1831 / 307 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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welche allein fuͤr die der

Börden zn wenden, nicht beobachtet ist, so macht berselbe bekannt, daß diesenigen, welche sich unmittelbat an ihn wenden, sich selbst die Schuld beizumessen haben, wenn ihre Gesuche unberkicksich⸗ tigt bleiben.

Die hie sige Allgemeine Zeitung meldet: „Die Re⸗ gierung des Gouvernements Wilna hat auf Veranlassung des dortigen Kriegs- Gouverneurs bekannt gemacht, daß alle Mar—⸗ schälle und Chefs des Adelstandes, Eigenthümer oder Administra⸗ teren von Gütern des Gouvernemenis Wilna dem genannten Gouberneur, diejenigen aus den vier e,, . Distrikten aher dem Bezirké-Chef derselben, General Schürmann, über alle Individuen, welche sich in der letzten Zeit von ihren Wohnungen entfernt haben, genaue Nachrichten einsenden sollen, mit ausdrück⸗ licher Erwähnung des Namens, so wie des Orts, von wo, so wie der Zeit, in welcher, und der Gegend, wohin sie sich ent— fernten, ferner wo sie sich jetzt möglicher Weise aufhal— ten können, welches die Ursachen und Veranlassungen ih⸗ rer Entfernung waren, und was für Vermögen sie hinterlassen haben. Eben diese Regierung hat von dem Gouverneur von Wilna die Anzeige erhalten, daß die Bauern mehrerer Grundstücke sich dem Müßiggang und der Liederlichkeit ergeben und als Land— streicher in den Wäldern versteckt halten, indem sie die Wirth— schaftsarbeiten vernachlässigen und das Feld unbesäet lassen, wes—⸗ halb unfehlbar für das nächste Jahr ein Getreidemangel voraus⸗ zufehen ist, und in Folge dessen macht dieselbe bekannt, daß alle Stadt- und Landschafts-Behörden dieses Gouvernements den Auftrag erhalten haben, die wirksamsten Maaßregeln zu nehmen, daß alle zu besäende Grundstücke aufs schleunigste bestellt wer— den, und daß die Verwalter von Gütern, im Fall sie nicht im Stande sind, die Bauern durch eigene Mittel zur Erfüllung ih— rer Pflichten zu zwingen, die nächste Regierungs-Behörde um Beistand ersuchen können.“

In der hiesigen Bronzen⸗Fabrik von Gregoire und Compagnie ist man mit dem Guß einer Statue zum Andenken an den Für— sten Joseph Poniatowski beschäftigt, welche den Helden zu Pferde darftellt; die Figur des Reiters ist schon fertig, und man wird nun das Pferd gießen.

Deutschland.

München, 29. Okt. In der 126sten öffentlichen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde die Berathung über die Rückäunßerung der Reichsräthe, hinsichtlich der Gesetzes-Entwürfe über die Freiheit der Presse sund deren Mißbrauch, fortgesetzt, und zwar über den Gesetz-Entwurf, das Verfahren bei den Ueber⸗ tretungen, Vergehen und Verbrechen der Presse und ihrer Erzeug—⸗ nisse betreffend. Die Kammer der Abgeordneten stimmte fast allen Mogificationen der Kammer der Reichsräthe bei. Hinsicht⸗ lich des Gesetz- Entwurfes, die Bildung der Geschwornen-Gerichte betreffend, hatte die Kammer der Reichsräthe beantragt, daß die durch die Landräthe anzufertigende Liste der Geschwornen statt 300 Namen nur 150, und daß der General⸗Commissair des Regie⸗ rungs-Bezirkes, mit Zuziehung der Direktoren beider Regierungs— Kammern, statt 100 Namen nur 5 beisetzen soll. Die Kam— mer der Abgeordneten verwarf diese Vorschläge und beschloß, daß es bei den Bestimmungen im Gesetz-Entwurf verbleiben eil. Endlich beschloß die Kammer der Abgeordneten auf den Antrag des Abgeordneten Willich, daß, im Fall das Preßgesetz nicht zu Stande kommen sollte, das Gesetz, die Verbesserung der Geschwornen-Gerichte betreffend, für den Rhein-Kreis er— halten werde. Nachdem nun über alle 6 die Freiheit der Presse betreffenden Gesetz- Entwürfe die Berathungen beendigt waren, wurden die aus diesen Berathungen hervorgegangenen Beschlüsse verlesen, genehmigt und mittelst Schreiben der Kam⸗ mer der Reichräthe überschickt.

Spanien. Madrid,

18. Oft. Den in der heutigen Hofzeitung enthaltenen Bulletins über das Befinden des Königs zufolge, wird Lerselbe noch immer durch seinen Gichtanfall an das Bette Gesesselt und hat die Nacht vom 16. auf den 17. schlaflos und unter großen Schmerzen im linken Fuße zugebracht.

Griechenland.

Eaglische Blätter theilen aus der Maltaer Zeitung fol— gende Peoclamation mit, welche der Russische Contre-Admiral KRicord nach der durch den Admiral Miaulis veranlaßten Ver— brennung der Griechischen Flotte am Bord der Fregatte, „Fürstin Lowich!, am 15ten August erlassen hat:

„Die der Regierung Griechenlands von den Hydrioten zuge⸗ fügten Beleidigungen fuhrten mich nach Poros. Meine Absichten waren hicht feindseliger Art. Ich kam, um der Regierung den von ihr verlangten Beistand zu leisten und sie gegen die Folgen eines schrecklicheit Verraths zu schuͤtzen, in Gemaͤßheit der Wuüͤnsche mei⸗ nes erhabenen Souverains und seiner Verbuͤndeten, welche, gleich ihm, in Griechenland Ruhe und Ordnung t bewahren und den einstweilen daselbst festgesetzten Zustand der Dinge aufrecht zu er— halten gesonnen sind. Die Hydrioten, durch treulose Ein fiüͤsterun⸗ gen verleitet und ihrer Pflichten gegen ihr eigenes Land uneinge— benk, Letzten die den verbündeten Mächten schuldige Ehrerbietung und Dankbarkeit hintan und verschmaͤhten die Ermahnungen und Aufforderungen, welche ich vercint mit dem En lischen und dem, Franzoͤsischen Befehlshaber dieser Station an ste rich⸗ tete. Sie licken Irrthum auf Irrthum, Verbrechen auf Verbrechen folgen. Ja, sie gingen in ihrer Verblendung, in ihrem Wahnsinn so weit, daß sie gegen die unter meinen Befeh= len stehenden Fahrzeuge Sr. Kaiserl. Majestaͤt Feindseligkeiten be⸗ gannen. Ein solches Verbrechen konnte und durfte nicht ungestraft bleiben. Ich rächte die eben so ungerechte als unbesonnene That an den Hodrioten, welche sich an Bord der beiden Korvetten befan— en, von denen die Kaiserl. Brigg „Telemach“ angegriffen wurde, und auf das Gesuch der Einwohner von Poros, die es mäde waren, die Ausschweifungen der Insurgenten zu ertragen, unt erstuͤtzte ich dirselben in Wiederherstelling der Ordnung und Ruhe zu Poroz. * Aber noch gehen die Anstifter dieses empoͤrenden Komplotts, lche SDder, Russischen Flagge zugefügte Be⸗ schimyfung verantwortlich sind, und die allein die ihrem Ver⸗ brechen gebührende Zuͤchtigung erfahren müuͤssen, ungestraft ein- her. Es war meine Schuldigkeit, die geeignetsten und streng⸗ sien Maagßregeln zu ergreifen und die Folgen, welche sie sich selbst zugezogen haben, uͤber ihre Häupter zu bringen, ohne ein irre gelei⸗ retes, aber unschuldiges Volk neuem Mißgeschick auszusetzen. Ich beschloß daher, mich nach Hydra zu begeben und den Einwohnern zu erklären, daß ich so lange, bis sie mir die Urheber dieser der RMussischen Flagge angethanen Beleidigung auslieferten, die Insel mit der srengsten Blokade einschließen würde Indem ich' sedoch Die Wünsche in Hetracht jog, welche mir die Befchizhaber der Eng? lischen und Franzbsischen Streitkräfte zu erkennen gaben, faßte ich den (ntschluß, die Ausführung dieser Maaßregeln noch so lange susßuschieben, bis mir die desfallstgen Befehle meines erhabenen Sonvergins zukaͤmen. Da ich indeß zu gleicher Zeit nicht zuge⸗ ben kann, daß bewaffnete Hydriotische Fahrzeuge frei und? un⸗ gehindert zen Archipelagus beschiffen, um die Infeln und den aus närgen Handel ju bergußen, so vereinige ich mich mit dem Fran⸗ zösischen und dem Englischen Befehlshaber zu der Erklaͤrung, daß

5 1644 die freie Schifffahrt gestattet werden kann, und daß alle solche, wenn sie auf der See angetroffen werden, in die Haͤfen, wo sie ausgelau⸗ fen sind, zuruͤckgeschickt werden sollen; daß die Befehlshaber der ver⸗ bündeten Maͤchte, um die Verbreitung des Aufstandes iu verhindern, alle Fahrzeuge, an deren Bord man Kriegsvorraͤthe, Waffen oder andere Artikel, welche die gewöhnliche Ladung eines Staatsfahrzeu— es ausmachen, vorfindet, als im Dienste der Insurrection ste⸗ hend betrachten und daß sie an den im Aufstande befindlichen Orten nur solchen Fahrzeugen die freie Schifffahrt gestatten werden, welche zur Verprovlantirung der Insel⸗Bewohner erforderlich sind. In Gemaͤßheit dieser, durch gemeinsame Zustimmung angenom⸗ menen Grundsäͤtze, erklaͤre ich, daß ich, bis mir die Befehle zukom⸗ men, um die ich hei meinem Hofe nachgesucht habe, die größte Thaͤ⸗ tigkeit und jede noͤthige Strenge anwenden werde, um diese Maaß⸗ regeln in Vollziehung zu bringen und die Ruhe des Archipels, so wie die Sicherheit des Handels ünd der Schifffahrt Rußlands, zu ver⸗ buͤrgen. In dieser Absicht bin ich im Begriff, mich selbst vor Hydra u degeben und die Streitkraͤfte zu verstaͤrken, welche der Franzdsi⸗ he und der Englische Befehlshaber vor jener Insel aufzustellen üͤbereingekommen sind.“

Baiersche Blätter melden die glücklich erfolgte An— kunft des Prof. Thiersch aus München (dessen Abreise nach Griechenland seinerzeit gemeldet worden) in Nauplia. Beim Abgange der letzten Nachrichten war derselbe im Begriff, seine Reise nach Argos, Mykene, Athen und Korinth fortzusetzen.

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Berlin, 3. Nov. Zu Breslau ersolgte am 24. Oktober in der Aula Leopoldina die öffentliche feierliche Uebergabe und Uebernahme des Rektorats der dasigen Universstät. Der zeit— herige Rektor, Herr Konsistorialrath und Prof. Dr. Wachler, trug in einer Lateinischen Rede die Ereignisse bei der Universstät im abgelaufenen Jahre vor, proklamirte darauf seinen Nachfol⸗ ger, den Herrn Prof. Dr. Huschke, nebst den neuen Dekanen und Senats⸗Mitgliedern, und überreichte dem Ersteren die Sta— tuten, die Stiftungs-Urkunde, die Seepter, das Album der Uni— versität und die Decoration des Rektors unter den besten Se— genswünschen. Hierauf sprach der neue Rektor in einer Latei⸗ nischen Rede über die Nothwendigkeit der Verbindung sittlicher Veredlung mit dem wissenschaftlichen Studium auf den Deut— schen Universitäten. Der Regierungs-Bevollmächtigte und Kurator der Universität beschloß diese Feierlichkeit durch eine Lateinische Rede, worin er sich gegen das Verbindungswesen der Studirenden und ihre irrigen Ansichten darüber aus sprach. Das Dekanat führen in diesem Jahre: 1) in der evange— lisch-theologischen Fakustät der Konsistorialrath und Prof. Pr. Middeldorpf; 2) in der katholisch-theologischen Fakultät der Kano⸗ nikus und Prof. Dr. Ritter; I) in der juristischen Fakultät der Prof. Dr. Witte; 4) in der medizinischen Fakultät der Geheime Medizinalrath und Prof. Dr. Wendt; 5) in der philosophischen Fakultät der Prof. Dr. Weber.

Aus Posen vom 26. Okt. schreibt man: Am ten d. endete in Meseritz, als ein Opfer der Cholera, der dasige Kreis— Physikus, Dr. Zeuschner, Ritter des rothen Adler-Ordens 4ter Klasse, ein als Mensch wie als Arzt gleich ausgezeichneter Mann, sein rastlos thätiges Leben. So wie er im Leben die allgemeinste Achtung selbst in entfernten Gegenden des Auslandes genoß welchem er besonders als trefflicher Augen-Operateur, dem Viele die Herstellung der bedrohten oder schon erloschenen Sehkrast ver— dankten, bekannt war so wird auch sein Dahmscheiden allge— mein und innig betrauert; besonders schwer werden die Armen seinen Verlust empfinden, gegen die er, von seiner würdigen Gat⸗ tin treulich unterstützt, im Wohlthun nie ermüdete, und stets wird sein Name in dankbarem, ehrenvollen Andenken bleiben. * *

*. g In der Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 2. Nov. Mittags 153 603 1237 113 Hinzugek. bis zum 3. Nov. Mittags 20 5 10 118

Re ern e tn, Bromberg.

Kreis Wongrowitz, in der Stadt Gollane wiedy und Dziewierze wo, 246 Okt. Stadt Goll Okt. Kreis

27. Okt. Regierungs-⸗Bezirk Danzig.

20. Okt.

Graudenz, in Groß-Leittenan und Klein⸗E

zum 25. Okt. Regierungs⸗Bezirk Königsberg.

Regierungs⸗Bezirk Gumbinnen.

Pillkallen, in Daynen, b. z. 19. Okt.

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23 Personen erkrankt, 9 genesen und 14 gestorben.

erkrankt, 1354 genesen und 1465 gestorben.

ogillno, in Wielowies, Gembitz, towo, Slowikowo und Z3lot niki bis zum 21 Okt. Schubin, in Dobieszewo, Rosworke und Klein- klensk bis zum 20. Okt, in Wolwark und Koloczkowo hi

z, in

21

an ez an

Regierung s-Bezirk Marienwerder. Kreis Rosenberg, in der Stadt Frei stadt 15. Riesenwalde, Stein und Mosgau bis zum 26. 53 6 ern; Kreis Konitz, in Tuchel am 16 Okt. n Flatow, in der Stadt Kammin und in Grunau am 25.

Berliliner Börse. Den 3. November 1831.

.

Danziger Landkreis, in Neukrug und Voͤglern

Oh

Land⸗Kreis Königsberg, in Mandeln b. z. 15. Okt; Rastenburg, in Groß Blaustein und Fuͤrstenau b. z. i

Kreis Ragnit, in Schillehnen, Bittehneu und Lubboenen bis zum 15. Okt.; Kreis Heidekrug, in Kint— 13. Okt. Kreis Niederung, in Neukirch b. z. 15 Ott;

yck, in Skradauneu und Chrzanowen, b. z. 26. Okt. Angerburg, in der Stadt Angerburg, b. z. 27. Okt.;

In Hamburg sind vom 31. Okt. bis 1. Nov. Mit k,

In Wien und den Vorstädten sind vom 27. bis 28 Mittags 53 Personen erkrankt, 21 genesen und 24 gesto Seit dem Llusbruche der Cholera bis ju gedachtem Tage überhaupt in Wien (ausschließlich des Militairs) 3088 Per Vom Militair 269 Individuen erkrankt, 141 genesen und gg gestorben.

Amtl. Fonds- und Geld- Gours Zettel. (rer /a. Co

Dr, fe

dx Osipr. Plandbrł. Pom. Pfandbr. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K. u. N L. Sch. d. -u N.

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St. Schuld- Sch. Er. Engl. Anl. 18 Pr. Engl. Anl. 22 Er. Engl. Obl. 30 Kurnt Ob m.. C. Nink. Int. Sch. dt. Berl. Stadt- Obl. Königsbg. do.

Elbinzer do. Iloll. vollw. Duk. Danz. do. in Ih. Neue dito. we, r. Pfandb. 98 Friedrichsd'or.

Grosshꝝ. Pos. ilo. 98 Disconto tem , ᷣᷣ·ᷣ· ᷣ‚ Q 2: , 2 . 2

Wechsel- Cours.

357 F.

.

1

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Amsterdam dito Hamburg dito London Haris

z 150 EI. Breslau Leipai

PFetershurg BRK. Warschau

994 1051 1054 105

60

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13

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Hreuse. s

Bries.

; sin Urussow und vom Leibarzt Creighton begleitet, gefolgt ist.

Bis zum 3. Nov. Mittags Summa 1973 605 1247 118 Hierunter sind vom Militair 25 12 13 = In ihren Wohnungen werden behandelt 88 Personen, in

den Hospitälern 30. In Potsdam waren erkr. genes. geflorb. Bestand. bis zum 29. Okt. 30 22 = Hinzugek. v. 30. Okt. bis 2. Nov. 7 1 7

ö z Summa 37 8 79 ö. In Königsberg waren

erkrankt genesen gestorben Bestand 703

bis zum 25. Oktober 1928 1151 74 hinzugekomm. am 26. 9 1 3274 12 11 69 2X8. t ö 61 Summa 1970 1177 61 In Tilsit sind gest. Bestand 172 15 In Breslan sind gest. Bestand bis zum 30. Okt. . 3 471 175 Darunter Militair. . . 2 9 3 In Magdeburg waren erkrankt genesen gestorben Bestand bis zum 29. Oktober. 351 71 220 hinzugek. am 369. Oktober .. 26 11 9 ö 4 25 5 17 1. November 12 14 7 2. t 16 8 n

Summa 430 109 265 Darunter Militair 35 8 18

Llusbriiche der Cholera sind bemerkt: Regierungs-Bezirk Potsdam. Kreis Ost⸗Havelland. In Alt-Geltow ist am 21. Okt.

i Person an der Cholera verstorben (seitdem keine Erkrankungen eiter).

rr g e , n n e Breslau.

r res lau, in Ja nau und Kawollen am

27. Okt. Kreis Ohlau, in 3Zottwitz am 27. Okt.

. Regierungs⸗Bezirk Oppeln.

Kreis Oppeln, in Zwodezytz am ig. Okt., in Groß—

Schimnitz und Malimo am 26. Okt., in Czarnowanz und

i , am 2 Oltober. Kreis Neustadt, in Weingafse, erppen, Lobkowitz b. z 22. Okt. Kreis Kosel, in Krzano—

witz und Miedar am 238. Okt.

n , , . Posen.

Kreis Posen, in Kiekrz 25 Okt; Kreis Obornik, in

Tarnowo und Gaseiejowo 21. Okt., Parkowo, 24. Olt.,

Kupiaty, Alt-Luskun und Briesen bis zum 28. Okt; Kreis

Samter, in der Stadt Samter, in Neudorf und Swidlino

Auswärtige Börsen.

g Amsterdam, 29. Oktober. Niederl. wirkl. Schuld 393.

Hamburg, 1. November.

London, 28 Oktober. 3proc. Cons. 825. Bras. 44.

Russ. 99.

3 Wien, 29. Oktober. Sprae. Metall. Sig 4proc. J4. oblig? 135 e e id:

; Kan- Billets 15. 6proc. An- 42 Mill. S5. Oesterr. 5proe. Metall. S. Russ. (von 1833) &]

Oesterr. pre. Metall. 843. 4proc. JI5z. Bank - Aetien 1066. Engl. Anl. 923. Russ. Anl. Hamb. Cert. 63. Poln. 115. Ua. ss

Dän. 6373. Mex. 32. Port.

Loose zu 100 FI. 1733. F

Königliche Freitag, 4. Nov.

Sch au spiele.

Fischer: Julia.)

spiele: „Der Weihnachtsabend“, von Bahroͤt. Königstädtisches Theater.

Feenreiche, Zauberspiel in 2 Akten.

conets 77. 50. proc. Span. Rente perp. 54. Frankfurt a. M., 31. Okt. S5 75. 4proc. 76. 75.

172. G. Poln. Loose 573. 57.

Redacteur John. Mitredaeteur Cottel. /

keinem Kriegsschiffe, welches an her Insurrectjon Theil genojnmen, 6

bis zum 31. Okt. Kreis Pleschen, in Kowalewo am 26. Ott.

Im Opernhause: Die Vestalin, Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; Mussk von Spontini.

NEUESTE BGeRkSERN- NACHURICHLEEM. Paris, 28. Okt. 5proc. Rente g4. gproc. 66. 5. 5

ö Sonnabend, 5. Nov. Im Schauspielhause: Die Licht steiner, dramatisches Gemälde in 5 Abtheilungen, mit einem

Freitag, 4. Nov. Lindane, oder: Der Pantoffelmachtt

Oesterr. 5proc. Metall. 2a proc. 443. Iproc. 203. G. Bank⸗ ten 1316. 1312. Partial⸗Obl. 1763. 1261. Loose zu 1001

Gedruckt bei A. W. Hayn.

hendes: „Der Fürst Czartoryski, Mitglied des Reichs-Rathes,

Allgemeine

Preußischt Staats-Zeitung.

Berlin, Sonnabend den 5ten November.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Der Königliche Hof legt morgen, den 5ten d. M., die Trauer uuf 3 Tage an, für den Fürsten Anton Alois von Hohen— ollern-Sigmaringen.

Berlin, den 4. November 1831.

v. Buch, Ober⸗Ceremonienmeister. Bekanntmachung.

Im Verfolg meiner früheren Bekanntmachungen über die in den Ler Provinz Brandenburg angränzenden Provinzen des Preu⸗ äischen Staats eingerichteten Revisionsstellen zur Untersuchung bez Gesundheits-Zustandes der Schiffer und ihrer Mannschaften, bringe ich zur Kenntniß des Handel und Schifffahrt treibenden Publikums des Oder-Präsidial-Bezirks, daß zufolge Benachrich⸗ gung des Königl. Ober-Präsidiums von Preußen derartige Re— sonsstellen:

6) h. dem Bezirke der Regierung zu Marienwerder für den Weichsel⸗Strom: an der Weichsel-Brücke bei Thorn; Yin dem Regierungs⸗-Bezirke Danzig a) für den Weichsel-Strom an der Schiffbrücke bei Dir— schau, b) für die Nogat an der Schiffbrücke bei Marienburg eingerichtet worden sind.

Berlin, den 3. November 1831.

Der Ober⸗-Präsldent der Provinz Brandenburg. v. Bassewitz.

——

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Rußland.

St. Petersburg, 26. Okt. In der Nacht vom 2lsten auf den 22sten d. sind Se. Maj. der Kaiser, in Begleitung der General-Adjutanten Benkendorff und Adlerberg, von Zarakoje— Selo nach Moskau abgereist, wohin Allerhöchstihnen am 23sten um 7 Uhr Morgens Ihre Meoj. die Kaiserin, von dem Minister deß Kaiserl. Hofes, den Heffräulein Gräfin Modene und Für⸗

Ein unterm 25. Sept. (7. Okt.) an den dirigirenden Senat gerichteter Kaiserlicher Ufas besagt Folgendes: „Durch einen lkas vom 15. (27.) Februar 1827 überließ Ich von dem ehe⸗ maligen Privat- Eigeuthum Sr. Majestät des hochseligen Kaisers Alexander Pawlowitsch das Schloß Oranienbaum mit den dan gehörenden Lustschlössern, Dörfern und Ländereien Meinen bei⸗ den vielgeliebten Brüdern, Ihren Kaiserl. Hoheiten dem Groß⸗ füren Cesarewitsch Konstantin Pawlowitsch und dem Großfür⸗ sten Michael Pawlowitsch. Nach der Zeit entsagten Se. Hoheit der Cesarewitsch der Ihnen zugefallenen Hälfte des Schlosses und ücherließen letzteres ganz Ihrem Bruder, dem Großfürsten Michael Hawlowitsch und Deren Erben, mit einzigem Vorbehalt des dem Cesarewitsch zukommenden Antheils an den Dörfern, Bauern und ändereien. Unterdessen hat auch diese Vermögenstheilung bis szt noch nicht stattgefunden. Demnach befehle Ich jetzt, bei Gelegenheit des Ablebens Sr. Kaiserl. Hoheit des Cesarewitsch, den ganjen Bestand des Vermögens, welches beim Leben Un⸗ seres hochseligen Bruders, des Kaisers Alexander Pawlowitsch, jum Schlosse Oranienbaum gehörte, als Eigenthum Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Michael Pawlowitsch zu betrachten. Das im Jahre 1801, laut Testament Unseres hochseligen Vaters, St. Majestät des Kaisers Paul Petrowitsch, Meinem Bꝛuder, dem in Gott ruhenden Großsürsten Cesarewitsch Konstantin Paw⸗ lovitsch von den Gatschinaschen Domainen zugefallene Ober— Amt Neu-Skworitz mit dem Unter-Amte Wolkowitzyn und dem Dorfe Woloßowa, zusammen nach der letzten (7ten) Revision siß Bauern männlichen Geschlechts enthalten), befehle Ich, wie srüher mit Allem, was dazu gehört, wieder zu Gatschina zu technen.“

Ein Kaiserlicher Ukas vom 6. (18.) Okt. enthält Nachste⸗

Senator und Geheime Rath, welcher seinen Unterthanen-Eid ge— brochen und mit Hartnäckigkeit an allen verbrecherischen Unter⸗ üthmungen der Polnischen Aufrührer, bis zu deren Bäandigung und der gänzlichen Unterjochung des Landes durch die Gewalt der Waffen, Theil genommen, wird für unwürdig erklärt, im Reichs-Rathe und dirigirenden Senate Sitz ju haben und dem⸗ nach auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers aus der Dienst-Liste aus ge schlossen.“ 6 Die wirklichen Staatsräthe Fürst Obolenski, Civil-Gouver⸗ neur von Kaluga, und Stog, Direktor des Departements der Staatswirthschaft im Ministerium des Innern, sind zu Gehei— menräthen besördert und in den dirigicenden Senat berufen, der Erstere aber durch den wirklichen Staatsrath Bibikoff, bisherigen Civil-Gouverneur von Nischnei⸗Nowgorod, und der Letztere durch den Kollegienrath Grafen Tolstoi, Kammerherrn Sr. Majestät, ersetzt worden. Die Staatsräthe Demidoff, Civil⸗ Gouverneur von Kursk, und von Drebusch, Civil-Gouverneur von Minsk, haben den Charakter wirklicher Staatsräthe erhalten. Se. Majestät der Kaiser haben am 4ten (16ten) d. M. fol⸗ gendes Allerhöchstes Reskript an den ehemaligen Vice⸗Prässden⸗ ten der Warschauer Municipalitdͤt und Polilei, Herrn Lubo⸗ widzki, erlassen: „Ihre Seelenstärke und Ihre arg e eh für Unseren Thron, wobon Sie am 29. November v. . bei Unse⸗ lem geliebten hochseligen Bruder, dem Cesarewitsch, im Schlosse elvedere an dem Abend die Probe ablegten, als der Auifstand in Warschau ausbrach und Sie mit funfzehn Bajonettstichen verwundet wurden, hat Unsere besondere Aufmerksamkeit auf Sie gelenkt. Zur Bezeigung derselben ernennen Wir Sie Aller—⸗

K

Insignien Wir Ihnen hierbei mit dem Befehle zusenden, diesel⸗ den anzulegen und den Statuten gemäß zu tragen. Verbleihen Ihnen mit Unserer Kaiserlichen Huld wohlgewogen.“

Dem Commandeur der isten Brigade der Aten Grenadier— Division, General-⸗Major Tscheodajew, ist für seinen in den Ge— fechten gegen die Polnischen Empörer bewiesenen Muth ein mit Diamanten geschmückter Degen mit der Inschrift: „für Tapfer⸗ keit“ allergnädigst verliehen worden.

Die hie sigen Zeitungen enthalten jetzt nachträglich einen Tages vefehl Sr. Durchlaucht des Feldmarschalls Paskewitsch von Warschau an die Russische Armee, welchen derselbe am 11. Sep⸗ tember im Hauptquartier Warschau erlassen hat, und worin er dieselbe für ihre ausgezeichnete, bei der Erstürmung von Warschau bewiesene, Tapferkeit belobt.

Der General-A Adjutant Chrapowinki ist von Tschirkowizi, der Militair-Gouverneur von Kafan, General-Adjutant Strekalow, aus Moskau, und der Jägermeister Graf Kutaissoff aus Tiflis hier angekemmen. Abgereist sind von St. Petersburg der Chef des Generasstabes Sr. Kaiserl. Majestät für die Militair-Kolo— nieen, General⸗Adjutant Kleinmichel, nach den Militair-Kolonieen des Grenadier-Corps, und der General-Adjutant Sukin nach Luga. In den Hafen von Kronstadt sind bis zum 22. d. M. 1591 Fahrzeuge eingelaufen und 1393 von da abgegangen; in Riga sind 1533 Schiffe einpassirt und 1376 von dort ausgelaufen. In Reval hat die Cholera nun gänglich aufgehört; es ist daselbst eine Uebersicht der Verheerunzen, welche die Cholera im Gouvernement Esihland angerichtet hat, publizirt worden. Die— ser zufolge erkrankten in demselben, ohne das Militair, dis zum 265. Sept. 495 Personen, woven I08 starben; seitdem sind dort keine Cholerafälle mehr vorgekommen.

Auf die diesjährige Korennoi⸗Messe im Gouvernement Kursk wurden für 17928,879 Rubel Bauk⸗Assignationen Russische, für 1,405,650, Rubel B. A. ausländische Europäüische und Ko⸗ lonial- und für 836,000 Rubel B. L. Asiatische Waaren, zu—⸗ sammen für 20,170,529 Ruvel, zum Verkauf gebracht und für 9, 139,416 Rubel davon abgesetzt, und zwar von den ersteren für 8,627,116, von den zweiten sür 350,300 und von den letzten für 162,000 Rubel.

In mehreren Kreisen des Gouvernements Tula, Pensa, Nischegorod, Kasan, Irkutsk, KUstrachan, Perm und der Seiobo⸗ dischen Utcaine ist durch Hagelschlag, Sturm und lang anhal—

tende heftige Regengüsse sehr beträchtlicher Schaden angerichtet worden. Die Hagelkörner erreichten an mehreren Orten die Größe eines Hühnereies. r l

Odessa, 14. Okt. In der hie sigen Zeitung wird von der oberen Behörde bekannt gemacht, daß auf den Wunsch Ih— rer Majestät der Kaiserin in dem Institut der Edelfräulein in hiesiger Stadt, unabhängig von den anderen Lehrgegenständen, welche den durch das Reglement dieses Instituts festgesetzten Un— terrichtsplan bilden, auch die Deutsche Sprache gelehrt werden soll. In Jemail wurde am 24. Sept. die dortige neue Kathe— drale der heiligen Jungfrau und die dazu gehörige St. Nikolaue— Kapelle von dem Erjbischof von Bessarabien, Mgr. Dmitri, un⸗ ter Assisten; der Metropolitane von Ellinopolis und Bucharest, eingeweiht. Beide Gebäude sind auf dem großen Stadtplatz er⸗ richtet.

Polen.

Warsch au, 30. Okt. Der Präsident der provisorischen Regierung des Königreichs Polen, wirkliche Geheimerath Engel, hat in Erfahrung gebracht, daß sich viele Offizianten und Be— amte der Gerichte und Verwaltungs⸗Behörden während der Re⸗ volution von ihren Posten entfernt haben und bis jetzt noch nicht zurückgekehrt sind; da nun aber, wenn die von jenen verwalteten Aemter so lange unbesetzt bleiben, der öffentliche Dienst in Un—⸗ ordnung gerathen würde, so wird denselben durch eine Bekannt⸗ machung angezeigt, daß sie spätestens bis zum 15. November auf ihre Posten jurückkehren müssen, , , es so angesehen werden soll, als resignirten sie auf ihre Stellen, welche demnächst an Andere sollen verliehen werden. 4

Vorgestern brachen die zur Kaiserlichen Leibgarde gehörigen beiden Kavallerie⸗Regimenter der Dragoner und Uhlanen von Warschau auf. Bei ihrem Ausrücken zogen sie in der Krakauer Vorstadt vor Sr. Kaiserl. Hoheit dem Großfürsten Michael und Sr. Durchlaucht dem Fürsien Paskewitsch in Parade vorüber. Das schöne Aussehen dieser Regimenter, die treffliche Haltung der Soldaten und die Stattlichkeit der Pferde erregten allge— meine Bewunderung.

Unter den in den letzten Tagen hier angekommenen Perso— nen befinden sich die Russischen Generale Schipoff, Gling, st Galiczyn, Fanshape und Kowalew, der Fürst Woroniecki, Lldjn⸗ tant Sr. Kaiserl. Königl. Majestät, aus Bialystock, die Gemah⸗ lin des wirklichen Geheimeraths Engel, die Generalin Siemiont⸗ kowska und die Kastellanin Rembielinska, die Odersten Ijycki, Popoff, Wieliczko und Stepanoff, aus Brzesc, die Oberst Eiente⸗ nants Plonczynski, Kostrejow, Bardzki, Dzienzbicki und Lipeki, der Graf Joseph Kwilecki, der Staats-Reserendar Dunin, der Prässdent Poplinski, der General- Secretain Filipecki und die Per⸗ fessoren Stowronski, Litwinski, Marczhnski und Moseicki. Der Staatgrath Raimund Rembielinski wird in kurzem hier erwartet. Der Bischof von Lublin, Herr Dziencieleki, ist nach Lublin und der Prässdent der Plozker Wejewodschafis-Kommissten, Staats⸗ rath Kobylinski, nach Plozk von hier abgereist.

Der Kommandant der Hauptstadt, General-Major Henche— rjewskl, hat, um den Einwohnern, deren Häuser zu sehr j Ein⸗ quartirung belastet sind, Lindernng zu derschaffen, der Nlunici⸗ palität anempfohlen, mehrere Mailitairs in audere Quartiegte zu verlegen, indem sich bis jetzt Alles in den Hauptsteaßen der Stadt

drängte. . . r n, r ifztionagericht des Königreichs Polen, das Civil⸗ Tribunal erster Juslans der Wojswodschaft Masewöien, das wan. dels-Tribunal und die Kriminal-Gerichte haben am 2ö5ssen d. M. ihre Arbeiten wieder begonnen; bei dem Civil-Tribunal sind de—

gnädigst züm Ritter des St. Annen-Ordens erster Klasse, dessen

reits gegen 20 Prozesse anhängig gemacht worden. Die Unter⸗

Richter, der gesammte Bestand der Friedensgerichte aller 4 Ab— theilungen des Warschauer Kreises, desgleichen die öffentlichen Votarien, Huissiers und Gerichtsboten haͤben am genannten Tage k Königl. Majestät von neuem den Eid der Trene geleistet.

An sehr vielen Orten, wo die Schulen während des Krieges geschlossen waren, sind dieselben nun wieder geöffnet worden. Die Vormal-Schule zu Lomza hat man gegenwartig von dort nach Szezuczyn verlegt und sie mit der dortigen Schule vereinigt.

Mehrere Personen legen jetzt wiederum bedeutende Geldsum— men in der hiestgen Sparkasse nieder. Der steigende Cours de— Pfandbriefe bringt diesem Institut große Vortheile.

Das heitere, Wetter dauert hier noch immer fort; zu den durch die ungewöhnliche Herbstwärme hervorgebrachten' Selten— heiten gehört auch die, daß in vergangener Woche eine Bäuerin ein Töpfchen frischer Erdbeeren aus der Gegend von Warschan hierher zu Markte brachte.

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„Deputirten- Kammer. Sitzung vom 27. Oktober. Gleich nach der Vorlesung des Protekolls über die Sitzung vom vorigen Tage ergriff der Graf v. Mosbonrg das Wort, um eine Berichtigung in demselben zu verlangen. Der Praͤsident des, Minister-Rathes habe nämlich einen Rapport des Poltzei— Präfekten mitgetheilt, worin dieser das Betragen der unlängst in Paris versammelt gewesenen 159 bis 200 Jiallänischen Aus— gewanderten als höchst tadelnswürdig geschildert hade; indessen sey es durchaus unpassend, in so allzemeinen Ausdrücken von diesen Llusgewanderten zu sprechen, da der Tadel nur Einige un— ter ihnen treffe; er trage darauf an, daß man solches im Proto— kolle vermerke. Diesem Verlangen wurde indessen keine weitere Folge gegeben. Hr. C. Du pin bemerkte nämlich, daß es sich gar nicht darum handle, ob die Behauptungen des Hrn. C. Pé— rier in der Wahrheit begründet wären, oder nicht, sondern ob er sie überhaupt aufgestellt habe; hieran lasse sich nun aber gar nicht zweifeln; mithin sey auch das Proiokoll getreu, und es dürfe sonach keine Aenderung darin vorzenommen wer— den. Die Versammlung schritt hierauf zur Tages-Ordnung. Hr. Jay berichtete zunächst über 5 Gesetz Entwürse von ört— lichem Interesse. Durch zwei derselben sollen einige Gränzbe— richtigungen in den Departements des Allier und des Calvados vorgenommen und durch die drei anderen das Department des Pas des Calais, so wie die Städte Rouen und Bordeaux, zur NUusschreibung einer außerordentlichen Steuer ermächtigt werden. Die von dieser letzteren Stadt beabsichtigte Steuer soll dazu die— nen, den Llusfall zu decken, der dem Schatze daraus erwachsen ist, daß in den letzten 5 Monaten des vorigen Jahres die Erhe— bung der Getränk-Steuer daselbst unterbrochen wurde. „Seit dem Jahre 1814,“ äußerte der Berichterstatter in dieser Bezie— hung, „hat die Getränk-Steuer auf verschiedenen Punkten des deiches, namentlich aber in den mittäglichen Provinzen, fiets zu ernsten Uuordnungen Anlaß gegeben. Dies war auch der Fall in Bordeaux gleich nach dem Stürze der vorigen Dwnastie. Diese Stadt aber, deren Patriotismus niemals besteitten werden wird, hat seitdem anerkannt, daß man von der Zeit und der Weisheit der Verwaltung allein die mit jenem Steuer⸗Systeme vorzunehmenden Aenderungen erwarten dürfe, und daß nicht eine Lage, wie die jetzige, dazu geeignet sey, die Hülfsquellen des Staats zu vermindern. Die Getränk-Steuer wird daher jetzt regelmäßig in Bordeaux gezahlt, und die Stadt hat beschlossen, die dem Schatze rückständigen Summen auf an— ßerordentlichem Wege zu beschaffen; dies ist der Gegenstand des vorliegenden Gesetz⸗Entwurfes, dessen Annahme wir Ihnen hier— mit vorschlagen.“ Nach Herrn Jay bestieg der See-Mini— ster die Rednerbühne, um der Versammlung den Entwurf zu einer Aenderung in der Gesetzgebung der Kolonieen folgenden wesentlichen Inhalts vorzulegen: „Jedes in den Französischen Kolonieen von freien Aeltern geborene Individuum soll, ohne Unterschied der Farde: 1) der bürgerlichen Rechte und 2) der po⸗ litischen Rechte unter den gesetzlichen Bedingungen genießen. Eben so sollen die Freigelassenen, unmittelbar nach ihrer gesetz⸗ lichen Freilassung, in den Genuß der bürgerlichen Rechte, in deu der po— litischen Rechte aber erst 10 J. nach ihrer Freilassung unter den obigen Bedingungen, und insofern sie lesen und schreiben können, treten.“ An der Tagesordnung war jetzt die Berathung über den Gesetz⸗ Entwinf, wodurch zu den im Dezember v. J. bewilligten 460,000 Fr. für Pensionen und jährliche Unterstützungen an die Opfer der letzten Revolution ein nachträglicher Zuschuß von 200,000 Fr. verlangt wird. Nachdem die beiden Artikel dieses Gesetz-Eut— wurfes mit einer unerheblichen Aenderung in der Abfassung augenemmen worden, trat Herr Comte mit dem Antrage her— vor, daß, gleich wie man jetzt au den pekuniären Belohnungen auch die Ausländer, die sich in der Revolution ausgezeichnet, Theil nehmen lasse, man selbige auch für fähig erkläre, das Juls⸗ Kreuz oder die Juli⸗Meda lle zu empfangen. Der Präsident des Minister-Rathes bemerkte inzwlschen, daß dieser Vor⸗ ̃schlag zu spät komme, da die Liste der Inhaber jener beiden Aus seichnungen bereits geschlossen sey. Auch die Herren von Schonen und Georg Lafahette hielten den An⸗ p trag für überflüssig, worauf derselbe verworfen und das

Gesetz mit 260 gegen 4 Stimmen angenommen wurde. Hr. Ardaillon entwickelte hierauf seine unlängst ge— machte Proposition, bei dem Civil-Tribunale zu Saint-Etienne (Departement der Loire) eine zweite Kammer zu exrichten, da— mit eine größere Anzahl von Rechtssachen als bisher erledigt werden könnte, wovon er sich den doppelten Vortheil versprach, daß einerseits die Klagenden schneller befriedigt, andererseits aber die Einregistrirungs-Gebühren bedeutend vermehrt werden wür⸗ den. Nach einigen ausführlichen Betrachtungen der Herren Al cock und Renounard beschloß indessen die Kammer, dee Proposi—⸗ tion des Herrn Ardaillon so lange zu vertagen, bis die Regie⸗ rung sich im Allgemeinen mit der Frage, an welchen Gerichts— hösen etwa noch eine zweite Kammer zu errichten seyn möchte, werde beschäftigen können. Nach Erledigung dieses Gegen—

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