1831 / 312 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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ö Regierungs- Bezirt Bromberg.

Kreis * Mer n gh Bubreez am 2. November. Kreis

chub in, in den Vorwerten Erin und Gonzawa, in Bie⸗ awy, . ö, bis n 31. . egierungs-Bezirk Marienwerder,

Kreis e n, ,,, in Tillwalde, Raudnitz Hanns⸗

dorf und Sobiewolka bis zum 31. Okt, Kreis Lobau, in

Bielitz am 28. Okt; in Sum min und Schwarzenau am 31.

lt lin Mad omen du ' Mor, Kreis Grau denz, in Adelig Mellno am 3. November. ö.

. J . k Mehrere der Herren Prediger unserer Hauptstadt haben sich auf den Vorschlag des Kandidaten der Theologie, Herrn Paul Friedrich Voigt, entschlossen, demselben Predigten, welche sle, während der Dauer der Cholera⸗Seuche, in hiesigen Stadt⸗Kir⸗ chen gehalten haben, zur Vereinigung in einer Sammlung an⸗ zuverkrauen, welche bel Bechtold und Hartje (Jäger-Straße 27 2.) auf Subseription (zu einem Thaler das Exemplar) erscheinen soll. Der Ertrag dieser Predigt⸗ Sammlung, nach Abzug der Papier⸗ und Druck Kosten, sst der dereinstigen Versorgung solcher Kinder hiesiger Bürger gewidmet, welche durch die Cholera ihre Eltein verlsren und ihrer Dürftigkeit wegen die Aufnahme in das Große Friedrich⸗Waisenhaus erlangt haben. Indem wir dieses Unternehmen dem Publikum hierdurch empfehlend bekannt ma⸗ chen, bemerken wir, daß alle hiesige Buchhandlungen und die scmmtlichen Armen-Kemmissionen Subscriptionen annehmen und solches auch auf unserer Aumeldungs-Stube (im sogenann⸗ ten Deutschen Thurm auf dem Gendarmen-Markt), Morgens von 9 bis 1 Uhr, geschieht. ö Berlin, den 2. November 1831. Die Armen ⸗-Direction.

XII. , e, , 9855

100

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St. Schuld- Scii. Pr. Engl. Anl. 1 Pr. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Obl. 3j Kurm. Ob. m. l. C. Nm. Int. Sch. dt Berl. Stadt- Obl. Königsbg. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Ih. Woestpr. Psandb. Gross 1. Pos. do.

Os ipr. Blandkhbrl. Pomin. Pfandbr. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rs. C. d. K.- u. N. L. Sch. d. K.- u. N.

851 ibo] ib6 105 1053

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Holl. vallw. Dub. ö Neue dito. 191

Friedrichsd'or. 135 13

Disconto 3 4

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Wechsel- Cours.

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Amsterdam 250 FI. dito 259 FI. Hamburg 300 Mk. dito 3090 Mr. 1 6 51 L 8tl. Paris... 300 I'r. Wien in 20 Ar. . 150 Hl. Augsburg 150 H. Breslau. 100 ThI. Leipzig.... .. 109 1Thl. Frahkfürt a. M. 150 FI. 2 Mt. Petersburg BN. .. ... 190 Rbl. 3 Woch. Warschau 600 FI. Kurz

AdũsGärtige BSrsen.

ñ Ameter dam; 2. Novsmber, Niederl. Wirkl. Schuid aßz. Kang-Hillets tt. 6proc. Anl. 42 Illls. S6. Geaterr. Hproc. Metall. Sit. Runs. (Lon 1855)

Königliche Schau spielz. Mittwoch, g. Nov. Im Schauspielh ause: Kaiser Heinrich

.

König städtisches Theater. Mittwoch, g. Nov. Zum erstenmale wiederholt: Die Flij linge, Posse in 3 Akten, von Roden. Hierauf, zum ersten wiederholt: Die beiden

Wall. Dargestellt von Kindern.

Execution, Tadleau,

von Herrn Roller.

kind und Unglücksvogel, Lustspiel in 1 Akt, frei nach dem F

zösischen, von Louis

Spiel, großes Tableau, nach einem Bilde von Wilkie; arran

von Herrn Roller.

ö k NEUESTE. KReth SEK - NACKHUHICHELER. Paris, 2. Nov. Hproc. Rente pr. Compt., gä. 3ö.

cour. 94. 655. Zproc. pr. compt. 66. gö5. fin cour. 67. 20. 5n

Neap. pr. compt. 77. 50. sin Cour. 78. 10. 5proc. Span. perp. j Frankfurt a. M., 5. Nov. Oesterr. 5proc. Metall. g

Sbm. 4proc. I6 6. 767. 21 proc. 444. Iproc. 20. G. Bank

tien 1351. 1327. Partial⸗Obl. 1276. 1261. Loose zu 10) . G. Poln. Loose 574. 57.

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Redaet eur Jo h n. Mitredacteur Cottel. ———— n

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Gedruckt bei A. W. Hayn.

nRgau .

Allgemeiner Anzeiger für

Bekanntmachung.

CG diet a dung. ; . Da seitens der Interessenten auf die Edictal-Ladung der hier nachbtnannten verschollenen Personen, als;

1) des Tischler⸗Gesellen Bernhard Theodor Kanzeler ive Kanz⸗ ler, chelichen Sohnes der hier wohnhaft gewesenen Eheleute Ludwig Kanzeler ive Kanzler und der Christine Schluͤter, geboren 1778; zes Bernhard' Heinrich Kanjeler sire Kaniler, ehelichen Soh⸗ nes derselben Eheleute, geboren 1789;

3) des Herrmann Anton Longinus, ehelichen Sohnes der dahier wohnhaft gewesenen Eheleute Jakob Longinus und der Maria Franeisea Morsel, geboren 1779

behuf Todes-Erklaͤrung; sodann

I auf Vorladung der unbekannten Erben des dahier im Jahre 1814 als bidosinnig verstorbenen Franz Anton Weddepohl, chelichen Sohnes der Eheleute Kupferschlaͤgers Franz Anton

. Weddepohl und der Catharina Elisabeth Schmedding

angetragen ist, so werden die oben unter 1. 2. 3. genannten Ver⸗ schollenen, ihre etwaige unbekannten Erben und Erbnehmer, so wie bie unbekannten Erben und Erbnehmer des unter 4. genannten

Fran! Anton Weddepohl hiermit dͤffentlich verablader, sich in Zeit

don 5 Monaten entweder persdnlich oder schriftlich bei dem unter⸗

zeichneten Gerichte oder in dessen Registratur zu melden, spaͤtestens aber in dem auf den 31. Mai 1833 vor dem Deputirten Herrn

Justizrath Vagedes an hiesiger Gerichtsstelle angesetzten Termine

ju erscheinen und weitere Anweisung zu gewaͤrtigen, unter der War⸗

nung, daß in so weit die sub 1. 2. und 3. genannten Verscholle⸗ nen, ihre etwaigen Erben und Erbnehmer, sich weder vor noch in dem Termine melden, die in Antrag gebrachte Todes-Erklaͤrung erkannt, und das vorhandene Vermoͤgen den bekannten Intestat—

Erben werde zugesprochen werden; die etwaigen unbekannten Er⸗

ben und Erbnehmer des Franz Anton Weddepohl aber mit ihren

Erbschafts-Anspruͤchen werden praͤkludirt werden, und der Nachlaß

desselben dem Fisco zugesprochen werden soll. Muͤnster, den 135. Juli 1831. Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

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Literarische Anzeigen.

Verlag s⸗Anzeigen der

Buchhandlung Josef Max wund Komp. in Breslau. Als eine der bedeuteéndsten Erscheinungen der neuesten Literatur wird unstreitig das so eben fertig gewordene Werk: K m. Eine Norwegische Novelle. Von Heinrich Steffens. Sr5. 2 Bände. 1831. Preis 4 Thl, allgemein anerkannt werden. Druck und Papier sind ganz beson⸗ bers sauber und elegant, und der Preis von 4 Thl. fuͤr 58 so schoͤn gedruckte Bogen ungemein billig gestellt. Und so hoffen wir, wird diese: Wert unter den Gebilzeten des deutschen Publikums einer günstigen und beifaͤlligen Aufnahme, in jeder Beziehung, sich zu erfreuen haben. .

Ungeachtet der fuͤr den Buchhandel so ungunstigen Zeiten, wird der Druck der, jum erstenmale in arabischer Sprache, er⸗ scheinenden 10h Nacht nicht unterbrochen, sondern fortgesetzt, und ðerscheint so eben:

Tausend und Eine Nacht. Arabisch.

Nach einer Handschrift aus Tunis, herausgegeben von Br Max. Habicht. Fünfter Band. So. 1831. Geh. Preis 3 Thl.

Die vier ersten Baͤnde konßen 12 Thl.

Wahrheit aus Jean Pauls Leben. Sechstes Heftlein. S 8vo. 1831. Preis 1 Thl. 2 sar. ö Den Besitzern der funf ersten Heftleins dieses inh. ltreichen, trefflichsn nnd anmuthigen Werkes, wird die Anzeige von der Er⸗ scheinung des tzten Heftleins gewiß sehr willkommen und erfreulich seyn. Senjeniaen, welche es noch nicht kennen, steht durch die Bekanntschaft mit demselben ein hoher Genuß hevor. Die Preise der früheren Heftlein sind folgende; das iste kostet 1 Thl., das 2te 1 Thl. J sir. das 3te 2 Thl. 10 sgr., das 4te 1 Thl. 25 sgr., das ote 1 Thl. 25 sgr.

Denkwurdigkeiten einer Frau vom Stande, über Ludwig Xvil., seinen Hof und seine Regierung. Aus dem Franzoͤsischen uͤbersetzt von Kar! Schall.

Ur Band. 8Svo. 1831. Geh. 1. Thl. 15 sar.

Mit dem 4ten Bande ist dieses interessante und zugleich wich⸗ tige Werk zur Geschichte der Restauration in Frankreich geschlossen. Es exrtstirt kein anderes, welches die Geschichte der Franzoͤlischen Regierung, von Napoleonz Sturz bis zum Tode Ludwigs XVIII. enthalt. Wie die Juli-Tage des Jahres 1850 schon unter der

2) Erste Ansicht des Christenthums. 3)

Rezielung Ludwigs XVIII, von Seiten der Ultras vorbereitet wor⸗

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den, und wie sie demnach erfolgen mußten, erhellt klar und au— genscheinlich aus dem 4ten Bande Der Preis für den (sten bis zten Band dieses Werkes ist ungemein wohlfeil; diese kosten nicht mehr, wie 1 Thl. 15 sgr. Das ganze Werk in 4 Baͤnden koster also

nur 3 Thl. . .

Tabula qua Graecia superior, gqualis tempore belli Pelopounesiaci iueuntis suit, descripta est a C. Odofredo Müller. . Mit dem hierzu gehoͤrigen Texte: . Zur Karte des nördlichen Griechenlands. Eine Beilage . zu den Geschichten Hellenischer Stamme und Staͤdt von K. O. Muller. ö Royal-Folio und gr. So. 1831. Preis 1 Thl. . ; bessere Ausgabe 1 Thl. 5 sgr Philologen und Ällen, welche fuͤr alte Geschichte und Geogra— phie sich interessiren, wird diese, in London von J. Ind C. Wal⸗ ker trefflich geßochne Karte eine wichtige Erschesnung seyn. Sie ergaͤnzt und setzt fort die fruͤher von demselben Verfasser erschienene: . Karte des Peloponnes, waͤhrend des Peloponnesischen Krieges, von e . en ö. Gestochen von K. Kolbe in Berlin, Preis 22] sgr. .

2

Wie ich wieder Lutheraner wurde, und was mir das Lutherthum ist. Eine Confession von Heinrich Steffens, vo. 1831. Geheftet. 22 sagr. ; Inhalt: 4) Einleitendes. 2) Fragment aus meinen Knabenjah⸗ ren. 3) Unsterbliche Persoͤnlichkeit 4) Das Christenthum. 9) Luther, 6) Kirche. Gemeinde. 7) Theologen. Laien. 8) Dul⸗ dung. Anerkennung. 9) Wissenschaft und Kunst. 10 Mistieis— mus. Fanatismus. . ö

der falschen Theologie und dem wahren Glauben.

Eine Stimme aus der Gemeinde,

von ö . Heinrich Steffen. Zweite unveraͤnderke Ausqabe. So. 1831. Geh. 2s sar. Diese Schrift zerfallt in solgende Abschnitte;: 1) Einleitendes. Widerlegung der ersten Änsicht aus der zweiten. 4 Was eine Mythe sey, und wie sie auf die heil. Schrift angewendet worden. 5) Der wahre Glaube. 6) Dl Lehre. I) Die Union.

D Seil in Ch riste⸗

seine Aneignung und Verschmaͤhung.

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.

. Drei Predigten . von J

Julius Muller,

J . * . evangelsschen Pfarrer in Schoͤnbrunn, gr. So. 1831. Geheftet. Preis 10 sgr.

Drei Zeitalter der christlichen Kirche, ; dargestellt in einem dreifachen Jahraange kirchlicher von G. F. W. Suckow, evangelischen Prediger. w 8ro. 1835. Preis: 1 Thl. 5 szr.

Perikopen, ö Dr.

Beobachtungen uͤber die epidemische Cholera, gesammelt in Folge einer in amtlichen Auftrage gemachten Reise nach Warschau, und mit hoheren Orts eingeholter Genehmigung

herausgegeben von ö Dr. C. J. W. P. Rem er, . gr. Spo. 1831.7 Geheftet. Preis 17] sar.

Säͤmmtlich zu beziehen durch die

Nicola ische Buchhandlung in Berlin, 4 (Bruͤderstraße Nr. 13), Stettin und Elbing.

Bei E. F. Fur st in Nordhausen ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen (in Berlin bei E. F. Plahn Gaͤgerstr. Nr. 37), in Guben bei Hentze) zu bekommen:

Fur Bierbrauer!

Der Mittel⸗, Doppel Tafel Bitter Ingwer und Champagner-Bierbrauer, oder: Praktische auf, vielsei tige Erfahrung sich gruͤndende Anleitung zum Bereiten des einfachen, Mittel- und Doppelbiers und aller kuͤnstlichen Biere. Nebst einem von der Bereitung mehrerer Liqueure handelnden Anhange. Von W Eidans. So. 1831. Broch. 10 sgr. ö 9 K

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vie Preußsschen Staate

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Obgleich schon eine Menge Buͤcher Bierbrauerei e⸗ ,, sind, so darf dies doch von allen die Quintessenz genann werden. ʒ

Bei G. Basse in Quedlinburg ist so eben erschienen, und hf E. S. Mittler in Berlin, (Stechbahn Nr. 3) so wie in desa Handlungen zu Posen, Brombera und Gnesen, zu haben:

Modell und Mu ster⸗Buch

fuͤr . Bau- und RMoͤůbel-Tischler. Enthaltend: eine reichhaltige Sammlung geschmackvoller Abbildu⸗ gen aller in der bürgerlichen und schoͤnen Baukunst vor kommemen Gegenstaͤnde, al: Thuͤren, Fenster, Fensterladen, Thore, Treppwn in Grund und Profilrissen, sowie der neuesten, elegantesten Lum doner, Pariser, W ener und Berliner Möbeln mit Grund-, Aif— und rofilrissen, vesonders Secretairs oder Schreibschraͤnke, Ec Porjellan⸗, Glas-,. Waͤsch- und Kleiderschraͤnke, Commoden, Eu phas, alle Arten Stuͤhle und Tische, Spiegel, Trimeaux, Consele⸗ Betisponden, Wiegen, Waschtische, Uhrgehäuse ꝛc., und aller ͤbtn⸗ gen Gegenstaͤnde, welche bei der Tischlerprofession vorkommen. Her— aus egeben von Marius Wolfer Zweite, verbesserte Aus— lag e. 125 Tafeln in Quartformat. Geb. Preis 1 Thl. 26 sgr.

So eben ist bei K. H. Kohler in Leipzig erschienen, und it allen Buchhandlungen, Berlin bei W. Logler, Friedrichestraß Nr. 161, zu haben:

Ruder, H. A, genealogisch-geschichtlich, statistisch Jahrbisch für das Jahr 1832, enthaltend, eine vollstth die Genealogie, viele statistische Bemerkungen; die Religit den jetzigen Haudel, den geistigen und matgriellen Verte die Beboͤlkerung, den Kriegsstand, die Verfassungen, die Vn waltung, das Staatseinkommen betreffend. Svo. 222 Seil brochirt. 20 sar.

Diefes Jahrbuch enthaͤlt Alles, was den sich fuͤr Taget⸗ mn Culturgeschichtẽ Interessirenden zu lesen wuͤnschenswerth seyn kam Ha der Verfassar alles fleißig nachtrug und berichtigte, so wird mu wenige oder keine Unrichtigkeiten entdecken koͤnnen, die wegen nn bessandigen Wechsels der offentlichen Angelegenheiten nicht gu zu vermeiden sind. Der wohlfeile Preis macht es jedem renn der Tagesgeschichte leicht, sich dieses nuͤtzliche Werkchen anzuschaftt

Bei C H Jonas, Schloßfreiheit Nr. 9, ist so eben erschienen Rechtsfaͤlle und Rechtsbestimmungen, gesammelt aus den Akten des Königl. Ober-Appellations⸗- m hoͤchsten Gerichts zu Greifwald, vormaligen Tribunals zu Wis nn von dem Ober⸗Landesgerichts-Rath Dr. Bornemann, 185 Gr. Svo. geheftet. Ladenpreis 26 sgr. 3 vf.

Der Name des Herrn Herausgebers verbürgt wonl hinlaͤnll den Werth der Arbeiten und macht jede Anpreisung üͤ berfluͤssig⸗ Es werden von dieser Zeitschrift jährlich ungefaͤhr 4 Hefte ersth, nen, die jedoch den Subseribenten fuͤr drei Viertheile des Laden preises erlassen werden. Jeder Kaͤufer der vo hergehenden Hi wird als Subscribent auf die folgenden angesehen.

Bei J. G. Hasselberg in Berlin ist so eben erschienen in in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben:

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Erstes Weihnachtsbuch zur belehren den Unt erh altun

füͤr gutgeartete Kinder. Von M. W Gottschalk.

Mit zwoͤlf illuminirten Kupfern

Wenn Mannigfaltigkeit des Inhalts, mit Unterhaltung verht dene Belehrung, und ein das jugendliche Gemuͤth ansprechem Vortrag wesentliche Erfordernisse einer fuͤr die Jugend bestimm Schrift sind, so kann die hier angezeigte mit vollem Recht ganz vorzüglich empfohlen werden. Außer daß sie die wißbeuien Jugend mit mehreren der wichtigsten Kuͤnste und Handwerke anderem Wissenswerthen bekannt macht, enthäͤlt sie äuch noch m. cherlei anziehende Geschichten und Sriaͤhlungen, so daß sie, auch. Aeußern aefaͤllig ausgestattet, gewiß als ein sehr passen des Gesch⸗ fur die liebe Jugend sich der guͤnstigsten Aufnahme ju erftel haben wird.

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Englische Taschenbücher für 1832,

und eine Auswahl auderer Englischer Novitäten, empfing so eh und empsielilt JJ . A. As her.

Neue PFriedrichsstrasse No. Die Sohlfeilsten Werke zum Unterricht im Englisch:

Bei Longman & Comp. in London sind erschienen, Mn bei A. Asher in Berlin, (nene Friedrichsstrasse No. 49), ihre Agenten sür Deutschland, zu haben:

Horts. W. J., Conrse of domestie Education, 22 vols, 12m mit Kupsfern, 4 Thl. 22 58gr. Einzeln: English spelling Bo mit Kupfern, 6 sgzr. Introductory reading Book. 7 5gr. ken diug Book in prose, 7 6gr. Ditto in verse, 7 8gr. Eugl Grammar, Excercises et key, 3 vol., 18 38gr. English Diet nary, 8 stzr. Epitome of the II. Bible, h agr. Geograb ß sßr. Universal History, 8 sgr. History of kugland, 8 Sciences and Arts, 2 vols, 18 68r. Natunral- History mit J

echste, historische Tragödie in 5 Abtheilungen, von Raupactj

nach einem Bilde von Vigneron, arran, Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Glis

Angely. Zum Beschluß: Das Blinde

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Allgemeine

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Billets, Lustspiel in 1 Akt, von Am Dann folgt: Die militair

K des Tages. 1 6 . Ab gereist: Der Kaiserl. Oesterreichische ettüg, nach Wien. k

Kahinets⸗Courier

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Deputirten-Kammer. Sitzung vom 1. Novem⸗

er, Gleich nach der Vorlesung des Protokolls verlangte Herr w Podenas eine Berichtigung desselben in Bezug auf die Art ' Weise, wie Tages zuvor Über den 2ten Artikel des Rekru⸗ kungs-Gesetzes abgestimmt worden. Er behauptete, daß über Im Iten F. dieses Lirtikels gar keine Abstimmung stattgefunden sabe, und berief sich dieserhalb auf den Moniteur. Der Prä⸗ dent seinerseits erklärte, daß der Moniteur das Faktum falsch hemeldet habe. Es entstand hierüber zwischen Beiden ein sehr tbKhafter Wortwechsel, der zuletzt damit endigte, daß Herr von hodenas seinen Antrag auf Berichtigung des Protokolls zurück⸗ ahm. Es sollten nun die Berathungen über das Rekruti⸗ ungs-Gesetz wieder aufgenommen werden. Indessen fand es ich, daß die Versammlung hierzu nicht zahlreich genug war. Mehrere Deputirte verlangten den Namens-Aufruf, um die Säumigen zu ermitteln. Diesem widersetzte sich aber der Graf Jaubert. Er selbst habe Tages zuvor dafür gestimmt, daß am Isten, als am Allerheiligen⸗Feste, keine Sitzung stattfinde; da in— desen die Mehrzahl der Versammlung anderer Meinung gewe⸗ sen, so habe er sich eingefunden. Nichtsdestoweniger glaube er, daß man auf die Gebräuche der Zeit zurückkommen müsse, wo zie katholische Religion eben so wenig wie jetzt Staats⸗ Religion gewesen sey; so wären z. B. auch unter det Kaiserlichen Regie⸗ tung stets die im Konkordate bestimmten vier Festtage, worunter auch das Allerheiligen-Fest, im ganzen Lande geseiert worden. Cine Stimme aus den Reihen der Opposition meinte dage⸗ zn, daß die Kammer keine Kirchenfeste mehr anerkenne, und cine andere warf ironisch die Bemerkung hin, daß die Abwesenden wahrscheinlich in die Vesper gegangen wä⸗ ten. „Ich frage nicht danach“, fuhr Hr. Jaubert fort, . diesenigen unserer Kollegen, die nicht erschienen sind, sic in die Vesper begeben, oder ob sie das schöne Wetter be⸗ nutzt haben, um spazieren zu gehen; wenn aber auch nur ein Einziger von ihnen geglaubt hat, den Pflichten der Religion nachkommen zu müssen, so hat schon um dieses Einen willen die Kammer kein Recht, eine Strafe zu diktiren; und eine solche wäre es, wenn man den Namens -ALAufruf veranlaßte.“ Herr Rumilly betheuerte seine große Ehrfurcht vor der Religion, meinte aber, daß sein dem Lande geleisteter Schwur, seine Muße ausschliesßlich dem Wohle desselben zu widmen, ihm wichtiger als alles Uebrige sey. Hr. Alb verlangte, daß, falls der Namens⸗ Aufruf beliebt würde, man auch die Namen der abwesenden De— putirten durch den Moniteur bekannt mache. Die Herren Can— martin und Delarque erklärten sich gegen den Aufruf, jener, weil der 1ste November ein hoher Festtag sey, an dem ohne— hin von Rechtswegen keine Sitzung hätte statifinden sollen, ditser, weil der Namens-Aufruf eigentlich nur dazu dienen solle, zu ermitteln, ob die Versammlung zum Berathschlagen zahlreich genug sey, eine Förmlichkeit, die aber in dem vor— liegenden Falle als gam überflüssig erscheine, weil üder die Un⸗ julänglichkeit der auwesenden Mitglieder durchaus kein Zweifel obwalte. Nachdem noch der Baron Hely d' Oissel wider und Hr. Marchal für den Namensauftuf gestimmt, entschied die Mehrheit der Versammlung sich für diese letztere Ansicht. Herr Boissy d' Anglas, einer der Secretaire, rief also die sämmt— lichen Deputirten bei ihrem Namen auf und notirte die abwe— senden. Es sollte hierauf über den Antrag, die Namen dieser letz⸗ teren durch den Moniteur bekannt zu machen, abgestimmt werden. Zu⸗ vor verlangte indeß der Finanz⸗ Minister das Wort, um der Kam⸗ mer einen neuen Gesetz⸗ Entwurf vorzulegen, wonach der Reserve⸗Fonds der Bank aus dem Zeitraume vom 1. Juli 18239 bis 30. Juni 1831, im Betrage von 9g, 74,308 Fr,, unter die Juhaber der ge⸗ genwärtig im Umlaufe befindlichen 67, 9000 Bank⸗A etien vertheilt werden soll. Der Präsident bemerkte hierauf, daß die Vec— sammlung nunmehr zum Berathschlagen zahlreich genung sey. Nichtsdestoweniger bestanden mehrere Stimmen darauf, daß man die Namen der 2lbwesenden in den Moniteur einricke. Der General Lamarque widersetzte sich dieser Forderung. Es sey möglich, äußerte er, daß einige Deputirte durch ihre religiösen Grundsätze, die die Kammer ehren masse, zurückgehalten wür— den; er selbst habe Tages zuvor dafür gestimmt, daß man erst' am 2ten wieder eine Sitzung halte, „Ich stimme dieser Ansicht bei,“ fügte, Herr Ronillé de Fontaine hinzu. „Es ist heute ein hoher Festtag. Unter unseren Freiheiten ist diejenige, über die wir am eifersüchtigsten wachen, die Gewissensfteiheit. Gewiß wird Niemand von uns sie verletzen wollen. Wollten wir aber die uns vorgeschlagene Maaßregel annehmen, so würden wir das Ausland zu dem Glau— ben berechtigen, daß bei uns eine religiöse Unduldsamkeit herr— sche.“ Zwar sprachen zwei andere Deputirte noch die entgegen⸗ gesetzte Meinung aus; als es indessen hierauf zur Abstinmung kam, wurde der Antrag, die Namen der abwesenden Deputirten öffentlich bekannt zu machen, mit starker Majorität durch die vor⸗ läufige Frage beseitigt. Jetzt wurden die Berathungen über das Rekrutkrungs⸗Gesetz fortgesetzt. Der Präsident ersuchte die Herren Deputirten, sich ja nicht zu entfernen, da nur die streng erforderliche Anzahl von Mitgliedern zugegen sey. Der 12te Artikel, welcher die bei dem Loosen der jungen Mannschaft zu beobachtenden Förmlichkeiten destimmt, gab zu keiner erheblichen Debatte Anlaß. Der srtikel, der von den Exemtionen handelt, wurde nach einer ,,, , ; -

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Amtliche Nachrichten.

sehr lebhaften Debatte größtentheils noch einmal an die Kom⸗ nussion verwiesen. (Wir werden den wesentlichen Inhalt dessel⸗ ben, nachdem er ganz angenemmen worden, mittheilen.) Vor⸗ läufig bemerkte der Berichterstatter, man dürfe die Exemtionen nicht allzuweit ausdehnen; in den 6 Jahren 1824 bis 1830 habe die Zahl der militairpflichtigen jungen Leute durchschnittlich 286,231 betragen, wovon jedoch nur 125,871 als zum Dienste tauglich befunden worden wären; wollte man nun auch noch die ältesten Söhne der Wittwen, die einzigen Söhne eines erblindeten Vaters und die Soldaten-WBrüder vom Mili⸗ tair-Dienste ausnehmen, so möchte der Regierung vielleicht nur ein Kontingent von S6, 00 Meann verbleiben, das unzulanglich ware, um den Verlust in Kriegszeiten zu ersetzen. Das erfor⸗ derliche Maaß, um zum Militair-Dienste tauglich zu seyn, wurde auf den Antrag der Kommission von 1 Metre 57 Centimetres auf 1 Metre 56 Centimetres (4 Frß 113 Zoll) herabgesetzt, nachdem der Kriegs-Minister in diese Aenderung gewilligt hatte. Die Sitzung wurde um 41 Uhr aufgehoben.

Paris, 2. Nov. Vorgestern stattete der Kaiser Dom Pe⸗ dro mit seiner Familie der König! Familie einen Besuch ab. An demselben Tage ertheilte der König dem Marschall Herzog von Treviso und dem Baron Delaitte, und gestern den Prä⸗ fekten der Ille und Bilaine und der Oberen Marne Privat⸗Au⸗ dienzen. Die Herzoge von Orleans und Nemours empfingen gestern den Befehlshaber der ersten Militair-Division, General Pajol, und den hiesigen Platz-Kommandanten, General Dar⸗ riule, und deren Stäbe.

Der Refsager des Chambres meldet, die Kammern würden unverzüglich auf einen Monat prorogirt werden, damit die Deputirten, welche Mitglieder der Heneral-Conseils sind, den mit dem 12ten d. M. beginnenden Sitzungen derselben beiwoh⸗ nen könnten. Auch das Journal des Débats wiederholt, nach dem Sténographe, das Gerücht, daß die Kammern nach der Annahme des Rekrutirungs-Gesetzes auf 20 Tage prorogirt werden würden. ;

Die mit der Prüfung des Gesktzentwurfes über den Ele⸗ mentar-Unterricht beauftragte Kommission hat den Profe ssor Daunoun zu ihrem Präsidenten und Herrn Taillandier zu ihrem Serretair ernannt.

Der Temps meldet: „Gestern Abend cirkulirte in den Salons cine Liste von 5 enen Pairs, die erst am Morgen angefertigt worden seyn sollte; sie bestand aus 25 Generalen, 3 Justiz⸗ Beamten, 5. gewesenen Diplomaten, 2 Mitgliedern des Institurs, 15 Verwaltungs-Beamten aus der Kaiserzeit, oder solchen, die es noch sind, und Männern, die dem Staate Dienste geleistet haben. In einigen Cirkeln wurde die Liste auf 40 redu⸗ eit; die Namen waren im Allgemeinen gut gewählt.“

Demselben Blatte zufolge, ist davon die Rede, mit der Institution des Jul⸗Kreuzes eine Dotation von 100,900 Fr. Ren⸗ fen zu verbinden; diese Summe, meint das genannte Blatt, er⸗ scheine zwar auf den ersten Blick im Verhältniß zur Anzahl der Dekorirten als sehr klein; wenn man aber bedenke, daß viele Juli-Ritter vermögend genug seyen, um diese Pension abzuleh— nen, so werde es mit jenen 169,000 Fr. Rente möglich seyn, den Dürftigen unter ihnen eine willkommene Unterstlitzung zu gewähren.

Der Graf v. vence ein von ihm selbst verfertigtes Gemälde,

Forbin hat seiner Vaterstadt Aix in der Pro⸗

das den Gon⸗ zalbez von Cordula darstellt, wie er nach der Einnahme von Gra⸗ nada' den Manrischen König Boabdil zwingt, sich vor dem Kreuze zu beugen, zum Geschenk gemacht.

Die nach der Ermordung des Grafen Capodistrias in Grie⸗ chenland errichtete provisorische Regierung bestiht aus dem Ge⸗ neral Kolokotroni, dem Bruder des ermordeten Grafen, Augu⸗ stin Capodistrias, und Koletti.

Der Minister des öffentlichen Unterrichts hat ein offizielles Journal gegründet, welches bestimmt ist, alle seine Verwaltung Fetreffenden' Aktenstücke dem Publikum und insbesondere dem

Lehrstande mitzuthemlen.

Die vorgestrige Nummer der Tribune ist, wahrscheinlich we⸗ gen eines Artikels über die Verurtheilung ihres Redacteurs Al. Marrast, mit Beschlag belegt worden. Der National zeigt an, daß er eine Subseription zur Zusammendringung der Geld⸗ strafe von 3000 Fr. eröffnet habe, zu welcher Herr Marrast von dem hiesigen Asstsenhofe verurteilt worden ist.

Die Gazette de France, die Quotidienne, der Cour⸗

rier de l'Europe und das Avenir sind heute wegen des ge— strizen Allerheiligenfestes nicht erschienen. In dem verflossenen Monat sind 23 neue Stücke auf den hiesigen Theatern gespielt worden, nämlich: 1 Trauerspiel, 1 Drama, J Lüstspiel, 2 Opern, 3 Melodramen und 15 Vaudevilles. Eines von diesen Stücken fiel ganz durch und funfzehn andere erhielten nur einen getheilten Beifall.

Großbritanien und Irland. London, 1. Nov. ist ron seinem Landsttze

Lord Althorp is nach der Stadt zurückgekehrt.

Bei der in Cambridge stattgefundenen Wahl eines Parla— ments-Mitgliedes an die Stelle des Lord F. Osborne, welcher resignirt hatte, hat Herr Townley, der reformistische Kandidat, den Sieg über seinen Gegner, den Herrn Yorke, mit einer Mehr⸗ heit von 536 Stimmen davongetragen. Der Sardinische Gesandte, Graf von Aglie, ist von hier nach Turin abgereist, wo er, dein Vernehmen nach, Minister der auswärtigen Angelegendeiten werden soll.

Der Herzog von Wellington verließ am Sonnabend Abend die Stadt, um dem Marquis von Hertford in Suffolk einen Besuch abzustatten.

Am 2össten v. M. ist die nach der Schelde bestimmte Flotte unter Commodore Warrens wirklich unter Segel gegangen; sie nahm 24 Extra⸗Lootsen von Dover und Deal mit. Mehrere Krlegsschiffe sind ihr seitdem nachgesegelt. . =.

In Bristol ist am vorigen Sonntage ein fürchterlicher Auf— ruhr vorgefallen, der einigen Menschen das Leben gekostet hat, und in Folge dessen mehrere öffentliche Gebäude in Feuer auf⸗ gegangen sind. Anlaß dazu gab die Ankunft des Sir Charles Wetherell, der nach Bristol gekommen war, um seine richterlichen Funckionen als Recorder dieser Stadt anzutreten. Der Recor⸗ der wird in der Regel bei seinem Eintreffen von einer städtischen Deputation empfangen, Auch dieses Mal hatten sich der Mayor, die Sheriffs und eine Anzahl von Bürgern in Totterdown, un⸗ geführ eine (Englische) Meile von der Stadt, versammelt. Hier erließ Sir Charles seinen Reisewagen, setzte sich in den Wagen des Mahyors und fuhr mit ihm, so wie begleitet von den Uebri⸗ gen, nach der Stadt. Als der Ankommende in der Nähe der Stadt einige eben nicht freundlich gesinnt scheinende Gruppen erblickte, duckte er sich in eine Ecke des Wagens. Bei der Hills⸗

brücke wurden die Menschenmassen dichter; hier wurde die Dro⸗ (

hung vernommen, daß man den Recorder aus dem Wa⸗

gen ziehen und in den Fluß hineinwerfen wolle, Im wi⸗ schen stichte ein Detaschtment, vom 14ten Linien- Regi⸗ ment den Pöbel von Gewaltthätigkeiten zurückzuhalten. dem Neuen Markte waren ungefähr 300 Extra-Konstablers auf⸗

Auf

gestellt, die, als der , dort anlangte, die Kutsche, in e

der sich Sir Charles Wetherell ter geleiteten. stablers, als welche sich sonst die ehrbarsten Bürger bei außeror— dentlichen Gelegenheiten aufnehmen lassen, diesmal sehr viele be⸗

fand, umringten und nun wei⸗

Es wird versichert, daß sich bei diesen Extra⸗-Kon⸗ .

zahlte Leute befanden, welche die Menge nicht recht zu behan— . deln verstanden und daher einen großen Theil der nachfolgenden ö

tragischen Ereignisse selbst herbeigeführt haben sollen. Rathhanse war in der Nähe jenes Gebäudes selbst, gedrängt, mit Steinen zu werfen anfingen. Den Sheriffs und den übrigen Bürgern gestattete man ungehindert, auszusteigen und in das Rathhaus einzutreten; Sir Charles benutzte bet die⸗ ser Gelegenheit einen günstigen Augenblick, um rasch und in ge⸗ bückter Stellung in die ein Steinhagel folgte zwar augenblicklich, doch traf er nur den Wagen, an welchem mehrere Scheiben zerschlagen und viele Verzierungen stark besqhadigt wurden. Das Volk, heißt es nun im Berichte des Eouriers, würde sich in diesem Augenblicke gewiß zerstreut haben, wenn nicht die Konstablers auf unkluge Welse in die Massen sich eingedrängt hätten, am Verhaftungen vorzunehmen. Es kam damm, daß sich das Ge rücht verbreitet hatte, Sir Charles habe erklärt, daß er Jeden der ihm, dem Recorder, vorgeführt werde, schonungslos vernr⸗ theilen würde. Wehr. Zwar mußte das Volk anfangs vor den Massen Konstablern die Flucht ergreifen, doch kehrte es bald wieder

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von

teien zum Kampfe. Wirklich gewann der Platz vor dem Rath⸗ hause bald das Ansehen eines Schlachtfeldes. Man schlug sich hier voll Wuth, sah dort Verwundete und hörte überall ein fürchterliches Geschrei. Es dauerte lange, ehe eine Partei den Sieg davontrug; erst, als es dunkel geworden war, und nachdem viele Matrosen und Hafen-Arbeiter sich den wilden Volks⸗ haufen angeschlossen hatten, gelang es denselben, die Konstabler in die Flucht zu jagen. Sie machten nun einen regelmäßigen Angriff auf das Rathhaus selbst, in welchem der Recorder mit dem Magistrate bei einem Diner, das dem Ersteren zu Ehren veranstaltet war, zu Tische saß. Zwei oder drei Magisirats-Per⸗ sonen versuchten es, von einem Fenster des Hauses aus die Auf⸗ ruhr⸗-Akte zu verlesen, wurden jedoch immer durch einen Ste in⸗ hagel daran verhindert und vertrieben. Die Pforte des Hauses wurde gesprengt, und der Pöbel drang nun ein. Vom Mittags⸗ tische waren die Gäste entflohen, und die reich mit Wein und anderen Delikatessen besetzte Tafel war bald von den Eindrin⸗ genden geplündert. Alle Zimmer des Hauses, in denen man Sir Charles Wetherell versteckt glaubte, wurden erbrochen und verwüstet. Dem Sir Chatles war es indessen gelungen, durch den Hof des Hauses und durch mehrere Ställe benachbarter Ge⸗ bäude zu entkommen. Der Pöbel war eben noch in seiner Zer— störungswuth beschäftigt, als eine Schwadron des Zten Drago—⸗ ner⸗Regiments durch ihre Trompeter sich vernehmen ließ und den Platz vor dem Rathhause besetzte. Das Volk begrüßte die Trup— pen durch Beifallsbejeugungen und sang „God save the King!“ Der kommandirende Offizier ermahnte zur Ruhe und fand auch zum Theil Gehör; da jedoch von Einigen das Straß enpflaster aufgerissen wurde, um der Kavallerie den Weg zu versperren, und die Gas⸗Röhren zerbrochen wurden, um den Platz finster zu machen, so ließ er Mehrere verhaften und das Volk von 16 vertreiben. Es begab sich jedoch nach dem Gefängnisse ridewell, wo mehrere der im Laufe des Tages Verhafte⸗ ten eingesperrt worden waren; diese wurden in einem Nu wieder befteit. Mehrere Scharmützel, die dabei zwischen dem Militair und dem Volke stattfanden, erbitterten nur die Gemü⸗ ther noch mehr, und gegen Morgen denn der Lärm in der Stadt dauerte die ganze Nacht hindurch rottete sich der wü⸗ thende Pöbel von neuem und jwar in stärkerer Anzahl zusam⸗ men, griff die Dragoner an, wurde von diesen zwar anfangs vertrieben, steckte jedoch das Rathhaus in Brand. Eben so wurde in dem Gefängnisse Bridewell, so wie in dem alten und neuen Gefangenen⸗Hause (Newgate), Feuer angelegt, so daß alle drei Gebäude zu Asche verwandelt und sämmtliche Kriminal- und andere Gefangene befreit wurden. Damit noch nicht zufrieden, rannte das wilde Volk nach dem Irren-Hause, gab den Wahn⸗ sinnigen die Freiheit, steckte dieses Gebäude und endlich auch den bischöflichen Palast in Brand. Viele Privathäuser, namentlich das des Mayors, wurden demolirt und geplündert; eben so erging es dem Zollhause. Das Feuer in der Stadt griff indessen immer mehr um sich, besonders da die Aufrührer nicht duldeten, daß man den Brand lösche. Die brennende Stadt bot in diesem Augenblicke das fürchterlichste Schauspiel dar. Gleich Furien rannten die von Wein und anderen Spiritussen frunfenen Piünderer umher! Wielt tanmelten in das Feuer, das 8 ö ö . 1 . ö .

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Man fetzte sich Daher aus allen Kräften zur

deig. Bis zum der Weg mit dichten Volkshaufen bedeckt, die von den Konstablers hart

offene Thür des Gebäudes zu schlüpfen;

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Steinen bewaffnet zurück, und es kam nun zwischen beiden Pat⸗

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