1831 / 315 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

die 17 Dorfschaften

beruhigenden Er n selben big ,, , . außerhalb des

gemacht, die gleich uns zwischen Bille und Sperr⸗Cordons geblieben waren.“

Ein von der Allgemeinen Zeitung mitgetheiltes Schrei⸗ ben aus Alexandrien vom B. Sept. meldet:

„Die Cholera richtet fortwäaͤhrend in der Stadt, in de⸗ ren ümgebungen und auf den Schiffen im Hafen große Ver⸗ heerungen an? In Kairo war die Sterblichkeit groß, es sollen vom itzten v. M. bis gestern an 9000 Menschen als Opfer ge⸗ fallen seyn; hier hatten wir Tage, wo die Seuche über 120 Men⸗ schen hinr.ffte, das Militair und die Marine des Paschas nicht ein⸗ begriffen, in denen die Sterblichkeit besonders groß war. Der Pg⸗ scha verliert einen großen Theil seiner Armee und Flottenmannschaft. Heute hat hier das Uebel ein wenig. nachgelassen, da aber keine Maaßregeln getroffen sind, um ihm Einhalt zu thun, so hat es sich nun im ganzen Lande verbreitet, und der Himmel weiß, wann wir ganz davbn befreit seyn werden. Die Muͤthlosigkeit ist allgemein, alle Geschaͤfte stocken, alle Magazine sind geschlossen, keine Zahlun⸗ gen werden geleistet. Der Pascha hatte sich auf eine seiner Fregatten gef üͤchtet, nachdem aber die Cholerg auch dort ausbrach, floh er auf ein zweites, drittes und viertes Schiff, immer von der Seuche ver⸗ folgt; gestern schiffte er sich endlich wieder aus und befindet sich nun im? Halife eines seiner Offiziere, da in seinem Palast und Harem einige Cholerafaͤlle stattgehabt haben, Alle Konsuͤln sind auf ihrem Posten geblieben, mit Ausnahme des Toskanischen, welcher abgereist ist. In Kairo starb der Sardinische Vice⸗Konsul Hr. Chlozit und seine Gattin.“

Königliche Schauspiele.

Sonnabend , 12. Nov. Im Opernbause: Kabale und Liebe, Trauerspicl in 5 Abtheilungen. (Hr. Fischer: Wurm, als letzte Gastrolle.)

2 n, * 2 2

1676

die en 1 acle et en prose, par Mad. Gay. 2) Velva, ou: 'orpheline muette; piece en z parties, par Schibe. Sonntag, 13. Nov. Im Opernhause: Die Belagerung v. Korinth, lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, mit Ballets. Mu⸗ sik von Rossini. . Im Schauspielhause: Die Novije, Lustspiel in 1 Akt von C. Blum. Hierauf: Freien nach Borschrift, Lustspiel in Ab⸗ theilungen, vom Dr. C. Töpfer. ;

Königstädtisches Theater. Sonnabend, 13. Nov. Der Bernsteinring, oder: Die Vermählung an der Ostsee, Zauber-Oper in 3 Akten. Sonntag, 13. Nov. Das Fräulein vom See, Oper in 2 Akten; Mustk von Rossini.

Berliner Börse. Den 11. November 1831. Amtl. Fonds- und Geid-Gours-Tettel. (Hreu s. Cotur.)

Im Schauspielhause: 1) Le marquis de Pomenars, com- Grosshæ. Pos. do.

. rf, e, 3

S5 [Ostpr. E sandhrt. 994 bomm. Psandbr 1953 Kur- u. Neum. do. 1053 0 1Sehlesische do. 1053 g4 Rkst. O. d. RK. u. N = L. Sch.d. K. u. N.

1

St. Schuld- Sch. Pr. Engl. Anl. 18 Er. Engl. Anl. 22 Pr. Engl. Ohl. 39 Kurm. Oh m. l. C. mk. Int. Sch. dt. Berl. Stadt- Obl. Königs.. do. Elhinger do. Danz. do. in Th. Woestpr. Psandb.

1

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g4 Holl. vollw. Luk. Neue dito. Friedrichsd'or. DPDisconto

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 5. November. Niederl. wirkl Schuld 403. Ausgesetzte do. I.. Kanz-Billets sꝶ proc. Anl. von 42 Mill. Hs. Roterr. 5proe. Uletall. S2. Rug (von 1839) 904, do. (von 1831) 82.

Hamburg, 9. November.

Oeslerr. 5proc. Metall. Spi. 4proc. IS Russ. Engl. Anl. 95]. Holl. von 1831: S5. Anl. Hamb. Cert. 871. 6proc. Pap. Inseript. 66.

Bank- Actien 16 r. Dez. S5 3. Run än. G34. Poln. fin

London, 3 November. j zproc. Cons. S3. Bras. 44. Dan. 65. Mex. 327. Niederl. q Port. 51. Kuss. 98.

St. Petersburg, 1. November. Iamburg 3 Mon. 93. Silber- ubel 371 Kop. in Silber zu 372 Kop. 85.

nEukESTE EeEESEKN-KNACKHRHICHMTEM.

Paris, 5. Nov. proc. Rente pr, compt. 95. 40. i Cour. 95. 50. Zproc. pr. compt. 68. 50. in cour. 68. 60. Hytg⸗ Neap. sin eour. 79. 75. 5prot; Span. perp. 55.

Frankfurt a. M., 8. Nov. Oesterr. 5proc. Metall. ) g0. proc. 801. So. 22proc, 471. 1proc. 2163, G. Bank tien 1339. 1385. Partial-Obl. 1293. 1295. Loose zu 100] 1781. B. Poln. Loose 594. 59).

proe. luseij

Redacteur John. Mitredacteur C ottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

Aflgemeiner Anzeiger

Bekanntmachungen.

Sekanntmachung.

Der sich jetzt in Stettin aufhaltende Carl Theodor v. d. Osten ist in den gesetzlichen Instanzen durch drei gleichlautende Erkennt— nmsse fur einen Verschwender erklärt worden und also sur Zispo— sitson über sein Vermögen nicht befuat, daher dies zur öffentlichen Kenntniß gebracht und ein jeder gewarnt wird, sich mit ihm auf. Geschaͤfte einzulassen, in welchen er sich als Schuldner verpflichtet.

Frankfurt 4. d. O, den 1. November 1831.

Königl. Preuß. Ober⸗-Landesgericht.

Bekanntmachung.

Zum anderweitigen Verkaufe der auf 25274 Thl. 13 sar. 5 pf. landschaftlich abgeschätzten, der Landschaft adjudieirten, im Loͤbauer KRreise belegenen adel. Gutsantheile Trzinno A, B, C, D, haben wir einen nochmaligen oͤffentlichen Licitations-Termin auf

den 16. Jauuar k. F, um 11 Uhr Vormittags, auf dem hiestgen Landschaftshause angesetzt, zu welchem wir Kauf— lustige mit der Versicherung hierdurch einladen, daß sobald ein an— neßmliches Gebot verlautbart worden, auf Nachgebote weiter keine Rücksicht genommen werden soll.

Narienwerder, den 21. September 1831.

Königl. Pro vinzial-Landschafts-Direktion.

S diet al⸗Citation.

Auf den Antrag des Regierungs⸗Fiscals, Justiz⸗Kommissarius Sembeck, wird der am 29. August 1794 zu Liebenthal geborne Jo⸗ ann Christian Zehagen, welcher die Feldiuͤge von 1817 mitgemacht haben soll, seit der Zeit aber keine Nachricht von sich gegeben hat, so wie dessen unbekannte Erben und Erbnehmer, hierdurch oͤffent⸗ lich vorgeladen, sich innerhalb? Monaten, und spaͤtestens in dem auf

den 21 August 1832, Morgens 11 Uhr, angesetzten Termin bei uns zu melden, weitere Anweisung, aus⸗ bleibenden Falls aber zu gewurrigen, daß die Todeserklarung aus—⸗ gesprochen, und das Vermoͤgen des Provocgten dem Fiseus event. als herrenioses Gut zugesprochen werden wird.

Liebenwalde, den 16. September 1531.

Konig l. Preuß. Ju st ij -⸗Amt.

. Der Haͤueler Johann. Beer aus Bobsewitz, Leobschuͤtzer Krei⸗ sez, hat auf Todes-Erklaͤrung der seit laͤnger als 30 Jahren ver— schollenen Geschwister seines verstorbenen Vaters, Mathes und Theresia Beer, die beide in Boblowitz geboren worden, angetragen. Es werden deingemaß der gedachte Mathes Beer und die Theresia Beer oder deren etwa zurüͤckgelassenen unbekannten Erben hiermit aufgefordert, spaͤtestens in dem auf

en.. gi in unserem Gerichts-Lokale, auf dem Schlosse ju Boblowitz ange⸗ setztem Termine, entweder persoͤnlich oder schriftlich sich zu mel— den, und weitere Anweisung zu gewaͤrtigen. Im Fall, daß weder die Vorgeladenen selbst oder ihre unbe⸗

kannten Erben sich melden, wird ihre Todes-Erklaäͤrung erkannt, und ihr in 11 Thlu 5 sar. bestehendes, im gerichtsamtlichen De posi⸗ torio verwaltete Vermoͤgen den sich legitimirenden Eiben ausge⸗ antwortet, und die unbekannten Erben mit ihren Anspruͤchen nicht weiter berücksichtigt werden.

Leobschuͤtz, den 24. Mai 18531.

Das GerichtsAmt des Rittergutes Boblowitz.

Philipp, V. C.

Oeffentliche Aufforderung.

Es werden hiermit alle diejenigen, welche aus dem im No⸗ vember 1829 begonnenen, und am 1. Seytember 1830 aufgehobenen, zwischen dem Kaufmann Herrn Lufft zu Stralsund und mir, dem unterschriebenen raufmann Hoppe, der Zeit zu Stralsund, jetzt zu Damgarten, unter der Firma: Lufft & Hoppe, im gedachten Zeitraume bestandenen Soeierats-Verhaͤltniß, Forderungen oder An- spruͤche irgend einer Art annoch an mich, den unterschriebenen Kaufmann Hoppe zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, solche gegen mich, den unterschriebenen Kaufmann Hoppe, jetzt in Dam⸗ zarten, Kis zum Schlusse pbieses Jahres bei meiner jetzt competen= ten Behörde, dem Wohlloͤbl. Königl. Stadtgericht zu Damgarfen, geltend zu inachen, da spaͤterhin dergleichen etwanige Anspruͤche und Forderungen von mir, dem Kaufmann Hoppe, nicht ber ichtiat werden. Damgarten in Neu⸗Vorpommern, den 24. August 1831.

Gustav Joachim Heinrich Hoppe.

. das pharmaeerutische Institut zu Halle betreffend. Der Winter⸗Eursus beginnt am 1. Noxember . Meldungen zum naͤchsffolgenden Sommer⸗Lursus werden bis jum Schlusse des laufenden Jahres erwartet. Es sind Anstalten getroffen worden, baß ein etwa noch erfolgender Ausbruch der Chölerg in, unserer Stadt, keine Unterbrechung des Unterrichtes herbeifuͤhren könne. Eine ausführlichere Anzeige kann übrigens auf dem Umschlage des

e . . * fur die Preußi November-Heftes vom neuen Jahrbuch der Chemie und

Physik für 1831, noch gelesen werden. Halle, im October 1831.

Professo Dr Sch weigger⸗Seidel, als Dirigent der genannten Anstalt.

1

Literarische Anzeigen. Bei A. W. Hayn, Zimmerstraße Nr. 29, ist erschienen: Einige Bemerkungen über die letzte Polnische Revolution. Von einem Polen. Geheftet 72 sgr.

Dieselbe Schrift in franzdͤsischer Sprache, betitelt:

Quelques observations zur la dernire Révolution de Pologue.

Par un Polonais. à 7h egr.

Zu Geburtstags, Fest- und Weihnachts- Geschenken, so wie zur Belohnung des Fleißes, eignet sich folgendes Buͤchelchen:

Die Frommen aus Gottstadt. Taschenbuͤchlein fuͤr die reifere Jugend. Zur fer el enn, , mn, ee Gesstes und Herzens. on M. H. Coslin, 1830. Druck und Verlag von C. G. Hendeß. Preis 11] sar. Durch jede Buchhandlung zu beziehen.

(Berlin dei Hold, Koͤnigsstraße Nr. 62, neben der Posh).

Bei Fr. Tendler, Buchhaͤndler in Wien, ist so eben er schienen und in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben (in Berlin bei C. F. Plah n, Jaͤgerstr. R 57

Geschichte der Stadt Wien von der Gründung derselben bis 1830 von Joh. Grafen Mailott, Taschen Format kartonirt 1 Thl.

In den ersten Mongten des künftigen Jahres erscheint in Ber⸗ lin das in saͤmmtlichen Regierungs⸗Amtsblaͤttern empsohlene

a n d b u zur vollstaͤndigen Kenntniß der Zoll-Verfassung und Verwaltung in den Preuß. Staaten, nach dem Gesetz vom 26. Mai 18183. Vom Regierungs-Rath Pochham mer.

2Bde in ar. Svo, (100 bis 120 Begen), in farbigem Umschlag broch.

Der möglicht niedrig gestellte Subseriptions-Preis von 24 Tol. 7 bis 9 Sülberpfennige pro Bogen) gilt noch bis Ende Januar 1832. Der Laden-Preis wird 5 Thl betragen.

Bei Ed. Pelz in Breslan ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen, in Berlin bei Cosmar und Krause, (Schloß⸗ platz, und Breitestraßen⸗-Ecke Nr. I), zu haben:

Die Cholera contagiosa- beobachtet auf einer in Folge hoͤhern Auftrags in Gallüßzien, waͤh⸗ rend der Monate Mai, Fu ni und Juli, und im Beuthener Kreise in Ober⸗Schlesien gemachten Reise von Dr, Adolph Schnitzer. Mit hoͤherer Genehmigung 6 Preis geheftet im Um— chlage s Thl.

Unter den bis jetzt uber diese Krankheit erschienenen Schrif— ten durfte die oben angejeigte einen bedeutenden Platz einnehmen, da sie besonders reich an neuen Beobachtungen, und deshalb von unbedingter Wichtigkeit fur das ärztliche Publikum ist. Es waͤre zu wuͤnschen, daß dieselbe recht bald in die Haäͤude aller Aerzte ge⸗ langen moͤchte, da sie eine Behandlungsweise angiebt, nach wel⸗ cher man bis jetzt uberall drei Viertheille der Erkrank—⸗ ren gerettet hat! Unbedingt durfte also bie hierin angegebene Heilmethode als die beste der bis jetzt bekannt gewordenen anzu— nehmen seyn. Sie ist das Ergebniß zahlloser, in Gallinien gemach⸗ ter Versuche, welche man mit' allen seither aufgestellten Kurmetho— den vorgenommen hat.

In unserm Verlage ist so eben erschienen, und in allen Buch⸗ handsungen zu haben: .

Pickerings Forschungen und Erfahrungen eines Emigranten, oder Eriaͤhlungen eines Englischen Landmanns; enthaltend: Be⸗ merkungen uͤber die Sitten, den Woden und den Feldbau der Amerikaner, Berechnung der Ausrüstung, Kosten, der Ueber⸗ fahrt und Reisekosten in Amerika, und eine vergleichende Dar⸗ stellung der Vortheile, welche sich in den Vereinigten Staaten und Eanada darbieten ꝛ. Aus dem Englischen von J. Le—⸗ wit. Svo. broch. 17 sgr. ;

H. Voglers Buchhandlung in Potsdam.

chen Staaten.

* die Taschenbücher: Vergissmeinnicht von H. Clauren und die Rosen für das Jalir 1832 betreffend.

Das drohende Farischreilen der Cholera, uud die deshalh in Deutschland nöthig gewordene Sauitäts-Ordnung für Landes- zrenze und Städte, hat die traurige Folge, dals die ungestörte und freie Bewegung aller Handelsgerchäfte, also auch die des Buch- handels, eiue nachtheilige Uuterbrechung erleiden.

Da demnach alle Bedürfuisse während dieser Zeit mehr oder minder einen sehr beschränkten Ahzug haben werden, so gehietel dieses traurige Verhältnis àueh inir, die Erscheinung und Verseu- dung meiner fertigen Taschenbücher, als:

das Ver gilsmeinuicht von H. Clauren und das Taschenbuch Rosen, für das Jahr 1832. bis nächsten Herbst des känstigen Jahres ausgesetzt sein zu lassen.

In dem festen Vertrauen zu Gott, dals nächstes Jahr durch Enifernung aller besorglichen Uebel, ein wohltliätiger Hustaud für Gesundheit, Handel und Gewerbe wieder erlautzt seyn wird, sol- jen die sehr geachteten Frennde und Freundinnen genannte Ta- schenbücher künftigen Herbst, früher als es zeither möglich war durch den Weg des Buchhandels erhalten.

Ich halte mich in der Hoffnung überzeugt, dals dann die wieder gewonnene EWrmuthigzung und Erheitezunz über das Be- ginnen einer bessern Zukunft, diesen beiden Werken der fren Me Furuf willkommen! so wie eine freundliche Aufnahme be- reitet seyn wird.

Leipzig, im October 1831.

Der Verleger Fr. August Leo.

Bei C. H. Jon as, Schloßfreiheit Nr. 9, ist so eben erschienen. Lesefrüͤchte über fruͤhere Pestzeiten,

enthaltend: Die Pest in Athen nach Thukydides. = Die Pest in Athen nach Lucretlus Carus. Die Pest in Carthago Cyyrian. Brief des Bischeffs Dionysius von Alexandria. Gregor der Große. Die Pest in Italien im Jahr 1349 nach Boccgceio. Die Pest in Deutschland nach Menzel, Notii uͤber die Pest von Kilian Friedrich. Justus Jonas Errettung. Excerpt einer Pestpredigt von Luther. Ein Brief Luthers. Geh. Preis 7) ser.

So eben ist bei mir erschienen, und in der Stuhrscheun Buch- handlung zu Berlin, Schlossplat. No. 2, zu erhalten:

Reine Arzeneimittellehre, Karl Georgs Christian Hartlaub und Dr. Karl Friedrich Trinks. zr Bd. gr. Svo. 23 Bogen auf tzutem Druckpapier. 2 Thl. Her erste und zweite Band (1828 29) Kosten auch jeder 2 Thi. Leipzig, im Novemher 1831. F. A. Br oO khan.

von Dr.

Bei G. Reimer, Wilhelmsstraße Nr. 73, ist erschienen:

Die Shpolera zu Wien. Ein Sendschreiben des Kaiserlich Königli- chen Rathes, Edlen von Reider an C. F. vou Gräfe. 5 ag.

Dies Seudschreiben ist nicht nur für Aerzte, vSoudern auch sür das gesammte Publibum aus v. Gräfe's und v. Wal- rhers Jaurnal besonders abgedruckt.,

Die Cholera in Polen, auf einer Keise durch einen Theil diese Landes, beobachtet von Dr. E. Gaus chke, praktischem Aru in Danzig. 5 str.

Kurzaefaßte Beschreibung der Cholera und der Methode, sie ju heilen“ Von Hr. Paul Kildjuschewski ju Moskau. Ueber setzt und bevorwortet von Dr. Stucke. 2 sgr.

Lehrbuch der pathologischen Anatomic der Haus Säaugethiere, von Dr. E. F. Gurlt, Professor an der Könitzl. Thier- Ar enei- schule zu Berlin. Nebst einem Auhange, welcher die Beschrei- hung der bei den Haus- Säugethieren vorkommenden Eingeweide Würmer enthält. Erster Theil. Mit 4 Steinabdrückeu uud h Kupfertafeln. 3 ThlI. 22 s8gr.

Der Feldzug der Königl. Preuss. Armee am Rhein, im Jahr 1793 Aus den hinterlassenen Papieren des Herzogs von Brauns ch weiß zusammengestellt von AI. Wagner, Königl. Prenss. Obristlien-. tenaut. Mit einer Karte. 2 Thl.

Die Tage von Dresden und Kulm in dem Feldzuge 1813. Als Anhang zu den Planen der Schlachten und Tressen, welehe von der Preuse. Armee und ihren Verbündeten in den Feldzügen 1813, 14, 15 geliefert worden. Mit Allerhöchster Bewilligunß- 4 ThlI. 25 3g8r.

Pie früheren 4 Heste enthalten folgendes:

16 Heft. Die Schlachten von Gross-Görschen, Gross-Beeren, Den- ne witz und dms Treffen bei Hagelsberg. 5 Tul. 20 38r.

25 Hefä. Die Schlacht an der Katzbach, den Uebergang über llie Elbe bei Wartenburg, und die Schlacht hei Möckern 6 LThl. 105.

3. Heft. Die Schlachten bei Bautzen und Lau 5 Thl. 20 agr.

45 Heft. Den Feldzug in Belgien im Jahre 1815, mit den Plänen der Schlachten von Ligny und Belle -Alliance und des Treffen⸗ von Wawer. 5 Thl. 10 egr.

zu allen diesen Schlachten gebären grofse Fläue, die durch der Tert erläutert werden. Aueh ist der Text französis

zu haben.

kein Mittel verabsäumt,

ö .

e ,,. e a , , , .

—— *

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Angekommen: Der Ober-Präsident der Provinz Posen, Flottwell, von Posen.

Zeitungs-⸗Nachrichten. Ausland.

1

Pairs-Kammer. In der Sitzung vom 4. Novem⸗ ber legte zunächst der Han dels⸗Minister einen neuen, aus 16 Artikeln bestehenden, Gesetz⸗ Entwurf vor, wodurch eine Ver⸗ enfachung der bisher erforderlich gewesenen Förmlichkeiten bei her Ermittirung von Grundbesitzern aus ihrem Eigenthum, wo daz allgemeine Beste solches erheischt, eingeführt werden soll. Ein ähnliches Geseß wegen Entschädigung der bei Festungsbau⸗ ten zu exmittirenden Grundbesltzer wurde dereits im vorizen Jahre votirt. Die Versammlung berieih sich hiernächst über den von der Regierung verlangten Kredit der 18 Millionen zur Be⸗ schäftigung der arbeitenden Klasse. Der Graf v. la Villegon⸗ tier hielt die Summe von 2 Mill. zur Verbessetung der großen Landsiraßen für durchaus unzureichend, Er dankte sodann der Regierung für die Sorgfalt, die sie auf die westlichen Departements verwende; Beweise dens Vertrauens, meinte er, werde dieser Land⸗ steich durch ähnliche Beweise vergelten; man solle sich keiner anderen Waffe als dieser gegen die Vendér bedienen, und das Ministerium habe daher sehr wohl gethan, die, unvorsichtiger Weise von ihm verlangten, außergesetzlschen Maaßregeln zurückzuweisen. Nach einer Erwiederung des Handels-Ministers, worm derselbe die Kammer dringend erfuchte, den Gesetz-Entwurf, von dem er sich die glücklichsten Folgen verspreche, unverkürzt anzunehmen, ergriff der Marquis v. Dreur⸗Brézs das Wort, um sich auf Anlaß der in dem Entwutfe verlangten Summe von 5 Mill. für undestimmte Luggaben mit großer Heftigkeit über die Mini— ster und namentlich über Hrn. C. Périer zu äußern. „In der anderen Kammer“, bemerkte er, „erklärte der Handels⸗Minister, daß, wenn man zu dem Ministerium Verteanen habe, mau den begehrten Kredit bewilligen, wo nicht, daß man ihn verweigern wüsse. Ich meinerseits möchte dagegen die Minisler fragen, ob su Vertrauen zu sich selbst haben; od sie ihr politisches System nicht liglich einer Partei, die sie mit ihrem Einflusse umstrickt, jum Dpfer bringen, ob sie sich nicht bestäandig genöthigt sehen, gegen ihr? Ueberzeugung zu handeln? Wenn sie diese Fragen dejahten, so würde ich darin mindestens einen Beweis ihrer Auf⸗ richtigkeit sinden; verneinten sie sie aber, so würde ich ihnen un⸗ läugbare Thatsachen anführen. Ich mag nicht vorweg über das Resultat der wichtigen Berathung entscheiden, der wir bald un⸗ sere ganze Aufmerksamkeit zu widmen haben werdenz doch hat Franfreich schon jetzt den Beweis in Händen, daß die Regierung, geleitet von einer sehr stoischen Selbstverläugnung oder von einem ungeregelten ministeriellen Ehrgeize, eine der Staatsgewalten auf⸗ geopfert hat. Verhehlen wir es uns nicht, m. H., das System der drei Staatsgewalten desteht nicht mehr; ich erblicke nur noch eine Macht, die vorläufig aus Furcht, daß das Land sie verwerfen möchte, noch im Verborgenen handelt, aber um sich in den Stand zu setzen, dereinst die Maske abzuwerfen. Obgleich das Ministerium sich den Linschein giebt, als ob es diese Macht bekämpfe, so ist es doch beständig ihren Launtn unterworfen. Ich frage, wo ist das Glück, wo der Ruhm, wo die Freiheit, die man dem Lande so oft und so laut verheißen hatte? Spricht man nicht vielmehr schon von Ausnahme-Gesetzen? Daß der Präsident des Minister⸗ Raths solche Gesetze zurückgewiesen hat, erkenne ich dankbar an; nur hätte ich gewünscht, daß er sich darüber noch bestimmter ausgesprochen und geradezu erklärt hätte, daß er, falls außerge— segliche Maaßregeln jemals beliebt werden sollten, sofort aus dem Lonseil ausscheiden würde. Man verlangt solche Maaßregeln haupt⸗ sächlich gegen die westlichen Departements zals ob dadurch die Einwoh⸗ ner jener Provinzen nicht nur um so mehr gereizt werden würden. Der Klugheit und dem Einflusse der großen Grundbesttzer allein ver⸗ dankt die Regierung es, daß in der Vendée nicht längst die Fak— kel des Bürger-Krieges geschwungen wird. Die Unvorsichtigen, welche außergesetzliche Maaßregeln verlangen, sollten sich doch der Insttuctionen erinnern, die der General Hoche einst zur Pacifi⸗ csrung der Vendée ertheilte; sie würden daraus ersehen, daß die⸗ ser General die größte Achtung gegen die einflußreichen Einwoh⸗ ner des Landes, die größte Ehrfurcht vor dem religiösen Glau⸗ ben jenes tugendhaften Volkes auempfahl. Ich sagte Ihnen so eben, m. H., daß wir uns am Vorabende von Ausnahme-Ge⸗ sczen befänden; ich irrte mich, solche Gesetze sind schön im Werke. Eine Proposttion, die das Ministerium im vorigen Jahre für überflüssig erklärte (die Verbannung des älteren Zweiges der Bout bontn), ist seit einigen Tagen erneuert worden, und die Mi⸗ nister haben, sammt allen ihren Freunden, für die Annahme derselben gestimmt. Bloß um uns den Proscriptions⸗-Gesketzen zu opponi⸗ ren und die Freiheit für Alle zu vertheidigen, sieht man uns noch in diesem Saale; sonst wäre unsere Gegenwart völlig über⸗ flüssig. Im Uebrigen hat man sich gewaltig in uns geirrt, wenn man geglaubt hat, daß wir der neuen Regierung bloß den Eid der Treue geleistet hätten, um uns wie Kriegsgefangene den Siegern der letzten Revolution nachschleppen zu lassen. Sollte es ung noch vorbehalten seyn, die gedachte Proposttion zu dis ku⸗ tiren, so würden wir sie auss neue bekämpfen. Vorläufig frage ich nur, ob Sie eine Summe von 5 Mill. einem Ministerium an⸗ vertrauen wollen, das, wenn man einem Stadtgerüchte glauben darf, im Begriff steht, eine Verordnung zu veranlassen (die Freltung tuner Pars), wodurch es verdlenen würde in den Untlage tand pgrsetzt ju werden. Dir Handels; Kin ister mri; der Worttag des vorigin MKepneig, dem man feinen

größeren Werth beilegen dürfe, als er verdiene, entferne sich so

sehr von den parlamentarischen Gebräuchen, daß eine kurze Ant— wort darauf vollkommen hinreichen werde. Theile die Majorität der Kammer die Änsichten des Marquis v. Dreur⸗Brézé, so müsse

sie allerdings der Regierung den verlangten Kredit verweigern; in⸗

dessen glaube er, daß jene Ansichten in der Versammtung nur wenig Anklang sänden. Nach einer kürzen Veriheidigung des bisher von den Ministern verfolgten Systems, bistieg der Marquis v. Bard é—⸗ Marbois die Rednerbuhne und de schuldigte Hrn. v. Dreur⸗ Brezé, daß er offen die Empörung predige; er befürchte seht, fügte er hinzu, daß ähnlicht Reden, wie diejenige, die die Versammlung so eben vernommen habe, nech östers gehal— ten werden würden; es sey daher gut, daß die Kammer im voraus wisst, worauf sie sich von Seiten einer gewissen Partei gesaßt zu machen habe. Auf die Bemerkung des Her⸗ zogs v. Fitz-James, daß dergleichtn Aenzerangen nicht unde— antwortel bleiben dürften, ergriff der Marquis von Dreux⸗ Bren zu seiner Vertheidiging zum zweitenmale das Wort. Weit entfernt, den Aufruhr ju predigen, äußerte er, habe er es bloß getadelt, daß man die großen einfläaßreichen Grundbesitzer in der Vendée gleichsam zur Zielscheide aller Delationen und Verfolgungen Seitens der Behörde mache; er habe Thatsachen angeführt, und, stalt einer Antwort darauf, habe He. Barbẽ⸗ Marbois sich in einer Weise ereifert, welche nachzuahmen er sich wohl hüten werde. Der Herzog v. Fitz⸗James ließ sich hier⸗ auf noch selbst vernehmen. „Vie erste Bedingung der Reprä⸗ sentativ-⸗Regierung“, sagte er am Schlusse seiner Rede, „ist, daß alle Handlungen der Minister streng untersucht und erörtert wer⸗ den dürfen; wäre dies nicht erlaubt, so würden wir uns in dem Zustande eines reinen Ministerialismus besinden. Lassen Gie uns bedenken, m. H., daß wir in wenigen Tagen vielleicht nicht mehr existiren; mindestens wollen wir mit Ehren fallen.“ Noch äußerte der Herzog v. Broglie einige Worte zu Gunsten des Ministeriums, worauf die 7 Artikel des Gesetz- Entwurfes erst einzin und sodann, ihtem Gesammt⸗-Inhaltt nach, mit 67 gegen 8 Stimmen angenommen wurden.

Deputirten-Kammer. Sitzung vom 4. November. Der Ihste Artikel des Rekrutirungs-Gesetzes, dei dem die Ver— sammlung Tages zuvor stehen geblieben war, und der der wich⸗ tigste des ganzen Gesetzes st, lautet im Wesentlichen folgender⸗ maßen: „Die Dauer Ser Dienstzeit der jungen Mannschaft wird auf 5 Jahre festgesetzt und beginnt mit dem 1. Jan. des Jah⸗ tes, in welchem die Eintragt:ag in die Stammrolle erfolgt ist. Nach Ablauf oieser 5 Jahce werden die Leute in ihre Heimath entlassen, wo sie noch zwei Jahre lang zur Verfügung des Staats bleiben, der ste jedoch nur kraft eines Gesetzes wieder unter die Fahnen berufen darf. In Friedens-Zeiten wird die Mannschaft am 31. Dez. nach beendigter Dienstzeit, in Kriegs⸗ Zeiten aber unmittelbar nach dem Eintreffen des Kontingents, das an ihre Stelle tritt, entlassen.“ Zu diesem Attikel waren (wie bereits gestern erwähnt) eine große Menge von Amendement s gemacht worden. Das Amendement der Kommission beschränkte sich darauf. statt der obigen 5 und 2 Jahre, gleich die game Dieust⸗ zeit auf 7 Jahre ben den Fahnen festzusetzen. Ein anderes Amen⸗ dement des Grafen Delaborde, dem sich die Herren von Ludre und Foy mit den ihrigen anschlossen, war folgenden Jahalts: „Die Dauer der Dienstzeit der einberufenen Mannschaft wird auf s Jahre bestinmt, wovon 4 bei den Fahnen und in der Hei⸗ math. Die nach den ersten 4 Jahren entlassenen Indivituen bleiben während der übrigen 4 Jahre in ihrer Heimath zur Dis⸗ position des Kriegs- Ministers; sie werden in Compagnieen und Bataillone formitt und zu bestimmten Zeiten zusammengejogen imd in den Waffen geübt; doch können sie nur keaft eines Ge⸗ setzes wieder unter die Fahnen berufen werden. Diesen Stäm⸗ men zur Komplettitung des stehenden Heeres werden 1) die be⸗ urlaubten Leute und 2) eine Reserve hinzugefügt, bestehend aus der Hälfte der jahrlich militairpflichtig werdenden Mann⸗ schaft, nach Abzug des von den Kammern bewilligten Kontin⸗ gents. Beide, die Beurlaubten sowohl, als diese Reserve, müssen die obigen Uebungen mitmachen, die zweimal im Jahre stattfinden und jedesmal nur, 14 Tage bis 3 Wochen dauern dürfen.“ Dieser Vorschlag führte eine so lebhafte De⸗ batte herbel, daß es darüber in der ganzen Sitzung noch zu kei⸗ nem Beschlusse kam. Herr Delaborde seldst suchte zunächst sehr ausführlich die Noihwendigktit einer Kriegs-Reserve darzu⸗ thun. Von den Reserven, bemerkte er, hänge das Loos der Schlachten ab; sie wären es, die die Staaten retteten; es leide hiernach gar keinen Zweifel, daß der der Berathung vorliegende Flrtikel nicht allein der wichtigste des gamen Gesetzes, sondern aller Gesetze sey, womit die Kammer sich späterhin noch zu be⸗ schäftigen haben möchte; es handle sich dabel von der Unabhän⸗ gigkeit des Landes, von der Aufrechthaltung der Institu— kicnen, von der Ehre und dem Ruhme Frankreichs. Die Regiernng und die Kommission verlangten bloß ein stehen⸗ des Heer; wollte man nun aber die ganze militairpflich⸗ tize junge Mannschaft immer unter den Waffen haben, so würde dadurch eine übermäßige Ausgade herbeigesührt werden; entlasse man dagegen die jungen Leute nach einigen Jahren wieder in ihre Heimath, ohne ihnen zugleich ein Mittel zu bieten, ihre militairischen Gewohnheiten fortzusetzen, so hörten sie auf, Soldaten zu seyn, Um diesem letzteren Uebelstande ad⸗ zuhelfen, trage er in seinem Amendement auf, die Ecrichtung einer Kriegs-Reserve an. Herr Fulch iron bekämpfte den Au⸗ trag, da, wenn man die Leute bereits nach vierjahrigem Dienste wieder in ihre Heimath entlasse, sie, namentlich für gewisse Waf⸗ fen, noch nicht hinlänglich ausgebildet seyn würden. Nach eini⸗ gen Bemerkungen des Herrn on Ludre in dem Sinne des Grafen Delaborde, bestieg der Berichterstatt er zur Vertheidi⸗ gung des Antrages der Rommission die Rednerbühne, wobei er

ch zugleich dahln äußerte, daß der Antrag auf Bildung einer Kriegs⸗Reserve dem (GGegenflande der Berathung n srt md seyl daß die Kammer ader, falls sie sich für eine solch⸗ Ne serde Intschtiben wasstg, in hen mtndementé der Herren Melebardi

'

und Ludre nützliche Ansichten finden würde. Drei Redner,

worunter der General Lamarque, traten sodann zur Verthei—⸗

digung des Reserve⸗Systems auf. Herr Odilon-Barrot fand einen wesentlichen Unterschted jwischen dem Antrage der Regierung und dem der Kommission. Der Krieg s-Minister gab dies nicht

zu; er behauptete vielmehr, daß beide Systeme auf einer und derse ben

Grundlage deruhten, mit dem alleinigen Unterschiede, daß die Regierung den Militairpflichtigen die Auesicht verschaffen wolle, von ihren 7 Dienftjahren 2 in der Heimath zujibringen; beide Systeme liefen darauf hinaus, daß man zu jeder Zeit das ste⸗ hende Heer auf 5060 006 Mann bringen und in diesem Zustanke sieis komplett erhalten könnt. „Man wird mich vielleicht einen Ketzer schelten“, fuhr der Minister sort, „aber ich behanpte, daß noch mehr Zeit dazu erforderlich ist, einen guten Infanteristen, als einen guten Kavalltriften zu bilden, weil jener erst die erfor⸗ liche Kraft rn, . muß, um die Strapatzen eines Krie⸗ ges ertragen zu können. Vier Jahre sind nicht hinlänglich, um einen in jeder Hinsicht guten Soldaten zu ziehen. Ich gebe überhaupt der Qualitäs den Vorzug ver der Quan⸗ tität; dit se ist uns immer nur verderblich gewesen, wogegen jene uns beständig den Sieg über unsere Feinde verschafft hat. ian denke, nur an die Zeldzüge in Itallen. Der Kaiser war stets schwächer, als der Feind, und doch wurde dieser überall bestegt. Bei Aufterlitãz waren musere Gegner uns um die Hälfte lberl. gen. Tänscken wir uns also nicht, m. H.; nicht die große Zahl macht die Güte einer Armer aus, sondern die Ausbildung der— selben und die Wahl brauchbazer Oßiziere.“ Nach einigen au⸗ deren Bemerkungen, wonach der Marschasl die Bildung einer besonderen Kreiegs-Reserve als völlig überflüssig schilderte und überdies auch schon deshalb verwarf, weil dadurch eine Mehr— ausgabe von 39 Mill. herbeigeführt werden würde, schloß der— selbe mit der Eiklärung, daß die Regierung dem Eingangs er— wähnten Amendement der Kommission deitrete. Hierauf be⸗ stieg ber General Lamarque zur Widerlegung des Ministers noch einmal die Rednerbühne. In Bezug auf die Aeußerung des Kriegs-Ministers, daß es bei einer Armee nicht sowohl auf die Quantität, als auf die Qualität ankomme, äußerte er: „Das von dem Herrn Maischall aufgestellte Axiom ist unbes&treitbar; wenn man aber kleine Armeen hat, so gehört ein Genie, wie Napoleon war, dazu, um den Mangel an Streitiräften zu er⸗ setzen. Ja, wenn wir noch einen Kaiser Napoleon hätten, dann wärden wir keiner großen Armeen bedürfen! Nicht seine Tha⸗ ten muß man sich jum Maaßstabe nehmen. Napolron war ein Phänomen, einer von jenen Männern, die die Natur nur selten une in langen Zwischenräumen hervorbringt. Ihm allein ver⸗ danken wir die Wnnder, die wir vollbracht haben; denn wo er nicht selbst zugegen war, da wurden wir oft, ja fast immer, geschlagen, und wenn wir im Norden die Oberhand behielten, so sagte sich inzwischen im Süden der Sieg von uns los.“ Der Graf Delaborde fügte nach einer Replik des Ministers hluzu, der Hr. Marschall irre sich gewaltig, wenn er behaupte, daß der große Feldhert, den Frankreich beweine, seine Schlachten immer nur mit kleinen Armeen gewonnen habe; er habe viel— mehr fast immer die Uebermacht gehabt, bis zu der Zeit, wo der Kriegsschauplatz nach Frankreich selbst verpflanzt worden sey, und hier würde er vielleicht nicht unterlegen seyn, wenn er eine gute Reserve gehabt hätte, aus der er seine Vertheidigungsmittel hätte schöpfen können. (Den Schluß dieser Sitzung, in welcher sich auch noch der Mintster der auswärtigen Angelegen⸗ heiten vernehmen ließ, müssen wir uns auf morgen vorbe— halten.)

Paris, 5. Nov. Die für die Reise des Koͤnigs getroff e⸗ nen Linstalten sind, dem Vernehmen nach, in Folge des letzten Minister-Raths abbestellt worden. Gestern ertheilten Se. Maj. dem Genecal-Lieutenant Solignae und dem Obersten Bory St. Vincent Privat-Audienjen. Die Herzoge von Orleans und Ne⸗ mours begaben sich nach Vincennes, um den Schießübungen der dortigen Artillerie beizuwohnen.

Der Temps bemerkt: „Das Ministerium arbeitet in der Pairs-Kammer nach allen Kräften dahin, dem Gesetze über die Pairie eine Majorität zu verschaffen; es geht von Mann zu Mann und sammelt die Stimmen, deren es bis jetzt richtig ge— zählt 62 hat; es beruft alle auf Urlaub btfigdliche Pairs ein und hofft noch einige andere zu gewinnen. Da die Zahl dee stimmenden Pairs 120 bis 126 betragen wird, so kann das nisterium durch seine Anstrengungen sich eine Majorität von 5 bis 6 Stimmen erwerben. Kann es aber ein so wichtiges Ge⸗ setz dem Zufall einer schwachen und ungewissen Majorität ven 5 bis 6 Stimmen preisgeben? Es wird also zur Ernennung neuer Pairs schreiten müssen. Die betreffende Verordnung sollte gestern erscheinen; sie ist aber vertagt worden, weil für jeden al⸗ ten Pair, dessen Stimme man gewinnt, ein Name von der Lifte der neuen Pairs gestrichen wird, so daß auf dieser so winig Namen wie möglsch bleiben werden.“

Folgendes ist die vollständige Liste der von den verschiedenen Sectlonen der Budget-Kommissson ernannten Berichterstatter. Herr v. Vatimesnil für die Justiz; Herr Bignon für die aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Herr Gillon für den Kultus und öffentlichen unterricht, Herr v. Rambuteau für das Innere und den Handel, Herr Passh für den Krieg, Herr Rihouet für die Finansen und Herr Beslay der Vater für die Marine.

Die Deputirten⸗Kammer beschäftigte sich in ihrer Bittschrif⸗

ten-Sißtzung vom vorigen Sonnabend, wie man sich erinnern

wird, unter Anderem auch mit der Bittschrift einer Madame Co lombier, dle sich über die üble Behandlung beklagte, welche ihr Bruder, der Kunftreiter LAvrillon, in Barcelona erfahren, weill er in einer öffentlichen Vorstellung die dreifarbige Fahne entfal⸗ a Der Berichterstatter bemerkte bereits n jener Sitzung, es an Der Monstenr versschert jetzt, daß, authentischen Angaben zufolge, die se Beschwerden ganz un egründet seyen der Funst⸗ relter lyrsllon habe Bgrtelsna am J. Mertl d. . verlassen un

der dortigen FoßalMWehllrdt nut darßhber Mecwgrfe gmacht, da

Beweisen für die Beschwerden der Bittstellerin fehle.

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