1831 / 284 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

roße Armee und eine furchtbare Ma⸗ Industrie und Mechanik legte, blieb lke von Europa zuruͤck. Nur eine ein⸗ und diese ist Bestaͤndigkeit und Kon⸗ el an Charakter hat es in seiner Re⸗ v⸗Mittel gefunden.

nigen Tagen hat es sich eine rine geschaffen; als es sich a es hinter keinem anderen Vo ige Eigenschaft geht ihm ab, . r diesen Man gierung leider nie ein Korrekt kann es sich aber erwerben. Fruͤher sagte man ose sey zwar tapfer beim ersten Angriff, halte charfblickende Maechiavell hingegen sagte wenn das Fr die Diseiplin gelernt haben wird, Ende des Kampfes tapfer seyn. Dies ist jene Disciplin müssen wir auf alle Dinge übertragen plin ist nichts als Bestaͤndigkeit. unseres Charakters, wider diese Leichtigkei Eindruͤcken des Tages hingeben, ist die R um des Glückes und Ruhmes meines V H., aus einer erklaͤrlichen Nach⸗ Staatsfor,n nicht so viel chie daruber zu

equenz, und Diese Haltung in Italien, der Fran⸗ aber nicht aus; der ; anzoͤsische Volk so wird es im Beginn un eingetroffen; nun wohl, ; denn Disei⸗ ittel wider diesen Mangel t, mit der wir uns den epraͤsentativ⸗Monarchie;

diese vertheidige i landes willen, und wenn Sie, m. giebigkeit gegen die M

eine Veraͤnderung vornehmen, so beschwdre zu verandern, daß die ganze Repraͤsentativ-Monar Grunde geht.““

einungen des Tages, in dieser

In der Sitzung vom 4ten Rathes die Inhalt der⸗ Güter, woraus die bestimmtes jähr⸗ llemal für die ganze Dauer Die Dotation der Krone besteht Die unbeweglichen Bourbon;

Deputirten⸗Kammer. Oktober legte der Präsident des Minister⸗ Folgendes ist der wes selben: Der König hat den Nießbrauch der Dotation der Krone besteht, und i liches Einkommen, das ein- fi der Regierung bewilligt wird.

aus unbeweglichen und beweglichen Gütern. die Tuilerieen und der Palast Elysée⸗Bou Marly, St. Cloud, Compiègne,

neue Civil⸗Liste vor.

iberdies ein

sind das Louvre, ferner die Königl. Schlösser zu Versailles, Germain⸗ en⸗Laye, Rambouillet, sammt allen dazu gehörigen Depen⸗ Güter bestehen aus den Kron⸗Ju⸗ geschnittenen

Meudon, St. Straßburg und Bordeaux, Die beweglichen welen und Perlen, Steinen, Museen, B genständen,

den Statuen, Gemälden, ibliotheken und den übrigen Kunst⸗ Meuble, so wie

die sich im Hötel des Garde Manufak⸗

in den verschiedenen Königlichen Palästen und und unbewegliche keine Schulden darauf frei von allen öffentlichen Abgaben und ivil⸗Liste unterhalten.

bewegliche güter sind unveräußerlich, auch können gemacht werden; sie sind werden auf Kosten der C Domainen des Königs betrifft, s über verfügen; thut er solches bei Lebz dem Staate anheim; Eigenthume in die Hypotheken Die alte Orleanssche Apanage, wie 1672 und 1692 errichtet worden ist, bilset hinfüh Dotation des präsumtiven Thronerben, sobald d giebt es keinen solchen, oder verstirbt Dotation der Krone geschlagen. des Palais⸗Rohal verbleibt auch ferner dem trag der Civil-Liste ist im Gesetz- Entwurf Der Minister äußerte in dieser Beziehung: mit begnügen wollen, Ihnen Vorschläge unbeweglichen und beweglichen Eigenthums was jene andere Dotation betrifft, die dem so überlassen wir es Ihrer Weisheit, m. H ben selbst festzusetzen. Würde Frankreichs und Die von den in monatlichen Raten gezahlt. ein Wittwenthum, d den lebenslänglichen besteht, der ihr zum Wohnsitze ange C. Périer diese verschiedenen B hatte, schloß er mit folgenden diesen wenigen Bemerkungen. alle die großen Interessen, die zu erwägen und diese letztere einerseits dem Lande einige seit funfzehn Jahren gebrachten seits aber auch die seiner selbst, wie Fr den Europäischen Nationen einni Vertheidigung des Gesetz⸗E General⸗ Prokurato Allent beaustragt. setzung der Berathu erhob sich gegen die Thiers, der Tages zuvor zu zu widerlegen. sorgnisse hegen und, s durch die Kombinirung eines Ernennung um so enger an die N machte zu dle sem Behufe am Schluss positionen: „Die Pairs werd den Wahl⸗Kollegien vorzule Kandidat muß 40 Jahre mindestens 1900 Fr. an direkten Stener werden die Kandidaten-Listen erneuert; befindlichen Kandidaten w Pairs geben; diese Zahl erhalten werden. sie dürfen kein absetzbares dasselbe ein, in Pairs, die ein ten ein Gehalt von 12 das Ministerium deshalb, dasselbe stimme lichkeit vor; h Freunde das Gegner es vertheidigte er lasse der Freimüthig ren und würde seiner (des Letzteren) wenn er die Ueberzengung hätte,

Was die Privat⸗ o kann er nach Gefallen dar⸗ eiten nicht, so fallen sie ch allem anderen Privat— Bücher eingetragen und besteuert. solche in den Jahren 1661, ro die besondere erselbe das 186 er früher,

Der Be⸗ nicht ausgeworfen. haben uns da⸗ zur Bestimmung des der Krone zu machen; Schatze zur Last fällt, den Betrag dersel⸗ 5 Sie dabei die

sle werden glei

Jahr erreicht hat;

so wird sie zu der

Wir zweifeln nicht, da die Ehre der Krone zu Rathe ziehen Kammern zu bewilligende Summe wird

Stirbt der König, so erhält die as in einer gesetzlich zu bestimmen⸗ Elhsẽe⸗ Bourbon Nachdem Herr estimmungen näher beleuchtet „Wir begnügen uns mit Ihre Sache ist es jetzt, m. 8, ssch an diese wichtige Frage knüpfen, auf eine Weise zu lösen, die Erleichterung für die von ihm— Opfer gewährt, eine Lage

werden.“

Pension und in dem Palast wie sen wird.“

neuen Königthum ankreichs und des Ranges, den es unter mmt, würdig ist.“ s sind Hr. Dupin der Lleltere, ations⸗-Hofe, ünd der Staats⸗Rath tzt die Fort⸗ etz. Hr. Thouret

r am Cass An der Tagesordnung war je ngen über das Pairs⸗Ges Erblichkeit und bemühte sich namentlich, Gunsten derselben gesprochen hatte, keine ungegründete Be⸗

Man solle, meinte er, ihn vielmehr

att den König zu isoliren, Wahl⸗Systems mit der Königlichen ation knüpfen. seines Vortrages folgende Pʒr⸗ dem Könige nach einer ihm von den Kandidaten⸗Liste ernannt. Jeder alt, verheirathet oder Wittwer seyn und n zahlen. Alle 5 Jahre doch können die darauf Es soll 300

Der Redner

ieder erwählt werden. ist unveränderlich und muß stets voll airs werden auf Lebens-Zeit ernannt;

öffentliches Amt versehen und büßen solches bei ihrer Ernennung besaßen. Alle Einkommen von weniger als 15,00 Fr. haben, (00 Fr.“ Der Baron Big non tadelte zunächst daß es gegen seine Ueberzeugung handle; t und schlage die Nicht-Erb⸗ niß, daß seine während seine uch Hr. Thiers;

sofern sie ein

für die Erblichkei s entstehe das seltsame Verhält Prinzip des Gesetzes bekämpften, n; zu den ersteren gehöre a keit desselben volle Gerechtigkeit widerfah⸗ Meinung eben so offen bei⸗ daß die Erblichkeit eine Nicht⸗Erblichleit ein Uebel wäre; er sey aber heile durchdrungen und könne die verschiedenen Thiers zuweilen mit vielem Geiste aufge⸗ gelten lassen; wenn dieser z. B. erkläre, deligen Familien nicht zu Feinden ma⸗ alsdann ihren Einfluß über die Wahl⸗ breiten und die Deputirten-Kammer überschwem⸗ sehr einfach antworten, daß, Pairs durch seine Geburt in mmer noch die nachgebor⸗ l⸗Kollegien geltend machen hald so vlele Feinde in

Wohlthat und die erade vom Gegent

ehauptungen, die Herr stellt habe, nicht immer daß man sich die alten a chen dürfe, indem diese Kollegien ver men würden, so lasse sich wenn auch der älteste Sohn eines die erbliche Kammer be

nen Söhne ihren Einflu

rufen würde, i 5 in den Wah Die Erblichkeit finde des weil das Privilegtum damit verknüpft sey, bloß von n der Gesetzgebung The Barsser Salons möge es wohl einige

Frankreich,

Geburts wegen a il zu nehmen; in den

hänger derselben geben;

1550

aber in der Provinz und in den reichen und aufgeklärtesten Städten werde man schwerlich einen einzigen finden. Was die Ernennung der Pairs betreffe, so möchte es wohl am angemessen⸗ sten seyn, wenn man ein System ersänne, das die Volkswahl mit der Königlichen Wahl verschmelze; die letztere dürfe nicht der Willkür und Laune preisgegeben werden, sondern müsse sich in einem gewissen Kreise bewegen. Nachdem der Redner sich noch hinsichtlich der Zahl der Pairs für die Unbeschränktheit aus⸗ gesprochen hatte, bestieg Hr. Dubois von der niederen Loire die Rednerblihne, um sich gleichfalls gegen die Ansichten des Herrn Thiers zu erheben. Auch er bekämpfte die Erblichkeit und be— trachttte die Wahl der Pairs oder mindestens der Pairs⸗-Kandi⸗ daten durch das Volk als die einzige dauerhafte Grundlage der neu zu konstituirenden Kammer. Hr. Salverte wies auf die Nothwendigkeit hin, die Pairie dem gegenwärtigen politischen Zustande der Dinge in Frankreich anzupassen, und zählte verschie—⸗ dene Fälle auf, wo, seiner Meinung nach, die jetzige erbliche Kammer kein ihrer würdiges Betragen gezeigt habt. Die Pairs⸗-Kammer, meinte er sey offenbar gegründet worden, um das Königthum gegen die Nation zu unterstützen; Ludwig XVIII. habe nur die Absicht gehabt, aus der Charte einen Uebergang zum Despotismus zu machen; um dieses Ziel zu erreichen, habe man stets den Grundsätzen, zu denen man sich bekannt, schnur⸗ stracks zuwider gehandelt, ohne sich um die Wünsche und Be— dürfnisse des Volkes im mindesten zu kümmern; die Juli-Verord— nungen hätten dem Werke die Krone aufsetzen sollen, wären aber glücklicherweise an der Revolution gescheitert; er hoffe nicht, daß Unter der jetzigen Dynastie der Nation jemals wieder eine ähn— liche Gefahr drohen werde; man solle sich aber auch wohl hüten, sich irgend wieder der vorigen Ordnung der Dinge zu nähern; die Kammer habe jetzt den Schlußstein des Staats-Gebäudes zu legen und dabei jwischen dem Werke der Restauration und dem des wiedergeborenen Frankreichs zu wählen; sie solle dabei nicht vergessen, daß die Zeit ein strenger Richter sey und die Fehler des Staatsmannes oftmals schnell räche. Der letzte Redner, der sich an diesem Tage vernehmen ließ, war Hr. Roher⸗Collard. Die Neugier, die sich in allen Theilen der Versammlung äußerte, war um so lebhafter, als dieser Deputirte in zwei auf einan⸗ der folgenden Sitzungen, wo er Präsident der Kammer gewesen, die Rednerbühne nicht hatte besteigen können, seit dem 3. Aug. v. J. aber nicht zu bewegen gewesen war, auch nur ein einziges—⸗ mal das Wort zu ergreifen. Da es bereits beinahe 6 Uhr war, so verlangten mehrere Deputirte, daß man die Kronleuchter an— züinde; Hr. Roher- Collard verbat sich aber dies, indem er be⸗ merkte, daß er die Aufmerksamkeit der Versammlung nur auf kurze Zeit in Anspruch nehmen werde. Es bildeten sich hierauf zahlreiche Gruppen in der Nähe der Tribune, um den Redner besser hören zu können. Dieser vertheidigte zunächst die Erblich— keit der Pairie; mit jener, meinte er, würde auch diese und zu— letzt vielleicht auch das erbliche Königthum zu Grunde gehen; über die Nothwendigkeit zweier Kammern gebe es nur eine Stimme; eben so sey man darüber einig, daß beide verschiedenen Ursprungs seyn müßten, indem es sonst hinreichen würde, mitten durch den Sitzungs⸗Saal eine Mauer zu ziehen; das unheilbare Uebel der Erblichkeit bestehe, wie von gewissen Seiten behauptet werde, darin, daß dieselbe von der Volks⸗Sonverainetät verworsen werde; dies sey aber keines weges der Fall; die Volks⸗-Souverai⸗ netät verwerfe so wenig die Erblchkeit der Pairie, als sie vor 40 Jahren die beiden Kammern und das Königthum selbst ver— worfen habe; jetzt wie damals sey es erlaubt, von der Souverai⸗ netät des Volkes an die Sonverainetät der Vernunft, den einzi— gen wahren Gesetzgeber der Nationen, zu appelliren. Der Red⸗ ner widerlegte hierauf die Ansicht, daß, da die Erblichkeit der Pairie ihren Ursprung der vorigen Dynastie verdanke, diese aber durch die Revolution verbannt worden sey, jene sie nicht überle— ben dürfe. Es handle sich bloß darum, ob die Erblichkeit gut oder schlecht sey; wenn sie schlecht sey, so mlisse sie abgeschafft werden, seibst wenn sie erst einen Tag alt wäre; wenn sie dagegen gut sey, so dürfe man nicht weiter danach fragen, woher sie komme, und wann sie geboren sey; kein Land in Europa, selbst England und seine ruhmwürdige Aristokratie nicht ausgenommen, hahe mehr alte, durch Talente und Dienstleistungen gleich ausgezeich— nete Familien aufzuweisen, als Frankreich. Hr. Royer⸗-TLollard ab sodann eine Definition der Volks⸗Sonverainetät. Das Volk, äußerte er, sey insofern souverain, als es nicht das Besitzthum Anderer sey, sondern sich selbst angehöre und in sich selbst die Mittel trage, für seine Erhaltung und sein Wohl zu sorgen; diese unbestreitbaren Wahrheiten seyen indessen eher eine mora⸗ lische Maxime, als ein Regierungs⸗Prinzip; sie drückten eher die göttliche Souverainetät der Vernunft und der Gerechtigkeit, als sene menschliche und praktische Souverainetät aus, welche Gesetze erlasse und Staaten verwalte; auf diese letztere aber komme es jetzt lediglich an. Der Redner führte hier den Gedanken weiter aus, daß, wenn die Majorität des Volkes der Souverain wäre, eine solche Souverainetät die abso⸗ luteste Form der absoluten Gewalt wäre. Vor der Repräsen⸗ tativ⸗ Regierung, fuhr er sodann fort, verschwinde die unmorali— sche und tyrannische Souverainetät des Volkes, in deren Namen man die vorliegende Frage lösen wolle, gang und gar; nur jene, nicht diese, habe darüber zu entscheiden, ob die Pairie auch ferner erblich seyn solle, oder nicht; die großen Vortheile der Erblichkeit seyen bereits von dem Berichterstatter Hrn. Béranger) und Herrn Thlers mit so entschiedenem Talente hervorgehoben wor⸗ den, daß er gar nicht darauf zurückkommen würde, wenn er nicht glaubte, noch weiter gehen und geradezu erkläten zu müssen, daß die Erblichkeit nicht bloß die beste, sondern die nothwendige Be⸗ dingung der Pairie, sey. Am Schlusse seines Vortrages wies Herr Roher⸗Collard noch auf die Nachtheile hin, die dar⸗ aus hervorgehen würden, wenn man an der Ernennung der Pairs irgend das Volk Theil nehmen ließe; man solle den Geist der Demokratie nicht überströmen lassen und wohl daran denken, daß er schon zweimal der Regierung zum Verderben gereicht habe; im Innern sey Anarchie, Tyrannei, Elend, Bankerott und end⸗ lich Despotismus, nach außen hin ein 20jähriger Krieg die Folge davon gewesen; bevor man ihr also mit offenen Armen entge— gengehe, solle man der Freiheit, der Ruhe und Ordnung, dem Rrebile und der Wohlfahrt ein langes Lebewohl sagen. Ge⸗ nug des Umsturzes und der Neuerungen!“ so schloß der Red⸗ ner; „eine allgemeine Ermüdung fordert uns zur Ruhe auf. Auch der Unwissendste versteht zu vernichten, wäh— rend oft der Geschickteste nicht wieder aufbauen kann. Bewah⸗ ren Sle mit Festigkeit die Erblichkeit der Pairie, und Sie wer⸗ den nicht allein eine Institution, die der Schutz und Schirm der Freiheit und öffentlichen Ordnung ist, errettet, Sie werden auch die Anarchie zurückgewiesen und dem gesellschaftlichen Ge⸗ bäude, das zusammenzustürzen droht, eine neue Stütze geliehen haben.“ Nach Beendigung dieser Rede (auf die wir noch ein⸗ mal ausführlich zurückkommen werden) empfing Herr Roher⸗ Collard die Glückwünsche seiner zahlreichen Freunde. Ungeach⸗ zet der vorgerlickten Stunde (es war berests 61 Uhr), und ob⸗

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gleich schon vollkommene Dunkelheit im Saale herrschte, h

doch keiner der Zuhörer auf den öffentlichen Tribunen se Platz verlassen. Am folgenden Tage sollte die Berathung f gesetzt werden.

Paris, 5. Okt. Petersburg zurückgekehrten Herzoge dige Privat⸗Audienz.

Folgendes ist die Antwort, die der König den Depn ten des Departements der Niedern-Loire auf die am 2Tsten M. im Namen der Einwohner von Nantes überreichte Adn ertheilte: „Es gereicht Mir zu einer großen Genugthuung, sehen, daß die Gesinnungen der Einwohner von Nantes mit Meinigen übereinstimmen. Ich werde Alles, was in Mei Kräften steht, thun, um unsere Institutionen, wie unsere Un hängigkeit, aufrecht zu halten, die Ehre Frankreichs würdig behaupten und im Innern die Ordnung, nach außen hin! Frieden zu befestigen. Ich habe von allen Mächten die sicherung erhalten, daß dieser Frieden nicht gestört und ho daß er bald durch einen definitiven Vertrag noch fester beg der werden wird. Wäre dem anders, so würden wir einem gerechten Angriffe entgegen zu treten wissen und Ich würde d die Hingebung der wahren Freunde Frankreichs in Anspruch men; zu einem Angriffs⸗Kriege aber niemals!“

Der hiesige Ate Wahl⸗-Bezirk hat gestern statt des Herm Laffitte, Herrn J. Lefebvre zum Deputirten gewählt. In Jo (Jonne) und in Montargis (Loiret) sind an die Stelle des temte von Cormenin die Herren Vérollot und Bleuan Deputirten ernannt worden. Der 2te Wahl⸗Bezirk des A Departements zu Laon und der Tte des Eure Departement Brlonne haben statt des Herrn Odilon⸗Barrot, die Herren phons Foy und Brioche gewählt. Endlich hat der 5te M Bezirk des Departements der niederen Seine zu Hävre dem storbenen Hrn. Duvergier de Hauranne einen Nachfolger in Person des Hrn. Delaroche ernannt.

Herr J. Périer, Bruder des Premier⸗Ministers, ist vn stern aus Belgien zurückgekehrt, wohin er mit einem be sond Auftrage gesandt worden war.

Die Regierung hat auf dem Londoner Markte 1200 To Getreide für die , mn ng der festen Plätze der Dey ments des Nordens und des Pas-de-Calais ankaufen lassen.

Der Präsident des Minister-Rathes hat an den Gen Condé, Commandeur der National-Garde von Villefranche, bei den in dieser Stadt am 25sten v. M. vorgefallenen Untt den Meuterern muthig entgegentrat und ihnen die Brust dal ein in den schmeichelhaftesten Ausdrücken abgefaßtes Belobm schreiben gerichtet.

Die Änklage⸗-Kammer des Königl. Gerichtshofes hat gef die verantwortlichen Geschästsführer des National und der bune, Paulin und Bascans, von der gegen sie erhobenen klage der Diffamation des Hin. Cas. Périer und des ehe gen Polizei⸗Präfekten, Hrn. Vivien, freigesprtochen. In den kriminirten Artikeln wurden die Herren Périer und Vivien schuldigt, Arbeiter besoldet zu haben, um bei den im Juli d. stattgesundenen Unruhen die Rädelsführer zu mißhandein und deren Verhaftung behülflich zu seyn.

Der Ami de la Eharte meldet aus Nantes vom d. M., daß der Maire eines drei Stunden von Bourbon: dée gelegenen Dorfes auf der Straße nach Cholet von 166 ans ermordet worden sey. Sobald der Präfekt der Vendée d eine Estafette Nachricht von diesem Ereignisse erhalten hatte gad sich er König!. Prokurator, von Gendarmen und Tru begleitet, an den Ort, wo das Verbrechen begangen worden

Nachrichten aus Rouen vom 2ten d. M. zufolge, der Gewerbfleiß und Haudel in dieser Stadt fort, neues zu gewinnen. In den Fabriken für Baumwollenzeuge her die größte Thätigkeit. Vom 1. August bis zum 2, Septt⸗ waren in den dortigen Hafen 131 Kauffahrtei-Schiffe den von Havre vom 1sten bis zum 27. September deren eingelaufen; in einer Woche waren in Havre 3779 Ballen Be wolle angekommen.

Der Kaiser Dom Pedro wird, dem Constitutiot zufolge, ein Ministerium aus folgenden Personen zusam setzen: dem Marquis von Palmella, dem Baron Renduffe, den Herren Tavier, Freire und Mozinho da Silveira.

Die Quotidienne meldet aus Pisa vom 2osten v. „Die Herzogin von Berry befindet sich gegenwärtig in den dern von Lucca; sie kam am verwichenen Donnerstage hi und verweilte zwei Tage, in denen sie alle hiesige öffem Anstalten und auch das Karthäuser⸗-Kloster besuchte; sie n von dem Herzoge von Blacas und dem Grasen von Boꝛn begleitet.“

Die am 9. Juni d. J. von Toulon abgegangene „Cuirassier“, die den Auftrag hatte, Französische Sklavenst bie man an der Afrikanischen Küste, nördlich von Sierra vermuthete, festzuhalten, ist nach 112tägiger Fahrt wiedt Brest eingelaufen, ohne ein solches Fahrzeug zu finden. Capitain einer Englischen Brigg, die dem „Cuirassier⸗ h nete, versicherte, daß kein Französisches Sklavenschiff in den kanischen Gewässern mit dem Sklavenhandel bjeschäftig Dieselbe Versicherung gab dem Kommandanten des „Cuita der Gouverneur der Kolonie Sierra Leone, Oberst Findlah

Großbritanien und Irland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Si vom 3. Okt. Nachstehendes ist der Schluß der (gestern brochenen) Mittheilung des wesentlichen Inhalts der Red Grafen Grey:

Der Redner

v. Mortemart eine zweist

; ing nun zu einigen. Details uber, welg Bill in Bezug auf mehrere Formen bei der Parlamentswah haͤlt, und sagte dann: „Kann wohl Jemand behaupten, bas den Burgflecken zustehende Ernennüngs Recht einen

der Britischen Constitution ausmacht? Muß nicht vielmeht der zugeben, daß ein solches Recht mit dem Geiste und det abhängigkeit dieser Constitution geradezu im Widersprucht Mylordz, ich meine, daß die Grund⸗Prinzipien unserer Consilt es geradezu fordern, daß der in neuerer Zeit erst entstandene möchte fast sagen unverbesserliche, Mißbrauch beseitigt werde zwar ist dies das einzige Mittel, das Vertrauen des Volkes! zu gewinnen, ohne welches seine Vertreter im unterhause hohen Beruf nicht erfuͤllen koͤnnen. Ich gehe sogar noch weitet behaupte, daß ein System, wie das bestehen de, weder in ders rie noch in der Praxis, der Britischen Constitution entf Der Thegrie nach, dies ficht Jedermann zu, soll die Volks- fung im Ünterhause vollständig, gleichmäßig und frei seyn, we sie, wie uns die bestehende Praßis zeigt, weder das eine noch das der das dritte ist. Ich kann mir in der That kaum denen in Zeiten, gien den unfrigen, ein System, wie das bes

noch seine Vertheidiger finden kann, und daß so seltsgme un

Jahrhundert, zu einer Zeit, w!

erechte Anomalieen im 19ten gehen nech Ter lb nne etlich mn cht, z Wört,

Der Lord Kanzler war es der glg err, Wrougham im unterhause ge

zich von dem „Schulmeister un ferer Feit“ sprach.

Gestern ertheilte der König dem aus?

n Schutz genommen werden koͤnnen. Ich haͤtte geglaubt, an in England die Existenz der Erne bu e g s el, 30 arzuthun brauche, um ihre Abschaffung auch sogleich herbeizu—⸗ hren. Sehen wir nun aber, in wie fern dieser Gegenstand en aristokrat ischen Zweig der Legislatur berührt. Weder in den Schriften derjenigen Manner, die uͤber die Britische Constitution eschrleben haben, noch in den protolollirten Beschlüssen des Unter⸗ aufes ist die geringste Notiz oder Hindeutung zu finden, auf die as Ernennungswesen sich stuͤtzen könnte. Im Gegentheil hat man verschtedenen Zeiten die sorgfaͤltigsten Shisetẽ gethan, jedes Ver⸗ hren dieser Art, ja selbst die Tendenz dazu, zu vermeiden, Faͤnde ch in unserer Constitution, gleichviel ob der Theorie oder der Pra⸗ 5 nach, ein solches Wesen begruͤndet, waͤre es dann wohl der scharf⸗ chtigen Forschung eines Locke oder eines Blackstone entgangen? ber nicht bloß sie haben das Ernennungswesen als ein ungeßdri⸗ es bezeichnet, sondern auch Chatham, Sabille, Pitt, Fox und Grat⸗ n. Sie bezeichneten es als den Kretsschaden an der Lebensfaser serer Constitution, gleich gefaͤhrlich fuͤr die Freiheiten des Volks, ur die Sicherheit des Oberhauses und fuͤr die Erhaltung des Thro⸗ 5. . Ich berufe mich selbst auf die fruͤheren Parlaments— heschluͤsse zum Zeugnisse dessen, wie unangemessen es sey, daß sich airs in die Wahlen des Unterhauses einmischen. Es ist ferner ein sgesprochener Grundsatz unserer Verfassung, daß Niemand auf dere Weise, als durch seine Vertreter im Unterhause besteuert wer⸗ n dürfe, und so sehr ist das eben genannte Haus auf seine Privi—⸗ gla in dieser, Hinsicht eifersüͤchtig, daß es dem Oberhause auch icht die kleinste Aenderung, selbst eines Mißgriffes, hei der Besteue⸗ ng gestattet, ohne sogleich die ganze Bill zu verwerfen. Kann un wohl Jemand noch behaupten wollen, daß das Ernennungswe⸗ n sich nit solchen Prinzipien vereinigen lasse! Die aus der heorie unserer Verfassung hervorgehenden Argumente gegen das osherige System konnen demnach, so scheint es mir, gar nicht wi⸗ . werden; was sagt nun aber die Praxis dazu? Diese ist, mei⸗ r Meinung nach, ganz eben so sehr im Widerspruche damit; wo mindestens der Beweis, daß das System jenials von ihr aner= unt worden? Kann Jemand durch die Art und Weise, wie unsere joreltern die Constitution ausgeuͤbt, etwa darthun, daß das be— hende System jemals in gesetzlicher Weise eingeführt worden? Ist nicht ein bekanntes Praͤrogativ der Krone, die Aufforderungen ar Erwaͤhlung von Parlaments ⸗Mitgliedern an Staͤdte und an⸗ re Orte zu erlassen? Ist es nicht eben so unbestreitbar, daß ese Aufforberungen meistens nach der Kompetenz, dem Reich⸗ jume, der Bevoͤlkerung und der allgemeinen Befähigung solcher rte, Parlgments⸗ Mitglieder zu erwaͤhlen, sich richteten? Ist es cht notorisch, daß die Krone aufhörte, solche Aufforderungen zu lassen, sobald entweder darum nachgesucht wurde, von der Last der arlamentswahl befreit zu werden denn damals war es eine Last oder sobald die betreffenden Orte in Verfall gerathen waren? hies sind Thatsachen in der Geschichte des Parlaments. Jenes raͤrogativ ist vielleicht unweise ausgeübt, es ist vielleicht gemiß⸗ aucht worden, indem Wahl -Ausschreiben verweigert worden sind, man sie haͤtte erlassen sollen, und dagegen da, wo sie nicht ehr am rechten Orte waren, fortgesetzt wurden; dies beweist doch nichts gegen das Prinzip, fuͤr welches wir ankaͤm⸗ fen, und welches darin be eht⸗ daß die Volksvertretung eine irkliche Vertretung seyn muͤsse, indem der einzige Grund, f welchen die Wahl A usschreiben verweigert werden konnten, rin bestand, daß die betreffenden Burgflecken verfallen seyen. Diese , . fuͤhren mich auf eine andere Seite der Frage. Man Ennt die Reform namlich eine Maaßregel der Pluͤnderung und heraubung., (Beifallszeichen von einer der Oppositionsbaͤnke. ) Ein dler Lord scheint sein Einverstandenseyn mit dieser Benennung durch eifall zu erkennen geben zu wollen. Sehen wir jedoch, worauf sie berhaupt sich gründet. Das Recht, ein Parlamentz-Mitglied zu wählen, ist nichts anderes, als ein anvertrautes wichtiges Amt; die zerbindlichkeiten, die an einem solchen haften, sind von denen, die das Eigenthums-Recht geknüpft sind, wie mir Jeder zugeben ird, himmelweit verschieden. Des Eigenthums kann man nach Gut⸗ unken fich bedienen; es kann gebraucht und gemißbraucht werden, örausgeseßt, daß der Mißbrauch Niemanden sonst als dem Eigen⸗ ämer schade. Die anvertraute Sache jedoch ist zu gewissen 3wek⸗ n und Enden anvertraut worden; wird das Vertrauen verletzt, so nn es mit vollkommenem Rechte zurückgenommen werden. Im riatleben wird dieser Grundsatz von jeher befolgt, und ich sehe rchaus keinen Grund, warum das Gute desselben nicht auch fuͤr as Staatsleben sollte benutzt werden koͤnnen. Keine Zeit, und äre sie noch fo veridhrt, kann einen so sehr in die Augen sprin⸗ nden Mißbrauch heiligen. Da eine anvertraute Sache niemals zum igenthume werden kann, so kann auch hier von keiner Beraubung die (de feyn. Wer übrigens hier von Pluͤnderung und Bergubung syricht, eint ganz zu vergessen, daß in neueren Zeiten Akte von Parla⸗ ent gif gn gen, die einen solchen Namen mit demselben Rechte rdient hätten. Bei der union von Schottland z. B. wurden 8⸗ zurgflecken auf 15 reduzirt, und bei der Union von Irland wurde h ' Orten, die zusammen 290. Mitglieder zu waͤhlen hat⸗ n, das Wahlrecht unter aͤhnlichen Umstaͤnden ganz und gar nommen. Waren dies etwa Raubereien und Plünderungen? a, damals hat eine Compensation stattgefunden! (Hoͤrt, hoͤrt! hn den Oppoßitionsbanken, Nein, keine Compensation, eine andalbse offenbare Bestechung hat stattgefunden, um die Bei⸗ mmung Schottlands und Irlands zu erlangen Ich befand mich mals im Unterhause; ich nme zwar gegen die Ünion, jetzt aber, achdem sie durchgeführt worden und seit vielen Jahren bestanden it, muß ich ausdrücklich bemerken, daß jeder Persüich zu ihrer uf sung beiden Laͤndern höchst nachtheili seyn wuͤrde. Indessen bleibe dabei, daß die Irlaͤndischen Bur n D ger keine Compen⸗ tion erhalten haben, sondern bestochen worden sind. Allen die⸗ n Argumenten wird jedoch die Haupt-Einwendung entgegengestellt, 5 die Verfassung in ihrer gegenwärtigen Gestalt gute Bienste lei. t; aber die Macht dieser guten Dienste geht zu weit. Freiheit ist n allen Guͤtern das erste' wenn man sie besitzt, soll man sie eth soll man sie um jeden Preis zu

ltig huͤten, und wenn sie fehlt, n ihrer gegenwaͤrtigen Ge⸗

werben suchen. Hat die Verfassung. in alt wirklich gut gewirkt? Hat sie sich das Vertrauen des Volkes worben? Wenn zes noöͤthig ist, daß der repraͤsentative Theil r Legislatur das Vertrauen des Volkes besitzen muß, so kann cht gelͤugnet werden, daß das gegenwartige System eher lecht als t gewirkt hat. Ueber die gegenwartsge Vertretung in schottland sst das Urtheil bereits gesprochen; sie ist in der That so geschmackt und lächerlich, daß ich mich nur wundere, wie irgend mand auch nur einen Äugenblick an die längere Dauer derselben fIuben konnte. Die 3 Grafschaften in Schottland hatten nur 3235 eifafen Argyl, mit ciner Bevbikerung von Mfohh Einwohnern, saß nur 13 Wähler. Inverneß, eine Stadt mit ö,ohg Ein woh= r, besaß deren nur 90. Obgleich wir uns jetzt noch nicht mit der chottischen Reprgfentation beschäftigen, so halte ich doch diese Be rkungen nicht für überflüssig, um denjenigen zu antworten, welche haupten, daß das gegenwärtige System troß seiner Mißbraͤuche nic Dienste lelste, Wenn gute Sitten, Gewerbsteiß, Achtung für s Eigenthum und vermehrter Wohlstand Anzeichen von Verbesse— 9 sind, in welchem Lanze treten dieselben deutlicher hervor, als

chottland? Aber sicherlich kann man diese Verbesserung nicht m ung n System der dortigen Vertretung zuschreiben, wel⸗ es, wie von dem edlen Lord gegenuͤber selbst zugestanden orden, so schlecht ist, daß es nicht langer besteben konne, Ich begreife daher nicht, durch welches Raisonnement man

versüchen will, den Wohlstand, dessen sich jenes Land reut, der mangelhaften Repraͤsentation zuzuschreiben; oder wie gn es beweisen will, daß die Mißbraͤuche beibehalten werden üissen, weil daz Land sich ungeachtet derfelben in einem blühenden stande befin det. Eben fo kann ich es mir nicht erklären, was für

unterschied zwischen diesem Thell der Schottischen Repraͤsenta⸗ on, welchen die edlen Lords e inf. verdammen, und Gatton d Garum stattfinden soll. (Hört!) Ich kann nicht begreifen, wie

1 2 551 man das eine aufgeben und das andere beibehalten will; : ger aber, wie man glauben kann, daß 1 das . ac Mißbraͤuche die Constitution untergraben werden wird. Ew. Herr⸗ , . werden vielmehr dadurch etwas Gehaͤssiges von den Pairs 69 lien und dem Volke Gerechtigkeit widerfahren lassen. Dies * . fuhrt mich zu der Frgge; ob denn die Pairs nichts durch die ill gewinnen? Ich bin keiner von denen, welche glauben, daß es zum Vortheil der Nation ausschlagen koͤnne, wenn jeder Zweig im Staa⸗ te, auf seinen eigenen Rechten beharrend, den Buchstaben der Verfassung . Anspruch nimmt, um seinen eigenen Vortheil gegen die Interessen ,, anderen Gewalten zu e be. Das Glůͤck des Staates, in welchem wir leben, haͤngt eben davon ab, daß alle drei Gewalten 6 eng mit einander verbunden seyen, daß jede, wenn sie als eine esondere Koͤrperschaft handelt, das eigene Interesse als innig ver⸗ flochten mit dem der beiden anderen betrachten muß. (Hört, hört!) Ich möchte auf keine Weise die Pairs ihres natürlichen und nühli= l. Einflusses berauben, den sie besitzen muͤssen; zu gleicher Zeit aber danke ich Gott, daß sie nicht im Besitz solcher Gerechtsame und Privilegien sind, wie sie der alte Franzoͤsische Adel inne hatte. Ich ziehe den billigen Einfluß bei weitem vor, den sie als Grundeiqen— ihümer, als Magistratspersonen durch Wohlwollen und Gerechtig— keit gegen das Volk ausüben,. Diesen Einfsuß werden sie fortwah—= rend beibehalten, und zwar eher vermehrt, als vermindert, wenn die Bill durchgegangen seyn wird. Wenn aber dieses Haus den unseli— gen Entschlijß fassen sollte, die Bill zu verwerfen, so hege ich die aufrichtige Meinung, daß der gerechte, natuͤrliche und nutzliche Ein⸗ fluß der Pgirs in Riesem Lande bedeutend vermindert werden wird. Di Bill ist von dem Lande mit so einstimmigen Aeußerungen des Beifalls begruͤßt worden, wie keine andere fruͤhere Maaßregel, und diese Bemerkung fuͤhrt mich auf den letzten Gegenstand, den ich fuͤr jetzt Ewr. Herrlichkeiten Beachtung bg r gedenke. Ich habe gesagt, daß das Land einstimmig in der Billigung der vorliegenden Maaßregel gewesen ist. Man sagte zwar, daß der Eifer des Volkes nachgelassen habe, und einige Leute waren davon so fest fehr, daß sie bei der Aufloͤsung des letzten Parlamentes zu versichtlic vorhersagten, daß der . der Wahlen unguͤnstig fuͤr die Verwaltung ausfallen wuͤrde, ö die Maaßregel vorge⸗ schlagen hatte. Ich brauche Euren Herrlichkeiten nicht zu bemerken, wie diese Wahlen ausgefallen sind, noch brauche ich Sie auf die zahlreichen Bittschriften aufmerksam zu machen, welche bei Ih— nen eingegangen sind. Man kann inir dagegen bemerken, daß diese Bittschriften nicht berucksichtigt werden dürfen, daß die Pairs von England diese große Frage ruhig und nach ihrem eigenen Ver⸗ dienst beurtheilen müßten, die Wuͤnsche irgend eines Theils der Na⸗ tion nicht in Betracht ziehen könnten und dabei ihre Pficht erfuͤl⸗ len wuͤrden. Ich bin gewiß einer der Letzten in diesem Hause, der Euren Herrlichkeiten zümuthen möchte, sich einschüchtern zu lassen. Weit davon entfernt, eine drohende Sprache an Sie zu richten, würde ich vielmehr sagen: „„Gebt dem Geschrei des Volkes nicht nach.““ Aber es ist keins Drohung, wenn ich sage: „„Widerstehet den billigen und freisinnigen Wuͤnschen des Volkes nicht, welche es auf eine so un⸗ zweideutige Art an den Tag legt.“ “Ich bediene mich keiner un passenden Sprache, wenn ich Eure Herrlichkeiten bitte, auf die Stimme von neun Zehnteln des Volkes zu achten; sie ist zu laut, um nicht ge⸗ hoͤrt zu werden, und zu deutlich und zu vernuͤnftig, um mißverstan⸗ den oder abgelaͤugnet werden zu koͤnnen. Moͤgen sich Eure Herr⸗ lichkeiten nicht dem Wahn uͤberlassen, daß diese Bill verworfen, eine beschraͤnktere Maaßregel mit Sicherheit oder Vortheil durchgebracht werden könne. Sie muͤssen entweder dies. Bill annehmen, oder sich darauf gefaßt machen, eine ungleich gefaͤhrlichere erscheinen zu se⸗ hen. Ich möchte Euren Herrlichkeiten niemals rathen, auf Volks⸗ geschrei zu achten; aber ich ersuche Sie ernstlich, auf eine unbefan⸗ ene und aufmerksame Weise den altgemeinen Ausdruck der bͤffent⸗ ichen Meinung in Betracht zu ziehen und ihr, wenn es möglich ist, nachzugeben. Ich berufe mich in dieser Beziehung auf das Ver⸗ fahren des edlen Herzogs (von Wellington) gegenüber, der bei der katholischen Maaßregel zwar nie zugahb, daß er seine Ansicht uͤber jenen Gegensiand geändert habe, aber sich zu der Erklaͤrung veran⸗ laßt fand, daß er der offentlichen Meitzung micht langer miderstehen konne. Wenn man mir eiwa hierauf entgegnen sollte, daß sich die oͤffentlich. Meinung damals viel unzweideutiger als jetzt ausgesprochen habe, so mache ich bemerklich, daß Sir Robert Peel damals im anderen Hause die Staͤrke der offentlichen Meinung durch Zahlen zu beweisen suchte und dabei die , ,, n als Basis annahm. Dasselbe sey mir bei dieser Gelegenheit er⸗ laubt.“ Der Reder stellte hierauf das Resultat der letzten Wah⸗ len dergestalt heraus, daß, seiner Berechnung nach, nur 33 Mit—⸗ glieder von denen, die als wirkliche Repraͤsentänten der Volks⸗Mei⸗ nung betrachtet werden könnten, als Gegner der Reform erwaͤhlt worßen seyen „Wollen Ew. Herrlichkeiten“, fuhr er fort, „sich der so stark und allgemein ausgesprochenen offentlichen Meinung wider⸗ setzen? Ich kann es nicht glauben. Die Gegner der Bill sagen uns ferner, man dürfe keine Konzessionen machen, weil, einmal damit begonnen, die Forderungen ohne Ende seyn wurden. Das ist ein Lehrsatz, der zu allen Zeiten viel Ungluͤck hervorgebracht hat. Wann. sst jemals cine Regierung durch Konzessionen gestuͤrzt worden? Ver= lor Philipp II. die Niederlande durch Konzessionen? Waren es Kon⸗ sr en die Karl 1. aufs Schaffot brachten? Nein, es war der treu⸗ ose Versuch, das wieder an sich zu . was er einmal aufgegeben hatte. Haben wir Amerikaldurch Konzessionen verloren? (Hort, hört i) Ist die alte Franzdsische Monarchie durch Konzessionen untergegangen? Ich weiß, daß man dies annimmt; aber ich bin vollkommen Überzeugt, daß, wenn der alte Franzoͤsische Adel das gethan hatte, was ich jetzt Euren Herrlichkelten zu thun rathe, wenn er die Wuͤnsche des Volkes be⸗ räcksichtigt und auf diese Weise dem König als Stuͤtze gedient hätte, die Dynastie jener Monarchen niemals von dem Franzoͤsischen Thron vertrieben worden ware. Waren es endlich onzessionen, welche kurzlich Karl X. von demselben Thron stuͤrzten? Ich rathe demnach Euren Herrlichkeiten bei Zeiten nachzugeben, gutwillig und nicht märrisch nachzugeben, und die Reform älg einen Akt der Ge⸗ rechtigkeit und nicht als eine erzwungene Capitulgtion zu be,, ten. Ich bitte Ew Herrlichkeiten zu bedenken, daß die Anempfeh⸗ lung Seitens der Kron Ruf. zur Ordnung! von, der Jpposi= tion) ich verstehe hierunter die Anempfehlung, des Koͤnigs in der Thronrede (Beifall von der ministericlen Seite); wenn aber die Berührung dieses Punktes irgend als eine Ungehdrigkeit angesehen werden kann, so bin ich bereit denselben i n. So hitte ich denn Eure Herrlichkeiten, die gberwiegen de, unwihenstehã liche öffentliche Meinung und die moͤglichen schrecklichen Felgen eines etwanigen Widerstandes zu bedenken. Diese möglichen Folgen, ich bekenne es, lassen mich mit Zittern an die Lage meines Vaterlandes und an die Sicherheit dieses Hauses denken (Beifall von der Op posit ton) Ich bitte gan besonders den geistlichen Theil Ewr. Herrlichkeiten „hier wandte sich Graf Grey an die Bank der Bischoͤfe), sich zu besinnen und wohl darüber nachzudenken. Die Praͤlaten des Reiches haben keinen festeren und entschiedeneren Freund, als mich. Ich kenne ganz die Achtung, de ren sich die Oberhaͤupter unserer Kirche im Lande erfreuen; aber ich fuͤhle mich verpflichtet, denselben zu bedenken zu geben, in welcher peinlichen Lage sie sich befinden würden, wenn die vorliegende Bill ungluͤcklicherweise durch irgend Line Majoritaͤt, die ihre Stimmen vielleicht ndern könnte, verworfen werden sollte, Sie muͤssen es fühlen, daß die Augen der Nation auf Sie gerichtet sind. Sie mässen bedenken, daß viele wichtige Fragen jetzt in Anregung sind, deren günstige oder unguͤnstige Entscheidung davon abhaͤngen kann, ob Ihre Stimmen zu dem Erfolg oder dem Mißlingen einer großen politischen Maahregel beitragen, uͤber welche sich das Volk so cinstimmig und so n, ausgesprochen hat. (Grö⸗ ier Beifall In Bezug auf mich selbst und auf die Verwaltung, von der ich inen Theil aus mache, ist das Schicksal der Bill von verhaͤltnißmaͤßiger Gleichguͤltigkeit. 74 habe es ausgesprochen, und ich bin nicht der Mann, das einmal Gesagte zu widerrufen, daß ich mit dieser Maaßregel stehen oder fallen werde (An⸗ baltender Beifall, besonders von der Orpositions⸗Seite) Diel F rage

fuͤr eine Stunde, muß Aussicht erblicke, eine rch alle Bande der Ehre eine Maaßregel des daß die Vorsehung

uͤber mein Verbleiben im Amte, auch nur davon abhaͤngen, ob ich eine vernünftige Maaßregel durchzusetzen, an welche ich du Ich vertheidige diese Bill als

riedens und der Versoͤhnung, und ich hoffe, 6 ,,, . . gedeihen lassen, z ottes, zum Besten der Kirche und zur Sicherheit re un fahrt diefes gandeg!“ rr ,,,,

knuͤpft bin.

um Ruhme

London, 5. Okt. Der gegenwärtig hier anwesende Lord⸗ Lieutenant von Irland, Marquis von Anglesea, hat auch bereits den letzten Oberhaus-Sitzungen beigewohnt.

Man glaubt jetzt, daß die zweite Lesung der Reform⸗Bill im Oberhause durch eine Majorität von 25 35 Stimmen verworfen r Der Courier versichert, daß der Bischof von London, der nicht persönlich im Oberhause sey, durch Vollmacht für die Reform⸗-Bill stimmen werde. .

Der Marquis von Londonderry wurde, als er am 4ten d. . von der auf dem Platze versam— melten Menge erkannt, und Einige erlaubten sich, ihre Unzufrte⸗ denheit mit dem Verfahren des edlen Lord. ziemlich laut an ben 2 Der Marquis, der seinem Pferde anfangs die Sporen gegeben hatte, hielt es jetzt für recht, anzuhalten und die Leute zu fragen, was sse eigentlich von ihm wollten? Die Leute schwiegen jedoch und ließen ihn ruhig weiter reiten. Bon der neuen Polizei waren gestern und vorgestern Abends sehr viele Leute in Bewegung; namentlich sah man sie im West⸗Ende der Stadt und in der Nähe derjenigen Hotels, die von den bekann— testen Lords der Opposttion bewohnt werden.

„Wir haben Ursach Herald, „daß die ge

werden wird.

Abends das Oberhaus verließ,

Tag zu legen.

zu glauben,“ heißt es im Morning⸗ r örigen Vorsichtsmaaßregeln angeordnet worden, um den Frieden der Hauptstadt für den Fall zu sichern, daß aus dem gegenwärtigen Zustande der Aufregung irgendros beunruhigende Ereignisse entspringen möchten. . überzeugt, daß, falls Versuche zu Unruhen gemacht werden, sie nur das Werk der Resorm-Feinde seyn können.“

Im Unterhause, das am Zten d. einen Ausschuß für Mit⸗ tel und Wege bildete, versicherte der Kanzler der Schatzkammer, daß, ungeachtet der nachgelassenen Steuern, die Staaté⸗-Cinnah⸗ men doch größer seyen, als die Ausgaben, indem im laufenden Jahre die Einnahmen sich auf ungefähr 47, 250, 000 Pfd. belau— fen würden, die Ausgabe aber nur auf 46,756,521 Psd. ange— Der ehemalige Kanzler der Schatzkammer, Herr Goulburn, erklärte sich mit diesem Uederschusse von ungefähr einer halben Million keinesweges zufriedengestellt und meinte, daß dem sinkenden Fonds ein größeres Kapital zur Tilgung der Nationalschuld zufließen müsse, indem hierdurch das Land im Grunde mehr erleichtert werde, als durch einen Nachlaß an

Wir sind zugleich

schlagen sey.

Der Graf von Warwick hat alle seine Pächter entlassen, die bei der letzten Parlaments-Wahl zu n . K— daten gestimmt haben.

Man sieht hier der Ankunft des Großfürsten Michael von Rußland entgegen; in Mivarts Hotel soll bereits eine Reihe , . Appartements zu diesem Zwecke in Bereitschaft gehal⸗ en werden.

Niederland e,.

Aus dem Haag, 7. Okt. Se. Königl. Hoheit der Prir von Oranien ist vorgestern Abends nach ö . serer Armee abgereist. Prinz Friedrich der Niederlande wollte ihm ,, , = dahin folgen. .

Der Obers ailleres und dessen Sohn, die bek ich beide vor Löwen durch denselben J ,,. das k loren haben, sind, von einem Belgischen Offizier begleitet, nach , , , und haben von Ihrer Kasserl. Hohcit der rinzessin von Oranien jeder ein in England sertig üinst⸗ liches Bein zum Geschenk erhalten. k

Es sind hier Nachrichten aus Java bis zum 4. Junt ein⸗ gegangen, die jedoch nichts von Wichtigkeit enthalten. auf dieser Insel, als in allen übrigen Niederländisch-Indischen Kolonieen, herrschte Ruhe und Ordnung, und die von Englischen Blättern gegebenen Nachrichten von Unruhen in Padang sind wiederum als Erfindungen anzusehen.

Brüssel, 6. Okt. In der gestrigen Sitzun deprä⸗ sentanten-Kammer bestieg . herrn fee nn, ö gen Angelegenheiten die Tribune und äußerte sich folgen— dermaßen: „Ich habe gestern in Beautwortung einer Frage des Herrn Gendebien gesagt, daß es wahrscheinlich sey, daß Feindseligkeiten am 10. Oktober nicht wieder aufgenommen wer⸗ Da die Londoner Konferenz einsah, daß ste die zwischen den beiden Parteien obwaltenden Streitigkeiten bis zu diesem Zeitpunkt nicht schlichten und einen definitiven Traktat bis dahin nicht vorschlagen konnte, so hatte sie dem König von Holland den, Wunsch ausdrücken lassen, daß die Feindseligkeiten am 19ten nicht wieder aufgenommen werden möchten. Bls jetzt hat die Belgische Regierung keine osfizielle Mittheilung über die— ken Gegenstand erhalten; aber mir ist gestern eine dienstgefällige Benachrichtigung von Sir Robert Adar geworden, welcher eine Depesche von Sir Charles Bagot, Englischem Gesandten im Haag, empfangen hatte, worin derselbe ihm anzeigte, daß der Kö—⸗ nig von Holland am 3. Okt., in Folge eines von ihm präsidirten Minister-Rathes, eingewilligt hat, den Waffenstillstand um 15, Tage zu verlängern, und daß mithin die Feindseligkeiten nicht vor dem 25. Okt. wieder aufgenommen werden dürften. . daß die Regierung unverzüglich eine officielle Müthellung in die= ser Beziehung erhalten wird.“ Hierauf legte der Ju stiz⸗Mi⸗ nister einen Gesetz⸗Entwurf vor, den er als überaus dringend Er hat zum Zweck, die Ausfuhr von Bauholz nach den vom Feinde besetzten Gebietstheilen zu verbieten und im Contraventions-Fall die Beschlagnahme zum Besten des Staats Der Minister bemerkte, daß ihm gestern Abend um 10 Uhr gemeldet worden sey, daß Kaufleute das Land berei— sten und Bauholz kauften, um es dem Feinde zu verkaufen; er müsse deshalb noch vorschlagen, daß das Gesetz einen Tag nach der Premulgirung in Kraft trete, und daß sich die Kammer sogleich

s Als ein Mitglied darauf antrug, die Bera— thung auf morgen zu verschieben, erklärte Herr Raikem, daß er das Gesetz zurücknehmen würde, wenn man die Dis kusston ibis n ver e. Auf den Vorschlag des Herrn Gendebien entschied sich die Kammer dahin, daß eine Kommission zu er— nennen sey, welche den Entwurf sogleich prüfen und noch im Laufe der Sitzung Bericht darüber abstatten solle. , dies geschehen und die ernaunte Kommisston sich entfernt hatte setzte die Versammlung die Berathung über das Reglement der

] Nach kurzer Zeit kehrte die Kommission zurück und erklärte sich für die Ainnahme des Entwurfes, welcher dem— nächst mit dem Amendement, daß die Einfuhr von Brennhol⸗ nach Mastricht erlaubt seyn solle, mit 62 Stimmen gegen ö vorgenommen wurde. Hierauf wurde die Berathung über das

den würden.

Ich hoffe,

zu verfügen.

damit beschäftige.

morgen verschöbe.

Kammer fort.