— 6
2
— —
— —
r
— —
.
nur vom Tadel lebt und Alles auf dieser Welt geneigt ist; die Graͤnzen seines Besitzes auszudehnen; er ist fein d eh gegen die * gie n. weil seine ganze Macht in feiner Neben buhserschaft mit der
egierung besteht, und weil er, der letz teren nahe stehend, sie beur⸗ sbcflend uͤnd manchmal selbst ihre Zuͤgel ergreifend, durch diese Art von Herrschaft, die er ausabt, nothwendig stolz werden muß. So hat ein großer Theil der Journale seit der, Revolution mit 3 populgiren Phrafcologie asie Maͤnner von Ruf herabgezogen un alle Popularitaͤten, die sie geschaffen oder nicht geschaffen hatten, vernschtet; sie haben ohne Mäaß gelobt, getadelt, beschimpft 567 jenigen, der ihre Leidenschaften theilte, Alles vergebend, haben : dennnigen, der sich ihren zorn zuzog, schonungslos gebrandmar . Nach ihrein blinden Voruriheil 'haben sie abwechselnd gelobt und getadelt und Lob und Tadel immer auf eine absolute übertriebene Weise verallgemeinert. Sie haben den Krieg verlangt und kein Mit⸗ tel zu schlecht gefunden, um die Absichten der Regierung zu entstel⸗ jen und die an' Ruder stehenden Männer zu verlcumden; sie haben das Oberhaupt des Staates angegriffen und, sich durch falsche Be⸗ theurungen deckend, Alles gethan, um die neue Dynastie um Ach⸗ tung und Popularität zu bringen. Aber alle diese Fehler und Uebel⸗ sinde, die zum Theil durch die vernünftigen Journale neutralisirt werden, verschwinden vor der ungeheuren Leere, welche die Vernich⸗ tung der Preßfreihcit in der Gesellschaft hervorbringen würde. Wir wollen daher dieselbe auch nicht aufgehoben wissen, sondern wün⸗ schen nur, daß die Nation die Presse, namentlich die Pariser, rich⸗ tiger wuͤrdige und von dem uͤbertriebenen Werthe, den sie ihr bei—⸗ legt, etwas abziehen mig. Diese Berichtigung und Befreiung der bffentlichen Meinung ist begonnen und im schnellen Fortschrei⸗ ten begriffen. Das Entstehen dieler Provinziglblaͤtter, die Decen⸗ tralisirung des Lebens und die Verbreitung desselben uͤber das ganze Land, fh, eine Folge der Departemental⸗ und Kommunal- Orga⸗ nifation feyn wird, werden dieses Fortschreiten befördern. Ein an⸗ deres Mittel dafur liegt aber noch in der Verbesserung der Pretzã Gesetze, durch welche das Stiften neuer Blaͤtter und damit die Konkurrenz zu erleichtern und das durch das Cautions-System ge⸗ gründete Monopol aufzuheben waͤre.“
1652 Berlin er Hörde.
Den 5. November 1831. Amtl. Fonds- und Gell-Cours-vettel. (Preres. Cour.)
Auswärtige Börsen. Amsterdam., 31. Oktoher. ⸗
Riederl. virkl Schuld 393. Ausgesetzte do. J. Kanæa-Hillet 6proc. Anl. von 42 Mill. S5z. Gesterr. proc. Metall. 81. (von 18373) 883.
Dr, ir, T7 Frs / Cl.
nr rere, . ; ö. ö Sl. Schuld- Sch. 4 I 855 55 19αtkr PFlsandbrit. 4 992 324 Pr. Engl. Anl. 18 5 — 1040 Ibonm. Plandhr 4 — 1057 Pr. Engl. Anl. 22 5 — 109 Kur- u. Neum. d. 4 105 1047 Pr. Engl. Obl. 30 4 91 04 Schlesische da. 4 16527 — Kurm. Oh m. l. C. 4 94 — Rkst C d. wu. — . — Nmk. Int. Sch. dt 4 94 — I. Sch. d Keu N. — 6 60 Berl. Stadt-Ohl.. 4 — 95 Königshe. do. 1 —— 33 Elbinger do. 4 — 94 lloll. vollw. Du. — G 18 ö Dana. do. in Ih. — 36 311 Neue dito. — — 19 Westpr. Pfandb. 4 98 Sz Friedrichsd'or,. — 13* 1241 Grosshz. Pas. do. 4 98 987 1Discant--— — 3 4 — K
Hreu fCs. Cour.
Brie /. Geld.
Wechsel- Cours.
J 255 Fl. Kuran — 1421 ö 250 EFI. 2 Mt. — 1471 Hanh, , , , 306 Mk. Kurz — 1443 J 300 Mk. 2 lt. — 1551 k 1 mt. 6 NM. = )) 300 Fr. 2 Mt. . e 150 FEI 6 1045 104 J 150 El. 2 Mt. 1045 1941 ö 6661 100 hl. 2 Mt. S9 z — ö 100 Thl. 8 Tage 10633 — emnsnet g. M. W, . 1560 R. Mi. — 11943 beternbärg BN... 109 Rbl. 3 Woch. — bar k 600 FI. Kurz —
Allgemeiner
Bekanntmachungen.
Von dem Koͤnigl. Preuß. Hofgerichte von Pcnmern und Ruͤ⸗ gen sind durch die heute erlassenen, den Stralsunder Zeitungen in extenso eingeruͤckten Vorladungen alle diejenigen, welche an das, von dem bisherigen Pächter Eduard Waitz zu Wuͤst-Eldeng, an seinen Pruder, den Doctor Carl Waitz abgestandene Pachtrecht dieses Gaͤts, so wie an das zugleich mitverkaufte daselbst befindliche le⸗ bende und todte Wirthschefts-Inventarium, Saaten, Ackerarbeit, die auf dem Gute befindlichen eigentyüͤmlichen Gebäude, den dies— jdͤhrigen Einschnitt, sowie an den cedirten bei der Stadt Greifs— wald stehenden Vorschuß, aus irgend einem rechtlichen Grunde An⸗ spruche und Forderungen haben, — aufgefordert, solche, sie moͤgen herrühren woher sie wollen,
am 23 November oder 22. Dezember d. J., oder
24. Januar k. J., gehoͤrig anzugeben und zu verificiren, im widrigen sse durch den, am 21. Februar k. J. zu erlassenden Praͤelusiv-A bschied fuͤr immer damit werden abgewiesen werden.
Datum Greifswald, den 17. Oetober 1831. ; Königl. Preuß. Hofgericht von Pemmern und Rügen.
von Möller, Director.
e gl Ciegti n n. Nachstehend benannte Personen, als: . ö
1) der Schiffs⸗Rheder Otto Schwanbeck, wahrscheinlich aus Lů⸗ beck aebuͤrtig, ungefahr einige J0 Jahr alt, und vor 13 Jah— ren von hier abgegangen; .
2 der Handlungs-Gehnlfe Äugust Simon Schumgcher, aeboren den 13. September 1790, welcher vor ungefahr 24 Jahlen von Königsberg nach Hamburg gegangen seyn soll, und dessen , . von 158 Ehl. 10 sgr. 9 pf. im hiesigen De po si⸗ torio ist; ,
2) der Handlungs⸗-Gehüͤlfe Johann Friedrich Barthes, welcher im Jahre 1807 in London gewesen, und dessen Vermügens—⸗ Beffand von 12 Thl. 26 sgr. 8 pf. sich im Depositorio befindet;
4 der Adam Wilkbudis, geboren den 1. Juni 1796, wel der im Jahre 1812 als Cantonist eingemogen morden, bei den schwar⸗ sen Husaren gestanden haben soll, und hier im Depositorio 19 Thl. 11 sar. 3 pf. hat; .
5) der Matrose Philipp Floͤsser, welcher vor ungefaͤhr 11 Jahren von Ostende nach Westindien gegangen seyn soll;
6) der Johann Peter Heinrich Reschemsky, geboren den 18. De⸗ jember 1795, welcher vor ungefaͤhr 17 Jahren auf einem Schiffe von Rorth-Shields als Seemann gefahren haben soll, . fuͤr den sich im Depositorio 645 Thl. 18 sgr. 8 pf. be—
nden; so wie die unbekannten Erben dieser Verschollenen, werden hier durch aufgefordert, sich persoͤnlich oder schriftlich bei dem unter— zeichneten Gerichte, spaͤtestens in dem
den 29. August 1832, Vormittags 10 Uhr, angesetzten Termine, bei dem Herrn Justiz⸗Rath Freitag, zu mel— den, und ihre Legitimgtions-Papiere einzureichen, widrigenfalls die genannten Personen fuͤr todt erklaͤrt werden, und ihr Vermoͤgen den sich lenitimirten Erben, in deren Ermangelung aber dem Koͤnigl. Fisco zuerkannt werden wird.
Memel, den 20. Oetober 1831. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.
Oeffentliche Aufforderung.
Es werden hiermit alle diejenigen, welche aus dem im No— vember 1829 begonnenen, und am 1. September 1850 aufgehobenen, zwischen dem Kaufmann Herrn Lufft zu Stralsund und mir, dem unterschriebenen Kaufmann Hoppe, der Zeit zu Stralsund, jetzt zu Damaarten, unter der Firma: Lufft & Hoppe, im gedachten Zeitrau ne bestandenen Soeietaͤts-Verhaͤltniß, Forderungen oder An— sprüͤche irgend einer Art annoch an mich, den unterschriebenen Kaufmann Hoppe zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, solche gegen mich, den unterschriebenen Kaufmann Hoppe, jetzt in Dam— garten, dis zum Schlusse dieses Jahres bei meiner jetzt eompeten— ten Behoͤrde, dem Wohlloͤhl. Koͤnigl. Stadtgericht zu Damgarten, geltend zu machen, da spaͤterhin dergleichen etwanige Auspruͤche und Forderungen von mir, dem Kaufmann Hoppe, nicht berichtiat werden. Damgarten in Neu⸗Vorpommern, den 24 August 1831.
Gustav Joachim Heinrich Hoppe.
Verein für Pferdezucht und Pferdedressur.
Die geehrten Miiglieder des Vereins werden nochmals drin— gend aufgefordert, die Stimmzettel uͤber die unter dem 1. Juli e. vorgelegten Propositionen gefaͤlligst unterjeichnet zuruck zu senden. Wenn naͤmlich nicht die in dem Statut bedingte Zahl von ? der Mitglieder des Vereins ihre Stimmen abgeben, so koͤnnen die be⸗ absichtigten und vorgeschlagenen Veranderungen nicht ins Leben treien und gesetzliche Kraft erhalten. Diese wichtigen beabsichtig⸗ ten Forischritte ju befoͤrdern und nicht zu hemmen, wird also die— jenigen geehrfen Mitglieder des Vereins, welche mit der Abstim— mung noch ruͤckstaͤndig sind, gewiß bewegen, ihre Stimmen gefaͤlligst bald abzugeben. Fi. v. Eckard st ein.
Anzeiger für
die Preußi Literarische Anzeigen. Bei G. Bethge, Epittelbrücke Nr. 2 und 3, ist erschienen:
C a rn s, Preußische Vater lands kunde. Abemß der Laͤnder-Besehrseibung und Geschichte des Preuß shen Staats. Ein Lehrbuch fuͤr inlaͤndische Schulen und jeden wißbe— gierigen Preußen. 121 sar.
Jeder der sich Preuße nennt, wurde es sehr uͤbel nehmen, wenn man ihn nicht auch einen guten Preußen nennen wollte, das heißt, einen Solchen, der stolz auf sein Vaterland ist. Nun koͤnnte es aber leicht kommen, daß ihn Einer auf die Probe stellte, und fragte, worauf er denn eigentlich stols sey? Da wurde. man sich doch ein wenig schaͤmen, wenn man die Antwort schuldig bleiben muͤßse und nicht vielmehr den Unberufenen mit ein gen schlagen⸗ ren Beweisen dienen koͤnnte. Daran hat nun einer unserer Mit— burger gedacht, und im obigen We kchen Alt und Jung, wes Stan⸗ des und Wuͤrden es auch sey, mit einem Worte, uns Alle kurz und gut unterrichtet, warum wir unser Preußenland lieben und ehren sollen. Aus dem Dunkel der Vorzeit fuͤhet er uns in die hellleuchtende Gegenwart, durchwandert mit uns alle Prosinjen, und lehrt uns uͤberall, wo und wie durch die Weisheit und Tapfer— keit unserer Fuͤrsten, durch die Treue und den Muth unserer Lands— leute der Grund gelegt worden, zu all dem Herrlichen, Vortreff— lichen und Grosen, worauf wir mit Recht stolj feyn durfen. Wel⸗ cher Preuße moͤchte nicht einen solchen Lehrer haben! —
Bei W Heinrichshofen in Magdeburg is erschienen und in allen Buchhandlungen, Berlin bei Ferd Dummler, Linden Nr. 19, zu bekommen:
Vorsehung und Menschenleben, ein Wort des Trostes für Alle, die jetzt bei vermehrter Lebensge— fahr besorgt auf die Zukunft blicken. gr. So, geh, 5 sar. Eine Schrift, die als „so ganz dazu geeignet, in dieser schweren Zeit das Vertrauen auf Goit zu staͤrken, und. den Muth in Gefahr zu beleben“, von der Magkeburger Stadtbehorde saͤmmtlichen Be— wohnern Magdeburgs dringend anempfohlen wurde.
So eben sind erschienen, und in Berlin bei F. Dummler, Linden Nr. 19, zu erhalten: Berliner Kalender auf das Schalt-Jahr 1832, mit 13 Kupfern eleg, geb. mit Goldschnitt. 1 Thl. 15 sgr. Taschen-Kalender fuͤr 18532, mit 12 Kupfern, geb, 10 sar. Kleiner Taschen-Kalender fuüͤr 1832, mit 12 Kupfern, geb. Z sar.
In der Ch. E. Kollmann schen Buchhandlung zu Leipzig ist
erschsenen und in allen deutschen Buchhandlungen zu haben: Polen chi g fan, ein Wahrzeichen fuͤr alle Volker, welche ihre Freiheit bewahren wollen. Rebst einem Sendschreiben an die Herren von Morawski und Rembowski in Warschau. Vom Prosessor Krug in Leipzig. Geheftet 7 sgr.
(In Berlin in der Enslinschen Buchhandlung, Breite Straße
Nr. 235, zu haben).
Bei E. F. Fuͤrst in Nordhausen ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen Deutschlands, in Berlin bei C. F. Ame— lang, Bruͤderstraße Nr. 11, zu bekommen:
Der aufrichtige Vieh-Arzt bei den Krankheiten der Schaafe, des Rindoiehes und der Schweine, oder: deutlicher Unterricht, wie man die Krankheiten der genann— ten Vieharten schnell erkennen und kuriren kann. Nebst Angabe der Nittel, wie man Schaate, Rindvieh und Schweine schnellx und gut maͤstet. Ein Handbuch fuͤr Gutsbesitzer, Landleute, Brannt— weinbrenner, Müller, Backer, Bierbrauer, so wie uͤberhauyt fuͤr alle diejenigen, welche Vieh haben. Svo. Broch. 1831 123 sar.
Zwar sind uͤber Mästung und Kuren des Viehes schon ver—
schiedene Buͤcher erschienen, doch darf dieß hier angefuͤhrte durch
seine Brauchbarkeit allgemein empfohlen werden, da es aus der Feder von zwei erfahrenen Maͤnnern kommt.
Bei Rubach in Magdeburg ist erschienen, und in Berlin ju haben bei L. Hold, Königsstraße Nr. 62, neben der Post: Die vorzuͤglichsten Regeln ur
z Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen, so wie zur zweckmäßigen Pflege gesunder und kranker Augen, Zaͤhne und Haupthaare im Besonzern. Nach den besten Quellen und hewaͤhrtesten Erfahrungen bearbeitet von J. M. Scholand. Preis brochirt 15 sgr. (12 gr. Cour). Tie ist die Wichtigkeit der Gesundheits-Pflege ernstlicher und
allgemeiner anerkannt, als in unsern Tagen, wo Cholera und an—
Königliche Schau spiele. Sonntag, 6. Noöͤp. Im Opernhause: Je toller, je h
2 —
Allgemeine
Preußische Staats-Zeitung.
Oper in 2 Abtheilungen; Musik von Mehul. Hierauf: Dit gen Pensiongirinnen, komisches Ballet in 1 Akt, von Ph. Tag Im Schauspielhause: Die Lichtensteiner, dramatisches
— —
—
Berlin, Montag den 7ten November.
mälde in 5 Abtheilungen, nebst einem Vorspiele: „Der Weihnn abend“, von Bahrdt. W K ẽ
K ö, J
Sonntag, 6. Nov. Zum Erstenmale: Die Flüchtlinge, j Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages.
in 3 Akten, von Roden. Hierauf, zum Eistenmale: Die Billets, Lastspiel in 1 Akt, von Anton Wall. Dargestell
Am heutigen Tage wird das 15te Stück der Gesetz-Samm—⸗ ng ausgegeben, welches enthält unter;
Kindern. Nach diesem: Die militairische Execution, Tah Rr. 1313. die Erhebungs-Rolle der Abgaben für die
nach einem Bilde von Vigneron; arrangirt von Herrn R Dann, zum Erstenmale: Glückskind und Unglücksvogel, Lu Jahre 1832 — 1834. Vom 30. Oktober d. J., d ist solches auch in dem Zeitungs-Comtoir in
in 1 Akt, frei nach dem Französischen, von Louis Angelmy. zum Befchluß: Das Blindekuh Spiel, großes Tableau, neh nem Bilde von Wilkie; arrangirt von Herrn Roller. , e , n. serlin, wie auf sämmtlichen Post-Anstalten der Mo— archie, zu 5 Sgr. das Exemplar auf Druckpapier s einzelnes Stück zu bekommen. Berlin, den 7. November 1831.
KEükSTE. Bin n SE K- NG HNtHMRICGILE.II. Gesetz⸗Sammlungs⸗-Debits-Comtoir.
Frankfurt a. M., 2. Nov. Oesterr. 5proc. Metall. S6. 4proc. 77 6 7615. 21 proc. 443. Iproc. 204. G. Bau tien 1323. 1320. Partial-Obl. 1274. 1273. Loose zu 1 17435. G. Poln. Loose 583. 581.
Zeitungs-⸗Nachrichten.
Ausland.
Frankreich.
Deputirten-Kammer. In der Sitzung vom 29. 9kt. schäftigte die Kammer sich lediglich mit den bei ihr eingereich⸗
Bittschriften. Die meisten derselben betrafen Privat⸗Recla— Nationen. Einiges Aufsehen erregte die Eingabe eines Pariser jnwohners, Namens Ledien, welcher darauf antrug, daß die ammer einen Ausschuß ernenne, um die Lage des Landes d das Betragen der Minister zu untersuchen. Der Hericht— atter bemerkte, diese Petition enthalte die heftigsten Angriffe d Schmähungen auf das Ministerium; es sey endlich einmal it, solchen Declamationen und unbegründeten Anschuldigun⸗ mein Ende zu machen; die Kommission schlage daher einmü— ig vor, die Bittschrift dem Großstegelbewahrer zu überweisen, mit dieser ein gerichtliches Verfahren gegen den Verfasser einleite. ieser Antrag wurde genehmigt. — In elner anderen Eingabe be⸗ werte sich eme Madame Colombier zu Montpellier über die schlechte schandlung, die ihr Bruder, Hr. Avrillon, Direktor einer Kunstreiter⸗ räppe, in Spanien erlitten habe. „Mein Bruder“, sagt die zittstellerin, „befand sich mit seiner Gesellschaft in Barcelona. dährend einer Vorstellung, die er daselbst gab, verlangten die hlrteichen Zuschauer von ihm, daß er den großen Sprung über nie ausgebreitete Fahne mache. Um diesem Wunsche, der bald kamin wurde, zu genüzen, glaubte mein Bruder die dreifar⸗ ge Fahne, als diejenige seiner Nation, wählen zu müssen; um hatte er dieselbe aber entfaltet, als das Publikum von al⸗—⸗ Seiten in den inneren Raum drang und den Künstler nö— igte, den Schauplatz zu verlassen; das Pferd, das er geritten Ute, wurde niedergestochen und die dreifarbige Fahne mit Fü— n getreten; mein Bruder selbst wurde gemißhandelt und eund⸗ ch auf Befehl des Gouverneurs von Barcelona ins Gefängniß wotfen; das ganze Material der Truppe wurde überdies in zeschag genommen, ihre Wagen, Pferde und Garderobe zu nie— igen Preisen verkauft; ja men ging so weit, daß man einen Bruder hinderte, sich an den Feanzösischen Konsul zu enden, um seinen Schutz in Anspruch zu nehmen.“ Der Be— sIhterstatter war der Meinung, daß die Regierung sich des Avril⸗ annehmen und ihm, insofern die gegen ihn ausgeübten Ex— ss gegründet wären, Genugthunng verschaffen müsse. Der hraf Sebastiani, dem die betreffende Bittschrift zugestellt wurde, merkte, daß ihm diese Reklamation nicht fremd sey; er habe eserhalb bereits nach Barcelona geschrieben, und sobald ihm der ngeforderte Bericht zugegangen sey, werde er die erforderlichen haaßtegeln treffen, um dem Bruder der Bittstellerin gerecht zu erden. — Ueber die Eingabe mehrerer Einwohner von Toulon, Hhilche die Verabschiedung aller der vorigen Dynastie noch er— 'benen Staats-Beamten verlangten, wurde zur Tagesordnung eschritten, nachdem der Berichterstatter die Versicherung gegeben ttt, daß die Regierung mit den Ansichten der Bittsteller ein⸗ irsaͤnden sey, und daß dieselbe, wo es noch entschiedene Anhän— 'r des ältern Zweiges der Bourdonen im Staatsdienste gebe, ch ohne Zweifel beeilen werde, sie daraus zu entfernen. — lach Erledigung der Bittschriften-Berichte begehrten mehrere Deputirte, daß man die Berathung über das Rekrutirungs-Ge⸗ z wieder aufnehme. Auf den Antrag des Präsldenten zog in— tsen die Mehrzahl der Versammlung es vor, die Fortsetzung leser Berathung bis auf den nächsten Montag zu verschieben.
Paris, 30. Okt. Vorgestern empfingen Ihre Majestäten tt König und die Königin den Besuch des Kaisers Dom Pe— ko und der Infantin Donna Anna von Portugal; auch der lniserl. Russische Botschafter, Graf Pozzo di Borgo, und der önigl. Preunische Gesandte, Freiherr von Werther, hatten die hte, von Ihren Königl. Majesiaten empfangen zu werden. Festern ertheilte der König dem Neapolitanischen Botschafter, ürsten von Castelcicala, . und , , Fuͤ aubea! Mag istrate wie für i gil köß, von den Peinzessinnen Adelaide, Louise und Marie be— ö , 46 , . enn, leitet, dem Kaiser Dom Pedro in Meudon einen Gegenbe—
So eben ist bei G. Basse in Quedlinburg folgendes M ch ab. ershicnen, und in allen Tu nhandlungen, (in Berlin bei 6. I . Der Kaiser Dom Pedro wohnte vorgestern einer Konzert— Mittler, Stechbahn Nr. 3, so wie in dessen Handlungen zu sbrobe bei, worin eine von ihm selbst componirte Symphonie sen, Bromberg und Gnesen) zu haben: ter Rossini's Leitung aufgeführt wurde, mit welcher die nächste
Hand bu ch der Preußischen Baupolizei, orstellung der Italiänischen Oper eröffnet werden soll. — Ma⸗ verbunden mit dem Baurechte. Nach den Koͤnigl- Preutz. Gesest lame Schtöder-Devrient wird am 1. Nov. zum ersten Male Verordnungen und Ministerlal-Reserlpten. Fuͤr Baubeamte, adispieder im Don Juan auftreten. nistrative, richterliche und geistliche Behoͤrden. Von Philin
Zeller. gr. So. Preis 1 Thl. 20 sar. 1 In „v. Ramptz's Annalen“ (Band 12, Heft 4,) ist diks Werk bestens empfohlen.
dere Epidemieen der Gesundheit und dem Leben Gefahr drohn Die zur Verhuͤtung derselben emxpsohlenen Mittel nutzen wen oder nichts, wenn damit nicht eine naturgemaäͤße Diat und reg maͤßige Lebensweise verbunden wird.
Das oben angeführte Werk verdient in dieser Hinsicht, som wegen seines gemeinnützigen Juhalts als auch wegen seiner eigt thuͤmlichen Einrichtung und uͤberschaulichen Abstafung, mit vill Recht die Beachtung aller Eltern, Lehrer, Jünglinge n Jungfrauen. ⸗
Zur Bekraͤstigung des Gesagten wollen wir uns hier nur ein oͤffentliches daruber ausgesprochenes Urtheil beziehen: „M wahrem Vergüuͤgen haben wir diese kleine nuͤtzliche Schrift geh sen und mit Belehrung aus der Hand gelegt. Denn wenn een faule Fleck vieler ahnlichen Schriften der Art ist, daß sie in eint acht marktschreierischen Tone abgefaßt sind, wodurch die unwisseh Menge nur uͤbertäͤurt wird, so ist dies bei der vorliegenden nit der Fall. Der Verfasser ertheilt nur bewährte und geprüfte Jin schlaͤze, zum groͤßten Thesle gesiuͤtzt auf die Erfahrungen berüh ter Maͤnner; auch empsiehlt er immer vorsichtia den Gebrauch n Arztes selbst Der erste Theil der Schrift enthaͤlt die vorneyms Regeln zur Erhaltung der Gesundheit im Allgemeinen, und zweite verbreitet sich im Besondern uber Augen, Zdͤhne und Haun haare. Es werden immer erst die Verfahrungsarten der Pfle dieser Koͤrpertheile im gesunden Zustande und sodann die bei Behandlung im kranken angegeben. Die speziellere Behandh und verstaͤndige Ruͤcksichtsnuahme auf verschiedene Falle, macht! Buch besonders lehrreich Ein schäßbarer Zusatz ist die Angabe noͤrhigen Literatur. Auf diese Weise eignet sich diese Schrist einem recht nützlichen Haus- und Handbüchlein für Familien der Stadt und auf dem Lande, und gewiß Viele werden dem M die freundliche Absicht Dank wissen, ihnen das hoͤchste irdische 6 die Gesundheit, erhalten, oder möglichst wieder herstellen zu wol Das Aeußere ist anständig.“
Bei C. H. Jonas, Schloßfreiheit Nr. 9, ist so eben erschienn
Ohm, Prof. Dr. M, Versuch eines vollkommen kons Juenten Systems der Mathematik, 5r Theil.
Auch unter dem Titel: Leyrbuch der hoͤhern Analyst zr Theil. ,. Fortsetzung der Differential- und Integral-Rt nung. Mit vielen erläuternden und Uebungs-Beispielen. Svo. 2 Thl. 7 sgr.
Bei W. Natorff & Comp., Heiligegeissstraße nigsstraßen-Ecke, ist so eben erschienen: Wegweiser durch die Preußischen Staaten. Ein geographisch-staristisches und geschichtliches Handbuch. Buy beitet von Dr. S. D. Eberhard. 2 Baͤnde, bhroch. gr. Sy 2 w .
ir. 23, g
So eben ist erschienen, und in allen Buchhandlunzen, in lin bei E. S. Mittler, (Stechbahn Nr. 3), zu haben: Fortepiagno, keine heitere Schriften von Dr. Fran; Hoh 2 Baͤndchen. 13 Thl. ;. — — Dasselbe auf noch schoͤnerem Velinpapier. 22 Tll. Geistlich Nachspiel zur Tragodte Faust. Von Dr. Rosenkranz. 125 sar. — — Dasselbe auf noch schoͤnerem Velinpapier. 17 sagr. Der ewige Ju de. Didaetische Tragoͤdie. Von W. Je mu („Ein besehrendes Trauer spiel? „Was ist sein Zweck? Was ist sein Ziel?“ Die schmähliche Blindheit dem Glauben, Dem Tode den Stachel zu rauben). 20 szr. Die Raturreligion. Ein philosophisch-historischer Verst Von Dr. Karl Rosenkranz. 1 Thl. 25 sar. 4 Schicksale und Beobachtungen des Feldwebels v. Tommi wahrend des Ruͤckzuges der Franzoͤsischen Armee aus Rußluf his zu seiner Wiederankunst auf vaterlaͤndischem Boden. September 1811 bis April 1812. 72 sar. Iserlohn. W. Langewiesche.
chen Verhandlungen in dem von Herrn C. Périer und dem Marschall Soult gegen die „Tribune“ und die „Revolution“ nhängig gemachten Diffamations-Prozesse. Die inkriminirte Stelle in beiden Journalen (vom 9. Juli d. J.) lautet also: Ist es wahr, daß bei der Abschließung der Kontrakte über die lieferung von Gewehren und Tuch die Herren C. Périer und Foult ein jeder ein Geschenk von mehr als 1 Million erhalten aden?“ Die angeschuldigten Herausgeber der gedachten beiden
ö. ,, Bei C. M. Schuller in Crefeld ist so eben erschienen, n in allen Buchhandlungen Deutschlands, (in Berlin in H. Wag füͤhrs Buch- und Musikhandlung, Leipzigerstrase Nr. 505 zu habt Karte von Holland und Belgien, mit dem Großhé zogthum Luxemburg und den Eintheilungen
verschiedenen Provinzen. Preis 5 sgr.
Blätter, Herren Bascaus und Thouret, so wie der Verfasser des inkrimmirten Aufsatzes, Herr Marrast, hatten als Zeugen unter Anderen die HS. Arago, Direktor des Vaudeville-Theaters,
Laffitte, Dupont v. d. Eure, Lamarque, Manguin, v. Bricque— ville, Salverte, v. Podenas, v. Thiard, v. Corcelles, v. Kermo⸗ rial, u. s. w. vorgeladen. Von Seiten der Kläger waren die Generale Lasayette und M. Dumas, so wie die Herren Gisquet, Rothschild, Guizot, Ganneron und Köchlin, citirt worden. Zunächst begann das Verhör des Herrn Marrast. Auf die Frage des Präsidenten, ob er bei der Abfassung seines Artikels die Be— weise für seine Behauptung in Händen gehabt habe, antwortete derselbe, daß dies nicht der Fall gewesen seyz er habe damals nur über den Kauf der Gewehre so seltsame Dinge erzählen ge— hört, daß er geglaubt habe, die gedachten beiden Minister zu ei— ner Erklärung in ,, ,. veranlassen zu müssen. Der Präsident: „Haben Sie jene Beweise jetzt in Händen?“ Herr Marrast: „Die Debatten werden darüber Aufschluß ge— ben; es werden Londoner Briefe vorgewiesen werden, die für meine Behauptung sprechen.“ Der General-Prokurator Persil: „Warum sind diese Briefe nicht bereits gerichtlich de— ponirt worden, wie das Gesetz solches verlangt?“ Heir Mar— rast: „Wären die Briefe an mich gerichtet gewesen, so würde solches bereits geschehen seyn; sie sind aber erst heute Morgen durch eine von London angekommene Per— son hierher gebracht worden; ich wiederhole es: sie werden im Laufe der Debatten vorgezeigt werden.“ — Hierauf begann das Zeugen-Verhör. Der erste Zeuge, der vernommen wurde, war Herr Arago, Direktor des Vaudeville-Theaters. Seine Aussage beschränkte sich darauf, daß Herr Ganneron ihm, nachdem der Kontrakt über die Englischen Gewehre bereits abge⸗ schlossen gewesen, gesagt, er (Ganneron) habe dem Kriegs-Mi— nister . tausend Preußische Flinten angeboten gehabt, die— ser habe aber das Anerbieten zurückgewiesen, obgleich die Gewehre besser und wohlfeiler als die Englischen gewesen wären. „Alls ich“, fügte Herr Arago hinzu, „Herrn Ganneron fragte, warum man alsdann diese Gewehre ausgeschlagen habe, antwortete er mir, es sey deshalb geschehen, weil dahei nichts zu gewinnen gewesen sey.“ Herr Marrast: „Haben Sie nicht noch Kennt— niß von anderen Thatsachen?“ Hr. Arago: „Nein, nichts als Vermuthungen.“ Hr. Marrast: „Erklären See sich deutlicher!“ Der Präsident: „Ich glaube nicht, daß ich den Zeugen über Thatsachen ferner befragen darf, von denen er selbst behauptet, daß sie nicht zu seiner persönlichen Kenntniß gelangt sind.“ Da der Advokat des Marrast auf die fernere Vernehmung des Herrn Arago bestand, der Prokurator sich aber derselben widersetzte, so mußte der Gerichtshof selbst über diese Präjudizial-Frage ent⸗ scheiden; er verordnete, nachdem er sich in sein Berathungs⸗Zim— mer zurückgezogen, daß das Verhör fortgesetzt werde. Der Prä⸗ sident: „Herr Arago, haben Sie Ihrer Aussage sonst noch et— was hinzuzufügen?“ Herr Arago: „Ja; ich erinnere mich so eben einer Unterredung, die, den öffentlichen Blättern zufolge, der General Anthouard in seiner Eigenschaft als Mitglied des Artillerie⸗Comité's zur Begutachtung der von Herrn Gisquet an— gekauften Gewehre gehabt hat. Herr Anthouard war mit diesen Gewehren sehr unzufrieden, und im Laufe eines Gesprächs, das er darüber im Palais-Rohyal beim Könige hatte, ersuchte er einen Thürsteher, daß er sich von einem auf Wache befindlichen Na— tional-Gardisten das erste beste Gewehr geben lasse, damit man es mit den Englischen Probe-Gewehren vergleichen konne, und in der That fand sich, daß jenes besser als diese war.“ — Der zweite Zeuge, der namentlich in Bezug auf die erstere Aussage des Herrn Arago vernommen wurde, war Herr Ganneron, Präsident des Han— dels-⸗Tribunals. Es sey sehr wahr, erklärte er, daß er als Un— terhändler für ein Hamburger Handlungshaus, das der Regie- rung 20,000 Preußische Flinten habe verkaufen wollen, aufgetreten sey; doch habe er micht geäußert, der Kriegs⸗Minister habe, weil nichts dabei zu verdienen gtwesen, das Anerbieten abgelehnt. Herr Arago beharrte bei seiner Behauptung, während Herr Ganneron sie eben so bestimmt leugnete. Der General La— fahette, dritter Zeuge, bemerkte, daß er von dem Abschlusse des Kontraktes über die Enzlischen Gewehre nicht früher als das übrige Publikum etwas erfahren habe, und daß ihm von einem versprochenen oder bereits gezahlten Leihkaufe nichts bekannt sen. Die Herren J. Laffitte und Dupont von der Eure, beide damals Mitglieder des Conseils, sprachen sich in derselben Weise aus. Der Letztere fügte, auf die des— fallsige Frage des Herrn Marrast, hinzu: Sein Secretair habe ihm allerdings vor dem Abschlusse des Kontraktes bemerklich gemacht, daß dieser Kontrakt sehr nachtheilig fur den Staat sey, daß aber mehrere Personen dabei die Hande im Spiel hät— ten. Herr Poubelle, dieser ehemalige Secretair des Herrn Dupont, wurde hierauf selbst aufgerufen und sagte aus, daß Hr.
Bremont, damals Redacteur des Constitutionnel, ihn auf den! bevorstehenden Handel aufmerksam gemacht und ihn veranlaßt habe, darliber mit Hrn. Dupont zu sprechen, damit dieser eie Sache im versammelten MinisterRathe zur Sprache hringe.
Der General Lamarque erklärte auf Befragen des Praslden— ten, daß ihm von einm den beiden Ministern bewilligten Leih⸗ kaufe nichts bekannt sey. Herr Marrast zu Hrn. Lamarque: „Waren Sie nicht im vorigen Jahre zugegen, als Hr. Köchlin in einer großen Versammlung von Deputi ten erjählte, ein Straßburger Handlungshaus habe sich erboten gehabt, äh, 000 Gewehre zu liefern, der Antrag sey aber zurückgewiesen worcen, weil jenes Haus
Gestern begannen vor dem hiesigen Assisenhose die gericht⸗—
sich geweigert habe, den Burtaus ein Geschenk von 30 — 000 Fr. zu machen?“ Hr. Lamargue: „Ja, ich habe vou dieser Soche sorechen höten.“ Hr. Mauguin bezeugte das Faktum, erklärte jedoch zugleich, daß er es nicht aus dem eigenen Minde des Hru. Köchlin vernommen habe. Hr. Marrast zu Hrn. Mauguin: „Haben Sie nicht von einem Ihrer Londoner Korrespondenten ein Schreiben erhalten, worin darüber, daß hinsichtlich der Englischen Gewehre ein offener und ein, geheimer Kontrakt abgeschlossen worden, Klage geführt und hinzugesügt wird, daß dieses Benehmen an der Londener Börse großes
Llergerniß erregt habe?“ Hr. Mauguin: „Ich habe ein solches
erhalten.“ Der Präsident: „Haben Sie es noch?“ Hi. Mauguin: „Leider habe ich es verloren; man hatte mir die Originale der beiden Kontrakte versprochen, ich habe sie aber
nicht erhalten.“ Die Aussagen des Hrn. v. Briequeville waren von keinem erheblichen Juteresse. Die Herren Sal— verte, Podenas und Thiard erklärten, daß sie über die Gerüchte in Bezug auf den Ankauf der Englischen Gewehre nichts Bestimmtes wüßten, auch sich der Aeußerung des Hin. Köchlin in einer Versammlung von Deputirten nur sehr dunkel erinnerten. Mehrere andere Zeugen äußerten sich lediglich über den Unwerth der von der Regierüng angekauften Englischen Ge— wehre. Hr. Bremont, ehemaliger Mitredacteur des Constäim— tionnel, der mittlerweile auf Befehl des Präsidenten citirt wor— den war, stellte es in Abrede, daß er gegen Hrn. Poubelle von einem Leihkaufe gesprochen habe. Uebrigens, fügte er hinzu, lege seine damalige Stellung ihm eine gewisse Zurückhal— tung auf, da er zu jener Zeit von Hrn. Cauchois-Le— maire, Haupt-Redacteur des gedachten Blattes, bei den ver— schiedenen Ministerien akkreditirt gewesen sey, um die den Jour— nalen zewöhnlich zugehenden Neuigkeiten zu verificiren, damit keine Lügen im Publikum eirkulirten. holte seige frühere Behauptung, daß Herr Bremont ihm von einem Leihkaufe gesprochen habe, während Letzterer dies in Ab— rede stellte. Herr Lanarvy, ein Englischer Arzt, erzählte, daß die Agenten der Französischen Regierung in London sehr an Ach— tung verloren hätten, seitdem man daselbst erfahren, daß von den Waffenfabrikanten ein offener und ein geheimer Kontrakt mit verschiedenen Preis-Bestimmungen verlangt worden sey. Als indessen der Präsidene ihn fragte, ob er noch im Besitze des Schreibens sey, worin dieser Umstans ihm gemeldet würde, er— wiederte auch er, daß er dasselbe verloren habe. Jetzt kam die Reihe an Herrn Gisquet selbst, der bekanntlich gegenwärtig interimistischer Polizei-Präfekt ist. Er erklärte vorweg, daß er über einen dem Marschall Soult und Herrn C. Perier vewilligten Leihkauf keine Aufschlüsse geben könne, da das Faktum rein in der Einbildung beruhe und eme offenbare Lüge sey. Hätten die ge— dachten beiden Minister ein solches Geschenk erhalten, so würde er es haben zahlen müssen, und es thue ihm sonach nur leid, daß er nicht unter den Klägern figurire, um den Urhebern die— ses Gerüchts zurnufen zu können, daß sie Verleumder wären. Herr Gisquet eczählte hierauf ausführlich alle Nedenumstnde des ihm von der Regierung aufgetragen gewesenen Geschafts. Herr Marrast: „Aue diese Details sind völlig überflüssig; He. Gisquet plaidirt seit einer Stunde für eine Sache, die mit dem Gegenstande des Prozesses nicht das Mindeste gemein hat.“ Hr. Michel, Advokat des Herrn Marrast, zu Herrn Gisquet: „Sind Sie nicht der Associs des Herrn Cas. Périer gewesen?“ Herr Gisquet: „Ja, lange Zeit.“ Schon im Laufe seiner obigen Erzählung hatte Herr Gisquet unter Anderem geäußert, daß er Herrn C. Périer seit 25 Jahren fast täglich seht. Nachdem noch drei andere Zeugen vernommen worden, kam die Reihe an den Doktor Getvais, der Schulden halber in Sainte— Pẽélagie sitzt, und den die Angeschuldigten hatten vorladen lassen. Der General-Prokurator zeigte indessen an, daß der Doktor das Gedräuge benutzt habe, um sich aus dem Staube zu machen, was großes Gelächter erregte; wahrend Herr Persil über diesen Undank bittere Klage führte, rief Herr Thouret ihm zu: es sey seine Schuld, daß er nicht vorsichtiger gewesen. Herr von Rothschild sagte aus, daß er bei dem in Rede ste— henden Geschäft nur als Banquier intervenirt sey, um die Kauf— summen nach London gelangen zu lassen. Herr Marrast: „Hat— ten Sie sich nicht dabei einige Vortheile ausbedungen?“ Here von Rothschild: „Unsere Absicht war hauptsächlich, der Re— gierung von Nutzen zu seyn. Im Uebrigen liefen wir kein Ri— siko bei der U&ebermachung jener Summen, denn diese erfolgte
immer erst, nachdem wir in Erfahrung gebracht, daß eine ent— sprechende Anzahl Gewehre in Calais angekommen sey.“ Der
letzte Zeuge, der vernommen winde, war Herr Paulin; er er— klärte, daß nicht nach positiven Beweisen, wohl aber nach einer gewissen Offenkundigkeit etwas Schmutziges in dem gedachten Handel liege. — Am folgeenden Tage wollten die verschiedenen Advokaten ihre Vertheidigungs-Reden halten.
Der hiesige Erzbischof, Graf Hhacinth von Quelen, hat aus Lnlaß der vor kurzem stattgefundenen kirchlichen Beerdigung des schismatischen Bischofs Deberthier, ein Rundschreiben an die Pfarrer seiner Discese erlassen, worin es unter Anderem heißt: „Ein neuer Anlaß zu öffentlichem Aergernisse ist in der Mitte der Stadt gegeben worden. Herr Deberthier, ehemaliger consti— tutionneller Bischof des Departements des Aveyron, ist am 19. d. M. gestorben und hat bis an sein Ende in schismanschen Grundsätzen verharrt, deren Begünstiger und Verbreiter er ge— wesen ist. Gott hatte ihm Zeit zur Reue gelassen; seit zwei Jahren lag er hoffnungslos krank. An Besuchen und Ermah— nungen, um ihn in die katholische Einheit zurückzuführen, hat es nicht gefehlt; mehtere Male habe ich meine Groß-⸗Vikare und den Pfarrer senter Bezirks-Kirche zu ihm geschickt; alle Versuche cheistlcher und priesierlicher Liebe waren vergebens. Das egen ihn in Betreff der Verabreichung der Sakramente und des geistlichen Begräbnisses zu beobachtende Verfahren war durch die kanonischen Vorschriften und das in einem neuerlichen Falle von einem hiesigen Pfarrer, so wie von dem gauzen Pa— riser Klerus gegebene Beispiel vorgezeichnet. Meine Instructio⸗ nen an den Pfarrer von Saint-Lonis-en-Isle mußten dieselben seyn, wie die an den Pfarrer der Abbaye-aux-Bois. Voraus— geseben, daß Schlechtgestinnte dieses Ereigniß benutzen würden, um Unordnungen zu veraulassen, schrieb ich am 18ten d. M. an den Minister des Innern, um in seine Hände dieselben Proté— stationen und denselben Vorbehalt niederzulegen, die ich bei der Beerdigung des Herrn Gregoire für die Abbaye⸗-aux-Bois ein⸗ gereicht hatte. Was ich vorausgesehen, ist leider eingetroffen. Die Kirche von Saint-Lonis⸗-en⸗-Isle ist gewaltsam eingenemmen und die Todtenfeier für einen schismatischen, im Aufstande gegen die Autorität der katholischen Kirche gestorbenen, Bischof darin begangen worden; auch diesmal haben sich einige tempelschäude⸗
Herr Poubelle wieder⸗
w
er e , ae, , m ge..
ö
ö
1 —