1831 / 299 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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zt, i709 10 Kr. verblieben, Seit dem Anfange des ge⸗ nannten Fonds 1. März 18617 bis Ende Oktebers v, 3 hat dessen Vermögeng-Bestand die Höhe von 221, 280 S3 3 3 Ke. erreicht. Die gesammten Esnlösungen, welche der Til⸗ gungs- Fondt mit eigener Baarschast bis Ende Llyrll J. be⸗ wirkt hat, betragen zusammen 251, 48, Sls Fl. 67 er., Die elnen Hesdauswand mit 62, ih, iiä Fl. * r, erfolbert ha— ben. Die Summen der eben erwähnten Eilösungen sind noch durch das dem Tilgungs-Fonds zugekonnnene, Stamm⸗Vermö⸗ gen und durch verschiedene ihm aus den Einkünften der Staats⸗ kassen unentgeltlich übergebene Obligationen vermehrt worden. Hiernach besteht die Total-Summe aller Staats schuld⸗Verschrei⸗ bungen, welche der Tilgungs⸗-Fonds aus dem Umlause gebracht hat, aus den zum eigenen Vermögen desselben gehörigen Obli⸗ gatlonen der neueren? Staatssckuld von 181,320,316 Fl. 31 Kr., der älteren Staatsschuld von 8 ner aus den eingelösten und jahrweise bereils vertilgten der alteren Stäaatsschuld von 66,863,195 Fl. 10 Kr. und aus anderen Obligatlonen von 12,3356 612 Fl. 25 Kr., im Ganzen aus 303, 00 1 376 Fl. 487 Kr. 4 6

Zu den in gegenwärtigen Zeiten höchst erfreulichen Erschei⸗ nungen gehört es, daß hier eine bedeutende Anzahl von Fabri⸗ kanten, ungeachtet der durch die dermallgen ungünstigen Verhält⸗ uisse herbelgesthrten Hemmungen imm Verkehr und der hieraus hecvorgehenden Verminderung der Fabrikation, doch den größeren Theil shrer Arbeiter beihehielten, dieselben mit offenharer Ausopse⸗ rung sort unterhalten und eine nur einigermaßen günstigere Wen⸗ dung der Handelc-Verhältnisse abwarten, um deren noch mehrere alssunehnien. Die Wiener Zeitung macht 37 Fabrikanten von Sesdenzeug, Dünntuch und Band, welche zahlreiche Arbeiter beschästigen, namhast, welche auf solche Weise ihre patriotische Gesinnung bethätigt haben.

Der Oesterreichische Beobachter giebt Nachrichten alt Konstantinopel vom 26sten Sept. (Dieselben stimmen mit dem gestern aus der Allgem. Zeit. mitgetheilten Schreiben aus Konstantinopel völlig überein.)

G panlen.

Madrid, 11. Okt. Gestern, als an dem ersten Geburts⸗ seste der Insantin Donna Maria Isabella, Tochter des Königs und der Königin, sand Handkuß bei Hose statt. Abends waren die öffentlichen Gebäude und die ganze Stadt erleuchtet. Der Magistrat legte, um das Andenken an diesen Festtag durch Gründung eines nützlichen Denkmals zu ehren, den Grundsteim zu einem nenen Brunnen, der den Namen „Isabellen Brunnen“ erhalten wird.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New⸗-Aork, 19. Sept. Der Chargé d'nlssaires der Ver⸗ einigten Staaten bei der Republik Chili, Herr Hamm, wurde am 24. Mat dem Präsidenten jenes Staats vorgestellt und üder⸗ gah demselben eine Adresse, worin Freundschasts-Veissicherungen eetheilt und Einladungen zu engeren Haudels-Verbindungen bei⸗ der Staaten durch gegenseitige Traklate eröffnet werden. Aehn— liche Gesinnungen sprach auch der Präsident von Chilt in seiner Erwiederung aus.

Herr John Gayle ist durch eine bedeutende Masorität der Volksstimmen zum Goudberneur des Staats Alabama ernannt worden. Eine dortige Zeitung charakterisirt denselben als einen unerschutterlichen Gegner des Annullirungs-Systems und detrachtet seine Wahl als einen Triumph der Grundsatze unserer

39, 273,952 Fl. I33 Kr., fer⸗ bligationen

Väter über die heutigen disumonistischen Heretiker.

In einer der letzten Versammlungen des national-republika- nischen General-Comités in der Stadt Washington wurden ein— stunmig solgende Beschlüsse angenonnnen: „Nachdem das Co— mité in den öffentlichen Blättern und anderwärts den Vorschlag gesunden hat, daß ein Verein der national-repudlikanischen jun— gen Manner der Vereinigten Staaten in dieser Stadt zusam— mentreten soll, un die noöthigen Mittel anzuwenden und ihre Bestrebungen dahin zu richten, daß die Wiedererwahlung der Vaupt-Verwaltung verhindert werde, und dadurch ihr Land vor nochmaligen 4 Jahren der Unordnung, Tyrannei und Bestech— lichkeit zu dewahren, und nachdem es diesen Vorschlag in Be- tracht gezogen hat, giedt es demselben seine vollkommene Billi⸗ gung und empfiehlt den verschiedenen national-republikanischen Comités in den Vereinigten Staaten, suür die Errichtung eines solchen Verein mitzuwirken. Nach dem Dasürhalten des Co mités würde die geeignetste Zeit für das Zusammentreten des vorgeschlagenen Vereins wahrend der nächsten Kongreßstzung seyn, und es werden dazu die ersten Tage des nächsten Man vorgeschlagen.“ In einer späteren Versammlung desselben Co—

miles wurden der General Walton Jenes und Herr Richard

Gore Esq. zu Abgeordneten desselden ernannt, um die National— Wepudlikaner der Stadt Washington in dem nationakrepudlika: nichen Verein zu repräsentiren, der nächsten Dezember in der Stadt Baltimore eine Zusammenkunft halten soll. Ein diesiges Blatt nimmt Rustoß an dem Anti-Tarif⸗ Verein für freien Kandel, der in kurzem zu Philadelpdia gedal-

ten werden soll, und für den man sich sehr zadleiche Theilned

mer verspricht: es erläßt daher einen dringenden Austuf an die Freunde der eindeimischen Manufakturen, in idten verschiedenen 1e Gesellschaft

D* e err 26 vr * Re ere F - Bezirken Vereine zu stiften und Abgeordnete für eir

der Ackerdauer, Fadrikanten und Gewerdtreibenden zu destimmen, die un Oktoder in dieser Stadt zusammentreten sell, um deren Rechte auf constitutiennellem Wege zu unterstützen.

In land.

Berlin, 26. Okt. Die Fahr⸗Post aus Hamdurg, deren Beförderung auf dem gewöhnlichen Wege durch die D und Mecklendurgischer Seits angeordneten Sperr Maaßtreg dem Ausdruche der Cdolera iu Hanmdurg verdind vird x gestern Adend auf dem Wege durch das Han stenmal dier eingetroffen, und es fteyt zu deffen, daß, wadtend des Bestehens jeuer Maaßregeln, ferner ein regehnaßiger Fadr Pest⸗Verkede zwischen Berlin und Hamdurg auf dem augegede

nen Wege stattfuden werde ;

Rus MWagdedurg vem 2ästen d. schreidt man: Un⸗ sere Stadt dat durch das deute erfolgte Adleden der Frau Dr. Neide, die ich durch Wodltdun und rastlose dülfreiche Wirkfamn! keit zum Besten der dieslgen Armen, so wie im Leden die allge⸗

m r * * . . 3 * Mitdürger, so auch nach 1d

1 1 meine Hochochtung und Liede idte Audenken gestchert hat, emen

er tem Tede ein dauerndes dankdares sedr schmerzlichen Verlust erlitten. Wis Liegurtz wird derichtet: Im erfreulich wirksamen Verein medrerer Kräfte ist der kleinen Gemeinde Riemendorf, Löwenderger Kreises, zu einem neuen masstlden Schalhause in diesem Jahr verdefen werden. Den Bauplatz dazu hat der da tze Gerndegschulz Seifert unentgeltlich gewährt, das denotdigte Bandel ist den dem Demmminm de willigt worden, die denachdar⸗

I. m.

ten Kommunen Wünschenderf, Matzdorf, Mauer und Spiller sind der Schulgemeinde mit Fuhren und Handdiensten freiwillig zu Hülfe gekommen, und der baare Kostenbetrag ist aus dem Fonds, welchen der verstorbene Bauer Baier daselbst im Jahre 1822 mit 200 Rthlr. zu diesem Zwecke gestistet hat, mit Zuhnlfenahme der diesfälligen Interesfen bestritten worden. Möchte doch diese Anzeige übetall, wo Bedürfsnisse gleicher rt bestehen und Erledigung aus eigener Krast nicht finden können, zu ähnlicher Wohlthätigkeit und Mitwirkung veranlassen.

*. * *.

Cholera.

In der Residenzstadt Berlin waren . erkr. genes. gestorb. Bestand

bis zum 25. Okt. Mittags 1790 509 1122 159 Hinzugek. bis zum 26. Okt. Mittags 16 14 14 147 Bis zum 26. Okt. Mittags Summa 1806 523 1136 147

Hierunter sind vom Militair 22 10 10 2

In ihren Wohnungen werden behandelt 190 Personen, in

den Hospitälern 47. Ausbrüche der Cholera sind vorgekommen: .

Regierungs-Bezirk Marienwerder, in der Stadt Kanernik am 11. Okt.

Regierungs-Bezirk Breslau, in der Stadt Mi— lit sch am 21. Okt.

In Pasewalk ist bis jetzt außer dem am 1gten d. M. vorgekommenen Todesfall weiter keine Spur der Cholera bemerkt worden.

Regierungs-Bezirk Oppeln.

Im Beuthmer Kreise, wo die Cholera ganz verschwunden war, sind leider am 121en d. M. auf zwei Punkten einzelne Er⸗ krankungen wieder bemerkt worden. Außerdem aber hat sie im Neustädter Kreise bis zum 12ten d. M. bedeutend an Um— sang gewonnen, und werden bereits 7 Ortschaften gezählt, in welchen sie herrscht. In der Stadt Oppeln sind vom 11ten bis 15ten 3 Personen erkrankt und verstorben, im Kreise Oppeln sind 2 Dörfer von der Krankheit erreicht worden. In Kosel, wo die Cholera Anfangs stark um sich griff (50 Personen erkr. 35 gest.), scheint sie seit dem 6ten d. M. nachlassen zu wollen. Vom Hten bis 15ten d. M. sind im ganzen Regierungs-Bezirk 124 Personen erkrankt, 84 gestorben, 22 geuesen, überhaupt aber bis zu diesem Tage

erkrankt genesen gestorben Bestand 569 179 349 32 ü

In Schwerin ist nachstehende Bekanntmachung erschienen: „Nachdem von Seiten der Königl. Dänischen Central-Kommis— sson erklärt worden, daß der freien Elbfahrt von dieser Behörde keine Hindernisse weiter in den Weg gelegt würden, von Seiten der Koöͤnigl. Hannsverschen Behörde zwar eine gleiche Erklärung auf unsere Anfrage noch nicht erfolgt ist, aber nach den neuer— dings bekannt gemachten Verordnungen nicht zu bezweifeln steht, so wird die bisherige Hemmung der freien zwischen Hamburg und den Preußischen Staaten

aufhören. Es

sind die angränzenden Behörden aufgefordert, sichernde Vorl gegen die Verschleppung des Uebels an der Flußseite

treffen. Eine militairische Besetzung der Meklenburgist Elbufer findet statt; daß von Seiten der Neuhäuser Behin eine sorgfästige Beschützung der Ufer eintrete, darüber sind

jener Behörde schon früher Verabredungen getroffen. Ein e nes Regulativ zur Aufsicht auf den Strom⸗-Verkehr ist vorlän erlassen und wird nach erfordertem und eingegangenem SErach der Lokal-Behörden bekannt gemacht werden. Die Erhebh der Zollgefälle ist auf eine Weise geordnet, daß dadurch Gest vermieden erscheint. Eingetroffene oder noch eintreffende Fn zeuge, deren Ladung für Mecklenburg bestimmt ist, sind vorlaͤu bis zur Vollendung der Kontumaz vor Boizenburg, unter sorn tige Aufsicht gestellt. Wenn die solchemmach hergestellte Sch fahrt, die nach dem unter den Elbufer-Staaten über die freie Elbfü früher geschlossenen Staats⸗-Vertrage nicht länger zu hemmen war,) Gefahr zwar bedauerlich an einigen Stellen der südlichen Gr zen näher führen könnte, so sind wir doch bemüht, die Schm Anstalten gegen die bedrohte Seite aufs sorgfältigste zu verst ken, und können mit Sicherheit von allen betreffenden Behörn eben so eine Verdoppelung ihrer Aufmerksamkeit erwarten. R jenen Gegenden sowohl, wie aus anderen Theilen des Land bestätigen die eingegangenen Berichte, daß der Gesundheitszusta vollkommen beruhigend ist. Schwerin, den 181en Okt. 19 Großherzosl. Mecklendurg. Immediat-Kommission zur Abm rung der Cholera. v. Boddien.

v. Bassewitz. v. Lützon

In Altona sind seit dem Ausbrüche der Cholera überhan

12 Personen (mit Einschluß einer in Ottensen erkrankten) I der Seuche befallen worden und 7 derselben gestorben.

In Hamburg sind vom 22. bis 23. Oktober Mittags!

Personen erkrankt, 7 genesen und 23 gestorben. 7 Folgendes ist der Stand der Cholera in Wien und der Vorstädten, nach den nenesten dasigen Blättern:

erkrankt, genesen, gestorbe ;

Vom 17. bis 18. Oktober Mittags 64 22 3. , , . 69 24 41 . 69 77 36

6

In der Stadt Brünn und deren Vorstädten waren n

21. September bis 14. Oktober in Allem 109 Personen ann epidemischen Brechruhr erkrankt, genesen 15, gestorben 60 m in ärztlicher Behandlung geblieben 34. Hinzugekommen bis iz Oktober: 19 erkrankt, 160 genesen, 9 gestorben. Hiernach; Ganzen bis 15. Oktober erkrankt 128, genesen 25, gestorben in ärztlicher Behandlung geblieben 34.

Der Linzer Zeitung zufolge, waren in Wels bis w 16. Oktober Abends an der Cholera erkrankt 26, genesen 8, g storben 15, in ärztlicher Behandlung geblieben 3. Der C sundheits-Zustand der Umgebung von Wels, so wie der übrign

Eld schifffahrt

Theile der Peovinz, war bis zum 17ten fortwährend befriedigen

Die Preßburger Zeitung vom 18teu Okt. meldet ab Preßburg: „Zu den am 11ten d. in unserer Stadt in Heilung verbliebenen 43 Brechruhrkranken sind au neu Erktanm ten hinzugekommen: am 12ten 8, am 13ten 11, am 14ten und am 15ten 16. Von diesen 87 Personen sind genesen gestorben 11 und in Bestand geblieben 39.“

Preise der vier Haupt-Getreide-Arten in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstaͤdten im Monat September 1831, nach einem monatlichen Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

sendschon, Burleske in 1 Akt, mit Gesang, ven C. Blum. Hier— auf, ziun Erstenmale: Venus und Adonis, anakreontisches Ballet in 2 Adtdeilungen, vom Konigl. Balletmeister Titus. Die Mu⸗ k ist tdeils neu komponirt, tdeils arraugirt vom Konig. Ken— jertmeister C. W. Henning.

Königstädtisches Toeater.

Horrrer des . yy h ; ] 51. ö Donnerstag, 2. Okt. Muslkalisch- feenische Adend: Unter datun 12282B ur, vr daltung in 2 Adtbeilnnge

kt. 5prec. Rente n cour. 90. 830. pro

Vari s, 20.

in eour. 62. 50. Wente perv. 128.

Frankfurt a. M.

2lproc. 836. 1

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Merall. S 191. B. Bank ⸗Actien 1X Fl. II. Poln. Loese 551.

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ische Staats-Zeitung.

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Berlin, Freitag den 28sten Oktober.

1841.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben den Regierungs- und Forstrath Reuß zum Geheimen Finanzrath und vortragenden Rath im Finanz; Ministerium zu ernennen geruht.

Seine Majestät der König haben Allergnaͤdigst geruht, dem Fabrikanten Mitscherlich zu Eilenburg das Prädikat als Kom— merzien⸗-Rath zu verleihen.

Seine Majestät der König haben dem Geheimen Kanzlei—

Diener Schlickriede bei der Rechnungs⸗Revisions⸗Kommission

ju Berlin das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Seine Majestat der König haben dem Unteroffizier Wabels und dem Füstlier Gambal, vom ersten Garde-Regiment zu Fuß, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Angekommen: Der Kaiserl. Russische Feldjäger, Capitain Markowitsch, als Courier von St. , w,,

Durchgereist: Der Kaiserl. Russische Feldjäger Gun⸗ taschwill, als Courier über Hamburg von London kommend, nach St. Petersburg.

Zeitungs-Nachrichten.

Ausland. Frankreich.

Deputirten⸗-Kammer. Sitzung vom 18. Okt. Zu An⸗ fang dieser Sitzung theilte der Präsident ein Schreiben des neuer— dings in Prades (Ost⸗Pyrenäen) zum Deputirten gewählten Hrn. Boixo mit, worin dieser erklärte, daß er das ihm übertragene Amt nicht annehme. Dieses Schreiben erregte einige Sensation, da Hr. Boiro, der bereits bei Eröffnung der Sesston zum Depu⸗ tirten ernannt war, damals schon einmal seine Dimission als solcher eingereicht hatte. Sechs anderen Deputirten wurde der ihnen verlangte Urlaub bewilligt. Hr. Mahul berichtete hier— auf über den Gesetz-Entwurf, wodurch ein Zuschuß von 500,000 Fr. zu Unterstützungen für die nach Frankreich geflohenen Aus— länder verlangt wird, und stimmte für die undedingte Annahme

desselben. Sodann begannen die Berathungen über den von der Regierung verlangten Kredit von 18 Mill. Fr. zur Beschäfti— gung der arbeitenden Klasse. Hr. Voyer d' Argenson

klagte, daß die Revolution von 18390, die ihrem Principe nach

so hochherzig und an Hoffnungen so fruchtbar gewesen sey, das Vertrauen der wahren Freunde derselben völ— lig getäuscht habe; die drückende Lage des Volks sey da—

durch nicht im Mindesten verbessert worden; vielmehr wären Geschäftslosigkeit und eine Abgaden-Erhöhung die Folgen davon gewesen; die Regierung beabsichtige jetzt, mittelst der verlangten 18 Millionen, Werkstätten zu eröffnen, um der unbemittelten Klasse Arbeit zu verschaffen; beim Lichte betrachtet, sey der ver⸗ langte Kredit aber nichts als eine Armen-Taxe; wenn das Volk durch die Fehler derer, die es regierten, an den Bettelstab ge— tathen sey, so müsse allerdings eine solche Taxe eingeführt wer— den; niemals aber habe er gehört, daß die Armen selbst sie mit tragen müßten, was ohne Zweifel der Fall seyn würde, wem man die Steuerpflichtigen mit einer Summe von 18 Mill. be— lastete; es gebe ein ganz einfaches Mittel, um den beabsichtigten Zweck zu erreichen, wenn man nämlich die für nöthig erachtete

nur auf eine gewisse Klasse der Steuerpflichtigen ausschreibe; die Vertheilung der Fonds betreffend, müsse

man, um alle Nebenausgaben zu vermeiden, eine General— Kommission ernennen, die ihr Amt unentgeltlich verrichte; es werde gewiß an achtbaren Bürgern nicht fehlen, die einen solchen Posten zu übernehmen bereit wären, um sich dadurch einen Anspruch auf die Erkenntlichkeit der Nation zu erwerben. Hr. A. Giraud lobte die Verwaltung, daß sie sich so angele— gentlich der arbeitenden Klasse annehme; es sey dies das beste Mittel, den Böswilligen, die täglich darüber klagten, daß nichts für das Volk geschehe, den Mund zu verschließen; das vorlie⸗ gende Gesetz werde nicht bloß dazu beitragen, dem Volke Brod und Arbeit zu verschaffen, es werde auch die an manchen Orten und namentlich in den westlichen Provinzen gestörte öffentliche Ruhe wiederherstellen; die Unternehmungen des Militajrs gegen die Unruhestifter in der Vendée hätten nur deshalb bisher einen so geringen Erfolg gehabt, weil es in jenem Lande nichts als unwegsame Schluchten gebe, die den Truppen entweder ganz un— bekannt wären, oder wohin sie den Chouans nicht solgen könnten; die Anlegung großer Landstraßen sey daher das einzige Mittel, dem Unwe⸗ sen in diesen Gegenden ein Ende zu machen; auch Handel und Ge⸗ werbfleiß würden dabei gewinnen; man solle daher die arbeitende Klasse hauptsächlich mit dem Straßenbau beschäftigen; da dies letztere durch das vorliegende Gesetz beabsichtigt werde, so könne er nur für die Annahme desselben stimmen. Hr. Comte glaubte gerade umgekehrt, daß dieses Gesetz seinem Prinzipe nach völlig mangelhaft sey, und daß es bei seiner Anwendung dem beabsich—⸗ tigten Zwecke keinesweges entsprechen werde; die Minister hätten dies aus Erfahrung wissen sollen; schon im vorigen Jahre sey ein Kredit bewilligt worden, um die brodlosen Arbeiter in Paris zu beschäftigen; dies habe aber nur die Folge gehabt, daß sofort eine Masse von Arbeitern aus den Provinzen der Hauptstadt zu⸗ geströämt wären und daß die Regierung dadurch nur noch verlegener als zuvor geworden sey; man habe sich endlich genöthigt gesehen, die Arbeiten einzustellen und den feem— den Arbeitern, um nur ihrer los zu werden, die Mittel an die Hand zu geben, nach ihrer Heimath zurück zu kehren. Aber nicht bloß in ökonomischer, sondern auch in politischer Hin⸗ sicht, scheine der vorgelegte Gesetz Entwurf ihm mangelhaft, und zr könne sich seiner Selts unmöglich dazu verstehen, den Mini⸗ stern eine Summe von 18 Millonen zu bewilllgen, um solche nach eigener Wlillkütt zu verthellen. Der Handels Minss en

suchte die Ansicht zu bekämpfen, insofemn nachtheilig sey, als es auf direkte oder indirekte Weise eine Llrmen-Taxe einführe; die Regierung kenne zu gut die Mißbräuche, die in einem Nachbarlaude aus einer übermäßigen Armen⸗Taxe entsprungen wären, als daß sie jemals daran den— ken könnte, eine solche in Frankreich einzuführen; aber die Han— dels-Krise, woran Frankreich leide, und die hoffentlich nicht ehr von langer Dauer seyn werde, mache es deingend nothwen—

daß das Prinzip des Gesetzes

dig, daß der Staat jener zahllosen Menge von Arbei— tern zu Hülfe komme, die früher in Prloat-Unterneh— mungen beschäftigt gewesen, jetzt aber außer Beod wä— ren. „Man behauptet“, äußerte der Minister am Schlusse

. Vortrazes, „daß die Re4lerung sich durch die beabsichtigte Maaßregel eine arbeitende Klasse selbst schaffe, die sie werde er— nähren müssen, und daß sie sich sonach im nächsten Jahre in der Noth wendigkeit befinden werde, zu diesem Behufe nene Hülfsmittel von der Kammer zu verlangen. Dies ist indeß eine Frage, die gar nicht hierher gehört; es sst nicht davon die Rede, die Zahl der Arbeiter zu vermehren, sondern nur diejenigen un— ter ihnen zu unterstützen, denen es an Beschäftigung fehlt, und die man doch unmöglich Hungers sterben lassen kann. Man be— hauptet ferner, daß, insofern man die beschlossene Bahn betrete, das Volk jedesmal, wenn es ihm an Arbeit fehle, der Regie— rung drohen und einen Aufruhr vorbereiten werde, um sich die benöthigte Unterstitzung zu verschaffen. Die Regierung wird aber den öffentlichen Frieden aufrecht zu erhalten und den Ge— setzen Achtung zu verschaffen wissen; dadurch wird sie das Ver— tranen wiederherstellen, und wenn dieses erst zurückgekehrt ist, wird auch der Gewerbfleiß neu wieder aufblühen.“ Hr. C. Gi— raud versprach sich von dem Gesetze namentlich für die west— lichen Departements großen Nutzen. Auch die Herren Estan—⸗ celin und Virey äußerten sich zu Gunsten desselben. Hr. Odi— lon⸗Barrot gab seine Meinung in nachstehender Weise ab: „Wenn in Folge irgend einer großen Katastrophe die Geschaͤfte daniederliegen, das Vertrauen verschwunden ist, die Kapitalten inne gehalten werden und das Volk gleichsam immer in der Erwartung irgend eines neuen wichtigen Ereignisses schwebt, so haͤlt es schwer, daß die Regierung diesem Stillstande ahhelfe; sie koͤnnte 59, 69, ja 100 Millionen in dieser Absicht fortwerfen, ohne daß sie ihren Zweck erreichen wuͤrde. Im vorigen Jahre wurden 39 Mill. be⸗ willigt, um dem Handel und Gewerbfleiße neues Leben zu geben; den Erfolg dieser Maaßregel kennen Sie einige Privat⸗Liquidationen sind dadurch erleichtert worden, aber der Stillständ in den Geschaͤften ist der⸗ selbe geblieben. Dies muß uns veranlassen, vorsichtiger fuͤr die Zu⸗ kunft zu seyn, und zwar um so mehr, als damals, gleichzeitig mit jenen 30) Millionen, eine andere Aufmunterung bewilligt wurde, die, wenn gleich ungleich geringer, als jene, einen weit positiveren Nutzen ef ie hat: ich meine die Einfuͤhrung eines Diskontir⸗ Burcaus. Wo die Regierung bn als Handeltreibender auftritt, wo sie selbst der Unternehmer oͤffentlicher Bauten ist, da wird in der Regel, wie die Erfahrung uns hinlaͤnglich lehrt, mit sehr vie⸗ lem Gelde sehr wenig geschaffen. Man erinnere sich nur der Ka⸗— nal⸗Bauten unter dem Villéleschen Ministerium, in die viele Mil⸗ lionen gesteckt wurden, ehe man einmal die Schwierigkeiten und Resultate des Unternehmens gehdoͤrig berechnet hatte. Meine Mei⸗ nung in dieser Hinsicht ist aber durch eine neuere Erfahrung, die ich waͤhrend der kurzen Dauer meiner Verwaltung der Hauptstadt gemacht habe, noch verstaͤrkt worden. Das Volk war seinen Gewohnheiten entruͤckt worden; es verließ die Werkstaͤtten, trieb sich auf dffentlichem Markte umher und naͤhrte sich mit Hirngespinsten; Jeder glaubte, daß er das Le⸗ ben in vollem Maße genießen koͤnne, auch ohne zu arbeiten Doch durfte man nicht sofort jene gewaltsamen Mittel anwenden, deren man sich unter anderen Umstaͤnden gegen Herumtreiber und Tage⸗ diebe bedient haben wurde Es gab ünter ihnen Maͤnner, die sich waͤhrend der Juli-Revolution heldenmuͤthig benommen hatten und Schonung erheischten. Die Stadt errichtete allo öffentliche Werk⸗ staͤtten, um die Klasse der Arbeiter zu beschaͤftigen; sie that solches wider ihren Willen und gab dabei bloß dem Drange der Umstaͤnde nach. Die Werkstaͤtten wurden eröffnet; bald zeigten sich aber die be⸗ klagenswerthesten Resultate; was aus den Werkstaͤtten hervorging, trug den Stempel des Muͤßiggangs an sich; die Arbeiter waren ohne Aufsicht, sie uͤberließen sich, da es nicht ihr eigenes Interesse galt, allerhand Zerstreuungen, spielten Karten, und Betrug und Gaunerei verdraͤngten bald jede ernstliche Arbeit Kaum hatte sich daher auch der Sturm der Zeit etwas gelegt, so ließ die staͤdtische Verwaltung die Werkstaͤtten wieder schließen, fest entschlossen, sie nie wieder dͤff—⸗ nen zu lassen. Ich wiederhole es: ist das Vertrauen gelaͤhmt, und sind die Kapitasten verschwunden, so kann die Regierung diese Lage der Dinge nicht aͤndern; wenn aber guͤnstige Zusicherungen das Ver⸗ trauen neu beleben, wenn Nachrichten vom Auslande zuů dem Glau⸗ ben berechtigen, daß der Friede erhalten und befestigt werden wird, wenn die Fonds steigen und die Privat- Unternehmungen wieder ei⸗ nigen Aufschwung gewinnen, so bleibt nur eins zu thun uͤbrig daß man naͤmlich die Verwaltung moͤglichst vereinfache, dem Handel und Gewerbfleiße möglichst wenig Hindernisse in den Weg lege und dabei nicht bloße Orts-Interessen, sondern das allgemeine Interesse des Landes ins Auge fasse. Nach diesen wenigen n,, ,. bleibt mir nur noch zu bemerken uͤbrig, daß es meine Absicht nicht ist, gegen den vorgelegten Entwurf zu sprechen; doch gestehe ich, daß ich minder nachsichtig gegen die für u nvorher⸗ gefehene Fälle verlangten 5 Millionen bin. Es ist mir nicht recht klar, was die Minister darunter meinen. Wir werden noch lange genug beisammen bleiben, daß die Regierung immer, falls un⸗ vorhergesehene Beduͤrfnisse wirklich eintreten sollten, einen nach⸗ traͤglichen Kredit von uns verlangen kann. Aber 3 Millionen zu unbestimmten Zwecken zu bewilligen, scheint mir nicht gerathen.“

Der Handels-Minister bestieg nach Hen. Odilon⸗Barrot noch einmal die Rednerbühne, um einige von diesem aufgestellte Behauptungen zu widerlegen; namentlich war er der Meinung, daß die im vorigen Jahre bewilligten 30 Mill. doch wohl nicht so ganz weggeworfen gewesen wären, als der vorige Redner es meine; auch glaubte er, daß der Grundsatz, die Regierung dürfe nie selbst als Entrepreneur auftreten, sich nicht unbedingt aufstellen lasse; was die von Hrn. Odilon⸗Barrot verlangte Vereinfachung des Geschäftsganges betreffe, so werde er (der Minister) in we⸗ nigen Tagen entweder der Deputirten- oder der Pairs⸗Kammer einen Gesttz-Entwurf vorlegen, wodurch die Exmittirung von Grundbesitzern, wo das allgemeine Beste solches erheische, er⸗ seichtert werden solle. Moch bleibe hm übrig, einige Werte über die verlangten s Mill, für unverhergesehene Fälle ju sagen ob—

gleich die Lage des Landes sich mit jedem Tags bessere, so könne das Ministerium sich doch nicht für die allgemeine Aufrechthal— rung der öffentlichen Ruhe verbürgen, wenn die Kammer ihm nicht einige Fonds für diesen Zweck zur Disposstion stelle; e stehe dafür ein, daß selbige nur auf eine nützliche Weise ver— wendet werden würden. Hr. Salsverte bekämpfte den Gesetz Entwurf nur wegen der Bestimmung, die dem Minister des Ju— nern 5 Millionen zu nicht specificirten Zwecken liberweist. Särr Gauguier schlug vor, die Regierung Jur Eröffnung einer An— leihe von 300 Mill. in proc. Renten zu ermächtigen, wovon er 100 Mill. zum Straßenbau, 100 Mill. zur Unterstützung des Handelsstandes, 75 Millionen zur Vollendung mehrerer in Paris m, Bau begriffener Gebäude und 25 Mill. zur Eröffnung Änes Diskontir⸗Bureaus in der Hauptstadt verwendet wissen wollte. Nach einigen Bemerkungen des Srn. Delpont trat der Königl. Com— missair, Hr. . Du pin, mur Vertheidigung des Gesetz-⸗Entwurses auf. Der Handels⸗Minister ergriff sodann zum drittenmale das Wort, um die von Herrn Voyer d'Argenson wiederholt auf— gestellte Behauptung, daß jener Entwurf einer Armen⸗Taxe gleiche, zurüchuweisen. Der Graf v. Lameth kam noch ein— mal auf die im vorigen Jahre bewilligten 30 Millionen zur Un— terstützung des Handels standes zurück und gab den Wunsch zu erkennen, daß öffentlich über die Verwendung dieser Summe Rechnung gelegt werden möge. Herr B. Délessert bemerkte, daß diese Rechnung bereits in dein Finanz-Budget niedergelegt sey; es wären dem Handelsstande 27 Millionen dargeliehen wor— den, wovon kaum ein Drittel verloren gehen würde. Der Be— richterstatter, Herr Cun in-Gridaine, faßte hierauf die allge⸗ meine Berathung zusammen; die Diskussson über die einzelnen Artikel wurde bis auf den folgenden Tag verschoben.

Paris, 29. Okt. Der heutige Moniteur enthält auf Anlaß der Nachricht von der Feststellung der Grundlagen des . zwischen Belgien und Holland folgenden

rtike!:

„Die letzten aus London eingegangenen Nachrichten uͤber die . Angelegenheit haben in Paris einen Eindruck gemacht, der beweist, welchen Werth die wahrhafte öffentliche Meinüng auf die Aufrechthaltung des Friedens legt. Andererseits hat die Ruhe, welche bei den wichtigen Debatten uͤber die Konstituirung einer der o, Gewalten herrschte, die Achtung Aller für die Buͤrg⸗ chaften der Charte und fuͤr die Unabhaͤngigkeit einer unter den Auspizien eines aus der Revolution von 1839 hervorgegangenen Gesetzes gewahlten Kammer kund gegeben. Diese mit einander zusammenhaͤngenden That⸗ sachen werden den ernsten Gemüthern Stoff zum Nachdenken geben. Solche befriedigende und so vielen Verküͤndigungen widersprechende Resultate gewaͤhren große Hoffnungen fuͤr die Zukunft. Erinnern wir uns, ohne weiter zuruͤckjugehen, der Besorgnisse, die man, daran glaubend oder nicht, noch vor sechs Wochen Kber die Lage der in— neren und auswaͤrtigen Verhaͤltnise zu verbreiten suchte. Die Ver⸗ en,. dessen, was geschehen ist mit dem, was man verkuͤndigt

atte, gewaͤhrt von Zeit zu Zeit nuͤtzliche Belehrung. In ihr liegt eine strenge Zurechtweisung fuͤr die Parteien, so wie die ein— fachste Rechtfertigung der Regierung; denn es giebt keine bered⸗ tere Widerlegung, als die Ereignisse. Die durch viele Taͤu⸗ schungen belehrten Interessen halten sich jetzt in der Politik nur an die Erfahrung; die Theorieen und die Prophezeiun— gen, die so Manchen betrogen haben, sind im Kredit gesunken. Das , ,,. Gefuͤhl der Sicherheit hat bereits seine Wirkung auf die Geschaͤfte erstreckt. Der Geist der Anarchie ist verschwunden und mit ihm die periodischen Unruhen, welche den Gewerbfleiß, Handel und Kredit laͤhmten. Je ruhiger die Meinungen werden, desto lebhafter ruͤhren sich die vositiven Interessen. In allen Thei⸗ len des Landes beginnen die Geschaͤfte wieder aufzuleben. Der Bo⸗ den hat unter den Fuͤßen der treuen Armee und der wackeren Natio⸗ nal⸗Garde, welche die Ruhe auf allen Punkten, wo sie bedroht war, mit dem Gewehr im Arm wiederherstellten, neue Festigkeit gewon—⸗ nen. Der Einfluß der Staats⸗ Gewalten hat die ungesetzlichen Ein⸗ wirkungen, die sich die Herrschaft uͤber die dffentliche Meinung strei⸗ tig machten, beseitigt. Die Charte wird alle Hindernisse besiegen. Die auswaͤrtigen Fragen sind ihrer Loͤsung nahe. Italien ruft auf das Ansuchen Frankreichs die Seinigen zuruͤck. Polen, das so manchen Tapferen beweint, trachtet jetzt nur noch dahin, sich von den Unfaͤllen eines allzu ungleichen Kampfes zu erholen. Belgien und Holland werden der Weisheit Europa's eine gegensei— tige Sicherheit verdanken, welche fuͤr die allgemeine Ruhe des Kon⸗ tinents von Wichtigkeit ist, und die, wir haben gegruͤndete Hoffnung dazu, von derjenigen dieser beiden Maͤchte, die uns bereits lhre Un⸗ abhaͤngigkeit verdankt, als eine neue Wohlthat angenommen werden wird. Elend lebt uns ein doppeltes belehrend,s Beispiel, das eines vielleicht schlecht berechneten Widerstandes einer der gesetzge—⸗ benden Gewalten, der in Frankreich keine Nachahmer finden wird, und das der few ien heft Standhaftigkeit seiner Regierung, ein Beispiel, das die unsrige nöthigenfalls auch gegeben haben würde. Die Maͤchte endlich, von dem gemeinsamen Gefuͤhle fuͤr die wahren Interessen der Menschheit beseelt, fahren fort, mit philanthropi— scher Eintracht für die allgemeine Ruhe der Nationen zu wachen. So wird der Frieden über allen Ehrgeiz wie uͤber allen Groll den Sieg davontragen! So werden im Innern und nach außen hin die Versprechungen unserer Regierung in Erfuͤllung gehen! Die allgemeine Entwaffnung wird in Europa vorbereitet; mögen also auch die Leidenschaften im Schoße unseres schoͤnen Vaterlandes die Waffen niederlegen. Der gegenwaͤrtige Augenblick ist guͤnstig dazu. Das Land bedarf der Mitwirkung aller Krafte, um in den Augen der ubrigen Vblker den Sieg der Freiheit durch fortschreitende Ci—= vilisation zu rechtfertigen. Beweisen wir der Welt, daß die Frei⸗ heit die Burger besser und die Staaten gluͤcklicher macht. Dies ist eine edle, Frankreichs wuͤrdige und den Nationen nuͤtzliche Propa—= ganda. Die Ehre jener gluͤcklichen Resultate, welche der Charte und dem Frieden neue Buͤrgschaften gewaͤhren, gebuͤhrt der be— wundernswerthen National-Garde, der patriotischen Armee, der von so guten und aufrichtigen Gesinnungen beseelten Kammer, dem Könige, dessen edle Hingebung fuͤr das öffentliche Wohl sich stets unermuͤdet . t hat, uünd endlich der schnellen und sich ren Einsicht dieser lebhaften und geistreichen Nation, die, auf einen Augenblick durch die Taͤuschungen irre gefuhrt, welche der sophisti⸗ sche Geist der Parteien ihr unter lockenden Farben vorhielt, bald wieder zur Besinnung kommt, sich Aufklaͤrung verschafft, das Wah e mit bewundernswerthem Takte herausfindet und stets damit schließt, der Vernunft Gehör zu geben.“

Der Ex⸗Dey von Algier, Hussein⸗Pascha, ist gestern in ei⸗ nem Postwagen von hier abgereist; er. geht zundchst nach Nina, um dert ein Sau zu mietken, deg er den Winter ber min fach

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