1831 / 320 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

der beste Gesundheits-Zustand.

alt? den möchten,

lich werde zu verdergen suchen.

Nachrichten zufolge, die aus Alexandrien über Marseille in Paris eingetroffen sind, hat die Cholera seit dem 23. Sept. dort

und in Kairo aufgehört, nach dem sie ungefähr vier von jedem Hun⸗ Im Ganzen sind eiwa Dagegen nimmt die Seuche ihre Richtung den Nil hinauf und ist schon bis nach Theben

dert der Einwohner hinwegzerafft hatte. hundert Europäer daran gestorben.

vorgedrungen.

Die Times warnt davor, den günstigen Berichten, die etwa aus Sunderland eingehen möchten, undedingten Glauben zu schenken, weil jede Hafenstadt 3 Besorgniß, daß ihre Verbindungen ganz adbgeschnitten wer— das Auftreten der Cholera gewiß so viel als mög—

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Existenz der Nationen ist langer, als die der Individuen; ein vom Schlage getroffener Mensch liegt bisweilen mehrere Jahre lang auf seinem Krankenbette, ehe er stirbt, wie viel langer denn kann sich eine kranke Nation hinschleypen! Jedermann sagt von dem jetzigen Zustande: „„Das kann nicht lange so dauern.““ Die Behaup— tung wuͤrde richtig seyn, wenn es sich um das Lehen handelte; wie aber, wenn das, was man fur Leben haͤlt, nur ein langsames Hinsterben ist- Es schleppt sich so fort, weil der letzte Augenblick noch nicht gekommen ist. Das Byjantinische Kaiserreich brauchte vier Jahrhunderte, um zu sterben.“ In Bezug auf die jetzige Dy⸗ nastie aͤußert Herr v. Ehateaubriand: „Besser waͤre es gewesen, eine

Literarische Nachrichten.

Nachdem uns die nentste Broschüre des Hrn. v. Chateau⸗ briand, aus der wir bereits (in Rr. 311) einige Auszüge nach den Mittheilungen der Pariser Blätter gegeben haben, selbst zu⸗ gekommen ist, theilen wir nachtraglich noch Einiges aus derselben mit. Sie besteht aus vier Kapiteln, in denen Hr. v. Chateau⸗ briand folgende Fragen erörtert: 1) Was konnte man nach den Julitagen errichten? 2) Hat man sich, nach dem die Wahl⸗Mo⸗ narchis Ludwig Philipps gegründet worden, den Folgen des Peinzips dieser Monarchie unterworfen, und wie hat die Ver— waltung sich im Innern und nach außen hin benommen? 3) Nachdem die Wahl-Monarchie die beiden eisten Bedingungen ihrer Existenz, nämlich öffentliche Wohlfahrt im Innein und Ehre und Sicherheit nach außen hin, nicht erfüllt hat, mußte dann diese Krankheit nicht durch die Zusammenberufung eines National Kongresses geheilt werden, damit dieser der neuen Monar⸗ chie seine Zußimmung ertheile? 4) Wenn in dem Falle einer per⸗ sönlichen Vertheidigung die gegenwärtige Regierung im Juli 1830 töbten und verbannen konnte, kann sie es auch noch jetzt, wo sie

nicht angegriffen wird und ihr politisches Mandat ihr weder durch die Souveraimetät des Ruhmies, nach durch die des Volkes, nech durch die der Zeit verlängert worden ist? Aus dem ersten dieser Kapitel theilen wir, in Verfolg des früher gegebenen Auszuges, noch Nachstehendes mit:

„Das Werk ist vollbracht, Heinrich V. ist verbannt; aber wo sind die Vollmachten der Gesellschaft dazu? Die Legitimitaͤt war der einzige Anhalt vunkt auf dem jaͤhen Abhange, wo die Gesellschaft sich befindet; wo ist nach Aufhebung der Legitimitaͤt der Pfahl, an welchen inan die Bestandtheile des gesellschaftlichen Korpers befestigen koͤnnte? Was will es sagen, heutzutage Praͤfekt, General-Direktor, Minister, Mar⸗

schall, ja sogar Koͤnig zu seyn? Alle Auroritaͤt ist herabgewuͤrdigt. Der Angriff auf das Eigenthum wird nicht lange ausbleiben; in

allen Landern ist mit der Erblichkeit der Krone auch das Eigenthum unterlegen; denn diese Erblichkelt ist selbst das groͤßte unter allem Eigenthum, und wird sie vernichtet, so ist auch alles andere Eigen—⸗ thum in Gefahr. Die Gesellschaft geht nicht unter, aber wohl die Gesellschaften; unsere Bildung wird der Nachwelt uͤberliefert wer⸗ den und dem Menschengeschlechte Nutzen bringen, aber es ist leicht moglich, daß wir, als Nation, jetzt in die Epoche unserer Alter— schwaͤche eintreten. In der That scheint Alles abgenutzt zu seyn; Künste, Literatur, Sitten, Leidenschaften, Alles verschlechtert sich. An die Stelle der edelsten Erholungen des Geistes treten plumpe Spektakelstuͤcke. ia, wenn man die Gladiatoren wieder ins Leben rufen könnte, sie wuͤrden einen Beifall einernten, der den Meisterwerken eines Voltaire, Racine, Corneille und Moliere nicht mehr zu Theil wird; auch Griechenland verließ Aeschylus, Sophokles, Eurivides und Mengnder, um den Straßen-Pantominen und den Pferde- Ren nen des Circus zuzuschauen. Dieselbe Verschlechterung zeigt sich in der Politik; wir haben die Freiheit in republikanischer Form un⸗ ter dem Konvent, wir haben sie in monarchischer Form unter der Legitimitaͤt, wir haben den Despotismus mit dem Ruhme vereinigt gehabt; an nichts von alte dem hat man festgehalten. Man glaubt jttzt weder mehr an Freiheit, noch an Tyrannei, oder vielmehr keine von beiden scheint mehr moͤglich zu seyn. Die schlechteste der Pe⸗

reine Wahl⸗Monarchie in der Person Ludwig Philipps zu gründen, da es schnell eines Hauptes fur die erledigte Krone bedurfte. Nach Ludwig Philipp haͤtte man einen Fuͤrsten aus einer ganz neuen Dy— nastie waͤhlen konnen. Aber die Erblichkeit mit der Wahl -Monar⸗ chie zu verbinden, gegen die rechtmaͤßige Thronfolge loszuziehen und unmittelbar darauf eine zweite rechtmäßige Thronfolge zu gruͤnden, ist eine jaͤmmerliche Inkonsequenz. Hat man das Prinzip der Wahl gewonnen? Ja, aber nur fur eine Stunde; eine herrliche Er⸗ oberung! hbesser waͤre es gewesen, zu behalten, was man besaß.

Die vier anderen politischen Combinationen, welche nach der Juli⸗

Revolution moglich waren, namlich die Nepublik, die gaͤnzliche Ver⸗ aͤnderung des Koͤnigl. Geschlechtes, der Herzog von Reichstadt und der Herzog von Bordeaux, entsprachen mehr oder weniger zahlrei⸗ chen Volksmassen und bekannten Ansichten; aber wem entspricht die quasilegitime Monarchie? Alles ist Widerspruch, Schwierigkeit und Verlegenheit in der jetzigen Ordnung der Dinge. Man verwirft den alten Zweig der Bourbsnen und nimmt den jüngeren; man sagt kein Wort, man giebt kein Gesetz gegen den fruheren Zustand, die nicht auch mit ihrer ganzen Schwere auf den jetzigen zuruͤckfielen.

sitzt auf dem Throne; man vernichtet die Lilien, und die Lilien sind das Wappen des Wahl-Koͤnigs; man hat alle Uebelstaͤnde der Legi⸗ timitäͤt, aber keinen ihrer Vortheile Dennoch konnte diese Monar⸗ chie Kraft im Staate gewinnen: 1) durch die persoͤnlichen Eigen⸗ schaften des Monarchen; 2) durch die Taufe des Ruhms; 3) durch die Sanction der Nation. Die beiden letzteren Bedingungen fehlen aber. Das Verfahren der Verwaltung im Innern und nach außen hin ist gerade so gewesen, wie es seyn mußte, um der Juli⸗-Regie⸗ rung ihre Kraft zu rauben. Dies fuͤhrt uns auf die zweite Frage“ Herr v. Chateaubriand betrachtet nun die innere und aͤußere Poli⸗ tik der jetzigen Regierung und tadelt beide aufs heftigste: in Bezug

man nach der Juli⸗Revolution: „„Wir hatten einen König, unter dem wir eine der freiesten Verfassungen in der Welt besaßen; un⸗—

rioden, die wir durchlaufen haben, scheint die jetzige zu seyn, weil

gluͤcklicherweise liebte dieser Koͤnig die Verfassung nicht Was war älso zu thun? Den Koͤnig abzusctzen, wie man einen Minister ab— setzt, und unter einem neuen, die Verfassung liebenden, Koͤnige mit den Maͤnnern und Prinzipiem der Restauratton fortzuregieren ““ Im Beginn der Restauration sagten auch einige große Geister, es reiche hin, das Bett Napolcons neu zu uͤberziehen und Ludwig XVIII. hineinzulegen; nachdem dies geschehen, wuͤrde sich weiter nichts ver—⸗ aͤndern; sie vergaßen aber, daß das Betttuch Napoleons aus Fah⸗ nen bestand, und daß der Ruhm an seiner Seite lag; die Legitimitaͤt aber fuͤhrte als Lagergenossen nur die Freiheit zurück. Die Starr—⸗ koͤse, welche Ludwig Philipp in das Bett Karls NX. legten, haben ihrerseits vergessen, daß die Juli⸗Revolution das Prinzsp der Sou⸗ verainetaͤt vom Monarchen aufs Volk uͤbertragen hat, daß das aus der Volkswahl hervorgegangene Koöͤnigthum vergeblich sich bemühen wird, den Folgen dieses Prinzips zu entgehen, daß es nach den Ge— setzen der Legitimität weder handeln kann, noch darf, und daß von

dem Augenblicke an, wo es sich von den Maͤnnern und Verhaͤlt⸗ seine des Aufschwun⸗ Vergan⸗ ö Frank Bestimmung.

nissen trennt, denen es seinen Ursprung verdankt, es Kraft verliert. Das neue Koöͤnigthum bedurfte

ges, der Jugend und der Unerschrockenheit.

genheit den Ruͤcken zukehren und mit dem reich der Zukunft entgegengehen, das war seine Aber daran denkt es nicht: es ist durch die Doktoren, die ihm Arze⸗ neien eingaben, abgemagert aufgetreten; es ist mit leeren Handen gekommen, es hat nichts zu geben, sondern Alles zu empfangen, es bittet Jeden um Gnade und ist dennoch launenhaft; es deklamirt gegen die Legitimitaͤt und ahmt ihr dennoch nach; es eifert gegen den Republikanismus und zittert dennoch vor ihm. ĩ

Der neuen

die Anarchie in der Vernunft, Moral und Intelligenz herrscht. Die Abschaffung der Erblichkeit verlangt, schafft sie aber dennoch ab.

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Bekanntmachungen.

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Das dem Koͤnial. Preußischen Oberfoͤrster Joseph Goswin Mo— necke zugehoͤrige, im Herzogthum Sachsen und dessen Langensalzaer Kreise belegene, im Hypothekenbuche Lom. II. Sub No. 36. p. 256 s. eingetragene Allodial-Rittergut Neunheilingen, das Schloßgut oder „jweiten Theils“ genannt, zu welchem ein unter Jurisdietion des Patrimonial⸗Gerichts zu Neunheilingen belegenes Gerichtsdie⸗ nerhaus, und 180 im Fuͤrstlich Schwarzburg-Rudolstadtschen Gebjete belegene Acker Holjzung, als Pertinenzien gehoren, ist, nachdem es auf 45,610 Thl. 27 szr. 43 pf. geschaͤtzt worden, dem Antrage eines einge tragenen Glaͤubigers gemäß, und im Einverstaͤndniß mit der Faͤrstlich Schwarzburgschen Regierung zum nothwendigen oͤffentli— chen Verkauf gestellt, und es sind die Bietungs-Termine vor dem Herrn Ober⸗Landesgerichts Rath Schmaling, als Deputirten, auf

ven ne, n gl n . dene , and ,,,, angesetzt worden.

Es werden daher diejenigen Kauflustigen, welche annehmliche Zahlung zu leisten vermögen, aufgefordert, sich spaͤtestens in dem letzten Termine zu melden, und ihr Gebot abzugeben, wobei ihnen bekannt gemacht wird, daß wegen der im Fuͤrstlich Schwar;burg— schen Gebiete belegenen Pertinenzien bei der Fuͤrstlich Schwarzburg— schen Regierung zu Rudolstadt Genehmigung des Zuschlags, Mit— vollsiehung des Adjudieations-Bescheides und Lehnsreichung gegen Leistung einer verhaͤltnißmaäßigen Lehnsvraͤstation zu suchen ist, und auf die nach Ablauf des letzten Termins etwa einkommenden Ge— bote nicht weiter geachtet werden soll.

. Die Verkaufs-Taxe kann in der hiesigen Negistratur eingese⸗ hen werden.

Naumburg, den 19. April 1831.

Koͤnigl. Preuß. Ober-Landesgericht von Sachsen.

(gez) F. v. Watzdorf.

Bekanntmachung.

Des, dem Bauer Gottlieb Henze gehöriger; Aub Nr. 17 in Breslack, Herrschaft Neuzelle belègene Henzen Zweihufengut, ist Schuldenhalber sub hasis gestellt, und die Bietungs-Termine auf

den 15. Oktober, 138. November, und 17. De ebr. «,

Vormittags 10 Uhr, von denen der letztere peremtorisch ist, an gewohnlicher Gerichts— stelle anberaumt, wozu Kauflustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß der Meistbietende, wenn sonstige rechtliche Hinderniffe en,, gemainrtigen hat, und daß die Zare hl. 11 sgr. 54 pf. hier täglich ei werden kann sgr. 53 pf. hier taͤglich eingesehen

Neujelle. den 8. September 1351.

Königl. Preuß. Gericht? ⸗Amt.

Allgemeiner Anzeiger für die

Pre Literarische Anzeigen.

Im Verlage der J. G. Calveschen Buchhandlung in Prag ist so eben erschienen, und durch alle solide Buchhandlungen zu haben: ö Die Einrichtungskunst der Landguͤter, auf fortwaährendes Steigen der Bodenrente. Aus einer zwanzigjaͤhrigen Praxis an mehr als achtzig Guͤtern in den verschiedensten Laͤndern und Klimaten Teutschlands, hiermit zu Grundriß und System gebracht von C , R n, Wirthschafts⸗Rath J . . sechs erklaͤrenden Einrichtungskarten, drei System- und neun Aebergangs-Tabellen verschiedener Landguͤter. Gr. 8x6. 18531. 75 Bogen stark. Preis 6 Thl 26 sar.

Das Werk, welches wir hier dem gesammten staats- und land— wirthschaftlichem Publikum ankündigen, ist gewiß eine der eigen— thuͤmlichsten, tiesgedachtesten und solgenreichsten Erscheinungen der Literatur; denn es wird, wenn die Ideen des Herrn Verfassers allgemeine Anerkennung finden, den Landbau auf eine Stufe der Vollkommenheit bringen, welche wahrscheinlich noch Niemand ge— ahnet hat, deren Einwirkung aber auf das Wohl des Einzelnen wie des Ganzen von un bsehbaren Folgen seyn durfce.

Es ist jedoch unmoglich, von dem Werke selbst, ohne die Ori— ginalitat des Herrn Verfassers, zu der auch seine ganz eigenthuͤm— liche Darstellungsweise gehoͤrt, mehr oder weniger zu verwischen, einen auch nur gebräͤugten Auszug zu geben, wenigstens nicht in einem so heschraͤnkten Raume, wie ihn eine bloße Ankuͤndigung darbietet. f ichste

Mit

; Wir begnügen uns daher, nur auf das Wesentlichste hinjzudeuten und auf den ohersten Zweck aufmerksam zu machen, welcher durch das neue System des Herrn Verfassers erreicht wer— den soll. Dieser ist nämlich kein anderer, als: „Ohne neuen Aufwand bloß mit den Huͤlfsmit⸗ teln, welche Natur und Localitaäͤt selbst und für sich allein an die Hand geben, die Bodenkraft der Landgüter jährlich zu mehren und dadurch die Produktion und folglich die Rente zu steigern.“ Diesem obersten Zwecke gemaͤß lehrt das Werk den Landwirth 1) wie er den Uebergang von seiner bisherigen Bewirthschaftungs— weise zu der neuen, vom Herrn Verfasser angegebenen, bewirken kann, ohne dazu anfaͤnglicher Kapital-Vorschuüsse zu bedürsen, indem er zeigt, wie das Gut alle Huͤlfsmittel, von der ersten Stufe des Uebergangs bis zu der höoͤchsten seiner vollendeten Ausbildung, sel bh st liefert; 2) zeigt er, daß bei seinem Systeme weder Stoͤrungen des hisherigen Wirthschaftsganges, noch Ausfälle in den bisherigen Einkuͤnften denkbar seyen, sondern daß dasselbe vielmehr alle Stoͤ— rungen und Nachtheile, denen die Landahter nach der bisherigen Bewirthschaftungsart ausgesetzt sind, untoͤglich mache; 3) beweist

Um sich zu halten, hat das Ministerium sich mit einer Phalan

Veteranen umgeben, die, wenn sie even so viel Luͤtzen en Aermel trugen, als sie Eide geleistet haben, bunter aussg würden, als die Livr«e der Montmoreney. Die quasilegh Monarchie hat alle Leidenschaften und Neigungen der legitim ohne daß sie dieselben offen zu bekennen wagt; sie wuͤrde den gyn und besonders den Reichthum lieben; wenn man aber vom

erwaͤhlt ist, wie kann man ihm da sein Geld abnehmen? Die Ch

reußische Staats⸗

Allgemeine

liste kann jetzt keine Gabe der Liebe mehr seyn, man kann der Kn nicht mehr mit geschlossenem Auge Millionen und aber Mills geben. Die den Kammern vorgelegten Gesetze zeigen den M gel an Gente und die Mischung von Zorn und Furcht, welche

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Berlin, Freitag den 18tin November.

jetzigen Verwaltung eigen sind; ich fuͤhre nur eines an, das Pn

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Seine Majestät der König haben dem bei dem Eisenhütten—

gesetz. Man hat sich dabei stark verrechnet: in meinen Augen die Sache der Erblichkeit vom ersten Augenblicke an eine y rene, denn sie siößt gegen die herrschende Leidenschaft Fm reichs, gegen die gesellschaftliche Gleichheit, an. Mit Freiheiten ist nicht besser zu Werke gegangen worden, mit den Gesetzen. Man zaͤhle die Prozesse gegen die Broscht und Journale, 223 in einem Jahre! Man höre die Verwuͤnsch gen, die gegen die Preßfreiheit geschleudert werden; man lese

werke zu Torgelow in Pommern angestellten Köhlermeister Mün—

offiziellen und ministeriellen Journale, und man wird unter; , e r ter das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Freunden der Minister Männer finden, die unter Ludwig Mn

Man eifert gegen ein verbanntes Geschlecht, und dieses Geschlecht

auf die in ere Poiitik äußert er: „Hinsichtlich des Innern fägte quin in Berlin, komisches Zauber-Ballet in 2 Abtheilungen,!

Das Ministe⸗ rium geraͤth in Zorn, wenn man von Herabsetzung des Wahl-Cen⸗= sus spricht, vermindert ihn aber dennoch; es zuͤrnt, wenn man die

ems

und Karl X. die Beguͤnstiger und Rathgeber der Ausnahmw setze waren.“

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

1 .

Deputirten⸗-Kammer. In der Sitzung vom g. Nov. theilte zuvörderst der Praͤsident ein Schreiben des Herrn Car— let mit, worin dieser unlängst im Departement der Isere ge⸗ wählte Deputirte Kränklichkeits halber seinen AUbschied einreichte. Herr J. Lefebvre berichtete sodann über den Gesetz-Ent— wurf wegen der Vertheilung des aufgelaufenen Reserve- Fonds der Bank unter die Actionnairs und trug auf die Annahme des—⸗ selben an. Hierauf bestieg der Handels⸗zNinister die Red⸗ nerbühne, um der Versammlung 13 neue Gesetz-Entwürse von örtlichem Interesse vorzulegen; durch 11 derselben sollen verschie⸗ dene Departements zur Ausschreibung einer außerordentlichen Steuer Behufs der Verbesserung der Landstraßen ermächtigt nd in dem 12ten und 13ten soll eine Gränz-Berichtigung zwi— schen den Departements der Loire und des Rhone und denen der Cha⸗ rente und der oberen Vienne vorgenommen werden. Jetzt begannen die Berathungen über den Gesetzentwurf, wodurch nachträglich eine Summe von 600 000 Fr. zur Befriedigung der Pensionnairs der ehemaligen Civilliste verlangt wird. Herr Auguis erklärte, daß, da gleich nach der Errichtung des Bürger-Thrones (lein Ausdruck, der die Versammlung in eine sehr lustige Stimmung versetzte) bereits eine Summe von 11 Million zu dem gedachten Zwecke hergegeben worden sey, er um so weni⸗ ger für die Bewilligung des neuerdings verlangten Zuschusses stimmen könne, als die Nation sich nimmermehr zur Uedernahme von Pensionen verstehen dürfe, die ohne ihre Zustimmung

Auswärtige Börsen.

Amsterdam., 11. November.

Niederl. wirkl. Schuld 414. Ausgesetzte do. M,. Kanz - Billeis

ßproc. Anl. von 42 Mill. ds? Russ. (von 18355) 91. Russ.

Anl. 893. Neap. Fal. 725. Span. perp. 47.

Hainburg, 14. Növemmher.

Oesterr. 5proc. Metall. 8. 4proc. 81. Bank- Acten

Russ. Engl. Aul. Sᷣz. Holl. von 1831: S5, pr. Dez. Sz. kun Anl. Hamb. Cert. 873. lin. 647. Holn. 114.

Londan, 8 Noveniber. Din. 653. Niederl. 431].

Königliche Schan spiele. Donnerstag, 17. Nov. Im Schauspielhause. male: Die Flucht nach Afrika, Posse in 1 Akt.

3proc. Cons. S273. .

Russ. 99]

Zum Erst Hierauf: Ih

Hoguet.

Freitag, 18. Nov. Im Opernhause: Die Schweizersamlt Oper in 3 Abtheilungen; Musik von Weigl. (Mad. Fischer: E meline, als letzte Gastrolle; Hr. Riese, vom Königl. Theater Leipzig: Richard Boll, als Gastrolle.) Hierauf: Der Spitgg des Tausendschön, Burleske in 1 Aufzug, von C. Blum.

Im Schauspielhause: 1) Bruis et Palaprat, comélie en acte. 2) La premiere représenltation de: La perle des Mai vaudeville en 1 acte. 3) Le Boa, vaudeville en 1 acte.

Königstädtisches Theater. Donnerstag, 17. Nov. Zum erstenmale wiederholt: N

Sonnenjungfrau, Schauspiel in 5 Akten, von Kotzebue. Freitag, 18. Nov. Fea Diavolo, oder: Das Wirthshaus

J h O8 in 2 96 ö Terracina, komische Oper n 5 Akten; Mussk von Auber. kergegebc! * äorden wären. Herr Roger trat dagegen zu ,,, Gunsten des Gesetz-Entwurfes auf und lenkte nament— KREbvESEE EEhSEK-KNAGHKhldkizER. Iich die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die Schau— speeler des ehemaligen Odeons, die, nachdem die Regie⸗

9 ö . 8 2 par is, 19. Nov. ng im Jahre 1822 die PBerwaltung dieses Thraters für

elne Rechnung übernommen, Pensionen auf die Eivil-Liste an⸗ swiesen erhalten hätten, sich aber jetzt schon seit 18 Monaten ö der hülflosesten Lage befanden. Herr Beaussjour wollte sich zu keiner ferneren Zahlung verstehen, bevor nicht sämmtliche Henflonnairs sich über ihre Ansprüche gehörig ausgewiesen hätten. Da der Redner sein Manuskript mit großer Mühe las, so erregte dies einiges Murren. „Entschuldigen Sie,“ äußerte Herr Beausejour, „aber ich muß Ihnen nur im Vertrauen gestehen, daß ich eben nicht zum besten sehe.“ Es entstand hierüber ei— niges Gelächter, das sich wiederholte, als der Redner in folgen⸗ der Weise fortfuhr: „Die meisten der bewilligten Pensionen ssind den Chouans und ihren Anhängern zu Theil gewor⸗ den. Karl X. hatte zwar erklärt, daß er nicht chouani— ren wolle; ganz recht; aber er ließ andere chouaniren und belohnte sie demnächst für ihre Dienstleistungen durch Penslonen auf die Civilliste; da ich aber so wenig chouaniren will, als Karl X, so mag ich auch nicht das Geld der Steuer— pflichtigen für Dienste bewilligen, die nicht sowohl für, als ge— gen den Staat geleistet worden sind.“ Hr. v. Schonen, der mit der Liquidatson der ehemaligen Civilliste beauftragt ist, be— merkte, daß es sich hier keinesweges um eine Anerkennung der bewilligten Penssonen, sondern um eine bloße Unterstützung bis zur Verificirung derselben handle; was die Pensionngirs des

21

72.

a Gedruckt bei A. B. Hayn.

erm, mem,

2 Staaten. er, daß seine neue Einrichtungskunst der Landguͤter ihrem Besitzer die unbeschraͤnkteste Sicherheit gegen die Wechselfaͤlle der Natur in der Wahl der Früchte und der Fruchtfeige, in der Art und Weise, dieselben den Absatz-Verhaͤltnissen, Boͤden, Lagen und den

Oertlichkeiten uͤberhaupt anzupassen, und viele andere Vortheilt mehr gewaͤhre.

; Dh st el fun g der vorzuͤglichsten landwirthschaftlichen Verhaͤltnisse, in so fern sie auf Bewirthschaftung des Grundes und Bodens und die damit verbundenen Nebenzweige der Oekonomie Bezua haben. cin Y dh u ch fuͤr praktische Landwirthe und Freunde der Landwirthschaft Verfaßt von Rudolph Andrés. Zte verb. u. verm. Aufl. Neu bearbeitet und mit Anmerkungen versehen w D Prag, 1831. 12 Bogen stark. Broch. 1 Thl. 7] sagr.

müßten; sobald dieser Streit erledigt worden, würden jene Pen— sionnairs auch befriedigt werden. „Unterdessen können sie Hun⸗

Delaborde bemerkte, eine der größten Verlegenheiten des Ko— nigthums in Frankreich sey jene Art von Verpflichtung, die man ihm aufbürde, alle Gewerbjweige aufzumuntern, alle Unglückliche en, , der König von England befinde sich in dieser Beziehung in einer weit günstigeren Lage, indem er sich hinter die Armen⸗-Taxe, hinter einen Klerus, der mehr als 300 Millio⸗ nen Einkünfte habe, und hinter eine Aristokratie zu verschanzen im Stande sey, die sich allein durch Wohlthun ihre Privilegien erhalten könne; in Frankreich gestalte sich die Sache anders; Chr'istoph Liebich hier wende man sich direkt an den Monarchen; täglich liefen dei

hm und den Mitgliedern seiner Familie an 600, Bittschriften

Kaiserl Koͤnigl. quiese. Kameral-Forst⸗ Ingenieur von Boͤhmen, . ö .. Sari i Forst⸗Inspekior einiger Herrschaften, zorresßondirendem Mitglie de der in; über 3000 Fr. würden täglich vertheilt, was jährlich über 1

Kaiserl. Königl. Landwirthschafs⸗Gesellschaft von Krain, korrespondi— illlon mache, und doch würde hiermit kaum die Hälfte der rendem Eyrenmitgliede der naturforschenden Gesellschaft in der Ober— Lausiz, wirkendem Mitaliede des pomologischen Vereins im Koͤnigreiche Boͤhmen ze. ꝛc.

Erster Jahrgang, 1831, in 4 Heften,

Der Jahrgang enthaͤlt 24 bis 25 Bogen Text in gr. 4to, mit d den noͤthigen Beilagen. Der Praͤnumerations-Preis ist ganzjaͤhrig 2 Thl. 20 sgr.; halbjaͤhrig 1 Thl. 10 sgr. Saͤchsisch.

Das erste Hefn dieser Zeitschrift und ausführliche Anzeigen vor— n,. Werke sind in jeder guten Buchhandlung Deutschlands ju haben.

Obige Artikel sind saͤmmtlich zu beziehen durch die

Nieolaische Buchhandlung in Berlin, (Bruͤderstraße Nr. 13), Stettin und Elbing.

Gr. Syd.

Allgemeines Forst- und Jagd-Journal. Zeitblatt für Forst- und Landwirthe, Jagdliebhaber, Herrschaftsbesitzer und Freunde der Industrie. Herausgegeben von

bewillige, so geschehe es nicht, Les Tomet XVI. XVII. du Cours d'histoire moderne par M. Schoell ayante paru,. MM. les Sonscripteurs sont priès de les faire prendre chez nous en présentant leur certificat de souscription. Duncker & Humblot, Rue frangaise No. 20 a.

lämpfung dieser insicht die Rednerbühne.

ddeon betreffe, so wären der Finanz⸗ und der Handels-Minister unter sich uneinig, auf welchen Fonds sie angewiesen werden

gers sterben!“ rief hier eine Stimme im Centrum. Der Graf

Bitisteller befriedigt. Er halte sich zu diesen Bemerkungen ver— pflichtet, um die Meinung derer zu bekämpfen, die da wollten, daß die neue Civil-Liste die Pensionen der alten übernehme. Dle allgemeine Berathung wurde hierauf geschlossen, und der Präst⸗ ent verlas den aus einem einzigen Artikel bestehenden Gesetz Entwurf. Der Vorschlag des Herrn Dupin d. Aelt., daß man statt Pen⸗ sionnairs der ehemaligen Civilliste sage: Ex⸗Pensionnairs, gab zu einer lebhaften Debatte Anlaß. Hr. Dupin selbst motivirte seinen Antrag dadurch, daß man den Pensionnairs durchaus keinen gesetzichen Anspruch auf die fernere Ausgahlung ihrer Penston einräumen dürfe; man müsse das Prinzip festhalten, daß der Staat bei jedem Regierungswechsel aller Lasten der Civilliste quitt seh; wenn sonach die Kammer die jetzt von ihr verlangte Summe um eine Schuld abzutragen, sondern um eine Unterstützung zu gewähren. Hr. Berry er bestieg zur Be⸗ Als Ludwig XVIII. im

Jahre 1814 nach Frankreich zurückgekehrt sey, habe er die Ansprüche

leistete Dienste, Penslonen aus der Civilliste bezogen hätten. Hieraus

allein ergebe sich, daß nicht die auf die Civilliste angewiesenen

Pensionen bloße Belohnungen wären, welche die vorige Dyna—

stie für ihr geleistete Dienste zuerkannt habe. Das Land stehe

noch in der Erwartung zweier Gesetze: eines über die Liquida—

tion der alten und eines anderen über die Festsetzung der neuen

Civilliste; vorläufig habe der König innerhalb 15 Monaten 27

bis 28 Mill. Fr. bezogen; er wolle nicht untersuchen, ob dieses

Provisorium so ganz in der Ordnung sey; nur müsse er sich

wundern, daß, wenn man einerseits in Betreff der Civillste

so freigebig gewesen, man andererseits nicht fühle, daß es

eben so billig sey, auch den dürftigen Dienern der Krone ihre

Einnahme nicht zu verkürzen. Unmöglich könne man die

Ansprüche derer, die für wirkliche Dienstleistungen belohnt

worden wären, mit einem Federzuge vernichten, und dies wür—

de der Fall seyn, wenn man das Amendement des Herrn

Dupin annähme. Herr Dupin erwiederte, es scheine ihm,

als ob Herr Berrhyer zu verstehen geben wolle, daß Ludwig Phi⸗

lipp mit den zu seiner Disposttion gestellten Summen füglich auch

die Pensionnairs der alten Civilliste hätte befriedigen können. Er

bemerke hierauf, daß der König es am Wohlthum nicht habe

fehlen lassen; Jedermann kenne seine Freigebigkeit und seinen

Wunsch, allen Unglücklichen zu Hülfe zu kommen; das Nämliche

lasse sich nicht von der vorigen Dynastie behaupten; unter den

Armen, die diese unterstützt, habe es gar viele Reiche gegeben,

während Andere, die eine Unterstützung wahrhaft verdient hätten,

übergangen worden wären, und auf diese, die mehrentheils der

Opposttions-Partei angehört hätten, habe nun der König nach

seiner Thronbesteigung vorzugsweise Rücksicht nehmen müssen. Herr Mauguin benutzte sehr geschickt diese letztere Aeußerung, um an das Ministerium die Frage zu richten: weshalb es denn noch nicht dem von beiden Kammern angenommenen Gesetze wegen der in den hundert Tagen verliehenen Grade und Orden die gesetz— liche Sanction ertheilt habe. Sofort verlangte Hr. C. Périer das Wort. „Ich war nicht darauf gefaßt,“ äußerte er, „daß Hr. Mauguin ganz zur Unzeit eine solche Frage an uns richten würde. Die Ansicht des Königs über das erwähnte Gesetz ist noch unbekannt; gesetzt aber auch, daß er dasselbe nicht bestätigte, so würde er sich nur seines Rechts bedienen. Die Herausforde— rung des Hen. Mauguin ist eben so antiparlamentarisch, als ver⸗ fassungswidrig.“ Hr. Mauguin meinte, er halte es durchaus nicht fär unangemessen, nachdem ein Gesetz von beiden Kam— mern angenommen worden, die Minister zu fragen, ob es ihre Absicht sey, dasselbe zu bestärigen; er wisse sehr wohl, daß diese ihm antworten könnten: Wir haben uns noch nicht entschieden; eben aber, weil sie diese Antwort geben könnten, sey die Kammer auch be⸗ fugt, ihnen die obige Frage zu stellen. Als der Redner hier von mehreren Seiten durch die Bemerkung unterbrochen wurde, daß diese Frage ganz überflüssig sey, da, wenn die Regierung einen Be⸗ schlüß gefaßt hätte, sie ihn wohl schon von selbst verkündigt ha— ben würde, suhr Hr. Manguin, sich an die Unterbrecher wen— dend, fort: „Wenn Ste Ihre Rechte aufgeben wollen, so thun Sie es; ich meinerseits erkläre aber, daß wir diese Absicht nicht haben. Und da wir doch einmal von Gesetzen sprechen, die noch der Sanction der Regierung bedürfen, so möchte ich die Mini— ster wohl fragen, weshalb sie das Pairs-Gesetz noch nicht in die andere Kammer gebracht haben.“ Eine Stimme aus den Reihen der Opposition rief hier, es sey nicht so gar leicht, ein Gebäck neuer Pairs zu Stande zu bringen. Der Präsident wollte jetzt Hru. Mauguin das Wort nicht weiter bewilligen, da dieser von dem Gegenstande der Berathung abweiche; der General Dem argay, der den Präsidenten dieserhalb zur Rede stellte, wurde zur Ordnung verwiesen, worauf derselbe dem Prasisenten zurief: „Sie mißbrauchen Ihre Gewalt; man sollte Sie selbst zur Ordnung ermahnen!“ Herr Girod erwiederte aber, nichts könne ihn verhindern, seine Pflicht zu thun; hätte er vorher gewußt, daß es Herrn Mau⸗ guins Absicht sey, über einen der Berathung völlig fremden Ge⸗ genstand zu sprechen, so würde er ihm gar das Wort nicht be⸗ willigt haben. Letzterer wollte hierauf, nach einigen Aeußerungen zu seiner Rechtfertigung, die Tribune verlassen. Man rief ihm in⸗ dessen aus den Reihen der Opposition zu, er solle dies nicht thun; die Minister müßten sich erst erklären, damit die Sache aufs Reine komme. Als dert Präsident erklärte, die Kammer sey nicht befugt, einem Redner das Wort über einen der Be⸗ rathung fremden Gegeustand zuzuerkennen, sagte Hr. Bavour laut; er (der Prässoent) habe nicht den Herrn in der Versamm— lung zu spielen. Hierüber erhob sich ein gewaltiger Tumult, der mit jedem Augenblicke zunahm. Hr. Dupin d. 2. wollte zur Widerlegung des Hrn. Mauguin auftreten. Auch diesem wi⸗ dersetzte sich der Prässoent; um Herrn Mauguin antworten zu können, bemerkte er, müßte man ihm zuvor gestatten, seine Rede zu beendigen; dieses letztere sey aber unstatthaft. Hr. Demgr⸗ gay verlangte hierauf das Wort zu einer Berufung auf das Re⸗ glement und beschwerte sich namentlich darüber, daß er von dem Präsidenten mit Unrecht zur Ordnung verwiesen worden sey. Nach einer kurzen Erwiederung des Herrn Girod endigte der sange Streit zuletzt damit, daß Herr Dupin d. Aelt. seinen obigen Antrag, statt Penssonnairs Ex⸗Penssonnairs zu sa⸗ gen, zurücknahm. Der Gesetzes⸗ Artikel wurde hierauf in seiner ursprünglichen Abfassung und mit solgendem Dune des Herrn Beauscsour angenommen: „Eine namentlicht Lisie der Pensionnairs nebst kurzer Anführting der Motive ihrer Pen sionni,⸗ rung soll gedruckt und unter die Kammern vertheilt werden.

Das ganze Gesetz ging sodann mit 2850 gegen 30 Stimmen durch. Am Schlusse wurden noch die 5 Gesetz⸗ Entwürfe 6 örtlichem Interesse, worliber Herr Jay in der Sitzung vom N. v. M. (siehe Nr. 307 der Staats⸗Zeitung) berichtet hatte, nach einer völlig unerheblichen Debatte mit 240 gegen 3 Stimmen

angenommen. . ĩ Gestern ertheilten Se. Majestät dem

Paris, 10. Nov. . Cnglittzen Boischaftet hierselbst, Lord Granville, e ie en

Botschäfter derselben Macht bei der hohen Pforte ; ford . der im Begriff ist, sich auf seinen Posten zu be⸗

derer nicht zurückgewie sen, die für unter den früheren Regierungen ge⸗

geben, eine Privat⸗Audiem.

In Vollziehung des neuen Municipal-ꝛGesetzes vom 2 sten März d. J., wodurch die Wahl der Maires und ihrer Adjunk— ten in den Hauptstädten der Departements und Bezirke, so wie in allen Städten, welche mehr als 3000 Einwohner zählen, der Krone überlassen wird, hat der König durch Verordnung vom 14ten v. M. die Maires und Adjunkten im Departement der Seine und Oise ernannt.

Das Zuchtpolizei⸗Gericht hatte vorgestern noch über mehrere bei den letzten Unruhen verhaftete Individuen das Urthell zu sprechen und erkannte einem derselben sechswöchentliche Haft, einem anderen aber nur eine Geldstrafe von 46 Fr. zu. Vor demselben Gerichte erschien gestern der ehemalige Oberst von Lennox unter der Anklage, sich den Grafentitel angemaaßt zu ha⸗ ben; da indessen sein Anwalt durch Papiere die Verwandtschaft des Angeschuldigten mit einer alten Schottischen Pairs-Familie darthat, so sprach das Gericht ihn frei und ordnete seine Frei— lassung an. Herr von Lennox wurde, wie man sich erinnern wird, bei den Juli-Unruhen, als eines Attentats gegen die Si— cherheit des Staats verdächtig, verhaftet, eine Anklage, von der er vor kurzem ebenfalls freigesprochen worden ist.

Der Alsisenhof beschäftigte sich gestenn, zum ersten Male nach der Juli-Revolution, mit einem Prozesse gegen den Ver— fasser und Herausgeber einer gegen den katholischen Klerus ge— richteten Schrift; obgleich der Heeren dre Hr. Delapalme, die Anklage mit Nachdruck behauptete, wurden die Inkulpaten dennoch von den Geschworenen frei gesprochen.

Am 6ten d. M. ist in Nancy die hier gegossene bronzene Statue des Königs Stanislaus Leszezynski aufgedeckt worden.

Folgendes ist, nach dem Messager des Chambres, das Verzeichniß der in der Nacht vom 5ten auf den 6ten d. M. aus dem Medaillen⸗Kabinet der Königl. Bibliothek ent wandten Stücke: 1) Eine große goldene Schaale von 6 Zoll Durchmesser, mit einem Bagrelief am Boden, in deren Rand Byzantinische Me— daillen eingelötet waren. 2) Eine in Gold gefaßte Schaale mit dem in Relief gearbeiteten Bildnisse eines Königs aus dem Ge— schlechte der Sassaniden. 3) Verschiedene in dem Grabe Chil— derichs gefundene Gegenstände, wie z. B. goldene Bienen, ein gestochener goldener Ring u. s. w., ferner das goldene Hetschaft Ludwigs XJl., eine alte goldene Bulle, eine große goldene Me— daille Ludwigs XIV., auf der die Fagade des Louvre abgebildet ist. 4) Griechische und Römische goldene Medaillen, und zwar: Goldene Medaillen von Syrakus, 53 an der Zahl; 3 Medaillen Epirotischer Könige (1 Neeptolemus und 2 Pyrchus); die Reihefolge geldener Kaiser-⸗Medaillen mit Ein— schinß der großen Medaillons, 95 an der Zahl; die Medaillen von Sextus Pompejus an bis zu Justin II., im Ganzen 3192 Goldmünzen. 5) Neuere goldene Medaillen, und zwar 37 Me— daillen der Könige von Frankreich, von Karl VII. bis auf Lud— wig XIII., 125 Medaillen von Ludwig XIV., 75 von Napo⸗ leon, von Ludwig XVIII. und Karl X., 20 Denkmünzen der großen Männer Frankreichs, die Reihefolgen von Ludwig XIV. und Ludwig XV., 454 Stück, die Reihefolge der Päpste, 65 goldene Medaillen. Man schätzt den materiellen Werth dieser Kunstgegenstände auf mehr denn 590, 0090 Fr.

Der ehemalige General-Secretair bei der Präfektur des Seine-Departements, Herr Taschereau, sucht im National und Courrier frangais Herrn Odilon-Barrot von der schon vor länge— rer Zeit gegen ihn erhobenen und jetzt von der France Nouvelle wiederholten Beschuldigung, daß derselbe als hiesiger Präfekt die Geschwornen-Listen für 1831 aus lauter exaltirten Liberalen zu— sammengesetzt habe, zu widerlegen.

Von dem Vicomte von Cormenin wird nächstens ein dritter und letzter Brief über die Zusammenberufung eines National⸗ Kongresses erscheinen; seine beiden ersten Schreiben sind von 11 hiesigen und 50 Departemental⸗Blättern in 100,000 Exemplaren verbreitet worden.

Der Kommandant der Fregatte „Armide“, Schiffs⸗-Liente— nant St. Laurent, hat unterm 25sten v. M. einen Bericht an den See-Minister über die vulkanische Insel an der Scitiani⸗ schen Küste erstattet, die er auf seiner Rückkehr von Navarin nach Toulon zu beobachten Gelegenheit hatte.

Greßbritanien und Irland.

London, 11. Nov. Aus Brighton wird unterm vorgestri— gen Tage gemeldet, daß Ihre Majestäten sich des besten Wohl⸗ seyns erfreuen. Der berühmte Maler Wilkie ist damit be—⸗ schäftigt, das Portrait des Königs anzufertigen.

Ber Herzog und die Herzogin von Cumberland gaben gestern mehreren Gefandten und deren Gemahlinnen ein großes Diner in Kew. Gestern Nachmittags hielten die Berollmächtigten der fünf Höfe eine dreistündige Konferenz im auswärtigen Amte. Der Prinz Friedrich von Würtemderg stattete gestern der Her⸗ zogin von Kent und der Prinzessin Victoria einen Besuch in Claremont ab.

Gestern fand die Lord⸗Mahors Prozesslson nach Guildhall in gewohnter Weise statt. Der Lord⸗Mahor, die Aldermen und Sherifs begaben sich in den Staats⸗Wagen bis nach der neuen London⸗-Brücke, wo ihrer eine reichgeschmückte Barke wartete, welche sie bis nach der Westminster-Brücke führte. Im Gefolge des Lord-⸗Mahors befanden sich alle Gewerke mit Ausnahme der Goldschmiede, welche aus unbekannten Gründen der Pro )ession nicht beiwohnten. Bei dem Diner in Guildhall waren alle Ka⸗ binets-Minister zugegen. Nur Graf Grey und Lord Melbourne hatten fich Unpäßlichkeit halber entschuldigen lassen. Außerdem hatten sich Lord Howick, Lord Nugent, Sir F. Burdett, das ganze diplomatische Corps und sämmtliche Richter eingefunden. Die Tafel bestand aus 1300 Couverts. Der Lord⸗Mayor brachte die Gesundheit des Königs aus und demnächst die der Königin, der Armee, der Flotte, der Stadt London und der Minister. In einer Rede wies er auf die Beibehaltung des jetzigen Ministe⸗ riums als auf das einzige Mittel hin, die Ruhe im Lande auf⸗ recht zu erhalten. Nach dem Mittagsmahl fand ein großer Ball statt, der bis spät in die Nacht dauerte. .

Die von den Bewohnern von Leeds so gefürchtete Ankunft

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