1831 / 286 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

desimo Tribnnale in persona, o col mezzo di un suo Procntatore legalimente costituito nel termine di un anno, coll' avvertenza; che non comparendo oO non dando in altro modo notizia della di lui esistenza in vita nel termine suddetto, si procederä colla provocata dichiarazione della di lii morte.

Si notifica inoltre allo stesso Giuseppe Burri essergli stato dal Tribunale deputato in curatore Lavvocaio sig. Alessandro Brogno- ligo, incaricato di praticare le pin diligenti ricerche relative alla sua esistenza, ed al qual curatore petra, volendo, dirigere le sue notizie.

Restano infine diffidaii iutti coloro, che hanno, o avessero qualche notizia della vita, o delle circostanze della morte dell' as- sente suriferito Giuseppe Burri di farue le relative indicazioni a questo medesimo Tribunale o al curatore suddetto.

Il presente sarâ pubblicato in questa cittâ ed inserito per tre volte nelle pubbliche gazzette di Verona, Berlino, e Dresda, a cura e spese dell' instante Catterina Fenzi Burri.

Dall Imperiale Regio Tribunale Provinciale.

Verona, li 3. marzo 1831.

De Battisti Presidente. Rosini IJ. R. Consigliere. Patirani I. E. Consigliere.

Negri.

Um ühertriebenen und unzzegrüudeten Gerüchten vorzubeu- Zen, bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntniss, dals zwar in einer der Lehrer Wohnungen des Jochimsthalschen Gymnasii ein vierfacher Todesfall in Folge der Cholera Epidemie stattge—- funden hat, in der Anstalt selbst aber nach wie vor der befrie= digendste Gesundheits Zustand herrscht. Es wird demnach, wie schon früher von mir angekündigt ist, die Eröffnung des nenen Lehr-CGursus unfehlbar mit dem 17. d. M. stattfinden.

Dr. Meinecke, Director des Joachimsthaléchen Gymnasii.

Das unterieichnete Direktorium haͤlt sich fuͤr verpflichtet, den Eltern und Angehdrigen unsrer Schüler und Zoͤglinge hierdurch anzuzeigen, daß der oͤffentliche Unterricht auf dem Koͤnigl. Paͤdago⸗ gium unter allen Umstaͤnden mit dem 17. Oktober und der auf der lateinischen Hauptschule mit dem 21. Oktober wieder beginnen und ununterbrochen fortgesetzt werden wird.

Halle, am 8. Oktober 1831.

Das Direktorium der Franckeschen Stiftungen. Rim e

Gelegenheit für Kapitalbesitzer um 4 bis 5000 Thl. auf einem Gute in Pommern gegen mehr als pupillarische Sicherheit sogleich oder zum 1. Januar 1832 aus- zuleihen. Die erforderlichen Papiere sind in meinem Geschäfts-

Locale niedergelegt, und werde daher auf jede Ansrage genügende

Auskunst ertheilen. Ungnad, in Berlin. Jüdenstrasse No. T.

ö

giterarische Anzeigen.

In J. D. Gru sons Buchhandlung in Breslau ist so eben erschienen, und in Berlin jzu haben bei Ludwig Oehmigke, Burgstraße Nr. 8, an der langen Bruͤcke:

Das Cholera⸗Zimmer mit seinen Vorrathskammern. Ein Verzeichniß der gebrauchtesten Gegenstaͤnde, welche eine sorg⸗ same Hausfrau wohl veranlaßt sein konnte, fuͤr einen Fall der Noth in diesen Tagen anzuschaffen oder zusammenzustellen, in Einver⸗ staͤndniß mit dem aͤrztlichen Comité fuͤr Schlesien, von einem prak⸗ tischen Arte herausgegeben. Royal⸗Folio. Preis 2 sar,

Was sollen wir vorraͤthig und geordnet bereit halten für den Fall, daß auch über diese Stadt, uber unser Haus, über die Un— srigen, die Geißel der Cholera zu verhängen der Vorsehung geßiele,

wie sollen wir geruͤstet seyn, daß in den Stunden der Noth ung nicht das Nützliche, Noͤthige, das Unenthehrliche fehle, oder daß nicht die Zeit versaͤumt sei, wenn der draͤngende Angenblick anzu⸗ schaffen zu spaͤt uns mahnt? Solche etwanige Fragen beantwortet diese Tafel, das moͤgliche Bedurfniß erwaͤgend, das vermuthliche vorherbedenkend, das unausbleibliche bestimmt bezeichnend.

Wird gleich das Meiste des hier Aufgefüͤhrten in einer wohl eingerichteten Wirthschaft laͤngst schon vorhanden seyn, so wird die⸗ ses Verjeichniß dazu dienen koͤnnen, es uͤberlesend im Zusammen⸗ hange zu erblicken, was man habe: zu erinnern an das, was noch mangele: aufmerksam zu machen auf Manches, was man noch ha⸗ ben koͤnnte, und es wird einen Faden an die Hand geben, daran zu knüpfen, was kluge Vorsicht, das Weitere vor ju bereiten, fuͤr die Bequemlichkeit zu besorgen, und nach jedem aͤrztlichen und per⸗ soͤnlichen Erforderniß hinzuzufügen, wohl wissen wird: zumal da hier nur vornehmlich das beruͤcksichtigt ist, was irgend in den Fall kommen kann, vom Arzte zu aͤrztlichen Zwecken in Gebrauch ge⸗ zogen zu werden.

So eben ist erschienen und an alle Buchhandlungen versen-

det worden: Vielliebchen. Historisch - Romantisches Taschenbuch für 1832. Von A. v. Trom lit. Mit 8 Stahlstichen, Preis 2 Thl. 183 sgr. Inhalt. Der Brauner von Gent. Das Bild. Der Alte von Furnatsch.

Dieses Taschenbuch erschien wieder mit seinem gewöhulichen Glanze. Sein gediegener Inhalt und seine wahren Kunstwerke, gezeichnet von Ender und Retzsch, gestochen von Axmann, Leo- pold Beyer, Heinrich Meyer und Stöber, erheben es mehr al—s jemals zu einem, des guten Geschmacks und des Kunstsinus wahrhaft würdigen Gegenstande. Die darin enthaltenen Partraits des Philipp Artevelde, der Alice, Leonore und Marie 1meldi, zeichnen sich durch treffende Darstellung des Charakters und wunderbare Schönheit aus. Man kann schwerlich einen schönern männlichen Kopf sehen, als den des Brauers von Gent, und wel- chen Verein zarten Liebreizes gewähren nicht die unschuldigen Züge einer Imeldi, welchen Adel der Schönheit nicht die der stolen Nemours? Gewils giebt es kein gewähltieres Gescheuk für Damen als dieses, durch talentvolle Leistungen des Güustling derselhen unter den Novellisten, und Kunst so hoch gestellte Taschenbuch.

Noch können wir die verbürgte Nachricht hinzufügen, dass die Verleger der Minerva, Orphea, des Vergilsmeinnicht und der Rosen diese Taschenbücher in diesem Jahre nicht er- scheinen lassen und wir deshalb für das unsere neue Freunde zu gewinnen hoffen dürfen.

5r Jahrgang.

Industrie- Comptoir in Leipzig, ( Baum gärtu er.)

So eben ist erschienen und an alle Buchhandlungen versendet

worden:

Dat vollstandige Generalregister über alle zwölf Baͤnde der Eneyelopadie der Land- und Haus⸗ wirthschaft, bildet in Verbindung mit solcher ein natuͤrhisto⸗ risches, oͤonomisches, technologisches, medieinisch⸗pharmaceutisches

e alwörterb uch,

so wie durch Einschaltung der hauptsaͤchlichsten, die Landwirthschaft betreffenden Provinzialismen, auch die Maaß⸗, Gewichts⸗ und Muͤnz⸗

verhaͤltnisse, und letztere anhangsweise in einer besondern Abhgnd—

lung noch umfassender, auch ein Idiotikon und Hülfsbüch—

lein füͤr Deutschlands Maaß⸗, Gewichts- und Muͤnkunde. Von

J. W. Krause. Sro. (357 Bogen) 1 Thl. 10 sgr., Conv. 2 Fl., Rhein. 2 Fl. 24 Rr.

Durch dieses aͤußerst praktische Woͤrterbuch, welches als solches auch fuͤr sich bestehet, ward jenes anerkannt ausgezeichnete, wahre Nationalwerk über deutsche Landwirthschaft geschlossen. ö

Die vollstaͤndige Eneyelopaͤdie, zusammen 13 Baͤnde in Sro, von 602 Bogen, 86 Kupfern nnd 24 Tabellen, kostet 21 Thl. oder 31 Fl. Conv. G., 37 Fl. 48 Ær. Rhein.

Baumgaärtners Buchhandlung in Leipzig.

Neueste Zeitschrift en. So eben ist erschienen und in allen Buchhandlungen, Zei⸗ tungs⸗-Expeditionen und Postaͤmtern zu erhalten: . Universal⸗Blatt fuͤr die gesammte Land⸗ und Haus wirthschaft, und die mit beiden in Verbindung stehenden Gewerbe und Huͤlfs⸗ Wissenschaften. Herausgegeben von Dr. Putsche und H Sch u⸗ barth, unter Mitwirkung des Prof. Dr. Schweitzer. Nr. 1 3. Der erste Band (von 30 enggedruckten Quartbogen) dieser Zeitschrift, die als eine Forsetzung und Ergaͤnzung von Putsch es Eneyklopaͤdie anzusehen ist, wird vor der Hand Bogenweise, an keine bestimmten Zeitraͤume gebunden, erscheinen, wo es noͤthig ist, von Holzschnitten oder Kupferstichen begleitet Vom zwei⸗ ten Bande an tritt ein regelmaͤßiges Erscheinen ein. Der Preis eines Bandes ist 2 Thl.

Mittheilungen des Neuesten und Wissenswuͤrdigsten über die Asiatische Cholera.

Eine Zeitschrift, in Verbindung mit mehreren in- und auslaͤndi⸗ schen Gelehrten ber ine n . . Dr. Justus Radius. rw 1-6. Man subskribirt auf 18 enggedruckte Bogen in Quart auf Velinpapier mit 1 Thl. Baum gaͤrtner's Buchhandlung in Leipzig.

Die Stuhrsche Buchhandlung in Berlin, Schloßplatz Nr. 2, (in Neu Ruppin Riem schneider) empfiehlt folgende neue und das Zeitinteresse beruͤhrende Werke:

Aufruf an die kactholische Kirche Deutschlands zur thaͤtigen Theilnahme an der durch sie zu bewirkenden hoͤchst nothwendigen kirchlichen Reform. Von Junius Sempro⸗

nius Gracchüs, Altenburg, 1331. So. broch, 15 sgr.

Der Herr Verfasser, ein ausgezeichneter katholischer Geist⸗ licher, zeigt in der Vorrede klar, wie bei aufmerksamem Beobach⸗ ten der n . unsrer Zeit, bei der großen Gaͤhrung und Aufregung der Gemuͤther unter den Katholiken aller Laͤnder Deutschlands und besonders unter dem Klerus, ein neues kirch⸗ liches Schisma ernstlich zu besorgen sei, zeigt wie nachtheilig dies sowohl auf die Kirche, als auch auf die Religion zuruͤck wir⸗ ken muͤsse; diesem zu begegnen stellt er nun in den folgenden Bogen eine Verfassung der deutschen Kirche auf, in welcher die wichtigsten in neuerer wie aͤlterer Zeit gegen Rom aufgefaßten Streitpunkte gleich fern von Ultramontanismus, so wie von der Heftigkeit der Forderungen der Gegenparthei, den Beduͤrfnissen der Zeit gemäß erledigt werden. Allen gebildeten Katholiken und Protestanten, besonders aber dem katholischen Klerus, ist diese Schrift, eine der wichtigsten Erscheinungen der neuern Zeit in diesem Zweige der Literatur, zu empfehlen.

(Ein zweites Heft ist unter der Presse.)

Luther uͤber Revolutionen und Empörungen. Auszug aus seinen Schriften. Svo. ( 7 Bogen.) 1831. 15 sgr.

8 Neuer Verlag von Adolph Marcus, Buchhaͤndler zu

onn:

Breiden stein, H. K., Praktische Singschule, enthaltend me⸗ thodisch geordnete Uebungen fuͤr Stimmbildung, Takt und Notentreffen, nebst einer Auswahl mehrstimmiger Gesaͤnge fuͤr weibliche Stimmen. Zwei 9 e. gr. 449. geh. 3 26 sgr.

Deiters, P, F., Die eheliche Guͤtergemeinschaft, nach dem Muͤnsterischen Provinzialrechte, dem Preußischen Landrechte, und ihrem Verhaͤltnisse zu einander. gr. So. à 2Thlr.

Delbrück, Ferd., Reden. Nach der Zeitfolge gesammlet, uͤber— . mit Anmerkungen versehen. 2 Baäͤnde. gr. 8vo. 214 Thlr. .

Gieseler, J. C. L., Lehrbuch der Kirchengeschichte Erster Band. Dritte verbesserte Auflage. gr. Zr9. à 31 Thlr.

Hüllm ann, K. D., Urspruͤnge der Kirchenverfaͤssung des Mittelalters gr. Svo. 2 1 Thlr.

Klee, H., System der katholischen Dogmatik. gr. Spo. 2 15 Thlr. ,

Lejeune, A. L. S., et R. Courtois, Compendium florae Belgicae,. Tom. II. Sro. Leodii. eh,. (in Comin.) à 14 Rthlr.

Linde, J. T. B., Lehrbuch des deutschen gemeinen Civilpro— zesses. Dritte, verbesserte und vermehrte Ausgabe. gr. Svo.

à 23 Thlr. Maecciani, L. Volusii, Assis distributio et Balbi Mensoris de asse libellus. Emendavit ei annotatione tum Eliae Vineli et Jo. Er. Gronovii tum sua ipsius tabulisque instruxit Eduan-

dus Böcking. 12mo. geh. à 64 Sgr.

, Fericht über das anatomische Institut dèr Königl. Rhein. Friedrich-Wilhems-Universität zu Bonn., entworfen im Jahre 1830. Mit 23 Steintakeln. gr. 4to. geh. (in Commission). à 15 Sgr.

Ulpiʒa ni, Domitii., Fragmenta quae dicuntur Fitali ex corpore Ulpiani. Ex recognilione J. C. Bluntschli ediclit Eduardus Böcking. Accedunt Fragmentum Sexti Pomponii, Fragmenta veteris Jurisconsulti ut quihusdlam videtur 6 Paulli de jure sisci et Fragmenlum Herennii Modestini, Böchking. 12mo. geh. à 7! Sgr.

Das Fragmentum S. Pomponij einzeln 2z Sgr. .

Walter, Ferd., Lehrbuch des Kirchenrechts aller christlichen Confessionen. Fuͤnfte Auflage. gr. Spg. 3 3 Thlr Zu haben bei E. S. Mittler in Berlin, Stechbahn

* 3 und in dessen Handlungen zu Posen, Bromberg und nesen.

In der Stuhr'schen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, auch bei Riemschneider in Renu Ruppin ist zu haben: Handbuch der Material- und Droguerie⸗Waarenkunde, oder Beschreibung aller im Material- und Drogueriehandel vor⸗ kommenden rohen und verarbeiteten Wagren und Anleitung, sie auf ihre Echtheit zu pruͤfen, die verschiedenen Sorten richtig unterscheiden zu lernen, sich vor Verfaͤlschungen und Betrug zu sichern und sie aufzubewahren; nebst Angabe der Laͤnder und Orte, wo sie erzeugt und fabrizirt, und derjenigen Staͤdte, wo⸗ her sie am vort if en bezogen werden, so wie der Art und Weise, wie sie im Handel verpackt, tarirt und rebattirt werden c. ꝛc. für Kaufleute, Droguisten, Apotheker, Weinhaͤndler, Fabrikan⸗ ten, Maͤckler n. s. w. und alle diejenigen, welche sich dem Ge⸗

schaͤfte derselben widmen wollen. In alphabetischer Ordnung von . Zweite, sehr verbesserte und vermehrte Auflage. 2 Thle. 463 Bogen. 21 Thl. Verlag von Basse in Leipzig.

cura KEduardi

; 7

Kaufgesuch und Bitte. Von einer gelehrten Gesellschaft beauftragt, aͤltere Werke über Irland anzuschaffen, ersuche ich Besitzer solcher Bücher, unter Ver sicherung vortheilhafter Bedingüngen um gefaͤllige Anzeige dessen,

was sie abzulassen haben. A. Asher, Buchhandlung, neue Friedrichsstraße Nr. 49.

Bei uns ist so eben erschienen, und in allen soliden Buch— handlungen, in Berlin bei Ludwig Dehmigke, Buigstraße Nr. an der langen Brucke, und in Nen-⸗Ruppin zu haben:

Die Forst⸗-Polizei-Straf⸗-Gesetzgebung, wissenschaftlich begruͤndet von A. C. von Seutter. Preis 25 syr.

Manheim, den 16. August 1831.

Schwan und Goͤtzsche Buchhandlung.

Bei Gerhard in Danzig ist so eben erschienen, und in allen Buchhandlungen, in Berlin in der Enslinschen Buchhandlung, Breite Straße Nr. 23, zu haben: ;

Stimme aus Danzig uͤber die Cholera.

Zur Beruhigung aller, die sie fuͤrchten. Preis geh. 5 sar.

Moͤchte doch diese kleine Schrift, welche nach dem Urtheile aller Aerzte und Nichtaͤrzte, die sie sahen, wahrhaft vernünf— tige Ansichten enthalt, und aus der die Haude- und Spener— sche Zeitung vom 2. Sept. bereits vor dem Druck einiges mitge— theilt hat, an allen Orten, auch da, wo die Cholera noch nicht herrscht, recht viel gelesen und beherziget werden. Die Cholera wuͤrde dann manches Opfer weniger finden. .

Die zweite umgearbeitete Auflage von Dr. Lichtenstaͤdt's Rathschlaͤge an das Publikum, zur Verhuͤtung und Heilung der herrschenden g fiat i s de n G hol ist jetzt fertig geworden und durch alle Buchhandlungen fuͤr 5 sar. ñ broch. zu beziehen.

Diese für Nichtaͤrzte bestimmte kleine Schrift, darf wohl mit Recht zu den besten dieser Art gezaͤhlt, und als solche dem Publikum empfohlen werden, als der beruͤhmte Verfasser (Dirigent eines großen Cholera-Lazareths in St. Petersburg) durch die Beobachtung und Behandlung von mehr denn achthundert Cho— lera-Kranken jetzt durch eigene Erfahrung aus Ueberzeugung spricht.

Bei dieser Gelegenheit zeigen wir an; daß von ;

Dr. Lichtenstädt's groͤßerem Werke über die

a si gti sch e Choker die dritte (sehr interessante) Lieferung sich unter der Presse befin— det, und hald zur Versendung bereit seyn wird. Berlin, Oct. 1831. Haude- und Spener sche Buchhandlung.

. , hin, Bei Edugrd Brandenburg in Berlin, Ober-Wallstraße Nraß, sind folgende werthvolle Werke billig zu haben: PlIutarchi, Opera ed. J. J. Reiske. Lips 1774. XII. vol. Oc- tavo. Halbfrzbd. ganz neu. (Ldp. 40 TIr) 24 TlIr. Aristophanes ed. Küster. Amst. 1720. Folio. (Ein schöues Expl. in Halbfrzbd.) 22 TIr. Gaisfort) - Postae ininores gr. IV. vol. (Sehr schönes Expl.) 10 LI. Damm, Novum Lexicon gr. etym. Halbfrzbd. 12 LI. Herodoti ed. Wesseling. breitem Rande u. sehr schön gebunden.)

Oxf. 1820. Octavo. Berolini, 1765. Quario.

Amst. 1763. Fol. (PrachtexplI. mit 372 Vir,

Medicorum graecorum opera . Kühn. Vol. 1 26. Lips. 1830. Bipont. 1787. XII.

Svo. Halbfrzbd. (Ldp. S0 TI.) 40 TIr. Platon ed. Stephanus cur. Tiedemann.

vol. Syo. Gaunzfrzbd. 14 LlIr.

Stephano, Thesaurus ling. gr. IV. Tom. 1572. Fol. Pergbd. 1

et Glossaria duo. Lutet,, 1573. 50 LIn.

Strabonis, rerum geograph carum gr. et lat. C. n. Casaubonis.

22 Tir

Lips. 1821.

II. Tom , . The ophrast et Schneider. Halbfrzbd. neu. 12 Llr. Dionꝶysii, Hal. opera omn. gr. et lat. ed. Reiske.

VI. vol. Octavo. 10 TͤIr.

Perghd.

V., Tom. Octavo.

Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Burg Straße Nr. 8, ist so eben erschienen: Ger verlernen. Zwoͤlf Predigten uͤber Evangelium Lucas, von C. L. Couard. Brochirt 25 sgr. . Wenn eine ernste Lecture und Beschaͤftigung mit Gottes Wort

sich vorzüglich fuͤr eine Zeit, wie die gegenwartige eignet, so durfen

wir wohl hoffen, daß diese Predigten eine nicht unwillkommne Er— scheinung seyn werden, und empfehlen sie allen, denen die Troͤstun⸗ gen und Ermunterungen des Evangeliums ein wahres Herzensbe—

duͤrfniß sind, mit der Ueberzeugung, daß sie dieses Buch nicht ohne

Erbauung und Segen lesen werden.

Bei à. Marcus in Bonn ist so eben erschienen, und durch

alle gute Buch⸗ und Musikhandlungen zu beziehen:

Praktische Singschule, enthaltend methodisch geordnete Uebungen fuͤr Stimmbildnng— Takt und Notentreffen, nebst einer Auswahl mehrstimmiger Ge⸗ saͤnge fuͤr weibliche Stimmen, verfaßt und herausgegeben von Dr. H. K Breiden stein, ö. Professor der Musik an der Rhein. Friedr. Wilh. Universitaͤt. 16 u. 25 Heft. Preis 25 sgr., (jedes Heft einzeln 15 19m) Herr Prof. Breidenstein berichtet in dem Vorworte, daß er zu diesem Werke durch einen besondern Auftrag des K, Preuß. Hohen Ministeriums veranlaßt worden, was wohl nicht minder das Beduͤrfniß einer solchen Arbeit, als des Herrn Verfassers Befähigung dazu verbuͤrgt. Es soll damit keineswegs die Zahl der Anweisungen zum Singen oder Singlehren ver mehrt, sondern vielmehr ein moͤglich st vollstäandiger und methodisch geordneter uebungsstoff fuͤr den Gesangun—

terricht, namentlich den gleichzeitigen an eine großere Anzahl von

Maͤdchen oder Knaben, geliefert werden, welchen der Lehrer den Schuͤlern in die Hände geben, und worin er selbst den Faden des Unterrichts anknüpfen und fortspinnen koͤnne. Vorzüglich willkommen durfte also das Werk denen seyn, welche den Ge⸗ sangunterricht in den Elementarschulen, in den untern Klassen der Gymngsien, und besonders auch in weiblichen Erziehungsan⸗ stalten zu leiten haben.

Bei Abnahme einer e Anzahl von Exem⸗ plaren bewilligt der Verleger besondere Vorth eile

Zu haben bei E. S. Mittler, (Stechbahn No. 3) und in dessen Handlungen zu P-osen, Bromberg und Gnesen.

Bei A. D. Geisler in Bremen ist erschienen, und in Berlin in der Stuhrschen Buchhandlung und bei Simon Schropp & Comp. zu haben:

Plan von Bremen und dessen Umgebungen.

Sauber color. gr. Imperial. Preis 1 Thl. 10 sgr.

Lips. 1777.

Berlin, Sonnabend den 15ten Oktober.

2 .

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83 .

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Najestãt der König haben dem Kantor Wilde zu Zeestow im Regierungs-Bezik Potsdam das Allgemeine Ehren— zeichen zu verleihen geruht.

Des Königs Majestät haben Allergnädigst geruht:

J. bei dem Königlichen Appellationshofe zu Köln einen dritten Civil-Senat und dessen baldigste Eröffnung auzuordnen und bei diesem Gerichtshofe den Geheimen Ju— stiz und elppellations-Rath Freiherrn von WMylius zum beständigen Senats-Präsldenten, den Appellations-Rath Schmitz zum Geheinien Justizrath, den bishetigen Odber⸗ Prokurator Hauff, die Landgerichts-Räthe Correns und von Weiler und die Staats-Prokuratoren Bessel zu Kleve und Brewer zu Kön zu Appellatious-Räthen, so wee gen bisherizen zweilen Geuüeral-ęlövokaͤten Sand zum ersten, den bisherigen Over-Prokurator Berghaus aver, Beide unter Beilegung des Charakters enes Geheimen Ju— stizraths, zum zweiten General Advokaten, zu ernennen Und den Staats- rokurator von Olfers in Koblenm; in glei— cher Eigenschaft an den Appellatioushof zu versetzen und den bei letzterem anzestellten Advokat-Auwalten Franz Müller, Franz Alexander Hasenctlever, Frauz Tavier Rittmann und Johann Unton Lauz den Charakter eines Justizraths zu verleiden;

bei dem Königlichen Landgericht zu Achen die Land— gerichtsRäthe Krey und Geuljanms zu beständigen Kam— mer-Präsidenten und den Appellationsgerichts⸗-Assessor von Daniels zum Staats-Prokurator zu eimennen und dem Ober- Prokurator Biergans den Charakter eines Gehei— men Justizraths, den eines Justizraths aber den Advokat— Anwalten Heinrich Jängblut, Edmund Pelzer und Joseph Müller zu ertheilen, demnächst bei dem Königlichen Landgericht zu Kleve den bis— herizen Staats-Prokurator von Gruben zu Düsseldorf zum Landgerichts-Rath und den Staats-Prokurator Bes—⸗— sel zum Ober-Prokurator und den Landgerichts-Alssessor Philippi zum Staats-Prokurator zu ernennen und dem Advokat-Anwalt Bartholomäi Jung das Prädikat eines

Justizraths zu verleihen, ferner

bei dem Königlichen Landgericht zu Koblenz den Landgerichts-Rath Clesius zum dbeständigen Kammer— Vrästidenten, den Staats- Prokurgter Morltz zum Ober⸗ Prokurator und den Landgerichts-zissessor Grundschoöttel zum Staats⸗rokurator, die Advokat-Anwalte Johann Nepomuck Longard, Franz Peter Adams und Jo⸗ hann Peter Werner aber zu Justizräthen zu ernennen, demmãächst

bei dem Königlichen Landgericht zu Köln die Land— gerichts-Räthe Verkenius und Gymnich zu beständigen Kam mer⸗-Präsidenten, den Advokat-inwalt Schaumberg und den Friedensrichter Bender zu Landgerichts-Räthen und den Staats-Prokurater von Coltlenbach, bisher zu Achen, zum Ober-Prokurator zu ernennen und dem Advo⸗ kat: Anwalt Ulrich Franz Kyll den Charakter eines Kö— niglichen Justizraths beizulegen, ferner

bei dem Königlichen Landgericht zu Düsseldorf die

Landzerichts-Räthe Schramm und Scriba zn beständi—

gen Kammer-Prasidenten und die Advokat-Anwalte Jo—

seph Franz Diederichs und Franz Joseph Moli— tor zu Justizräthen und endlich

bei dem Königlichen Landgericht zu Trier den Land⸗ gerichts-Rath Zeininger zum beständigen Kammer-Prä— sidenten und den Staats-Prokurator Hisgen und den Advokat-Anwalt Schaack zu Landgerichts-Rathen, so wie den Landgerichts-Assessor Jähnigen zum Staats-Proku— rator, zu ernennen und den Advokat-Anwalten Heinrich Schlinck, Simon Marchand und Heinrich Marx den Charakter eines Justizraths zu verleihen.

Des Königs Majestät haben die Beförderung des Geistli— chen Brinckm ann, bisherigen Hülfsarbeiter in geistlichen und Schulsachen bei der Königlichen Regierung und dem Provinzial— Schul-Kollegium zu Koblenz, zum Kapitular am Domstiste zu Trier zu genehmigen und die darüber ausgefertigte Bestätigung Allerhöchstselbst zu vollziehen gerutzt.

Des Königs Majestät haben dem geistlichen und Schul-Rath Dr. Schmülling in Münster eine vakante Präbende bei dem dortigen Domkapitel zu verleihen und die Nommations-Urkunde Allerhöchstselbst zu vollziehen geruht.

Der bisherige Ober- Landesgerichts-Referendarius Nord— mann ist zuin Justi⸗Kommissarsus bei dem Land- und Stadt⸗— Gerichte in Osterwieck bestellt worden.

Angekommen: Der Kaiserl. Desterreichische Kabinets— Courier Rettig, von Wien.

—— —— ——

Zeitungs⸗Rachrichten. . d.

Rußland. St. Petersburg, 5. Okt. Durch Allerhöchste Reskeipte

vom 23sten und 25sten v. M. haben Se. Majestat der Kaiser

dem Commandeur des ersten Jafanterie-Corps, General⸗Adjutan⸗

ten und General der Infanterie, Grafen Pahlen, und dem Ge⸗

neral-Adjutanten und General der Infanterie, Grafen von Toll, den St. Andreas Orden, dem Chef des Generalstabes der ersten Armee, General-Lientenant Krassowski, die diamantenen Insignien

des St. Alexander-⸗Newski-Ordens, dem General-Adjutanten,

Heneral Lieutenant Fürsten Gortschakoff III., den St. Alexander Newski⸗Orden, dem General⸗Adjutanten Baron Rosen und dem Kon nnandirenden des zweiten Infanterie-Corps, General Baron Creuz, den St. Georgen-Orden zweiter Klasse und dem Comman— deur des Grenadier-Corps General Fürst Schachoffskoi L., den St. Wladimir⸗Orden erster Klasse zu verleihen geruht.

Dem General der Infanterse, Baron Rosen, welcher, wie neulich gemeldet wurde, zum Commandenr des abge sonderten Kaukasischen Corps ernannt ist, haden Se. Majestät durch Aller—= böchsten Ukas vom 25sten v. M. auch dit Oder⸗Verwaltung des Civilwesens und der Gränz⸗Angelegenheiten in Grusien, in den Peovinzen Armenien und Kaukasien und in dem Gouvernement Astrachau übertragen.

Am 1sten d. M. traf der General-Adjntant Wassiltschikoff von Porchow in hiesiger Residenz ein. .

Die St. Petersburger Zeitung enthält unter der Ru— brik: „Armee⸗Berichte“ mehrere schon bekannte Nachrichten über die mit der Polnischen Armee durch den General ⸗ALejutanten Berg gepflogenen Unterhandlungen und die durch die Harmackig⸗ keit der Polen veranlaßten Operationen des Fels marschalls Fur⸗ stn Paskewitsch, um dieselben zur Unterwersung zu nöthigen. Es wird dabei noch erwähnt, daß während dieser Exbedition, zur Sicherung, der inneren Ortnung und Ruhe in Warschau und Praga, eine hinlängliche Truppenzahl unter dem Kommando des dortigen Kriegs-Genverneurs, General Wüt, zurückge⸗ lässen und zur Beobachtunn der Festung Moblin, in welcher die Empörer eine Garnison von etwa 6060 Mann liegen hatten, ein besonderes Corps unter Anführung des Generals Baron Creutz best mmt wurde. Ferner heißt es, daß die Anzahl der aus den Reihen des Insurgzenten-Heeres freiwillig zu ihrer Pflicht zurückkehrenden Soldaten und Offiziere sich mit jedem Tage mehre, und daß sich bereits liber Tausend derselben, wor— unter auch der Brigade-General Pawlowski und der Stabs— 96 e; ehemaligen Rybinskischen Divisson, Czaykowski, einge— stel aben.

Polen.

Aus dem Kalserl. Russischen Hauptquartier Warschau, 9g. Oktober. Heute ist die Festung Modlin von dem Corps des Generals Golowin besetzt worden, nachdem die Pol— nische Garnison ausmarschirt ist und auf dem Glacis die Waf— fen niedergelegt hat.

Warschau, 9. Oktober. Der Kriegs- Gouverneur, General Witt, hat folgende Bekanntmachung erlassen:

„Da ein Einwohner der Stadt Warschau, Isseph Uttermann, dem Befehl zum Trotz, daß Waffen jeder Art im Arsenal abgelie⸗ fert werden sollen, und ungeachtet mehrmals wiederholter desfallsi⸗ ger Warnungen, in Bezug auf die Folgen, welche eine Uebertretung dieser Verfuͤgung nach sich ziehen wurde, doch eine Anzahl Karabi— ner und eine ziemlich beträchtliche Quantitat scharfer Ladungen bei sich verheimlicht hat, so ist derselbe durch Ausspruch des Kriegsge⸗ richts zur Fuͤsilirung veruriheilt und dieser Ausspruch gestern an ihm vollzogen worden. Indem ich die Vollziehung dieser Strafe oͤffentlich bekannt mache, halte ich es fuͤr meine Pflicht, einen Jeden, der sich ein aͤhnliches Vergehen zu -chulden kommen lassen möchte, zu warnen, daß er sich selbst die unangenehmen, aber unvermeidli⸗ chen, Folgen zuzuschreiben hatte, die für ihn aus der Widersetzlich⸗ keit gegen die Befehle der hoͤheren Gewalt hervorgehen wurden.“

Der HWarfchaner Zeitung zufolge, harte der Furst Adam Czartorhski in Gesellschaft des Grafen Gustav Malachowski das Romarinosche Corps verlassen, um sich nach Krakau zu flüchten, und es war Beiden nur mit großer Mühe gelungen, den sie ver⸗ folgenden Kosaken vom Rüdigerschen Corps zu entkommen. Mit ihnen hat sich auch der Graf Titus Dzialhnski von Krakau aus nach Gallizien zurückgezogen. Ueber den jetzigen Aufenthalt des Professors Joachim Lelewel, ehemaligen Mitgliedes der National⸗ Regierung und Prästdenten des patriotischen Klubs, hat man noch nichts Bestimmtes erfahren können. Mehrere der hier ange⸗ kommenen Polnischen Offiziere wollen ihn noch am 29. v. M. in dem damaligen Hauptquartier der Polnischen Armee zu Lipno gesehen haben und sagen aus, wie das oben genannte Blatt meldet, daß er sich kurz vor ihrer Abreise anschickte, in Beglei⸗ tung des Pfarrers Pulaski, ehemaligen Vice-Präsidenten des pa— triotischen Klubs, der sein geistliches Gewand mit Civilkleidung vertauscht hatte, das Lager zu verlassen und sich über die Preu— ßische Gränze zu begeben.

Der heutige Warschauer Kurier sagt: „Die Details hinsichtlich der Uebergabe der Festung Modlin und über das Schicksal der Pomischen Armee werden morgen bekannt gemacht werden.“

In hiesigen Blättern heißt es: „Das schönste Wetter begünstigt fortwährend die Herbstaussaat und die an einigen Or— ten noch nicht beeudigte Ernte der Sommerfrüchte.

Die Communication jwischen Warschau und Lublin ist wie⸗ der eröffnet, und die Posten auf dieser Straße gehen ihren ge⸗ wöhnlichen Gang; auch der Weg von Warschau nach Krakau ist nun ganz frei.

Viele von den Polen, welche die Bäder des Auslandes be— sucht haben, kehren jetzt wieder in ihre Heimath zurück.

An der Demolirung der Befestigungswerke von Warschau arbeiten gegenwärtig mehrere hundert Menschen.

Der General-Major Pencherzewski hat bereits am 4ten d. M. sein Amt als Kommandant der Hauptstadt angetreten.

Es hat sich das Gerücht hier verbreitet, daß der frühere Finanz⸗Minister des Königreichs Polen, Fürst Lubezkt, einer der beiden vom General Chlopizki kurz nach dem Ausbruch der Re⸗ volution an Se. Majestat abgesandten Deputirten, in kurzem von St. Petersburg nach Warschau zurückkehren werde.

Die Direction des landschaftlichen Kreditvereins macht be⸗ kannt, daß am 1sien d. M. die Verlosung der Pfandbriefe statt⸗ gefunden hat, die aus dem Tigungsfonds des laufenden Se⸗ mesters ausbezahlt werden sollen. Es wurden im Ganzen 21 Stück von Lit. A. zu 420,000 Fl., 165 Stück von Lit. B. zu S25, 000 Fl., 726 Stück von Lit. C. zu 726,900 Fl., 314 Stück von Lit. B. zu 157, 000 Fl. und g23 Stück von Lit. E. zu

184,690 Fl., zusammen 2149 Stück zu 2,312,600 Fl. verloft. Der Tilgungsfonds für das laufende Halbjahr betrug 2,321,387 Fl. 5 Gr., wovon jedoch die Summe von 14,525 Fl. 24 Gr. auf Auszahlung des im vorigen Semester zuletzt gezogenen Pfandbriefes lit. A. Nr. 97. abglng und demnach nech 2,506,866 Fl. 21 Gr. übrig blieben, welche zur diesmaligen Tilgtigg uicht völlig ausreichten, so daß für den zuletzt gezogenen Pfandbrief Lit. X. Nr. Sõ, 474 die Summe von 5, 738 Fl. 19 Er. mangelte, welche aus dem Tilgungsfonds des nächsten halben Jahres be— zahlt werden soll. Die Liste der verlosten Pfandbriefe ist den hiesigen Zeitungen beigefügt.

Die Zeirungen klagen darüber, daß der Welzen noch im— mer nicht wohlfeiler werden wolle; dagegen heißt es, daß seit einigen Tagen die Pferde sehr im Preise gesunken sehen. Der Warschaner Kurier sagt, es sey seit lager Zeit nicht so viel Getreide und Kleinvieh nach Warschau zu Markte gebracht wor— den, als am Hten und 7ten d. M. Alle Märkte, vorzüglich der vor dem eisernen Thor, waren mit Käufern und Verkäufen überfüllt. Man zaylte für den Kotzez Roggen 23 336 Fl., Weizen 386 40 Fi., Gerste 233 26 Fl. und Hafer 14 161 1. Nach der gesetzlichen Taxe für den laufenden Monat sosl ein Sechszroschen-Brod (1 Sgr. Preuß. an Werth) 1 Piund 1 Loth wiegen. :

F rautkreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung v. 5. Okt. (Nach⸗ trag.) Herr Berryer, welcher am Schlusse dieser Sung noch seine Meinung über die zur Berathung vorliegende Fage wegen der künftigen Organisation der Palrs-Kamsner ab ak, stellte zunächst einige allgemeine Betrachtungen über die gegen⸗ wärtige Regierungsform in Frankreich an und wies namentlich auf die , r, , . der Elemente hin, worautz die beiden Kammern nothwendig bestehen müßten: die Deputirten⸗Kammer aus Allem, was Thätigkeit und Bewegung erheische, die Pans— Kammer aus dem Positiven und Erworbenen; hieraus ergebe sich von selbst, daß die eine, da ihre Interessen sich beständig verjüngten, temporär und wählbar, die audere dagegen, die mehr für die Echaltung des Bestehenden zu sorgen habe, stabihk seyn müsse; die Pairs⸗Kammer sey sonach nicht in einem Kastengeisle, 46 in dem Interesse der ganzen Gesellschaft konstituirt worden.

„Als fuhr der Redner fort, „das Köͤnigthum im J. 1314 die Pairs—⸗ Kammereinsetzte, war es ein großer und freisin niger Gedanke, eine Staats—⸗ gewalt zu schaffen, die das Gleichgewicht zwischen Thron und Volk halte; äber die Restguration beging den Fehler, daß sie ihren Gedanken nicht in der ganzen Gesetzgebung durchfuͤhrte, ondern sich durch angeblich populaire Forderungen in ihrem Gange aufhalten ließ Das politi⸗ sche Gesetz muß, indem es den aristokrgtischen Elementen h⸗ ren Rang und ihre Wirksamkeit anweist, die in ihnen lie⸗ genden Interessen befestigen und fortpflanzen. Wenn es ein richtiges Gefühl ist, daß derjenige, der erworben hat, auch erhalten will und also alle Unruhen und Neuerungen, als seiner Existenz Gefahr bringend, fuͤrchtet, so ist die edelste Leiden schaft des menschlichen Herzens diese, das Erworbene zu vererben, sich selbst zu überleben und bis uüͤber das Grab hinaus fortzupflanzen. Darum macht die Erblichkeit die Kraft jedes aristokratischen Korpers und die einzige Buͤrgschaft fuͤr die Ordnung aus, welche die höheren Klassen beschützen muß. Darum sagte uns gestern ein durch Erfahrung und Nachdenken gereifter Redner, die Erblichkeit sey die Pairie seloer. Sie besteht unter uns, sie ist konstituirt; warum will also das Mi⸗ nisterium dieselbe zerstͤren und der Gesellschaft dieses Unterpfand der Ruhe, diese Stuͤtze in stuͤrmischen Tagen rauben?“ Herr Berryer bemuͤbte sich hierauf, cinige der gegen die Erblichkeit von früheren Rednern, und namentlich von Herrn Bignon, vorgebrachten Einwendungen zu widerlegen. „Man sagt“, äußerte er, „die Stim- men aller erblichen Pairs wuͤrden dem Ministerium ergeben seyn; hat aber hierin die , r. Pairie einen Vorzug vor der erb— lichen? Im Gegentheil, der lebenslängliche Pair wird noch ministe— rieller seyn, denn er hat cinen Sohn zu versorgen. Ein triftigerer Einwand ist der, daß die Wahl besser als die Erblichkeit in der ho⸗ hen Kammer jenen Geist der Weisheit und Ordnung und jene Ten— denz zur Erhaltung und Stabilitaͤt bewahren werde, der ihr Wesen ausmacht. Aber auch dieser ist in der vorgestrigen Sitzung von ei⸗ nem Redner (Hrn Thiers) mit seltenem Geiste und großein Reich—⸗ thum in der Citation von Thatsachen beantwortet worden. Was meine Ansicht betrifft, so bin ich uͤberzeugt, in dieser Wahl-Kammer stets edle Bescheidenheit genug 4h finden, um sagen zu koͤnnen, in meinen Augen sey es noch nicht erwiesen, daß die Wahl uͤberall gluͤcklicher sey, als die NiaWtöur. (Gelaͤchter.. Das Ministerium hat uns von der Abneigung des Landes gesprochen, und der Praͤsident des Conseils aͤußerte, man muͤsse sich von politischen Theorieen frei machen, wenn der Staats⸗Grund unsere eigenen Gruͤnde bekaͤmpfe. Wo ist aber dieser Staats⸗Grund? Der Herr Praͤsident des Conseils sagt uns in seiner Auseinandersetzung der Motive zu dem Gesetz⸗ Entwurfe, die Abneigung gegen das Prinzip der Pairie sey eine pö= litische Nothwendigkeit, die man ohne dgern anerkennen, und die man befriedigen muͤsse, diese Abneigung moge nun gerecht oder ungerecht seyn. Ist dies aber ein Staats⸗Grund? Vor einer Volks⸗Abneigung weicht man zurück, und das nennt man regieren und glaubt durch solches Verfahren die Zukunft des Landes zu sichern? Wenn diese Abneigung wirklich vorhanden ist, so muß man vor allen Dingen fragen, ob sie gerecht ist, ob das Volk sich nicht taͤuscht, und wenn das Volk sich leicht taͤuschen laßt, so laßt es sich auch eben so leicht enttaͤuschen. Koͤnnte man also nicht zu dem Gewissen des Volkes sprechen und es von seinem Irrthum zu Äͤberfuͤhren suchen? Wenn ich die Schwaͤche des Minssteriums hervorhebe, so hat der vorige Redner auf die Inkonsequenz desselben aufmerksam gemacht. Nachdem man funfzehn Jahre lang eine mißfaͤllige Ord⸗ nung der Dinge mit Ideen bekaͤmpft hat, will man ploͤtzlich dsesen Idcen Halt gebieten. So lange Ihr zerstoͤrtet, gingt Ihr vor— trefflich zu Werke; aber jetzt, wo es aufzubauen gilt, andert Ihr Euer Verfahren. Das Unternehmen ist groß und schwierig, aber wenigstens muß man es, wenn man es einmal begonnen, mit einiger Konsequenz und einigem Gefuͤble des Anstandes zu ver— folgen suchen. Ich weiß nicht, ob das Ministerium das Ziel, das es sich gesetzt hat, erreichen wird. Bei seinen täglichen Angriffen auf die Mißbraͤuche, die mit dem Prin ip der Volks-Souverainetät getrieben werden, bei seinem Widerstande gegen diese drobende Souverainetaäͤt, deren Natur es ist, die Organisation des Staats jeden Tag zu veraͤndern, sagt uns das Ministerium immer: „„Das wollen wir nicht bewilligen.““ Ihr moͤgt aber bewillsaen wollen, oder nicht, die Dinge werden ihren nothwendigen Gang doch

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