2 re. ü . 3 ö K — . / , = / . , en
Waaren keinen Verzug mehr vor den auf fremden Fahrzeugen eingebrachten geniesen.
In Nord⸗Karolina hat der Dr. Hall, welcher mehrere Jahre hindurch Repräsentant auf dem Kongreß war, in diesem Jahre in der Person des Herrn Joseph Lloyd einen Gegner gefunden. Wenigstens hat dieser Letztere in der Grafschaft Pitt eine Ma⸗ jorität von 277 Stimmen erhalten. Doch glaubt man, daß in den anderen Grafschaften jenes Staats die Majorität auf Dr. Hall fallen wird.
Der hiesige American enthält folgendes Schreiben aus Murfreesborough, welcher Ort etwa 15 Englische Meilen von dem Schauplatz des in Vicginien stattgehabten Negeraufstandes entfernt liegt: „So viel bekannt ist, haben in Nord-Karolina keine Unruhen stattgefunden, und obgleich man starken Argwohn hegt, daß sich die Schwarzen im geheimen Einverständnisse mit einander vefinden, so ist doch nichts vorgefallen, was diesen Ver— dacht bestätigte. Heute, am 25. Aug., haben wir nichts welter von jenen Vorfällen gehört. Nach den Bestunterrichteten sollen gegen 30 Neger getödtet worden seyn, und der Kerker zu Jerusa— lem ist schon mit Gefangenen überfüllt. Wenn nicht schon Alle etödtet und gefangen sind, so halten wir sie doch sicher für überwältigt. Die bedeutenden Streitkräfte Virginiens machten jede weitere Hülfe von unserer Seite entbehrlich. Unsere Leute schildern die Lage jenes Landes in den düstersten Farben. Die Leichname der Weißen und Schwarzen liegen unbeerdigt da, so wie sie erschlagen worden. Doch traf man Anstalten zu deren Beerdigung.“ Hierauf folgt eine Liste von 59 Weißen, welche, da man keine Nachricht von ihnen hat, wahrscheinlich ermordet sind. Reisende, welche aus Fayetteville kommen, sagen aus, daß, den letzten Nachrichten zufolge, 120 Neger getodtet wor— den sehen. .
Die Baltimore-Zeitung sagt: „Während unserer letz— ten Exkursion in den Distrikt von Columbia bemerkten wir zu unserer großen Freude in Washington und Georgetown viele Anzeichen einer durchgreifenden Vervollkommnung des gesunden Urtheils und guten Geschmacks. Die öffentlichen Gebäude in Washington erscheinen jetzt in einem vollendeten Zustand; die geräumigen Plätze um dieselben sind anf eine schoͤne und nütz— liche Weise mit Reihen von schattigen Bäumen geschmückt, die höchst erfrischende und angenehme Spaziergänge darbieten, welche zu jeder Zeit den Einwohnern und Fremden offen stehen. Eine
große Zahl von Privatwohnungen, deren Form und Ansehen ih— ren Erbauern Ehre machen, sind in kurzer Zeit errichtet worden und tragen viel zur Verschönerung der Stadt bei. In George— town sind viele von den früher leer stehenden alten Gebäuden „jetzt wieder vermiethet; an verschiedenen Orten sahen wir An— stalten zur Gründung neuer Häuser; der Kanal, welcher sich durch
den belebtesten . Theil der Stadt hinzieht und überall, wo er eine
Straße durchschneidet, schöne Brücken aus Quadersteinen mit zierlichen eisernen Gittern trägt, gewahrt dem Anblick von Geor— getown etwas höchst Anziehendes und Pittoreskes.“
Im Cherokeser Phönix heißt es: „Vor einigen Tagen wurde der Herausgeber dieses Blattes aufgesordert, vor dem Be— fehlshaber der Georgischen Miliz, Oberst Nelson, der gerade mit cinem Detaschement hier anwesend war, zu erscheinen, um eine Lection in Bezug auf sein künftiges Verhalten zu empfangen. Wir können nur das Wesentliche dieser Lection hier mittheilen. Der Ohberst bemerkte gegen uns, daß in dem Phönix eine große Menge Lügen, Schmähreden und Lästerungen publizirt worden sehen. Diese Verleumdungen wären gegen den Staat Georgia und die Georgische Miliz gerichtet gewesen. Er fuhr sort, daß, da man uns nicht als Pasquillanten verklagen könne, das einzige Mittel, uns zu bestrafen, darin bestände, uns unseren individuel len und Privat-Eigenschaften gemäß zu behandeln, uns an einen Baum zu binden ine nns tüchtig die Peitsche zu geben, und dies würde sicherlich geschehen, wenn wi in unseren Verleum— dungen nicht nachließen.“ — Hlerauf läugnet das Blatt, daß es sich jemals Schmähreden gegen Georgia erlaubt habe, und wenn jener Oberst in einigen Artikeln angegriffen worden sey, so wäre dies nicht von rethen Männern, sondern von den weißen Missio— nairen geschehen, und jene Drohungen zielten nur darauf ab, die Cherokesen zu unterdrücken.
Vor ungefähr einem Jahre kaufte die Eisenbahn-ꝛGesellschaft ein Stück Lend von etwa 15,009 Acres, zwischen dem Cooper— und Ashley⸗Fluß, 21 Englische Meilen von der Stadt Charlestown. Dieser Ankauf geschah aufangs bloß des auf jenem Fleck befind— lichen Baäuholzes wegen; da man aber fand, daß die Lage des— selben sehr gesund und freundlich war, so beschloß die Gesellschaft, daselbst eine Stadt anzulegen. Der Plan wurde mit großem Vortheil ausgeführt, und bereits erhebt sich auf jenem Platz un— ter dem Namen New-Summerville, ein schönes Städichen mit rechtwinklichen Straßen, in dem die Einwohner von Charlestown ihre Sommersitze aufschlagen. Diese Speculation war, wie es heißt, so einträglich, daß man für 600 Dollars an 10— 12,000 Dollars gewonnen haben will.
In der Irren-Anstalt zu Hartford in Connecticut, welche seit 7 Jahren besteht, sind während dieser Zeit 298 Kranke auf— genommen worden. Von denen, deren Wahusinn schon aus frü— heren Jahren tief eingewurzelt war, wurden 31 wieder hergestellt, von 143 späteren Fällen aber 183 geheilt, ein Verhältniß, wel— ches mehr als *3 beträgt. 3
B rasil ien. 3
Die Times enthält Folgendes in ihrer Privaht-Korrespon— denz aus Brasilien: „Man wird sich dort vielleicht nicht sehr über die Unruhen gewundert haben, welche hier am 12ten und 17ten Juli ausgebrochen sind, indeß kann ich als Augenzeuge ver— sichern, daß der äußere Anschein gauz so war, als ob die Dinge hier eine günstige Wendung nehmen würden; denn Jedermann sehnte sich nach Ruhe und Frieden. Die Regierung gewann auscheinend täglich mehr an Kraft; die Anarchisten schienen ihrer vergeblichen Anstrengungen müde zu sehn, und die Bürgergarden
stellten das Vertraüen bieder her. Dessenunzeachtet haben we— nige Stunden uns gezeigt, B die Regierung von Brassllien weder moralische noch phhslsche Stäcke besitzt, und daß eine Handvoll der verworfensten Menschen — duich eine un— sichtbare Macht geleitet — hinreicht, die populaire Re— giernng des großen und mächtigen Brasiliens zu erschättein. Sie, in Ihrem friedlichen und glücklichen England, können sich auch nicht einen entfernten Begriff von den Gräueln vachen, welche einen Aufstand dieser Art hier zu Lande begleiten, es über⸗ steigt alle Beschreibung. Der fürchterlich demoralisirte Charakter dieses Volkes ist von der Art, daß die kaltblütigsten Mordthaten am hellen lichten Tage begangen werden, ohne daß Jemand wagt, dazwischen zu treten. Aus den Zeitungen werden Sie zwar er— sehen, was vorgefallen ist; aber man verheimlicht alle Details, welche den Brastlianischen Charakter in ein nachtheiliges Licht stellen könnten.“ Nachdem der Berichterstatter hierauf den Gang der Rebellion und die Art, wie die Ruhe wiederhergestellt wor⸗ den ist, erzählt hat, fügt er am Schlusse seines Schreibens noch
15414 hluzur „Man glaubt allgemein, daß der General Lima so tief in diese ganze Sache verwickeit ist, daß er sich, gleich einigen an⸗ deren Behörden, nicht wird rechtfertigen können; man ist jetzt allgemein der Meinung, daß eine Verschwörung im Werke war, um die Republik zu proklamiren, daß dieselbe aber durch ein Miß—⸗ verständniß zu früh ausbrach.“
In land. .
Berlin, 10. Okt. In der Sitzung der geographischen Gesell⸗ schaft am 8. Oktober machte der Herr Direktor zuvörderst der Gesell⸗ schaft die Mittheilung, daß der von ihr mit Instrumenten unterstützte Reisende, Herr Dr. Westphal, leider in Sicilien gestorben ist. Herr Dr. Reimngauum sprach sodann über die Nachrichten, welche uns das klassische Alterthum über das Emporsteigen von Jaseln aus den Meeresfluthen überliefert hat. — Herr Prof. Dr. Wal⸗ ter las über die Sprache der heutigen romanischen Bevölkerung Tirols und Graubündtens und über die daraus zu solgernde Abstammung jener Volksst mme. — Herr Geheime Rath Engel— hardt legte eine Karte von der Gegend vor, in welcher der neue Vulkan bei Sicilien entftanden ist. Herr Geheime Rath Hoff— mann zeigte Stücke der Auswürflinge jenes Vulkans so wie Abbildungen desselben vor. — Herr Prof. Zeune machte eine kurze Mittheilung über einen von Douville neu entdeckten Vul⸗ kan an der Westküste Afrika's und einen dergleichen in Hindostan, so wie in Neu-Seeland. — Herr Prof. Dove las sodann über physische Extreme auf der Erde. — Herr Legationsrath Olffers trug eine Abhandlung über das niedrige Felsenriff an der Küste Brasiliens vor. — Herr Julius Curtius berichtete über die Abendröthe vom 25. September und legte Abbildungen dersel⸗ ben vor. — Herr Major Blesson legte einen Plan von Berlin mit der Angabe der Verbreitung der Cholera in der Stadt vor; Herr Major von Oesfeld eine gleiche aus einer anderen Ansicht bearbeitete Darstellung. — Herr Geheime Rath Lichtenstein legte die Koppinsche Karte vom Oderbruche vor und gab dazu Bemerkun— gen. — Mehrere Geschenke wurden mit Dank entgegengenommen.
Rx. K
ö e h o er g In der Residenzstadt Berlin waren ö erkr. genes. gestorb. Beftand bis zum 9g. Okt. Mittags 1214 295 155 Fimugek. bis zum 10. Oft. Mittags I36 12 145
Bis zum 10. Okt. Mittags Summa 12560 307 98 115 Hierunter sind vom Militair 1 . 8 2
In ihren Wohnungen werden behandelt 85 Pexsonen, in den Hospitälern 60.
Regierungs- Bezirk Magdeburg. In der Stadt Magdeburg sind erkrankt genesen gestorben Bestand
bis zum 7. Oktober .. 9 ⸗ 8
hinzugek. am 8. Oktober.. ] 5
Bis 8. Okt. Mittags Summa 16 ⸗ 13 3 Regierungs-Bezirk Stettin.
Kreis Randow. Die Cholera ist am 30sten Septbr. in Schüne ausgebrochen, hat aber in Carow, Rosow, Stol— zenhagen und Möhringen bereits wieder aufgehört. In Fürstenflagge, Kreis NRaugard, ist nur eine Person ge— storben, eben so in Pakulent, Kreis Greiffenhagen.
Aus dem ganzen Reglerungs-Bezirk sind bis zum 7. Okt. angemeldet als erkrankt 673 Personen, gestorben 419.
Bei nachstehenden Mittheilungen sleht sich die Redaction zu der erneuerten Bitte veranlaßt: nur diejenigen Notizen über die Cholera als amtlich betrachten zu wollen, welche unter der ausdrücklichen Rubrik „Cholera“, wie solches seit längerer Zeit schon der Fall ist, von ihr gegeben werden. Alle andere Mit— theilungen in diefer Materie, es mögen solche in einzelnen No— tizen oder umfassenderen in das Gebiet der Wissenschaft einschla— geuden Abhandlungen und Aufsätzen bestehen, kommen der Re⸗ daction auf Privat-Wegen zu; dei deren Auswahl sie übrigens durchaus selbstständig verfährt und, ohne ihrerseits irgend einer Doktrin zu huldigen, nur das Juteresse der Wissenschaft, wie das ihrer Leser, nach Möglichkeit zu berücksichtigen bemüht ist.
In St. Petersburg sind in den drei Tagen vom 27. bis 29. Sept. 26 Personen an der Cholera erkrankt, davon 2 genesen und 7 gestorben.
In Wien sind vom 3. bis 4. Okt. Mittags 63 Personen an der Cholera erkrankt, 24 genesen und 24 gestorben.
Unter der Ueberschrift: „Materialien zur Beantwortung der Frage über die Verbreitungsart der Cholera“ enthält das von dem Hrn. Dr. A. Sachs herausgegebene „Tagebuch über das Verhalten der bösartigen Cholera in Berlin“ nachstehenden durch Hrn. Pr. Thaer, Arzt bei der 17ten Schutz-Kommission, mitze— theilten Alufsatz:
„In den Doͤrfern des Oderbruchs, in der Umgegend von Wrie⸗ tzen a O, litten in der letzten Haͤlfte des August sehr viel Menschen an nervdsem Fieber, an ruhrartigen und au Brech⸗Durchfaͤllen. Ganz besonders wurden die dort stehenden Cordon-Truppen vom Fuͤsilir⸗Bataillon des Zten Garde⸗Regiments hiervon befallen. Ge⸗ gen Anfang des Septembers kamen immer mehr Faͤlle in Wrietzen und der Umgegend vor, welche der Cholera aͤhnlich waren, und am 12ten Sept zaͤhlte man namentlich unter jenem Militair schon 17 konstatirte Faͤlle von Asiatischer Cholera Jetzt wurden nach dem Dorfe Ludersdorf 5 Offiziere und 25 Gemeine, nach Biesdorf eben so viel Gemeine und nach Schultzendorf ein Offizier und dieselbe Zahl von Soldaten verlegt und bei den Einwohnern einquartirt Jene Doͤr⸗ fer liegen zwar sehr nahe bei Wrietzen (Biesdorf Meile, Luͤdbersdorf und Schulzendorf aber eine schwache halbe Stunde von da), allein saͤmmtlich nuf der sehr trockenen Höhe, etwa 200 Fuß uͤber Wrietzen, und sind dem Winde von allen Seiten ausgesetzt, indem keine Wal dung in der Naͤhe ist. — Seit dieser Dislocation der Truppen, wel⸗— che alle schon erschͤpft ankamen, erkrankten bisher bis zum 25. Sept. nur noch 3 Soldaten, einer davon den Tag nach dem Ein— ruͤcken in Schulzendorf, welcher auch dort starb. Von den Ein⸗ wohnern jener Dorfer aber erkrankte Niemand, ungeach⸗ tet sie in taͤglichem Verkehr mit Wrietzen blieben, wo bei Hau ser— sperre in noch nicht 3 Wochen einige 90 Menschen, d. h. auf 1699 Menschen mehr als 25 erkrankten“ nicht ganz 40900 Einwohner.) )
Stellt man dieses Faktum mit dem Gange der Krankheit zu⸗ sammen, den sie von Danzig aus gegen Elbing, Koͤnigsberg und Memel nahm, waͤhrend sie sich nach Westen sehr wenig verbreitete, und betrachtet man ferner den Gang derselben, von Posen durch das Netz⸗ und Warthebruch bis nach Kuͤstrin, mit der kleinen Di⸗ version nach Selow am Rande des Oderbruchs (7 Meilen von Ber⸗ lin), dann ihren weiteren Gang nach Neuendorf. Gartz und Stet⸗ tin und endlich ihr Heranschleichen durch die Niederung des Fi⸗ nowkanals, wo sie uber Zerpenschleuse nach Charlottenburg kam, während in Berlin mit dem ersten Krankheitsfall in en n , zugleich (in der Rosenquergasse, in der Naͤhe der Holzmarktstraße
Weslpr. Pfandh.
(Wrietzen hat naͤmlich
ber erste sehr verdaͤchtige Fall bet einer Frau von 14 Jahren kam, so ergiebt sich wohl, daß die trocknen Hoͤhengegenden merns, e, dem Weichsel⸗ und Oderthal, die Mauer gen sind, welche die Krankheit nicht überschreiten konnte, waͤhrend lin, was von Selow aus so nahe bedroht ward, die Krankheit el falls nicht auf dem so schwer zu sperrenden 9 uͤber die hen, zwischen Selow und hier, sondern auf dem großen Umweg Wasserstraße der Oder und des Finowkangls bekam.
Nur von trockenen Hoͤhe⸗ Gegenden laͤßt sich jedoch eine H mung der Seuche gewaͤrtigen, nicht aber von jenen Berg⸗Gegem die von sumpfigen bewohnten Thaͤlern durchschnitten sind, wie gleichen selbst in den höheren Regionen der Gebirge fast nie feh Wo also die Cholera Gebirge uͤberschritt, da geschah dies gewiß durch Vermittelung eben jener Thaͤler, — 3.
Ein Mehreres uͤber diesen Gegenstand in der Folge. len wollte ich nur die oberwaͤhnten Fakta mittheilen, welche ein Aufmerksamkeit wohl nicht ganz unwerth seyn durften.“
Im Oesterreichischen Beobachter liest man Folgen
„Unter den Erscheinungen, welche den Veriauf der Cho in Ungarn bezeichneten, verdienen auch folgende, aus amtlit Berichten herausgehobene, Umstände besondere Aufmerksamt — Jun Pesth hatte das Versatz-⸗Amt, um der „éunsten Klasse Einwohner während der öffentlichen Drangsele die Zuflucht n zu entziehen, keinen Augenblick seine Amtsverrich ngen eingesth Eine ungeheure Menge Gegenstände von Lein- und Wollwag wurden manipulirt, und doch ist kein einzige? Beamter g Amtsdiener an der Cholera eikrankt. — Ju Slawonien ist Brechruhr zuerst in Borovo, einem an der Donau liegem Orte Veröezer Komitats, und zwar am 19. Aug., ausgebroch — Bereits seit dem 5. Juli war jeder Verkehr mit dem lin Donau-Ufer abgebrochen und seit dieser Zeit dort kein St gelandet. Die Einwohner, welche ledizlich vom Ackerbau ll und durchaus keinen Handel treiben, befolgten die vorgeschrs nen Maaßregeln genau, verließen während dieser Zeit auf k Weise den Srt und hätten sich die Krankheit selbst außer Gränzen ihres Ortes nicht holen können, da sich der ganze mitat des besten Gesundheitszustandes erfreute. — Ueberdie⸗ der nächste Ort Battina, wo die Cholera geherrscht hatte, entgegengesetzten Donau-Uäser im Baranher Komitat, von rovo acht Meilen entfernt. — Ein anderes, weit merkwürdign Beispiel dieser Art ist im Sohler Komitat vorgekommen,! ungeachtet die Krankheit dem Granflusse folgte und alle an den ben liegende Ortschasten ergriff, der Ort Baesa, der doch d an diesem Flusse liegt, von der Seuche bis jetzt frei geblig ist. Dies erscheint um so seltsamer, als dieser Ort, von ch Seiten mit Orsschaften, welche von der Seuche ergriffen su umgeben, ein sehr starker Transennal-Ort und Poststation sst Die Lösung diefer Erscheinung wird in dem Umstande gesut daß Baͤcsa einem, aus drei Thälern herwehenden, immerwäht den Luftzuge ausgesetzt ist.“
Berlin er ö gg Den 10. Oktober 1831.
*
St. Schuld- Sch. . Engl. Anl. 18 . Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 30 Kurm. Gb m.. C. Im k. Int. Sch. di Berl. Stadt-OhI. Königsbg. do. Elbinzer do. Danz. do. in Th.
stpr. Pfandhrt. bPomm. Plandbr. 0527 16 CLur- u. Num do.
Schlesische do. 10
Iloll. vollw. Duk. — Neue dito.
Friedrichsd'or.
Discount
C —
—
Gi ols lin. Pos. do
Auswärtige Börsen. Amsterdain, 5. Oktoher. Niederl. wirkl Schuld 37. Känz-Billeis 133. Metall. 177 Russ. (bei Hope) 872. Ilamburg., 8. Oktober. Oesterr. 5prec. Metall. Ig Br., 797 G. 4proc. 69 Br., 68! Bank-Actien g52 à gö5lif, pr. Nov. g56 à 654. Huss. Engl. Anl. Iloll. v. 1831 81 à S0z3. Russ. Aul. Ilamb. Cert. 82, do. in Ing 82. Din. 594. Pola. 103 3 1027, do. Pfandbriefe 77. London., 4. Oktober. Bras. 441. Din. 603.
Oesterr. Ip
3broc. Cons. 81. Russ. 91.
Königliche Schauspiele. Dienstag, 11. Okt. Im Schauspielhause: Erinnerung, Sch spiel in 5 Abtheilungen, von A. W. Iffland. (Hr. Lem
Wardamm.) Im Opernhause: Die Schweizer
Mittwoch, 12. Okt. milie, Singspiel in 3 Attheilungen; Mustk von Weigl. (N Fischer, vom Großherzoglich Badenschen Hoftheater zu Karlsrul Emmeline, als Gastrolle.) Hierauf: Der Bär und der Ba
Im Schauspielhause: Guverture du théätre frangais. P̃a la premiere représentation de l'abbonnement: 1) La du et la demoiselle, comédie en 4 actes et eu prose, par zöres. 2) La prenièere représentation de: Le Quaker et danseuse, vaudeville nouveau en 1 acte, par Scribe.
Die eingegangenen Meldungen um bestimmte Plätze zu Franzosischen Vorstellungen sind möglichst berücksichtigt worden, n können die Billets im Billet-Verkaufs⸗Bureau abgeholt werden
Sonnabend, 15. Okt. Im Opernhause. Zur Höchsten burtsfeier Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen Friedrich V helm: Festrede, gedichtet von C. v. Holtei, vorgetragen von Me Crelinger. Hierauf, zum Erstenmale: Der Liebestrank, Oper 2 Abtheilungen, mit Ballets; Muslt von Auber.
Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen Billets sind berücksichtigt worden, und können dieselben im B let-⸗Verkaufs-Bureau von Mittwoch den 12ten d. M. an in E pfang genommen werden.
Königstadbtisches Theater.
Dienstag, 11. Dkt. Der Bernsteinring, oder: Die mählung an der Ostsee, Zauber-Oper in 3 glkten. !
NEU Et iE Bek RnB Ez - Kak ETERd.
Paris, 4. Okt. 5proct. Rente pr. con t. 87. 65. cour. 87. 60. Zoroc. pr. compt. 58. 20. M cou. 58. proc. Neap. fin cour. 69. 39. 5proc. Spar. R ute perp. 46.
Frankfurt a. M., 7. Okt. Oesterr. 5p. ec. Metall. S S805. 4proc. H93. 693. 21 proc. 4027. 404. 1proc. 173. Br. Ban Act. 1166. 1164. Partial-Obl. 1193. Loose zu 400 Fl. 165. Poln. Loose 513. 513.
Redgeteur John. Mitredacteur Cottel. — * 0 7 r , e, = — Gedruckt bel A. W. Hayn.
Allgemeine
Preußischt Staats-Zeitung.
RkSt. C d. RK.- u N — 51 EC. S cli. d. C.- u N. — 53
Einstt 6 . , ,
B
— ——
erlin, Mittwoch den 12ten Oktober.
1631.
— —
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Königl. Majestät haben den bisherigen Ober-Landes— richts Aissesor Sörnitz zum Rath bei dem Landgerichte in rfurt Allergnädigst ernannt.
Der Justij⸗Kommissarius Guticke zu Spandau ist zugleich m Notarius publicus in dem Departement des Kammerge— chts bestellt worden.
Der bisherige Ober-Landesgerichts-Referendarius Karl riedrich Ludwig Steinmann ist zum Justiz⸗ Kommissa⸗ s sür die Kreise Ohlau, Strehlen und Namslau, mit An— ssung seines Wohnorts in Ohlau, bestellt worden.
Veranlaßt durch den Nothstand, in welchen so viele Be— ohner der Monarchie durch die Verheerungen der Asiatischen ölera und deren nachtheilige Folgen versetz; werden, und an⸗ feuert durch die überaus günstigen Resultate, welche srühere nliche gemeinsinnige Unternehmungen gewährten, hat der hie⸗ e Maler, Herr C. Gebauer, das im Besitz Sr. Majestät des bnigs befindliche Gemälde des Professor Hensel, Christus und
Samariterin am Brunnen darstellend, kopirt, und sich ent⸗ sossen, diese Kopie sowohl als ein Brustbild Sr. Majestät des önigs zum Besten der durch die Cholera in Nothstand gerathe⸗ n Bewohner der Monarchie, so wie der eingerichteten Armen— RWKRelten, in Stein⸗Abdrücken auf Subscription her— gszugeben. .
Die Wohlthätigkeit des Zweckes macht es mir zur ange— hmen Pflicht, das Publikum auf dieses gemeinnützliche Umnter— hmen aufmerksam zu machen, und alle diejenigen, welche ge⸗ igt sind, zur Beförderung desselben beizutragen, zur Subsersp⸗ mn auf die gedachten Bilder einzuladen.
Uebrigens habe ich die Königl. Regierungen, so wie das sige Königl. Pollzei-Präsidium veranlaßt, den Debit dieser ilder, sobald das Nähere wegen der Preise festgestellt seyn id, durch Annahme von Subseriptionen möglichst zu befördern, d hoffe, daß das gegenwärtige Unternehmen des Herrn Gebauer, dem sich überall bethätigenden Wohlthätigkeitssinn, eben so gemeine Unterstützung finden wird, wie sie seinen früheren men⸗ enfreundlichen Bemnhungen zu Theil wurde.
Berlin, den 7. Oktober 1831.
Der Minister des Innern und der Polizei, Frhr. von Brenn.
Zeitungs⸗Nachrichten. a nd.
Frankreich.
Pairs-Kammer. Sitzung v. 3. Oktober. In dieser tzung, die nur drei Viertel Stunden dauerte, legte der Finanz⸗ inister das von der Deputirten-Kammer bereits angenom— ne Budget für 1831 vor. Es wurde sofort eine aus 7 Mit— dern besttyende Kommission zur Prüfung desselben ernannt d die Sitzung sodann aufgehoben.
Deputirten⸗Kammer. In der Sitzung vom 3.5. 9kt.
(wie bereits gestern gemeldet) der Gesetz-Entwurf zur Be⸗ hung, wodurch das Gironde-Departement in Bezug auf die treide⸗ Einfuhr von der Ilten in die IUllte Klasse versetzt wer⸗
soll. Herr Falguerolles hielt das Gesetz für überflüssig d bemühte sich, zu beweisen, daß dasselbe nicht die guten Fol⸗
haben würde, die man sich davon verspreche. Herr Caba⸗ n stimmte dagegen für die Annahme des Entwurfs, indem jedoch zugleich den Wunsch zu erkennen gab, daß die Regie—
g je eher je lieber die gesammte Gesetzgebung in Betreff des treideVerkehrs einer Revisson unterwerfe. Hr. Karl Dupin nte, daß gewiß jeder Deputirte sich mit Vergnügen beeilen rde, der Stadt Bordeaux, diesem Mittelpunkte der Civilisa⸗
des südwestlichen Frankreichs, ihren früheren Handelsflor zu— zugeben; um indessen diesen Zweck zu erreichen, müsse man nicht
Mittel bedacht sehn, die seiner Meinung nach gerade das entge⸗ gesetzte Resultat herbeiführen würden; er halte sich überzeugt,
der vorliegende Gesetz-Entwurf zunächst den Interessen der umliegenden hauptsächlich Ackerbau treibenden Departements ordogne, Charente, niedere Charente, Corrèze, Aveyron, Tarn,
Tarn und Garonne, Lot und Garonne, obere Garonne, Haiden obere Pyrenäen), späterhin aber auch dem wahren Besten der adt Bordeaux selbst zuwider seyn würde; denn während einer⸗ s jene 12 Departements ihr Getreide vornehmlich nach dem Gi— de⸗Departement absetzten oder über Borde aur ausführten, wären andererseits wieder die Haupt-Konsumenten für alle in den Erdeaurxer Hafen eingeführte außereuropäische Artikel. Der dner wies nun auf die Nothwendigkeit hin, dieses Wechsel⸗ hältniß nicht zu stören, was unfehlbar der Fall seyn würde, n man die Getreide⸗Einfuhr aus Ostsee⸗Häfen begünstigte. hrend jene 12 Departements durch eine solche Beguͤnstigung nbar leiden würden, würde auch Bordeaux seinerseits bald
Gegenstoß durch die Verminderung des Absatzes außer⸗ vpäischer Waaren nach jenen Departements empfinden.
sey eine leider nur allzu oft verkannte Wahrheit, daß
Hafenstädte und die Städte im Innern keine wahren eressen haben könnten, die sich einander kreuzten; ihre hlfahrt sey unzertrennlich, wie ihr Verfall. „Was wir
ach auch beschlleßen mögen“, so endigte der Redner, „hü— wir uns wohl, durch die Annahme des uns vorgelegten Ge—
Entwurfes einem verderblichen Prinzipe zu huldigen; trennen
nie den Markt einer großen Hafenstadt von den inneren ükten, die jenen in gewöhnlichen Zeiten verproviantiren sollen.
n beruft sich darauf, daß Bordeaux großen Mangel leide, be⸗ kt aber gar nicht, daß die nächsten Zufuhren immer erst aus
Nord⸗ Amerika kommen könnten; denn aus Marokko ist unter den gegenwärtigen Umstanden kein Getreide zu erwarten; in England und sogar in Irland ist es gewiß theurer, als in Toulouse, und wer wollte in der jetzigen Jahreszeit noch Bestellungen in den Ostseehäfen machen? Die Hülfe käme also jedenfalls zu spaͤt; das einzige Mittel, wie man das Gironde⸗Departement vor der Hungersnoth bewahren kann, ist, daß man die Zusendungen aus den Departements der Dordogne, des Lot, des Tarn, des Gers u. s. w. nicht ganz un⸗ möglich mache. Zu einer Zeit, wie die jetzige, wo man außer— halb dieser Kammer unaufhörlich bemüht ist, den Samen der Zwietracht unter die verschiedenen Klassen der Gesellschaft, die Besitzenden und die nicht Besitzenden, die Konsumenten und die Produzenten, auszustreuen, müssen wir innerhalb dieser Kammer mehr als je darauf bedacht seyn, die Gesetze frei von allen Leiden⸗ schaften zu betrachten; denn wenn wir se von dieser Rednerbühne herab gehässig machen oder mit Geringschätzung behandeln, wie können wir dann das Volk tadeln, wenn es sie mit Füßen tritt? Ich bin fest überzeugt, daß, wenn wir mit Ruhe zu der Quelle unserer llebel hingufsteigen und zur Beseitigung derselben nur reiflich überlegte Mittel anwenden, wir uns auch schnell aus der bekla⸗ genswerthen Lage herauswinden werden, in die wir durch unsere politischen Zwistigkeiten gerathen sind.“ Der Handel s?Mini— ster hielt einen ausführlichen Vortrag zur Sen n, des Gesetz⸗ Entwurfes und kündigte zugleich der Versammlung an, daß die Regierung sich mit einer General-Revislon der ganzen Gesetzgebung über den Getreide⸗Verkehr beschäftige, wonach das unbedingte Einfuhr⸗Verbot gänzlich aufhören werde; er habe, wie man sich leicht denken könne, für diese Arbeit mancherlei Mate⸗ rialien einsammeln müssen, hoffe aber, daß es ihm möglich seyn werde, das neue Gesetz innerhalb zehn Tagen der Kammer vorzulegen. Mittlerweile leide Bordeaux großen Mangel, da in den beiden Depts. des Gers. und der oberen Garonne, aus denen jene Stadt haupt⸗— sächlich ihren Bedarf beziehe, in diesem Jahre nur eine höchst mittelmäßige Ernte gemacht worden sey, in den Departements des Gard, der Ardeche und der Lozere aber der Weszen 25 bis 25
Fr. gelte und die Getreidehändler in Toulouse daher einen grö⸗ ßeren Vortheil dabch fänden, ihre Vorräthe nach den östlichen,
als nach den westlichen Departements abzusetzen. Was die Be⸗ hauptung des Herrn Dupin betreffe, daß felbst bei einer An— nahme des Gesetzes die Hülfe füc Bordeaux immer zu spät kom— men würde, so müsse er bemerken, daß diese Stadt, wo das , egenwättig 23 Fr. 32 Cent. koste, sich in sehr kurzer
eit aus Spanien, namentlich aus Santander und Bilbao ver— sehen könne, wo der Weizen nur resp. 17 und 16 Fr. gelte. Er müsse unter diesen Umständen bitten, daß die Kammer das Gesetz annehme. Der Marquis von Brhyas ( Maire von Bordeaux) ließ sich ebenfalls zu Gunsten des Entwurfes vernehmen, dessen Annahme, meinte er, die Folge haben würde, daß Schiffsladungen aus Hamburg, fo wie aus Danzig und mehreren anderen Ostsee-Häfen, ungeachtet der vorgerückten Jah⸗ reszeit, noch auf Bordeaux dirigirt werden würden. Am Schlusse seines Vortrages gab der Redner den Wunsch zu erkennen, daß die Regierung sofort alle Französische Häfen dem ausländischen Getreide öffnen möchte. Nach einigen Bemerkungen des Gra— fen Delaborde zu Gunsten des Gesetz Entwurfes, trat der Gene⸗ ral Lamarque mit einem Amendement des Inhalts hervor, daß man die Getreide-Einfuhr in den Bordeauxer Hafen erst dann gestatte, wenn der Durchschnitts-Preis des Weizens auf
den Märkten zu Mont de Marsan, Agen, Montauban und Bor—⸗
deaur bis auf 20 Fr. für das Hektoliter steige. Einen ähnlichen Antrag machte auch der Graf von Mosbourg, nur daß er statt Agen den Markt von Toulouse als Regulator gel⸗ ten lassen wollte. Nachdem noch einige andere Redner theils für, theils wider den Gesetz⸗Entwurf aufgetreten wa— ren, wurde die allgemeine Berathung geschlossen und von dem Berichterstatter Herrn Reynard, der bei dem Antrage der Kommission auf die Annahme des Gesetzes beharrte, zusammen⸗ gefaßt. Der Handels⸗Minister bestieg hierauf noch einmal die Rednerbühne, um sich den obigen beiden Amendements der Herren Lamarque und von Mosbourg, wodurch die bestehenden Korngesetze ganz und 4 über den Haufen gestoßen werden wür— den, auf das nachdrücklichste zu widersetzen. Da Hr. Laurene dem Amendement des Grafen v. Mosbourg das Wort redete, so ließ sich der Minister zum drittenmale vernehmen. Als es endlich zur Abstimmung kam, wurde der 1ste Artikel des Gesetz— Entwurfes mit dem von Hrn. v. Gréa in Vorschlag gebrachten Zusatze, daß die Versetzung des Gironde-Departements von der II. in die III. Klasse nur auf ein Jahr stattfinden solle, ange⸗ nommen. Eben so ging hierauf das obige Amendement des Ge— nerals Lamarque, trotz aller Widerrede des Handels-Ministers, mit schwacher Stimmen-Mehrheit durch. Als indessen nunmehr über das gesammte Gesetz mittelst Kugelwahl abgestimmt wurde, ward dasselbe mit 187 (nicht 196) Stimmen gegen 142 ver— worfen. Der Grund hierzu war wahrscheinlich das ven dem Minister wiederholt gegebene Versprechen, daß er nächstens einen umfassenden Gesetz⸗Entwurf über den Getreide-⸗Verkehr vorle⸗ gen werde. — Hierauf wurden die Berathungen über das Pairs— Gesetz wieder aufgenommen. Herr Thiers war der einzige Redner, der sich an diesem Tage noch in einem ausführlichen Vortrage darüber vernehmen ließ. (Einen Auszug aus dieser gehaltoollen Rede müssen wir uns aus Mangel an Raum auf morgen vorbehalten.) Nach Beendigung desselben wurde die Sitzung um 6 Uhr geschlossen und die Fortsetzung der Bera— thungen auf den nächsten Tag anberaumt.
Paris, 4. Okt. Gestern Mittag um 2 Uhr empfing der König im Palaste der Tuilerieen das diplomatische Corps. Die Königin und die Prinzessinnen waren dabei zugegen.
Der vorgestrigen Empfangs-Cour in den Tuilerieen wohnten auch die Generale Guilleminot und Fabvier bei. Der erstere ist, dem Courrier frangais zufolge, nach Dünkirchen abgereist und wird nach seiner baldigen Rückkehr von dort seine Mltbür⸗ ger in den Stand setzen, über sein Benehmen in Konstantinopel zu urtheilen.
lichkeiten bekannt.
Die Herzoge von Orleans und Nemours sind in der Nacht vom Z2ten auf den 3Zten nach Maubeuge abgereist.
Die Mitglie der des hiesigen diplomatischen Corps waren vorgestern zu einer Konferenz versammelt.
„Man versichert,“ sagt das Journal des Débats, „daß die Londoner Konferen; kürzlich beschlossen habe, den Thron von Griechenland dem Prinzen Friedrich der Niederlande an— men, ;
In der heutigen Sitzung der Deputirten-Kammer setzte Hr. Bignon die Berathungen über das Pairs-Gesetz fort und suchte mehrere der gestern von Herrn Thiers vorgebrachten Argumente zu Gunsten der Erblichkeit zu entkräften. Nach Beendigung sei⸗ nes Vortrages legte Herr Easimir Pöérier die Eivil-Liste vor; in diesem Entwurfe ist der Geld-⸗Betrag derselben nicht angegeben, sondern er wird der mit der Prüfung des Gesetzes zu beauftra⸗ genden Kommisston anheimgestellt
Der 1ste Wahlbezirk des Departements des Niederrheins zu Straßburg hat an die Stelle des Generals Lafayette, der für Meaur, optirt hatte, Herrn Voher d'Argenson zum Depu— tirten gewählt. — Der hiesige Ate Wahlbezsrk hat heute statt des Herrn J. Laffitte einen anderen Deputirten zu ernennen. Allem Anscheine nach wird die Wahl auf Herrn J. Lesebore fallen, der schon in der Session von 1830 den - hiesigen 11ten Wahlbe? zirk in der Kammer repräsentirte.
Der Vicomte v. Cormenin will in einem Schreiben an die Redactionen des Courrier frangais und des National die Pairt⸗ Kammer gan abgeschafft und, wie es nur eine vollziehende Ge- walt gebe, so auch nur eine gesetzgebende beibehalten wissen.
Großbritanien und Irland.
Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 3. Qktober. Folgendes ist, ihrem wesentlichen Inhalte . Fortsetzung der (gestern abgebrochenen) Rede des Gra— en reh: .
„Bis hierher muͤsen mir Ewr. Herrlichkeiten daher einraͤumen, daß ich beim Einbringen der Maaßregel, welche jetzt zur Berathung vorliegt, nichts , habe, was mit den von mir vestaͤndig aner⸗ kannten Grundsaͤtzen im Widerspruch steht; daß ich die selbe in Folge einer tiefen Ueberzeugung vorschlage, die ich schon zu einer Zeit aussprach, da ich noch nicht im entferntesten daran denken konnte, die Stellung einzunehmen, welche ich jetzt inne habe, und daß ich immer fest davon uͤberzeugt gewesen, diese Magßregel duͤrfe nicht lange mehr verschoben werden. Was ferner vorft el, ist Euren Herk— Ich wurde sehr unerwartet von meinem Mo⸗ narchen aufgefordert, eine neue Verwaltung zu bilden Auf welchen Grundsatz sollte ich dieselbe basiren? Etwa auf den meines Vor⸗ gaͤngers, — hoffend, dasselbe System, aber mit groͤßerem Erfolg, durchzusetzen? Wenn das moglich gewesen waͤre, so würde kein Grund vorhanden gewesen seyn, die vorige Verwaltung zu entlaffen. Unter diesen Uumstaͤnden hielt ich es allerdings fuͤr meine Pflicht, meinem Monarchen zu sagen, daß ich nur mit der Bedingung ins Ministerium treten konne, daß es mir erlaubt wurde, die Reform als cine Maaßregel der Regierung einbringen zu daͤrfen. Diese Bedingung wurde mir von meinem gnaͤdigen Herrn zugestaͤnden, und wenn nun auch dieses Haus in Bezug auf die Bill anderer Mei⸗ nung seyn sollte, so habe ich doch die innere Genugthuung, daß das Volk derselben seine Genehmigung ertheilt hat. Eure Herrlichkeiten werden mich daher auch hoffentlich von dem Vorwurf freisprechen, daß ich dem Hause eine Unnütze Maaßregel vorgelegt habe. Aber es ist noch ein anderer Punkt, auf den ich eine Antwort zu ertheilen habe. Es wird ohne Zweifel gesagt werden: zugegeben, daß eine allgemeine Stimmung zu Gunsten der Reform vorwaltet — zu⸗ gegeben, daß den Grundsaͤtzen allgemein beigepflichtet wird — warum doch der vorliegenden Bill eine Ausdehnung geben, welche, nach Ansicht derer, die diese Bemerkungen? machen, revolutionnair in ihrem Grundsatz, vernichtend ihrem Geiste nach, und verderblich fuͤr die Constitution ist? Ich hoffe indeß auch diesen Punkt genugend zu beantworten; und ob— . es leicht ist, von Revolution und Vernichtung zu schwatzen, o denke ich doch Euren Herrlichkeiten zu beweisen, daß sich in der Maaßregel nichts vorfindet, was nicht auf die anerkannten Grund— saͤtze der Englischen Constitution begruͤndet, nichts, was mit dem fruͤheren Veriretungs⸗System unverträglich waͤre, und nichts, was nicht mit vollkommener Sicherheit fuͤr die bestehenden Privilegien im Staate angenommen werden koͤnnte. Als der Grundsatz allge—⸗ mein , war, daß etwas geschehen muͤsse, fragten wir uns natuͤrlich: auf welche Art das k ins Werk zu setzen sey? Sollten so wenig als möglich thun ünd etwas unter dem Na—
einbringen, das so viel wie nichts bedeutete, nur um
rächen zu loͤsen, oder sollten wir etwas Kraͤftiges und vorschlagen? Die Antwort konnte nicht zweifelhaft
seyn: wir haben das Letztere gethan. (Hort, hoͤrt! von der Oppost= tion.) Der Grundsatz unserer Maaßregel ist, daß sie wirksam und der Art sey, dem Volke Vertrauen einzufloͤßen. (Beifall von den ministeriellen Baäͤnken. Wenn wir den ersten Weg eingeschlagen: dem Ohr unser Wort gehalten, der Hoffnung aber es gebrochen und eine halbe Maaßregel eingebracht hatten, so wuͤrde dieselbe Niemanden befriedigt haben. iejenigen, welche in der Wirklichkeit Gegner der Reform sind, welche sich aber stellen, als unterstuͤtzten sie ein sogenanntes gemäßigtes System, wurden, wenn sie gesehen haͤtten, daß der Boden unter ihren Fuͤßen schwankte, mißvergnügt gewesen seyn, waͤhreng uf der anderen Seite das Volk, welches eine kraftige und wirksame Maaßregel erwartete, ge⸗ wiß auch nicht zufrieden gewesen waͤre. Ich kam daher nothwendig zu dem Schlusse, daß eine kuͤhne Magßregel das sicherste und kluͤgste sey; und dies um so mehr, da ich fuͤhlte, daß ich mit Hinsicht auf die Sicherheit des Landes eine Maaßregel einbringen konnte, welche in den allgemeinen Wunsch des Volkes einging, ohne die Stellung aufgeben zu muͤssen, die ich zu behaupten entschlossen war, naͤm— lich den wahren Grundsatz der Constitution zu vertheidigen. Auf dieser Grundlage entwarfen meine Kollegen und ich den Plan der Reform, und indem wir die ursachen, welche dem Volle besonders Anlaß zu Beschwerden gaben, naher ins Auge faßten, war es unmoglich, daß unsere Aufmerksamkeit nicht auf die fogenannten Ernennungs⸗Burgflecken geleitet wurde. Gegen diese war, und mit Recht, das allgemeine Mißvergnuͤgen schon laͤngst gerichtet:; denn nichts ist natuͤrlicher, als der Widerwille gegen ein solches Wahl- System, wenn wir den Charakter dieser Burgflecken naͤher betrach— ten.“ — Der Redner schilderte nun die hinlaͤnglich bekannten Miß— braͤuche der Burgflecken⸗Wahlen und fuhr dann folgendermaßen fort: „Aus diesen Grunden schritten wir nun dazu, diejenigen Burg⸗ flecken auszumitteln, welche abgeschafft werden mußten, und wir