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die vermittelnde Gewalt in Frankreich neu zu konsti⸗ Zwecke entspreche, wollen wir sie
sondern ihr die erforderliche Aus diesem Grunde stimme
ich kann mir nicht denken, der zwischen zwei Volks⸗ ch auch von dem Geiste o will ich mich doch nicht in dem⸗ ern. Ich verwerfe
tuiren; damit sie aber ihrem nicht schwach und abhängig machen, Kraft gegen uns selbst verleihen.
ich auch gegen jedes Wahl⸗System; daß ein Thron von Bestand seyn könne, gewalten eingeengt ist, der vorigen Dynastie entferne, s Waaße dem Geiste der Republik näh Erblichkeit eben so gut als die Volks-Wahl, und er— als die des Gesetzes, das un⸗
und so sehr ich mi
kenne keine andere Kandidatur an, ind leidenschaftslos nur die glänzenden Tha ch die Erfahrung gereiften Fähigkeiten in sein Unser Berichterstatter hat uns gesagt,
e Verantwortlichkeit auf sich lade. Last. Unsere Pflichten sind groß, aber Hüten wir uns daher, treffe.“ — sehr nachdrücklich gegen die ten des Minister⸗Rathes, daß so großer Zurtickhaltung geäu⸗ die vornehniste Tugend eines Rathge— die Verfechter der Erblichkeit behaupteten, Unabhängigkeit der Pairs er seiner Seits könne diese Der Redner bemühte sich hier aus der u beweisen, daß in Pairie nie der Regierung zu
Mitglieder theil⸗ Lande gewählt würden, hl-Collegien dem Monarchen Kandi⸗ Nachdem Hr. v. Podenas sich der Pairs dahin ausgesprochen ein Maximum geben lbe den von dem Ministerium gemachten
Kammer die Befugniß vorbehalte, spä⸗ harte zurückkom⸗
parteiisch 1
Kammer eine groß
es fehlt uns nicht an Erfahrung, damit uns der Tadel der Nachwe v. Podenas erhob sich ebenfalls Erblichkeit und tadelte den Präsiden er sich über diesen Gegenst ßert habe; Offenheit sey bers der Krone; diese die wesentlichste Bedingung der und der Stabilität des Thrones sey; Ansicht nicht theilen. Geschichte kritischen glugenblicken die erbliche einer Stütze gedient habe; er erklärte sich also auf Lebenszeit und zwar für eine solche weise von dem Könige un zu welchem Behufe die Wa daten-Listen vorlegen sollten. noch hinsichtlich der Zahl
ein Minimum und
namentlich aus der Englischen, ;
d von dem
müsse, berührte derse daß man der al auf den 23sten Artikel der C Er könne nimmermehr glauben, äußerte er, daß Präsidenten des Konseils mit diesem Antrage da derselbe allzusehr gegen die gesunde Ver⸗ ine zu handgreifliche Verletzung der Charte 23sten Artikels ausdrücklich der „Glaubt Hr. Cas. Périer noch zu früh sey, um der rs⸗Kammer ein Ende zu machen, und unseren Grund-Vertrag zu H.; Sie werden seinen unklugen Worten keinen Glauben schenken, und, weiser als er, werden Sie Ihrem Werke den Stempel der Best Eine ä0jährige Erfahrung hat unseren Geist reift, um die uns vorliegende nitiv lösen zu können. Ministerium
Modus, als gegen eine unbestimmte Zahl der P᷑ ferner gegen jedes Provisorium und trag liche und nicht erbliche Pairie an; in die vermag ich indeß nicht mit Bestimmtheit für oder wider das Ministerium stimme,
danke lber diesen Punkt mir noch nicht recht klar ist.“ Präsident Herrn Guizot, dem te, auf die Tribune. lung wurde dadurch ch bereits nach den hmen ihre Plätze wieder ein.
Hr. Guizot an, „schon als eine, die Landes betreffende Frage, ist der uns keit; noch mehr aber genheits- Frage, von ch mehr als die Zukunft abhaͤngt. bessere Meinung von seinem Lande, als ges irgend einen vernuͤnftigen Blick auf unsere innere Lage ben zufrieden seyn kann. Die A ß sie in den Gedanken herrsche, Behörde, die wahrhaft
Vorschlag, terhin noch einm men zu dürfen. es dem Herrn Ernst gewesen sey, nunft verstoße und e selbst sey, die das Schicksal des Sessison von 1831 übertragen habe. etwa“, bemerkte der Redner, „ zweideutigen Stellung der Pai die Gemüther zu besänftigen vervollständigen? Nein, m.
ändigkeit aufdrücken. hinlänglich ge⸗ sofort defi⸗ gegen den
politische Frage
in Antrag gebrachten Ernennungs⸗ airs; ich stimme eine lebensläng⸗ ser letzteren Beziehung zu behaupten, ob ich da dessen wahrer ö.
von dem
Podenas berief der Redner das Wort abgetreten hat Die Aufmerksamkeit der ermüdeten Versamm aufs neue rege und mehrere Dep Neben-Sälen begeben hatten, na „Meine Herren,“ so hob anisation des setz Entwurf von hoher Wichti Meinung nach,
Herrn von ein anderer
utirte, die si
politische Org vorliegende Ge ist er es, meiner deren Losung die Gegenwa Niemand hat s ich; doch frage lch, ob es heutiges Ta Menschen giebt, der, we mit dem Zustande dersel chie nimmt taͤglich ist offenbar: es gie geachtet waͤre weit herz
als eine Gele gewiß eine nn er einen
um uns zu. Daß sie bt keine einzige öffentliche ie Beweise dieser Behauptung b Diese Kammer selbst, deren Bild ahl-Gesetze im vorigen Jahrr war kaum zusammen getreten, als au daͤchtigt, ihr Rech nsere Existenz nur Staatsgewa llen erst in den die uns vollig abgehe. solirter Gedanke t wird; nein, a und wiederholt, und selbst im Schoße t widerrufen worden. Ich frage nun: fassungsmaͤßige Gang der Reg neue Koͤnigthum, meine Herren, Kammer behandelt; daß es Feind sten und Republikane Welche S Feinden beker
ung nach einem
ch schon ihr Ur⸗ t bestritten wurde. Wir sollen, so einer handgreiflichen Usurpgtion ver⸗ seit 1630 sollen unrechtmaßig Primar⸗Versammlungen die Legi e. Und bemerken Sie wohl, m. H. st, wie er in freien Staaten wohl lle Organe der Opposition haben ihn dieser Kammer
sprung ver sagt man, u danken; alle wir Alle so nachsuchen, die daß dies kein i zuweilen geheg aufgenommen ist er von ihnen nich der regelmaͤßige, angehbren?“? als die 1 Buonaparti dies ist mir erklaͤrlich.
die sich nicht zu seinen es daran, daß seine Unver anderes mal erklaͤr jenes System der mit ihm abbreche nigthum wie e ken, in solcher Aber nicht durch materielle gaben verweigern, nern in ihrer pers Kraft, dergle wache der Behoͤrden, st dieses aber w sellschaft? Wir Alle nd thun nichts, um ihr es uns an einem Haltpun von Natur dazu berufen fuͤhlt, Bis hieher und nicht weiter!
aber er steht au
wird nicht besser e habe, daß K Haufen stoßen wollen, prache fuͤhren aber selbst diejenigen, inen? Unaufhöͤrlich erinnern sie it eine bloße Fiction sey; ein seder, daß, wenn es nicht dieses oder man jede Gemeinschaft Worte das Koͤ⸗
r es uͤber den
en sie ihm wied. aͤußeren Politik annehme, ma n werde; man behandelt mit einem Wor Macht. Gewiß liegt in solchen Gedan⸗ höͤchst beklagenswerther Geist d. den Gemuͤthern liegt dieser Geist; auch Thatsachen giebt er sich kund. die Gesetze verletzen, ganze K oͤnlichen Freiheit gefaͤhrden; un zu unterdrücken. ll ze berall die Arroganz des indivi⸗ ohl der regelmaͤßige Zustand einer sind Zeugen dieser Anarchie; wir Widerstand zu leisten. Und kte, an einer unabhaͤngigen dem revolutionairen An sich selbst ch nicht still und wenn ihm nicht ein Damm ich sage es gerade heraus, das Es bedarf einer Stuͤtze, um s verpflanzt worden ist, Wurzel ehen uns sorgenvoll nach einer solchen ind außer Stande, jene Aufgabe allein cht unermeßlich; an uns wendet ch der fortschreitenden Bewe⸗ Neuerungen einfuͤhren it der höͤchsten Ge⸗ aber sie erdruͤckt uns und wir unterliegen daß sie der ihr gestellten Auf⸗
ine feindliche
Sprache ei der Anar⸗
Wir sehen die Ab⸗ lassen von Einwoh⸗ d es fehlt der Re⸗ Ueberall zeigt
gierung an ich en Excesse
duellen Willens. konstituirten Ge Alle beklagen sie u warum nicht? Wei Gewalt fehlt, die sich Strome zuzuru dieser Strom e wird uns alle zul ent aeg g n.
eue König . auf dem B
ben nicht reißend; etzt mit fortführen, ird. Hierzu ist indeß thum nicht hinreichend oden, woh können, und wir auch wir, m. H., Allerdings ist Land; wir
um, denn unsere Ma
ollen zuglei ihr ein Ziel setzen, zugleich Wir scheinen m
sich das ganz gung folgen und das Be walt bekleidet z
ihrer Last.
stehende bew
Die Kammer fuͤhlt,
gabe allein nicht gewachsen ist und sie erschrickt daher, ich nehme keinen Anstand es zu sagen, vor ihrer eigenen Gewalt und Verantwortlichkeit. Sie siehr sich also nach einer Macht um, die die Arbeit mit ihr theile; dies ist keine andere, als die Pairs⸗ Kammer; anstatt sie uns aber zu erhalten, wollen wir ihr gerade das Einzige nehmen, was ihre Kraft und Unabhängigkeit ausmacht: die n gen Wahrlich, m. H., wir bieten. der Welt ein seltsa⸗ mes Schauspiel dar. Wir selbst müßen dies fühlen, wenn wir auf die Art und Weise hinblicken, wie die Gegner der Erblichksit die Frage behandeln; sie untersuchen gar nicht den praktischen Nutzen derselben, sondern beschraͤnken sich auf die drei Behauptungen; man darf sie nicht annehmen, denn sie steht im Widerspruche mit un⸗ serer gefellschaftlichen Srönung; oder man kann sie hicht annehmen, benn fie ist eine Äristökratie; oder endlich, man will sie nicht an⸗ nehmen, ware sie an sich auch gut, denn sie liegt nicht in den Wuͤn⸗ schen der Nation. Erlauben Sie mir, daß ich Ihnen uͤber diese drei Praͤjudicialfragen meine Meinung sage. Ich erklaͤre zuvdrderst, daß ich Grundsaͤtze durchaus nicht verschmaͤhe; es , Insti⸗ tution, die sich nicht in den Augen der Vernunft legitimiren muͤß⸗ te; aber die Grundsaͤtze sind nicht immer das, was sie scheinen; so hat man z. B. in der vorliegenden Frage sehr viel von Gleichheit esprochen und sich auf diese als das Grund⸗Prinzip unserer politi⸗ chen Srganisation berufen. Ich fuͤrchte indeß, daß man sich hierin gar sehr geirrt hat. Ohne Zweifel giebt es allgemeine Rechte, auf die jedes menschliche Wesen gleichen Anspruch hat; zu diesen gehoͤ⸗ ren aber nicht die politischen Rechte; wer diese auszuüben hat, dem steht nicht bloß eine Entscheidung uͤber das, was ihn persoͤnlich be⸗ trifft, sondern über die ganze Gesellschaft zu. Daher muͤssen nicht nur diese Rechte beschraͤnkt Ey, fen e, derjenige, dem sie beige⸗ legt werden, muß zugleich eine Buͤrgschaft seiner Fähigkeit zur Aus übung derselben stellen können. Das Prinzip der polttischen Rechte ist fonach nicht Gleichheit, sondern gerade umgekehrt, ungleichheit. Die Graͤnze diefer Ungleichheit kann sich bis ins Unendliche verandern, aber nichtsdestoweniger bleibt diese letztere immer das Prinzip aller politischen Rechte; wer anderer Meinung ist, verwechselt, offenbar die persoͤnliche Eri f mit der gesellschaftlichen, die buͤrgerliche Ordnung mit der politischen, die Freiheit mit der Regierung. In Sachen der Freiheit giebt es allgemeine gleichmaͤßige Rechte; in Sachen der Keglerung aber giebt es nur shezielle, begraͤnzte, un, gleiche Rechte. Hiernach laßt sich die Erblichteit der Pairie nicht aus dem Grunde verwerfen, daß sie mit der Gleichheit im Wider, spruche stehe. Ist aber, so fragt man, jene Ungleichheit, die durch die erbliche ,, politischer Rechte von Geburts wegen ent⸗ steht, nicht eine wahre Monstruositaͤt? Ich erwiedere hierauf, daß eine solche Ungleichheit eine der Grundlagen der buͤrgerlichen Ge⸗ sellschaft ist; die üebertragung des Eigenthums ist ganz dasselbe, Nicht, daß ich die politische Gesellschaft der buͤrgerlichen unbedingt zur Seite stellen will; ich weise bloß darauf hin, daß man dort ein Prinzip als monströs betrachtet, das hier nicht bloß als nothwendig, sondern als rechtmaͤßig und moralisch gilt. Aber auch an der Spitze ber politischen Ordnung finde ich das Faktum der Ungleichheit und die üebertragung von Rechten durch die alleinige Thatsache der Ge— burt wieder, namlich das erbliche Koͤnigthum; und Sie werden doch unsere , nicht als monstroͤs betrachten. Ich komme jetzt auf, die Frage ber erblichen Pairie selhst zurück. Durch die Erblichkeit erhält jedes Individuum eine hbestimnite Eristenz in der Gesellschaft; durch die Geburt wird sie ihm natuͤrlich und noth⸗ wendig zu Theil. Dies ist wahr, nicht bloß in der mate— riellen, Endet auch in der moralischen rdnung. Ansichten und Gewohnheiten übertragen sich wie die Guͤter und es steht in Nie⸗ mandcs Gewalt, fich ganz und gar von ihnen loszumachen— Spaͤ⸗ terhin schafft sodann jedes Individuum sich, je nach seiner Vernunft und seiner Freiheit, seine eigene Existenz, und es laͤßt sich also behaupten, daß alle Generationen das Resultat zweier Elemente find: das eine ist die Ueberlieferung oder das Werk unserer Vorfah⸗ ren, das andere ist die Selbstschaffung oder unser eigenes Werk. Diese beiden Prinzipien, die Erblichkeit und die Personalitaͤt, sind naturlich, nothwendig, rechtmaͤßig. Was schlaͤgt man uns nun heute vor? Wir sollen erklären, daß es keine rechtmäßige Gewalt weiter gebe, als biejenige, die ihre Existenz der Wahl verdankt, d. h. Die das Refultat des menschlichen Willens ist, und hiernach verwirft man die Erblichkeit der Pairie. Ich meinerseits verwerfe eben so bestimmt diesen Grundsatz, der im Widerspruche mit den Gesetzen der menschlichen Gefellschaft, so wie mit Allem steht, was die Er fahrung lehrt und sich taͤglich unter unseren Augen zu traͤgt. Die einfache Frage, um die es sich handelt, ist folgende; Muß die Pairie, um die ihr angewiesene Rolle mit Erfolg durchfuͤhren zu önnen, erblich seyn oder nicht? Ich meinerseits glaube, daß die Erblichkeit allein neben der Regierung einen Korper schaffen kann, dessen Glieder sich frei bewegen, — eine Gewalt, die die Regierung unkerstuͤtze, ohne sich durch Leidenschaften zur Verfolgung person⸗ licher Zwecke verleiten zu lassen. Die Erblichkeit allein macht es der Paͤirie moglich, sich den Charakser der Unabhaͤngigkeit zu be⸗ wahren, dessen sie ur Loͤsung der ihr gestellten Aufgabe bedarf.“ Der Redner wies hlerauf die Behauptung zurück, daß man durch die Einfuͤhrung einer erblichen Pairie eine Aristokratie stiften wuͤrde, und daß es eine solche in Frankreich nicht mehr gebe. Man solle sich, äußerte er, das Prinzip der Erblichkeit auch nicht maͤchtiger den ken, als es wirklich sey; daz Englische Oberhaus bestehe ohne Zweifel us in hohem Grade gristokratischen Elementen; nichtsdestoweniger reichten von den 375 weltlichen Pairs, die es im J. 1829 gegeben, nur 48 bis ins 17te Jahrhundert und 124 bis ins 13e Jahrhundert hinauf; von den äbrigen haͤtten kaum 178 eine zbiaͤhrige Existenz, und 164 datirten sogar erst von dem 8 ,, Jahrhundert her; wenn nun schon dort die Aristokratte keine groͤßere Fortschritte gemacht habe, fo lasse sich um so viel mehr erwarten, daß in Frankreich die Pairs⸗ Kammer sich stets aus den Elementen der Demokratie verjüngen werde. Man berufe sich schließlich noch darauf, daß die Erblichkeit der Pairie gegen den National⸗Wunsch verstoße; er hege seiner⸗ seits die groͤßt: Achtung vor der oͤffentlichen Meinung; freie Voͤl⸗ ker koͤnnten sich aber eben so gut irren, al andere; man solle sich nur der Vorurtheile des Landes in dem Prozesse der Minister Karls X. erinnern; damals habe die öffentliche Meinung sich allge⸗ mein fuͤr die Todesstrafe ausgesprochen; jetzt sey das and froh und wisse es dem Pairshofe Dank, daß er ein milde⸗ res Urtheil gefaͤllt habe. Eben so habe man kuͤrzlich geglaubt, daß, um Polen zu retten, Frankreich den Nussen haͤtte den Krieg erklaͤten muͤffen; jetzt fey das Lanz von dieser Ansicht zurüch⸗= ekommen und sehe, ungeachtet seiner Theilnahme an dem Schick— 96e der Polen, ein, daß es seinen cigenen Interessen zuwider ge⸗ wesen ware, sich in einen Krieg einzulassen, um jenen zu Huͤlfe zu kommen. „Ich habe“, so schloß der Redner, „die Ueberzeugung, daß, wenn Ne Erblichkeit der Pairie an sich nützlich ist, Frankrfich von seinen Vorurtheilen in dieser Hinsicht, wenn es dergleichen wirklich hegt, bald zuruͤckkommen wird. Wir muͤssen darauf bedacht seyn, unfere Regierung zu befestigen; hierzu bedarf es aber der Zeit. Nur alimälig können sich die Reglerungen konstituiren. Nicht dadurch wird uns dies gelingen, daß wir einen wesentlichen Bestandtheil der unsri⸗ gen vernichten. Lassen Sie uns damit beginnen, daß wir die bestehen⸗ den Gewalten achten und, ihnen die freie Ausuͤbung ihrer Rechte sichern. Gewiß werden wir diesen Zweck nicht durch Versuche und Theorieen erreichen, wie diejenigen vom Jahre 1796, die noch in manchen Köpfen spuken, aber heutiges Tages ohne, allen Werth sind. Die Pairie besteht aus drei Elementen, durch pie Ernennung durch den König ist sie monarchisch und stählt die Regierung; durch die unbeschraͤnkte Zahl ihrer Mitglieder behauptet fi würdig ihren hlatz unter den drei Staats- Gewalten; durch bie Erblichkeit ist sie zugleich monarchisch und liberal. Zer⸗ stbren Sie eines dieser drei Elemente, so sind, die Folgen davon unberechenbar. Ich mag nicht behaupten, daß alsdann Frank⸗ reich verloren ware, denn dem gesunden Sinne der Menge würde ez zuletzt doch gelingen, das Land zu retten. Aber ich g aube ver⸗ sichern zu können, daß, wenn Sie die Erblichkeit beibehalten, der gegenwartige anarchische Zustand auch ein Ende haben, der Halt⸗
,
vunkt, nach dem wir uns umsehen, gefunden und die Juli⸗R lution geschlosten seyn wird. Schaffen Sie dagegen die Erbltz ab, so weiß ich wahrlich nicht, welche Bahn wir betreten.“ Der letzte Redner, der in dieser Sitzung auftrat, war Berryer (aus dessen Vortrage wir uns eine nähere Mitthen vorbehalten). Derfelbe empfing, nachdem er die Tribune verln die Glückwünsche der ausgezeichnetsten Redner der Kam Herr Thiers sagte unter Anderem zu ihm: „Sie haben die z mit dem Ihnen inwohnenden großen Talente behandelt, aber uns Oel ins Feuer gegossen; Sie haben ein äußerst st Herr Berryer erwiederte: Die Sitzung wurde um 6
Brüssel, 7. Okt. Nachdem man sich in der gestrigen ätzung der Repräsentanten Kamm er über das Gehalt des
s auf 1590 Fl. geeinigt hatte, ging man zur Berathung schlages über: eine Untersuchung über die Ursachen und heber der Niederlagen während des letzten Feldzuges anzustel⸗ . Pirm ez bemerkte, daß, wenn nicht vorher fesigesetzt irde, daß die Untersuchungs-Kommission das Recht habe, die dächtigen Personen und die Zeugen zu verhören und sich die tensticke vorlegen zu lassen, die ganze Untersuchung, wie die er die Plünderungen, einen lächerlichen Ausgang nehmen würde. err A. Rodenbach äußerte, daß er die Meinung von einem herlichen Ausgange der Untersuchung nicht theile; man habe st der Zuversicht der Kammer ein sonderbares Spiel getrieben. err Goblet habe als Minister eiklärt, daß Belgien eine mee von 40,000 Mann besitze; nach Herrn von Hane's e um 24,000 Mann
Failly habe
Spiel gespielt.“ meinem Gewissen gesprochen.“ aufgehoben und die Fortsetzunß der Debatte auf den nähh Unter den zuerst eingescheiebenen Rednern beßn sich die Herren Devaux (vom Cher), Coulmann, Jars, E.! cases, Keöratryh u. s. w. .
Paris, 6. Oktober.
Tag verlegt.
ersicherung sey dieselb n, und Herr von ann bereit seyen, ins Feld zu rücken. sich diese Armee befunden, als es gegolten habe, die Herr H. von Brouckere glaubte hersagen zu können, daß die ganze Untersuchung eben so we— g'einen Erfolg haben würde, als die früher angeordnete. Man irde mehr als ein Jahr gebrauchen, um die nöthigen Zeugen verhören, und wenn man endlich die Ueberzeugung erlangt, ß einige Offiziere sich nicht so betragen hätten, wie das Volk ein Recht habe zu verlangen, so hätte die Kammer nicht die le zu ̃ Wolle man die Untersuchung gen das Ministerium richten, so solle man sich lieber offen dar⸗ er aussprechen; man könne dann auf eine onstitutionnelle eise verfahren, und die Untersuchung würde doch wenigstens sResultat haben, daß die Schuld oder Unschuld der Minister an Tag käme. Der exekutiven Gewalt allein käme es zu, dergleichen tersuchungen anzustellen, und sie sey auch in diesem Augenblick Sr. Gendebien meinte, daß es ganz gleich⸗ ltig seh, ob die Untersuchung gegen die Minister oder gegen dere Personen gerichtet werde, die Kammer befinde sich jeden⸗ : ht. Aus der Untersuchung werde hervorgehen, r seine Pflicht nicht erfüllt habe, und die Kammer würde als— Der Redner verlas hierauf einen grschlag, der den 2ten Artikel des Gesetzes ausmachen sollte; hat zum Zweck, zu bestimmen, daß, abgesehen von den That⸗ hen und Ümständen, welche die Kommission zu ermitteln für thig befinden sollte, sie gam besonders ihre Nachforschungen auf Erledigung einer Reihe von Fragen richten solle, mit deren Aufzäh— ig Hr. Gendebien über eine Viertel-Stunde zubrachte. Sie betreffen onders Thatsachen in Bezug auf das Betragen der Minister ⸗ Herr H. von Brouckere glaubte noch dar⸗ f aufmerksam machen zu müssen, daß die Untersuchung, statt s Vertrauen der Armee neu zu beleben, die Offiziere vielmehr muthigen würde, welche beim etwanigen Wiederbeginn der indseligkeiten ihre Fehler wieder gut zu machen entschlossen Er halte es für besser, einen dunkeln Schleier über das ergangene zu werfen. (Zeichen der Mißbilligung.. Nach eini⸗ Bemerkungen anderer Mitglieder wurde (wie bereits gestern eldet) der ursprüngliche Vorschlag angenommen, der Vor⸗ lag des Herrn Gendebien aber einer Kommission zur Prü— g überwiesen. In der gestrigen Sitzung der Senatoren⸗ Kammer rde die Berathung über das Reglement fortgesetzt. der Tagesordnung befindliche Bericht der mit der Prüfung Gesetz- Entwurfes über die Verheimlichung von Waffen be— tragten Kommission noch nicht vollständig ausgearbeitet war, wurde die Sitzung bis auf den Abend um 8 Uhr prorogirt, alsdann dieser Bericht von Herrn Massé abgestattet wurde. e Kommission schlug 9 Amendements vor, welche aber von rrn Raikem bekämpft wurden. rsten Artikeln wurden demmach auch verworfen und diese Ar⸗ ll, so wie der fünfte, in der von den Repräsentanten angenom⸗ Die Sitzung war um Mitternacht (Die Belgischen Blätter enthalten aus em Grunde den Schluß dieser Sitzung noch nicht.) Die Abreise der verwitweten Herzogm von Sachsen-Koburg Der König wird seine Mutter eine onnabend Abend in Lüttich ein⸗ fen, den Sonntag daselbst zubringen, Montag in Verviers, enstaz in Namur bleiben und wahrscheinlich am Mittwoch Der Kriegs⸗Minister ist in der
betheuert, daß 57,000
Der Moniteur erklärt die ge i , n Ne e endlich er⸗
von dem Journal du Commerce und mehreren anderen Blätter gebene Rotiz, daß die Regierung auf dem Londoner Ma 1200 Tonnen Getreide für die Verproviantirung der festen g der Departements des Nordens und des Pas⸗de-Calais ankaufen lassen, für gänzlich ungegründet. bereits in den ersten Monaten dieses Jahres vollständig mit treide und Mehl versehen worden.
Der dritte Wahlbezirk des Departements des Lot und Garonne zu Marmande hat statt des Herrn Bory-de⸗-Si Vincent, der, um der Herausgabe seines Werkes über M die gehörige Muße widmen zu können, freiwillig aus der g mer ausgeschieden ist, seinen mehrjährigen Deputirten, den comte von Martignae, wiedergewählt. und in Pont-de-Vaux (Ain) sind, statt des mehrfach gewäh Vicomte von Cormenin, die Herren Dulong und CEordt— in Saint-NArieix (Obere Vienne) ist, statt des Herrn Meril Herr Sulpiey und in Chälons (Saone und Loire), statt Generals Grafen von Thiard, Herr von Corcelles, der vorigen Jahre den 4ten Pariser Wahlbezirk in der Kammer präsentirte, zu Deputirten ernannt worden.
Herr Thiers ist von der Budgets-Kommi erstatter für das Ausgabe-Budget ernannt worden.
Der Handels-Minister hat für die Ausführung verschikd Brücken- ünd Straßenbauten im Seine-Departement die S me von 194,000 Fr. zur Verfügung der hiesigen Präfekten
Die Anklage⸗Kammer des Königl. Gerichtshofes hat in? zug auf die Redacteure des National und der Tribune nicht, gestern nach der Angabe des Courrier frangais gemeldet w erklärt, daß kein Anlaß zu einem Prozesse gegen sie vorhanden sondern sie im Gegentheil vor die Assisen gewiesen.
Der verantwortliche Geschäftsführer der Gazette de Fu hat den Redacteur des Constitutionnel wegen zweier gegen st richteter verleumderischer Artikel dieses Blattes gerichtlich
länder zu bekämpfen.
Diese Plätze
efugniß, sie zu verurtheilen. In Verneuil (
it beschaftigt.
s in ihrem Recht.
9 8 j ssion zum Ben nnn wissen, was ihr obliege.
d der Generale.
Niederlande.
Aus dem Haag, 8. Okt. von Oranien hat vorgestern den nachstehenden Tagesbefehl das Heer erlassen:
„Ich mache dem Heere durch den gegenwaͤrti bekannt, daß mir von Sr. Maj. dem Koͤnige die o lung und zugleich der Auftrag zugegan i Armer zu Felde, der verschledenen Befeh der unter meinen Befehlen stehenden detaschirten Corps zu drin daß der Waffenstillstand zwischen Holland und Belgien, der am vorstehenden 19. Okt. Mittags um 12 uhr endigen sollte, auf.; sonderes Ansuch en der Bevollmaͤchtigten der fuͤnf großen Mat die in der Londoner Konferenz vereinigt sind, bis zum fuͤnfundzw M. Mittags um 12 Uhr verlaͤngert worden ist. — hme dieses Ansuchens der erwahnten Bevollmächtigten ven tet diesseits alle offen sive Bewegungen bis zum oben bezeichmn⸗
Se. Königl. Hoheit der
en Tageshe fizielle Mitt en ist, zur shaber der Festungen!
Die Amendements zu den
nen Form genehmigt. ch nicht aufgehoben.
auf morgen fesigesetzt.
ecke begleiten. Er wird S
Ih Brüssel zurückkehren. — gangenen Nacht nach Gent Aus Gent schreibt man: „
Dle Nachricht von der Verlänge⸗
g des Waffenstillstandes hat hier einen lebhaften Eindruck auf
Die Anhänger der neuen Ordnung der
Hoffnung zu schöpfen.“.
6 Einer angelegten Berechnung zufolge, ektirten Eisendahn sich auf 375,000 Fr. für eine Stunde
Gemüther gemacht. nge fangen wieder an, würden die Kosten der
Schweden und Norwegen.
— — Stockholm, T. Okt. Königin geruhten am vorigen Dlenstag, den Aten d. M., große Deputation der Einwohner Dalekarliens zu empfan⸗ Diese Deputation, den Provinzial- Gouverneur an der ltze, war hlerher gekommen, um ihren Dank für die Ehre statten, welche dieser Provinz dadurch erwiesen worden, daß Maj. dem neugebornen Prinzen den Titel eines Herzogs Der Gouverneur, als Wortfüh⸗ bezeugte zu gleicher Zeit die tiefste Erkennt⸗ eit der Einwohner jener Provinz für die angelegentli ungen, für die weisen und kräftigen König dieselben so oft schon und erst m sie bedrohenden dustrie und ihren W antworteten
Ihre Maj. der König und
Dalekarlien verllehen hat. der Deputation,
Anordnungen, wodurch vor kurzem wieder von Unheil gerettet und außerdem ohlstand beschützt und begünstigt habe. folzenden Worten: eine Herren! Als Ich meinem Enkel den Titel eines Herzogs Ich der Nation jene Zeit wieder stav Wasa, ehe er sich durch seine das Verdienst erworben hatte, dieses bei den Dalekarliern Schutz und Unterstützung in Eurem Anden⸗ wo Zucht und Ord⸗ Reihen der Streiter gewichen waren, — ohne über Eure politischen botet Ihr Euren Arm und Eure achtete selbst die Irr⸗ ewahret, indem ltern nacheifert, auch deren Tu⸗ in Uebereinstimmung mit den zeigten, was wahrer Patriotis⸗ Vorrechten als us dem ersten Zeitalter der Welt erhaben über die Leidenschaften
Kaffee: in Ballen in Faͤssern in Tonnen
hierauf mit
Dalekarlien gab, wollte Gedächtniß rufen, wo Gu benen Thaten zu regieren, Ich glaubte auch eine neuere Epoche verewigen zu müssen, g, als sie aus einigen d Eure Thäler nicht verließen; hte Erörterungen anzustellen, fsquellen dar. mer der gesetzmäßigen Muth Eurer Handlungen, : ihrer Herzen, g ist. Lasset enhäupter; sie schreiben sich a sie sind unverjährbar und
in Matten in Faͤssern
in Tonnen in Ballen Getreide: Last
Fast in allen Artikeln hat sonach eben so gleichmäßig abgenommen, als der von Rotterdam ju nommen hat.
Antwerpen, 7. Okt.
diejenige nämlich,
2 —
ndel Antwerpt
ure edle Hingebu Gestern Nachmittag um 41 9 2 wurde vor der Stadt ein Lootsen-Boot von einer Englisch Goelette übersegelt. Das Boot, worin sich 5 Personen, sämn lich Familien-Väter, befanden, schlug um. Thies eilte mit einer Schaluppe zu Hülfe, und es gelang h unter dem Beistande eines Matrosen, Namens Corneille 9 Hoof, die gesammte Mannschaft zu retten.
Der Schiffer
von Euren
1555
der Menschen. Das Gesetz allein sey unser Führer. Laßt uns vor ihm uns beugen. Laßt uns ihm folgen in seinen Verord⸗ nungen, ohne Ausflüchte und ohne Schwäche, aber zu gleicher Zeit laßt uns, von welcher Seite und unter welcher Form sie uns auch geboten werden möchte, die Knechtschaft, die man uns irgend auflegen wollte, zurückweisen. Bald sind einundzwanzig Jahre verflossen seit dem Tage Meines Einzugs in diese Haupt— stadt. Dieser Tag hat sich Meinem Gedächtniß tief eingeprägt. Die Beifalls-Bezeugungen, mit denen Ich damals empfangen wurde, erhoben Meinen Geist zu den schönsten Hoffnungen, und . a r. , , m die Schweden bewegt, erwie⸗ erte em Magisteats⸗Oberhaupt: daß ; Li
. ö . , haupt: „„daß Ich ihre Liebe Heut kann Ich Euch sagen, indem Ich Mich jenes Empfanges wieder erinnere, der Mir in Eurer Provinz ö. rf ö Theil wurde, daß Eure Ausdauer, vereint mit der der übrigen Einwohner des Königreichs, die von der hohen Stellung, auf welche Mich die Vorsehung und die einstimmigen Wünsche der Nation berufen haben, unzertrennlichen Hindernisse und Schwie⸗ 66 . n m,, Die Fortdauer des Friedens ist uns nothwendig. ir erfreuen uns desselben sei j
Jahren, und alle 7 — ; . zu erhalten. Diese Wohlthat ist auch mit innerer Ruhe gekrönt worden. Eine noch so mächtige und tapfere Nation bedarf des Friedens im Innern und freundschaftlicher Verhältnisse mit dem Auslande zur Erhaltung und Vermehrung ihres Wohlstan⸗ des. Das Glück der Halbinfel hängt sowohl von dem Einen als von dem Anderen ab. Die beiden Völker sind hiervon überzeugt. Ihre Vernunft und ihre Einsicht vereinigen sich mit Mir, um dieses glückliche Resultat zu erreichen. Ich erneuere Ihnen, meine Herren, die Versicherung meines gänzlichen und aufrichti⸗ gen Wohlwollens.“ — Ihre Majestät die Königin antwortete ebenfalls in den verbindlichsten Ausdrücken. Sämmtliche Mit⸗ glieder der Deputation wurden sodann zur Mittagstafel von Sr. Majestät dem König eingeladen. Heute haben der Kron⸗ prinz und die Kronprimessin eben dieselbe Deputation em⸗ pfangen; sie bezeugte Höchstdenselben ihre Dankbarkeit und Ergebenheit, und Ihre Königl. Hoheiten antworteten mit der bekannten Leutseligkest, die ihnen alle Herzen gewinnt. — Näch⸗
hron des Weltalls vertauschen möchte.““
eine Anstrengungen zielen dahin, uns ihn
sten Sonntag wollen Ihre Majestäten und Ihre Königlichen
Hoheiten dem Gottesdienst in der Schloßkapelle beiwohnen, wo⸗ selbst für die Wiedergenesung der Kronprinzessin ein Tedeum ge⸗ sungen werden soll. — Durch eine Verordnung Sr. Majestät vom 1sten Oktober sind provisorisch die Einfuhrzölle von frem⸗ dem Getreide auf 1 Reichsbankothaler für die Tonne Weizen, 32 Schilling für Roggen, 24 Schill. für Gerste und 16 Schill. für Hafer herabgesetzt und zu gleicher Zeit die Ausfuhrzölle des Getreides erhöht worden.
Polen. Warschau, 9g. Okt. Gestern Nachmittags kehrten Se.
Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael und heute früh um 2 Uhr Se. Durchlaucht der Feldmarschall Paskewitsch, Fürst von War⸗ schau, wieder in hiesige Residenz zurück.
In diesen Tagen sind hier wieder mehrere angesehene Mili⸗
tair⸗Personen angekommen, unter Anderem die Generale Kras⸗ sowski, Nabakoff, Gien, Fürst Schtscherbatoff, Obrutscheff, Wey⸗ mar, Diertt, Wiemin und Schön, der Adjutant Sr. Kaiserl.
Hoheit des Großfürsten Michael, Fürst Radziwill, der Oberst Dolhoruki, ferner der General-Direktor der Brücken und Chaus⸗ seen, Herr Christiani, von Miechow, und gegen 50 Offiziere ver⸗ schiedenen Ranges von der Polnischen Armee aus der Gegend von Lipno, unter denen sich auch der Oberst Stryjenski befindet.
Nachrichten aus Krakau zufolge, sollen der Fürst Czar⸗ toryski, Johann Skrzynezki und Graf Gustav Malachowski sich von dort auf das Oesterreichische Gebiet zurückgezogen ha— ben, ehe noch die Russischen Truppen in die Stadt einrückten. General Chlopizki ist noch nicht ganz von seinen Wunden geheilt und hält sich noch immer in Krakau auf.
„Bis jetzt!, heißt es in der Allgemeinen Zeitung, „hat sich das Gerücht von der Gefangennehmung des Professor Lelewel noch nicht bestätigt.“
Der Vice-Direktor des Israelitischen Comité's, Herr Chia⸗ rini, macht bekannt, daß der Termin zur Einschreibung von Schü⸗ lern, welche in das Rabbinische Institut aufgenommen zu wer⸗ den wünschen, diesesmal bis zum 15ten d. M. verlängert wor— den. Da außerdem 8 Schüler, die auf Kosten der Regierung in dem Institut erhalten wurden, den fünfjährigen Lehrkursus beendigt haben und hierdurch den Bewerbern um diese Stellen eine Konkurrenz offen ist, so sollen diejenigen Israeliten, welche von der Wohlthat der Regierung, die einen beträchtlichen Fonds zur Erhaltung armer Isra⸗ eliten bestimmt hat, Gebrauch machen wollen, ihre Kinder spä— testens bis zum 1hten d. M. anmelden, damit dieselben ein Qualifications⸗-Examen ablegen können, wobei vorzüglich auf deren Kenmnisse in der Polnischen und Hebräischen Sprache, so wie auf die Kenntniß des Talmuds, Rücksicht genommen wer⸗ den sell. Die Kompetenten müssen mit einem Armen⸗Zeugniß und einer Bescheinigung von Seiten der Shnagogen-Inspection versehen seyn, daß sich ihre Eltern niemals in krimineller Un⸗ tersuchung befunden haben.
Deutschland.
München, 7. Okt. Die Münchner Zeitung meldet: In der heute unter Vorsitz Seiner Majestät des Königs statt⸗ gefundenen Versammlung des Staatsrathes haben Seine Kö⸗ nigliche Hoheit der Kronprinz von Basern, Höchstwelche seit Erreichung der Großjährigkeit sich im Auslande befanden, den von Höchstihnen bereits unter dem 4ten Dez. 1829 aus Göttin⸗ gen schriftlich eingesendeten Eid auf die Verfassun s⸗ Urkunde mündlich erneuert und vor Seiner Majestät dem Könige und vor dem ganzen Staatsrathe mit den bei Ablegung eines Eides herkömümlichen Förmlichkeiten „Treue dem Könige, Gehorsam dem Gesetze und Beobachtung der Staats-Verfassung“ ge⸗ schworen.
— — Frankfurt a. M., 9. Okt. Die gegen Mitte der abge⸗ laufenen Woche hier bekannt gewordene Besserung der Effekten Course an der Böͤrse zu Wien, dann die ,, gekommenen guͤnstigen Berichte von Amsterdam und Berlin bewirkten abermals an unserem Markte ein merkliches Steigen der Fonds. Es gingen namlich von Anfang bis zu Ende der Woche die 5proFc. Metalliques von 79 auf So,, die 4proec. von 68 auf 6orz, Banl⸗Actien von 1132 auf 1169,
arlial von 1185 auf 1193, 100 Fl, Loose von 1614 auf 165 in die
he. Bis zum 4. Hkt hielten sich die Notirungen mit nur gerin⸗ gen' Variationen fast stationaͤr, was seinen Grund in dem festen Stand der Fonds an den auswaͤrtigen Platzen hatte. Doch schon im 5. Okt. hahm der Geschaͤftsgang eine andere Gestalt an. Meh⸗ rere große Wechselhaͤuser kamen als Kaͤufer an den Markt und ae⸗ quirirten starke Posten Metalligues und Bank-⸗Aetien. sowohl pr. Eassa, als auf kurze Lieferungs- Termine, worauf denn sofort die Course eine entschieden steigende Nichtung nahmen. Die Spekulan⸗ ten, welche Versprechungen auf den Tag einzuhalten hatten, konnten
nur mit Muͤhe einen Theil der dazu erforderlichen effektiver Stücke mittelst Prolon 5 ,,, ihren weiteren Bedarf dur noch vergrößerte, war, d
6h . y ö e dem an der Boͤrse verbreiteten Ge⸗ ruͤcht von Erneuerung des Waffenstillstands , 8 en enkten. Diese Angabe bestaͤtigte sich inzwischen nich t soglesch, und a am 6. Skt. niedrigere Rente⸗Notirungen von Paris kamen, so benutzten die Baissiers diesen Umstand, um ein Hinabdrücken der u versuchen, was ihnen aber nur in geringem Maaß ge⸗ er Mangel an effektiven Stücken stand ihrem Bemühen im Weg, und da nun am J. und 3. Okt. ganz unerwartet höhere Course und guͤnstige Berichte von Wien kamen, so stellten sich viele Kauflustige ein, und die Woche schloß, wie oben schon bemerkt, mit einem hoheren Stand, als wir seit mehreren Monaten gehabt hatten. Zusendungen vom Ausland lassen sich dabei nicht erwarten, da überall und besonders zu Wien die Papiere jetzt besser stehen, als bei Der Mangel an comptanten Stuͤcken durfte unter diesen : Wirklich stehen auch die Metalli⸗ ques auf 1 bis 2 Monate fire Lieferung um . pCt. niedriger als pr. comptant, und bei Bank⸗Actien macht die Differenz in glei⸗ chem BVerhaͤltniß 2A bis 3 Fl. pr. Stuͤck. Partiale hoben sich heute auf 120; dieses Effekt ist nur in kleinen Partieen zu haben, da die nahende Ziehung die Abgeber mindert, wahrend viele Kommissionen darauf am Platz sind. Für 4 und 43 pCt. Bethm. Obl zeigten sich solide Kaͤufer. . e n ö. i, n, m. zu haben.
unverzinslichen Fonds gewahrte man viel Le⸗ ben; Oesterr. 100 Fl. Loose, Barmstaͤdtsche und Polnische Loose u ,, 4 96. n ; . s e und Darmstaͤdtsche Obliga⸗ tionen, bleiben jederzeit eerbtg ö., 21 pCt. , , . zapieren ebenfalls in die Hoͤhe. Bezug auf den Wechselhandel ist zu bemerken, daß gane , Pa⸗ ris, London und Wien aller Sichten gesucht waren und zum Theil hlt wurden. Die uͤbrigen Devi⸗ utes Discontopapier i
Was ihre Furcht
Umstaͤnden von
auer seyn.
Auch im Gesch
ben gesucht und waren kaum Staats⸗Schuldscheine, dann Na
Verhaͤltniß zu den Oesterr.
höher, als die notirten Course, fen blieben Preis behauptend. 2 19 pr. 3 ,,,.
.S. Nachdem heute von Wien abermals Auftrage zu Ein⸗ kaͤufen gekommen, auch die Nachricht von K 6 e . stillstands in Belgien offiziell bekannt wurde, gingen hier die piere saͤmmtlich hoher, und notirten 5 ten 818, 4 pCt. 7 Bethm. 747, Polni
n 5 pCt. Met. in Privatgeschaͤf⸗ . , , s n . ö tg . dose 52. — Man ist sehr ges zu er⸗ fahren, oh diese steigende Tendenz anhalten ö. .
ü ner re n ch
Nach einem Cirkulare der Kaiserl. Landes— Regierung im Erzherzogthume Oesterreich unter . . . 1sten d. haben Se, Kalserl. Majestät genehmigt, daß da, wo bei den aufgestellten Sanitäts-Cordons das Standrecht bereits in Wirksamkeit ist, das standrechtliche Verfahren und die Todesstrafe gegen Cordons⸗Uebertreter sogleich aufgehoben und die Bestraftuig der Letzteren den ordentlichen Gerichten, nach den bestehenden Ge⸗ sehen, üüberwiesen werde. Hiernach soll auch da, wo das Stand recht nicht bereite publizirt ist, solches unterbleiben; im Uebrigen aber sollen die Cordons-Uebertreter sorgfältig erforscht und znr Untersuchung und zur Strafe gezogen werden. ;
Ftali enn
Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Palermo vom 15. September: „Aus dem, was . n jetzt über den am 1sten d, ausgebrochenen Aufstand erfahren hat, geht hervor, daß dieser Anschlag dennoch nicht so unbedeutend war, als man im ersten Augenblicke gern glauben wollte. Er miß⸗ glückte vielleicht nur durch einen Zufall und deshalb so gänzlich, weil ein Theil der Verschwornen, die Glocken verwechselnz, eine Stunde zu früh, und folglich ohne von dem anderen unterstüitzt zu werden in bie Stadt einbrach. Nämlich das Signal flit die Keioen Ab? theilungen der Rebellen, auf welches sie von zwei verschiedenen Seiten in die Stadt eindringen, die Gefangenen befreien und sich der Autoritäten versichern wollten, war die Glocke der Hauptkirche, die an diesem Tage (den 1. September) um Mi ternacht zum Andenken an das Erdbeben vom 1. September 1726 geldutet wird. n mer bestimmt zu seyn, zu spielen.) . 16 . 11 Uhr die und dies hielten die Einen für das verabredete Zeichen und brachen los, während die Anderen noch nicht zugegen 3 ö. Man hat bis jetzt erst zehn der Theilnehmer an diesem Kom— plotte, deren Anzahl auf 120 steigen soll, gefänglich eingebracht, aber durch die Eingeständnisse derselben den wichtigen Aufschluß erhalten, daß ein beim Zollwesen angestellter Beamter, Namens del Marco, — dem es gelungen seyn soll, nachdem er schon ge— fangen war, wieder zu entfliehen, — seit dem Monate März jedem Verschwornen täglich 8 Carlin (beinahe 1 Thaler) ausge⸗ zahlt hat, welches, da dieser Mensch gauz unbemittelt ist, auf 3 und mächtige Theilnehmer schließen läßt.“
— Das genannte Blatt giebt auch nachstehenden Pri— vatbrief aus Neapel vom 23. .. a ,,.
„Die Kriegsschiffe der hiesigen Marine, das Linienschiff „Ve⸗ Paar Fregatten, die im Golfe vor Anker lagen, sind vor einiger Zeit nach Palermo abgesegelt — Ein gedruckter An— schlag der Administration der Dampfschifffahrt zeigt an, daß vom Bktober bis zum . November das Dampfböot „Il real Ferdi⸗ nando“ eine Reise nach Sicilien und dem neuen Vulkan der Insel Ferdinandea machen wird. So wird diese Insel hier zum ersich mal genannt, und man erfaͤhrt bei dieser Gelegenheit, daß ein Offizier der Königlichen Marine, Ventimiglia, unter diesem Namen von der Insel Besitz genommen hat, — Der Vesuxy vermehrt seit einigen Tagen zusehends seine Thaͤtigkeit, so daß sie bald die vom Ende des vorigen Jahres uͤbertreffen duͤrfte. Wie groß die Wirkung der⸗ selben bis jetzt schon gewesen, kann man daraus abnehmen, daß man dazumal beinahe 100 Fuß hinabsteigen mußte, um von den Raͤn⸗ dern in den Krater zu gelangen, waͤhrend jetzt dieses ungeheure Becken nicht nur so gaͤnzlich ausgefüllt ist, daß der Boden bereits Hoͤhe der Raͤnder erreicht, söondern daß, — wie man von hier aus deutlich sieht, — der feuerspeiende Kegel schon anfaͤngt uber diese emporzuragen, und also wahrscheinlich in kurzem der Berg sein Prosi veraͤndern wird. Seit einigen Tagen hat die gava angefangen, in dreiStrö⸗ men über den Rand den Berg hinunter zu fließen, aber auf der von Neapel abgewandten Seite nach Pompeji zu, so daß von hier aus nichts davon zu sehen ist. — Man spricht von der Errichtung einer Art von Nationalgarde, sowohl hier als als im ganzen Koöͤ⸗— nigreiche, die aus den Beguͤtertsten nd der selbst der höchste Rang nicht befreien wuͤrde. daß die vorsichtigsten und strengsten Sanitaͤts⸗Anstalten durch Ver⸗— suche der Contrebande vereitelt werden konnten, ist die Ursache davon; indem es scheint, daß ohne eine solche Bewachung es unmöglich ist — trotz dem, daß schon mehrere Uebertreter Rot eschoffen wurden — biesem unfuge zu steuern, welcher jetzt zum bchsten Verbrechen wird und ein Unheil berbeifuͤhren kann, vor welchem der sonst bloß finanzielle Nachtheil verschwin det. In Ischia soll bereits der Anfang mit dieser Einrichtung srdeñn Ich habe noch die trauri chen Gelehrten zu me
Wien, 8. Okt.
(So scheinen also die Glocken Aufständen
Zufälligerweise ertönte aber zwi—
suv! und ein
ebildet werden soll, und von Die Besorgniß,
at r ,. seyn. — od eines wackeren Deut⸗ welcher fruͤhzeitig ein Opfer seiner rast⸗ sen Thaͤtigkeit fuͤr die Wissenschaften i, cn ist. . r . Heinr. Westyhal, aus Schwerin gebuͤrtigl, der in der Preußischen A eldzuge von 1513 bis 1815 gemacht, war sest mehreren Jahren in Italien, meist in Rom, und hatte sich durch mehrere
e Pflicht, Ihnen den
Armee die