1831 / 279 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ssen, will ich lie⸗ ehmen, die in Beifall von teren Verlaufe seines Vor⸗ am allerwenigsten an⸗ daß sie ihre Mei⸗ inet ganz ursprüng⸗

nach den Drohungen, die er hat vernehmen la ber alle Reformen verwerfen, als diejenigen ann der Englischen Reform⸗Bill vorgeschlag der Opposltion.) Da der Lord im wei trages auch sagte, der Lord⸗Kanzler könne dertn Lords einen Vorwurf daraus machen, da er selbst im vorigen Jahren e Reform ⸗Bill

in diesem Maaßregel „Diese Bemerkung enthält, olge für das Haus. Freund früher für

en worden.

nung geändert, weit weniger umfassende, habe und umstůrzende

entworfen gegenwärtige erwiederte wenn sie richtig ist, Wenn nämlich Reformen, die nothwendig gehalten hat, gewiß mit der gan und die von so angelegen seyn lassen, wenn diese, sage ich, einmüthig verwor nun, dieser Verwerfung ungeachtet, Refultaten nach größere, Maaßregel es dem Hause, reiflich zu erwägen un Folgen wohl seyn würden, gefährlicher Weise (Beifall von der Beifalls bezei⸗ Dieses Haus, zu erwägen, Menschen seyn würde, die dem Charakter der Zeit t den Wünschen und In— ist, die wirkliche Con⸗ befestigen. (Hört! von tigen Dis kussion habe enommen, daß scheinbar lle Reformen vorhanden ewissen Grade edauern, daß Welt giebt, der diesen Doch wollen wir es als ß einer der geschicktesten liffe) uns heute zwei Punkte daß Schottlands Repräsenta⸗ und zweitens, daß, wie⸗ stem sich wohl befunden hierdurch wird die sophi⸗ habt, es dar⸗ le über Bord

gekommen

eine sehr wichtige Schlußf mein edler wenn theilweise Reformen, ftigkeit seines Gei denjenigen bekämpft nicht für Anti fen wurden un eine umfassendere, ihren unterstützt, d darüber nachzudenken,

stes ausgestattet wa⸗ den, die es sich jetzt Reformisten zu gelten, d das Land

so geziemt

welches die eigensinniger verwerfen zu wollen. vermischt mit lauten und wlederholten den ministeriellen Bänken.) wie der hole ist dazu berufen, welches der Eindruck auf alle wenn es eine Maaßregel verwürfe, angemessen, in Uebereinstimmung mi teressen des Volkes und wesentlich geeignet Reiches zu verbessern und zu beiden Seiten des Hauses.) Bei der ich mit wahrhaftem Vergnügen wahrg e Feindschaft gegen a Jeder sich bemüht, bis zu einem Es ist nur zu

stitution des

keine eingefleischt ist, daß vielmehr als Reform-Freund zu erscheinen. es durchaus keinen Reform-Plan in der Reform⸗Freunden recht zu machen wäre. ein wichtiges Moment betrachten, Gegner der Reform (Lord Wharne den hat: erstens nämlich,

em einer Verbesserung bedürfe, unter dem alten Sy ein mangelhaftes sey; weil ein System guten Erfolg ge fe, mit einemma sse als ein gutes Omen an. Reform -⸗Prinzipien, son⸗ den wir be⸗ Abweichung der dessen Interessen taates so sehr identifizirt sind, heuren nach Reform Volkes unbefriedigt zu lassen.“ ler einige Angaben des Lord lben erwahnten Reform⸗Pla⸗ selbst (der Lord-Kanzler) im vorigen Jahre nz so weit als der vor⸗— Burgflecken ohne Aus⸗ nen, der aber eben, weil er nicht Mitgliedern des Unterhau cht zugesagt hatte, wurde di en-Gefecht betrachtet wurde,

er angesetzte Schlacht ein donderty trat nun mit seinem (gestern Belgischen Lingele⸗

wohl Schottland habe, dieses doch

keiner Veränderung dedür

Ich sehe diese Zugeständni cht mehr mit Anti—⸗ Grad von Reform zu kämpfen,

geworfen. Wir haben nun ni dern nur über den willigen sollen. verschiedenen Grade seyn, mit der Wohlfahrt des ganzen S sich bewegen läßt, verlangenden

Und m der That sehr groß mun die durch die das Oderhaus,

die Wünsche der unge Mehrheit des ganzen Nachdem noch der Lord Wynford hinsichtlich d nes berichtigt, den er entworfen, der zwar in der That nicht ga liegende gegangen, jedo nahme emen Vertrete weit genug ging, gelegt worden,

als ein Vorpost Montag den 3. Oktob Der Marquis v. Lon mitgetheilten Vortrage in B ten auf und erhielt im Lord Goderich:

edler Freund die de ihrer auswaͤrtigen Polit Niederlände betreffen, hier sieht die Regierung doch ereinbarlich seyn in Erklaͤrungen sse offenbar nachtheilig seyn Wenn mein ß ich ihm diesen als ein solcher Triumph t gruͤndete, die uns, des Mein edler man taglich uͤber die ch mit der groͤßten Leichtigkeit n so wenig Gerechtigkeit als „„Wenn Ihr mir nicht Anschuldigungen wahr d Unbillige in dieser es darum mir zu gut halten, wenn Vortrage meines edlen Erwiederung reund fragte ge des Jaͤh⸗ ts meines an der

es von demse

ch allen verödeten

ses, denen er vor⸗ ese Debatte, die welches die auf eite, geschlossen.

ezug auf die Wesentlichen nachstehende

derung vom ; Regierung bewegen

ern auch mein uber alle Gegenstaͤn vicl, ob sie Portugal, Fran recht unverholen auszüsprech ein, daß dies mit ihren Pfli muß sogar, die dem Staats⸗Intere che Anschuldigungen unwiderlegt la

riumph findet, so mu unbegruͤndeter bloß auf die Nothwendigkei stens halber, ein Schweige eint in der That zu handlungen si chen koͤnne. Es liegt aber ebe wenn mein edler Freund sagt: heilt, so muͤssen meine Unrichtige un

kreich oder die en, so sehr ; chten durchaus nicht v

einzulassen, wurden, man edler Freund hierin einen goͤnnen, wiew waͤre, der sich neinen Be

ohl nichts

. n auferlegt. Freund sch sten Dinge und Unter

oͤffentlich bespre Vernunft darin, hrten Aufschluß ert

Das Haus wird das Erklaͤrung gewiß einseh ich mich darauf beschraͤnk Freundes zwei Punk zu ertheilen. mlich, wie res 1814 Theil genommen, jetz Spitze der Verwaltung ste fonte? Hier ist zunaͤchst ei im J i314 kein Mitglied des jenem Jahre den damaligen weil ich sie unter Als Minister liegt mir jedoch jetzt umen, sondern

e, aus dem ganzen rborzuheben, um darauf eine ste betrifft mich selbst: mein edler sch, der ich an dem Abschlusse t den Arrangemen n edlen Freundes mich anschließen ichtigen, denn ich bin Wenn ich jedoch selbst in Vertraͤgen meinen Beifall schen den damaligen Umstäͤnden als die be⸗ die Pflicht ob, nicht die jetzigen Umstaͤnde die Minister, haben weder an der noch an der Trennung n; wir fanden diese Er⸗ und unsere Auf⸗ ie sie herbeigeführt, sie so leicht auf das

n Irrthum zu ber . 6 5 Kabinets gewesen.

geschah es, sten ansah. auf fruͤhere Ansich in Betracht zu ziehen. Franzdsischen Belgiens von eignlsse bereits vor, gabe war es bloß, den ken gefaͤhrlichen Einflu Europa haben konnten

ist der zweite Mühe gegeben, zu be 1 Einfluß auf die Beschlüsse un Boraussetzung und auf frühere fen Mannes sich stuͤtzend, hat wiewohl er der Botschafte gste Weise anzugreife diesmal seine Pfeile früheren Gelegenheit, unvorsichtige heil der Rede meines früher er vergessen wir n mein Stillschweigen h daß die r der Schluß haͤtte gezoge Talleyrand keinen weiteren A aher halte ich es fu ber Charakter, den der Ange solche Ausfaͤlle haͤtte seyn m ssen.

nsichten zuruckzukon

lgischen Revolution,

Holland einen Theil genomme als wir in das Amt eintraten, roßen Veraͤnderungen, zu nehmen, den Mein edler Freund hat Punkt, den

weisen, daß der

erühren will, große Fuͤrst Talleyrand eine Kabinettes ausübe; in dieser Data aus dem Leben jenes berühm—⸗ es meinem edlen Freunde gefallen, r einer befreundeten Macht ist, auf hort! Zwar hat mein edler nicht so tief in Galle getaucht, a

doch hat er auch heute diskrete Sprache geführt. edlen Fre

wieder eine Ich haͤtte undes gar nicht h d, um besser ist 4atte leicht zu dem Verdachte Angriffe nicht mißbillige, n werden konnen, ufenthalt hier gestatten zu bemerken, daß schon riffene bekleidet, ihm ein Schild gegen Färst Talleyrand ist der Minister

geben konnen Regierung solche woraus wiede dem Fürf

r nothwendig,

15309

der beiden letzten Koͤnige von Frankreich gewesen und hat zugleich drs . Städten und Grafschaften fort.

an den Beraͤthungen des Wiener Kongresses Theil genommen dies wird uns gegen die Anschuldigung schuͤtzen, daß wir dem jetzi⸗ gen Frankreich gefaͤllig seyn wollen, wenn wie den Fuͤrsten gegen so ungerechte Aus faͤlle vertheidigen. Mein edler Freund hat unsere Ktfüit tn harlen Auskhrücken kritisirt und, uns ein ige gute Rath⸗ We ertheilt; ich hofft jedoch, daß kein kuͤnftiger Minister absurd genug seyn wird, den Rath meines edeln Freundes, so zuworkum— mend er auch ist, anzunehmen. Die jetzige Verwaltung wird, das kann ich auf das bestimmteste versichern, niemals daran denken, mei⸗ nen edeln Freund bei ihren Beschluͤssen um Rath zu fragen, Bei⸗ fall und Gelaͤchter)⸗— Was nun endlich aber, die Absicht des Köoͤnigs Levpold betrifft, Franzdͤsische Offiziere in seinen Dien st zu nehmen, so kann es einem unabhängigen Stagte und dies ist Belgien, in welchen Bedraͤngnissen es sich jetzt auch befinden möge von einer anderen Macht durchaus nicht gewehrt werden, fremde Offiztere in seinen Dienst zu nehmen. Es thun dies sogar fast alle Eurspaͤische Monarchen, und die ausgezeichnetsten Feldherrn, welche die Heere eines Landes zum Siege gefuhrt, sind keine Eingebornen desselben gewesen, Besonders is dies in N R nur des General Diebitsch und des Admiral Greigh zu erwaͤhnen brauche. In Oesterreich, Preußen, Spanien, ja fast in jedem an⸗ deren Lande, lassen sich ahnliche Faͤlle nachweisen, und kaum braucht es der Erwähnung, daß auch Holland hiervon nicht ausgeschlossen ti, da scine Heere öfter von Fremden, als von Hollaͤn dern ange⸗ führt wurden. Selbst General Chaffé ist, wie ich glaube, ein

Franzose /*)

ler machte der Lord-Kanzler eine etwas laute Bemer⸗ kung; Lord Goderich, der sie nicht zu hören schien, ließ sich zwar in seinem Vortrage dadurch nicht stöten, wurde jedoch vom Marquis von Londonderry unterbrochen, der zur Ordnung rsef und an den Lord-Kanzler selbst die Frage richtete, ob es wohl ordnungsmäßig sey, daß sich der Lord- Kanzler unter⸗ halte oder Bemerkungen mache, während ein Pair das Haus anrede? Der Lord-Kanzler antwortete etwas heftis: „Ich bitte ein fur allemal zu bemerken, daß ich hier nicht sitze, um alle Fragen zu beantworten, die aus den lächerlichen Ideen ge— wisser absurden Leute, entspringen, welche dasjenige, was noch so deutlich und verständlich ist, nicht sehen können oder wollen. Ich werde dem edlen Marquis durchaus keine Frage mehr beantworten; hat er etwas gegen mich, so mag er auf ein förmliches tadelndes Votlim antragen, und ich werde mich dann schon zu vertheidigen wissen.“ Da der Mar⸗ quis von Londonderry hierauf sagte, er wünsche wohl diese beleidigenden Worte an einem anderen Orte wiederholt zu hören, so verlangte der Herzog v. Richmond, daß diese Aeußerung zu Peotokoll genommen werde, was jedoch der Lord⸗ Kanzler abzulehnen suchte, indem er bemerklich machte, daß der edle Marquis unter 10h Malen immer 99 Mal ordnungs⸗ widrig handle. Uebrigens sey er (zer Lord-Kanjler) nickt der Mann, der nicht an jedem anderen Orte das wiederholen wurde, was er in dieser Versammlung vorhin gesagt hade. Der Herzoz v. Rich mond meinte, es könne wohl nichts Ordnungswidrige⸗ res in der Welt geben, als wenn ein Lord, der selbst so viel von Ordnung rede, wie der edle Marquis, im Oberhause sich erhebe und den Lord-Kanzler gleichsam zu einem Duell herausfordere. Mit Muhe gelang es nun dem Lock Godersch, durch einige Worte den Vortrag, in welchem er vorhin unterbrochen worden war, zu eichlteßen. Der Herzog v. Wellington, der es für seine Pflicht heelt, sich mit einigen Worten des Fürsten Talleyrand anjunehmen und der Aufrichtig⸗ keit, so wie des ehren werthen Tharakters dieses Diplomaten mit großen Lobsprüchen zu gedenken, bestritt die Ansicht des Lord Goderich in Bezug auf die Fränzösischen Offiziere, welche in Belgische Dienste eintreten, und meinte, daß dies ein ganz anderer Fall sey, der mit den Beispielen Rußlands u. s. die der edle Lorb angeführt, nichts gemein habe. Denn wenn bei einer kleinen Armee von 20 30,000 Mann 400 aus⸗ ländische Offiziere angestellt wilden, so bildeten diese die Scele des ganzen Heeres. Auch beschränke sich der Uehertritt der Fran⸗ zosen nicht bloß auf Offiziere; bereits hätten, so viel ihm be⸗ kannt geworden, auch 1700 Fran osische Kürassiere in Belgien Dienste genommen. Die Offtsiere hätten sogar von ihrer Re⸗ gierung nur unter der Bedingung die Erlaubniß erhalten, in Belgische Dienste zu treten, daß sie auch ferner ihre Französischen Uniformen und Kokarden trügen, und General Belliard sey nicht bloß Französsscher Milltair in Belgischem Dienste, sondern auch Framjosischer Gesandter. Mit einer solchen unmöglich die beabsichtigte Neutralität wahrnehmen können, und diese Rücksicht allein schon sollte das Ministerium bewegen je⸗ nem Umstande eine größere Aufmerksamkeit zu scheuken. Auch bedürfe ja Belgien der Französlschen Offijiere gar nicht, da doch im vorigen Jahre erfahrene Belgische Offiziere genug aus der ehemaligen Niederländischen Armee geschie den und in die Dienste des neuen Staates getreten seyen. „Kann sich denn“, fragte der Herog schließlich, „König Leopold, der von der Stimme des Volks erwählt worden, auf die Jugend des eigenen Landes nicht so viel verlassen, daß er des Nachbars militairischen Beistand nicht sollte entbehren können?“ Nachdem nun auch Lord Holland einige Worte zum Lobe des Fütrsten Talleyrand, dessen vierzigjähriger Bekanntschaft er sich rühmte, hinzugefügt hatte, bemerkte er, daß die Aecußerungen des Herzogs von Wel⸗ lington in Bezug auf das Belgische Heer zwar die Beherzigunz des Königs Leopold verdienten, jedoch außerhalb des Kreises der parlamentarischen der Lord⸗Kanzler, Angelegenheit betreffenden

.,

daß dem Antrag auf Vorlegung der diese Papiere schon deshalb keine Folge gegeben werden könne, weil entweder solche Papiere gar nicht exi⸗ stirten, oder, wenn sie existirten, von der Art seyen, daß sie, da ste wichtige Angelegenheiten eines unabhängigen Staates heträ— fen, unmöglich vorgelegt werden könnten. Der Marquis von Londonderry sah sich (wie bereits erwähnt) zur Zurücknahme seines Antrages veranlaßt und gab dem Lord-Kanzler eine per— sönliche Ehren-Erklärung, indem er sich ein Gleiches, so wie die Beendigung aller personlichen Angriffe, von ihm ausbat. Der Lord-Kanzler stand nicht an, dieses Verlangen zu gewähren, und schlug dem Marquis einen Friedens-Vertrag, und zwar ohne Vermittelung des Fürsten Talleyramd, oder für die Dauer der ganzen Session eine Einstellung der Feindseligkei—⸗ ten vor, die ohne 43 Stunden vorher geschehene Kündigung nicht erneuert werden dürfen. Unter großem Gelächter des Hau— ses acceptitte der Marquis von Londonderrh diese Friedens⸗

Vorschläge.

London, 30. Sept. Die Morning-Chroniele be— merkt, daß mehrere jüngere Mitglieder der Königl. Familie, na⸗ mentlich die Damen des erlauchten Hauses, sich Mühe gäben, der Reform⸗Bill entgegen zu wicken. Hingegen widerlegt das⸗ selbe Blatt das Gerücht, als ob die Königin dieser Ansicht zu— gethan sey.

Die Versammlungen wegen Beschließung von Adressen an

—— „General Chasse ist zu Thiel in der Holländischen Provinz Geldern geboren.

einer viertel (Englischen) Meile

Armee würde Belgien

Diskussion Englands lägen. Schließlich meinte der Soldaten sehr zufrieden

König bei der Rückkehr

.

das Oberhaus in Betreff der Reform-Bill währen in den

Män erfährt, daß die Bischöfe von Norwich, Worceste Llandaff, Chichester und Bath-and-Wells, so wie der Erzbischn von York, im Oberhause für die Reform-⸗-Bill stimmen werden hinsichtlich der Bischöfe von London und Winchester ist ma noch ungewiß.

Briefen aus Madeira vom 28. v. M. zufolge, haben di dortigen Englischen Einwohner bei der hiesigen Regierung un Schutz nachgesucht, aus Besorgniß vor einer Expedition an Terceira her. Die Regierung war ihren Wünschen durch Absendung eines Geschwaders dahin bereits zuvorgekommen.

Ueber das Zusammenstoßen zweier Dampfschiffe giebt ein Dubliner Zestung folgenden Bericht: „Vorgestern Nac zwischen 12 und 1 Uhr stießen die Dampfschiffe „Leeds“ un „City of Dublin“ gegen einander, wodurch das letztere beinah zu Grunde gegangen wäre. Die „CEith of Dublin“ befand st

Rußland der Fall, wo ich auf dem Wege von Lwverpool nach Dublin, hatte ihre Lampu

angezündet und ging sehr rasch, als sie in der Eutfernung va ein anderes Dampfschiff be merkte, welches gerade auf ste lossegelte. Man erhob nun en lautes Geschrei, um jenes Schiff auf die Gefahr aufmerksan zu machen; dies wurde aber nicht vernommen, und man sah daß ein Zusammensteßen unvermeidlich war. Einige Minutn vor der Katastrophe befanden sich alle männliche Passagiere an dem Verdeck, sie liefen in der größten Verjweiflung umher, e nige ergriffen Bretter, andere flüchteten sich auf die Leiten Der Capitain befahl, daß man den Dampf so hoch als möglit steigern solle, damit man, wo möglich, ausweichen könne. Hie auf trat eine schreckensvolle P.use von einigen Sekunde ein, und endlich vernahm man das Krachen der zusammen stoßenden Schiffe. Die „City of Dublin“ erhielt den Stw etwas hinter den Rädern, mehrexe Bretter wurden eingestoßen und die Wellen steömten augendlicklich in die Damen ⸗Kajüt In dem ersten Llugenblick des Schreckens und der Verzweiflun rief der Capitain aus: „Alles ist verloren, wir müssen Alle n tergehen!“ Aechzen, Geschrei und Wehklagen ertöͤnten aus da Damen-Kajüte; Alles wimmerte oder bereitete sich auf den töcß lichen Kampf, dem ihn das Untersinken des Schiffes auagzuseßzn drohte. Dle Maschine des Schiffes stand still, und da man da Steuer-Ruder verloren hatte, so war an eine Bewegung da Fahrzeuges nicht mehr zu denken. Diese Scene dauerte ungt, fähr 3 Stunden, nach Verlauf welcher der „Leeds“ umge kehn war und zu Hulse kommen konnte. Wenn die „City of D blin“ mit einem Sprachrohr versehen gewesen wäre, oder wem der „Leeds“ seine Nacht- raternen angezündet gehabt hätte, würde dieses Unglück wahrscheinlich vermieden worden seyn, i dem das andere Schiff alsdann Zeit gehabt hätte, der Gefch zu entgehen.“ Niederlande.

Brüssel, 1. Okt. In der gestrigen Sitzung der Reprẽ

sentanten⸗Kammer legte der Ppräsident das vom Senat m

einigen Veränderungen zurückzekommene Gesetz wegen Einben Emsige Mitalieder vorlan ch

fung der Müzen von 1826 vor. die Ueberweisung des Gesetzes an eine Kommesslson; auf den An trag des Heren Lebeau wurde die sofortige Ber thung belseht Im Verlaufe derselden schlug der A de Haerne felgende Zusatz-Art kel vor:. „Diejenigen Perso en, weiche seit der Ven

fägung des Rezenten in Seminarien em etreten sind, um Ther

logie u studiren, bleiben vom Milijdienst befreit.“ Es erhaä sich ein langer und lebhafter Streit darüber, ob dieser Vorschla ebenfalls sogleich diskutirt oder einer Kommissien zugeweesen werdt solle. Herr Lebeau erklärte sich bei die ser Gelegenheit flir da Letztere, mdem dies em Amend ment sey, welches einer re fliche Ueberlegung bedürfe. Zwei Abstimmungen über diesen Gegen stand blieren zweifelhaft; bei dem namentlichen Aufruf emschit sich die Versammiunz mit 32 Stimmen gegen 31 gegen d Ansicht des Hin. Lebeau un? beschloß die augenblickliche Ben thung des de Haerneschen Vorschlases, welcher auch nach e nign Erörterungen nebst dem ganzen Entwurfe angenommen wurde Hierauf wurde die D sküfsson über das Reglement der Kamm sortgesetz. Am Schlusse der Sitzung wurde noch eine Botscha bes Senats verlesen, worin derselbe anzeigte, daß er dem Geseß Eniwurfe, welcher die Equipirunz der Bürgergarden den G meinden zur Last legt, nicht beigestimmt habe.

Die Senatoren beriethen in ihrer gestrigen Sitzung d eben erwähnten Gesetz- Entwurf über die Equipirung der Burgtt garden. Herr von Rouilié sprach sich entschieden gegen de ersten Artikel des Entwurfes aus, welcher den Gemeinden Anaschaffung verschiedener Equipirungs⸗Gegenstände zur Pflit macht, indem er behauptete, daß die Gemeinden jetzt nicht Stande wären, die dazu nöthigen Gelder herbenuschaffen. D Kriegs-Minister vertheidigte den Entwurf und bemerln daß, im Fall man die vollständige Equipirung von der Regierm versange, die Mobilmaczung bis zum 10. Okt. nicht möglich se würde. Trotz dieser Bemerkung wurde der erste Artikel verwe fen, worauf sich der Kriegs⸗-Minister entfernte. Hierauf wun der ganze Entwurf mit 22 Stimmen gegen 7 verworfen.

Der Konig hat vorgestern in Mecheln das 1ste Lanei Regiment die Revue passtren lassen und schien mit der Halti zu seyn.

Ver Batalllone des ersten Aufgebotes der Bürgergarde re Lüttich, Huh und Verviers sind in Löwen eingetroffen und w den heute in Brüssel erwartet.

Die Diwisson des Generals Barrois hat vorgestern das B gische Gebiet verlassen.

Die aus dem dritten Jäger-Regiment ausscheidenden Of ziere haben in die hiesigen Blätter die Erklärung einrück— lassen, daß die von dem Kriegs-Minister in der Kammer vot brachte Anschuldigung, als ob man bei Gelegenheit eines Bake Spuren der Brandmerkung bei einigen von ihnen entdeckt hah durchaus falsch und erdschtet sen.

Nach den angestellten Untersuchungen beläuft sich der du die Ueberschwemmungen in den beiden Flandern verursac Schaden auf nahe an 700,000 Gulden.

Dänemark.

Kopenhagen, 1. Okt. Zwei Russssche Linienschiffe mn eine Fregatte sind von Malta auf ihrer Rückfahrt nach Ki stadt hier vorbeigekommen.

Die Krankheit auf Seeland, die zwar ziemlich viele Im viduen, aber fast ausschließlich alte oder schwächliche, hingera hat, ist jetzt bedeutend im Abnehmen. In Kopenhagen, so ? auf Jütland und den kleineren Inseln, ist der Gesundheite stand sogar ungewöhnlich gut.

Deutschland.

München, 4. Okt. In Benng auf die Sr. Masestät d von Berchtesgaden von Seiten der mn

Florenz, 23. Sept.

hd sie bringen, wie es heißt, eine

thig.

mentlich aus dem Len nl d' Anvers, 8

en Bürgerschaft in dem feierlichen Empfang dargelegten Be— sse der Liebe und Treue haben Höchstdieselben dem hiestgen argermeister Ihr Wohlgefallen mittelst folgenden Handschrei⸗ 6 zu eckennen gegeben;: „Herr Bürgermeister Edler v. Mit⸗ mahr! Die braven Bürger Meiner Residenzstadt haben Mir en neuen Beweis von Liebe und Anhänglichkeit gegeben, der einem Hergen zu wohl thut, als daß Ich nicht Meine Em⸗ ndungen dartiber Ihnen, Herr Bürgermeister, ausdrücken te, um dieselben der Ihrer Leitung vertrauten Hauptstadt annt zu machen. Nie habe Ich zwar an der unerschütterlichen be und Treue Meiner guten Bürger gezweifelt, denn dieselbe tsich durch Jahrhunderte bewährt, nun aber eine neue schwere obe erstanden, mitten unter Meinungen, die manchem Gut⸗— unten schon zur Klippe wurden, und nur von der Brust Mej—

treuen Baiern wie von ehernem Harnisch abprallen. So d die Hauptstadt mit Liebe und Vertrauen Meinem Volke zum uster dienen, und da Mich Mein Land⸗Llufeuthait überzeugte, „auch dieses ihre Gesinnungen theilt, so darf Ich Mich der berjeugung hingeben, daß Baiern durch das schönste Band, ch Liebe und Vertrauen zwischen König und Volk, verbun—

ist.

Verkünden Sie Meinen lieben Bürgern diese Meme Ge— nungen. München, den 1. Oktober 1831.

Ihr wohlgewogener König .

Kassel, 4. Oktbr. Die hiesige Zeitung enthält heute gendes Gesetz wegen der Mitregierung und der einstweilen einigen Regierung Seiner Hoheit des Kurprimen:

Von Gottes Gnaden Wilhelm J., Kurfuͤrst von Hessen ꝛc. ꝛc.

Uns fuͤr die Zukunft eine Erleichterung in den Regierungsge⸗ aͤften zu verschaffen und zugleich Unseren vielgeliebten Sohn, des irprinzen Hoheit und Liebden, mit denselben vertraut zu machen, hen Wir nach Anhörung Unseres Gesammt-Staatsministeriums d mit . Unserer getreuen Landstaͤnde verordnet, wie gt. 5. 1. Seine Hoheit der Kurprinz, Unser vielgeliebter Sohn, von Uns zum Mitregenten Unseres Kurstagtes angenommen, gestalt, daß alle, die Stgatsregierung betreffende, landesherr⸗ Beschlüsse und Verfügungen von Uns in Gemeinschaft E Hbchsidemselben erlassen und unterzeichnet werden sollen. 2. Bis dahin, daß Wir Unseren dermaligen oder sonst c Gutdünken zu wählenden Aufenthalts rt verlassen und sere bleibende Residenz wieder in Unserer Hauptstadt Kassel neh⸗ werden, übertragen Wir Unserem vorgenannten vielgeliebten hhne, des Kurprinzen Hoheit und Liebden, die alleinige und aus⸗ licfliche Besorgung aller Regierungs⸗-Geschaͤfte und wollen da⸗ Ales, was Hoͤchstderselbe in dieser Hinsicht thun und verfuͤgen rd, so betrachten, als ob es von Uns Selbst gethan oder verfuͤgt jrken ware. 8. 3. Unsere jetzigen Einkuͤnfte sollen dergestalt un⸗ Uns und Unseren vielgeliebten Sohn, des Kurprinzen Hoheit d Liebden, vertheilt werden, daß Wir Uns die Revenuen des rfuͤrslichen Haus⸗Fideikommisses vorbehalten, Unserem vielgelieb⸗ Sohne aber die aus der Staatskasse an Uns zu zahlende Sum⸗ des Hof Etats hiermit fuͤr hestaͤndig abtreten.

Urkundlich Unferer eigenhaͤndigen Unterschrift und des beige⸗ ückten Staats-Siegels gegeben zu Schloß Philippsruhe am 30 sten

ptember 1851.

St. S) Wilhelm, Kurfuͤrst.

Vi. Schenk zu Schweinsberg. Ve, Kopp. Vt. Motz. Vt. Lsßberg. Vr. F. Rieß.“ Die genannte Zeitung enthalt ferner eine auf das be⸗

6stehende Gesetz bezüglsche Kurfürstliche Verkündigung, worin

e. Königl. Hoheit erkläcen, daß Höchstdieselben bei der getrof⸗ en Maaßregel das Wohl Ihres vielgeltebten Sohnes, des rprinzen, so wie des Landes, im Auge gehabt und beabsichtigt

ben, Jenen schon jetzt unter Ihrer Mitwerkung in die schwie—

en und sorgenvollen Regierungs-Geschaste einzuweihen und

t denselben vertraut zu machen, zugleich auch des Landes Glück

rch eine auf jugendliche Kraft im Pexeine mit reifer Erfahrung

gründete Regierung immer mehr zu besördern. „Möge (heißt es lter) die Vorsehnng diese Unsere wohlgemeinte Absicht in Erfül⸗ ig gehen lassen! Mögen aber auch Unfere Unterthanen, welchen ir durch Ertheilung der Verfassuüng und durch so manche andere ordnungen, so wie durch die gegenwartige, Unsere landesvä— liche Huld und Gnade vielfach bethätigt haben, dieses immer nkbar erkennen und eingedenk seyn, daß der Staat nicht be⸗ hen kann, wenn in demselben nicht Obrigkeit und Gesetz ge⸗ tet, nicht innerhalb der Schranken vernünftiger Freiheit ge⸗ ndelt und wenn' das Wohl des Ganzen dem Interesse Ein— ner nachgesetzt wird! Nie und an keinem Orte werden Wir

Wohlfahrt Unseres Kurstaates aus den Augen verlieren, viel⸗ hr, sobald es diese erheischen würde, es Uns angelegen seyn en, der Regierungsgeschäfte Uns mit gewohnten Eiser wie— anzunehmen und für des Landes Wohl mitzuwirken.“

Frankfurt a. M., 2. Okt. Se. Hoheit der Kurprinz von ssen ist heute nebst Gefolge hier eingetroffen und im Gasthaus g Römischen Kaiser abgestiegen.

Schwerin, 2. Okt. Se. Königl. Hoheit haben einen all⸗ meinen Landtag auf den 9. November d. J. in der Stadt ternberg anzusetzen beschlossen.

Gotha, 3. Okt. Durch die Preußische Staats-Zeitung n zI0sten v. M. erfahren wir, daß unseres regierenden Herzogs urchlaucht in Brüssel angekommen seyn solle, Da sich Se. urchlaucht schon einige Wochen hindurch hier befinden, so kön—

wir jener Nachricht mit gutem Grunde widersprechen ).

Ftali en.

Mailand, 28. Sept. Auf Befehl Sr. Majestät des Kai⸗ 6 wird gegenwärtig ein Sanitäts⸗-Cordon zwischen dem Lom⸗ rdischVenetianischen Königreiche und den angränzenden Oester⸗

chischen Provinzen gezogen.

S J. K. H. die Großherzogin befindet in sehr leidendem Gesundheitszustande. Man erwartet zu Anfang nächsten Monats ihren Vater, den Prinzen Maximilian von achsen, zum Besuch, welcher dit Großherzogl. Familie sodann

Pifa begleiten wird, wo sie den größten Theil des kommen⸗ Winters zuzubringen denkt. Mehrere der von den Pro⸗ jen Romagna und Bologna nach Rom gesandten Abgeord⸗ en, welche dem h. Vater die gegenwärtige Lage des Landes d den dringenden Wunsch der Emführung längst versprochener erbesserungen zu Füßen legen sollten, sind vor wenigen Tagen f ihrem Rückwege zur Heimath durch hiesige Stadt gekommen, günstige Entscheidung mit. rz vor der Ankunft derselben in Bologna erließ der dortige olegat, Graf Camillo Grassi, die folgende Bekanntmachung, durch die Art, in welcher derselbe sich ausspricht, in mancher nsicht interessant ist. „Die Bedürfnisse dieser Provinz“, heißt in derselben, „und das allgemein ausgedrückte Verlangen eini⸗ besonderer Vorkehrungen machten außerordentliche Maaßregeln Wir begriffen die Nothwendigkeit, ein Volk seinem

Y Hiernach ist nicht nur die frühere aus Belgischen Blaͤttern, entlehnte, sondern auch die

unserem ferien ruͤfeler Korrespondenz⸗Artikel enthaltene Mel⸗

ng zu berichtigen.

tens,

1531

Herrscher zu nähern, und Abgeordnete, die Euer Vertrauen besa⸗ ßen, wurden von uns erwählt, um dem Throne die Bedürfnisse, bie Ihr fühlt, und die Wünsche, welche Euch bewegen, in De⸗ muth vorzulegen. Diese stellten sie getreulich dar, und der Herr⸗ scher verschmahte nicht, sie günstig zu empfangen; und die von Ihm einigen unserer Beschlüsse gewährte Genehmigung ist eine schmeichelhafte Gewährleistung für spätere Konzessionen, welche wir hoffen dürfen. Zeit und Ueherlegung zu ihrer Reifwerdung sind aber nöthig, sie zum Ziele zu führen, und außerdem der Ausdruck des allgemeinen Willens durch gemeinsame Repräsen⸗ tation; sobald Eure Abgeordneten wieder in Eure Mitte zurückge— kehrt seyn werden, sollen Euch die Vorschriften, woran Ihr euch zu halten habt, bekannt gemacht werden. Durch den Mund der⸗ senigen, welche Eure Stimmen für sich erlangen werden, könnt Ihr sodann Eure Bedürfnisse, Eure Wiünsche darlegen, damit für jene gesorgt, diese befriedigt werden. Wir können nichts thun, als sie einsehen und zu ihrer Erleichterung mithelfen, aber im jetzigen Augenblicke ist es uns nicht gewährt, ihnen zu begegnen. im zu dem vorgesetzten Ziele zu gelangen, weicht nicht, ihr Bürger, von jenein Wege Der Rechtlichkeit und Gefügigkeit, auf welchem Ihr Euch bisher gestttet und besonnen gezeigt habt; erinnert Euch, daß, um zu erlangen, man wissen muß, was man verlangen kan, und vergeßt nicht, daß Euer Schicksal nicht ausschließlich das Enrige ist, sondern daß die Blicke der Politik aufmerksam auf Euch gerichtet sind und ihre Beschlüsse von Eurem Benehmen abhängen,. In unserer Residenz, den 18. Sept. 1831. Graf Camillo Grasss.“ Kaum war diese Proclamation öffentlich an— geschlagen, so wurde sie, gleichsam als habe das Volk zeigen wol⸗ len, daß es das Gegentheil der ihm gespendeten Lobes erhe⸗ bungen verdiene, überall sogleich heruntergerissen und daze— gen ein gedruckter Aufruf zum Aufstande angeklebt.

Rom, 24. Sept. Das heutige Diario meldet die (ge⸗ stern erwähnte) Anerkennung Dom Miguels von Seiten des Papftes auf folgende Weise: „Am AlUsten d. M. hatte Dom Intonio de Almeida Portugal, Marquis von Lavradio, die Ehre, Sr. Heiligkeit sein Beglaubigungs-Schreiben als Botschafter Sr. Allergetreuesten Majesiät des Königs von Portugal und Algarbien beim heiligen Stuhle zu übe reichen und wurde vom heiligen Vater mit der ihm eigenen Güte empfangen.“ Das genannte Blatt schickt dieser Anzeige folgende Bemerkung voran: Um auch inmitten der polilischen Veränderungen für die Bedürfnisse der Gläubigen zu sorgen, hat Se Heiligkeit durch eine Bulle die Bestiminungen weder in Kraft treten lassen, welche sowohl von anderen seiner glorreichen Vorgänger, als ins⸗ besondere von Clemens V. auf dem ökumenischen Concilinm zu Wien, nach ihm von Jobann XXII., Pius II., Sixtus IV. und im Beginn des vorigen Jahrbunderts von Clemens XI. in der Konssstorial-Rede vom 14. Okt. 1709 festzesetzt worden sind. Se. Heiligkeit hat daher in Gemäßheit der eben angegebenen Päpstlichen Erklärungen ausdrücklich angeieigt; der beilige Stuhl erkenne vei Unterhandlungen üher geistliche Gegenstände mit sol— chen weltlichen Regierungen, deren Recht bestritten werde, nur das Faktische an und schließe das Recht dabei von aller Un— tersuchung aus, indem er nur das wichtige Ziel im Auge habe, seine Maatregeln für das ewige Heil der Seelen nicht durch weltliche Rücksichten gehindert zu sehen.

Bort ug ac,

Die Sanitäts-Kämmission in Lissabon hat unterm 22. Aug. d. J. eine Verfügung zur Verhütung der Einschleppung der Cholera morbus erlassen, wodurch festgesetzt wird:

Erstens, daß in keinen Portugiestichen Hafen Schiffe, Per— sonen oder Effekten zugelassen werden sollen, welche aus Russi— schen, am weißen Meere und am Bottnischen Meerbusen liegen⸗ den Häfen, namentlich aus Acchangel, Jakobstadt, Wasa, Bio—⸗ meburg, Nystadt, Abo und ihren Umgebungen, kommen. Zwei⸗ daß ferner keine Schiffe, Personen oder Effekten zug e⸗ lassen werden sollen, welche aus Häfen am Finnischen und Lief⸗ ländischen Meerbufen, namentlich aus Helsingfors, Wiburg, Kronstadt, St. Petersburg, Narwa, Reval, Insel Bayo, Riga und ihren Umgedungen kommen. Drittens, daß eben so alle Schiffe abgewsesen werden sollen, die aus Russischen und Preu— ßischen, am Baltischen Meere liegenden Häfen, besonders aus Lie⸗ bau, Polangen, Memel, Pillau, Damig, Insel Rügen und ihren Umgedungen kommen. Viertens, daß alle die Schiffe, welche aus anderen Häfen kommen und den Sund zu passtren haben, nur dann zugelassen werden sollen, wenn ihre Papiere von dem Portugiesischen Konsul in Elseneur gerichtlich bestätigt worden sind, und daß selbst dann ihr Schicksal zweifelhast und von den neuesten Nachrichten abhängig bleiben wird, weshalb ste auf eine strenge Quarantaine gefaßt seyn müssen. Füͤünftens, daß diejenigen Schiffe, welche aus Häfen, östlich vom Venetia⸗ nischen Meerbusen liegend, kommen, einzig und allein in den Hafen von Lissabon unter einer 14 tägigen Quarantaine zuge⸗ lassen werden, wenn ihre Ladung aus nicht giftsaugenden Waa— ren besteht; daß dieselbe ader verlängert werden wird, wenn die Ladungen aus giftsaugenden Waaren bestehen. Die Dauer der Quarantaine, so wie überhaupt das Schicksal des Schiffes, wird Asdann von den letzten Nachrichten über den Gesund heits⸗Zu⸗ stand der Häfen abhängen, wo dasselbe Ladung eingenommen hat. Sechstens, daß, da die gerichtliche Bestätigung der Schiffspapiere wesentlich dazu dient, die Gesundheits⸗Maaßre— geln zu bestimmen, die Schiffe, Personen und Effekten, welche aus Häfen kommen, die als unverdächtig betrachtet werden, und nicht mit gerichtlich bestätigten Dokumenten veisehen sind, sich nicht allein den feststehenden, sondern noch strengeren Quarantai⸗ nen unterwerfen müssen, und daß selbst ihr Schicksal zweifelhaft bleiben wird.

China.

Englische Zeitungen enthalten Nachrichten aus Peking vom 2. Dez. v. J., woraus Nachstehendes das Wesentlichste ist: „Se. Kaiserl. Majestät haben eine Depesche vom General Peih⸗ chang aus Yarkand erhalten, worin derfelbe meldet, daß die räu⸗ berischen Rebellen eine bedeutende Macht zusammengebracht und einen zweiten Angriff versucht hätten, aber durch die wohlgeleite⸗ ten und tapferen Anstrengungen der Soldaten und des Volkes aufs neue mit bedeutendem Verlust an Todten und Gefangenen vertrieben worden seyen. Was men von den An⸗tse⸗hen⸗Empö⸗ rern vermuthete, ist nun eingetroffen; der Feind wird mit dem Namen Yarkand⸗Banditen bezeichnet. Peih⸗changs Spione ha⸗ ben berichtet, daß die Banditen 5 600 Pferde und 6 7900 Mann in ihrem Lager haben; die beiden nahe liegenden Städte find auf ihrer Seite. Es besinden sich Muhamedaner bei beiden Parteien. Zwei bei der Kaiferlichen Partei sich befindende Pa⸗ schas sind von dem Kaiser höchlichst belobt worden, weil sie einen Kanal geöffnet und dadurch das Wasser eines Flusses zwischen den Feind und die Stadt Yarkand, welche von demselben ange⸗ griffen werden sollte, gebracht hatten. Peih⸗chang zog darauf mit seinem kleinen getreuen Haufen, welcher aus Gere und Kaufleuten bestand, aus der Stadt und stellte sich in Schlacht⸗

ordnung auf, um den Uebergang über den Fluß zu verhindern. Der Feind zeigte sich mit überwiegenden Streitkräften an dem anderen Ufer des Flusses und wurde mit Gewehrfeuer empfan⸗ en; die feindlichen Soldaten stürzten sich dessenungeachtet in den Strom und waren dem südlichen Ufer schon sehr nahe, als einige portative Kanonen, welche auf dem Ricken von Kameelen befestigt waren, durch Ain-kweipang auf sie abgefeuert wurden, was . Die regulairen Truppen gingen darauf mit dem Bajonett auf sie los und trieben sie nach dem jenseitigen Ufer zurück; 200 Mann wurden dem Feinde getödtet und 30 8 Er floh nm nach seinem Lager, die Anführer zu Pferde waren die ersien, welche die Flucht ergriffen. Eine Abtheilung der Truppen Sr. Maj. unter YNin⸗kweipang verfolgte den Feind bis in die Nähe seines Lagers und nahm ihm noch 17 Gefangene mit Koch-Geräthschaften, Zelten und ih Dies ist das zweitemäl, daß Peih⸗chang mit un⸗— gefähr 80 Mann eine Macht von ungefähr 8000 Mann zuruück⸗ getrieben hat. Der Kaiser hat ihm seine Zufriedenheit durch llebersendung einer kostbaren steinernen Tabatlere, eines Brillant⸗ Ringes und emer bedeutenden Summe Geldes zu erkennen ge⸗ geben. An dere Offiziere sind auf ähnliche Weise belohnt worden. Ym⸗kweipang hat den Tartarischen Titel Pa⸗to-rou (der Tarfere) h Einige fremde Kaufleute, welche bei dieser Gelegenheit Hülfe geleistet haben, sind mit Seidenzeugen und Thee beschenkt worden,. Se. Maj. haben, als sie obige Depesche erhielten, über die außerordentliche Dummheit und Feigheit des General NYung⸗gan Betrachtungen angestellt. ] Revolnrien ausgebrochen, und am 28 Nov. war Yung-gan mit ungefähr 2 3000 Mann tüchtiger Truppen ausgerückt, hatte aber sogleich, als er von der überlegenen Macht des Feindes gemacht und sich seitdem nicht gerührt. diese Weise, sagte der Kaiser, hat er eine Gelegenheit vorbei— gehen lassen, sich auszuzeichnen, ist der Belohnung verlustig ge— gangen, welche er erhalten haben würde, und hat die vollständ ge Vernichtung der NYarkand-Banditen verhindert, die, wie aus den Erfolgen Peih⸗chanzs und NYin-kweivangs hervorgeht, sehr l'icht zu bewerkstell gen gewesen wäre. Ich bedaure JYJung⸗gan, fügte der Kaiser hinzu, aber ich verachte ihn noch weit mehr. Aus der Pecking-Gazette geht hervor, daß Truppen vom Flusse Amour und aus der Provinz Chih⸗le auf dem Marsche nach dem Kreegsschauplatze begriffen sind. daß fie nicht durch den nördlichen Theil der Honan-Provinz ge— hen sollen, wie sie jur Zeit der Chang-ki-hur Rebellion thaten, weil die Wirkungen des letzten Erdbebens noch nicht beseitigt worden sind.“

sie stutzen machte.

zu Gefangenen gemacht.

Fahnen ab.

Am 14. Sept. war die

Ader der Kaiser hat befohlen,

K

Nach Inhalt einer im heutigen Amts—⸗ blatt enthaltenen Bekanntmachuna des Königl. Ober-P ästoenten Wirklichen Geh. Raths v. Bassewitz Excellenz wird, mit (Gineh— migung des Königl. Ministerun s des mein und den Polizei der Zusammenttitt des alljahelich am 15. Nov. zu eroffnend c Konmunal-Landtaas der Kutmark, wegen des Ausbruchs der Cholera in hiesiger Residenz, in diesem Jahre nicht an dem ge— dachten Tage, sondern an einem spättren, mit dem Herrn Vor— sitzönden zu verabredenden und zu seiner Zeit öffenteich bekannt zu machenden Tage siattfinden.

Aus Elbing schreibt man unterm Aten d. M.: „Heute können wir die freudige Nachricht geben, daß der hiesige Oĩt als gänjlich von der Cholera befreit anzusehen ist; schon seit 10 Ta— w”hat kein Erkrankungsfall mehr stattgefunden.“ Straßburg (West⸗Preußen), 4 Okt. Heute Morgen sind die Polnischen Generale Paz, Malachowski und Wengierski nebst einer Menge anderer Offiziere hier eingetroffen und haben um die Erlaubniß nachgesucht, auf Preußischem Grund und Boden ihr weiteres Geschick abwarten zu dürfen. der Person des Generals v. Wroniezki ein Abgesandter aus dem Polnischen Hauptquartier und überbrachte ein an die Preußischen Gränz-Behoörden gerichtetes Schreiben des Polnischen Generals en chef Rybinski, worin derselbe nachsucht, mit seiner Armee, Schutz suchend, die Preußische Gränze überschreiten zu dür⸗ fen, indem er zugleich „an die Tugenden Sr. Maj. des Königs appellirt, die ihm Bürge seyhen, daß man sie nicht zurückweisen werde.“ Die Polnische Armee werde daher am 5ten in Preußen der Billigkeit die von jeher der Grundsatz der Preußischen Regierung ge⸗ sich den Bestimmungen der Köoönig für solchen Wroniezẽi das Wei⸗

Berlin, 7. Okt.

Mittags erschien in

Sie vertraue Gerechtigkeit,

unterwerfen, Fall gegeben haben beauftragt, mit den Preußischen Behörden über Der General-Lieutenant v. pelin, welcher die in der Umgegend ven Straßburg versammel⸗ ten Preußischen Truppen kommandirt, hat hierauf der Polnischen Armee, welche nach den Angaben 15,000 Mann und 95 Geschütze den Uebertritt auf das Preußische Gebiet unter wie sie früher dem Gielgud⸗ Diesemnach betritt die Pol⸗ um 8 Uhr bei Sobierzyezno und auf dem Wege von Szutowo nach Jastrzembien die Gränze, defilirt und streckt das Gewehr. Man kann annehmen, daß hiermit so⸗ 6 , Polnische Insurrection vollständig ihr Ende erreicht ha— en wird.

unterhandeln.“

stark seyn soll, denselben Bedingungen zugestanden, schen Corps gewährt worder nische Armee morgen früh

olerg. In der Residenzstadt aeg l. waren erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 6. Okt. Mittags 1122 6 ; ö Hinzugek. bis zum 7. Okt. Mittags

Bis zum 7. Okt. Mittags Summa 1155 261 3 sind 6 m * In ihren Wohnungen werden behandelt 97 Per : den Hospitäler 66. z 6 Regierungs Bezirk Magdeburg In Magdeburg ist die Cholera am 3. Oktober ausgebro—⸗ chen,? Personen sind bereits verstorben, 1 noch in der Be⸗ handlung der Aerite. Regierungs-Bezirk Breslau. In Breslau sind bis zum 3. Okt. Abends 16 Personen erkrankt, 1 genesen, 9g gestorben, 4 noch in ärztlicher Behandlung. Regierung s⸗Bezirk P In der Stadt Posen ist vom 30sten Sept. bis Zten Okt. incl. eine Person erkrankt und eine genesen, eine bleibt noch krank, demnach überhaupt

Bis zum 3. Oktober darunter Militair ...

Ausbrüche der Cholera sind bemerkt: Kreis Obornik, in Ruda und Lopuchowo bis zum 27. Sept.

erkrankt, genesen, gesto

rben, Bestand. 21 1