkschrift sey, welche derselbe am 15. Bru⸗ maäire des Jahres XI. an den ersten Konsul gerichtet hat.“ Der Redner suchte nun noch darzulegen, daß es, ungeachtet der entge⸗ gengesetzten Versicherungen des Grafen Grey, doch die Bemuͤhunn⸗ gen der Opposition gewesen seyen, welche ihn vor kurzem bewogen hatten, feiner Politik in Bezug auf das Verweilen des Franzoͤsischen

teres in Belgien eine andere Richtung zu geben, und schloß end⸗ lich damit, daß er auf eine Adresse antrüg, in der Se. Majestaͤt er⸗ fucht werden sollten, dem Hause die der Regierung jugekommenen Deheschen uͤber die Aufnahme Franzdͤsischer Offiziere im Belgischen Heere vorzulegen.“

Lord' Goderich vertheidigte das Verfahren des Ministe— riums und suchte zu zeigen, daß der Britischen Verwaltung keine Verantwortlichkeit obliege, wenn ein unabhängiger Monarch in seinem eigenen Gebiete von seinen Souverainetäats-Rechten Ge— brauch mache. Das Resultat dieser interessanten Debatte (aus der wir noch einen Nachtrag geben werden) war, daß der Mar⸗ quis v. Londonderry seinen Antrag wieder zurücknahm.

London, 30. Sept. Vorgestern Mittag um 1 Uhr kam der König, in Begleitung des Lord Adolph Fitzelarenee, im St. James-Palast an. Es wurden darauf alle nöthige Anstalten zur feierlichen Verleihung des Bathordens getroffen. Der Kö—⸗ nig erschien dabei in der Feldmarschalls-Uniform, mit den kostba— ren Insignien des genannten Ordens bekleidet, und stand vor dem Throne. Se. Majestät geruhten, die Generale. Sir Henrh G. Grey, Sir Henrh Ward ünd den Sir William Lumlay mit den Insignien des Großkreuzes zu bekleiden; außerdem wurden noch mehrere Personen zu Commanders und Rittern des Ordens er⸗ nannt. Hierauf hielt der König ein Lever; zuerst erhielten der Fürst Tallehrand, der Baron von Cetto und Herr von Gersdorff Audienzen, in welchen sie die Gratulations-Schreiben ihrer Mo⸗ narchen liberreichten. Herr Vail, Legations-Secretair bei der Amerikanischen Gesandischaft, wurde von dem Amerikanischen Gesandten vorgestellt; eben so der General Goblet von dem Bel⸗ gischen Gesandten, und endlich Sir Brook Taylor, bisheriger Englischer Gesandter am Berliner Hofe, durch Viscount Pal⸗ merston.

Der Courier sagt: „Wir vernehmen, daß zahlreiche Wet— ten in Bezug auf die Resormbill gemacht worden sind und noch gemacht werden. Noch vor kurzem wettete man 4 gegen n einigen Tagen aber setzt man sowohl in der City als im Westende 2Wauch 3 gegen 1, daß die Bill durchgehen werde. Dies kömmt, wie gut unterrichtete Lente versichern, daher, daß viele Pairs, deren Gesinnungen bisher zweiselhaft waren, sich nunmehr zu— stimmend erklärt haben, und daß die Stimme des Volkes, welche sich durch zahlreiche Versammlungen und Bittschriften zu erkennen giebt, ihre gehörige Wirkung auf die Lords nicht ver— fehlen kann. Uebrigens wird allgemein gesagt, daß, wenn ge— gen Erwarten die Bill im Oberhause nicht durchgehen sollte, das Parlament augenblicklich prorogirt werden würde,“

Die Großfürstin Helene von Rußland hält sich sertwährend in Cheltenham auf, obgleich Ihre Kaiserl. Hoheit wenigstens für jetzt die Bäder nicht mehr gebrauchen.

Sir Walter Scott wird heute in London erwartet, von wo er seine Reise nach dem Auslande antreten wird.

Die Wäahrscheinlichkeit einer Einschiffung von Linien-Trup⸗ pen von Irland, welche besonders daraus hergeleitet wird, daß Sir Edward Codringtons Flotte au der dortigen Küste kreuzt, hat in der City zu vielen Vermuthungen Anlaß gegeben. Die Wichtigkeit dieses Umstandes würde, dem Morning⸗-Herald zufolge, durch einen Besehl erhöht, den verschiedene Mill⸗Regi⸗ menter erhalten haben sollten, nämlich sich zum aktiven Dienst bereit zu halten.

Den hiesigen Zeitungen zufolge, hat man sich auf ver—

schiedenen Punkten von Jamaika über folgende Resolution geei⸗

nigt: „Es wird beschlossen, Se. Excellenz den Grafen von Bel— more zu ersuchen, sehr bald eine Zusammenkunft des Versamm⸗ lungshauses zu veranlassen, um eine Deputation zu ernennen, welche unsere Beschwerden zu den Füßen des Thrones niederle— ge, und unterthänigst zu bitten, daß, wenn unser allergnädigster Monarch und das Britische Volk uns der Beschützung unserer billigen Rechte für unwürdig erachten, es uns erlaubt seyn möge, uns des Schutzes einer anderen Nation zu versichern, welcher uns von unserer eigenen auf eine so ungerechte und grausame Art verweigert wird.“

Die hiesigen Blätter enthalten Nachrichten aus Ko⸗ lumbien bis züm 2. August. Die eingegangenen Privat-Briefe sprechen weniger als gewöhnlich über politische Gegenstände, wor— aus man schließen will, daß die dort herrschende Gewalt den Wunsch hegt, so wenig als möglich über den gegenwärtigen Zu⸗ stand der Dinge in Kolumbien, in Europa bekannt werden zu lassen. Aus den Jamaika-Zeitungen geht indeß hervor, daß die Berichte aus Karthagena nichts weniger als zufriedenstellend lau⸗ ten, und daß man die Wiederkehr der Ruhe und Ordnung in Kolumbien nscht als nahe bevorstehend betrachten kann. Da die Bewohner der Landenge von Panama sich selbst für einen freien und unabhängigen Föderativ-Staat erklärt haben, so sind 500 Mann aus Karthagena dahin abgeschickt worden, um sie zum Gehorsam zurückjubringen, welches, wie man glaubt, ohne große Schwierigkeiten bewerkstelligt werden wird, da die unabhängigen Mitglieder des neuen Staats nur über eine Macht von 200 Mann gebieten können, um ihre Freiheit zu vertheidigen. Die Jamalka⸗Zeitungen sprechen neuerdings von einer Empörung

der Schwarzen in Haiti; sie geben aber keine Details über garden, und trug im Namen der Kommission auf Verwer⸗ sen Gegenstand. FDerselhen Quelle zufolge, sollen die Britiss ng desselben an. Die Berathung darüber wurde auf den fol⸗ Einwohner in Port- au-Prince die Aunweisung erhalten haben, nden Tag verschoben.

Stadt so bald als möglich zu verlassen, da die Behörden sie n Bei Eröffnung der gestrigen Sitzung der Repräsentan⸗— länger schützen könnten. Es ist merkwürdig, daß die neu n⸗Kammer zeigte der Präsident an, daß morgen von Sei⸗ Zeitungen aus St. Domingo, welche bis zum 19. Juli gehn der Kommission über den Vorschlag, eine Untersuchung über nichts von diesen Unruhen erwähnen. In Jamaika hi Ursachen der letzten Niederlagen anzustellen, Bericht abgestat⸗ man, daß die Häfen von Black River, Rio Buen und g werden würde. Hierauf schritt die Versammlung zur Be—

Morant von der Regierung für Freihäfen erklart werden wür hhung ihres eigenen Reglements und, kam damit bis zum a sten Artikel. Die Sitzung wurde um 4 Uhr aufgehoben.

Eine New-Yorker Zeitung enthält folgendes einfn Mittel gegen die oͤholera, welches Cor 12 Jahren mit dem ] Der Konig ist in der Nacht von Antwerpen zurückgekehrt stigften Erfolge auf der Französischen Fregatte „Arethusa! d im Laekener Schlosse abgestiegen. Annapolis angewendet worden seyn soll, nämlich: sehr sta Gestern kam ein Französischer Ordonnanz-Osfizier mit Depe⸗ Reiswasser mlt vielem Zucker und etwas Laudanum in grofhen für den General Belliard hier an, welche nach Antwerpen Duantitäten getrunken. Von 140 Kranken soll bei Auwend fordert wurden, wo sich der Gesandte seit vorgestern aufhält. Neuerdings sind aus Paris die Obersten von Mutrici und

dieses Mittels nur ein einziger gestorben seyn. Maris London, 30. Sept. (Abends.) In der heutigen Sign sivent und der Bataillons Chef Cros d'Avenas in Brüssel ein- sj troffen. Die Generale Grundler und Billard haben die

des Oberh auses überreichte der Herzog v. Sussex die in . ; Grafschaft Middleser zu Stande gekom neue Bittschrift zu GC tadt verlassen, um die verschiedenen Jufanterie-Regimenter,

slen der Reform, die Se. Königl. Hoheit mit wenigen, aber (che unter ihren Befehlen stehen, zu inspiciren,

Gegenstand warm empfehlenden, Worten begleitete. Der Lon Es sind im Laufe dieser Woche 18,9090 wollene Decken und Kanzler hatte heute eine solche Riasse ähnlicher Bittschr 00 Trinkgeschirre und, eine beträchtliche Menge Lager-Gegen— zu übergeben, daß er sich, um den Lords nicht zu viele Zeit inde nach dem Lager bei Diest abgegangen.

rauben, auf eine bloße Nomenklatur dieser Bittschriften beschräs Die in Mons gelegene Französische Garnison hat am 28sten mußte. Es sind genauere Nachforschungen in Bezug auf das in len Rückweg nach Frankreich angetreten. Sie wurde von der Cittz verbrestere Gerücht, daß 2ldmiral Codrington Befehl ein Jürgergarze bis an die Gränzen des Weichbildes begleitet. ten habe, wieder nach den Dänen abzusegeln, angestellt worn Aus Valenciennes schreibt man unterm 28. Sept.: „Be⸗ und der Ungrund desselben ist nun außer Zweifel gestellt. hie und Gegenbefehle folgen sich an der Gränze; das Lager Admiral kreuüjt dermalen im Kanale, hat aber keinen besonde ff den Höhen von Broullle lej⸗St. Amand hat dasselbe Schick⸗ Zweck dabei im Auge. Aus Mexiko sollen neuerdtngs 260M erfahren, wie das auf der Ebene bei Castiau in der Nähe Dollars zur Bezahlung fällige. Dividenden abgesandt n n Mons; beide sind nicht zu Stande gekommen. Nichtsdesto— den seyn. Auch an der heutigen Stocks-Börse waren eniger lagern sich die Truppen in den Dörfern längs der Gränze, Gourse fehr flau, weil man über das Schicksal der Resen nd jwar so, daß die Brigaden in einem Augenblick versammelt Bill im Sberhaufe immer besorgter zu werden anfängt. M erden können. Es scheint, daß eine Bewegung auf dem linken befürchtet Bankerotte, deren bereits einige in der letzten gel stattgefunden hat; die Jufanterie Brigade, welche von 2th eingetreten sind, und betrachtet die Entscheidung der Lordé erher gekommen war, hat sich über St. Amand nach Orchies eins Krisis für unseren Handel. Auch die fremden Fonds geben. Tournai und Mons werden bis zum Zo0sten d. gänzlich

dein Impulse gefolgt, den sie durch das Weichen unserer C bn den Französischen Truppen geraumt seyn.“

sols erhielten.

Brüssel, 28. Sept. König Leopold ist von seiner nspections⸗-Reise durch die Provinzen ausdrücklich hierher gekom⸗ en, um dem feierlichen Seelenamte, zum Gedächtniß der im Feptember vorigen Jahres Gefallenen, beizuwohnen. Den from— m Gemüthern hier gewährte es eine große Genugthunng, den otestantischen König bei einer kathollschen Messe zu sehen; an flüsterte sich den bekannten Ausspruch Heinrichs IV. zu und dg zwischen dem jetzigen und dem ehemaligen Zustande endlich nmal einen Vergleich, der zum Vortheile des jetzigen aus⸗ el. Der „Courrler de la Meuse“, das „Journal des Flan— rez“ und deren Confrater, das „Avenir“ in Paris, wer⸗ en nicht ermangeln, dies als einen großen Fortschritt der Zeit nd als ein Refultat der ihrer Französischen Mutter so sehr un⸗ hnlichen Belgischen Revolution zu verkündigen. Das hiesige ublikum zeigte sich auch im Ganzen sehr zufrieden mit der ge—⸗ rigen Feierlichkeit, und bis spät in die Nacht war das Volk auf er sogenannten „Place des martyrs“ versammelt, wo es sich urch Musikstücke unterhalten ließ. Unsere eifrigen Patrioten ütten indessen auch gern eine pomphaftere Feier und eine lpotheose ihrer Thaten gehabt, wie sie die Juli ⸗Ritter

Pariser Pantheon dargestellt sahen; mir die Schande, Pelche die Blouse im Monat zlugust erlebt, hat sie davon zu⸗ üickgehalten, ihre Unzufriedenheit mit der Feier des September sauter an den Tag zu legen. Inzwischen haben die abgedankten ffiiere durch ihre Petitionen etwas mehr Leben in die beiden kammern gebracht, und sowohl in als vor denselben ging es seit nigen Tagen etwas lauter als gewöhnlich zu. Uuser Heer ind' das erste Aufgebot der Bürgergarde, so weit beide bisher Hhrganisirt sind, haben nun die ihnen angewiesenen Standquar⸗ sete und Lager bezogen. Die Disposltionen und Tagesbefehle hes Kriegs⸗-Ministers lauten in der That, als befänden wir uns im Vorabend eines Krieges; andererseits hat jedoch der König in Gent die Versicherung ertheilt, daß er an einen Wie— herbeginn der Feindseligkeiten am 10. Okt. nicht glaube. Indessen haben doch alle diese Widersprüche und Ungewißheiten den Er⸗ olg, daß nirgend eine Hand sich regt, um der Stockung, die in Handel und Gewerben herrscht, ein Ende zu machen. So sehr nuch Jeder das Ende der nun schon so lange anhaltenden Krisis herbeiwünscht, hat doch Niemand den Muth, bei dem schwan— enden Stand der Dinge irgend ein industrielles Unternehmen ortzusetzen oder neu zu beginnen. Zu diesen politischen Wehen ommt nun auch noch die Furcht vor der herannahenden Cho— era, die schon jetzt die aller abergläubigsten Ideen erzeugt ind‘ bei ihrem wirklichen Eintritte von den bedenklich⸗ en Folgen seyn dürfte. Die Regierung thut zur Abwehr ener Seuche mehr, als den bisher im östlichen Europa gesam⸗ jelten Erfahrungen zufolge für nöthig erscheint, und legt dadurch dem schon ohnedies so gedrückten Handel nach dem Auslande och mehr Fesseln an. Vor dem Antwerpener Hafen ist zu Au⸗ ruweel eine gut in Stand gesetzte Quarantaine angelegt worden, ind am vorigen Montage befanden sich dort 7 oder 8 fremde

sauffahrteischiffe,

NM i ed ela

Aus dem Haag, 1. Okt. J. K. Hoheiten der Prim Oranien und Prinz Friedrich der Niederlande, begleitet von K. H. dem Prinzen Albrecht von Preußen, haben am 2 September die Festung Bergen op Zoom besucht und sind mit derselben Begeisterung empfangen worden, die ihre Gez wart überall im Vaterlande erweckt hat. Der Kommandant! Festung, General-Lieutenant van der Capellen, war mit sein Stabe den Prinzen entgegengeritten und begleitete sie bei rem Einzuze. Nachdem sie am Thore von der städtischen hörde bewillkommt worden waren, begaben sich die Prinzen, un dem Geläute der Glocken, dem Donner der Kanonen und dem Ja zen des Volkes, das die mit Laub und Blumen geschmückten Sn ßen bedeckte, nach der Bohnung des Kommandanten, wo eine Ehr pforte errichtet war und dem Prinzen von Oranien von mehrt Kindern ein von einem Gedichte begleiteter Lorbeerkranz übertel wurde. Ihre Königl. Hoheiten musterten hierauf die in Pat aufgestellte Besatzung, nahmen die Festungswerke in Augensche verliehen den städtischen Beamten und den Offizieren der Sch terei eine Audienz und besuchten endlich das Militair-Hospih mit dessen Emrichtungen sie ihre Zufriedenheit bezeugten. 6 Uhr Abends verließen die Prinzen die Festung, um ihre spections-Reise durch Seeland und Staats⸗Flandern fortzusetz Es heißt, daß der Prinz von Oranien bei dieser Gelegenheit! Gitadelle von Antwerpen zu besuchen gedenkt (vergl. unferen ge und heutigen Artikel Antwerpen), während der Prinz Fr rich, als Admiral, die Flotte auf der Schelde in Augenscht nehmen wird.

Das Departement des Waterstaats ist nun wieder ganz! dem Ministerium des Innern vereinigt, und dasjenige Depan ment, zu welchem es bisher gehörte, führt nun bloß den men: „Departement der National JIudustrie und der Kolonieen

Die Regierung hat neuerdings den Ankauf von 74 Kan lerie- und 270 Train-Pferden angeordnet.

Am 26. September hat bei Mastricht am sogenannten ? denbaum die Auslieferung von 6 Belgischen Kriegsgefange stattgefunden, die sich seit den ersten Tagen des Monat Aug in jener Fistung befunden hatten. Der Belgische Befehlshg von Tongern ließ bei dieser Gelegenheit den General Dibh wissen, daß sich zu Hasselt noch 3 und zu Tongern noch 2 un rer Verwundeten befänden, die nicht weit genug in der 6G sung vorgerückt seyen, um transportirt werden zu können, n daher erst später ausgeliefert werden würden.

Antwerpen, 30. Sept. Das hiesige Journal enth Folgendes: „Die gleichzeitige Anwesenheit des Königs in Il werben und der Holländischen Prinzen in der Citadelle hat einem sonderbaren Zusammentreffen und zu einem Sch aus Anlaß gegeben, welchem der Zufall ein historisches Siegel auf drückt hat. Gestern Nachmittag um 473 Uhr verließen Prinz von Oranien und Prinz Feiedrich die Citadelle, begch sich an Bord eines Dampfschiffes und segelten vor der Sit vorbei; sie wurden von den Matrosen der Flotte mit dem! haftesten Jubel begeüßt. Wir bedauern es, sagen zu müst daß das Volk auf unseren Quais die Opposition bildete, des

die nach Antwerpen bestimmt waren, Die zewinnsucht zieht auch hier schon ihren Nutzen von der Cholera— urcht. Außer den allgemein bekannten Präservativen wird hier auch ein pariser „Vin de Séguin“ (Chinin⸗-Wein) angepriesen, und in pomp⸗ haften Ameigen wird die Erfindung eines „Tabac auti. cholerique el

Geschrei und Drohungen, zur Schande einer ecivilist a r. ; Gesellschaft, von unserer Polizei nicht unterdrückt wen brophylactique“ angekündigt, der Jeden, welcher ihn gebraucht, könen. In demselben Augenblick erschien der bor der Eholera bewahren soll, „indem die in der Atmo sphare

befindlichen Thierchen, welche nach den neuesten in Deutsch⸗ and gemachten Erfahrungen die Cholera fortpflanzen, Durch diesen Taback fern gehalten werden!“ Man kann Ges die— er Probe auf das schließen, was ferner noch in dieser Branche dei uns geschehen wird. Neuerdings sind mehrere Französische Stabs- und andere Offiziere hier eingetroffen. Die früher hier befindlich gewesenen sind bereits zu den ihnen angewiesenen Bel— gischen Armee Corps abgegangen. Im Ganzen ist Das hie⸗ sig' Publikum mit der Einverleibung so wieler Franzosen in das Belgische Heer gar nicht zufrieden. Gestern befanden sich sehr viele Offiziere ünd Soldaten auf dem Schlachtselde von Waterloo; auch Französische Ingenieurs sind dort mehrere Tage hinter einander veschäftigt gewesen. In dem provisorischen Zustande unseres Ministeriums ist noch keine Aenderung eingetre⸗ fen, und Herr von Meulenagere versteht immer noch neben dem auswärtigen Departement auch die inneren Angelegenheiten. Hr. v. BrouckCxre läßt in seiner Strenge gegen die Belgischen Offi⸗ ziere, die sich dem Examen unterwerfen müssen, nicht nach, und vergebens fragen Einige nicht mit Unrecht, ob der Herr Mini⸗ ster wohl selbst ein solches Examen in mathematischen und histo⸗ rischen Wissenschaften würde bestehen können. Einige Offiziere, die, ihrer Wunden ungeachtet, verabschiedet worden sind weil sse

Leopold, der das Fort du Nord in Augenschein nehmen wol mit einem glänzenden Gefolge und von dem Beifallgeschrei Volkes empfangen, auf dem Quai. Plötzlich sahen sich die bein Männer von Angesicht zu Angesicht, welche ein sonderbares ö schick zu Nebenbuhlern in den wichtigsten Ereignissen ihres! bens gemacht zu haben scheint. Das Jubelgeschrei der bein Völker vermischte sich und tönte auf der Schelde wied Diese doppelt nationale Harmonie, dieser Zusammenklang fen licher Stimmen, welche beiderseitig die Anwesenheit der Gegt stände ihrer Verehrung und Liebe feierten, gab, diesem so pik resken Gemälde einen ganz eigenthümlichen kräftigen Ausdtun Der Fluß strömte in majestätischer Ruhe dahin, und stolz dun schnitt ihn das Dampfschiff, die Spuren seiner Räder und ) der hinter sich lassend. Die Quais waren mit Spatziergäng bedeckt, und die Sonne eines schönen Herbsttages beleuchtete! großen Schauplatz und dieses sonderbare Zusammentreff en.“

Brüssel, 30. Sept. In der gestrigen Sitzung der E natoren-Kam mer wurde ein von Herrn Vandenstein ? gereichter Gesetz-Entwurf in Betreff der Stellvertretung in Milizen mit 24 Stimmen gegen 5 angenommen. Herr 1 erstattete demnächst einen Bericht über das von den Reprqst

tung meldet:

eingegangenen Zahl der Gefangenen nicht 2000, und daß der ehemalige Oberst Kaminski mit 5 Offizieren seine Zuflucht nach Krakau genommen hat.“

Der Platz Kommandant, General-Major Baron Korff, ver⸗ läßt Warschau, indem er zum Befehlshaber in der Wo jewod⸗ schaft Podlachien bestimmt ij. ral Pencherzews ki. B utant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, Oberst Owander, einstweilen das Amt eines Kommandanten der Hauptstadt War⸗ schau verwalten.

gekommen:

pitain S

bedauert. Der in Laeken verweilende regierende Herzog von 8 ist bisher noch sehr wenig in Brüssel gesehen worden.

Warschau, 30.

In diesen Tagen Die Direction d bekannt, daß morgen

Fl. 11 Gr.

General⸗ Gouverneur

den ihnen obliegenden

der ihre Amtsfuͤhrung

moglich in ihrer

und die

aber diejenigen in Be

diesem Gegenstande b

sehr beträchtlich. Schlachtvieh hierher

fen hat.

Seit gestern er ans dem In- und und Erwiederungen zurückgekehrt.

Für 100 Rube Wechsel⸗Comtoirs j

Krakau, 29. sident des dirigirer

zuliefern, welche in materialien; eben so

Corps in die Stadt

e freiwillig in ., sich af

gelaufen ist, so ford

nicht die nöthigen Schul⸗-Kenntnisse besaßen, werden allgemein

tanten bereits angenommene Gesetz über die Equipirung der B

den Offiziere jeglich

g „Zu dem vorgestern von uns gegebenen Bericht über die Niederlage des Rozhzkischen Corps ist, den neuesten hier Nachrichten zufolge, noch hinzuzufügen, daß die

der General-Lieutenant Golowin, die General-Majore Sumorokow und Graf Tolstoi, der Staatsrath Suminski, und von der Polnischen Armee der General Mrozinski und der Ca⸗ zymanowski vom Quartiermeisterstabe.

briefen zum Betrage von 13,390,000 Fl.. ; Amortisations-Fonds für das laufende Halbjahr beträgt 2, 306, 861

Der Graf Thomas Lubienski ist zum Präsidenten der hiesl⸗ gen Militair-Lazarethe ernannt worden.

Bei dem Wiederbeginn der Geschäfte von Seiten der Woje⸗ wodschafts⸗Kommission Masoviens Staatsrath Kozuchowski, ten, Bürger und Einwohner dieser Wojewodschaft erlassen: „Der Unterzeichnete hat im Auftrage Sr. Excellenz des Feld⸗ marschalls Graf Paskewitsch von Eriwan unterm 17ten d. M vom

halten, daß alle Beamte der Kommission und deren Untergebene zu

gen, welche sich nicht einstellen, zu strenger Verantwortlichkeit gezo— gen und vor ein Kriegsgericht gestellt werden wuͤrden. Durch obige Verordnung ermaͤchtigt, beginnt die Wojewodschafts⸗Kommission wie⸗

sich ebenfalls an den ihnen gebuͤhrenden Platz zu . und ihre Pflichten, den von der Regierung des Koͤnigreichs Po

Rov. 18530 erlassenen Verfügungen gemaͤß, zu erfuͤllen. Die in der Wojewodschaft Masovien befindlichen Beamten, welche durch eine Faiserl. Russische Behörde oder durch die unter der Praͤsidentur des Divisions⸗ Generals Dombrowski stehende Kommission zum Dienst berufen sind, verbleiben in demselben; daher wird den von neuem ihre Geschaͤfte beginnenden Begmten anbefohlen, uͤber Gegenstaͤnde, welche einer gegenseitigen Verstaͤndigung beduͤrfen, mit jenen die noͤ⸗ thige Ruͤcksprache zu nehmen. ͤ

so wie auch die betreffenden Zoll und Consumtions-Aemter, in so⸗ fern sie mit Beamten und Sffizianten besetzt sind, welche nicht nur bie bendthigte Qualification besitzen, sondern auch die fuͤr die Si⸗ cherheit des offentlichen .

haben, und zwar nach den von der Regierung des Koͤnigreichs Po⸗ len bis zum 23. Nov. 1 8 5 Kraft gebliebenen Prinzipien, werden unverzüg ich und so viel als

Steuerpflichtigen sollen nur gaben und Gebuͤhren des es entricht . alle Burger und Einwohner der Wojewobschaft verpflichtet, ohne den geringsten Verzug die Befehle zu vollziehen, welche ihnen von den betreffenden Bezirks-Kommissarien ertheilt werden, besonders

rage, da, dem anfangs erwahnten Be der Wojewodschafts-Kommission darin bestehen soll, die Verfuͤgungen zu freffen, daß der Armee Sr. Maj. des Kaisers und Königs die erforderlichen Lebensmittel, Fourage, Fleisch und Branntwein, Alles gegen Bezahlung nach den festgesetzten Taxen, verabreicht werden. Deshalb wird sich die Wojewodschafts⸗Kommission vorzugsweise mit

nothwendigen Beduͤcfnisse gesichert werden, auch eine gleichmaͤßige Vertheilung derselben unter die Kontribuenten, mit gehöriger Be⸗ rücksichtigung derjenigen, welche die empfindlichsten Verluste erlitten haben, zu bewerkstelligen/ ;

Die Zufuhr von Getreide und Viktualien ist fortwährend Es heißt auch, daß bedeutende Transporte von

minderung des Preises der Lebensmittel und wird der Bevölke— rung große Erleichterung gewähren.

Bie Arbeiten hinsichtlich Zerstörung der Befestigungswerke von Warschau haben bereits ihren Anfang genommen.

fim die Leiden des Königreiches Polen noch zu steigern, ist in der Wojewodschaft Sandomir plötzlich ein Viehsterben aus⸗ gebrochen, wogegen

tel: „Tages-Zeitung für In⸗ und Ausland?‘ t amtliche Nachrichten, ferner nicht amtliche Privat ⸗Nachrichten

Blättern des In- und Auslandes, Artikel verschiedenen Inhalts

senschaftliche Notizen. . ̃ Aus Krakau sind mehrere Personen nach Warschau wieder

dische Dukaten 193 20 91.

kanntmachung erlassen; . . Per? Kasserl. Juffische General- Lieutengnt Krassowekt, welcher

das an der Graͤnze des Freistaats operirende Corps kommandirt, hat den dirigirenden Senat aufgefordert, die Polnischen Truppen aus⸗

sich im entgegengesetzten Fall genzthigt schen würde,;

bezeichneten Versammlu Termin bestimmt ist, bis zu wel folgen muß, von dem Augenbli dieser Bekanntmachung stattfindet, und dieser morgen um 8 Uhr ab⸗

1527

Polen. Sept. Die hiesige Allgemeine Zei⸗

sondern 3000 Mann beträgt,

An seine Stelle tritt der Gene⸗ is zu dessen Ankunft wird der Flügel-Ad—

sind folgende Personen in Warschau an⸗

es landschaftlichen Kredit-Vereins macht die Verloosung von 8953 Stück Pfand— beginnen soll. Der

hat der Präsident derselben, folgende Proclamation an die Beam—

der Hauptstadt Warschau die Verordnung er⸗

.

Pflichten zurückkehren sollen, in dem diejeni⸗

und befiehlt allen Beamten und Offizianten, en bis zum 28.

Die Hauptkasse und die Bezirkskassen,

Schaßes erforderliche Caution geleistet

1830 festgesetzten und fernerhin in völliger fruͤheren Zusammensetzun wiederhergestellt, an diese Kassen alle Ab⸗

Schatzes entrichten Endlich sind

von Lebensmitteln und Fou⸗

zug auf Lieferun ot zufolge, das erste Geschaͤft

eschaͤftigen, um naͤchst dem, daß der Arme die

gelangen sollen. Dies verspricht eine Ver⸗

1

man indessen schon Vorkehrungen getrof⸗

scheint hier ein neues Blatt, unter dem Ti⸗ es enthält alle Auslande, die wichtigsten Auszüge aus den

auf dieselben und allerlei prat.ische und wis⸗

lin Assignationen zahlt man in den hiesigen etzt 166 Fl. 20 Gr., für vollwichtige Hollän⸗

Sept. Unterm 2ö6sten d. M. hat der Prä⸗ nden! Senats von Krakau nachstehende Be⸗

Beamten entgegengenommen werden sollen selben haben sie sich binnen 21 Stunden an den Bestimmungs⸗Hrt zu begeben, welchen sie in der von ihnen eingereichten Deelaratton vaͤhlen, und werden die Landes Regierung nicht in die unangenehme RNothwendigkeit versetzen, sie . Erfüllung der eingegangenen Verpflich⸗ tung zu zwingen oder, wenn st he

sollten, sie zur Rückkehr in das Koͤnigreich Polen an den oben er⸗ waͤhnten Punkt zu nöͤthigen. ; j nicht, daß, um die Neuͤtralitaͤt unseres Gebietes unverletzt zu er= halten und dasselbe, so wie sich selbst, vor empfindlichen Folgen zu bewahren, die Krieger der Polnischen Armee sich geneigt zeigen wer⸗ den, dieses Gebiet zu verlassen und den Umstaͤnden sich zu fuͤgen, wie sie das Schicksal ihnen bereitet hat. Soll. andere Militairs in Folge der Krie s-⸗Ereignisse ihre Zuflucht in die

meinen auf, sich binnen dieser Zeit in dem Regierungs⸗ Lokal zu St Peter zu stellen, wo die Abtheilung fuͤr das Innere und die

oliei ihre Sitzungen hält, und dort einieln ihre Wuͤnsche zu er⸗ ennen zu geben, welche daselbst von dem dazu bestimmten staͤdtischen Nach Darlegung der⸗

eine solche Declaration nicht einreichen

Der dirigirende Senat zweifelt

Sollten in Zukunft noch

Stadt Krakau nehmen, so, haben sie dieselben Formalitäten zu er⸗ fuͤllen. Zugleich ist die Landes⸗-Reglerung verpflichtet, die Bürger und Einwohner der Stadt Krakau daran zu erinnern, daß kelne Waffe oder Kriegs Material irgend einer Art, da es nicht Privat⸗ Eigenthum der Militair⸗-Personen ist, von ihnen gekauft werden darf, sondern den offentlichen Depots Übergeben werden muß; und ein Jeder, der bereits dergleichen gekauft haben sollte, muß es au⸗ genblicklich zuruͤckstellen“

Unter 'amtlicher Rubrik enthält der hiesige Kurier fol— gende Abschrift einer dem Senat der Stadt Krakan von dem General-Lientenant Rldiger unterm 27sten d. M. zugesandten , von dem Oberst-Lieutenant Baron Tscher⸗ nischeff:

„Nachdem die Avant-Garde meines Corps, unter den Befeblen des General-Stabs- Chefs der ersten Armee, General ⸗Lieutenaut Krassowski, die Polnischen Truppen geschlagen hatte, verfolgte sie dieselben bis zu dem Gebiet der Stadt Krakgu und blieb an der Graͤnze stehen. In diesem Augenblick habe ich von dem Feldmar⸗ schall Fuͤrsten von Warschau, Grafen Paskewitsch von Eriwan, ei⸗ nen amtlichen Auftrag erhalten, worin sich unter Anderem folgende Worte befinden: „„Ba der Freistaat Krakau bis zu einem gewissen Grade die Verirrungen getheilt bat, durch welche Has Koͤnigreich Polen in eine fuͤr ewige Zeiten beklagenswerthe Revolution gestuͤrzt wurde, so haben Se. Majestaͤt um die gesetzliche Ordnung in die⸗ sem Staat wiederherzustellen, die mitprotegirenden Hoͤfe Oesterreichs und Preußens zu einer ö Rucksprache aufgefordert. Wenn“ aber unterdesfen Abtheilungen der Polnischen Armee in bas Gebiet der freien Stadt einruͤcken sollten, so wuͤrde mir eine solche Verletzung der Neutralität die Pflicht auflegen, von dem rriegsrecht Gebrauch zu machen und dieses Gebiet zu besetzen?“? Der vorhergesehene Fall ist wirklich eingetreten. Ven allen Seiten sind . Truppen dort eingeruͤckt, der Senat hat. nicht prote⸗ stirt ünd stch in keiner Weise dem widersetzt, und die erwahnten Truppen verbleiben bis zu diesem Augenblick daselbst unter Gewehr. Beshalb suspendire ich alle angeknuͤpfte Unterhandlungen und habe, bis auf weitere Befehle von Seiten des Feldmarschalls, meinen Truppen befohlen, Krakau und dessen Gebiet zu besetzen, um daselbst die Polnischen Insurgenten n , n. und gefangen zu nehmen, was der Senat und die Stadt Krakau, selbst bei ihtem besten Wil⸗ len, nicht wurden auszufuͤhren im Stande seyn. Schließlich halte ich es fr meine Pflicht, zu versichern, daß alles Privat-Eigenthum heilig gehalten, und daß alle zum Unterhalt der Truppen erforder⸗ liche Gegenstaͤnde gegen Quittüngen eines von dem Senat der freien Stadt Krakau zu derm en kommissars in Empfang genommen

werden sollen.“

Die Posener Zeitung enthält (in Uebereinstimmung mit unserer gesteigen Mittheilung) unterm 2ten Okt. Nachstehendes: „Zuverlässige Nachrichten von der Polnischen Gränze sa⸗ gen, daß der Rest der Polnischen Armee, welche in Modlin und Gegend gestanden, sich der Gnade Sr. Maj. des Kaisers nicht hat unterwerfen wollen und demnach über Plozk nach Wrozla—⸗ wek abmarschirt war, die Festung Modlin mit einer Abtheilung besetzt haltend. Die von Modlin die Weichsel abwärts geführte Schiffbrücke sollte anfangs benutzt werden, um dei Plozk den Fluß zu überschreiten, um, der scheinbaren Absicht nach, in die Wojewodschaft Krakau mi gehen und sich dort mit, dem Polni⸗ schen General Rozhzki zu vereinigen, dessen Niederlage ihr noch unbekannt war. Die Zusammenziehung bedeutender Russischer Streitkräfte bei Sochacjew veranlaßte wahrscheinlich den jetzigen Führer der Polnischen Armee, General Böhm, den Uebergang bei Plozt aufugeben und ihn bei Wrozlawek zu vers̃uchen. Dem⸗ gemäß wurde ein Polnisches Detaschement von 2990 Mann auf 15 Kähnen vorausgeschickt, um Wrozlawek als Brückenkopf zu besetzen, und die Brücke selbst wurde in der Nacht vom 28sien zum 29sten September geschlagen welche sofort Truppen aller Waffengattungen passirten. Der Russische General Pahlen war sedoch mit seinem Corps, welches noch durch eine Kürassier⸗Division verstärkt worden, dieser Bewegung am linken Weichsel-Ufer ge— folgt und lagerte bereits am 29sten mit dem Gros bei Lagiew⸗ niki zwischen Brzese und Kowal, während seine Avant-Garde Brzese besetzte. Am 30. September rückte derselbe nach Pikut— kowo, zwischen Brzesc und Wrozlawek, indem er gleichzeitig sei⸗ nen linken Flügel durch den General Rönne verstärkte, der bis⸗ her mit seiner Abtheilung die Brücke und Magazine bei Slonsk gedeckt hatte. Diese Bewegung hatte den Erfolg, daß der Pol⸗ nische Befehlshaber das Projekt des Ueßerganges bei Wrozlawek aufgab und sich wieder auf das rechte Weichsel-Ufer zurückzog. Wrozlawek seldst wurde noch am Ihsten vom Russischen General

überbringen ließ. Die Polnische Armee konzentrirte sich hierauf bei Lipno. Der Feldmarschall Fürst von Warschan rückt mit den zur Versolgung der Polnischen Armee bestimmten Russischen Lorps, nachdem Modlin blokirt ist, die Weichsel abwärts, und

demnach ist eine Entscheidung in den nächsten Tagen zu erwarten.“ Derselben Zeitung zufolge, ergeben Nachrichten von der Schlesisch-⸗Polnischen Gränze, daß die Abtheilung des

2.

Folge der Kriegs- Ereignisse ihre Zuflucht auf

unser Gebiet nahmen, und zwar sammt allen Waffen und Kriegs⸗

hat er der hiesigen Regierung angezeigt, daß er mit seinem

Krakan einzurücken, und daß er selbst die Ge⸗

angennahme derselben bewerkstelligen werde; zu gleicher Zeit erklaͤrte n, an; daß, wenn die Polnischen e liallt sich uͤber Podgorje nach Gallizien begeben wollten, ihnen dies nicht verwehrt seyn solle; in diefem Falle müßten sie aber hier, in Krakau ihre Waffen nieder⸗ legen und alle Kriegsbeduͤrfnisse zurücklassen; und diejenigen, wel⸗

das Königreich Polen zurückkehren wollten,

, ,,, , in das Dorf Wilczkowice, dem. für sie 1

u begeben. Da ein zwoͤlfstuͤndiger em eine definitive Erklarung er⸗ ck an gerechnet, wo die Publication

ingspunkt,

ert der Senat die sar olnischen Armee gehören⸗ en Ranges, so wie dle Ünteroffijtere ünd Ge⸗

bei Wielun aufgestellt hatte, nunmetzr, nachdem die Niederlage und Auflösung des Corps unter General Rozyzki bekannt gewor⸗ den, sich weiter über Czenstochau nach Olsztyn zurückgezogen habe. Auf die im Lager dieser Truppen eingegangene Nachricht von dem Anmarsche eines Russischen Corps, entstand am 28sten v. M. ein Aufruhr, wobei selbst das Leben des Anführers in Ge⸗ fahr kam, in Folge dessen der größte Theil der Truppen sich auf— löste und in seine Wohnorte zurückkehrte; über 1000 Mann aller Waffen⸗Gattungen zogen gegen Abend dieses Tages in ungeord— neten Trupps durch Czenstochau, wo der größere Theil der em⸗ zelnen Soldaten Waffen und Pferde verkaufte.

Die genannte Zeitung meldet ferner unterm 3Zten d.: „Bei Wrozlawek hat die Avantgarde des Russischen Corps unter General Pahlen, geführt vom General Anrep, die Weich⸗ sel passirt und verfolgt auf dem rechten Ufer die Polnischen Truppen in der Richtung von Lipno. Das Hauptquartier der Polen war am 2ten d. Morgens in Skompe bei Lipno, wo ge⸗ gen 40 Generale und Obersten sich zu einem Kriegtsrathe ver⸗

Anrep besetzt, der 10 Kähne der Brücke an das linke Ufer her⸗

haben diese Truppen bereits Plozk, Bielsk und Drobin besetzt;

Polnischen Obeisten Pietrowski, einige Tausend Mann stark, welche, wie früher erwähnt, sich nach dem Gefechte von Kalisch