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Anastassus Polizoides und Nikolas Guika, von Poros. Schließ⸗ lich trägt der interimistische Justiz-Minister darauf an, eine aus fünf Senatoren bestehende Kommission und den General⸗Prokurator zu ernennen, welche die Angeklagten vorladen und über sie richten sollen. III. Eine an die Hellenen gerichtete Proclamation vom 26. Aug., worin der Präsident die durch die Insurgenten Irregeleiteten zur schleunigen Rückkehr in die Bahn der Ehre und Pflicht ermahnt. — IV. Ein Dekret, welchem zufolge kein Hydrioiisches Fahrztug in die Häfen des Griechischen Staates zugelassen werden soll. — V. Ein vom 27. Aug. datirtes Rundschreiben des Präsidenten an die außerordentlichen Kommissarien und Civil⸗-Gouverneure der Provinzen über die ferneren Unternehmungen der Insurgenten, worin es heißt: „In meinem letzten Rundschreiden meldete ich Ihnen, daß die Befehlshaber der Stationen der verbündeten Mächte ein Kreuzgeschwader vor Hydra aufgestellt haben, um das Auslaufen bewaffneter Fahrzeuge zu verhindern. Der Admiral Ricord traf in Syra die Brigg des Miaulis und erhielt von den Primaten und ersten Kaufleuten der Insel das schriftliche Ver— sprechen, daß dieses Fahrzeug im Hafen festgehalten werden solle. In Andros, wo eine andere Hydriotische Brigg in der Absicht er⸗ schienen ist, das Land zu insurgiren, befindet sich ein Französisches Fahrzeug, das der Herr Kommandant Lalande mit dem Befehle dahin gefandt, die Hydrioten zum Rüchuge zu zwingen. Mit einem ähnlichen Auftrage hat Herr Lalande gestern die Korvette „Lionne“ in Folge der Berichte abgesandt, welche die Regierung aus Salamis erhalten hat, und wovon Nachstehendes das We— seutliche ist: „„Am 13ten d. M. versammelten sich eine Brigg, eine Brigg-Goelette, ein Kutter, eine Felucke und eine große Schaluppe, sämmtlich Hydriotische Fahrzeuge, die unter dem Schutze der Nacht der Wachsamkeit des Kreuz-Geschwaders ent— gangen waren, auf der Rhede von Ambelakia. An demselben Tage ging die von Demetrius Kriesis befehligte Brigg im Hafen ron Salamis und der Stadt gegenüber vor Anker. Krie— sis schickte sogleich eines seiner Böte ans Land, um den Demogeronten anzuzeigen, daß er ihnen von Sei— ten der Regierung ven Hydra Briefe zu übergeben habe und demgemäß um die Erlaurnniß zu landen nachsuche. Eine dedeutende Volkemenge hatte sich am Ufer versammelt, und
einstimmig wurde den Hydrioten geantwortet, daß man ihnen nicht nur die nachgesuchte Erlaubniß verweigere, sondern daß
auch jeder Versuch von ihrer Seite, sich mit der Jusel in Ver—
bindung zu setzen, mit Gewalt zurückzewiesen werden würde.
Mit derselben Antwort und denselben Drotzungen wurde ein
zweites Boot empfangen, das die Demogeronten aufforderte, an
Bord der Brigg zu kommen. Die Hydrioten machten hierauf
feindselige Demonstratiouen, um sich der im Hafen liegenden
kleinen Barken zu bemächtigen, aber die Erklärung des Chiliar—
chen Griziotis, daß sie, wenn sie von ihrem Beginnen nicht au—
genblicklich abständen, mit Flinten-Schüssen in ihre Fahrzeuge
zurückgeworfen werden würden, hatte einen vollständigen Erfolg.
Mittlerweile hatten sich die Hydriotischen Schiffe dre er Barken
auf der Rhede von Ambelakia bemächtigt. Der Civil-Chef von
Salamis, der Bataillons-Chef Triandaphylos, die Miliz und
viele Bürger eilten sogleich an Ort und Stelle. Die Barken
wurden den Hydrioten wieder abgenommen und Wälle von Stei—
nen zu beiden Seiten des Hafens errichtet und mit Scharf—
schützen besetzt, welche auf die Brigg-Goelette feuerten und die
Mannschaft derselben dadurch zur Unthätigkeit zwangen.““ So
weit geht bis jetzt der Bericht aus Salamis. Wenn er betrü—
bend ist, so zeigt er wenigstens, daß in Salamis Alle durch die
That bewiesen haben, wie wahr und aufrichtig die von der Na⸗
tion in ihren zahlreichen Adressen ausgedrückten Gesinnun—
gen sind.“
.
Berlin, 6. Nov. In einem Schreiben aus Wesel vom Aten d. heißt es: Am 31sten v. M. wunde uns das langersehnte Glück zu Theil, Se. K. Hoheit den Prinzen Wilhelm, Bruder Sr. Majestät, nebst Seiner Durchlauchtigen Gemahlin und den Prinzen Adalbert und Waldemar, so wie der Prinzessin Elisabeth, Königl. Hoheiten, in unseren Mauern zu sehen. Die hohen Rei⸗ senden waren am Morgen von Däüsseldorf, wo Höchstdieselben der Geburtstagsfeier Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich beigewohnt hatten, abgereist, langten, nachdem Höchstdieselben bei dem Grafen Anton zu Stolberg Wernigerode auf dessen Schlosse Diersforth das Mittags mahl ein—⸗ zunehmen geruht hatten, Abends 8 Uhr, unter dem Jubelrufe der hiesigen Einwohner, denen erst kurz vorher die Kunde von der bevorstehenden Ankunft der hohen Herrschaften zugekommen war, hier an und nahmen im Gasthofe zum König von Preußen Ihr Absteigequartier, wo Höchsidieselben alsbald sich die hiesige Ge— neralität und die Stabsoffiziere, so wie die Civilbehörden und die Geistlichkeit, vorstellen ließen und hierauf die genannten Militairs, so wie auch mehrere Beamten, die Geistlichkeit, ingleichen einige Kauflente, zur Tafel zu ziehen geruhten. Während der Tafel wurde Höchstdenenselben, auf Veranstaltung eines hiesigen gesel— ligen Vereins, eine Fackelmusik gebracht, und als Ihre Kö— nigliche Hoheiten am Fenster erschienen und HochstIhren Dank auszudrücken geruhten, ließ die zahlreich versammelte Volksmenge ein dreimaliges Lebehoch ertönen, worauf das Lied: „Heil dir im Siegerkranz“ angeftimmt wurde. — Gestern Morgen um 8 Uhr besichtigten Se. Königl. Hoheit die Festungswerke und hielten eine große Parade der hiesigen Trup—⸗ ven ab, während die Durchlauchtige Prinzessin mehrere Kichen und andere öffentliche Gebäude besuchten, durch die Leutseligkeit und huldvolle Herablassung, die Sie überall zeigten, alle Herzen gewinnend. — In der 11Iten Stunde traten Ihre Königl. Ho— heiten über Kleve die Rückreise nach Köln an. .
.— Aus Koblenz vem 1. Nov. wird gemeldet: Ihre Kai— serliche Hoheit die Großfürstin Helena von Rußland sst gestern
gen“ hier angekommen und von Sr. Durchlaucht dem Herzog von Nassau, der nebst Seiner Durchlauchtigen Gemahlm be— reits am Sonnabend unter dem Namen eines Grafen v. Kö⸗ nigstein hier angelangt und im Gasthof zu den drei Schweijern abgestiegen war, so wie von den hiesigen oberen Militairbehörden, empfangen worden. Die Hohe Reisende übernachtete am Bord des Schiffes und setzte heute nebst Ihren Durchlauchten dem er nn der Herzogin von Nassau ihre Reise nach Biebe— — Aus Frankfurt a. d. O. wird unterm 4ten d. geschrieben; Obgleich die hiesige Messe nur eben erst im een.
degriffen ist, so verspricht sse doch für alle Verkäufer, welche
bierher gekommen sind, recht sehr gut auszufallen. Wollen
] / ' e Zeuze, so wie Wollen: Waaren Übe haupt, finden ganz außeror⸗ dentlichen Abgang und sind zum Theil schon vergriffen. Sei—
1656 dem Platze befinden, machen natürlich sehr gute Geschäfte. Viele Einkäufer sind bereits hier, und stündlich treffen noch mehr ein; nur ist zu defücchten, daß diejenigen, welche spät hierher gekom⸗ men, ihre Befriedigung nicht finden werden, es wäre denn, daß, wie man hofft, noch Verkäufer sich entschließen werden, eilig hierher zu kommen, oder doch wenizstens Waaren zum Verkauf
hierher zu senden. * 0.
.
In der Residenzstadt Berlin waren erkr. genes. gestorb. Bestand bis zum 5. Nov. Mittags 2005 642 1274 89 Hinzugek. bis zum 6. Nov. Mittags 20 5 97
Bis zum 6. Nov. Mittags Summa 2025 647 1 . Hierunter smd vom Militai 30 12 4 In ihren Wohnungen werden behandelt 65 Personen, in den Hospitälern 32. In Magdedurg waren erkrankt genesen gestorben Bestand bis zum 2. November. 430 109 265 56 hinzugek. am 3. 21 9 49 4. 16 9 46 5. 7 ͤ 2 42
Summa 468 285 4
Darunter Militair 869 17 19 ᷓ In Stettin waren erkr. genes. gestorb. Bestand.
l bis zum 2. November 338 97 234 7 hinzugekommen am 3. ö
4. 5.
Eumma 34 Darunter Militair 3. In Tilsit sind
bis zum 31. Otteber⸗. darunter Militair 6 17 Ausbrüche der Cholera sind bemerkt: Regierungs-Bezirk Breslau. Kreis Steinau, in Kunzendorf am 30. Okt. Regierungs-Hezirk Bromberg. In der Stadt Filehne hat die Cholera ganz aufgehoͤrt. Regierungs-Bezirk Danzig. —
Danziger Landkreis, in Bohnsackerweide am 25 Okt, Groß⸗Röschau am 30 Okt. Kreis Stargardt, in Neumuß und Vorwerk Stargardt am JJ7. Okt. Kreis Marienburg, in Petershagen am 4. Okt In der Stadt Marienburg sind in der letzten Zeit keine Cholera-Krankheitsfaͤlle mehr vorgekommen. — In Elbing sind vom 13. bis 23. Okt. noch 12 Personen erkrankt.
Regierungs-Bezirk Königsberg. Kreis Rastenburg, in der Stadt Rastenburg am 29. Okt, Kreis Preuß Eylau, in Henriettenhof am 3. Okt. Regierung s-Bezirk Gumbinnen. Kreis Heydekrug, in Schieße am 2. Okt. r n,,
Nach Inhalt einer in der Leipziger Zeitung enthaltenen Bekanntmachung der Königl. Sächsischen Immediat-Kommission wegen der Maaßregeln gegen die Asiatische Cholera, hat dieselbe sich veranlaßt gefunden, mehrere Modificationen in den bisher beobachteten Grundsätzen eintreten zu lassen. Nach Inhalt der— selben sollen zu den giftfangenden Waaren von unn an gerechnet werden: 1) Alles, was zur Bekleidung der Menschen gedient hat, es sey von Wolle, Haaren, Leinen, Leder, oder sonst einem Stoff aus dem Thier- oder Pflanzenreiche; 2) Bett- und Schreib— federn, Haare, rohe Häute und rohe Felle, Pelzwerk, Schafwolle, wenn sie an einem msicirten oder verdächtigen Orte sortirt wor— den; 3) Hanf, Flachs und Werg; ) gebrauchtes Segeituch und Tauwerk; 5) alle Fabrikate aus Wolle, Baumwolle, Seide oder Leinen, sobald sie im Umherziehen zum Verkauf ausgeboten oder umhergetragen worden. — Alle andere Waaren dagegen, sie mögen eine glatte oder rauhe Oberfläche haben, aus dem Thier-, Pflanzen- oder Mineral-Reiche herkommen, mit— hin auch alle Fabrikate, selbst wenn sie aus Schaafwolle gefer— tigt sind, sobald sie nur nicht schon zum Gebrauch der Menschen gedient oder im Hausiren umhergetragen worden; ferner 2) ge— gerbte Häute, Juchtenleder; 3) Segeltuch und Tauwerk, wenn sol— ches noch ungebraucht und als Handeisartikel zu beirachten; 4) Schaf— wolle, sobald mit Sicherheit nachgewiesen wird, daß sie noch un sor— tirt ist oder doch an einem unverdächtigen Orte sortirt worden; inglei⸗ chen 5) rohe Bücher, sind von nun an fur nicht giftfan end auzuse hen. Nur giftfangende Gegenstände bedürfen einer Kentumaz und inneren Reinigung wahrend der vorgeschriebenen. Kontumaz-Zeit, welche letztere von 20 auf 10 Tage ermäßigt wird. Nicht giftfan— gende Gegenstände, ingleichen Fuhrwerke und dazu gehöriges Geschirr sind keiner Kontumaz, sondern nur einer äußeren Remigung der Emballage oder auch deren Wechsel zu unterwerfen. Briefe und andere Papiere sind bloß zu durchräuchern, und insofern nicht bescheinigt ist, daß sie am Ort der Absendung bereits desinficirt worden, zu durchstechen und zu durchräuchern. Geldsendungen sind wie nicht giftfangende Waaren bloß äußerlich zu reinigen. — Bei Reisenden, mithin auch bei Waarenführern und Führern von Vieh-Transporten bewendet es sich auch ferner bei der vorgeschriebenen Kentumajz-Zeit von 20 und resp. 10 Ta— gen, je nachdem die Personen aus von der Cholera ange— steckten oder der Infection bloß verdächtigen Orten kommen. Bei Thieren ist zu unterscheiden zwischen glatthaarigen und anderen. Bei jenen, zu welchen insonderheit Pferde, Esel, Rind⸗ vieh, Schweine und Ziegen gehören, genügt, wenn sie aus einem inficirten oder verdächtigen Orte kommen, einmaliges Schwemmen oder auch Waschen mit einer Chlorkalksolution oder
* 2 2 3
erkrankt genesen gestorben Bestand 330 139 181 10 16 ⸗
; ) Wasser und Essig. Andere Thiere, namentlich Schafe und Läm— Abend mit dem Niederländischen Dampfschiff „Stadt Nhmwe- ss ö w er e, chas Läm
mer, sind einer zehntägigen Kontumaz ohne Unterschied zu un— terwerfen und zu reinigen, wenn sie nicht kurz zuvor erst gescho— ren sind, welchenfalls einmaliges Waschen in obiger Masse hin— reicht. Uebrigens ist auch hier der Aufenthalt in unverdächti— gen Gegenden von der Kontumaz-Zeit abzurechnen.
Die Großherzogl. Oldenburgische Regierung hat, nach Inhalt einer Bekanntmachung vom 28. Okt., auf den Grund hin, daß die bisherigen Erfahrungen es sehr wahrschein— lich gemacht, daß die Cholera uicht weit über See verschleppt werden könne, sich bewogen gefunden, zur Erleichterung des Verkehrs einige Modificat'ouen in den bisherigen Vorschriften zu erlassen. Demnach sollen Schiffe, welche aus verdächtigen oder inficirten Häfen der Ostsee, des weißen Meeres und den nördlich von Bergen belegenen Häsen auf der Weser und Jade ankommen, wenn sie keine gistfangenden Waaren an Bord ha— ben und die Mannschaft gesand ist, zu einer Beobachtungsqua—
dene und baumwollene Waaren sind ebenfalls sehr gesucht, und an Kursen-Waaren fehlt es fast gänzlich, da viele Verkäufer mit
die em Actikel ausgeblieben sind. Diejenigen, welche sich auf
rantaine zugelassen werden, deren Dauer die Regierung sich zu
bestimmen vorbehält, die jedenfalls aber 30 Tage vom Tage der
Abreise an betragen wird. Haben sie die Quarantaine zu Feie—
1
drichsort bestanden und auf der Reise nicht mit verdächt Schiffen kommunizirt, so sollen sie ohne Weiteres zugeln werden. Solche Schiffe aber aus jenen Gegenden, che mit giftfangenden Gütern“ beladen sind, werden
zugelassen; sondern sind an eine Reinigungsanstalt zu ven sen. Die von der Elbe kommenden Schiffe anlangend, n verordnet: daß Schiffe, welche von Hamburg, Altona und s haven kommen, wenn sie mit giftfangenden Waaren beladen se ganz abgewiesen, wenn sie nicht mit giftsangenden Waaren
Allgemeine
Staats-Zeitung.
laden oder ledig sind, 36 Tage lang, vom Tage ihres Abga angerechnet, unter strenge Quarantaine gelegt, in die ser Zeit reinigt und erst zugelassen werden sollen, wenn dann der M 310. sundheitszusiand der Mannschaft zu keinen Besorgnissen An
giebt; daß Personen und Waaren, welche seit dem 8. Okt. n Wee e ü
1 —
Berlin, Dienstag den Stn November.
n n m.
1831.
x- =
diesen Orten zu Schiffe gekommen seyn sollten, nicht anders — — gelassen oder die Weser weiter hinauf gebracht werden sollen,
wenn die Waaren gehörig desinficirt sind und die Menschen, ĩ — angesteckten Orte weuigstens vor 21 Tagen verlassen haben, 6g Amtli ch e Na ch —*11 ch mn. Kronik des Tages.
welche von anderen noch nicht angesteckten Orten an der h Der Justiz⸗Kommissarius Ottermann zu Insterburg ist
kommen, als verdächtig angesehen und einer Beobach tungs: rantaine unterworfen werden sollen. An der Landseite bleiben
m Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts zu Ju— burg ernannt worden.
fruheren Verschriften hinsichtlich der Reisenden in Kraft.
Aus Lüneburg vom 1. Nov. wird (in der Börst halle) gemeldet: Am Freitag Abend, 28sten Okt., wurde der Ausbruch der Cholera sörmsch deklarirt. Am Sountag An 5 Uhr waren erkrankt 14, gesiorben 6. Gestern Abend wa hinzugekemmen 4, gestorben 2; im Ganzen erkrankt 18, gef ben 8 Personen, und zwar beides männliche und weibliche gleichen Theilen.
Fol zendes ist, nach den neuesten Wiener Blättern, dermalige Stand der Cholera daselbst:
—— — —— — — — 6 —
Zeitungs⸗Nachrichten. Ausland.
erlrankt genesen gestol u ,, . Vom 28. bis 29. Oktober Mittags 46 35 38 St. Peters burg, 29. Okt. Die hiesige Zeitung 29 39. ⸗ ⸗ 56 17 2 eldet: „Seine Majestät der Kaiser sind am 11ten, (23sten) 3 = = 45 35 A M. Abends um 11 Uhr im Palaste des Kreml in hohem Jm Hamdourg sind vom 3. bis zum 4. November Mil] Bohlsehn eingetroffen. An folgenden Morgen um s Uhr ver⸗ 18 Individuen erkrankt, 9g genesen und 6 gestorben. Indete das Aufziehen der Flagge auf den alten Thürmen den Der Linzer Zeitung zufolge, waren in Wels bis R inwohnern Moskaus, daß der allgeliebte Vater des Baterlan⸗ 25. Oktober end? au der? Cholerä erkranki 4, genesen Il, Nes sich in der Mitte seiner Kinder befinde. Mit unmdeschteib— stolben 22, in ärztlicher Behandlung geblieben 1. Am 2h schem Jubel drängte sich das Volk von allen Seiten nach dem Und 27sten' hat sich weder ein neuer Erkraukungs-, noch ein Ntems. Um 9 Uhr waren alle Umgebungen des alastes und desfall zu Wels ergeben, sondern es blieb bei dem obigen Ker Himmelfahrtskathedrale mit einer unzähligen Volksmienge be⸗ kenstande. tickt, welche mit Ungeduld dem Augenblicke der Begrüßung des Der Ofene Zeitung zufolge, sind seit dem 13. Jun Mongichen entgegensah. Das letzte Mal, sagt, ein Schreiben 25. Oktober in Stz Zurisdictionen 3511 Ortschaften und in äs Motkau, wo die Moskowiter den Kaiser in ihrer Stadt er⸗ sen 393,252 Personen von der Cholera befallen worden; 181 6 Ilckten, war diese von der furchtbaren Seuche heinigesucht und derselken sind genesen und 171,571 gestorten; in ärztlicher Pier gLVoßherzige Beherrscher Rußlands herbeigeeilt, unt, Seinen verblieben 40,429. Ausgehört hatte die Krankheit in 1222 dM etreuen Landeskindern Hülfe zu bringen und die Gefahr mit schaften. hnen zu theilen. Jetzt ist Er gekommen, um zugleich mit des 36 Reiches alter dan in, dem cn, . alles Guten . ö ö . en Dank für die iege, die unser eer mit neuem . . , , n , suhme bedeckt haben, darzubringen. Warum konnten Ruß⸗ ö ö ö. 6. ⸗ bands Feinde nicht Zeugen des Empfanges seyn, der hier fehlen die Herren Masore von Stutterheim, von Walther hen Kahser erwartete? Sie hätten gesehen, wie Er nur Schritt Cronek und von Eicke kommandirten, hat vom Monat Maih zr Schritt Geinen Weg nach der Kathedrale durch das Ge— Ende Oktober, in einer Ausdehnung von tz Meilen (von hänge des jubeinden Volkes zurücklegte, welches Ihn fast auf 6. iin ö , ö . . inen Schultern trug! Alle wollten Ihm die Bahn offen lassen, ränze mit so glücklichem Erfolg besetzt gehalten, daß nicht ilsein die inni ch et Wuns. Sei x Gren zen galt ö. Cholera . . 3. 3 Cordon besetzt * . Kreisen vorgekommen ist, obgleich die Wachen nahe an mehr Faen hin; man wollt: dicht neben Ihm stehen, den Saum Polnischen Ortschaften, welche von der Cholera befallen wan nes Gewandes küssen, und wogende Haufen des jauchzenden standen. ; . bolkes trennten oft den Monarchen von Seinem Gefolge. Er 8 Die Verpflichtung des Dankes , so geleißt shritt allein inmitten eines kleinen Kreises, der voll Ehrfurcht ,,,, , P ⸗ ; ö ; . z 9 5 2 / h i, , ,,,, ) . — ? n. i , . 69 Militairs 1 Cordon . zud . Schauspiels sich überzeugt, daß unsere Stärke nicht allein genblick, daß derselbe zurückgez'gen wurde, immmer dezeisl in der tapferen und zahlreichen Armee, sondern auch in der Liebe und durch welchen des Himmels Segen herbeigeführt ward, a Natlon begründet ist, welche mit Freuden die Reihen der so selten dieses schwere Unternehmen durch glücklichen Erfolg Friegsmacht ausfüllt, um das Heil, die Ruhe und den Ruhm krönt hat. 8 unverletzt zu bewahren, welche sie seit mehr als zwei Jahrhun— Koschentin, den 28. Oktober 1831. derten dem Regentenhause der Romanows verdankt.“ Adolph Fürst Hohenlohe. Ihre Majestät die Kaiserin wurden auf Ihrer Reise nach Moskau am 10ten (2sten) d. M. auf der Station Pomeranie ö. ; erwartet, wo für Allerhöchstdieselben die Mittagstafel berei⸗ Auswärtige Börsen. tet war. . Ams ter dam, 1. Novemher. Seine Majestät der Kaiser haben dem Mitglied des Reichs— ; , r, , . , 2 ,, nnths, Grafen Stanislaus Zamoyski, für dessen besondere Ver⸗ (kene, 85) 2 Mill. 6. Gesterr. Jproc. letall. Sti ka bienste, die diamantenen Insignien des St. Andreas⸗-Ordeus, . kö * General von der , ,, Polnischen n , . i * ö Majestät, Herrn Roznecki, dem General-Lldjutanten und Senera Oenterr. 5prot ,, , 1093. kr pon der Kavallerie der Polnischen Truppen, Grafen Bincen⸗ Engl. Anl. 93. Russ. Anl. Hamß. Cert. Sß5 Poln. 1133. Län. if Ktasinski, und dem Divisions⸗ General der Polnischen Truppen, — Ninister⸗Staats-Secretair des Königreichs Polen, Grafen Gra— bopski, für deren unerschütterliche Diensttreue, die diamantenen Insignien des St. Alexander-Newski⸗Ordens, dem Kaiserl. Kö⸗ mnigl. Oesserreichischen General Bertoletti, zur Bezeigung Aller⸗ höchstihres Wohlwollens, den St. Annen-Orden erster Klasse, und dem Dirigirenden der Schloßverwaltung zu Oranienbaum, Ge⸗ neral- Major Eichen II., zur Belohnung seines eifrigen Dienstes in den Militairkolonieen, den St. Annen-Orden erster Klasse mit der Kaiserl. Krone zu verleihen geruht. Ein an den dirigirenden Senat ergangener Kaiserl. Ukas bom 4. (16.) Okt. enthält Folgendes: ö. ̃ „Waͤhrend zur Dampfung des Aufruhrs in einigen westlichen Gouvernements kriegerische Maaßregeln ergriffen wurden richteten Jö ; . n sener Gegend, welche wide e illen zur KNAckHIsciRIEL. ner 2 seyn konnten, und hell rteren durch uUnseren Paris, 31. Okt. In der verflossenen Nacht wurde as vom 5. Mai, an den dirigirenden Senat, die Einstellung der dem hiesigen Assisenhofe das Urtheil in dem von Herrn Casm Veschlagnahme, bis zur weiteren Untersuchung, in Bezug auf die
srier und dem ? ö in ai Q Gäter derjenigen, welche binnen Monatsfrist, vom Tage der Er— P em Marschall Soult anhänzig gemachten Proje lissung jenes efehls, sich reuig bei der Orts-Behoͤrde melden und
gesprochen. Von den drei Angeklagten erklärten die Geschworn 6e a r. . .
e,, , k n . a. n,, i nde zu bitten, so i, n, in clsch, . 9. 9 ieser in 6monatlicher Haft, einer Ge eispiele, und um in denjenigen Gegenden der besagten Gouver⸗ von 3000 Fr. und 25 Fr. Schadenersatz kondemnirt wurde. Baö hements, welche von der ir egen Einiger und der Verirrung cans und Thouret, die Ve ant vortlichen Herauageber der gedit! Anderer leiden konnten, die Ruhe nicht allfin mit Waßengewalt, ten beiden Blätter, wurden freigesprochen. ssendern auch durch Nachsicht gegen die Schuldigen selbst, wiederher⸗ — Heute schloß 5proc. Rente pr. Compt. 94. 5. lustellen, mittelst Unseres Utases vom 4 Juni aufs neus die Qoer⸗ our. gä. 10. Zproc. Hr. cumbft. 66. S9. sin cour. 66. , n rene, , , n n,, Mf f
N , ,. 5 ĩ z die e J ewaff and, ; dr,, ö 95 Span. perp. 3st, genoömmen hatten, sich gutwillig und reuig bei ihnen ein ellten, ih= 867 * rr , r,, kov, Denterr. hproꝛ. Metall. ö nen Scheine daruber, daß sie sich gemeldet, zu ertheilen, sich von ih⸗ 6 4pfoc. 77 16 77. 2äIproc. 44. Iproc. 203. G. Bank-] nen schriftiiche Verpflichtungen über die künftige Unverbrächlichkeit tien 1332. 1579. Partial-Obl. 1273. 1273. Loose zu 1003 er Treue geben zu lassen und sie nach ihren Besitzungen abzufer⸗ 1743. G. Poln. Loose 583. 58. tigen. Um aber, bei allen Maaßregeln der Milde, dennoch eine ge⸗ ö rechte Gränze zwischen den Vergehungen zu ziehen, welche aus Schwach⸗ heit oder Verlrrung, und denen, die aus boͤser Absicht und verhaͤrte⸗ ter Treulosigkejt entfsprungen waren, erachteten Wir für noöͤthig, in den
Wien, 31. Oktober. 5proe. Metall. S5 E. 4pr0c. J53. Bank- Actien 10923.
Königliche Schauspiele. Montag, 7J. Nov. Im Schauspielhause: Hamlet, Trauersn in 5 Abtheilungen, von Shakespeare. (Neu einstudirt.)
z Königstädtisches Theater. „Montag, 7. Nov. Der Bernsteinring, oder: Die Mh mählung an der Ostsee, Zauber-Oper in 3 Akten.
Redacteur John. Mitredacteur Cottel. — nn
Einziehung ihrer Guͤter als schließlichen Termin, waͤhrend dessen die in den Verrath Verwickelten noch um Begnadigung ansuchen koͤnn— ten, in jedem Bezirke die Fortdauer der Kriegs-Operationen anzu⸗ setzen, indem alle diejenigen, welche ihre verbrecherischen Hoffnun⸗ gen und Hirngespinnste bis zu dem aͤußersten Augenblicke naͤhrten, wo sie bereits völlig durch Waffengewalt zu Boden geschlagen wor⸗ den, nicht anders denn als verhäctete Rebellen anzusehen sind, welche Unsere Begnadigung durchaus verscherzt haben. Diesem gemaͤß ver⸗ ordnen Wir gegenwartig nach der erfolgten Stillung des Aufruhrs in denjenigen Gouvernements, woselbst militairische Operationen ge⸗ gen die Empdͤrer stattgefunden und mit der Unterdruͤckung des Ver⸗ raths und Wiederherstellung der Ruhe geendet haben, Unsere Wil⸗ lensmeinung dahin zu erklaͤren, daß alle in den Verrath verwickel⸗ te Individuen, welche sich nicht, den fruͤheren Vorschriften gemaͤß, bei den Obrigkeiten gemeldet und, bis zum Tage der Kundmachung dieses Ukases an jedem Orte, um Gnade gebeten haben, von nun an sich dieser Nachsicht der Regierung nicht mehr erfreuen koͤnnen und mit ihnen und ihrem Vermögen genau nach den Gesetzen und den in diefer Hinsicht besonders erlassenen Verordnungen zu verfahren ist.“ Am 11iten (23sten) d. M. wurde von Sr. Erlaucht dem Finanz-Minister das hiessge praktisch- technologische Erziehungs— Institur, zur Bildung von Zöglingen für die einheimische Manu⸗ faktur⸗Industrie, feierlich eröffnet.
Auf den Bericht des Dirigirenden des Militairwesens in den Neureussischen Gonvernements und der Provinz Bessarabien, Generals von der Infanterie, Roth, an das Inspections-De— partement, daß mehrere von den, in Rußland wohnenden oder ins Land ziehenden, mit Pässen versehenen Griechen den Wunsch äußern, den Unterthaneneid zu leisten und sich in Balaklawa, nach den den dortigen Einwohnern geschenkten Rechten, nieder— zulassen, wodurch es möglich wird, das Balaklawasche Griechi⸗ sche Infanterie-Bataillon, fürs erste durch diese Griechen selbst, nachher durch deren Kinder, stets vollzählig zu erhalten, welches jetzt wegen des Mangels an Dienstfähigen unter den Einwoh— nern von Balaklawa schwierig war, haben Seine Kaiser⸗ liche Majestät unterm 27. Sept. (9. Okt.) die Annahme der erwähnten Griechen zu erlauben geruht.
Polen.
Warschau, 2. Nov. Die provisorische Regierung hat folgende interimistische Ernennungen vorgenommen: Zum Direk⸗ tor der Verwaltung im Ministerium des Innern und der Poli⸗ zei den Staatsrath Woyde; zum Direktor der Erziehung im Ministerium der religiösen Kulte und des öffentlichen Unterrichts das Mitglied dieses Ministeriums Herrn Samuel Linde; zum Direktor der Kulte den Staats-Referendar und Bureau⸗Chef Stanislaus Dzwonkowski; um General-Secretair im Ministe⸗ rium der religiösen Kulte und des öffentlichen Unterrichts den Staats-Referendar Stanislaus Deschert; zum General-Lot⸗ terie-Direktor den General-Intendanten der Tabacks⸗-Reve⸗ nuen, Herrn Simon Werner. ö
Am 30sten p. M. verließen zwei zur Kaiserl. Leibgarde ge⸗ hörige Kürassier-Regimenter, nach vorher abgehaltener Parade, die hiesige Residenz.
In der hiesigen Allgemeinen Zeitung liest man Fol—
endes:
1 „Auf Vorstellung des Ober Befehlshabers der ersten Armee, begründet auf den Bericht des ehemaligen interimistischen Kriegs⸗ Gouverneurs von Wilna und Grodno, General- Adjutanten Chra⸗ powicki, hinsichtlich des Edelmanns Szwoynicki aus dem Gouverne⸗ ment Wilna, der weiter keinen Rang besitzt, und der bei dem Aus⸗ bruch des Aufruhrs seinen Bauern die Waffen abnahm und diesel⸗ ben der Militair-Obrigkeit auslieferte, selbst aber als einfacher Frei⸗ williger in die Russische Armee eintrat und gemeinschaftlich mit derselben gegen die Insurgenten kaͤmpfte, wobel er sich augenscheinlichen Gefahren aussetzte, haben Se. Majestaͤt der Kaiser den genann⸗ ten Szwoynicki, in Betracht seiner so ausgezeichnet treuen Dienstleistungen, Allergnaͤdigst zum Titular⸗Rath zu ernen⸗ nen geruht. — Der verabschiedete Lieutenant Vincenz ,,. vom Wolhynischen uhlanen-Regiment hat sich des Eidbruchs an seiner Treue, der Entziehung der polizeilichen Aufsicht, unter welcher sich derselbe als der Theilnahme an der Warschauer Empd⸗ rung verdaͤchtig befand, der freiwilllgen Anschließung an die im Gouver⸗ nentent Wolhynien von dem Edelmann Wiercinski versammelte Insur⸗= genten⸗ Schaar, die über die Sesterreichische Graͤnze gehen und sich dort mit dem von dem Insurgenten Dwernicki befehligten Detaschement vereinigen sollte, um gegen Rußland zu operiren, und endlich eines Angriffes auf einen Posten der Graͤnzwache, wo er ergriffen wurde, schuͤldig gemacht und, nachdem er vor Gericht gestellt worden, von selbst dies Alles eingestanden. Der Ober-Befcehlshaber der ersten Armee hat den Ausspruch gethan, daß der genannte Petrynski, der erwahnten Verbrechen wegen, seines Ranges und Adels bergubt und in eine Kolonie von Sibirien geschickt werden soll; Se. Kaiserl, Koͤ⸗ nigl. Majestaͤt geruhten unterm 27. September dieses Eckenntniß zu beslaͤtigen. — Zufolge Allerhöͤchster Ukasen sind folgende gerichtliche Beschlagnahmen vorgenommen worden: im Gouvernement Wolhy⸗ nien and 21 Aug. von 171 maͤnnlichen Seelen der untheilbaren Guter des Michael Ezaykowski und seiner chwestern Marie Rozycka, Katha⸗ rine Sofnicka und Aloyse Czaykowska, welches guf den Antheil, der auf den genannten Michael Ezaykowski faͤllt, ein jaͤhrliches Einkommen von [318 Rubel 80 Kopeken Silber ausmacht, und zwar wegen der Ver⸗ einigung dieses Edelmannes mit den Insurgenten; von 198 Seelen des Fohann Omleeinski, welches ein jaͤhrliches Einkommen von, Ms R ih K ausmacht, und von verpfaͤndeten Grundstuͤcken desselben, welche ein jaͤhrliches Einkommen von 25 R. 30 K. tragen; am 25. August von 280 Seelen des Vincenz Zagurski, was ein jaͤhrliches Einkommen von 55h R. ausmacht, beides aus demselben Grunde, wie oben; im Bezirk von Bialystock am 29. Mai von einem hoͤlzer⸗ nen Hause eines Raygroder Kaufmanns, mit dazu gehdrigem Platz, in der Stadt Suchowol, weil fich derselbe im Königreich Polen aufhielt; am i Juni von zwei hbizernen Haͤusern mit den dabei befindlichen Platzen in der Stadt Bielsk, welche den Buͤrgern Lastowski und Szysskie⸗ wiez gehörten, wegen deren Verweilen im Königreich Polen waͤh⸗ rend der Revolution; am 4. August von 239 Secsen des Matthaͤus Starzynski, von 2 Seelen des Fosepb Starzynski, von 143 See⸗ sen des Grafen Joseph Ossolinskt, von 79 Seelen des Anton Lud⸗ wig Kruszewski und von 43 Seelen der Geschwister Ferdinand. Karl, Alexander, Wladislaus und Albertine Wengierski, ebenfalls aus dem oben angefuͤhrten Grunde.“
Der Dirigitende der Regierungs ; Kommission des Innern und der Pole, Staatsrath Sumsngki, macht bekannt, daß we⸗
am 1]. (295 gal von Uns bestaͤtigten ausführlichen Vorschriften hin⸗
Gedruckt bel A. W. Hayn. sschtlich der Berurtheilung der Empßrer und der Beschlagnahme und
gen der in der Wojewodschaft Nugustowe zum dlugbruch gekom⸗
menen Viehseuche weder Hornvieh, noch Schafe und andere Ar— tikel, wodurch diese Seuche eingeschleppt werden könnte, aus Po— len nach Preußen ausgeführt werden dürfen.
Auf den letzten Warschauer Märkten zahlte man für den Korzez Roggen 221 — 26 Fl., Weizen 33 — 36 Fl., Gerste 18 — 24 Fl., Hafer 11 — 14 Fl., für das einspännige Fuder Heu 24 — 32, für das zweispännige 36 — 566 Fl. und für die Fuhre Stroh 12 — 20 F1.
Sranuktre i
Paris, 31. Okt. Vorgestern Abend wurden Se. Königl. Hoheit der Prinz Paul von Würtemderg, der Graf v. Harcourt, der Vice-2ldmiral Sersay, der Graf Montesquiou und der Frei⸗ herr Alexander v. Humboldt vom Könige und der Königin em— pfangen. Gestern Vormittag musterten Se. Majestät, vom Kai⸗ ser Dom Pedro und dem Kriegs-Minister begleitet, im Hofe der Tuilerieen zwei Linien-Regimenter und ein Husaren-Regiment und besichtigten nach beendigter Revue in derselben Begleitung zu Pferde die am Montmartre und in der Umgegend im Bau be— griffenen Befestigungen.
Einer Königl. Verordnung vom 16ten d. M. zufolge, soll in jedem der zehn westlichen Departements: der Nordküsten, des Finistere, der Ille und Vilaine, der niederen Loire, der Maine und Loire, der Mayenne, des Morbihan, der Vendée, der Sarthe und der beiden Sevres eine 155 Mann starke Infanterie⸗Compag— nie gebildet werden, deren besondere Bestimmung die Aufrecht— haltung der öffentlichen Ruhe im Departement seyn wird. Die Rekrut rung dieser Departemental-Compagnie wird auf dem Wege der freiwilligen Stellung geschehen. Die in den genannten De— partements bereits bestehenden Veteranen-Compagnieen werden beibehalten.
Die Herzoge von Orleans und Nemours, so wie der Mar— schall Gérard, sind heute von der Nord⸗Armee hier eingetroffen.
Die Verhandlungen in dem Prozesse des Hrn. C. Périer und des Marschalls Soult gegen die Herausgeber der „Tribune“ und der „Revolution“ wurden gestern vor dem hiesigen Assisen— höofe fortgesetzt und beendigt. Zunächst wurde Hr. Cauchois⸗ Lemaire, den der Präsident hatte vorladen lassen, von diesem befragt, ob er Kenntniß von dem Tages zuvor erwähnten Ge— spräche zwischen Hrn. Poubelle und Hrn. Brémont habe. Der— selbe erwiederte, daß erst, nachdem er nicht mehr Haupt-Redac— teur des Constitutionnel gewesen, Hr. Brémont ihm von einem Flinten-Ankaufe gesprochen habe, der einen Minister (er glaube, daß ihm der Name C. Périer genannt worden sey) und Herrn Gisquet in hohem Grade kompromittire; späterhin sey im Pu— blikum hierüber nur Eine Stimme gewesen; indessen wären dies bloße Vermuthungen, wovon Jedermann halten könne, was er wolle. Nachdem, auf den Antrag des Hrn. Marrast, noch ein— mal die Herren Dupont von der Eure, Lamarque und
Gisquet über Dinge, die dem Gegenstande des Prozesses
fremd waren, vernommen worden, begann der Advokat La— vaux seine Vertheidigungs-Rede für den Marschall Soult. Als er im Laufe derselben äußerte, die Aussage des Gene— rals Lamarque, daß man von einem Elsasser Handlungshause ein Kanzlei-Geschenk von 30 — 40,000 Franken verlangt habe, sey von anderen Zeugen nicht bestätigt worden, unterbrach ihn Herr Marrast mit den Worten: ob er (der Redner) etwa den ehrenwerthen General eines falschen Zeugnisses beschuldigen wolle; und Herr Lamar que selbst wies darauf hin, daß die Herren Dupont von der Eure, Corcelles, der General Lafayette u. A. seine Aussage bestätigt hätten. Der Advokat bemerkte hierauf zu seiner Entschuldigung, daß man bei einer Vertheidigung nicht Schritt vor Schritt dem Zeugen-Verhöre folgen könne, — eine Aeußerung, die von dem Auditorium mit Zeichen der Mißbilli— gung aufgenommen wurde. Um zu beweisen, wie Unrecht man dem Kriegs⸗Minister thue, wenn man ihm vorwerfe, daß er ein Geschenk von Hrn. Gisquet erhalten habe, theilte Hr. Lavaux ein von dem Marschall an Hrn. Gisquet auf eine von diesem gemachte Entschädigungs⸗-Forderung für seine Reise nach London gerichtetes Schreiben mit, an dessen Schlusse es heißt: „Sie haben durchaus keinen Anspruch auf irgend eine Entschä— digung; Sie sind nicht mehr Agent der Regierung, sondern Lieferant, und können daher nicht verlangen, daß man Sie für ein Geschäft indemnisire, das Sie persönlich betrifft, und das Sie wahrscheinlich durch die damit verknüpften Vortheile für Ihre Ausgaben decken wird.“ Am Schlusse seiner Rede äußerte der Anwalt des Kriegs⸗Ministers: „Gewiß ist es schmerzlich für einen Minister des Königs, wenn er sich gegen so unwürdige Verleum— dungen vertheidigen muß; mein Klient bedurfte der ganzen See— lengröße eines Marschalls von Frankreich, um dergleichen Belei— digungen zu ertragen; aber eine Genugthuung ist nothwendig; denn bald werden die Kammern sich mit der Flinten-Lieferung zu beschäftigen haben, und die Minister müssen alsdann, mit Ihrem Urtheile in der Hand, dabei zugegen seyn.“ Nach Beendigung dieses Plaidohers wurde nachtraͤglich noch der Doktor Gervais vernommen. Derselbe hatte sich Tages zuvor allerdings heimlich entfernt, jedoch mit Zurücklassung eines seht artigen Billets au den Gerichtsboten, worin er diesem anzeigte, daß er in der Stadt ein wichtiges Geschäft abzumachen habe, sich am Abend aber unfehl⸗ bar wieder in Ste. Péelagle stellen werde. Und er hatte Wort gehalten. Die Aussage, die er jetzt als aufgerufener Zeuge machte, war durchaus unerheblich. Nach ihm trat der Advokat Hr. Dupin der Jüngere für Hrn. C. Périer auf. Derselbe bemerkte, daß er in Bezug auf seinen Klienten den von Hrn. Lavaux über die Flinten⸗Lieferung gegebenen Aufschlüssen nur wenige Worte hin— zuzufügen habe. Es seyen zwei Kontrakte abgeschlossen worden, wovon der erste wieder vernichtet worden sey; für diesen werde Hr. C. Périer gewiß keinen Leihkauf erhalten haben; was den zweiten betreffe, so habe der Abschluß desselben stattgefunden, als Hr. C. Périer gar nicht mehr Mitglied des Conseils gewesen
e gebe, ihn als kompromittirt bei dem gedachten
so große Der General⸗-Prokurator faßte hier⸗
Handel darzustellen.
auf die Verhandiung zusammen. Die Aussagen der Zeugen,
sey; es 17 sich hiernach nicht wohl einsehen, weshalb man sich ü
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